DSA4 Wenn der Zirkus kommt (Khunchom, DSA 4.1)

[Vanni Fucci]

Eine herrliche Darbietung. Sowohl musikalisch, als auch tänzerisch. Halvar klatacht wie die Umstehenden Beifall und ist beschwingt. Vergessen ist sein Heimweh und die Trauer.
Und ganz gleich, ob wie bei den novadischen Frauen oder nicht, das kann sich sehen lassen. Dann wendet er sich rasch an Rashad. Verzeiht mir, wenn ich euch da so über das Wort gelaufen bin, wehrter Rashad. Ich fand jedoch das musste gesagt werden. Mit einem verzeihendem Blick deutet er herüber zu Fabella, während er sich entschuldigt.

[Feuer!]

Auch der weinende Mann hat die Tänzerin beobachtet und auf seinen Lippen zeigt sich ein wehmütiges Lächeln, als seine Augen ihren geschmeidigen Bewegungen folgen. Es scheint fast, als ob sie ihn an jemanden erinnert, denn seine Augen verlieren immer mal wieder an Schärfe und sein Blick scheint in die Ferne zu gehen, ganz als ob er ein Bild seiner Erinnerung sieht. Als sie ihren Tanz beendet, versucht er, ihren Blick einzufangen, und winkt sie mit einer leichten Handbewegung zu sich hinüber.

[hexe]

Nachdem andere Musikanten mit eingesetzt haben, hält sich der Derwisch zurück, wollte er doch sehen wie die Tänzerin sein Spiel interpretiert und begleitet. Bei welchem Rhythmus sie welche Bewegung zeigt. Aber schon bald gibt sie sich mit einem geschmeidigen Tanz einer aufkommenden Melodie hin und verlässt das Zackige der Dabla, das er sehen wollte und ein Shimmy ist alles was davon übrig bleibt, um in einen wilden ungestümen wenig isolierten Teil überzugehen. Seine Trommel begleitet, aber bestimmt nicht.

[gar]"Ein Sharisad egal ob novadisch oder tulamidisch...", erklärt er Beiden, nachdem der Thorwaler bereits etwas dazu gesagt hat. [gar]...beginnt ihre Ausbildung mit etwa fünf Jahren und hat die Vollkommenheit mit 50 noch nicht erreicht, oh zarte Gazelle der Leidenschaft.

[Cherrie]

"Das heißt, ich war scheiße?", fasst sie die blumigen Worte des Novadi kurzerhand zusammen, zumindest hört sie dies als Fazit heraus. Trotz der ´Gazelle der Leidenschaft´, das Bild kann es auch nicht mehr herausreißen.

Zu sich selbst und den eigenen Gedanken nickend steht sie dann auch schon wieder auf, das Winken des bis vor kurzem noch weinenden Mannes kommt ihr gerade recht. Mit wenigen Schritten ist sie bei ihm und nimmt auf der anderen Seite platz, die nicht von seinem Hund abgedeckt wird.
Vielleicht findet sie hier ja einen Menschen, der ihr nicht klarmachen will, dass sie erst mal noch 30 Jahre zu lernen hat, bevor sie es einem Paar verwöhnter Männeraugen recht machen kann...

[Feuer!]

Der Mann schaut Fabella aus wehmütigen Augen an, ein trauriges Lächeln umspielt seine Mundwinkel. [tul]Danke, dass ihr einem alten Mann ein paar Momente der Freude und der Erinnerung geschenkt habt. Ihr habt mich an jemanden erinnert, eine Frau ... sie war keine Tänzerin, wie ihr, sondern Akrobatin und Reiterin, aber auch sie war in der Lage, sich grazil und leicht zu bewegen. Ach, ich war ein Narr damals! Aber wie hätte ein Freiherr eine Gauklerin heiraten können? Und nun? Nichts ist mir geblieben. Meine arme Nastrah habe ich unglücklich gemacht, nun ist sie tot, auch meine Söhne habe ich überlebt. Ein alter Narr, dem nur noch sein Hund geblieben ist. Und Jandrah? Meine geliebte Jandrah, was wohl aus ihr geworden ist? Was würde ich geben, sie noch einmal wiederzusehen ... Auf einmal erhellen sich seine Augen. Ja natürlich, das ist es! Ihr kennt euch unter dem Fahrenden Volk aus! Würdet ihr meine Jandrah für mich suchen? Ich will euch großzügig dafür entlohnen, sollte es euch gelingen, sie zu finden und ein Treffen mit mir zu arrangieren. Mehr möchte ich gar nicht, einfach nur ein Treffen ...

