DSA4 Khunchomer Ränke

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Shirwan
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Ungelesener Beitrag von Shirwan »

Hof der Karawanserei - Laura, Insina, Kian
Wäre Kians innere Aufgewühltheit aufgrund dieser unmenschlichen Tat nicht gewesen, er hätte wahrscheinlich Spaß an diesem Treiben gehabt. So fiel ihm selbst das Schlucken schwer, die Bitterkeit und Trauer durchsetzte seine Gedanken. Nein, er hatte kaum damit gerechnet, dass der Agha ihn mit der Untersuchung beauftragt. Er wollte einige Gedanken sähen und hoffte bis zur Ernte überleben zu können. Derweil musste er das Spiel mitspielen. Er war sich nicht sicher, ob er wissen wollte, was im Stall vorgefallen war, allein der Gedanke schnürte ihm die Kehle zu. Zu gütig.. natürlich... "Mein Leben als Dienst im Lohn der Gerechtigkeit", antworte er fein, Manieren waren es, die den einfachen vom Edelmann unterschieden. "Das ist bedauerlich Agha und natürlich nachvollziehbar", nickte er ihm zu. "Auch wenn ich eure Einschätzung hinsichtlich jemanden der nicht einmal vernünftig unsere Sprache sprechen kann nicht teile. Aber das wird sich hoffentlich bald auflösen. Ich hoffe ihr gebt mir die Gelegenheit das Wort an jene richten zu dürfen, die einem so ehrenwerten Agha wie euch Befehle zu geben berechtigt sind. Vielleicht gelingt es mir jene eher von meinen Fähigkeiten und dem Interesse zur Ermittlung des wahrhaft Schuldigen zu überzeugen."

Falls er noch einmal das Wort an den Agha richten kann:
Da Kian auch sieht, dass jemand zum Stall geht, setzt er erneut an. "Verzeiht, Agha, dass ich erneut eure Mühen mehre, doch es gab drei oder vier weitere Gäste, um die ich ebenfalls in Sorge bin. Angehörige der Beni Novad, wenn mich mein Auge nicht täuschte. Diese habe ich in den kurzen vergangenen Augenblicken noch nicht sehen können. Würdet ihr bitte jemanden entsenden, um nach ihnen zu sehen?"

Das Fenster war auf...das war nicht gut...der Agha hatte immer mehr Spielfiguren auf dem Brett und Insina schien ein einfaches Opfer zu sein. Beide waren sie nun hier, Laura und Insina, ein Handlanger reichte und er könnte alles Mögliche in ihrem Zimmer platzieren, wahrscheinlich war es schon zu spät, aber er musste versuchen gegen zu lenken. "Fräulein Laura, ihr betrübt meinen Blick. Da ihr augenscheinlich keine Waffe bei euch tragt..." Er verzog das Gesicht, um seine Missbilligung bzgl. ihrer Nacktheit deutlich zu machen "Begebt euch doch in euer Zimmer und bedeckt euch, bitte, wie es für eine ehrenwerte Frau schicklich ist." Er hoffte, dass Laura durch seine rabiate Machoart sich bewusst war, dass es ihm um etwas anderes als ihre Kleidung ging. Außerdem konnte der Agha als tulamidischer Ehrenmann auch nicht all zu viel einwenden, dachte sich Kian.

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Firuna Tannhaus
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Ungelesener Beitrag von Firuna Tannhaus »

Flur - Amando und Sica

Die Gardistin nickt Sica zu.
„Ihr seid immernoch eine ehrenwerte Dame, Sahiba.“
Die Gardisten begleiten sie und Amando hinunter und nach draußen. Im Gastraum erblicken die beiden dann den zweiten Tatort.
Als sie hinaustreten werden sie zunächst zu Kian und Laura hinzugebracht.

***

Hof der Karawanserei - Laura, Insina, Kian

Der Gardist kehrt vom Stall zurück. Ein leichtes Kopfschütteln gegenüber den beiden Bewachern Insinas. Diese ahnt, was das bedeutet.
Zu viert schließen sie ebenfalls zu der Gruppe am Tor auf.



Bevor der Hauptmann sich von Kian abwendet, antwortet er diesem nicht auf sein Ersuchen, mit seinen Vorgesetzten zu reden und diese zu überzeugen. Die Augen des Hauptmanns verengen sich, eine Zornesfalte taucht zwischen seinen Augenbrauen auf. Er fühlt sich mindestens beleidigt.

Der Hinweis auf die anderen Gäste läuft zunächst ins Leere, da der Hauptmann zu dem Zeitpunkt die Hand erhebt und das Gespräch unterbricht.

Während er noch ein paar abschließende Worte mit seinem Gardisten wechselt, werden Sica und Amando von weiteren Gardisten zu Kian und Laura gebracht. Einige Augenblicke später ebenso Insina, die Hände auf dem Rücken gefesselt.
Je ein Gardist löst sich aus beiden neu hinzugekommenen Gruppen und geht zu ihrem Anführer, der gerade das Gespräch beendet hat und zurückkommen will.
Die Gardisten reden kurz mit ihm. Kian und Laura, die dem Gespräch am nächsten sind, können einzelne Worte davon erhaschen, wie die beiden ihre Meldung machen. Die erste klingt nach einer knappen Beschreibung der beiden Tatorte im Haus. Dann geht es um den Stall. Letzteres bringt der jung klingende Gardist kaum heraus, die Bestürzung schnürt ihm beinah die Kehle zu ... Kian und Laura hören das nicht richtig, aber die Klang der Stimme reicht völlig, um sich einen Reim darauf zu machen.

