Golden glänzen die Kuppeln des Firdayon Palastes in der warmen Frühlingssonne. Der letzte Schnee ist endgültig geschmolzen und der Frühling breitet sich aus, die Bäume und Blumen lassen die ersten Knospen sprießen und die heimgekehrten Vögel singen fröhliche Weisen dazu.
Die Mächtigen und Reichen der Stadt flanieren mit ihren Lieben auf den breiten Alleen im Yaquirpark entlang oder in den Horasgärten, sehen und gesehen werden ist hier das Motto und schöner kann die Stimmung, nicht sein. Eine vornehm heitere Melodie liegt in der Luft und kaum ein Auge glänzt nicht vor Wonne und Freude über den beginnenden Frühling. Kurz der Yaquirpark ist erfüllt von Wonne und Glücklichkeit.
Aber was interessiert euch der Yaquirpark? Der Yaquirpark ist der Ort, wo die Reichen und Mächtigen des Landes wohnen, nicht ihr. Auch ihr freut euch, dass endlich Frühling herrscht, freut euch über die Sonne. Denn der Winter war lang und hart genug und jeder einzelne von euch ist in seine eigenen Gedanken verstrickt. Gedanken nicht so erfeulicher Art. Gedanken, die euch auf den Rathausplatz geführt haben, in eine eher bürgerlichen Gegend der Stadt, hier steht unter anderem auch der Silbersack, eine eher mittelmäßige Taverne, die aber seit letztem Winter, als Geheimtipp der guten Küche gilt.
Ein so schöne Anstellung hattest du, im Haus eines echten Junkers. Dem ehrenwerten Signore di Mazzero, seine Kinder haben dich geliebt und fleißig gelernt, die Signora hat dich für dein Wissen bewundert. Bis, ja bis dir dieses fürchterliche Unglück passierte, während du der kleinen Zorilla etwas zeigen wolltest, gingst du drei Schritte nach hinten, ohne daran zu denken, dass da ja der Geschäftschreibtisch des Signores stand, während du dich umdrehtest stießt du aus Versehen mit deinem linken Ellenbogen das große Tintenfass um und die blaue Flüssigkeit floß in einem riesigen Schwall über die Geschäftskorresondenz einer ganzen Woche des Signore di Mazzero. Ein Tag später warst du deine Anstellung los und die nächsten Wochen lebtest du von deinem kleinen Ersparten, jetzt im Frühling hoffst du, wieder eine neue Anstellung ergattern zu können. Dazu möchtest du einmal auf dem Rathausplatz nachschauen, ob es hier vielleicht Aushänge für dich gibt.
Die Anfänge mit Tartufus waren glorreich gewesen, euer Konzept kam gut an und ihr konntet euch die Aufträge aussuchen. Aber, da war auch Frühling und Sommer gewesen, die Zeit der Traviabunde und der großen Feste, der Zeit in der Menschen nach draußen ging und auf Jahrmärkte, ein Schaudern fährt die über deinen Rücken, als du an den einen speziellen Jahrmarkt denkst. Dann aber kamen Herbst und Winter und die Aufträge wurden geringer und der Schnee so hoch, dass ihr mit eurem Wagen nicht mehr durch den Schnee kammt. Kurzerhand beschlosst ihr euch über den Winter zu trennen, Tartufus nahm eine Stellung als Koch in einem durchschnittlichen Restaurant an, einem Restaurant, das seinen Ansprüchen und Erwartungen nicht genügte und du hielst dich mit Gelegenheitsjobs mehr schlecht als recht über Wasser. kleine Hauskonzerte, ja sogar Musikunterricht für untalentierte aber dafür umso verwöhntere Sprößlinge der Oberschicht. Die weder Respekt noch Anerkennung für die Meisterleistung eines Serafinos hatten. Nun endlich ist Frühling, es kann wieder losgehen Sarfino und Tartufus können wieder losfahren und gemeinsame ihre Meisterwerke anbieten, für diesen Zweck bist du gerade auf den Weg in die Taverne von Tartufus willst deinen alten Freund überzeugen lieber heute als morgen die Stellung zu quittieren und wieder auf Abenteuer zu ziehen. Also nichts wie ab zum Silbersack, wo Tartufus den Winter über untergekommen war.
Gääähnend langweilig war der Winter gewesen, die Kälte hielt alle Menschen zuhause. Keine spannenden Abenteuer über die du berichten konntest. Keine Eskapaden, die du ausschmücken und an die Festumer Flagge schicken konntest und Schnee, viel zu viel Schnee,um zu reisen und zu erforschen. Jetzt endlich ist es wieder Frühling, die Leute kamen aus ihren Häuusern und mit den Leuten kamen Geschichten, Ereignisse und Eskapaden. Eine der großen Veranstaltungen, die in der nächsten Woche stattfand, war das Frühlingsfest, ganz besonders interessierte dich hier der große kaiserliche Backwettbewerb, aber dir ist bewusst. Einfach nur darüber berichten, dass können viele, nein du brauchst eine Geschichte mit mehr Pfeffer, einen Leitartikel in der Festumer Flagge, das wäre es doch! EIne spannende Geschichte, hast du spitz bekommen, könnte der neue Koch im Silbersack sein, bisher niemanden bekannt, hat er dem heruntergekommen Gasthaus im letzten Winter zu eine Geheimtipp gemacht, und gewinnt er jetzt etwa auch den Wettbewerb?
"Solce verfluchten Hunde, So eine gnadenlose Frechheit." immer weiter steigerst du dich in den Ärger hinein. EIne Kirche solltet ihr sein, und dann auch noch die Kirche der Gastfreundschaft. Nun, Gastfreundschaft wurde dir in den letzten Monaten des Winters gegeben und formell und auf den ersten Blick auch eine sehr großzügige. Die Traviageweihten des hiesigen Tempels hatten ihre Pflicht und ihren Dienst an der Göttin vollfüllt. Vordergründig, denn mit jedem Tag und jeder Handlung merktest du die Vorbehalte, die die Geweihten gegen das Volk der Nordmänner, gegen dein tapferes Volk der Thorwaler hatten, ganz besonders Bruder Alessandro und Bruder Garmelio, immer wieder stichelten sie gegen dich und dein Volk, solange bis dein gerechtfertigter Zorn, dich überkam. Und du vom Jähzorn überrannt die beiden lautstark zur Sprache stelltest. Nur kam in dieser Sekunde Mutter Antoinette vorbei und obwohl du lediglich Worte, wenn auch drastische Worte benutzt hattest, merktest du ihren enttäuschten Blick auf dich und hinterher kühlte die Stimmung noch mehr ab als zuvor. Heilfroh bist du das jetzt der Winter vorbei ist und du dich wieder auf die Reise machen kannst. Davor aber möchtest du noch eine Gaststätte ausprobieren, eine Gaststätte, von der du in letzter Zeit viel gutes gehört hattest, den Silbersack. Nichts wie hin und ein gutes Bier sowie ein anständiges Essen genießen.
Auch, hier am Rathausplatz genießen die Menschen die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings, überall herrscht eine tiefe Entspannung und ein fröhliches Gemüt. Überall, nein denn aus dem Gasthaus Silbersack kommt ein lautes Getöse und Gescheppere, ein Brüllen und Gezetter, dass die Ruhe abrupt stört und die Menschen, interessiert oder verängstigt schauen lässt. Was ist das nur los?