DSA4 Khunchomer Ränke

[Nicolo Bosvani]

"In Anbetracht dessen, was geschehen ist, und dass wir Verdächtige oder zumindest Zeugen sind, passiert hier reichlich wenig", meint Amando, als die Zeit immer mehr verstreicht. "Aber ich glaube, jetzt geht es los."

[Chephren]

Sica schaut dann, ob sie am Fenster etwas erkennen kann. Das klingt auf jeden Fall spannender als die Flecken an der Wand zu zählen.

[Shirwan]

Kians Miene wechselt wieder in die freundliche Distanz, sein Schmunzeln konnte er nach innen wenden. „Habt Dank für eure Nachfrage. Die Götter des Schlafes hatten ein Einsehen, selbst hier im Zentrum der Niemals Ruhenden und gewährten mir den erfrischenden Quell ihres Segens. Ich hoffe auch ihr konntet etwas Schlaf finden, Fräulein Sica.“

Dann vernahm er das Klappern der Rüstungen und Waffen und wie der sanfte Schleier der nächtlichen Ruhe jäh vom Muskelspiel der zwei Parteien zerrissen wurde. Dass das Ganze nicht in Maha Bor gefälliger Ruhe verlaufen würde, hatte er beim Agha auch nicht erwartet.

Also nahm er sich seufzend die Zeit, bestrich seinen Hals mit einem und die Innenseite seiner Hände mit einem zweiten Parfüm. Seine abendliche Kleidung platzierte er recht unordentlich auf seinem Bett, so wie jemand der es gewohnt war, dass ein Diener sich um derlei Dinge kümmert und vor allem wie jemand der nicht erwartet, gleich wieder abreisen zu müssen. Dann zog er seine Tagesgewandung darunter auch den Ehrenkaftan und zuletzt seinen bestickten Seidenschal an. Letzteren wickelte er nach Art der Baghtiari drei Mal um seinen rechten Unterarm, führte ihn dann um seinen Nacken, um ihn dann in der Armbeuge seines linken Arms zu heben. Der Griff nach seinem verzierten Richterstab, schloss das Gesamtbild des erhabenen Richters ab.

Dann, falls noch kein anderer von innerhalb oder außerhalb des Raums ihm zuvorgekommen wäre, würde er sich mit einem gespielten, verwunderten Blick in Richtung der Tür begeben.

[Firuna Tannhaus]

Sica wirft einen Blick aus dem Fenster.

Sie sieht den Agha am Eingang des Innenhofes stehen. Er hat sich vor einer Frau aufgebaut, gekleidet in königsblaue Gewänder und einen Spiegelpanzer. Ähnlich ausgestattet sind vier weitere Personen, die hinter ihr stehen. Alle tragen Khunchomer an ihrer Seite.

Die Frau hat ihrem Helm abgenommen und trägt ihn unter einem Arm. Ihr Haar ist kurz geschoren, so viel kann die Magierin auf die Distanz erkennen. Und irgendwas ist mit ihrem Gesicht.
Sie ist kleiner als der Agha, lässt sich aber von seinem breitbeinigen Stand und seiner Stimme offensichtlich nicht im mindesten irritieren. Für Sica sieht es so aus, als würde er gerade die Leviten gelesen bekommen, auch wenn sie die Worte nicht genau verstehen kann. Der Klang des Wortwechsels und die Gestik reicht hierzu auch völlig aus.
Es kehrt kurz Ruhe ein. Das Gesicht des Aghas sieht sie nicht, er steht mit dem Rücken zum Hof. Es dauert ein paar Herzschläge, dann geht er beiseite und macht eine Handgeste in den Hof hinein. Als die Frau sich mit den anderen blaugewandeten Gardisten in Bewegung setzt, schließt er sich an.

[Chephren]

"Ich denke was auch immer da gerade passiert ist und wer das auch ist, dass da jemand definitiv dem Agha gezeigt hat, welcher Löwe die größere Mähne hat," fasst sie das Gesehene zusammen und richtet dann etwas ihre Kleidung.