Der Hauptmann nickt und tritt mit dem Rest seiner Truppe wieder an sie heran. Alle zwölf stehen nun um sie herum.
„Es tut mir leid, ehernwerter Kadi, aber ich muss mit Nachdruck darauf bestehen, dass Ihr uns begleitet. Hier könnt ihr nicht bleiben, da die gesamte Karawanserei ein Tatort ist.“ Er macht eine kurze Pause.
„Ein paar meiner Gardisten werden Euch nochmals hinein begleiten, damit Ihr Euch ankleiden und Eure Sachen packen könnt.“
An Laura gewandt: „Eine meiner Gardistinnen wird Euch beaufsichtigen und Euch helfen, die Sachen Eurer ... Freundin zu packen.“ Das Wort Freundin betont er hierbei nicht seltsam. Es wirkt mehr so, als würde er einfach ein Füllwort suchen.
An Kian gewandt: „Ihr werdet, sobald ihr wieder draußen seid, von zwei Gardisten in den Stall begleitet, um Euren Elefanten zu holen, sofern er nicht auf Fremde hört. Habt keine Sorge, ihr müsst nicht weit hinein. Wenn ihr den Elefanten einfach rufen würdet, wenn die Box geöffnet wird, würde schon ausreichen.“

Er gibt noch kurz Anweisungen, die anderen in der Zwischenzeit zu bewachen und begleitet dann Kian und Laura nochmal nach drinnen, gefolgt von drei Gardisten und einer Gardistin. Drinnen weißt er zwei der Gardisten an, sobald sie oben sind, auch noch die anderen Zimmer zu kontrollieren, während die anderen beiden Kian und Laura beaufsichtigen. Er würde sich in der Zwischenzeit auch selbst umsehen und ein Bild machen.

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Shirwan
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Ungelesener Beitrag von Shirwan »

Hof der Karawanserei - Laura, Insina, Kian
Auf das Kopfschütteln des Gardisten bedeckt Kian seine Augen, dreht sich ab, senkt den Kopf. Ein unkontrolliertes Schluchzen entfährt seiner Brust. Mühsam beherrschte Tränen fließen über sein Gesicht.
Den Worten des Aghas kann er anfangs nicht folgen, er braucht einige Zeit um wieder seine Stimme zu erlangen. Mühsam schlägt er das Kreuz mit der gebogenen Linie, das Zeichen des aufsteigenden Golgaris. Diese Geste gibt ihm etwas Kontrolle zurück. Angestrengt baut er die Sätze des Aghas wieder in seinem Kopf zusammen, nickt nur, seiner Stimme nicht vertrauend.
Er würde Insina helfen wollen, doch gerade fehlt ihm die Stärke dazu. Er packt seine Sachen zusammen, allzu weit traut er sich nicht an den Stall ran, ruft seine treue Gefährtin, deren Anwesenheit ihm Trost spendet.

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Assaltaro
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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Hof der Karawanserei - Laura, Insina, Kian

Insina versteht sehr wohl, das die Geste zu bedeuten hat und kann nur mühsam ein Schluchzen unterdrücken. Völlig am Ende lässt sie sich auf die Knie sinken, die Hände noch hinter dem Rücken gefesselt. Sie hat den Kopf gesenkt und still laufen Tränen über ihr Gesicht. Was noch gesprochen wird, kann sie eh nicht verstehen.
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Ashanti
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Ungelesener Beitrag von Ashanti »

Zunächst möchte Laura fast lächeln. Während der eine sagt, sie solle hoch gehen, sagt der andere sie solle bleiben. Doch dann. Er schüttelte den Kopf. Nein, das konnte nicht wahr sein. Kian, Kian schluchzte! Sie nahm ihn in die Arme, klammert sich an ihn, für sie um ihn zu trösten, doch sie bemerkte ihre eigene Reaktion nicht, ihr schreien, das von Tränen erstickt wird. Sie beherrscht sich, doch es dauert etwas, bis sie sich unter Kontrolle hat. Doch die Tränen rinnen weiter aus ihren Augen. Sie nickt Insina zu, folgt den anderen. Nur als sie darauf hingewiesen wird, lässt sie Kian los. Sie hatte gar nicht mehr wahrgenommen, dass sie seinen Arm hielt. Sie packt schnell Insinas und ihre Sachen zusammen. Sie zieht schnell etwas über, dabei reißt sie die Kruste an der Stirn herunter, als sie versucht sich hastig anzuziehen. Sie folgt den Gardisten zurück zum Tor und würde dort die Nähe von Kian suchen.

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Chephren
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Ungelesener Beitrag von Chephren »

Flur - Amando und Sica
Sica schenkt der Gardistin ein Lächeln.
Trotz ihrer Ausbildung wird SIca bei dem Anblick blass. Warum nur?

Draußen stellt sie sich neben die anderen, schaut etwas irritiert zu der gefesselten Insinia. Hatte sie etwas damit zu tun? War das Blut? SIe schaute ebenfalls sorgenvoll zum Stall nur um dann noch bleicher zu werden. Welche Bastarde... Kinder. Mögen die Götter sie verfluchen, was waren das für MEnschen...
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Nicolo Bosvani
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Ungelesener Beitrag von Nicolo Bosvani »

Amando leistet allen Anweisungen Folge und lässt sich ansonsten nichts anmerken. Ein wenig militärischen Drill war man auch als Kavalier Rahjas gewohnt. Und vor allem Selbstbeherrschung. So verzieht er auch keine Miene, als sich das komplette Ausmaß der Tragödie offenbart. Im Gegenteil, seine Gesichtszüge schienen geradezu eingefroren zu sein. Seine einzige Regung ist das Schlagen des Boronrads mit seinen Händen.

Was war mit dem Elefanten? Könnte das ein erster Hinweis sein? Sicher, ein Elefant war kein Wachhund, aber laut seinem Besitzer sollte er auf Fremde reagieren, ging es durch seinen Kopf. Das sollte man später vielleicht noch mal ansprechen.

