Terror in Paris

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dead-flunky
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von dead-flunky »

Frater Tiberius hat geschrieben:Wenn man allerdings generell sagen würde das Religionsfreiheit da endet wo die Rechte Anderer berührt werden dann dürften die Christen mir auch nicht verbieten am Karfreitag zu tanzen.
Dürfen sie ja auch nicht. Das ist, zwar kirchlich beeinflusstes, aber weltliches Recht in Deutschland.

Jadoran
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Eben. Und Du darfst am Karfeitag auch selbst und mit Deinen Freunden in deiner Wohnung tanzen soviel Du lustig bist. (Sofern Du keine Lärmbelästigung verursachst, was du auch an anderen Tagen nicht darfst) Du darfst nur keine öffentiche Tanzveranstaltung machen. Und wenn Du es doch versuchst, zahlst Du hier ein Ordnungsgeld aber bekommst keine 1000 Peitschenhiebe. Und falls ein Pfarrer versuchen sollte, dich deswegen namentlich als Sünder von der Kanzel herab .... abzukanzeln, bekommt ziemlich sicher er mehr Ärger as Du. :)
Dreck vorbeischwimmen lassen

Benutzer 7553 gelöscht

Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von Benutzer 7553 gelöscht »

dead-flunky hat geschrieben:Dürfen sie ja auch nicht. Das ist, zwar kirchlich beeinflusstes, aber weltliches Recht in Deutschland.
Die Scharia ist in Saudi-Arabien auch religiös beeinflusstest, aber weltlich festgeschriebenes Recht. Das macht sie aber weder gut noch richtig.
Jadoran hat geschrieben:Eben. Und Du darfst am Karfeitag auch selbst und mit Deinen Freunden in deiner Wohnung tanzen soviel Du lustig bist. (Sofern Du keine Lärmbelästigung verursachst, was du auch an anderen Tagen nicht darfst) Du darfst nur keine öffentiche Tanzveranstaltung machen. Und wenn Du es doch versuchst, zahlst Du hier ein Ordnungsgeld aber bekommst keine 1000 Peitschenhiebe. Und falls ein Pfarrer versuchen sollte, dich deswegen namentlich als Sünder von der Kanzel herab .... abzukanzeln, bekommt ziemlich sicher er mehr Ärger as Du. :)
Eurer Argumentation folgend muss ich also nur genug Gleichgesinnte zusammen kriegen damit sie mich und meine engsten Freunde ins Parlament wählen und schon kann ich ein Gesetz erlassen das es verbietet dass am ersten Sonntag im August Schwimmbäder geöffnet haben weil das für mich der Tag ist an dem mein Gott das Wasser geheiligt hat. Hauptsache ich erlaube den Leuten weiterhin in den eigenen vier Wänden zu baden, so lange sie dabei keine lauten Plätschergeräusche verursachen? Und wer dagegen verstößt der muss eben ein Bußgeld zahlen. Und das wäre nicht mal religiöse Unterdrückung, weil es ja weltliches Recht ist? Das kann ja wohl nicht euer Ernst sein.

Andwari
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Frater Tiberius
Doch, das ist Ernst - und funktioniert auch ohne die von Dir angenommene religiöse Rechtfertigung - deshalb ist z.B. am 1. Mai oder 3. Oktober mein Lebensmittelladen zu und kaum LKW auf den Straßen.

Wenn die restlichen 364 Tage Dein Schwimmbad auf haben darf, scheint so wohl die Abwägung der Interessen des Schwimmbadbetreibers als auch der Interessen der Minderheit der Wasserplanscher (Minderheit, weil sonst gäbe es ja keine andere parlamentarische Mehrheit?) ordentlich erfolgt zu sein.

Eine mittlerweile "unreligiös" gewordene Gesellschaft könnte das, was Dich stört, ja problemlos abschaffen - wenn sie das nicht tut, haben anscheinend noch mehr Leute ein Interesse an der Beibehaltung statt der Abschaffung des Ist-Zustands.
Dass man dabei immer etwas Trägheit zugunsten des Ist-Zustands hat, erspart viel Fluktuation, sonst hätten wir diverse Dinge in kurzem Rhythmus ständig hin und hergeändert.
Dass auch Gesellschaften, die sich nicht an achzig jahre alte diesbezügliche Staatsverträge halten, weil es die für diese Gesellschaften/Staaten gar nicht gibt, Feiertage usw. kennen, spricht dafür dass die nicht nur von einer bestimmten religiösen Gruppe gefordert werden - ggf. kannst Du den religiösen Feiertag gegen einen mit irgendeinem Motto tauschen wollen.