Spoiler

Der alte Mann scheint diese Jandrah ehrlich zu vermissen und seinen Fehler damals, sie nicht zu heiraten, zu bereuen. Auch sein Versprechen einer großzügigen Belohnung für ein Treffen mit Jandrah scheint er ernst zu meinen.

Spoiler

Zu Beginn des Gesprächs ist das Gesicht des alten Mannes voller Wehmut, doch auf einmal verändert sich seine Haltung und er schaut Fabella hoffnungsvoll an.

[Cherrie]

Oha! Blaues Blut?
Für einen Moment mustert sie den alten Mann mit anderen Augen, aber was diese zu sehen bekommen, ist eigentlich das selbe wie vorher. Und die Wehmut und Traurigkeit springen sie fast körperlich an.

"Jandrah heißt sie, ja?" Kurz geht sie in Gedanken alle Gaukler und reisenden Schausteller durch, die ihr im Leben begegnet sind, aber niemand mit diesem Namen fällt ihr ein. Wobei es manchmal auf Künstlernamen sind, unter denen man auftritt und diese können wechseln. Zum Beispiel wenn man in einer Stadt gesucht wird, weil jemand sein Eigentum in den eigenen Wagen gelegt und dort vergessen hatte.

"Nun, weißt Du denn, ob sie hier auf diesem Fest sein soll?", fragt sie mit leiser, mitfühlender Stimme nach und dabei ist ihr gar nicht bewusst, das sie den Freiherrn gerade duzt. "Ich kann mich ja mal umhören. Wo finde ich Dich denn wieder?"

[hexe]

Darjida, Halvar & Rashad

Beiläufig hört er zu, was der Mann zu Fabella sagt. Ein Freiherr. Diesen Titel kennt Rashad nicht, muss etwas ausländischen sein. Ein tulamidischer Herrscher hätte auch keine Probleme eine Gauklerin zu heiraten, schließlich darf er in seinen Harem verwöhnen wen er möchte.

Eigentlich wollte Rashad noch etwas zu ihr sagen, aber da hat die junge Tänzerin bereits ihre eigenen Schlüsse gezogen und ist sofort dem Wink des Alten gefolgt. Aber das versteht er, er wollte in dem Alter auch wenig davon hören, dass es immer etwas zu lernen gibt und vielleicht hätte er sie in Gedanken nicht mit der Sharisad vergleichen sollen, die er am Hofe des Kalifen gesehen hat. Der Alte sieht auch so aus, dass er sicher mehr Geld hat, das er ihr zustecken kann als er.

Immerhin liegen die finsteren Blicke des Jüngelchens nicht mehr auf ihm, nachdem sie sich zum ihn gesetzt hatte.

Er lächelt in Darjidas Richtung: "Sie teilt Deine Regel wohl nicht."

[Feuer!]

[tul]Wo du mich ... ach so, ja. Ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Adraph Rankan, Freiherr von Adran. Ich wohne an der Fürst-Istav-Allee, gleich hier in der Nähe, südlich des Rur-und-Gror-Tempels. Kommt mich dort morgen Vormittag besuchen, dann kann ich euch weitere Informationen geben ... heute Abend erinnere ich mich nicht mehr an alle Einzelheiten, die vielleicht wichtig sein könnten. Und bringt ruhig eure Freunde dort mit. Sein Blick geht kurz zu der Gruppe um Rashad, mit denen Fabella zuvor geredet hatte. Dann steht er etwas umständlich auf. Verzeiht, aber ich sollte wohl besser gehen und etwas Schlaf finden, bevor ich mich völlig im Wein verliere. Ich danke euch jetzt schon für euren Willen, mir behilflich zu sein. Ich wünsche euch eine angenehme Nacht und hoffe, euch morgen Vormittag bei mir begrüßen zu dürfen.
Dann pfeift er einmal kurz und geht, leicht schwankend, langsam über den Platz Richtung Fürst-Istav-Allee davon. Sein Tuzaker horcht bei dem Pfiff auf und erhebt sich dann ebenfalls, um seinem Herrn zu folgen.