[Nicolo Bosvani]

"Dann wollen wir mal hoffen, dass der Löwe auf unserer Seite steht", kommentiert Amando und richtet noch einmal seine Kleidung.

[Firuna Tannhaus]

Es kommen hörbar mehrere Personen die Treppe hinauf. Helles Klirren von Metall begleitet jeden Schritt.

Es klopft an der Tür und nach einem Augenblick warten öffnet sie sich.
Im Rahmen steht die Frau, die Sica durch das Fenster bereits gesehen hat. Sie hat ein sehr attraktives Gesicht, wäre da nicht die große Narbe die sich von der Stirn über ihrem Linken Auge zur rechten Seite ihres Kinns herunter zieht. Sie wirkt entschlossen, die Miene ernsthaft. Die grünen Augen, umrahmt von dichten langen dunklen Wimpern, leuchten aufmerksam.
Kian erkennt an den Farben und den Rüstungen die Diamantgarde. Der Blick der Frau fällt zuerst auf ihn, der in seinem Richtergewand knapp vor der Tür steht.

„Feqz mit Euch. Ihr müsst Kian ibn Khorwan, den man auch Al'Ardaban nennt?
Ich bin Wesirin Sherizeth saba Delilah.“
Sie verneigt sich zur Begrüßung. Die sie begleitenden Gardisten sind vor der Tür geblieben und warten. Kian kann den Agha zunächst nicht sehen.

„Ich bitte Euch und Eure Gefährtinnen und Gefährten, im Namen des Großfürsten Selo Kulibin ay Khunchom - möge er lang und gerecht leben und herrschen - um Verzeihung dafür, wie mit Euch umgegangen wurde. Es beschämt mich zutiefst, was mir zugetragen wurde, Al'Ardaban.“

[Shirwan]

Kian räuspert sich kurz und öffnet dann die Tür, um dann einen Schritt zurückzuweichen und der Wesirin Raum zur Begrüßung zu gewähren. Er legt die Hand auf sein Herz, wodurch der um den Arm gewundene Schal nun mehr auch seine Brust zeichnet und erwidert ihre Begrüßung. Auch wenn der Agha nicht anwesend ist, wirkt sein Gesichtsausdruck überrascht und sein Blick fragend. Nichtsdestotrotz erwächst ein freundliches, warmes Lächeln seinen Lippen, als er das Wort an sie richtet „Mein Segen sei der eure, Wesirin, so wie die Freude euch kennen zu lernen die meine ist.“ Als sie seinen Ehrennamen benennt, nickt er und senkt dabei gespielt beschämt, leicht den Blick. „In der Tat wurde diesem Sohn, dessen Mutter Beständigkeit und dessen Vater Glück geheißen wird, diese Ehre zuteil.“

Dann erhebt er seinen Blick, der wie ausgewechselt scheint und fixiert prüfend die Augen der Wesirin. Die Anrede des Großfürsten nahm er wohlwollend zur Kenntnis. Auch wenn er nicht viel für diesen übrig hatte, so zeugte die Hervorhebung des Herrschers von der Bildung und Erziehung der Wesirin. „Mögen sich die Himmelssphären niemals über den Großfürsten drehen, denn selten hat der Diamantene Thron einen größeren Herrscher gesehen, der diesem mehr Würde und Ruhm verlieh“, zollte er ihrem Herrscher Respekt, um im sofortigen Anschluss leicht den Kopf zu schütteln.

„Gäbe es etwas zu verzeihen Herrin, das Licht eurer Anwesenheit wurde den Schatten des Trübsinns verblassen lassen. Allein das Gift der Trauer, ob des grausamen Mordes an einer unschuldigen Familie und die Sorge der falschen Anklage einer Bekannten, deren Seele im Licht Madas lautern glänzt, lässt mein Herz schier zerbersten. Hier den Schutz der Garde zu genießen, während der wahre Mörder frei und ungerichtet sein finsteres Werk fortführt, besudelt meine Gedanken mit Scham und lässt die Worte der Klage meines Herren Feqz im Inneren meiner Seele laut hallen.“ Weiterzusprechen, ziemte sich nicht und so wartete er darauf welche Wirkung seine Worte bei der Wesirin erzielten.

