Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schritt?

Für alles, was uns sonst noch so interessiert.

Muss ein BGE eingeführt werden?

Ja
30
49%
Nein
19
31%
Ist mir egal
1
2%
Ja, aber
11
18%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 61

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Denderan Marajain
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Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schritt?

Ungelesener Beitrag von Denderan Marajain »

Aufgrund einer extrem intensive geführten Debatte (ich durfte am Wochenende dem Ganzen beiwohnen) hat sich für mich wieder einmal die Frage bezüglich BGE gestellt.

Ist es gut?
Wenn ja warum?
wer findet es und warum gut?

Deswegen die Frage an die Schwarmintelligenz weitergereicht mit der Bitte um Abstimmung und wenn möglich auch Erklärung warum

Freue mich auf eure Meinungen


PS:

Ja steht für einfach ich will
Nein ist selbsterklärend
Ist mir egal ebenfalls
und Ja, aber steht für grundsätzlich ja aber es gehören noch ein paar Dinge geändert

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Gubblinus
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von Gubblinus »

Ich finde ja und habe deswegen mit Ja gestimmt. (natürlich sind Details zu klären, aber es gibt ja verschiedene Modelle zum BGE, deswegen habe ich angenommen dass das bei "ja" auch gemeint ist dass Details noch zu klären sind).

Warum bin ich für ein BGE?
- Es spart Verwaltungsaufwand. Wir lassen ja so oder so niemanden verhungern, erfrieren oder kein Dach über dem Kopf. Das heißt eine Mindestzuwendung bekommt man so oder so, also könnte man sich den ganzen Prüfapparat dazu ersparen. Gleichzeitig kann man sehr viele Abgabenerleichterungen, Negativsteuer, Absetzbeträge etc etc einfach abschaffen für untere Einkommen.
- Es ist nicht erniedrigend. Es knabbert an den meisten Leuten sehr wenn sie quasi zum Staat gehen müssen um zu betteln (natürlich gibts auch einzelne denen das egal ist), das wäre nicht mehr notwendig. Meist ist auch diese empfundene "Nutzlosigkeit" ein Problem bei der Wiedereinstellung.
- Das BGE konkurriert nicht mit dem Arbeitslohn. Ein BGE bezieht man zusätzlich zum Lohn, das heißt die Motivation arbeiten zu gehen wenn man arbeitslos ist, steigt.
- Das BGE emanzipiert (genauso wie ein Arbeitslosengeld) vom Abhängigkeitsverhältniss Arbeitgeber-Arbeitnehmer. Das heißt der Arbeitnehmer hat die Freiheit die Verbesserung einer angebotenen Stelle zu fordern. Das ist aber keine Eigenheit des BGE, sondern auch Sinn des Arbeitslosengeldes.
- Theoretisch ist es auch denkbar ein BGE kostenneutral aufzuziehen (das ist zumindest immer das Argument dass ich dann bringe wenn natürlich die Frage der Finanzierbarkeit aufkommt). Ein Modell ist theoretisch erarbeitbar wo vor und nach der Einführung des BGE jeder genau gleich viel Geld bekommt. Also wenn zum Beispiel das BGE die Höhe von Hartz4 ist, und jeder genau um diesen Betrag weniger Lohn bekommen würde von den Firmen, weil diese zur Finanzierung des BGE um genau diesen Betrag höher besteuert würden, würden alle genau das gleiche pro Monat bekommen wie vorher, auch die Firmen, nur man könnte Verwaltungskosten einsparen. Das ist nur eine theoretische Spielerei, finde ich aber als Gedankenexperiment wichtig um zu zeigen: Ein BGE muss nicht plötzlich unglaublich teuer sein.
- Ein nominell gleiches BGE für alle Bürger stellt eine sozialistische Maßnahme der Umverteilung dar, ohne dass Einkommen extra geprüft werden müssen (je nachdem wie sie finanziert wird, eben so wie oben, oder durch Besteuerung großer Einkommen oder Vermögenswerte). 800€ für jeden als BGE ist für einen mit wenig Lohn natürlich wichtiger und mehr prozentualer Verdienst als für einen mit viel Lohn.
- Ein BGE ist lückenlos. Das heißt es kann nicht passieren dass jemand durchs soziale Netz fällt (ein soziales Netz dessen Sinn es ja eigentlich sowieso wäre dass niemand durchfallen kann).

Natürlich gibt es noch einige Punkte die dann im Detail zu klären sind (zum Beispiel wie man die Besteuerung und Finanzierung des BGE konkret löst, ob "generelle Arbeitsverweigerung" dann wirklich ein Problem ist, oder das vernachlässigbar wenig Personen betrifft, ob die Maßnahme der Wirtschaftsleistung schadet (weil Arbeitsverweigerung) oder hilft (weil mehr Arbeitsmotivation als mit der Konkurrenz Lohn-Arbeitslose), was hat das für Auswirkungen/oder kann es für Auswirkungen haben auf die Bildungswahl etc.
Also wenn ich jetzt drüber nachdenke wäre es vielleicht eh eher ein "ja, aber" weil noch viele offene Fragen zu klären sind (bzw zu beurteilen sind, wobei die glaube ich nur durch einen Feldversuch beurteilbar sind), allerdings ist das sowieso klar bei einer so großen Veränderung wie einem BGE.

edit: ich hab jetzt absichtlich natürlich die positiven Seiten des BGE erläutert, ich denke für die Erläuterung negativer Seiten sind diejenigen besser geeignet die ein BGE für keine gute Idee halten.

Jeordam
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von Jeordam »

Ja.

Artikel 2, Satz 2Grundgesetz, Recht auf Leben.

Niemand, wirklich niemand, darf in Deutschland verhungern, erfrieren oder auf ähnliche Art an Leib und Leben geschädigt werden. Das muss der Staat durchsetzen. Ergo müssen Ressourcen dafür bereitgestellt werden. Unter keinen Bedingungen dürfen diese Resourcen unzureichend sein. Damit ist ein "bedingungsloses Grundeinkommen" vom per Ewigkeitsklausel geschützten Teil des Grundgesetzes vorgeschrieben.

