[Dresden Files] Case File - Night Fears

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Lifthrasil
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Ungelesener Beitrag von Lifthrasil »

Chris sagt zu Lucas: "Los! Wir erschrecken Harper und Jamie und schubsen sie ins Wasser! Wir sind hier schließlich zum Schwimmen, nicht zum Füße reinhalten! ... Also zumindest Jamie können wir reinschubsen. Die kann schwimmen. Harper erschrecken wir besser nur."

Leise schleicht er sich an die Mädchen an. Als er hinter ihnen angekommen ist ruft er "BUH!" und gibt Jamie einen kleinen Schubs.

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Sanja
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Natürlich bemerkt Jamie dass Chris und Lucas über den Steg laufen. Aber sie denkt sich nichts dabei. Da laufen schließlich einige Kinder rum. So kommt Chris problemlos nah genug an sie heran. Ein Schups, ein helles Quieken und schon platscht die Kleine in das kühle Wasser.
Lucas hingegen war zögerlicher. Vermutlich hätte er sich lieber zu den Mädchen gesetzt anstatt sie ins Wasser zu schupsen. Aber das kann er natürlich nicht zugeben. Auf jeden Fall zögert er zu lange und so hat Harper die Zeit auf zu springen und sich in Sicherheit zu bringen.
Natürlich ist sie noch immer auf dem Steg und kräftemäßig weit unterlegen, so dass sie sie problemlos auch ins Wasser befördern könnten, aber das wäre dann wohl nicht mehr so lustig.
Unterdessen taucht Jamie prustend wieder auf. "NA WARTE!" ruft sie lachend und macht sich daran wieder auf den Steg zu klettern.

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"Klar. Ich meinte ja auch irgendwann mal. Nicht jetzt. Ich meine, ich bin auch noch zu jung. Aber irgendwann hätte ich schon gern mal Kinder. Zwei Stück. Ein Junge und ein Mädchen." Nun lacht Sarah. "Wäre toll, wenn man sich das aussuchen könnte, oder? Naja. Erstmal brauche ich noch einen passenden Papa für die Kleinen." Kurz blickt sie zum Steg, wo gerade ein Mädchen aufgequiekt hat. Aber es scheint nichts schlimmes passiert zu sein.

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Criosa
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Ungelesener Beitrag von Criosa »

Auch Terry schaut zu den Kindern herüber. Chris... natürlich...
Er blickt wieder zu Sarah.
"Ich weiß nicht. Wenn Menschen zu viel an ihren Kindern aussuchen können, wäre das glaube ich gar nicht gut. Gott hat für jedes Leben ein Herz. Ein Kind ist ein Geschenk Gottes und nichts, dass man im Katalog bestellt.
Es gibt schon Kulturen auf der Welt, die manche Kinder umbringen nur weil sie ein Geschlecht haben, dass die Eltern nicht haben wollen oder ähnliches. Das ist furchtbar und leider so typisch für... naja.. Menschen."


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Sanja
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Ungelesener Beitrag von Sanja »

"Wow... So tief habe ich das noch überhaupt nicht betrachtet." Antwortet Sarah. Dann lächelt sie. "Aber wäre es nicht gerade unter diesem schlimmen Gesichtspunkt gut, wenn man sich mehr aussuchen könnte? Ich meine... Wenn man sich das Geschlecht aussuchen könnte, würde niemand mehr ein Kind töten weil es das falsche Geschlecht hat."

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Dass Chris einfach abwartet gibt Jamie die Möglichkeit in Ruhe aus dem Wasser zu klettern. Im nächsten Moment rennt sie los und springt Chris tropfnass wie sie ist aus vollem Lauf an. Wohl um ihn mit zu reißen und mit ihm zusammen gleich auf der anderen Seite des Steges wieder ins Wasser zu fallen.

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Lifthrasil
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Ungelesener Beitrag von Lifthrasil »

Chris lässt sich gerne mitreißen und 'hält sich dabei an Lucas fest'. Natürlich nur um diesen auch mit ins Wasser zu ziehen, da der Junge keine Chance hat das Gewicht von Chris und Jamie auf einmal festzuhalten.