[Ashanti]

Laura immitiert die Verbeugung von Kian, jedoch senkt sie sich um einiges tiefer. Das war meist so richtig, und selbst wenn nicht, wurde es meist wohlwollend quitiert, dass sie sich bemühte. Sie schwieg, blieb hinter Kian stehen, und lächelte freundlich, auch wenn sich ihr Gesicht tatsächlich vor Trauer zusammenzog, als er den Vorfall erwähnte. Sie würde nicht sprechen, wenn sie nicht angesprochen war, das hatte sie sich vorgenommen.

[Chephren]

Sica wartet ebenfalls hinter dem Richter und nickt der Wesirin respektvoll zu. Das klang doch auf jeden Fall mal besser als noch vorher und wenn sie soe rauskamen und endlich den wirklichen Mörder finden... umso besser.

[Firuna Tannhaus]

„Eine wahrlich grausame Tat, deren Abscheulichkeit kaum zu überbieten ist. Mögen die armen Seelen in Borons Hallen ihren Frieden finden.“ ergänzt sie zu Kians Worten, begleitet von dem üblichen Zeichen, das man nutzt, wenn man diese Worte spricht.

„Ich bedauere, dass wir uns unter diesen Umständen kennenlernen, Al'Ardaban. Würdet Ihr mir Eure Gefährtinnen und Gefährten vorstellen? Meine Gardisten werden inzwischen Eure Bekannte aus ihrer Zelle befreien. Wenn ihr versammelt seid, könnt ihr dann erzählen, was sich aus eurer Sicht zugetragen hat.“

Sie gibt eine Wink und zwei der vier Begleiter entfernen sich.

***

Insina hört das Klappern vorn Rüstungen den Gang hinunter kommen, begleitet vom heller werdenden Schein von Fackeln.
Vor ihrer Zellentür erscheinen zwei Gestalten im Fackelschein. Es klickt und die Tür öffnet sich. Die junge Frau sieht zwei Gardisten in Spiegelpanzern und königsblauen Gewändern vor sich, bewaffnet mit Khunchomern.
[gar] „Sahiba Insina Amaros? Ihr seid auf Geheiß der Wesirin Serizeth frei. Sie und Eure Gefährten erwarten Euch oben. Begleitet uns bitte.“ der Akzent des Gardisten ist ziemlich schwer, aber immerhin kann er Garethi.

[Shirwan]

„Ich hoffe unser höfliches Kennenlernen mit dem dafür gebührenden Ausmaß zu gegebener Zeit nachholen zu können, verehrte Wesirin.“ Kian tut erschrocken, so als wäre ein Unglück geschehen. „Verzeiht diesem Sohn der Anstandslosigkeit sein Versäumnis. Die Tochter der Gelehrsamkeit, das Feuer im schwarzen Juwel des Südens Adepta Sica Salmonarez. Der Liebe verpflichtet, der bewahrende Dorn in der Anmut der Rose, die Zierde unter den Kavalieren der Ewiggebenden, Dom Amando Amado Galandi. Und diese Tulpenwangige, der blühende Spross der Höflichkeit, ist Laura aus Altenkreuz.“ Er blickt noch einmal durch die Reihen. „Gerne stellen wir unser Wissen unsere Fähigkeiten in den Dienst der niemals Ruhenden.“

[Nicolo Bosvani]

Amando verbeugt sich galant, als sein Name fällt. "Selbstverständlich werden wir Euch bei der Aufklärung mit all unseren Kräften unterstützen", versichert er ebenfalls.

[Chephren]

Auch SIca nickt ihr noch einmal zu. "Das ist ein Verbrechen, das Aufklärung verdient..." meint dann auch sie.

[Ashanti]

Lauras Augen weiten sich. Lächelt leicht traurig die edle Dame an. " Wahrhaftig, warten wir, bis die Dame uns erreicht, die als erste eine der Leichen entdeckte. Aber ich versichere euch, bei meinem guten Namen, ich werde euch bei den Ermittlungen unterstützen, so dass die Mörder nicht ungestraft davon eilen ."
Als sei ein Schalter umgelegt worden, klingt Laura plötzlich ein wenig so, wie die Mittelländischen Adeligeb.