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Firuna Tannhaus
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Ungelesener Beitrag von Firuna Tannhaus »

Hof der Karawanserei - alle

Die Gardisten verziehen weitestgehend keine Miene, bis auf den jungen Mann, der das Verbrechen im Stall entdeckt hat. Er wirkt etwas blass. Wer dem jungen Mann einen Blick widmet, erkennt, dass er noch sehr jung ist. Bestenfalls gerade so mit seiner Ausbildung in der Garde fertig. Vermutlich auch sein erster Tatort und dann gleich so ein Ausmaß ...

Da niemand in der Gruppe Widerstand leistet und sich den Anweisungen ohne weitere Worte zu verschwenden fügt, geht das zusammenpacken reibungslos. Kian wird von zwei Gardisten zum Stall begleitet. Sie lassen ihn vor dem Eingang stehen und gehen hinein. Als sie ihm zurufen, dass die Tür nun offen sei, kommt Piltu gleich aufgeregt angetrabt und schlingt ihren Rüssel um den Wesir. Warum hat sie nicht reagiert? Wie konnte das sein?
Mensch und Tier spenden sich für einen Augenblick gegenseitig Trost, während die Gardisten noch das aus dem Stall holen, was zur Ausstattung der Elefantendame gehört.

Als alle wieder zusammen sind, stellen die Gardisten sich in Formation auf, wobei sie die kleine Gruppe in die Mitte nehmen. Man lässt sie in einer Reihe hintereinander gehen, immer flankiert von zwei Mitgliedern der Garde. Nur Laura und Kian lässt man gewähren, wenn sie sich aneinander festhalten, wobei Laura recht unsanft von einem der Gardisten in die Formation gestoßen wird. Auch mit Insina wird nicht gerade zimperlich umgegangen - sie ist immernoch die, die schuldig aussieht. Kian, Sica und Amando hingegen werden einigermaßen respektvoll behandelt.
Insina geht in der Reihe am Ende.

So geht nun diese eigentümliche Prozession durch die Stadt, während die Sonne allmählich aufgeht und die Stadt langsam erwacht. Einige neugierige Blicke folgen ihnen, allein schon wegen dem Elefanten, gefolgt von Getuschel. Insbesondere über die in Ketten gelegte Kriegerin, die von einigen bemerkt wird.
Über den Marktplatz hinweg, werden sie zum Gebäude der Stadtgarde geführt. Im Innenhof schickt man sich an, Insina zumindest vorerst von den anderen zu trennen ...

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Chephren
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Ungelesener Beitrag von Chephren »

Sica wirkt noch wenig besorgt, sie wurde ordentlich behandelt, die Garde hatte einen Sündenbock, wenn es hart auf hart käme und das gäbe ihr auf jeden Fall Gelegenheit den wirklichen Täter zu finden. Sie schaut zu Insinia. Das war sie nicht gewesen, da ist sie sich beinahe sicher.
Allerdings ist die Frage auch wie hier Prozesse ablaufen. Aber wie immer: Motiv, Gelegenheit...
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Firuna Tannhaus
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Ungelesener Beitrag von Firuna Tannhaus »

Im Innenhof des Hauptquartiers der Stadtgarde

Kian

Der Wesir aus Baghtiar nimmt die Gardisten in seiner Nähe schon auf dem Weg in Augenschein und achtet bei der Ankunft, bei der Prozedur der militärischen Begrüßungen und gewöhnlichen Tagewerk, auch auf die anderen Gardisten. Das fällt niemandem weiter auf, da Kian den Blick gekonnt zufällig durch die Gegend schweifen lässt. Nicht einmal Sica, Laura oder Amando bemerken das.
Erst jetzt fällt ihm die Markierung auf den Rüstungen des Halbzuges auf, der sie hierher gebracht hat. Sie gehören zur Garde des Quad'El'Basar. Kian ist mit den Zuständigkeiten in der Nacht innerhalb der Garde bei Notfällen nicht vertraut, und kann daher nicht sagen, wie ungewöhnlich es ist, dass die Basargarde so weit von ihrem eigentlichen Zuständigkeitsgebiet agiert. Da im Hof gerade auch nur vier niedere Gardisten an ihnen vorbeikommen, die alle noch recht verschlafen aussehen (sie treten wohl zum Frühdienst an) und daher kaum mehr als die gebotene militärische Form zeigen, kann er auch nicht ableiten, ob noch jemandem das komisch vorkommt.

So wendet er sich also wieder 11 Gardisten zu, die den Hauptmann begleitet haben. Alle scheinen ihm gegenüber loyal zu sein. Der harte Kern besteht aus sechs Männern und drei Frauen, einem Großteil des Halbzuges. Die meisten, dem Alter nach zu schätzen, schon einige Jahre in der Garde, sehr wahrscheinlich schon lange von genau diesem Agha geführt. Ihr Treue dürfte unerschütterlich sein. Andererseits, vielleicht, wenn der Preis stimmt ...? Ein Unteroffzier und eine Unteroffizierin, deren Rangabzeichen Kian gerade nicht so genau erkennen kann, wirken auf Kian so, als wären sie näher in die Sache eingeweiht als der Rest. Ihre Beziehung zu Agha ist sehr eng, wie der Wesir an der Gestik und Mimik im Gespräch ablesen kann. Klug von dem Anführer, nur die beiden engsten Vertrauten näher einzuweihen. Offenbar erfährt in der Truppe jeder nur so viel, wie der Vorgesetzte für angebracht hält. Der junge Mann, der den grausigen Fund im Stall gemacht hatte, scheint ihm ebenso treu ergeben zu sein, wie seine Kameradinnen und Kameraden. Allerdings, so schätzt der Wesir ihn ein, erwächst diese Loyalität aus einer fehlgeleiteten Autoritätsgläubigkeit.

Aber er kann ausmachen, dass es bei zweien nicht über die Loyalität hinausgeht, die die militärische Ordnung ihnen abverlangt. Das sind die beiden, die Insina in Gewahrsam genommen haben. Sie sind etwa in Insinas Alter, und wirken noch ein wenig unerfahren. Auch wenn der junge Mann das Blut an Insinas Händen gemeldet hatte und sich entsetzt gezeigt hatte, so bemerkt Kian den Blickaustausch zwischen ihm und seiner Kameradin. Den beiden kommt das ganze seltsam vor. Leise unterhalten sie sich auf Tulamidya hinter Insinas Rücken und scheinen die Situation zu diskutieren. Die junge Frau begegnet dabei zufällig Kians Blick, als er sie wie beiläufig mustert.