Um zum Thema zurückzufinden:
Wie stark laizistisch ein Staat sich konstituiert, sagt leider nicht unbedingt was über die Gesellschaft - gerade Gesellschaften mit starken religiösen Spannungen können evtl. einen laizistischen Staat bilden um da eine Trennlinie auszubilden.
Das sichert aber nicht wirklich dagegen, dass die Vorstellungen einer auch durch eine bestimmte Religion geprägten Mehrheitsgesellschaft sich in z.B. Rechtsprechung oder repressiven Maßnahmen gegen Minderheiten äußern.

Thargunitoth
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von Thargunitoth »

Frater Tiberius hat geschrieben:
Eurer Argumentation folgend muss ich also nur genug Gleichgesinnte zusammen kriegen damit sie mich und meine engsten Freunde ins Parlament wählen und schon kann ich ein Gesetz erlassen das es verbietet dass am ersten Sonntag im August Schwimmbäder geöffnet haben weil das für mich der Tag ist an dem mein Gott das Wasser geheiligt hat. Hauptsache ich erlaube den Leuten weiterhin in den eigenen vier Wänden zu baden, so lange sie dabei keine lauten Plätschergeräusche verursachen? Und wer dagegen verstößt der muss eben ein Bußgeld zahlen. Und das wäre nicht mal religiöse Unterdrückung, weil es ja weltliches Recht ist? Das kann ja wohl nicht euer Ernst sein.
Grundsätzlich laut unserer Gesetzesordnung ja das geht. Du musst nur zeigen, dass es keinem anderen Grundrecht im Wege steht und dass deine Begründung gut genug ist.

Bezüglich dem in Europa 2000 Jahre bestehendem Christentum, dessen Grundpfeiler Karfreitag und die Wiederauferstehung ist und das Gesetz:"Am Karfreitag nicht tanzen." nur eine geringe Beeinflussung der Gesellschaft ist, geht das laut aktueller Gesetzgebung durch.

Wäre die Strafe 1000 Stockhiebe ginge es nicht.

Aber ich finde es trotzdem nicht in Ordnung. Mir wäre eine harte Trennung zwischen Politik und Religion lieber.

Eulenspiegel
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »

Andwari hat geschrieben:Doch, das ist Ernst - und funktioniert auch ohne die von Dir angenommene religiöse Rechtfertigung - deshalb ist z.B. am 1. Mai oder 3. Oktober mein Lebensmittelladen zu und kaum LKW auf den Straßen.
Feiertage haben den Sinn, dass die Angestellten dort die Möglichkeit haben, den Feiertag zu begehen.

Aber welcher Sinn steckt dahinter, mir das Tanzen zu verbieten? Und findest du es nicht zufällig, dass es die meisten tanzfreien Tage in den christlicheren Bundesländern findest, während die eher atheistischen Bundesländer kaum tanzfreie Tage haben?

Und ja, ich sehe es durchaus kritisch, dass sehr viele staatliche Feiertage auch christliche Feiertage fallen, während es keinerlei staatlichen Feiertage gibt, die auf jüdische oder islamische Feiertage fallen.

Hier fände ich es wesentlich fairer, wenn der Staat einige christliche Feiertage streicht und dafür einige jüdische und islamische Feiertage auch als staatliche Feiertage festlegt.
Wenn die restlichen 364 Tage Dein Schwimmbad auf haben darf, scheint so wohl die Abwägung der Interessen des Schwimmbadbetreibers als auch der Interessen der Minderheit der Wasserplanscher (Minderheit, weil sonst gäbe es ja keine andere parlamentarische Mehrheit?) ordentlich erfolgt zu sein.
Wie kommst du darauf?
Inwiefern spricht die Abwägung dafür, einen 1 Tag das Schwimmbad zu schließen? Eine vernünftige Abwägung käme zu dem Ergebnis, das Schwimmbad für 0 Tage zu schließen. Es ist sowohl im Interesse der Schwimmbadbetreiber als auch im Interesse der Wasserplanscher, dass das Schwimmbad immer geöffnet hat. Eine Abwägung entfällt also, da beide diesbezüglich die gleichen Interessen haben. - Eine Abwägung ist nur bei widersprechenden Interessen notwendig.