[Firuna Tannhaus]

Sherizeth nickt den Vorgestellten der Reihe nach zu.
„Es freut mich, Euch kennenzulernen.“ sagt sie in die Runde.
„Gut, warten wir einen Moment auf die Dame.“

Es dauert nicht lange und Insina wird zu ihnen in den Raum geleitet. Draußen auf dem Flur sieht die Zyklopäerin noch den Agha, der ziemlich zerknirscht und wütend dreinblickt.
[gar] „Ihr seid also Insina Amaros. Ich bin Wesirin Sherizeth saba Delilah. Auch Euch möchte ich um Verzeihung für die ungehörige Behandlung bitten.“ sie verneigt sich vor ihr.
„Und nun, möchtet ihr mir Eure Sicht erzählen, was vorgefallen ist?“ fragt sie in die Runde.

[Chephren]

Sica nickt. "Nun viel kann ich leider nicht sagen Signora. Was auffällig erscheint, ist jedoch das Fehlen der anderen, novadisch aussehenden Gäste. Magie konnte ich oben keine feststellen..."

[Firuna Tannhaus]

„Darf ich fragen, welche Analysen ihr vornehmen konntet?“ fragt Sherizeth die Magierin.

[Nicolo Bosvani]

Amando wartet noch die Antwort der Magierin ab und beginnt dann selbst mit seinem Bericht. "Ich geleitete einen Geweihten nach Khunchom und nahm am Tatort auf Empfehlung der Rahja-Kirche ein Zimmer für die Nacht. Irgendein Geräusch - wahrscheinlich das Tor - weckte mich auf. Mein Schlaf war wohl aufgrund der guten Bewirtung am vorhergehenden Abend etwas tiefer als sonst. Der Schicklichkeit halber zog ich noch rasch etwas über und ergriff vorsorglich meine Waffe. Doch die Dunkelheit spielte den Attentätern in die Hände und ich habe niemanden mehr weglaufen sehen. Ich traf auf dem Flur einige der anderen Gäste, die ich gestern erst dort kennenlernt habe, und wir schauten was passiert war. Wir fanden die arme Frau tot in ihrem Bett und trennten uns, um ihren Mann und ihre Kinder zu suchen", wiederholt er seine Worte aus der Nacht. "Die Kinder wollten diese Nacht im Stall schlafen wegen des Elefanten eines der Gäste. Merkwürdigerweise hat er keinen Alarm geschlagen, obwohl er eher vorsichtig gegenüber Fremden ist. Aber dazu wird Euch sein Besitzer mehr sagen können", nickt er in Richtung des Wesirs. "Das Mysterium um die mutmaßlichen Novadi hat die gelehrte Dame bereits erwähnt", ergänzt er noch.

[Firuna Tannhaus]

Während der Ausführungen von Sica und Amando winkt die Wesirin zwei ihrer Gardisten herein und gibt ihnen per Geste zu verstehen, die Tür zu schließen. Die beiden anderen Gardisten postieren sich noch als Wachen links und rechts der Tür, wie Amando bemerkt, bevor sich die Tür schließt.

„Hm, auf das Trio kommen wir am besten zurück, wenn alle ihre Aussage gemacht haben, was sie in der Nacht gesehen und gehört haben.“ meint sie auf den letzten Satz des Rahjakavaliers.
Sie sieht zu Kian und Laura. Einer der Gardisten flüstert ihr noch kurz etwas zu.
[gar] „Was möchtet Ihr dem bisherigen hinzufügen? An was könnt Ihr Euch erinnern?“ sie wechselt zum Garethi, welches sie akzentfrei spricht. Sie macht eine entschuldigende Geste und eine leichte Verneigung in Richtung Insina. Ihr scheint gerade durch den Gardisten gesagt worden zu sein, dass Insina des Tulamidya nicht mächtig ist.