***

Sica

Sica hängt den Geschehnissen in der Karawanserei nach. Sie hatte versucht, die Stimmung innerhalb der Truppe angesichts des Tatortes zu ergründen und sammelt nun ihre Beobachtungen.
Am erschüttertsten haben die drei jüngsten Mitglieder auf sie gewirkt. Das mag vor allem ihrer Jugend zuzurechnen zu sein. Sie sind noch nicht lange dabei, womöglich war das ihr erster Tatort überhaupt. Der junge Mann, der den Fund im Stall gemeldet hatte, war ihr kreidebleich erschienen. Einer der älteren bringt ihm gerade einen kleinen Becher aus Ton, dessen Inhalt der erschrockene junge Mann in einem Zug leert und sich danach kurz schüttelt. Sica vermutet, dass sich darin ein starker Schnaps befunden hat. Anscheinend hat der ältere ihn ein wenig unter seine Fittiche genommen.
Die anderen wirkten bei ihrem Vorgehen in der Karawanserei relativ professionell. Sie waren nicht unterkühlt gewesen beim Fund der Leichen im Gasthaus, aber auch nicht sehr emotional. Sie haben womöglich in ihrer Dienstzeit schon einiges gesehen und haben sich gut im Griff. Einen persönlichen Bezug hatte wohl niemand zu der kleinen Familie.
Soweit sie das beurteilen kann, sieht die ganze Truppe zu ihrem Hauptmann auf. Mindestens wegen seiner Ranges, bei etwa der Hälfte denkt sie, dass die Ehrerbietung noch weiter geht. Aufgrund des Alters haben diese vermutlich schon länger mit dem Agha zusammengearbeitet. Strukturen festigen sich über die Zeit. Sie vermutet, dass die meisten im Grunde anhand ihres jeweiligen militärischen Ranges orientieren, wenn es um Befehlsausgaben und -empfänge geht.

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Ashanti
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Ungelesener Beitrag von Ashanti »

Kalt fühlt sie sich. Wie versteinert. Doch sie weiß noch, als die Welt noch in Ordnung war, vor ein paar Stunden, da war Wärme und Zuneigung da. Mutig hebt sie den Kopf. Ja, vielleicht werden sie sie auspeitschen.
Doch wenn sie es nicht tut, werden sie vielleicht Insina auspeitschen. Ein leichtes Seufzen, als wenn sie etwas aufgibt, eine Tarnung vielleicht, dann ihr Kopf, hocherhoben, das Verhalten Befehlsgewohnt, ihre Augen blitzen.
"Ich muss darauf bestehen, dass ihr sie bei uns lasst, oder mich als Dolmetscherin mitgehen lasst..."
Die Stimmlage bebt, es klingt fast so, als hätte sie etwas in der Hinterhand. Nur Kian, der wahrhaft meisterlich Gedanken lesen konnte, merkte, dass sie nur bluffte.

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Assaltaro
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Khunchomer Ränke

Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Überrascht von Lauras gebieterischen Ton hebt Insina den Kopf und blickt zu ihr, bewundert in dem Moment ihren Mut, auch wenn sie nicht verstehen kann, was genau Laura sagt.
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Shirwan
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Ungelesener Beitrag von Shirwan »

Kian blickte bei Lauras Ton, ebenfalls überrascht auf. Er wurde schlagartig aus seiner Lethargie gerissen. Zum Glück hatten ihn seine geübten Sinne nicht im Stich gelassen, als es darum ging die Beziehungen der Gardisten untereinander zu ergründen. Nun erfüllte das Bedürfnis Gerechtigkeit für diese arme Familie zu schaffen sein Handeln. Der Agha schien was damit zu tun zu haben. Dennoch befand er sich hier vollständig unter seiner Kontrolle. Der einzige Schutz den er hatte, war es aufs Protokoll zu pochen, denn dieses war aktuell das Einzige unter das sich der Agha auch unterstellen musste.
Ob Lauras Plan gut ging? Die Gardisten hatten sehr deutlich gemacht, was sie von ihr hielten, sie sprachen Garethi, so dass es keines Dolmetschers im Sinne der Untersuchungen bedurfte und üblicherweise versuchte man Zeugen und Verdächtige ja einzeln zu verhören. Irgendwie musste er ihr helfen. Er gab seiner Stimme einen ruhigen, aber bestimmten Klang, sprach deutlich, so dass man im Innenhof seine Stimme gut vernehmen konnte:

"Ehrenwerter Agha, auch ich frage mich wie das weitere Vorgehen bezüglich der ehrenwerten Dame Insina sich gestaltet.
Als Abgängerin einer horasischen Kriegerakademie steht ihr gemäß dem Codex Amensis Paragraph 3 Absatz 7 der Rang einer Esquiria, einer niederadligen Edelfrau zu und sie kann somit, nach meinem Kenntnisstand, nicht wie eine gemeine Strauchdiebin behandelt werden.
Wir sind ja keine Barbaren, wir haben Regeln, wie den Anspruch eines Rechtskundigen bei den Befragungen, sofern sie sich einen leisten kann.
Des Weiteren muss ich darauf insistieren, dass ein ordentlicher Richter sich dieser Sache annimmt. Es ist ja schon reichlich ungewöhnlich, dass die Basargarde sich mit einem Mordfall außerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs beschäftigt. In so einer ernsten Angelegenheit bedarf es der sorgsamen Achtung der gegebenen Regeln, da stimmt ihr mir doch zu oh Bewahrer von Recht und Ordnung?"