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Criosa
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Ungelesener Beitrag von Criosa »

Terry lächelt traurig.
"Nein. Aber wo hört man auf? Warum überhaupt ist es so wichtig welches Geschlecht ein Kind hat? Sind sie nicht alle wertvolle Geschöpfe? Jeder mit seinen kleinen und großen Besonderheiten, die es zu entdecken und fördern gilt, wenn das Kind auf die Welt gekommen ist?
Warum willst du eine Tochter und einen Sohn? Den Sohn als Stammhalter, die Tochter als "beste Freundin im Alter"? Oder damit du ihr schöne Kleider aussuchen kannst, die du selbst als Kind vielleicht nicht bekommen hast?
Oder geht es eher um kulturelle Fragen? In manchen Kulturen sind Mädchen für die Eltern der Ruin, Söhne hingegen bedeuten Reichtum.
Sollen die sich nun alle nur noch Söhne aussuchen?

Vielleicht habe ich eine seltsame Einstellung dazu, aber ich finde der Mensch fuscht schon in viel zu vielen Dingen herum, weil er alles planen und kontrollieren will, wozu er kein Recht hat."

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Sanja
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Ungelesener Beitrag von Sanja »

"Ich denke es ist eine völlig andere Erfahrung ob man nun einen Jungen oder ein Mädchen groß zieht und ich fände es schön beides erleben zu dürfen." Antwortet Sarah. Dann überlegt sie kurz.
"Warum denkst du, dass der Mensch kein Recht hat zu planen und zu kontrolieren? Steht nicht im ersten Buch Moses, Genesis 1 Punkt 28 das wir genau das tun sollen? Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan.
Wir sollen uns die Welt Untertan machen. Über sie herrschen. Planen und Kontrollieren.
Klar, viele Menschen pervertieren dass zu ihrem eigenen Nutzen, aber dort wo durch menschliche Kontrolle Leid verhindert werden kann finde ich die Kontrolle gut.
Es gibt Kinder, die sterben oder nicht geliebt werden, weil sie das falsche Geschlecht haben. Dort würde solche Kontrolle Leid verhindern.
Und Kulturen, die Mädchen nicht wertschätzen würden dann eben keine Mädchen mehr bekommen. Wenn die Frauen dann selten werden, werden sie lernen sie wieder wert zu schätzen und vielleicht würde so sogar noch mehr Leid verhindert.
Aber es nutzt nichts darüber zu diskutieren. Es ist schließlich schlicht nicht möglich und ich für meinen Teil hätte zwar gern einen Jungen und ein Mädchen, aber ich würde mich auch über zwei Jungs oder zwei Mädchen freuen... Und erstmal sowieso mit einem anfangen... irgendwann."


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Chris hätte Jamie ausweichen können. Er hätte sie auch auffangen und festhalten können. Aber er spielt mit und lässt sich mit reißen.
Lucas hingegen hat diese Chance nicht. Chris packt ihn und bevor er begreift was passiert liegen alle drei im kühlen Wasser.
Harper steht als einzige noch auf dem Steg und beginnt zu lachen während die Drei Kinder im Wasser sich erst mal auseinander sortieren müssen.
Lucas geht dabei sofort zum Angriff über und beginnt Chris unter Wasser zu drücken.
Jamie macht sich während dessen daran wieder auf den Steg zu klettern. Dabei streckt sie Harper ihre Hand hin damit diese ihr aus dem Wasser hilft. Als Harper die Hand ergreift stößt Jamie sich mit den Füßen vom Steg ab, und zieht Harper so mit einem Ruck zu sich hinunter. Nun sind alle vier im Wasser und beginnen wild herum zu toben.

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Lifthrasil
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Ungelesener Beitrag von Lifthrasil »

Für den Moment genießt Chris es einfach, wieder Kind zu sein und ausgelassen zu toben. Aber irgendwann schleicht sich eine erwachsene Vorsicht ein und er beginnt während dem Spiel auf das Wasser zu achten. Vielleicht haben sie es ja hier mit einem ganz klassischen Seemonster zu tun?