[Chephren]

Sica zuckt mit den Schultern. "Nichts besonderes. Nur einen einfachen Odem zu mehr hat die ZEit nicht gereicht. Ich hätte auch versucht einen Geisterruf zu amchen, aber ich kenn die GEsetze dazu hier nicht und ein Geweihter des Boron war auch nciht da um ihn zu fragen. Zumindest im Zimmer der Frau war keine Restmagie zu sehen, was nach der kurzen Zeit hätte der Fall sein müssen. Also sehr sicher keine Ifrit oder etwas anderes. Was aber durchaus die Frage aufwirft, wie das dann so geräuschlos vonstatten ging..."

[Shirwan]

„Mir ging es ähnlich wie dem Herren Amando, nur, dass wahrlich der Schlaf der Gerechten mich fest in seinen Bann zog. Die hier anwesenden Damen und Herren hatten bereits die ersten Untersuchungen vorgenommen, als ich dazu trat. Was mir zu diesem Zeitpunkt auffiel, war dass die bedauerlich Ermordeten sich über das ganze Anwesen verteilten. Was bei Frau und Kindern ersichtlich war, da sie, wie bereits berichtet, unterschiedliche Schlafstätten aufsuchten, scheint beim Gatten verwunderlich, da er in der Schankstube ermordet wurde. Doch ich kann diesbezüglich nur Mutmaßen, den Ort selbst zu untersuchen ward mir nicht gestattet. Das mit meiner Reitelefantin ist wahrlich ungewöhnlich, ich kann mir leider dazu ebenfalls keinen Reim machen. Auffällig war die Zügigkeit und das große Aufgebot mit dem die Basargarde das Haus zu dieser Zeit und an dieser Lokation aufsuchte. Anscheinend hatten die Anwohner etwas gemeldet, was noch verwunderlicher erscheint, fast so als hätten die Attentäter ihre vorherige tödliche Stille und Präzision bewusst aufgegeben, um nach vollbrachter Schandtat die Aufmerksamkeit auf uns zu lenken.
Falls euch meine Beobachtung vor der eigentlichen Schandtat auch interessieren: Die Familie, die uns bewirtete wies stets tadellose Manieren auf. Die Familie wirkte nicht nur auf den ersten und zweiten Blick harmonisch. Das Ausmaß des Mordes und dass unsere Habseligkeiten nicht gestohlen wurden, deutet für mich darauf hin, dass es explizit um die Ermordung der Familie ging und nicht etwa um einen Raub. Im Gasthaus waren wie erwähnt eine Gruppe anderer Gäste. Ihre Kleidung deutet auf die Herkunft von den Beni Novad, recht urtümlich, keine die ihr Leben beispielsweise im Glanze des Balashs verbracht haben oder sie waren sehr konservativ. Dennoch, ihre Kleidung war authentisch, Winkel des Saums, Material und Webmuster entsprachen den üblichen Gegebenheiten."

[Ashanti]

Laura sieht die Dame traurig an, Kian schien ihr zu trauen.
" Unser Fenster war offen, ich bin Insina aus dem Zimmer gefolgt, sie hatte die Mutter gefunden. Ich wollte los, nach den Kindern sehen, doch die Trauer riss mich von den Füßen, so dass ich auf der Treppe zum erliegen kam."

[Firuna Tannhaus]

Sherizeth hört sich alle Aussagen sehr aufmerksam an. Die wachen Augen mustern alle während sie sprechen ganz genau.
Sie setzt zwischenzeitlich ihren Helm auf einem der Stühle im Raum ab.