Und jetzt die Preisfrage: Wieso gibt es Tage mit Tanzverbot aber keine Tage mit Schwimmverbot?
Eine mittlerweile "unreligiös" gewordene Gesellschaft könnte das, was Dich stört, ja problemlos abschaffen - wenn sie das nicht tut, haben anscheinend noch mehr Leute ein Interesse an der Beibehaltung statt der Abschaffung des Ist-Zustands.
Die Gesellschaft ist in vielen Teilen eben nicht unreligiös.

Und die christliche Mehrheit nutzt ihren Einfluss, um die nichtchristliche Minderheit (Moslems sowie Atheisten) zu unterdrücken.

Es gibt nicht umsonst so etwas wie "Minderheitenschutz". Nur wird dieser häufig ignoriert, sobald es um christliche Belange geht.
Thargunitoth hat geschrieben:Bezüglich dem in Europa 2000 Jahre bestehendem Christentum, dessen Grundpfeiler Karfreitag und die Wiederauferstehung ist und das Gesetz:"Am Karfreitag nicht tanzen." nur eine geringe Beeinflussung der Gesellschaft ist, geht das laut aktueller Gesetzgebung durch.
Und in anderen Staaten geht laut aktueller Gesetzgebung die Scharia durch.

Andwari
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Eulenspiegel
Du gibst Dir Deine Antwort ja schon selbst: Die insgesamt nicht nichtreligiöse Gesellschaft findet es richtig, Dir an dem Tag das öffentlich wahrnehmbare Party-machen zu untersagen - weil sie glaubt, dadurch die Interessen der Mehrheit zu berücksichtigen.

Dass in meinem Beispiel diese Interessen sowohl gegen den Schwimmbad- oder Diskobetreiber als auch gegen den Partymacher stehen - und gewinnen, hättest Du auch selbst finden können - ja, die wären beide vllt. dafür, und Oma Müller ist halt dagegen.

"Vernünftig" ist in Deinem Fall Deine Einzelmeinung - oder im Fall von entsprechenden Petitionen die von wenigen hundert Unterstützern. Die bei uns demokratisch vorgesehene Methode (neben evtl. Volksbegehren anstoßen) wäre, Abgeordnete zu wählen die das ändern wollen.
Dein "vernünftig" ist in dem Zusammenhang erst mal nicht besser als das des Scharia-Befürworters.

Wenn wir uns dann einige Regelungen der Scharia anschauen, kommen merkliche Bedenken, ob die mit unserem Grundgesetz voll vereinbar sind - und wir haben hier die komfortable Situation, dass unsere Rechtsnormen hier schon "ohne Scharia" da sind (dafür mit Tanzverbot am Karfreitag). Das macht eine Abwehr von kritischen Punkten deutlich einfacher als wenn die Scharia bei uns schon immer (oder: lange) maßgebliche Rechtsquelle wäre (die paar Fälle, in denen die Scharia in deutschen Gerichtsentscheidungen berücksichtigt wird, ließen sich afaik auch immer als Berücksichtigung "ausländischem" Rechts betrachten, die den selben Grundsätzen folgt, egal wie dieses ausländische Recht aussieht.

Das spezielle Problem, eine jahrhundertealte Offenbarung mit jeder Menge Handlungsanleitungen zu haben, teilen mehrere Weltreligionen - das Christentum hat es leichter, weil da mal an richtiger Stelle "gebt dem Kaiser was des Kaisers ist" gesagt wurde und zudem nicht jeder Buchstabe als unverrückbar richtig gilt.

Eulenspiegel
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »

Dann sage doch gleich, dass das eine Interessenabwägung zwischen Oma Müller und dem Schwimmbad-Betreiber ist. Aber eben NICHT zwischen dem Bade-Fan und dem Schwimmbad-Betreiber.

Und jetzt kommen wir zur Interessen-Abwägung:
Welchen Vorteil hat der Tanz-Begeisterte, wenn er tanzen darf? Er kann seinem Hobby nachgehen und daraus Freude ziehen.
Welchen Vorteil hat der Christ, wenn er selber nicht tanzt? Er kann seiner Religion nachkommen und daraus Freude ziehen.
Welchen Vorteil hat der Tanz-Begeisterte, wenn er dem christlichen Fanatiker das Nicht-Tanzen verbietet? Keinen!