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Criosa
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Ungelesener Beitrag von Criosa »

"Ich hab mal irgendwo gelesen, dass großartige Anführer glauben, dass sie für ihr Team arbeiten. Durchschnittlicher Anführer jedoch glauben, dass ihr Team für sie arbeitet. Ein bisschen ist das so auch mit Kindern und Eltern, und auch mit der Erde und den Menschen.
Ich glaube nicht, dass Gott gemeint hat, wir sollen die Welt zerstören mit unserer Gier damit alles so läuft, wie einzelne Menschen das wollen.
Aber ja, es ist ein kompliziertes Thema. Ob es allerdings unmöglich ist, bezweifel ich. Inzwischen gibt es so viele Ärzte, die viel Geld mit dem Kinderwunsch von Paaren machen. Da gibt es sicher schon Methoden sowas zu beeinflussen. Aber damit habe ich mich wirklich noch nicht beschäftigt."

Terry blickt sich um und auch seine Aufmerksamkeit ist jetzt vor allem beim Wasser.
"Die spielen da nur oder?"

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Sanja
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Ungelesener Beitrag von Sanja »

Nein auch bei aller Aufmerksamkeit kann Chris keine Spur von einem Seemonster entdecken. Zumindest wenn man von Harper absieht die nach anfänglicher Unsicherheit inzwischen alle Zurückhaltung aufgegeben hat und gerade mit Lucas ringt. Der ist natürlich ein paar Jahre älter als sie und ihr kräftemäßig deutlich überlegen, aber er spielt toll mit. Beide haben auf jeden Fall irsinnigen Spaß.
"Du siehst besorgt aus. Hast du was bemerkt?" Hört Chris irgendwann Jamies kindliche, helle Stimme ganz leise. Sie ist direkt neben ihm und vermutlich kann niemand ausser Chris hören was sie sagt.

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"Ja, dass manche Menschen die Herrschaft über die Welt pervertieren und für ihre eigenen Zwecke nutzen kann nicht Gottes Wille sein. So war das sicher auch nicht gemeint."
Antwortet Sarah.
"Wobei ich mich schon manchmal frage, warum er das alles zu lässt. Ich meine... nicht nur die egoistischen Menschen die zu ihrem eigenen Wohl andere leiden lassen. Aber wie kann Gott zulassen, dass kleine Kinder an Leukämie erkranken oder so etwas. Unschuldige, reine Seelen, die die schlimmsten Krankheiten durchleiden müssen. Oder bei Unfällen verkrüppelt werden.
Was denkst du, Terry? Warum lässt Gott solche Dinge geschehen?"

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Lifthrasil
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Ungelesener Beitrag von Lifthrasil »

"Nein. Ich dachte nur, wenn ich ein Seemonster wäre, könnte ich so vielen unachtsamen, leckeren Kindern nicht widerstehen!" antwortet Chris. "Aber offenbar gibt's hier kein Seemonster."

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"Warum fragt mich das eigentlich jeder?"
Terry seufzt leise.
"Was glaubst du denn warum er das tut?"
Eine ehrliche Frage, die Terry Sarah mit voller Aufmerksamkeit stellt.

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"Vieleicht fragt es jeder, weil sich die Frage einfach aufdrängt." Antwortet Sarah schulterzuckend. "Die standart Antwort wäre vermutlich sowas wie Gottes Wege sind unergründlich, oder? Ich vermute, dass er sich eher um das große und Ganze kümmert als um das Schicksal eines einzelnen. Vieleicht hält Luzifer ihn ja zu sehr beschäftigt, als dass er sich um kranke Kinder kümmern könnte. Würde er sich um sie kümmern, würde vieleicht anderswo viel schlimmeres passieren. Hast du nie an Gott gezweifelt?"