[Vanni Fucci]

Halvar muss etwas in sich hinein schmunzel, nachdem Rashads Antwort wohl nicht den Geschmack Fabellas getroffen hat. Sagt einer Frau niemals, das sie nicht gut aussieht, oder wie in diesem Fall schlecht tanzt. Er lacht auf, als er Rashad leicht auf den Rücken klopft. Dann folgt er mti seinem Blick der jungen Tänzerin. Er versucht dem Gespräch zu folgen, verliert sich aber in dem Getose der Menge und Fabellas Oberteil ... Den Mann mustert er, ohne weiter groß auf ihn ein zu gehen. Die Menschen dieser Region sind für ihn noch fremd, besucht er doch das erste mal die warmen Lande im Osten.

[Cherrie]

Nachdenklich und von seiner Traurigkeit leicht angesteckt schaut sie ihm nach, allerdings ist er bald zwischen den anderen Feiernden verschwunden, sein Hund ebenso. Dann stemmt auch sie sich nach oben und geht langsam zu den anderen zurück.
"Das eben war Adraph. Er sucht seine alte Jugendliebe, eine von unserem Volk. Völlig am Boden zerstört, der Arme. Ich denke, ich werde seiner Einladung morgen einmal folgen und schauen, was er noch so an Informationen hat. Vielleicht ist diese Jandrah, nach der er sucht ja hier auf dem Festplatz und das ganze ist schnell aufzulösen. Kennt einer von Euch eine Jandrah? Du vielleicht?" Ganz unbewusst spricht sie dabei Darjida an, sie ist wohl die mit Abstand Älteste von ihnen und damit zum einen weiter herumgekommen, zum anderen auch mehr in der Zielgruppe der Gesuchten.

[Vanni Fucci]

Eine einzelne Person finden? Hier? Bei einem Gauklerfest? Halvar zieht eine Augenbraue hoch. Wie stellt der Mann sich das vor? Das wird die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Und das während wir hier eigentlich zum Geld verdienen hier sind. Der Thorwaler geht einige Momente in sich. Dem Weg des Hilfsbereiten folgen und dem Mann zu seiner Handvoll Glück verhelfen, oder aber Ruf und Reichtum beim Gauklerfest mehren?
Verzeiht wenn ich so plump frage Fabella, aber stellt er wenigsten etwas in Aussicht?

[Cherrie]

"Zwei Liebende zu vereinen, was kann es Schöneres geben?", säuselt sie mit romantischer Stimmlage und blinzelt Halvar dabei herzergreifend von unten her zu.
"Klar stellt er was in Aussicht", schiebt sie dann lachend nach. "Was und wieviel, sehen wir sicherlich morgen, wenn wir ihn besuchen gehen. Und hey, wir schicken einfach mal zehn kleine Jungs und Mädels hier herum, derjenige der Jandrah oder eine Spur zu ihr findet, bekommt ein Silberstück. Du wirst sehen, in Windeseile haben wir sie gefunden. Wenn sie denn hier ist", grinst sie vergnügt. Etwas Geschäftssinn hatte sie schon immer und Kinder sind vielseitig für eigene Ziele einspannbar, das hatte sie selbst erfahren. Irgendwie musste sie als Kind ja auch mal ein paar Taler dazuverdienen...

[hexe]

Trotz des leichten Klopfens Halvars auf seinen Rücken wippt Rashads Oberkörper etwas mit. Bei seinen Worten muss er nur grinsen und versteht die Gharbistani nicht. Sie halten den Tulamiden vor, dass sie ihre Frauen schlecht behandeln, geben einen aber den Rat, dass man Frauen besser anlügt statt ihnen die Wahrheit zu sagen.