Der ganze Verwaltungswasserkopf um Hartz IV festzulegen und zu überprüfen ist reiner, unproduktiver Schwachsinn und eine rein populistische Maßnahme, um die Neidhammel auf die Schwachen zu lenken. Und nebenbei gesagt teurer als ein ungeprüftes, deutlich höheres Grundeinkommen.
Für alle meine Aussagen bezüglich des Kampfsystems von DSA 4 gelten folgende Axiome:
1. Ein professioneller Kämpfer kann die in seiner Ausbildung gelernten Sonderfertigkeiten sinnvoll einsetzen.
2. Die Stochastik von DSA-Würfelergebnissen entspricht der Stochastik gleichverteilter Würfel.

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Cherrie
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von Cherrie »

Nein, nichts darf "ohne Bedingung" sein.

Natürlich soll keiner verhungern oder erfrieren. Aber ich setze voraus, man hilft AKTIV mit seine Situation zu verbessern und unternimmt ernsthaft eigene Anstrengungen, um eben NICHT auf Kosten anderer zu leben. Wenn dies gegeben ist, zahle ich gerne für andere. Gleiches gilt natürlich für Leute, die wirklich (!) nicht in der Lage sind sich selbst zu helfen.

Wer sich hingegen nur ausruht und hier einen auf "hey, helft mir, steht im Grundgesetz, ich habe Rechte, Recht auf Leben, Recht auf Essen, Recht auf Farbfernsehen, Recht auf ne Playstation, Recht auf Zigaretten, blablabla" ankommt, der kann meinetwegen irgendwo erfrieren.

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Mithrandir
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von Mithrandir »

Das Problem ist, solange es selbst mit "Zwangszuweisung" von Menschen auf Arbeitsstellen am Ende noch "übrigbleibende Menschen" gibt, es also garnicht genug bezahlte und/oder produktive Arbeit für alle gibt, finde ich "jeder muss selber was tun" schwierig, weil es immer eine bestimmte Menge geben wird, die, egal was sie tun, nichts finden.

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Cherrie
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von Cherrie »

Mithrandir hat geschrieben:weil es immer eine bestimmte Menge geben wird, die, egal was sie tun, nichts finden.
<-- ja, das reicht mir aber, um solidarisch zu helfen. Sie müssen es nicht schaffen, aber sie müssen es ernsthaft probieren.
Wobei in meinen Augen auch nichts dagegen spricht, Menschen die körperlich und geistig dazu in der Lage sind, einfache Arbeiten zum Wohle der Allgemeinheit aufzutragen, im Gegenzug für die Leistungen die sie von der Allgemeinheit bekommen. Ja, dann arbeiten sie halt für einen schmalen Taler (quasi umsonst, dafür wird ihnen ja das Leben bezahlt). Aber selbst das finde ich fair.

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Mithrandir
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von Mithrandir »

Problematisch ist halt nur, das man damit die Leute, die diese Allgemeinheitstat machen würden, für "echten LohN" aus dem MArkt verdrängt ;)

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Cherrie
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von Cherrie »

nicht zwangsläufig, auch wenn die Gefahr besteht.

Aber ich denke z.B. an "Einkaufshilfen" für Rentner, die es einfach nicht mehr schaffen die Tüten nach hause zu tragen (und auch nicht genug Geld haben, sich für 10-20,- Euro die Stunde einen Studenten dafür anzumieten). Das nimmt echt keinem den Job weg, hilft der Allgemeinheit und erlaubt es jedem Bezieher von Sozialleistungen zu zeigen, dass Solidarität keine Einbahnstraße ist.

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Yezirael
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von Yezirael »

Ich muss gestehen, ich habe die Diskussion nur überflogen. Aber ich konnte nirgends den Hinweis sehen, dass euer südlicher Nachbar, die Schweiz am 5. Juni über genau dieses Thema abgestummen hat.

https://www.admin.ch/gov/de/start/dokum ... ommen.html

Um euch den Blick auf die Ergebnisse vorwegzunehmen: Die Idee hatte damals einen Zuspruch von 23% (bei einer Stimmbeteiligung von 46%).
Oder anders Ausgedrückt: Abgeschmettert mit einem NEIN-votum von 77%

Zu meiner Meinung:
Das Ganze ist nicht umsetzbar. Ich weiss nicht mehr, was das alles Kosten sollte. Aber die Zahl hatte zu viele Nullen. Zudem bin ich der Meinung, dass jeder in der Lage ist, mit etwas Verstand sein Leben zu planen. Und manchmal muss man halt über seinen Schatten springen und sich "die Hände sschmutzig" machen.

Benutzer 7553 gelöscht

Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von Benutzer 7553 gelöscht »

Ist ein interessantes Thema. Ich finde es ist ein Konzept das man durchaus weiter verfolgen kann. Allerdings sehe ich Deutschland mit seinen >81Mio EW als etwas zu komplex für einen ersten Feldversuch. Deshalb habe ich vor einiger Zeit auf die Volksabstimmung in der Schweiz gehofft und hoffe jetzt auf eines der skandinavischen Länder als Vorreiter. Ein Land mit <8Mio EW wäre eine nette Testumgebung, und wenn es schief läuft kann man das über EU-Zuschüsse besser abfedern. Deshalb ein "Ja, aber" von mir.

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Gubblinus
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von Gubblinus »

@Yezirael: Nur um kurz auf die Kostenfrage Bezug zu nehmen, weil das ein häufiges Argument ist dass es nicht finanzierbar wäre:
Auch ein BGE ist kosten-neutral gestaltbar. Vielleicht die Form über die in der Schweiz abgestimmt wurde nicht, aber im Prinzip muss ein BGE nicht teurer sein, ein BGE kann je nach Gestaltung sogar weniger an Sozialleistung ausschütten als es das jetzige System tut (interessant ist auch zu erwähnen dass auch in der Schweiz die Zustimmung zu einem BGE im Steigen ist, auch wenn sie im Moment bei den besagten 20 % herumdümpeln).