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"Ein Seemonster?" Fragt Jamie etwas erstaunt und lächelt dann. "Haben die denn Angst vor Vampieren?"

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Terry schüttelt leicht den Kopf.
"An was sollte ich zweifeln? Gottes Existenz? Das tun nur jene, die für die Welt blind sind. Oder seine Absichten? Nein.
Gott gab den Menschen das größte Geschenk. Das Leben. Und das zweitgrößte: den freien Willen damit das Beste zu tun. Es ist nicht Gottes Fehler, das Menschen krank werden oder sterben, oder zuviel oder zuwenig Reichtum bekommen oder welche andere vermeintliche Ungerechtigkeit man ihm auch immer anlasten will. Natürlich ist es Furchtbar traurig, wenn ein Kind stirbt, aus welchem Grund auch immer. Aber war es Gott, der es krank gemacht hat?
War es nicht vielleicht doch eher der Mensch mit all dem Gift das er in die Luft bläst zur Befriedigung seiner Gier?
Gott nimmt das Kind auf in sein Reich, und jeden Menschen mit reiner Seele ebenso. Egal ob dessen Haut weiß, schwarz oder bunt ist. Ich finde Menschen sollten endlich aufhören Gott die Schuld für ihre Probleme zu geben.

Ich glaube er hilft uns in viel mehr Wegen als wir uns vorstellen können, nur leider verdrängen Menschen so gern all die guten Dinge in ihrem Leben und konzentrieren sich auf die schlechten. Warum tun wir das eigentlich?"

Terry spricht die ganze Zeit ruhig und besonnen aber voller Überzeugung.

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"Tja... so ist der Mensch.Aber es gibt auch gute Menschen, die zu schätzen wissen was sie haben... Ich denke du bist einer dieser guten Menschen. Ich hoffe Dani weiß das zu würdigen." Nun lächelt Sarah und blickt wieder zu den Kindern. So langsam wird es ruhiger am See. Bei den meißten scheint die Müdigkeit nun doch durch zu schlagen.
"Sollen wir die Sache hier langsam mal beenden, oder lassen wir sie selbst entscheiden wann es genug ist?"

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Terry nickt.
"Aufhören, wenn es am schönsten ist, oder wie war das?"
Damit erhebt er sich dann auch, reicht Sarah die Hand um ihr höflich aufzuhelfen und dann mit ihr gemeinsam die Kinder zusammenzutrommeln.

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Ungelesener Beitrag von Lifthrasil »

"Ich hab keine Ahnung, wer Angst vor Vampiren hat." Gesteht Chris. "Wir könnten eine Runde 'Wer hat Angst vorm weißen Mann?" spielen und gucken wer weg läuft.

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"Wär schön, wenn das so einfach wäre." antwortet Jamie und lächelt Chris an. Bevor sie aber weiter reden können, kommen Terry und Sarah zu den Kindern hinüber und beenden die nächtlichen Badespaß.
Natürlich sind die Kinder nicht begeistert, aber letztlich können sie wohl froh sein, dass die beiden Betreuer so lange mit gespielt haben.
So endet der Tag ohne weiteren magischen Zwischenfall.
Auch nie nächsten Tage verlaufen ohne dass etwas ungewöhnliches passiert.
Natürlich werden diverse Streiche gespielt. Von der berühmten Zahnpasta unter der Türklinke bis hin zur Hand in warmen Wasser während dem Schlaf. Bei letzterem werden mehrere der jüngeren Kinder und auch Jamie zum Opfer.
Aber sonst passiert nichts großartiges. Zumindest wenn man davon absieht, dass hin und wieder eines der Kinder über einen Albtraum klagt.
Dani beginnt zusammen mit David und den Kindern für das Theaterstück zu proben und die übrigen Betreuer geben ihr bestes um die Kinder zu bespaßen.
Und dann, drei Tage bevor das Camp enden wird, passiert es. Chris und Terry unterhalten sich gerade, als Chris ein wenig Abseits vom Camp eine Gestalt entdeckt. Vieleicht einen halben Meter groß, aber das Gesicht eines alten Mannes. Gekleidet in einen altmodischen Nadelstreifenanzug und ein Monokel vor einem Auge. Still steht das Wesen da und blickt zu ihm und Terry hinüber.