Welchen Vorteil hat der Christ, wenn er dem Tanz-Begeisterten das Tanzen verbietet? (Um Antwort auf diese Frage wird gebeten.)

Eine Gesellschaft ist auf gegenseitige Toleranz aufgebaut. Das heißt, jeder sollte tun dürfen, was er will, solange er anderen damit nicht schadet?
Das heißt:
- Leuten sollte es freigestellt sein, ob sie sich homosexuell oder heterosexuell betätigen.
- Leuten sollte es freigestellt sein, ob sie schwimmen gehen oder nicht.
- Leuten sollte es freigestellt sein, ob sie tanzen gehen oder nicht.

Das Tanzverbot ist ein veraltetes Überbleibsel aus einer Zeit, als es noch Sittengesetze gab.

Jemandem zum Tanzen zu zwingen ist genau so falsch, wie jemanden das Tanzen verbieten.
Wenn von 1.000 Leuten 990 nicht tanzen wollen: Welchen Nachteil erleiden sie, wenn die restlichen 10 trotzdem tanzen. Sie werden durch den Tanz nicht belästigt. Sie werden nicht zum Mittanzen gezwungen.

bzgl. Scharia:
Ich sagte nicht, dass die Scharia mit dem christlichen Grundgesetz aus Deutschland vereinbar ist.
Falls mein letzter Post diesbezüglich nicht klar genug war:
- Das christliche Tanzverbot ist mit dem christlichen Grundgesetz aus Deutschland vereinbar.
- Die islamische Scharia ist mit der islamischen Verfassung aus Arabien vereinbar.

Und das christlcihe Grundgesetz macht halt nur eine Abwehr von problematischen islamischen Gesetzen leichter. Eine Abwehr von problematischen christlichen Gesetzen ist dagegen mit dem christlichen Grundgesetz kaum möglich. (In Arabien ist es z.B. genau umgekehrt: Dort ist eine Abwehr von problematischen christlichen Gesetzen sehr leicht, aber eine Abwehr von problematischen islamischen Gesetzen ist extrem schwer.)

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sagista
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von sagista »

Und ich dachte, die, in meinen Augen relativ überflüssige Diskussion um das Tanzverbot an Karfreitag kommt nur immer mal wieder an Karfreitag hoch.
Ich fänds total super, wenn wir wieder auf das eigentliche Thema zurückkommen würden...

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Twix
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von Twix »

http://www.spiegel.de/sport/fussball/dr ... 64011.html
http://www.stern.de/sport/fussball/bund ... 68848.html


Wie in der Bundesliga sollte auch in der Dritten Liga der Opfer der Terroranschläge von Paris gedacht werden. Doch beim Spiel Erzgebirge Aue gegen Dynamo Dresden unterbrachen einige Anhänger die Schweigeminute, die auch den Opfern des über der Sinai-Halbinsel abgestürzten russischen Flugzeugs und der Geiselnahme in Mali galt, mit Parolen und Sprechchören. Unter anderem skandierten sie: "Merkel muss weg."
Thargu schrieb fast:
Zeigt doch ganz klar wo das Problem mit [dem Islam] den Ossis ist. Und warum die Abgrenzung zwischen [Islam und Islamismus] Aufrechten Bürger und Rechtsradikalismus nicht so gut funktioniert, wie uns das eingeredet werden soll.


Was werden sich wohl die [Islamisten] Rechtsradikalen denken, wenn sie sehen was dort im Stadion passierte? Wohl kaum, dass ihre Interpretation des [Islam] Blut und Boden Deutschlands falsch ist.

Was denken sich junge [Muslime] Deutsche, die radikalisierbar sind? Wohl kaum, dass der [Islamismus] Rechtsradikalismus von der Gesellschaft geächtet wird.

Und ja das ist ein wirkliches Problem, solange es diesen tendentiellen Rückhalt in Bevölkerungsteilen gibt, wird der [Islamismus] Rechtsradikalismus nicht besiegbar sein, weil er von einem Teil [des Islams] Deutschlands getragen wird.