Zu dem dass jemand natürlich beizutragen hat zu seinem Schicksal: Das ist ja noch immer der Fall, nur die Grundversorgung würde durch ein Grundeinkommen gedeckt. Wenn Verhungern lassen so oder so keine Option ist, ist die Forderung "geh arbeiten, sonst lass ich dich verhungern" ja eigentlich inhaltslos. Das heißt nur wenn verhungern lassen eine Option ist, kann man die Forderung "ich will Leute dazu zwingen auch dazu beizutragen" effektiv umsetzen.
Ich finde nur da muss man sich wenn man das fordert eben auch bewusst sein, dass verhungern lassen eine Option sein muss, und es dann auch passieren wird, weil man ja sonst kein Druckmittel hat. (Im Moment macht der Staat ja sowieso das was ein BGE ebenfalls erreichen will und würde, nur eben mit einem, meiner Meinung nach, unnötigen und riesigen Verwaltungsaufwand).
Meiner Meinung nach gerät dadurch dann der Arbeitnehmer ins absolute Abhängigkeitsverhältnis zum Arbeitgeber, denn der kann dann Arbeit zu für den Arbeitnehmer schlechtmöglichsten Konditionen anbieten, denn dieser muss ja eine Arbeit annehmen. Er hat nicht mehr die Freiheit eine Arbeit auch abzulehnen weil seine Grundbedürfnisse anderweitig gedeckt sind.
Ich persönlich gehe aber auch davon aus dass Arbeitgeber, vor allem Konzerne, jegliche Möglichkeit zur Lohndrückung auch umsetzen (und ich finde dass mir die Realität da Recht gibt). Deswegen sehe ich eben auch das Arbeitslosengeld, bzw BGE als essentiell an um dieser Lohndrückung zumindest irgendwelche Grenzen setzen zu können (neben zB einem Mindeststundenlohn, der nur die Entlohnung, aber nicht die Arbeitsplatzbedingungen absichern kann. In den USA haben wir zB Konzerne die keine Klopausen erlauben, die Arbeiter arbeiten dort mit Windel am Fließband. Vor solchen Zuständen könnte ein BGE schützen).

Problematisch finde ich aber auch, gut ausgeführt von Frater Tiberius, dass es sehr wenig Erfahrungswerte damit gibt, und sich daher manche Effekt nicht gut abschätzen lassen.

Edit: Nur als Kommentar auf der Seite: Ich gehe jetzt davon aus dass das BGE wirklich nur die Grundbedürfnisse deckt. Man kann natürlich diskutieren was darunter zu verstehen ist, für mich heißt das: Essen, Trinken, Wohnen, Zugang zu Medien und Kommunikation (Internet, billiges Handy) und eine gewisse Mobilität (öffentliche Verkehrsmittel, müssen natürlich auch nicht alle sein). Da gehört kein Auto, kein Flatscreen-Monitor, eben kein Luxus dazu. Ich denke auch da ist noch genug Motivation vorhanden arbeiten zu gehen, vor allem wenn man eben nicht sich entscheiden muss "krieg ich 600€ Hartz4 oder 620€ Lohn für 40 Stunden Arbeit"(ich sag jetzt Hausnummern, ich weiß nicht wieviel man so Hartz4+Wohnungszuschlag kriegt) sondern eben für jede Stunde Arbeit auch mehr Geld im Sackerl hat, auch wenn man nur 100€ im Monat verdient weil man nur 20 Stunden im Monat schlecht bezahlt arbeitet.

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AngeliAter
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von AngeliAter »

Das BGE wird zwangläufig kommen müssen wenn die automatisierung weiter voran schreitet.
Es ist ja heute schon fraglich ob es in 10 Jahren überhaupt noch die ganzen Bürojobs geben wird.
Und spätestens, wenn fast die komplette Verarbeitungsindustrie von Robotern bedient wird, wird man genau diese Arbeit besteuern müssen (weil ja von den Bürgern dann nichts mehr zu holen ist).
Spätestens dann wird es ein BGE geben müssen... aber dann wird der Arbeitslose absolut normal sein. Und wir werden dann auch nicht sagen, das wir 80+% Arbeitslosenqoute haben sondern, das wir 80+% der Bevölkerung von der Notwendigkeit zu arbeiten, befreien konnten.
Das Stockholm-Syndrom ist eine anerkannte Methode um neue Freundschaften zu schließen.

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Talasha
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von Talasha »

Frater Tiberius hat geschrieben:Ist ein interessantes Thema. Ich finde es ist ein Konzept das man durchaus weiter verfolgen kann. Allerdings sehe ich Deutschland mit seinen >81Mio EW als etwas zu komplex für einen ersten Feldversuch. Deshalb habe ich vor einiger Zeit auf die Volksabstimmung in der Schweiz gehofft und hoffe jetzt auf eines der skandinavischen Länder als Vorreiter. Ein Land mit <8Mio EW wäre eine nette Testumgebung, und wenn es schief läuft kann man das über EU-Zuschüsse besser abfedern. Deshalb ein "Ja, aber" von mir.
Interessanterweise wird das BGE dort von einigen als Neoliberaler
Angriff auf den Sozialstaat angesehen, da damit auch alle Transferleistungen wegfallen und die staatlichen Bildungseinrichtungen damit für die Unteren Einkommensklassen unfinanzierbar werden.
Sir Isaac Newton ist der tödlichste Bastard im ganzen Weltraum!

Firnblut
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von Firnblut »

Das BGE ist solange zum scheitern verurteilt, wie unsere Gesellschaft auf Vergleichswerten beruht.
Es ist derzeit eigentlich egal, wieviel Geld du absolut hast. Wichtig ist, wie weit dieser Betrag über dem liegt, was andere zur Verfügung haben.
Die bittere Realität ist, dass es keinen Wohlstand ohne Armut gibt. Deswegen wird es immer solche geben, die zu wenig haben und solche, die mehr haben, als sie brauchen.
Ein BGE setzt eine untere Grenze. Diese Grenze wird aber dann auch in Preisen als gegeben gesetzt.
Preise für Grundnahrungsmittel könnten und würden also angehoben. Es gäbe die Nachfrage und auch das Kapital. Generell würde Geld damit an Wert verlieren, da weniger Arbeit verrichtet werden müsste um auf ähnliche Beträge zu kommen.
Das ganze könnte - wie gesagt - erst überwunden werden, wenn man sich von der relativen Betrachtung von Werten lösen würde. Das allerdings ist etwas, worauf im Prinzip unsere gesamte Gesellschaft aufgebaut ist.
Wünschenswert und richtig wäre es trotzdem. Selbst wenn es scheitern sollte. Einfach nur, um einen Anstoß in die richtige Richtung zu geben.