Als Laura sich geäußert hat, wendet sie sich Insina zu.
[gar] „Ihr habt also die Leichen zuerst entdeckt. Beschreibt mir bitte was passiert ist, von dem Moment als Ihr erwacht seid.“

Insina schluckt, wie viele Menschen es tun, wenn sie über sehr emotionale Themen sprechen.
Sie holt tief Luft. Sie erzählt zunächst, dass sie sich ein bisschen über das offene Fenster im Zimmer gewundert, sich aber zunächst nichts dabei gedacht hat, und so den sich ankündigenden Tag früh nutzen wollte, um zu trainieren.
Wie sie im Flur die offenen stehende Tür zum Schlafzimmer ihrer Gastgeber bemerkt hat, einer unguten Ahnung folgend einen Blick hineingewagt und so die arme Farah gefunden hat. Ihre Stimme wackelt hierbei ein wenig. Sie wirkt angegriffen, tief erschüttert über den grausigen Fund.
Sie sei wie in Trance an die Frau herangetreten und habe ohne nachzudenken versucht einen Puls zu finden. So sei das Blut an ihre Hände gekommen. Dass sie noch ganz warm gewesen sei, also die Tat noch nicht lange her gewesen sein konnte.
Sie beschreibt, wie schließlich alle wach gewesen seien und dann sie an Lauras statt nach unten gegangen sei, da diese auf der Treppe schwer gestürzt war. Wie sie Hamils Leiche gefunden habe und auch bei ihm nach einem Puls gesucht habe. Und schließlich die Stadtwache erschienen sei.

Es folgt eine Pause, in der Sherizeth nachzudenken scheint.
Sie wendet sich nochmal an Kian, aber bezieht auch die anderen gestisch in das folgende mit ein, so dass auch sie sich angesprochen fühlen können.

[gar] „Kommen wir nochmal zu den scheinbaren Novadi zurück. Ihr meint, die Kleidung sei authentisch gewesen, Al'Ardaban?
Ist Euch sonst noch etwas an ihnen aufgefallen? Dinge die sie bei sich trugen? Ihr Verhalten?“

[Shirwan]

Kian betrachtet Insina mit einem traurigen Blick und legt sanft und unterstützend seine Hand auf die verletzlich wirkende Kriegerin, deren Leid bei der Erzählung er nachvollziehen kann. Er gibt ihr etwas Zeit sich zu sammeln und nutzt diese gleichzeitig, um sich die Bilder und Eindrücke des gestrigen Abends wieder in Erinnerung zu rufen.

Er nahm sich Zeit, strich nachdenklich immer wieder über sein Kinn, eine Angewohnheit, die er von seinem Lehrmeister und dieser wahrscheinlich von dem seinen übernommen hatte. Hatte er ein Bild vor Augen, verblieb er auf diesem, suchte nach Details, die sein Unterbewusstsein mangels detailliertem Interesse zwar erfasst aber als Randnotiz abgeheftet hatte. Dann zogen sich seine Augenbrauen zusammen, während er nickt. „Ja und nein. Die Tracht als solches ja. Sie waren streng verhüllt, allein die Augen sichtbar, wie man es vorrangig von den Kasimiten oder Strenggläubigen kennt, die ihren Glauben nicht mit der lebendigen Natur der tulamidistanischen Gesellschaft vereinbaren müssen. Dazu im Gegensatz stehend war aber ihr Verhalten. Denn als sie uns begrüßten waren ihre Augen fern jeglichen Tadels, wie es einem Rechtsgläubigen gebührt. Auch speisten und tranken sie von Geschirr, dass ihnen Hamil, der nicht rechtsgläubige Hausherr, servierte. Etwas was einem Rechtsgläubigen untersagt ist. Vielleicht konnte einer der anderen einen Blick auf die Gäste werfen, als sie speisten oder tranken? Einer der drei trug einen Stab mit einem Kristall, ähnlich einem Magierstab. Magisch gewachsener Kristall, vermute ich. Die Novadis stehen der Magie als Sumpfkraft, Lemash, kritisch gegenüber, wie ihr sicher wisst. Allein einige Wenige hatten die Einsicht, dass der Herr Feqz, oder in ihrem Glauben Rastullah, eine zweite, die reine Sternenkraft den Menschen zur Verfügung stellte. Dementsprechend meiden die meisten eigentlich jegliche Nutzung von Kristallen, da dies als Echsenwerk gilt. Ansonsten, die anderen zwei trugen Khunchomer, wie es einer Leibwache gebühren würde und alle drei blieben stets zusammen, ja teilten gar ein Zimmer.“ Kian ging noch einmal alles durch. Mehr fiel ihm nicht mehr ein und er sah fragend in die plötzlich sehr ruhige Runde. „Mehr fällt mir gerade nicht ein, falls doch, würde ich euch natürlich die Information unverzüglich zukommen lassen.“