Gut, dass das Horasreichs mit dieser Regel den Niederadelstitel eigentlich entwertet hatte, musste er jetzt nicht gesondert erwähnen, genauso wenig, wie viel das hier in Khunchom überhaupt Beachtung fand. Er hoffte aber, dass der Agha sich nicht mit einem Rechtskundigen in derlei Dingen messen mochte und jede Erwähnung einer Auffälligkeit würde das Misstrauen derjenigen wecken, deren Loyalität noch nicht vollständig dem Agha galt und die sich als potenzielle Verbündete herausstellen könnten.

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Nicolo Bosvani
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Ungelesener Beitrag von Nicolo Bosvani »

Amando hält sich erst einmal zurück, als bereits Laura und Kian die Initiative übernehmen. Ihm war bisher noch nichts aufgefallen, was ein direktes Eingreifen erfordern würde. Dass man einen Hauptverdächtigen von den anderen Zeugen trennte, empfand er sogar ziemlich logisch. Und inwieweit die allgemeine Behandlung Anlass zu Beanstandungen gab, konnten ohnehin die Einheimischen besser beurteilen als er. Kians Detailkenntnisse über horasisches Recht verlangten ihm allerdings ein anerkennendes Kopfnicken ab. Das hatte er so nicht erwartet.

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Chephren
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Ungelesener Beitrag von Chephren »

Sica schaut auch eher irritiert zu den beiden. DIe Sache hier stank aber das sie die Verdächtige einzeln befragen... war normal. Und bisher wurden sie nicht schlecht behandelt, also versteht sie diese Aufregung nicht.Sie schaut zwischen den vieren hin und her.
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Ungelesener Beitrag von Firuna Tannhaus »

Innenhof des Hauptquartiers der Stadtgarde

Viele Köpfe drehen sich überrascht zu Laura, auch bei den Gardistinnen und Gardisten. Wobei letztere eher milde interessiert sind, ein paar ziehen die Augenbrauen hoch. Solche Szenen sind für Wachen nicht unbedingt neu.
[gar] „Wir sind hier alle des Garethi mächtig. Sie braucht keine Übersetzerin.“ entgegnet der Hauptmann Laura völlig ruhig und auf akzentfreiem Garethi. Dieser Versuch läuft also zunächst ins Leere.

Er wendet sich Kian zu und wechselt wieder auf Tulamidya.
„Bei allem gebotenen Respekt, o Kundiger der Rechtslehre, aber ich denke nicht, dass ihr meinen Soldatinnen und Soldaten ernsthaftes Fehlverhalten vorwerfen könnt. Sie wird nicht wie eine Strauchdiebin behandelt - wohl aber wie eine Mörderin. Ihre Stellung gebietet zwar gewissen Respekt, aber der erstreckt sich nicht soweit, dass es sich verbieten würde, sie gebunden abzuführen. Und ihr Stand schützt sie auch nicht davor, bis zu ihrem Verhör in einem Kerker unter Aufsicht gestellt zu werden.“
Er nimmt seine Leute in Schutz, wie zu erwarten war. Die Loyalität geht offenbar in beide Richtungen. Und auch die Argumentation, warum sie zunächst von ihnen getrennt wird, hatte Kian bereits erwartet. Das war tatsächlich nicht unüblich.

„Eine einstweilige Sicherungsverwahrung ist bei Mordfällen regelkonform, da stimmt Ihr mir doch sicherlich zu?“ Er sieht Kian an, achtet auf dessen Reaktion.
Hinter dem Agha sieht der Wesir eine Bewegung. In dem Gesprächsverlauf hat die junge Gardistin, die seinen Blick aufgefangen hatte, den Platz mit einem andere Gardisten getauscht. Er bewacht jetzt Insina mit dem anderen Gardisten zusammen. Die junge Frau tut gar nichts besonderes, sie hat sich einfach nur in sein Blickfeld geschoben. Aber sie will wohl mit ihm reden.

„Es ist üblich, die Hauptverdächtige von anderen Zeugen zu trennen und dann einzeln zu befragen ... Aber meine Truppe hatte die Nachtwache und hat es verdient, sich zunächst auszuruhen. Die Verdächtige wird eingesperrt und später verhört.

Euch möchte ich bitten, inzwischen mit hereinzukommen und euch kurzzeitig hier einzuquartieren. Eure Nacht war gewiss auch nicht so lange.“


Die letzten beiden Sätze klingen fast versöhnlich. Aber womöglich auch Kalkül.

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Shirwan
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Ungelesener Beitrag von Shirwan »

Kian war sich sehr unsicher, wie die Regeln der Handlung waren und was der Agha vorhatte

Da ja anscheinend alle Garethi beherrschten, wechselte er auch, damit nicht alles an Insina vorbeiging:
[Gar.]"Wie könnte ich diese tüchtigen Männer und Frauen, die ihre Nacht im Dienst der Ewig Wachen stellen, denn ein Fehlverhalten vorwerfen. Mir ging es lediglich darum auf die hohe Stellung der Dame hinzuweisen, um einem allzu rüden Verhalten im Vorfeld entgegen zu wirken. Im Namen Rash Andras, die ihr beide ehrt, appelliere ich auch an eure Ehrenhaftigkeit im Dienste Rondras, Agha. Ihre Schuld ist nicht bewiesen und eine angemessene Arrestierung würde den Sitten unseres Landes zur Ehre gereichen. Ob hier eine rechtliche Beratung im Vorfeld üblich ist, ist mir bedauerlicherweise nicht geläufig."
In Baghtiar wurden Adlige nicht in den Kerker geworfen, so unzivilisiert war man eigentlich nicht, aber Khunchom war ja lange unter gharbistanischer Herrschaft gewesen, vielleicht verhielt es sich hier anders. Ggf. verwendete der Agha den Begriff Kerker auch anders.

Das fast ein Dutzend Männer und Frauen gerade in diesem relevanten Teil der Stadt der Korruption anheimgefallen waren, schockierte den Wesir innerlich.