Wir können unsere Einkommen auch halten, ohne dass jeder arbeiten muss. Das ist ein überholtes Konzept.

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Gubblinus
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von Gubblinus »

@Talasha: Interessante Sichtweise. Was ich nicht ganz verstehe ist warum sollten sich die unteren Einkommen Bildungseinrichtungen ohne Gebühren nicht leisten können? Oder gehts hier eben um ein im Vergleich zum jetzigen Arbeitslosengeld+Zulagen niedrigeres BGE, im Zusammenspiel mit Gebührenpflichtigen Schulen? Dann würde es natürlich Sinn machen.

@Firnblut: Ich finde nicht dass ein BGE einhergeht mit dem Gedanken gleicher Bezahlung. Ein BGE soll nur das Arbeitslosengeld ersetzen, und der Einfachkeit halber an alle ausbezahlt werden um Verwaltungsgeld zu sparen (und kann je nach Steuergrundlage dafür gleich für Zukunftsprobleme vorbereiten). Ein BGE muss nicht das generelle Einkommen unterer Schichten erhöhen, und muss dadurch nicht zwingend zur (eigentlich im Moment dringend benötigten) Inflation führen !
Es muss auch nicht weniger Arbeit verrichtet werden um auf ähnliche Beiträge zu kommen, weil wenn die Finanzierung des BGE über eine Besteuerung der Betriebe funktioniert würde natürlich (bei gleicher Gewinnerwartung) der Stundenlohn sinken (was zumindest theoretisch zu genau den gleichen Nettolöhnen führen würde wie vorher. Zumindest wenn Unternehmensumsatz und Gewinn als fixiert angenommen werden).

Dass wir uns natürlich auf lange Sicht überlegen müssen wie wir von der gestrigen Lohnarbeitswelt uns gesellschaftlich vorbereiten können auf die Zeit, in der unsere Arbeit von Maschinen gemacht wird. Das klingt zwar jetzt recht utopisch, aber das ist zumindest das worauf wir in weiter Zukunft hinsteuern werden, und meiner Meinung nach befinden wir uns in der ersten Phase der Übergangszeit in diese Zukunft, und müssen uns daher solchen Fragen auch direkt stellen.
Denn aufgebaut auf ein Lohnsystem für Arbeit in Firmen wäre in einem Utopia wo niemand arbeiten geht alles im Überfluss vorhanden, aber niemand hätte Geld um sich irgendwas davon zu kaufen. Das kann ja dann nicht Sinn und Zweck sein.

Ich finde ein BGE, nicht finanziert aus den Lohn-Sozialabgaben, sondern finanziert von einer generellen breiten Steuer die auch die Unternehmen und deren Gewinne erfasst, wäre ein erster guter Schritt um dem Umstand Rechnung zu tragen dass immer weniger Menschen für die Arbeit eigentlich gebraucht werden, und damit auch immer weniger Menschen immer mehr Menschen im Sozialsystem zu tragen haben. (denn ein Lohnarbeitsplatz eingespart durch einen gleich produktiven und für den Vergleich mal gleich teuren Roboter, könnte sogar das gleiche Steueraufkommen produzieren. Wenn dieses Steueraufkommen aber dann nicht auch in den Sozialsystemen landet, dann sind diese Systeme natürlich irgendwann nicht mehr tragfähig, und werden umso schwächer, umso mehr automatisiert wird).

Jeordam
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von Jeordam »

Gubblinus hat geschrieben:Edit: Nur als Kommentar auf der Seite: Ich gehe jetzt davon aus dass das BGE wirklich nur die Grundbedürfnisse deckt. Man kann natürlich diskutieren was darunter zu verstehen ist, für mich heißt das: Essen, Trinken, Wohnen, Zugang zu Medien und Kommunikation (Internet, billiges Handy) und eine gewisse Mobilität (öffentliche Verkehrsmittel, müssen natürlich auch nicht alle sein). Da gehört kein Auto, kein Flatscreen-Monitor, eben kein Luxus dazu. Ich denke auch da ist noch genug Motivation vorhanden arbeiten zu gehen, vor allem wenn man eben nicht sich entscheiden muss "krieg ich 600€ Hartz4 oder 620€ Lohn für 40 Stunden Arbeit"(ich sag jetzt Hausnummern, ich weiß nicht wieviel man so Hartz4+Wohnungszuschlag kriegt) sondern eben für jede Stunde Arbeit auch mehr Geld im Sackerl hat, auch wenn man nur 100€ im Monat verdient weil man nur 20 Stunden im Monat schlecht bezahlt arbeitet.
420 Euro für einen Single, plus Wohnkosten (nach Wohnort) und Krankenkasse o. ä. Alles zusammen zwischen 800 und 1500 Euro pro Nase, die der Staat rausrückt. Und abschneiden kannst du da wirklich nix, Wohnungen und Ärzte nehmen was sie halt nehmen und machen zwischen 50 und 75% der Gesamtsumme aus.

Ich bin gottseidank drumrumgekommen, aber ein Monat mehr zwischen Studiumsende und Arbeitsaufnahme und ich hätte beantragen können, deswegen hab ich es noch präsent.

Ich empfinde die ganze Lohndrückerei auch als eine absolute Perversität. Es ist schlicht und ergreifend obszön, wie die Hartzer mit Annahmepflicht für jeden Scheiss gegen die Arbeiter mit niedriger Berufsausbildung ausgespielt werden. Wenn eine Arbeit keinen anständigen Lohn wert ist, dann braucht sie auch niemand.


@ Gubblinus

Keine Utopie. Genau das ist gerade das Problem (bzw. der Übergang zur Dienstleistungsgesellschaft). Jede einzelnen derartige wirtschaftliche Veränderung hat historisch einen rabiaten Anstieg der Arbeitszeiten und der Verarmung verursacht. Von Jäger und Sammler zu Ackerbau, von Ackerbau zu Industrialisierung, von Industrie zu Dienstleistung... es braucht ein paar Generationen (und eine Menge Arbeitskampf bzw. sogar Bürgerkriege), bis die neue Wirtschaftsordnung passt.
Für alle meine Aussagen bezüglich des Kampfsystems von DSA 4 gelten folgende Axiome:
1. Ein professioneller Kämpfer kann die in seiner Ausbildung gelernten Sonderfertigkeiten sinnvoll einsetzen.
2. Die Stochastik von DSA-Würfelergebnissen entspricht der Stochastik gleichverteilter Würfel.

