Nachdem die Helden alles von Interesse eingepackt haben, verlassen sie den Raum wieder und machen sich auf den Weg um das Haus zu verlassen. Der Ledereinband in Laronas Händen fühlt sich etwas merkwürdig an, sehr glatt und kühl, ansonsten ist es jedoch unauffällig. Oreal und Dartan lassen sich nach ein paar weiteren Gesten ein wenig zurückfallen.
"Geht schonmal vor und passt auf, dass der Prinz nichts blödes tut oder ohne uns abhaut", ruft er Firnuyama, Larona und Alinja nach. Sobald die drei außer Sicht sind, huschen Oreal und Dartan noch einmal in den Keller.
Im Keller
Dartan und Oreal entzünden eine Fackel und betreten erneut das Kellergeschoss. Es ist finster und verlassen. Der Weinkeller ist wenig ergiebig, der Raum in dem der Vampir schlummerte ist hingegen nun verändert. Das helle Licht, das in der Ecke leuchtete, ist verschwunden, nur im Schein der Fackel können die beiden Phexdiener den Raum erkunden.
Dartan benutzt Oreals Dietriche und macht sich zugleich an der ersten Truhe zu schaffen. Es dauert einige Momente unter denen Dartan ausgiebig fluchend versucht die Truhe zu öffnen, bis es ein 'Klick'-Geräusch gibt und die Truhe sich öffnen lässt. Im Schein der Fackel erkennen sie, dass die Truhe fast vollständig leer ist, bis auf eine Schriftrolle und einen faustgroßen Kristall.
Dartan nimmt behutsam die Schriftrolle heraus, entrollt sie und überfliegt den inhalt, bevor er sie an Oreal weiterreicht und dann sehr zaghaft nach dem Kristall greift. Auf der Schriftrolle stehen einige Zeilen Text in fein säuberlichem Garethi. Das Papier ist etwas vergilbt und wirkt sehr alt.
Ich gratuliere dir.
Wenn du diese Zeilen liest, hast du mich getötet, denn andernfalls würdest du dich jetzt zu den anderen gesellen die sich angemaßt haben mein Heim zu plündern.
Doch wenn du Schätze und Reichtümer suchst, muss ich dich enttäuschen. All meine Juwelen, all mein Gold, sind schon seit vielen Dekaden allesamt weg. Mit ihnen kaufte ich die Materialien die ich für die Schutzmechanismen brauchte, mit denen du dich auseinandersetzen musstest. Doch all dies hat nun keine Bedeutung mehr.
Du hast dein Leben umsonst aufs Spiel gesetzt, denn mein wertvollster Schatz ist mein Wissen, das mit mir untergeht.
Mögen eure Götter eurer Seele gnädig sein
Der Kristall ist blassbläulich und durchsichtig. Seine Form erinnert an einen Wassertropfen, die Unterseite ist flach, sodass man ihn hinstellen könnte, die Oberfläche ist makelos. Das Innere scheint eine Art Gemälde in Grautönen zu enthalten, ein durchsichtiges Bildnis im Kristall bewahrt. Das Bild zeigt das Portrait zweier Elfen, einen Mann und eine Frau, die unbeschwert und fröhlich wirken. Der Mann sieht aus wie der Vampir, den die Helden vor der Tür verbrannt haben, wenngleich er jünger und viel lebendiger wirkt. Die Frau ist auffallend schön und lehnt ihren Kopf an die Schulter des Mannes.
Dann öffnet Dartan die andere Truhe. Nach knapp einer Minute hat er auch dieses Schloss geknackt und die beiden blicken in eine ebenfalls recht leere Truhe. Auf dem Boden liegen drei Münzen, zwei Silbertaler und eine Dukate.
Auch wenn sie noch jeden Stein umdrehen im Keller finden die beiden Nichts weiteres von Interesse und würden somit nach einiger Zeit den Keller verlassen und draußen dazustoßen.
Draußen
Draußen finden Firnuyama, Alinja und Larona den Prinzen und Murrox vor. Kheidarion hat die Zeit genutzt und den verletzten Zwerg verbunden, sodass er nicht in Lebensgefahr schwebt. Die Praiosscheibe ist schon zur Hälfte hinter dem Horizont verschwunden, im Wald ist es entsprechend Dunkel geworden.
Der Vampir, der neben der Eingangstür in Brand gesteckt wurde, kokelt jetzt nur noch. Von dem unheiligen Wesen sind nur noch schwarze, verkohlte Knochen übrig, umringt von den verbrannten Überresten seiner Kleidung. Die spitzen Zähne des Schädels stechen ein wenig hervor, ein paar Knochen glühen noch rötlich.
Kheidarion gibt sich relativ schweigsam, wirkt jedoch ungeduldig während die Helden auf Oreal und Dartan warten.
"Na endlich", raunt er, als Schritte aus dem Haus erklingen.