Kian setzte ein bedauernd, verständnisvolle Miene auf [Gar.] "Bei Maha Bor und allen Göttern des Schlafes, habt erneut meinen Dank für eure Tüchtigkeit Agha. Gewiss steht euch und den Euren, die wohlverdiente Ruhe nach diesem undankbaren Dienst zu. Gerne nehme ich auch dankend eure Einladung entgegen und folge ihr. Allein ich hoffe ihr versteht meine Unruhe, ob dieser frevlerischen Tat. Wenn ihr die Nachtschicht hattet Agha, so obliegt die nächste Schicht des beginnenden Morgens bestimmt einem anderen tüchtigen Agha, der über die Sicherheit der Ewig Wachen gebietet. Bestimmt kann man mit frischer Kraft dann das Werk der Gerechtigkeit fortsetzen."
Zuletzt geändert von Shirwan am 12.01.2022 19:15, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener Beitrag von Chephren »

Sica seufzt. Warum diskutiert er mit dem Agha und warum geht ihm dass so nah? Oder geht es nur ums Prinzip?
Außer dass es die Basarwache ist, war hier erst mal noch wenig auffällig. Und dass die Garde erst einmal den einfachsten Weg geht... oder den lukrativsten ist nun auch kein Geheimnis, nur rückt er sich so selbst in die Aufmerksamkeit und wird ihr kaum helfen...
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Ungelesener Beitrag von Ashanti »

Laura steht da und nickt zu dem was Kian sagt, so als wüsste sie genau wovon er spricht.

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Ungelesener Beitrag von Nicolo Bosvani »

Amando hält sich derweil zurück und lässt sich nichts anmerken, weder Zustimmung noch Ablehnung. Zudem kam hinzu, dass man immer noch wenig Schlaf gehabt hatte und es ihm eigentlich lieber wäre, das Verfahren so gut es geht zu beschleunigen, um dieses Versäumnis nachzuholen.

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Ungelesener Beitrag von Firuna Tannhaus »

Im Innenhof des Hauptquartiers der Stadtwache

Die umstehenden Untergebenen wirken inzwischen entnervt von der Diskussion und viel zu müde, als dass es sie wirklich interessiert. Selbst diejenigen, die (nach Kians und Sicas Einschätzung) vielleicht oder sicher nicht so ganz loyal zu ihrem Agha stehen, schnauben zum Teil aus, als Kian nochmal nachsetzt.
Sie haben gerade gar keinen anderen Antrieb, als endlich ins Bett gehen zu können.


Kian hat den Agha mit dem Nachsetzen zuvor schon provoziert, das hatte er da schon bemerkt.
Die jetztige Wiederholung macht ihn erkennbar wütend.
[gar] „Wollt Ihr Euch über mich lustig machen, Sohn der wohlgesetzten Worte?“ fragt er ihn gefährlich ruhig.

[gar] „Ihr setzt einfach voraus, dass man in Khunchom nicht weiß, wie man mit welchen Gefangenen und Verdächtigen umzugehen hat. Wir haben Euch bisher keinen Grund dazu gegeben, das anzunehmen, ...“
Er macht kurz eine Pause.
[gar] „... und dennoch beleidigt Ihr uns durch wiederholtes Bestehen und Unterstellungen.
Ist so ein Benehmen bei Euch üblich?“


Während des Gesprächs zwischen Kian und dem Hauptmann bemerkt Laura (@Ashanti), dass die Gardistin, die an der Festsetzung Insinas beteiligt war, die Plätze mit einem ihrer Kameraden getauscht hat, und nun etwas hinter dem Hauptmann steht. Warum sie das getan hat, weiß sie nicht. Sie wird wohl eine Anweisung bekommen haben, die Laura nicht gehört hat. Nichts besonders aus ihrer Sicht. Sie ist auch zu sehr von dem Gespräch eingenommen.

Insina (@Assaltaro) und Sica (@Chephren) bemerken diesen Vorgang auch, lesen aus dem Verhalten aber etwas ganz anderes. Insbesondere Insina, die keine Anweisung mitbekommen hat und auch aus dem Tonfall der Diskussion, die die Gardistin hinter ihrem Rücken mit ihrem Partner geführt hat, sich das nicht ableiten konnte. Die junge Frau steht genau in Kians Blickfeld und sieht ihn an. Die anderen Gerüsteten scheinen das nicht zu sehen.
Sicas Erfahrung mit solchen Situationen lassen auch sie diese so wahrnehmen. Die junge Frau will schon seit der Mitte des Gesprächs mit Kian reden, wie es Sica und Insina scheint. Aber Kian nimmt das offenbar nicht wahr, haben beide den Eindruck. Aber sie stehen hinter ihm und sehen sein Gesicht nicht, also ist es schwer für sie zu sagen. Sie vermuten aber beide, dass dieser schon reagiert hätte, wenn er es bemerkt hätte.

[gar] „Ihr wisst genausogut wie ich, dass für eine vorläufige Festsetzung bei dringendem Tatverdacht in einem derart schweren Fall üblich ist. Dem jeweiligen Stande entsprechend.
Ihr wisst ebenfalls, dass es nicht üblich ist, die Einheit, die mit der Ermittlung begonnen hat, einfach so abzulösen.
Sind zu viele Personen involviert, können Informationen bei der Übergabe unter Umständen durch Stille Post verfälscht werden oder gar verloren gehen. Da stimmt Ihr mir doch sicherlich zu?“

Er blickt Kian forschend an.