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BenjaminK
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von BenjaminK »

Eine Veränderungsidee zu einem anderen Soll-Zustand der Gesellschaft damit argumentativ zu kontern, dass sie einen anderen Ist-Stand hat, ist irgendwie leer. Hätte sie schon den angestrebten Zustand im Ist, dann bräuchten wir keinen neuen Soll :)

Ich habe für "Ja, aber..." gestimmt. Noch sind wir nicht darauf ausgelegt, aber die Idee dahinter finde ich neoliberal gut. Jeder bezieht eine bedingungslose Grundsicherung, aber trotzdem fällt dadurch nicht der Anreiz auf ein leistungsorientiertes Mehr weg. Übersetzt fragt sich heute der junge Streifenpolizist oder der ungelernte Arbeiter ob er für 900€ Hartz mit einem kleinen Minijob seine Familie durch bringt und dabei verbilligten Eintritt in Museen und andere staatliche Einrichtungen bekommt, oder ob er für 920€ wertvolle Polizeiarbeit leistet, dafür auf Verbilligungen verzichtet. Das "Mehr" eines Hartzer mit kleinem Job (~10 Wochenstunden) gegenüber dem, der das doppelte an Arbeit leistet, ist nicht vorhanden.

Dazu kommt ein riesiger Verwaltungsapparat, der überprüfen soll, ob Bedingungen erfüllt sind. Das zieht Kosten für Gerichte nach sich, die entscheiden müssen, ob die Prüfung richtig vollzogen wurde und Anwälte, die für diejenigen vor Gericht ziehen, um diese Prüfung der Prüfung auf Kosten des Verwaltungsapparats anzustreben.

Zunächst einmal würde so ein BGE daher zu einer Freisetzung von einigen Arbeitskräften führen. Der Arbeitsmarkt wäre also wieder voll mit Bürosachbearbeitern, einigen Richtern (wobei die auch einfach bleiben können, weil ohnehin chronisch überlastet) und vielleicht kann sich der ein oder andere Anwalt nur noch einen Porsche leisten und kann nicht mehr zwischen Sommerporsche und Winter-SUV wählen.

Wenn mehr Arbeitskraft zur Verfügung steht, wird natürlich die einzelne Arbeitskraft weniger wert, weswegen heute natürlich auch 'alle' in der Gemeinschaft arbeiten müssen. Dazu kommt, dass der Anreiz zur Arbeit für weniger Lohn vorhanden ist. Letztendlich lehnt kein Arbeitnehmer mehr einen Job ab, bei dem sein Leben nicht finanziert ist, weil Löhne und Gehälter schließlich oben drauf kommen und nicht anstatt des BGE. Auch das führt dazu, dass der Produktionsfaktor der menschlichen Arbeit erst einmal billiger zu haben ist. Es ändert aber für den einzelnen nichts. Wer heute 1800€ netto jeden Monat bekommt, den stört es nicht, wenn er für vergleichbare Arbeit morgen 1200€ bekommt, wenn dazu 600€ BGE kommen.

Gubblinus hat es schon angedeutet, dass mit dem Abbau des Verwaltungsapparats einiges an Finanzierung eröffnet wird, aber auch quasi eine Selbstfinanzierung über die Arbeitgeber und deren sinkenden Lohnkosten statt findet. Der Arbeitgeber des o.g. Arbeitnehmers zahlt ja jetzt schließlich nur noch 1200€ (+X) für die Arbeit, die Kaufkraft des Arbeitnehmers bleibt gleich, also bleibt der Preis für das Produkt gleich, also auch die Umsätze des Arbeitgebers, aber der Gewinn steigt. Der Gewinn wird anteilig zu Steuern umgewandelt, von denen wiederum Sozialleistungen oder eben das BGE ausgeschüttet werden.

Die Preissteigerung durch eine feste Kaufkraft darf man aber auch nicht außer acht lassen, finde ich. Wer heute eine kleine Wohnung beziehen will, der kriegt sie zu genau dem Preis, wie es der Hartz-IV-Satz vorsieht. Der Vermieter hat keinen Anreiz, eine kleine Wohnung (egal wie schlecht sie jetzt ist) zu einem niedrigen Preis anzubieten. Steigt also als Reaktion auf steigende Mieten der Satz, steigen auch die Mieten der kleinen, schlechten Wohnungen um genau diesen Betrag. Einen ähnlichen Effekt könnte auch ein BGE haben, denn wenn heute ein Überlebens-Warenkorb 420€ kostet und es ein BGE von 840€ gibt, wieso sollten dann die Anbieter bei ihren 420€ bleiben? Sie würden die gleiche Nachfrage und keinen Effekt, den Preissteigerungen sonst haben, wenn sie für 840€ anbieten. Das ist jetzt eher qualitativ gemeint, weil man einen Überlebens-Warenkorb ohnehin nicht so als Bundle bekommt.

Alles in allem wäre es eine deutliche Veränderung der Gesellschaft weg von einer Notwendigkeit zur Arbeit um sich gegeneinander abgrenzen zu können, hin zu einer Gesellschaft mit einem deutlichen Augenmerk auf der Selbstverwirklichung des Einzelnen, der sich über seine Taten definiert. Findet sein Weg der Selbstverwirklichung Anklang bei anderen in der Gesellschaft, wird er dafür auch mit Geld honoriert. "Danke, dass du bei VW dafür sorgst, dass ich ein Auto kaufen kann. Hier ist dein Gehalt" gegenüber "Ich finde es schön, dass du deine Spiritualität entdeckt hast, aber davon habe ich nichts. Komm mit deinem BGE aus"
Leitet gerade;
G7-Gruppe 190h
MR-Gruppe 890h

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Talasha
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von Talasha »

Gubblinus hat geschrieben:@Talasha: Interessante Sichtweise. Was ich nicht ganz verstehe ist warum sollten sich die unteren Einkommen Bildungseinrichtungen ohne Gebühren nicht leisten können? Oder gehts hier eben um ein im Vergleich zum jetzigen Arbeitslosengeld+Zulagen niedrigeres BGE, im Zusammenspiel mit Gebührenpflichtigen Schulen? Dann würde es natürlich Sinn machen.
Ja, so wie ich das verstehe werden Zuschüsse zu Kindergärten usw. auch als Transferleistung angesehen die dann wegfallen könnte/würde.
Sir Isaac Newton ist der tödlichste Bastard im ganzen Weltraum!