TaintedMirror
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von TaintedMirror »

@Twix: Ich weiß zwar nicht, was du genau mit dieser Parodie ausdrücken wolltest, aber es stimmt doch. Du kannst Recthsradikale von nicht gewalttätigen "Rechten" (Nationalisten, Neonazis, etc.) schlecht trennen. Das ist doch auch der Grund, warum wir mindestens 2 Jahre in der Schule das dritte Reich durchgegangen sind, warum es verboten ist auch nur Symbole zu verwenden, die damit in Verbindung gebracht werden, warum die Polizei ein Haus stürmt, nur weil jemand etwas Geschmackloses auf einer Socialmediaseite postet. Deswegen werden Leute, die bei der NPD sind oder sich bei PEGIDA einsetzen erst einmal unter Generalverdacht gestellt, rassistisch, menschenfeindlich, etc. zu sein. Und klar hört man ständig, dass die Justiz und die Gesellschaft dies ja nur fördert und gut heißt und rechte Gewalt gar nicht ernst nimmt (Schaut einfach mal in den anderen Thread zum Thema).
Was willst du also implizieren? Soll der Koran nun wie "Mein Kampf" verboten werden? Gibt dort genug Stellen, die den Straftatsbestand der Volksverhetzung theoretisch erfüllen würden (in der Bibel gibt es die ja auch). Soll das tragen von islamischen Symbolen strafbar werden? Schließlich fühlen sich viele Menschen dadurch an Terror erinnert oder sind beleidigt. Sollen Polizisten öters Moscheen und muslimische Gemeinden stürmen? Gibt sicher einige, die die Terroranschläge zumindest nicht verdammen oder sogar gut heißen (zumindest war das nach Charlie Hebdo so).

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Mustafa ben Ali
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von Mustafa ben Ali »

Zwei Stichworte dazu
Rechtsradikaler Anschlag
Islamistischer Terror
Ludo Liubice Der Lübecker Spieleverein. Es werden auch Rollenspiele gespielt.

TaintedMirror
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von TaintedMirror »

Anschlag und Terror sind keine Worte, die sich ausschließen. Deswegen wird zum Beispiel bei Paris von Terroranschlag gesprochen.

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Mustafa ben Ali
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von Mustafa ben Ali »

Hast du denn schon in den Medien von einem rechtsradikalen Terroranschlag gelesen/gehört?
Ludo Liubice Der Lübecker Spieleverein. Es werden auch Rollenspiele gespielt.

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Twix
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von Twix »

Lügenpresse! ;-)
Mal andersrum.
Da dir das nicht vertraut ist.


Aber ja natürlich.


Ansonsten hoffe ich dich in der Tat, dass man Deutsche von Rechtsradikalen noch unterscheiden kann und nicht alle in einem Topf wirft.
Zuletzt geändert von Twix am 22.11.2015 17:32, insgesamt 2-mal geändert.

TaintedMirror
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von TaintedMirror »

Ja. Bei der NSU wurde ununterbrochen von Terror geredet.

Eulenspiegel
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »


TaintedMirror
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von TaintedMirror »

Twix hat geschrieben: Ansonsten hoffe ich dich in der Tat, dass man Deutsche von Rechtsradikalen noch unterscheiden kann und nicht alle in einem Topf wirft.


Moment, damit dein Beispiel funktioniert, müsstest du Rechtsradikale mit nicht radikalen Rechten vergleichen und nicht mit einer Nationalität. Ideologien können wie Religion gewählt werden. Nationalitäten nicht unbedingt. Es hat ja auch keiner gesagt, es ist schwer eine Grenze zwischen radikalen Islamisten und Arabern zu ziehen. Es geht um einen Glauben/Ideologie und deren kriminelle, radikale Vertreter.

Gormoran
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von Gormoran »

TaintedMirror hat geschrieben:.
Was willst du also implizieren? Soll der Koran nun wie "Mein Kampf" verboten werden?
Der vollständigkeit halber; "mein Kampf" ist nicht verboten

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Talron
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von Talron »

Gormoran hat geschrieben:Der vollständigkeit halber; "mein Kampf" ist nicht verboten
Ähm doch:http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 77582.html

Eulenspiegel
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »

Seltsam:
1979 hatte der Bundesgerichtshof den Verkauf von "Mein Kampf" noch erlaubt:
Bundesgerichtshof Urt. v. 25.07.1979, Az.: 3 StR 182/79 (S).