[gar]"Aber, Habibiam..." Rashad legt seine Hand auf Halvars Schulter. [gar]"...sie hat nicht gefragt, ob mir ihr Tanz gefallen hat, sondern wie er im Vergleich zu den Tänzen meiner Heimat zu sehen ist. Und in meiner Heimat und auch hier ein Khunchom ist Sharisad ein sehr angesehener Beruf. Ähnlich wie wenn man auf eine der Kämpferschulen geht. Die Ausbildung ist lang und teuer und eigentlich nie zu Ende, da jeder Tanz, jeder Auftritt, jeder Austausch mit andern Sharisadim, jedes Lied sie weiterbringt. Das lernt man nicht durch Zusehen. Genauso wenig, wie ich Kämpfen lerne, wenn Dir dabei zu sehe, Bürschen." Beim letzten Wort klopft er dem Thorwaler auf die Schulter, wie er es wohl mal bei Thorwalern gesehen hat und auch die Betonung ist eher wie ein Thorwaler Garethi sprechen würde statt sonst mit tulamidischen Akzent.

[gar]"Ihr Tanz war anmutig, voller Feuer und süßer Längen. Wie die Wogen eines Fluss mal sanft und gezähmt, aber auch wild und rauschend. Sie verstand es jede Nuance der Melodie zu hören und ihre Bewegung mit einfließen zu lassen. Die Kunst der Interpretation die Musik zu hören, ein Bild zu sehen und diese mit dem Körper den Zuschauern zu zeigen, ist der Anfang zur Erreichung der Vollkommenheit."

Er lässt Halvar etwas über diese Worte nachdenken, während dieser Fabella anstarrt. Das anschließende Gespräch zwischen ihm und ihr bekommt er mit. Ja, die Liebe ist ein scharfes Schwert. Aber er sagt nichts weiter dazu. Er ist hier ja nur bei Darjida angestellt.

[Vanni Fucci]

Halvar bedenkt Rashad mit einem nachdenklichen Blick. Doch scheint er an seinen Erfahrungen fest zu halten. Schön gesprochen. Meiner Erfahrung nach ist es mit Frauen aber nicht so einfach. Man kann eigentlich nie etwas richtig machen. Sag ihnen wie toll sie in ihrer Robe aussehen und du lügst. Sag ihnen das es nicht passt, oder zu kurz ist und du bist unsensibel und liebst sie nicht, hats keine Ahnung von Kleidung oder ihr als Person. Er muss grinsen, erinnert sich eine Liebelei aus seiner Zeit in Gareth. Ein junges Mädchen, dem er es nie recht machen konnte. Ihre Muter war wohl genauso. Mit ihrem Vater verstand er sich ganz gut. Und verzeiht den Klapps. Ich hätt' nich gedacht das ich euch so zum wippen bringe.

[Benutzer 20860 gelöscht]

Darjida schüttelt auf die Frage nach einer Jandrah mit dem Kopf.

[hexe]

Der Gottgefällige meidet die Frauen und wechselt mit ihnen weder Worte noch Blicke - sofern sie nicht in den Ehebund mit ihm getreten sind.

So einfach kann es mit Frauen sein. Aber wollen sie ja auch nicht - weder die Männer noch die Frauen hier.

Aber genug von dem Thema. [gar]"Der alte Adraph ist auf der Suche nach einer Jandrah, die ebenfalls als Fahrende durch die Lande zog? Und wir sollen sie suchen und ihn morgen besuchen? - Wenn Du sie nicht kennst, Darjida. Hast Du ihn schon mal hier gesehen? Er kann nicht von hier sein, da hätte mehr Frauen haben können..."

[Benutzer 20860 gelöscht]

Noch ein Kopfschütteln. Dieses Mal mit Stirnrunzeln. Nein, hier hat sie ihn noch nicht gesehen.
"Er ist hier im Exil, wie ich."
Ein Zucken der nackten Schulter.
"Er ist weicher gefallen."
Ein schmaläugiger, funkelnder Blick voll in die Augen des kleinen Novadi, der plötzlich so voller Weisheiten über Frauen ist.
"-Was hat die Anzahl der Frauen denn damit zu tun, hm?"