[gar] „Ich rate Euch dringend, Euch zunächst auszuruhen. Und ich muss meinerseits erneut darauf bestehen, dass Ihr das für die nächsten Stunden hier tut, denn Ihr seid alle Zeugen.“ spricht er nun nicht nur Kian, sondern auch die anderen an.
[gar] „Meine Männer und Frauen werden Euch den Weg weisen.“

Damit ist das Gespräch für ihn offenkundig beendet. Er lauert nun, das kann Kian deutlich erkennen, aber auch Laura, die dicht bei ihm steht, kann es nun in dem Gesicht des Aghas sehen. Er lässt sich nicht so leicht vorführen und in die Falle locken, das hat er gezeigt, indem er weitestgehend auf ganz normale Verfahrensweisen bei Ermittlungen zu schweren Verbrechen verwiesen hat. Die korrupte Rübe ist wohl nicht umsonst auf ihrem Posten.

Kian hat ihn offenbar sehr gereizt. Bis hierhin hat nur er mit seiner Begabung, Menschen lesen zu können, den Ärger in den Augen des Aghas sehen können, aber jetzt scheint er auch für Laura durch.
Etwas anderes als eine Zustimmung zum vorläufigen Ausruhen, würde ihnen jetzt sicher eher schaden.

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Ashanti
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Ungelesener Beitrag von Ashanti »

Laura steht zwar noch immer hocherhobenen Hauptes neben Kian, aber sie ist immer mehr in ihrer Befürchtung bestätigt. Dieser Agha, das war kein Mann, der vorgeführt werden wollte. Bei ihm musste man mehr seine Stärke hervorheben, etwas schmeicheln, und ihn nicht noch mehr reizen, vor allem, da ihm Antworten zu fehlen schienen. Vielleicht war er ja gar nicht der Oberste, und empfing nur Befehle.. Was ihn dann umso gereizter machte.
Unauffällig schiebt sich ihre Hand ins die von Kian, er sollte wissen, dass sie das für ihn tat, falls es schief lief.
Dann weiten sich ihre Augen, als hätte das Gesagte die Erinnerungen an das Geschehene hervorgeholt.
"So viel Blut, sie... sie sind tot." Sie sieht Agha sanft verwirrt an, als würde sie ihm eine Neuigkeit erzählen. "Sie... sie sind alle tot?!" Ihre Lieder erzittern, ihre Augen klappen um, ihr Körper verliert sämtliche Spannung und sie fällt, fällt gegen den Boden nur noch Kian, der direkt neben ihr steht, hätte die Chance sie aufzufangen.

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Chephren
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Ungelesener Beitrag von Chephren »

Sica will gerade das Wort an Kian richten, ihn bitten doch erst einmal eine Nacht darüber zu schlafen, sich auszuruhen, als Laura vor ihr zusammenbricht. Sie ist viel zu weit weg um etwas zu tun und schaut nur mit großen Augen zu der Frau vor ihr, zu den Gardisten, zu Kian.
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Shirwan
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Ungelesener Beitrag von Shirwan »

Kian sieht den Agha verwirrt an, wo hatte er ihm denn derlei vorgeworfen? [Gar.] "Ich befürchte ihr unterliegt einer Fehlinterpretation geschätzter Agha, derlei Dinge habe ich weder euch noch den euch Ergebenen vorgeworfen. Falls ihr das so wahrnahmt, bitte ich um Entschuldigung." Der Agha verlor wohl im Stress die Kontrolle, hoffentlich konnte er das beizeiten zu seinem Vorteil nutzen.

Die Gardistin hatte Kian wohl bemerkt, aber wie sollte er mit ihr hier und jetzt Kontakt aufnehmen? Und in der Sache mit Insina konnte sie ihres Alters und Erscheinung nach nichts bewirken, dass musste er mit dem Agha ausmachen. Sie jetzt auch anzusehen oder nur durch einen Blick Kontakt aufzunehmen, während er mit dem Agha sprach, wäre ... nicht weise. Das würde die Aufmerksamkeit des Aghas auf seine potenziell Verbündete lenken.

Kian musste sich konzentrieren, die Augen nicht erbost zusammen zu ziehen. Ja ist klar, es gibt eine Regelung, dass die Ermittlung von der Basargarde weitergeführt wird, weil unter Gardisten sonst Informationen verloren gehen. Was für ein Humbug. Aber es gibt keine Regelung, dass ein Vierfachmord von jemand kompetenteren als einer Basargarde geführt wird. Natürlich nicht... es gibt ja auch keine Unterteilungen von Zuständigkeitsbereichen wie die einer Basargarde... Kian schüttelte innerlich den Kopf. Dass dieses korrupte Schwein, das einen Kindermord deckte, mit derlei hergeholten Ausreden durchkam, ließ seine bisherigen Erkenntnisse über die Stadt gänzlich zusammenfallen. Aber was sollte er machen? Er blickte zu Insina. Wenigstens hatte er ihre Situation verbessert. Wer weiß, was sie ihr sonst angetan hätten oder ob sie nicht "bedauerlicherweise auf der Flucht verunglückt wäre", wenn er den Punkt mit dem Niederadel nicht eingebracht hätte. So wusste der Agha wenigstens, dass das mehr Probleme und Nachfragen erzeugen würde als ihm recht gewesen wäre.

Ihm bei dieser dreisten Lüge zuzustimmen, war ihm nicht möglich. Er blickte zu den Männern und Frauen, nickte ihnen zu. [Gar.]"Nun, denn, dann werde ich wohl eurem Rat folgen.", gab er sich gefügig.

Kian drückt fest Lauras Hand. Wenigstens ein Mensch, dem die Ermordung von vier Menschen darunter Kindern nicht kalt ließ. Er spürte, dass sie für ihn da war und er auch für sie. Als sie zu stürzen begann, fing er sie auf, bettete ihr Gesicht auf seine Brust und hielt sie fest im Arm. Ich weiß und dieses Schwein will ihren Tod mit hergeholten Ausreden beschmutzen.

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Assaltaro
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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Insina hat sich ziemlich gefügt, was soll sie auch machen in dem fremden Land und der Mord erschüttert sie ebenfalls viel zu sehr.