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"Hey, wir haben Besuch." sagt Chris leise zu Terry und dann, da er ohnehin beobachtet wird und derzeit sich nicht unsichbar machen kann, geht er einfach zu dem Wesen hinüber, falls dieses nicht wegläuft. "Wer bist Du denn?" fragt er mit der Neugier eines Kindes.

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Das Wesen macht keine Anstalten zu verschwinden oder ähnliches, als Chris auf es zu kommt. Nachdem Chris ihn angesprochen hat, nimmt er sein Monokel ab, zieht ein weißes Stofftaschentuch aus seiner Jackettasche und beginnt in Seelenruhe seine Sehhilfe zu polieren. Anschließend klemmt er das Teil wieder ein und blickt zu Chris hoch.
"Ihr könnt mich Lord Meinnamegehtdichnichtsan nennen. Mister Stein, wenn ich nicht irre?
Ihre Großmutter bat mich Kontakt mit Ihnen zu suchen. Darf ich die Impertinenz zeigen etwas Ihrer wertvollen Zeit in Anspruch zu nehmen?"

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"Sicher, Mylord." antwortet Chris höflich. "Welches Anliegen hat denn meine werte Großmutter an mich?"

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"Nun, wie es scheint, hat Ihre Großmutter den Kardinalsfehler begangen, sich auf Sterbliche zu verlassen. Genauer gesagt darauf, dass Ihr einen gewissen Vampir unschädlich machen würdet. Da dieser Versuch offenbar fehl geschlagen ist, wurde sie von anderer Stelle der sie verpflichtet war zur Rechenschaft gezogen. Ich möchte mich nicht mit Details langweilen. Daher in Kürze und Zwei Punkten. Erstens: Es wird eine Weile Dauern bis es ihr wieder möglich sein wird euch persönlich zu treffen. Wie lange genau vermag ich nicht zu sagen.
Zweitens: Da ihr kläglicher Versuch gescheitert ist, wird jemand anderes den nächsten Versuch wagen. Aus irgend einem Grund war es ihr wichtig, euch das wissen zu lassen."
Das Wesen zieht eine Augenbraue hoch. Die ohne Monokel natürlich. Offenbar hat es kein Verständnis dafür diese Informationen einfach so weiter zu geben.

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"Das ist freundlich von ihr, jedoch gehe ich dennoch davon aus, dass wir uns innerhalb dieses Mondes noch wiedersehen werden. Das hat sie versprochen und ich weiß, dass sie Versprechen hält. Es wird nicht viele Wesen geben, die sie davon abhalten könnten. Was jedoch unsere Mission angeht, so seid ihr leider falsch informiert. Der Vampir ist unschädlich. Nicht tot, aber unschädlich, und es war nie unsere Aufgabe, einen Vampir zu töten. Ich habe versprochen, dass wir uns um das Problem in dem Camp kümmern würden und genau das haben wir getan. Im Camp gibt es im Moment kein Problem, da dieses unter Kontrolle ist. Die Kinder sind sicher. Ich habe buchstabengetreu das erfüllt, was ich versprochen habe. Falls meine Großmutter es für nötig befand, Sie über den genauen Wortlaut unserer Übereinkunft zu informieren, dürften Sie das bestätigen können. ... Aber wie dem auch sei. Danke für die Überbringung der Nachricht. Richten Sie meiner Großmutter einen Gruß aus und teilen Sie ihr mit, dass ich mich freuen werde sie als Gast zu empfangen, sobald dieses Camp vorbei ist."

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"Oh, Ihnen wird kein Wortbruch vorgeworfen Mister Stein. Wie auch immer. Auch ich habe meinen Teil meiner eigenen Übereinkunft erfüllt. Gehabt Euch wohl, Mister Stein." Damit verbeugt sich das Wesen tief, verschwimmt dann und ist im nächsten Augenblick verschwunden.