[Cherrie]

Entspannt und mit einen neuen Weinschlauch in der Hand hat sie sich bereits wieder auf den Boden gesetzt und lauscht vielen Dingen gleichzeitig, keinem davon aber wirklich Gehör schenkend. Da sind die Lacher und Rufe der Gaukler, das Gespräch zwischen Rashad und Halvar über Frauen und Tänzerinnen, dann zwischen Darjida und Rashad. Exil.Wer ist hier im Exil? Und dann geht es schon wieder um Frauen. Wie meistens. Ihre Aufmerksamkeit wandert wieder weiter, ein junges Paar gegenüber am Feuer hat einen Tanz begonnen und irgendwer spielt dazu die Fidel. Der Musikant ist nicht schlecht, die beiden Tänzer voller Spaß, aber ohne wirkliches Tanzgefühl.
Lächelnd nimmt sie einen weiteren Schluck Wein.

[hexe]

Der Blick in seine Augen lässt Rashad zusammen zucken. Wie schafft sie das nur immer wieder?

[gar]"Na, ein tulamidischer Herrscher hätte keine Probleme damit gehabt, schlicht die Person zu heiraten, die er liebt und eine Andere für die Politik." Er schüttelt etwas den Kopf, ist doch nicht so schwer. Liebende zusammen, Familienehre gerettet.

[gar]"Aber anscheinend macht man das bei Euch auf Maraskan anders. Da kenne ich mich nicht aus. Freiherr, noch nie gehört. Gehen wir da morgen hin?"

[Vanni Fucci]

[Gar] Wenn wir dann Morgen in aller Pünktlichkeit und ansprechbar dort auftauchen wollen, sollten wir vielleicht ins Bett? Ich zumindest würde die jetzt tun. Ich habe glaube ich genug dem Wein und Bier gefröhnt. Damit verabschiedet sich Halvar in Borons Arme. Er schaut noch einmal nach den Zwillingen, die von Alvira ebenfalls ins Bett gebracht werden, obwohl 'sie noch gar nicht müde sind'. Man hört die Tür des Wagens auf und dann leise zugehen.

[Benutzer 20860 gelöscht]

Schwer zu sagen, was sie von seiner Antwort hält. Eigentlich sogar unmöglich.
Sie zuckt auf Rashads Frage nochmal mit derselben Schulter und lehnt sich etwas rüber, damit ihre leisen Worte ankommen.
[tul.]"Du tust was du willst. Ich weiß nicht, wie die beiden oder der Freiherr auf das 'Wir' kommen. Du? - Ich würde zuerst Jandrahs Version der Geschichte hören wollen, bevor ich dem Freiherrn irgendwas gebe oder verspreche. Sie hat seitdem ein ganzes Leben ohne ihn gelebt, und ein Mann an einem einsamen Abend kann viel erzählen." Kleine Pause. "Die meisten lügen."

Man merkt, dass sie sich in der Sprache deutlich wohler fühlt als in Garethi.

[hexe]

[gar]"Passt auf die Alligatoren auf", gibt Rashad dem Thorwaler noch mit.

Auch er lehnt sich etwas in Darjidas Richtung, als sie leise mit ihm redet. Nicken. Ja, jetzt wo die andere Frau und sogar die gemeinsamen Kinder verstorben sind, fange ich nach einem Ersatz zu suchen. Er versteht, dass man da auch sagen könnte. Nö.

Der letzte Nachsatz lässt ihn grinsen. [tul]"So wie ich ausländische Frauen und Thorwaler kennengelernt habe, werden die niemanden zu jemanden zurück schleppen, wenn der das nicht will. Aber wir können sie ja im Auge behalten."

Da der Tag gemütlich war und Rashad weder Wein und sicher nicht Bier frönt bleibt er noch ein wenig sitzen und trommelt ein bisschen mit.

[Benutzer 20860 gelöscht]

Darjida neigt den Kopf, eine 'Auch wahr'- oder eine 'Warum nicht'-Geste, und lässt den Abend ebenfalls gemütlich ausklingen, dort wo sie saß auf dem Boden liegend und der Musik lauschend.

[Feuer!]