Wenn Laura stürzt will sie schon instinktiv nach vorne und macht bereits einen Schritt, merkt dann aber wieder, dass sie keine Möglichkeit hat jetzt zu Laura zu kommen.
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Ungelesener Beitrag von Nicolo Bosvani »

"Können wir vielleicht mit allem nötigen Respekt fortfahren? Durch Diskussionen über Verfahrensfragen wird der Mörder ganz sicher nicht gefasst", kommentiert Amando nun doch. Als er Laura in sich zusammensacken sieht, ist es allerdings zu spät und er zu weit weg. "Wie Ihr seht war diese Nacht kurz und das Ereignis schwer für uns alle."

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Firuna Tannhaus
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Ungelesener Beitrag von Firuna Tannhaus »

So wird die Gruppe nun nach drinnen begleitet. Auf einem Flur trennen sich die Wege. Insina wird vorerst von den anderen weggeführt und verschwindet mit zwei Gardisten um eine Ecke.

Zellentrakt - Insina

Die beiden bringen sie eine Treppe hinunter, tatsächlich in einen Zellentrakt. Der Agha hält hier Wort. Sie wird zwar in eine Zelle eingesperrt, aber diese ist ihrem Stand entsprechend ausgestattet. Es bleibt zwar ein Gefängnis, aber sie hat im Vorbeigehen einen Blick in die normalen Zellen werfen können, in denen lediglich in den Ecken Stroh herumliegt. In ihrer Zelle steht immerhin ein richtiges Bett, sowie ein kleiner Tisch auf einem Teppich. Im Gegensatz zu den anderen Zellen wirkt diese auch ziemlich sauber.
Man bringt ihr noch etwas Wasser und eine Kleinigkeit zu essen herein, dann wird sie eingeschlossen. Die Kriegerin hört noch ein kurzes Gespräch und dann wie Schritte sich entfernen. Sie denkt gerade vielleicht noch, dass sie nun allein ist, dann taucht das Gesicht des jungen Mannes in dem Gitterfenster der Tür auf, der sie verhaftet hat. [gar] „Habt keine Sorge. Euch wird jemand helfen.“ sagt er leise zu ihr und schenkt ihr ein schüchternes aufmunterndes Lächeln. Dann verschwindet auch er.

***
1. Etage - Laura, Kian, Sica, Amando

Unterdessen werden die anderen eine Etage höher in einen Flur begleitet, in dem offenbar die Schlafräume der Wachen sind, wenn diese Bereitschaftsdienst haben. Korrupt mögen sie sein, aber Ordnung auf ihren Stuben halten können sie. Sie sind gefegt und belüftet, die Betten sind gemacht. Ihnen wird die Wahl gelassen, ob sie sich zu viert eine Kammer Teilen oder ob die Damen vielleicht getrennt von den Herren zur Ruhe kommen wollen.
Sobald das entschieden ist, meldet sich die junge Gardistin freiwillig, um den Zeuginnen und Zeugen noch eine Kleinigkeit zur Verpflegung zu bringen. Dies wird schulterzuckend abgenickt. Die anderen Gardisten sind erkennbar froh, dass die junge Frau sich freiwillig gemeldet hat und damit niemand von ihnen dazu verdonnert wurde. So können sie nun schon nach Hause, um sich von der Nachtwache zu erholen, während gerade die Tagschicht eintrudelt.

Einige Augenblicke später kommt die junge Frau wieder, nun ohne Helm. Sie hat ein durchschnittliches Gesicht, nichts besonders auffälliges. Der goldbraune Teint ist hier weit verbreitet. Aber sie hat einen klugen Ausdruck in den Augen und wirkt sehr freundlich. Ganz anders als der Agha. Das schwarze Haar trägt sie zu einem Knoten im Nacken zusammengebunden.
Sie wendet sich zunächst Laura zu, die zusammengesackt war.
„Hier bitte, Sahiba. Euch ist offenbar nicht sehr wohl.“ sagt sie, als sie ihr einen Becher mit Wasser reicht. Auf dem Flur laufen gerade noch ihre Kameradinnen von der Nachtwache vorbei.

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Assaltaro
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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Zellentrakt

Da bin ich jetzt also Insina lässt kurz den Blick schweifen und setzt sich dann mit hängendem Kopf auf das Bett. Das Essen lässt sie vorerst stehen, gerade bringt sie keinen Bissen herunter. Überrascht hebt sie wieder den Kopf wenn sie angesprochen wird und will schon ans Gitter kommen, da ist auc hder junge Mann wieder weg. "Danke" flüstert sie dann noch in die Dunkelheit.
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Ungelesener Beitrag von Chephren »

1. Etage - Laura, Kian, Sica, Amando
Sica spricht sich eher für das gemischte Zimmer aus, wenn sie das ungehört kurz besprechen können. Sie würde gerne mit den anderen sprechen, vielleicht haben sie mehr gesehen als sie... sie kann nur sagen, dass es keine Magie war. Als sie in dem Zimmer sind setzt sie sich auf ein Bett und schüttelt den Kopf. Schweigt erst mal und schaut auf den Boden. Das war etwas anderes am anderen Ende zu stehen... und dann auch noch bei einer solchen Garde.
Sie schaut zu Kian. Stützt den Kopf in die Hände und streicht sich die Haare nach hinten. Schaut dann zu der Gardistin. Ob sie wohl auf ihrer Seite steht?
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Shirwan
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Kian kann Laura nicht lange so halten, da sie weiter nach unten sinkt. Er greift um, legt ihre Kniekehlen unter seinen rechten und ihren Arm unter ihren linken Arm. Auf diese Weise trägt er sie hoch, legt sie sanft in ein Bett im Viererzimmer. "Wir nehmen das Zimmer für vier", gibt er nur gepresst wieder. Er nimmt etwas von dem Wasser aus dem Becher, schüttet es aber in seine Hand und benässt ihre Stirn damit. Auch wenn Laura leicht war, so was der Wesir solche Anstrengungen nicht gewohnt und er atmet etwas schwerer. "Laura, geht es euch gut? Benötigt ihr einen Hakim?"

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