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Denderan Marajain
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von Denderan Marajain »

Was meine Probleme mit dem BGE und dem Großteil der Befürworter ist


1. Es ist immer die Rede von "Abschaffung der Armut"

Ich kann das nicht nachvollziehen denn EUR 1.000 sind EUR 1.000 ob ich die als Mindestsicherung mit Bedingungen oder ohne Bedingungen bekomme ändert genau gar nix daran.

Niemand geht es danach finanziell besser (Achtung auf die arbeitenden Bevölkerung komme ich noch zu sprechen)

Beispiel:

Jemand erhält EUR 1.000 BGE (vorher nannte man es ALG, Mindestsicherung etc.)

Jemand der EUR 1.500 verdient hat bekommt jetzt EUR 2.500 (+ EUR 1.000 BGE da ja für alle). Abgesehen von einem anderen Steuersystem driftet hier die Einkommensschere ja noch weiter auseinander.


2. Ein BGE erhöht den Mindestlohn


Auch eine Aussage die man öfter hört und so einfach nicht stimmen kann. Man geht davon aus, dass die Personen nur noch Jobs annehmen die für sie passend sind und dadurch die Verfügbarkeit am Markt drücken und die AG mehr bezahlen müssen. Leider wird das so nicht aufgehen denn ich kenne genug die beim Inkrafttreten eines BGE auf 20 Stunden Teilzeit reduzieren denn Verdienst von vorher beibehalten und gut ist. Ist zwar eine nette Idee aber unrealistisch

3. Kosten eines BGE

Ich kann es nur für Österreich sagen aber die Ausgaben für Soziales etc. belaufen sich auf ca EUR 80.000.000.000 pro Jahr
Ein BGE sollte dies ja ersetzen

Wenn ich jetzt rechne, dass ich 8.500.000 EW habe und ihnen 12 mal im Jahr ein BGE von EUR 1.000 auszahlen möchte kostet mich das

EUR 102.000.000.000 bzw EUR 119.000.000.000 (bei 14 mal im Jahr)

Wie man das gegenfinanziert hat sich auch niemand überlegt und nein Erbschaftssteuern bringen keinen EUR 20.000.000.000 +

Benutzer 7553 gelöscht

Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von Benutzer 7553 gelöscht »

Beim BGE gibt es viele interessante Detailfragen an das Konzept. Z.B.: Wird das BGE auf die Steuerfreigrenzen angerechnet? Wenn ja würde das bedeuten das derjenige aus deinem Beispiel zur Gegenfinanzierung beiträgt da er seinen Lohn von 1500€ dann stärker versteuern muss. Das würde auch bedeuten das er dann nicht einfach die 1000€ des BGE mehr hat sondern einen geringeren Nettolohn plus die 1000€.
Interessant wird auch ob und wie die Arbeitgeber dann bestehende (unbefristete) Arbeitsverträge aushebeln wollen um weniger zahlen zu müssen. Schließlich haben die Leute ja dann auch noch das BGE...
Es ist auf staatlicher Ebene auch nicht egal ob einer 1000€ ALG oder 1000€ BGE bekommt, denn das ALG ist im Gegensatz zum BGE das einfach jeder bekommt mit viel mehr Bürokratie verbunden. Diese könnte eingespart werden.
Deswegen bin ich ja gespannt welches Land als erstes das Experiment wagt. Es ist eine furchtbar komplexe Thematik, weit komlexer als die Hartz-Reformen, und bei denen gab es ja bekanntlich schon einige Lücken und Fehler.

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BenjaminK
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von BenjaminK »

@Armut
Es geht ja nicht darum, diejenigen ohne Erwerb mit denjenigen mit Erwerb auf eine Linie zu bekommen, sondern diejenigen ohne Erwerb zu sichern und diejenigen mit Erwerb zu entlohnen. Derjenige, der vorher 1500 verdient hat in deinem Beispiel hat also für knapp 10€ die Stunde gearbeitet. Neuerdings würde er dann für etwas mehr als 15€ die Stunde arbeiten gehen. Blieben die Lebenshaltungskosten gleich, gäbe es keinen "Verlierer", weil sich derjenige ohne Erwerb genau so viel kaufen kann, wie vorher. Es gäbe aber einen "Gewinner", weil derjenige mit Erwerb sich mehr kaufen kann.

Viel interessanter ist aber der Unterschied zwischen dem, der ohne Arbeit 1000€ bekommt und demjenigen, der mit Arbeit 1000€ bekommt, weil sein Erwerb 'heute' angerechnet wird und die Absicherung entsprechend gesenkt wird. Vielleicht auch von demjenigen, der 1500€ in der Tasche hat, davon aber nur 500€ Sicherung ist. Ohne eine Anrechnung des Erwerbs auf das BGE wären dort dann einmal 1000€ ohne Erwerb (+0), einmal 1000+1000=2000€ (+1000) mit geringem Erwerb und der o.g. 1500+1000=2500€ für einen Erwerb etwas oberhalb der Sicherungsmaßnahmen. Arbeit wird also weiterhin belohnt und Nicht-Arbeit ist weiterhin abgesichert.

@Mindestlohn
Eigentlich müsste der Mindestlohn sinken, nicht steigen. Natürlich brauchen die Leute nur noch die Jobs machen, die sie gut finden und deswegen muss ein AG eventuell etwas mehr in die Tasche greifen, um unattraktive Jobs zu besetzen. Andererseits brauchen die Leute nicht mehr ihren vollen Lebensunterhalt mit einem Job bestreiten, sondern nur alles, was sie über 1000€ noch haben wollen. Wert weitere 500€ haben will, muss keinen Job für 1500€ finden, sondern nur einen für 500€ und hat trotzdem seinen Lebensstil für 1500€. Damit werden attraktive Jobs wiederum günstiger. Die Mindestlohndebatte ist aber eigentlich eine andere: Unattraktive Jobs sind gleichzeitig schlecht bezahlte Jobs und werden daher künstlich aufgewertet. Eigentlich müssten unattraktive Jobs besser bezahlt werden als attraktive Jobs, dann würde sich eine Mindestlohndebatte erledigen.