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"Wer war denn das?" fragt nun auch Terry, der Chris jetzt erst gefolgt war.

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"Ein Bote von meiner Oma. Mit der Warnung, dass ein anderes Wesen unterwegs ist um den Vampir zu töten, da wir das nicht getan haben. Mit anderen Worten, der Kollateralschaden, den wir vermeiden sollten, ist jetzt unterwegs. ... Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass es in Omas Interesse ist, dass wir dieses Wesen aufhalten. Sonst hätte sie uns nicht gewarnt, dass es unterwegs ist. Ich glaube, sie ist zwar vertraglich verpflichtet gegen David vorzugehen, will aber gar nicht dass er stirbt. Sonst hätte sie nicht uns gesandt. Sie weiß, dass wir nicht wahllos töten ... und jetzt warnt sie uns vor einem gefährlicheren Jäger, der auf David angesetzt wurde. Also ist die Frage: schaffen wir David aus dem Camp und benutzen ihn als Köder und versuchen ihn zu beschützen? Oder schaffen wir David aus dem Camp und überlassen ihn sich selbst? In jedem Fall sollte er nicht im Camp bleiben, wo durch seine Anwesenheit die Kinder in Gefahr wären. Ich glaube nicht, dass was immer da im Anmarsch ist, die Kinder angreift wenn David nicht da ist. Das wäre unnötige Aufmerksamkeit und daran den Kindern zu schaden hat niemand Interesse."

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Terry schaut Chris besorgt an.
"Bist du sicher, dass die Kinder sicher sind, wenn er weg wäre?" fragt er leise und schaut nochmal in Richtung der kleinen Fee - oder was auch immer das seltsame Wesen gewesen war.
"Ich würde ihm helfen, wenn er bedroht wird. Er scheint doch aus seinen Möglichkeiten das beste gemacht zu haben, um möglichst wenigen zu schaden. Wenn er die Wahrheit sagt."

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"100% sicher bin ich nicht. Aber es wäre plausibel. Die Fae sind im Allgemeinen an der Aufrechterhaltung des Schleiers interessiert. Sie haben Möglichkeiten Vorfälle zu vertuschen und die Menschen arbeiten dabei üblicherweise mit. Aber wenn sie die Wahl haben ein gesuchtes Ziel vor vielen Zeugen umzubrigen oder es in der Abgeschiedenheit, wo niemand zusieht zu jagen, dann werden sie letzteres wählen. Einfach aus Pragmatismus. Was immer da kommt, kommt weil es einen Job zu erledigen hat und ist vermutlich kein Monster das aus Spaß an der Freude tötet. ... Der Jäger, nennen wir es mal so, könnte natürlich auf die Idee kommen, die Kinder als Druckmittel einzusetzen. Aber dazu müssten die davon ausgehen, dass dem Vampir sein Futter wertvoll genug ist, dass es als Druckmittel funktioniert. Also gehe ich davon aus, dass der Jäger diese Methode nicht versuchen wird. Da es ja nicht gegen uns sondern gegen einen Vampir geht.

Kurz: ich glaube wenn wir David aus dem Camp schmeißen und auch dafür sorgen, dass das alle mitkriegen, dann wird der Jäger seine Spur aufnehmen und sich nicht weiter für die Kinder interessieren. Aber so oder so muss David das Camp verlassen. Selbst wenn was da kommt ein Restinteresse an den Kindern haben sollte, in der Kollateralschadenzone zwischen einem Vampir und einem Vampirjäger sollten die Kinder nicht sein."

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Terry nickte nachdenklich.
"Lass uns das lieber mit den anderen besprechen. Vor allem... wie wir das erklären, dass David geht. Und wir dann ja auch, sonst könnten wir ihm kaum helfen."
Terry zögerte kurz, als wäre ihm gerade etwas eingefallen.

"Außerdem seid ihr beide noch Kinder... ihr könnt ihn gar nicht beschützen."

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