25. Travia, im Laufe des Vormitags

Nach einer mehr oder weniger kurzen Nacht, wichtigen Gebeten und einem entspannten Frühstück finden sich Darjida, Rashad, Halvar und Fabella vor einem ummauerten Komplex an der Fürst-Istav-Allee ein. Ein breites, hohes Tor gewährt Zutritt durch die fast drei Schritt hohe Mauer aus Bruchstein. Hinter dem Tor beginnt ein großer, gepflasterter Hof, der von mehreren Gebäuden umschlossen wird. Eine Haushälterin empfängt die doch recht ungewöhnliche Truppe und führt sie an Stallungen, einer Waffenschmiede und einem zweistöckigen Haus im tulamidischen Baustiel vorbei, einen schmalen Weg zwischen den Häusern hindurch, entlang einer Pferdekoppel und durch einen wild wuchernden Garten, geradewegs hin auf ein vierstöckiges Haus in exotischem Baustil. Nur das Untergeschoss ist aus Bruchstein gebaut, die darüber liegenden Etagen sind aus reich verziertem Holz.

Sie werden durch eine großzügige Eingangshalle geführt, von wo aus es eine gar schwindelerregende Wendeltreppe hinauf in einem gemütlichen Wohn- und Speisesaal geht, wo der Freiherr bereits auf seine Gäste zu warten scheint. Die Haushälterin verbeugt sich kurz und verschwindet dann in einem weiteren Raum nebenan.

Ah ja, meine Gäste vom Gauklerfest. Vielen Dank, dass ihr gekommen seid. Bitte, nehmt Platz! Er deutet mit einer einladenden Geste auf die bequem aussehenden Stühle, die um einen großen Esstisch herumstehen. Ja, wo fange ich an ... Ein Narr war ich damals, verblendet von den Erwartungen der Gesellschaft an jemanden meines Standes. Nein, eine Hochzeit zwischen einem adligen Erben und einer Gauklerin durfte nicht sein, und so heiratete ich stattdessen standesgemäß, wie es von mir erwartet wurde. Hätte ich mich bloß nicht dazu bewegen lassen, glücklich habe ich meine arme Frau Nastrah in all den Jahren nicht gemacht, denn mein Herz hing an einer anderen. An Jandrah. Blond und grünäugig, eine seltene Kombination für eine Hiesige. Sie war eine zierliche Frau, drahtig gebaut, etwa 170 Halbfinger groß. Zuletzt habe ich sie vor etwa 28 Jahren gesehen, damals zog sie mit einem Wanderzirkus umher. Sie war eine Akrobatin und begnadete Reiterin. Leider habe ich sie danach vollkommen aus den Augen verloren. Und nun, wo ich wieder alleine bin, wächst der Wunsch, sie wenigstens noch einmal sehen zu können, um mich zu entschuldigen, dass ich damals nicht den Mut hatte, meinem Herzen zu folgen. Und um zu sehen, ob sie wenigstens glücklich geworden ist. Er seufzt auf und blickt eine Weile lang gedankenverloren in den Raum. Dann reißt er sich wieder zusammen und blickt die Menschen vor sich an. Ein einziges Treffen mit ihr, mehr möchte ich gar nicht. Ich zahle jedem von euch 60 Dukaten und biete euch dazu eine hervorragend gearbeitete Waffe aus Tuzaker Stahl, wenn ihr sie finden und ein Treffen zwischen ihr und mir arrangieren könnt. Dabei wird sein Blick fast flehentlich.

[Vanni Fucci]

Halvar beschaut sich auf dem Weg das Anwesen. Die Höhe ist er aus Gareth gewohnt, die Mietskasernen sind zum Teil größer. Der Schmuck und die Zierde sind beachtlich schön, doch ist er nicht wegen der Kunst der tulamidischen Handwerker hier.
So sehr das auch alles fremd und neu und schön ist so ist er letztlich für einen Auftrag hier. Zwar kein Schaukampf für eine Feier, aber ein hoher Herr bittet um seine Dienste.
Daher hört er sich im Salon alles an.
Das klingt nicht schlecht als Angebot. Ich würde jedoch das Schwert ablehnen und gegen Schlagringe eintauschen. Ich bin eher jemand der seine Fäuste benutzt. Halvar lässt seine Hände kreisen.
Und dann wäre es nicht schlecht ein bisschen mehr zu wissen. Eure Beschreibung ist ja gut, aber doch noch recht ... nichtssagend. Wie hieß die Gauklertruppe, hatte sie besondere Merckmale, sowas wie einen Geburtsfleck?. Dann lehnt sich Halvar in seinem Stuhl zurück und nimmt noch einen Achluck Tee.