Gerade diejenigen, die in Teilzeit wechseln, ermöglichen doch denen, die jetzt die 80.000.000.000€ brauchen, die anderen 20 Stunden zur Steigerung ihres Einkommens zu nehmen.

@Finanzierung
Danke, dass du da Zahlen hast und recherchierst. Ich finde ehrlich gesagt den Unterschied von 20.000.000.000 (ca.20-25% mehr) gar nicht mal so viel. Betrifft denn "Ausgaben für Soziales" nur die Leistungen, die an Sozialhilfe in irgendeiner Form gezahlt werden? Oder schließt es auch die Verwaltung und die Nebenkosten für Prozesskostenbeihilfe, Gerichtskosten der Fälle etc mit ein? Falls ja...okay. Dann muss da noch etwas hinzufinanziert werden. Falls nein, dann hat man da noch ein paar Minderausgaben.
Die weitere Finanzierung wäre über eine mögliche Steuererhöhung zu finanzieren. Das trifft auch weniger die Individuen. Denn man zahlt ja nicht die Steuern auf das BGE, sondern nur den Erwerb. Wer also vormals 2500 brutto und 1500 netto verdient hat (1000€ frei, Rest 2/3), der könnte zB dann von seinen 2500 noch 1125 behalten (1000€ frei, Rest 3/4) und hätte dann immer noch 2125€, würde also mit 625€ profitieren. Das schlägt übrigens dann wieder den Bogen zu der Einkommensschere, die du am Anfang genannt hast. Die wäre dann nämlich nicht 1000/1000 vs 1500/2500, sondern nur noch 1000/1000 vs 1500/2125.
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Spart man bei Bürokratie ein, sind das hauptsächlich Personalkosten. Man schafft x-tausend Planstellen in der ALG-Verwaltung ab, vernichtet also Arbeitsplätze.

Das mag zwar insgesamt die bessere Lösung sein, aber ob man das durchsetzen kann?
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

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BenjaminK
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von BenjaminK »

Ja klar sind das Personalkosten, die dann in der Verwaltung frei werden, siehe mein erstes Posting dazu.

Die Menschen würden dann auch erst einmal BGE bekommen. Jetzt klafft für sie eine Lücke, aber wenn wirklich viele in Teilzeit (20 WoStd) wechseln, dann sind auf einmal in der Industrie und Wirtschaft wieder viele Personaljahre zu besetzen, in die dann die Menschen mit ehemals Planstellen in der Verwaltung wechseln könnten.

Ein Umbruch im System ist sicher nicht von heute auf morgen abgeschlossen und deswegen ja uach die Antwort "Ja, aber..." weil genau solche Sachen erst noch geklärt werden müssten. Im Zweifel bilden dann die Kommunen 3-5 Jahre nicht mehr aus, Einstellungsstopp und verteilen ihre obsoleten Arbeitskräfte intern weiter, aber Industrie und Wirtschaft brauchen mehr Arbeitskraft und übernehmen in den 3-5 Jahren eben die Azubis.
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Denderan Marajain
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von Denderan Marajain »

@Benjamin K

ad Armut)

Ich sage ja nur was die Befürworter als Gründe anführen
Und was noch gar nicht angesprochen wurde... glaubt wirklich jemand, dass die Preise stabil bleiben würden?


ad Mindestlohn)

Deswegen auch meine Befürchtung dahingehend denn mehr Leute in Teilzeit bedeutet auch weniger Steuern..... etc.


ad Finanzierbarkeit)

Es würde ALLE Sozialleistungen betreffen also vom ALG über Kinderbeihilfe und Mietzuschuss bis hin zu diversen Förderungen

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Gubblinus
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von Gubblinus »

Denderan Marajain hat geschrieben: 3. Kosten eines BGE

Ich kann es nur für Österreich sagen aber die Ausgaben für Soziales etc. belaufen sich auf ca EUR 80.000.000.000 pro Jahr
Ein BGE sollte dies ja ersetzen

Wenn ich jetzt rechne, dass ich 8.500.000 EW habe und ihnen 12 mal im Jahr ein BGE von EUR 1.000 auszahlen möchte kostet mich das

EUR 102.000.000.000 bzw EUR 119.000.000.000 (bei 14 mal im Jahr)

Wie man das gegenfinanziert hat sich auch niemand überlegt und nein Erbschaftssteuern bringen keinen EUR 20.000.000.000 +
Doch, wie das finanziert werden kann haben sich viele überlegt, und wie ich oben sagte: ein BGE kann Kostenneutral geschaffen werden.

Ein BGE erhält man natürlich zusätzlich zum Lohn, aber das heißt ja nicht dass der Lohn gleich bleibt.

Wir nehmen das Gedankenexperiment, und versuchen festzustellen ob ein BGE Kostenneutral zu machen ist:
1 Arbeitsloser: Mindestsicherung 800€
1 Arbeiter: Lohn 2800€ Brutto (800€ Sozialabgaben um den Arbeitslosen zu finanzieren)
1 Arbeitgeber: Gewinn 5000€
Alle Steuern die nix mit dem Sozialsystem zu tun haben ignoriere ich in dem Gedankenexperiment einfach

Wir führen nun eine Mindestsicherung ein, die Mindestsicherungshöhe ist 800€, wir gestalten die Steuern und Gesetze so dass der Unternehmensgewinn gleich bleiben kann:
1 Arbeitsloser: BGE 800€
1 Arbeiter: BGE 800€, Lohn 1200€ brutto (keine Sozialabgaben netto=brutto)
1 Arbeitgeber: Gewinn 6600 brutto (er muss um 1600 weniger Lohn bezahlen), er entrichtet aber 1600€ Sozialgebühr vom Gewinn = 5000€ Nettogewinn.

Im Endeffekt ist nichts passiert, es steigt niemand besser/schlechter aus, und das Modell ist Kostenneutral.