[Chephren]

Sica nickt auf die EInschätzungen hin, ja wirkt ein wenig beeindruckt. "Ich habe leider zu wenig Erfahrungen mit den Novadis... aber was ihr sagt stimmt. Ich meine, dass sie in Rashdul oder Mherwed das wenig machen. Allerdings muss ich auch zugeben, dass wir wenig Kontakt mit den beiden Akademien hatten. Allerdings könnte der Stab ein Hinweis sein, denn nicht viele lassen Kugel und Stab verwachsen, da es einige Nachteile hat."

[Nicolo Bosvani]

"Was die magischen Künste angeht, seid Ihr die Expertin", nickt Amando Sica zu. "Ansonsten habe ich den Ausführungen des Sohns der Gerechtigkeit nichts weiter hinzuzufügen."

[Chephren]

"Vielleicht hilft auch die KLeidung? Die Leibwächter waren sehr unauaffällig, sandfarben, hatten Säbel und Waqqif. Der Anführer hingegen hat ein nachtblaues Gewand und der Stoff schimmerte leicht, fast nicht sichtbar.Vielleicht ein besonderer Baumwollstoff? Der Turban und der Gesichtsschleier hatten die gleiche Farbe wie das Gewand. Es könnte auch Seide gewesen sein, aber für die Wüste? Eher unwahrschienlich," ergänzt sie.

[Firuna Tannhaus]

Sherizeth hört aufmerksam zu. Ebenso ihre beiden Gardisten. Aufmerksame Beobachter können hier den Eindruck gewinnen, dass diese beiden hohes Vertrauen der Wesirin genießen und wohl auch eine beratende Funktion haben könnten.

Sie denkt einen Moment nach, nachdem niemand mehr etwas zu den vermeintlichen Novadi zu sagen hat. Sie tritt an das Fenster und sieht hinaus. Vom Hof ist das Klirren von Klingen und gebellte Befehle zu hören. Offenbar findet eine Trainingseinheit statt.
Sie atmet durch bevor sie sich wieder umwendet.

[gar] „Feqz hat wahrlich eigentümliche Wege, um den Beharrlichen zu helfen.“ sagt sie.
[gar] „Es ist eine glückliche Fügung, bei allem Unglück das in der Nacht geschehen ist, dass es ausgerechnet Euch getroffen hat und nicht irgendwelche Reisenden von weither, die sich hier nicht auskennen oder deren Stand sie verletzlicher als Euch gemacht hätte.“ erklärt sie.
[gar] „Zusammen mit den Beobachtungen der Hauptgefreiten Alhina sunya Peribeth, die Ihr für glaubhaft hieltet, und die auch mir glaubhaft erscheinen, ergibt sich hier ein Bild einer breit angelegten Intrige...

Ihr habt Eure Hilfe angeboten. Ich frage jeden und jede von Euch hiermit nochmal, und Feqz sei mein Zeuge: wollt Ihr dies wirklich tun? Seid Ihr Euch im Klaren was das bedeuten könnte?
Ich frage Euch dies in aller Deutlichkeit, da wir nicht ausschließen können, dass hier durch die Gunst der Götter möglicherweise die äußeren Fäden eines fein gesponnen Netzes aufgedeckt worden sind, deren Zentrum wir noch nicht kennen. Es könnte hier möglicherweise um eine einzlene Person gehen, die uns noch unbekannte Verbindungen zu den bisherigen Vorfällen hat, aber das eigentliche Ziel sein könnte. Es könnte um die weiße Perle gehen. Oder um mehr.“

[Nicolo Bosvani]

"Wenn die Kirche mich auf unbestimmte Zeit entbehren kann, stehe ich zur Verfügung", verspricht Amando mit fester Stimme und ohne zu zögern.