Avessandra Tiamartin
Geboren wurde die dunkelhäutige Frau von 45 Götterläufen in der Perle des Südens. Ihr herausragendes Gedächtnis hat es ihr sehr leicht gemacht, im Geschäft ihres Vaters auszuhelfen und schon nach wenigen Tagen zu wissen, was im Bestand, wo zu finden sei. Nach dem Tod ihres Vaters hat sie dessen Geschäft für einige Jahre mit deutlich erhöhtem Umsatz weiterverkauft. Nicht zuletzt deswegen, weil sie sich beinahe jegliche Information über ihre Kunden merkte und diese in ihre Angebote einbezog. Fast jeder der Kunden in ihrem kleinen Geschäft bekam nach der Begrüßung bereits eine Auswahl an ,für ihn interessanten Dingen, vorgesetzt, selbstverständlich in dem Preissegment, welches bei Stücken von besonderem Interesse für den Kunden, gerade eben über seiner Kaufkraft liegen, sodass durch die neuen Verpfändung, das Lager der guten Avessandra nie wirklich leer wurde. Das meiste Geld machte sie jedoch mit den Pfandgebühren.
In ihrem Geschäft kann jeder sich gegen ein Pfand Geld leihen zu einer überraschend faire Pfandgebühr von 5% der Leihgabe pro drei Monate. Der Clue bei der Sache ist nur, dass der Pfandvertrag vorsieht, dass Avessandra die Dinge bei genügend hohen Preis verkaufen kann, selbst wenn die Pfandfrist noch nicht vorüber ist. Allerdings erstattet sie dann dem Kunden die Pfandgebühren zurück und legt meistens noch 25% des Gewinns drauf, sodass sie durch diesen fairen Geschäftsstil mehr und mehr Kunden ihr eigen nennen darf, die sich darüber Freuen, wenn ihr Pfand aufgekauft wird. Allerdings kann der Kunde ebenso eine höhere Gebühr von 10% pro 3 Monate zahlen, mit der Garantie, dass sein Pfand nicht verkauft wird, solange er die Gebühren alle 3 Monate beim Hafenmeister hinterlegt oder ihr selbst bringt.
Nach einigen Jahren in Al'Anfa und zunehmendem Reichtum hörte die damals etwa 20 Jahre junge Avessandra den Ruf ihres namensgebenden Gottes. Sodann sprach sie bei diversen Reedern vor um eine Teilhabe an einem Schiff zu erwerben, was auch recht zügig mit der Familie Karinor funktionierte.
Gegen den saftigen Mietpreis von 50 Dublonen wurde ihr ein Drittel des Frachtraumes der Brimere "Schwarze Perle" zugestanden. Den Stauraum nutzte sie gut zu einer Hälfte, um den größten Teil des Inventars ihres Krämerladens mitzunehmen und so ging die erste Fahrt dann nach Chorhop, wo sie überraschend schnell Kundschaft fand und gerade mit den "Überraschungskörben" gute gewinne machen konnte.
Bei diesen Körben handelt es sich um ein Mischung von Ladenhütern, gut weiterverkäuflicher Ware und nicht zuletzt dem einen oder anderen Juwel... Doch im Schnitt macht selbstverständlich die Händlerin den meisten Profit mit den abgedeckten Körben, die selbstverständlich nicht vorher betrachtet werden dürfen. Doch, in der Stadt des Glücksspiels und der Spieler, war sie damit eine willkommene Attraktion. Selbst nach dem fast völligen Ausverkauf ihres Lagerteiles und den saftigen Gebühren, die sie zahlen musste, bleibt ihr noch ein satter Gewinn übrig. Selbstverständlich hat sie auch hier (vom Schiff aus) als Pfandleiherin gearbeitet, was gerade bei abgebrannten Glücksspielern gut angenommen wurde. So kommt sie mit deutlich besserer Ware und deutlich besser gefülltem Säckel zurück nach Al'Anfa... Über die nächsten 5 Jahre geht sie dem Seehandel eingemietet nach, bis sie genug Geld zusammen hat, um sich schlussendlich eine eigene Potte leisten zu können.
Ihre kleine Mannschaft besteht zum großen Teil aus Söldnern, die ebenfalls die Aufgaben an Bord tun. Navigator und Kapitän sind hingegen gestandene Seebären, die im (gut) bezahlten Dienste der Kauffrau stehen und mit dieser auch ganz zufrieden sind. Die möglicherweise notwendigen Reparaturen werden für die Fahrt bis zum nächsten Hafen, von der Mannschaft selbst notdürftig bestellt
Häufig hat die "Geldkatze" auch andere Händler an Bord, wobei sie sich als Pfandleiherin keine Konkurrenz ins Nest setzt, sondern nur Hehler, Geldwechsler und Großhändler mit sich nimmt... Hehler deshalb, um sich selbst die Hände nicht schmutzig zu machen und sich trotzdem den Profit nicht entgehen zu lassen. Denn sie berechnet bei Händlern keine Kosten für die Überfahrt, sondern nur für den verbrauchten Lagerraum, eine gewünschte Kajüte und eine "kleine" Provision von 10% der Einnahmen. Des Weiteren finden sich auch ab und an Gaukler und Scharlatane an Bord, die für Mithilfe an Bord und eine Vorstellung an den Häfen umsonst mitreisen dürfen. So ist ihr Schiff auch häufig ein Blickfang für Schaulustige
Mit ihrem schwimmenden Laden passiert sie in regelmäßigen Abständen von etwa drei Monaten die Häfen Khunchom, Al'Anfa, Chorhop, Mirham, Salza und einen weiteren Hafen auf der Strecke und bleibt in jedem Hafen etwa eine Woche Tage vor Anker.
Die Segel nutzt die gewiefte Kauffrau als Plakatflächen, die neue Kunden anwerben sollen. Diese bedruckten Segel sind meistens geschlitzte Tücher, durch die der Wind ohne großen Widerstand wehen kann, während sie im Hafen liegen. Geschäfte wickelt sie stehts an Bord ihres Schiffes ab und verlässt das Schiff nur in den seltensten Fällen.
Ein kleiner Entwurf für einen NPC nachdem ich mir Efferds Wogen zu Gemüt geführt habe...
Die Kogge halte ich nicht für das passendste Schiff, allerdings finde ich keinen Schiffstyp der Südaventurier, der sich wirklich gut für den (Fern)Handel eignet.
Ich freue mich über Feedback, Vorschläge, Ideen und Fragen.
EDIT 1 mit Dank an Jadoran
Edit 2 mit Dank an Vasall (Sklaven rausgenommen, Potte eingefügt