[Feuer!]

Verzeiht, ihr kommt nicht von hier, nehme ich an? Dann lasst euch sagen, dass blonde Haare und grüne Augen bei uns selten sind. Und nein, ich weiß leider nicht, wie ihr Wanderzirkus damals hieß, muss ich gestehen.

[Cherrie]

Staunend und mit offenem Mund lässt sie sich mit den anderen durch die Anlage führen. Für sie scheint es eine Ewigkeit zu dauern, vorbei an den ganzen Gebäuden, einer Pferdekoppel und dann hin zu dem prächtigen Haupthaus. Bis auf wenige Ausnahmen oder Türme und Burgen hat sie sehr, sehr selten nur vierstöckige Gebäude gesehen, dazu noch mit all dem Prunk und den Verzierungen.
“Da ist einer wirklich in die richtige Familie geboren worden“, flüstert sie Rashad zu, der in dem Moment neben ihr läuft. “Schau Dir nur all die Holzschnitzereien an. Die erfüllen keinerlei Zweck, außer hübsch auszusehen. Und Geld zu kosten. Ein Schweinegeld. Und hast Du die Pferde gesehen? Ein paar von denen und jeder Zirkus kann eine riesen Reitnummer machen. Oder Pferderennen. Und eine eigene Schmiede hat er auch!“
Immer noch ein gutes Stück neben sich stehend in all dem Prunk folgt sie in Wohn- und Speisesaal, wo der Freiherr auf sie wartet. Heute sieht sie ihn mit ganz anderen Augen. Im Gauklerlager waren alle irgendwie gleich, eine Familie. Hier werden die Unterschiede so deutlich, springen ihr frontal in´s Gesicht und schreien sie an, so riesig erscheinen sie ihr.

“60 Dukaten?“ War die Kinnlade die ganze Zeit eh schon halb unten, reißt sie nun noch die Augen weit auf.
Das er noch eine Waffe drauflegt, überhört sie sogar. Ihre Gedanken kreisen um die Möglichkeiten, die man mit 60 dieser kleinen, goldenen Scheiben alle hatte. Ein eigener Wagen? Vielleicht sogar ein Zugtier?

Sie braucht eine Weile, um den Kopf wieder frei zu bekommen und überlässt den anderen erst einmal das Reden, was Halvar auch gleich nutzt.

“Sie... könnte überall in der Welt sein“, gibt sie dann leise zu bedenken.
“Vermutlich ist sie über 50 Jahre alt nun, richtig? Vielleicht lebt sie nicht mehr? Oder hat sich aus dem Gauklerleben zurückgezogen?“
Boah, wie hilfreich! Los, wechsel die Richtung, Mädchen!
“Aber gut, wir werden sie suchen. ICH werde sie suchen.“ Ob der Rest mitmacht oder nicht!
“Zierlich, blond, grüne Augen, Akrobatin, Reiterin, Wanderzirkus. Das ist doch schon was!“, versucht sie ihrer Stimme einen positiven Klang zu geben, den sie tief im Herzen kaum teilen kann. Denn das alles ist noch verdammt dünn und 28 Jahre ist lange, lange her. Die Frau könnte wirklich überall sein.

“Wir fangen hier an, jeder kennt andere Gaukler und die kennen wieder andere. Am Ende sind wir eine große Familie. Jeder kennt jeden, wenn auch über ein paar Ecken. Jemand auf dem Fest wird Jandrah kennen. Und das bringt uns weiter.“ Je länger sie redet, umso mehr glaubt sie fast ihren eigenen Worten. Ja, irgendwer würde sie kennen. Auch wenn es eine lange Suche werden konnte, schließlich war die Spur nun echt alt.
Aber 60 Dukaten waren auch 60 Dukaten!