Jetzt kann man natürlich fragen: Was bringt das dann?
1. das soziale Netz ist lückenlos
2. die Sozialabgaben sind nicht Lohngebunden, sondern Wirtschaftsleistungsgebunden (und werden damit gemäß der Produktivität und nicht gemäß dem Lohn entrichtet).
Das ist zukunftssicher (trägt dem Umstand Rechnung dass immer weniger Menschen arbeiten und trotzdem immer mehr Produktivität generieren durch Automatisierung).
3. Es fällt ein großer Brocken an Prüfungs- und Verwaltungsapparat weg (und nein, das muss nicht zwingend Arbeitslose produzieren, man könnte diese Planstellen auch gut einsetzen zB aktuell in Prüferstellen für Asylanträge)

Ich hoffe das das zumindest deutlich macht dass ein BGE kostenneutral sein kann. Ich halte das für ein schlechtes Märchen dass das BGE angeblich soviel kostet, aufgestellt entweder von Leuten die eben diese Überlegung des BGEs nicht kennen (Verlegung der Sozialabgaben vom Arbeitnehmer zum Arbeitgeber bei gleichzeitiger Lohnsenkung, aber gleichbleibendem Unternehmensgewinn), oder eben von Leuten die ein simples Argument brauchen warum sie BGE nicht wollen.

Wenn Leute dann in Teilzeit wechseln, anstatt Vollzeit, werden sie mit Verdiensteinbußen zum Status quo rechnen müssen (wer glaubt dass ein BGE ausgezahlt wird zusätzlich zu dem gleichen Stundenlohn den er jetzt bekommt, ja der muss natürlich annehmen dass das alles unglaublich viel Geld kostet. So funktioniert das System dann natürlich auch nicht). Wieviele das dann noch machen, kann man ja auch mal im Bekanntenkreis nachfragen.
Das BGE ist nicht als Lohnaufbesserung für alle gedacht, sondern als lückenlose Grundversorgung (und als Bekenntniss des Staates und der Gesellschaft niemandem die Grundversorgung zu verweigern, und das eben bedingungslos), die darüber hinaus auch noch auf einem zukunftsfähigen Einzahlungsmodell basiert (im Gegensatz zum jetzigen, das ja durch Überalterung, und immer weniger Menschen die auch wirklich genug verdienen um in die Kassen einzahlen zu können, kein Modell ist das in 100 Jahren noch Bestand haben könnte).

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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von Denderan Marajain »

Wir nehmen das Gedankenexperiment, und versuchen festzustellen ob ein BGE Kostenneutral zu machen ist:
1 Arbeitsloser: Mindestsicherung 800€
1 Arbeiter: Lohn 2800€ Brutto (800€ Sozialabgaben um den Arbeitslosen zu finanzieren)
1 Arbeitgeber: Gewinn 5000€
Alle Steuern die nix mit dem Sozialsystem zu tun haben ignoriere ich in dem Gedankenexperiment einfach

Wir führen nun eine Mindestsicherung ein, die Mindestsicherungshöhe ist 800€, wir gestalten die Steuern und Gesetze so dass der Unternehmensgewinn gleich bleiben kann:
1 Arbeitsloser: BGE 800€
1 Arbeiter: BGE 800€, Lohn 1200€ brutto (keine Sozialabgaben netto=brutto)
1 Arbeitgeber: Gewinn 6600 brutto (er muss um 1600 weniger Lohn bezahlen), er entrichtet aber 1600€ Sozialgebühr vom Gewinn = 5000€ Nettogewinn.
Nur leider wirst du trotzdem Steuern zahlen müssen die lösen sich ja nicht in Luft auf und daher nix brutto = netto und ohne Steuereinkommen kann der Staat das BGE nicht zahlen..... und Infrastruktur erhalten etc.

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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von sagista »

Lohnkürzungen, weil der Staat den Rest dann durch das BGE finanziert?
Sollte das ein ernsthaftes Konzept sein, wundert mich, dass die Arbeitgeber-Lobby nicht längst vehement die Einführung des BGE fordert.
Das scheint mir noch nicht konsequent zu Ende gedacht zu sein, für mich klingt das nach einer riesigen Subventionierung der Wirtschaft.
Ich hatte das eigentlich immer so verstanden, dass das BGE das Existenzminimum sichern soll, während dann der Lohn der Arbeitnehmer hin zu kommt. Dass bestehende Gehälter gekürzt werden soll, halte ich für abenteuerlich und inakzeptabel.

@ Armut abschaffen: So lange man Armut in Abhängigkeit vom Durchschnittseinkommen misst, wird es immer Armut geben.

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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von Thallion »

Denderan Marajain hat geschrieben: Nur leider wirst du trotzdem Steuern zahlen müssen die lösen sich ja nicht in Luft auf und daher nix brutto = netto und ohne Steuereinkommen kann der Staat das BGE nicht zahlen..... und Infrastruktur erhalten etc.
Steuern auf Arbeit zu leisten ist ohnehin überholt.
Besser ist in diesem Zusammenhang, gerade in bezug auf die fortschreitende Automatisierung, eine Besteuerung von Arbeits- und Produktionsmitteln, sowie den Ressourcen-Verbrauch.

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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von Denderan Marajain »

Thallion hat geschrieben:
Denderan Marajain hat geschrieben: Nur leider wirst du trotzdem Steuern zahlen müssen die lösen sich ja nicht in Luft auf und daher nix brutto = netto und ohne Steuereinkommen kann der Staat das BGE nicht zahlen..... und Infrastruktur erhalten etc.
Steuern auf Arbeit zu leisten ist ohnehin überholt.
Besser ist in diesem Zusammenhang, gerade in bezug auf die fortschreitende Automatisierung, eine Besteuerung von Arbeits- und Produktionsmitteln, sowie den Ressourcen-Verbrauch.
Das stelle ich mir spannend vor... Maschinensteuer?

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Thallion
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Re: Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) - der richtige Schr

Ungelesener Beitrag von Thallion »

Genau, z.B. eine Maschinensteuer.
Wie sonst soll die Mehrheit der Bevölkerung in Zukunft von der steigenden Produktivität durch Automatisierung profitieren?
Nehmen wir mal an 80% aller Arbeiten werden von Algorithmen und Robotern ausgeführt, dann muss das Einkommen der Bevölkerung aus der Besteuerung von Unternehmen kommen.

Ergänzt man das Ganze noch um eine Energie- und Verbrauchs-Steuer, bekommen wir damit noch eine nachhaltige und ökologische Steuer. Ganz im Sinne des Wortes "steuern".

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