[hexe]

Auf Rashad wirkt die Anlage seltsam, zwar irgendwo ein bisschen tulamidisch, aber dennoch fremd. Sich Pferde und Weiden als Statussymbol zu halten macht Sinn, aber eine Schmiede - sogar eine Waffenschmiede. Wie oft braucht er hier neugeschmiedete Waffen? Auf Fabellas Geflüster reagiert er mit einem Lächeln - das gütige Lächeln eines Vater, der seinen Kindern gerade die schönen Wunder der Welt zeigen kann. Ja, Pferderennen. Er nickt und schaut, ob man auf der Koppel auch ein paar Pferde sehen kann. Tulamiden oder gar ein Shadif oder eine Kreuzung? Oder ein Kaltblut aus dem Norden?

Der Garten wirkt dafür maraskanischen zumindest wie man sich Maraskan vorstellt, völlig überwuchert. Die ganze Pracht der Anlage und des Herrenhauses scheint ihn weniger zu beeindrucken, dafür heftet sich sein Blick an die 'bequemen Stühle'. Ist das eine Art Oxymoron? Wie können Stühle bequem sein?

Er nimmt nur langsam und vielleicht etwas unbeholfen dort Platz, ordnet Kurzschwert und Dabla am Gürtel, bevor er sich setzt und scheint noch zu überlegen, ob er das so bequem wie ein Sitzkissen finden kann, während er dem Hausherrn zu hört.

Die Tänzerin amüsiert ihn erneut. 60 Dukaten. 30 Marawedi. Der Gedanke an das Vermögen lassen ihren ganzen Körper anspannen. Bei bisschen wie bei Neraida. Ihn selbst scheint der Gedanke an Geld wenig zu berühren.

[gar]"Kommt dieser Tuzaker Stahl denn aus Maraskan oder ist das nur eine Bezeichnung, wie man ihn weiter verarbeitet? - Wobei auch ich sagen muss, dass man sich auf dem kommenden Fest nach Jandrah umhören kann, aber es gut möglich ist, dass man nichts findet. Wie gedenkt ihr das zu vergüten? Wer auf dem Gauklerfest nicht gauklen kann, hat einen gewissen Verdienstausfall, oder nicht?"

[Feuer!]

Adraph Rankan scheint für einen Moment zu überlegen. Er schaut von einem zum anderen, nickt dann und sagt: Ihr habt Recht, auch eine ergebnislose Suche kostet Zeit. Nun gut, ich werde jedem von euch 10 D Vorschuss zahlen, die restlichen jeweils 50 D gibt es nach einem Treffen mit Jandrah. Lasst euch von meiner Haushälterin gleich zu meinem Verwalter Karim ibn Karim bringen, er wird euch den Vorschuss auszahlen. Und die Waffen sind ursprünglich auf Maraskan und nur dort hergestellt worden; seit Teile Maraskans jedoch nicht mehr frei sind und selbst der freie Teil darum kämpfen muss, frei zu bleiben, sind viele von uns im Exil. Wir haben unser Wissen und unsere Handwerksgeheimnisse mitgebracht, so dass die meisten Waffen aus Tuzaker Stahl, die aktuell hergestellt werden, wohl nicht mehr von Maraskan kommen. Die Art der gewünschten Waffen können wir später festlegen; ihr habt selbstverständlich im Rahmen des Möglichen freie Wahl.

[Vanni Fucci]

Das klingt doch nach einem Angebot. Ich wäre dabei. Dann schaut Halvar in die Runde. Er kennt all diese Menschen um sich herum noch nicht lange, doch scheinen die Götter sie alle zusammen gebracht zu haben. Solange also keiner seine Stimme, oder Waffe, gegen ihn erhebt, sollen sie seine Gefährten für diese Aufgabe sein. Und die junge Tänzerin gerne auch für länger.
Dann wartet Halvar ab was die anderen zu sagen haben, verschränkt die Arme, was die Tiere auf seinen Armen spannen und zittern lässt.