Und mir ist neu, dass dieses Urteil aufgehoben wurde.

Siehe hierzu auch Wikipedia.

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Chephren
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von Chephren »

Ab dem 01.01.16 erlischt das Urherberrecht auf die deutsche Fassung der bayr. Landesregierung, die bisher einen Nachdruck verhindert hat.
Antiquarische Exemplare dürfen imho gekauft, verkauft und besessen werden.

Wie das mit dem Nachdruck nach 2015 aussieht wird wohl gerichtlich geklärt werden müssen.

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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von Varana »

Der Spiegel-Artikel formuliert das sehr mißverständlich und schwammig - der Nachdruck von "Mein Kampf" ist zwar verboten, aber nicht, weil es "Mein Kampf" ist, sondern eben aufgrund des Urheberrechts, das auch das wilde Nachdrucken von Günter-Grass-Büchern verbietet.

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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von Thargunitoth »

http://www.spiegel.de/politik/ausland/p ... 64187.html

focus hat geschrieben:Drei Paris-Attentäter reisten über Flüchtlingsroute in die EU ein

17.59 Uhr: Nach "Spiegel"-Informationen kamen drei der mutmaßlichen Attentäter über die Flüchtlingsroute in die EU. Bisher war bekannt, dass zwei der Attentäter, Ahmad Almohammad und Mohammed al-Mahmod, am 03. Oktober im griechischen Leros ankamen und sich dort registrieren ließen. Aufgrund von Fingerabdrücken und eines syrischen Passes hätten die Ermittler nun herausgefunden, dass auch ein dritter Mann auf der griechischen Insel registriert worden sei, schreibt "Spiegel" weiter.
Jetzt heißt es gleich, dass sie genausogut hätten anders einreisen können. Mit gefälschtem Pass bzw. aus Syrien fällt das aber eher auf.
Twix hat geschrieben:
Thargu schrieb fast:
Zeigt doch ganz klar wo das Problem mit [dem Islam] den Ossis ist. Und warum die Abgrenzung zwischen [Islam und Islamismus] Aufrechten Bürger und Rechtsradikalismus nicht so gut funktioniert, wie uns das eingeredet werden soll.


Was werden sich wohl die [Islamisten] Rechtsradikalen denken, wenn sie sehen was dort im Stadion passierte? Wohl kaum, dass ihre Interpretation des [Islam] Blut und Boden Deutschlands falsch ist.

Was denken sich junge [Muslime] Deutsche, die radikalisierbar sind? Wohl kaum, dass der [Islamismus] Rechtsradikalismus von der Gesellschaft geächtet wird.

Und ja das ist ein wirkliches Problem, solange es diesen tendentiellen Rückhalt in Bevölkerungsteilen gibt, wird der [Islamismus] Rechtsradikalismus nicht besiegbar sein, weil er von einem Teil [des Islams] Deutschlands getragen wird.
Dem stimme ich im Grundsatz auch zu, allerdings waren die Terroranschläge keine Konsequenz rechtsradikalen Handelns, das macht schon einen Unterschied. Würde eine Trauerminute für die NSU-Opfer mit Pfiffen unterbrochen, hätte ich mein Argument 1 zu 1 wiederholt.

Und wenn bezüglich der NSU-Opfer einer der Meinung wäre, dass es ihnen ja zurecht passierte, dann würde ich denjenigen als das rassistische widerwärtige Dreckspack bezeichnen, dass er auch ist.

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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von Der Wanderer »

Thargunitoth hat geschrieben:Jetzt heißt es gleich, dass sie genausogut hätten anders einreisen können. Mit gefälschtem Pass bzw. aus Syrien fällt das aber eher auf.
Jein. Hätten sie, ja. Haben nämlich andere Terroristen in der Vergangenheit auch geschafft. Aber vermutlich ist die Flüchtlings-Route derzeit der einfachste oder zumindest ein einfacher Weg.

Die Frage ist aber vielmehr: Was soll denn die Konsequenz sein? Eine lückenlose Überwachung der syrischen Flüchtlinge, um Terroristen und Verbrecher, die sich unter sie gemischt haben, zu bemerken, ist ja nicht möglich.

Insofern ist das eine Information à la "Terroristen haben sich als Touristen" getarnt.
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von Talron »

Verschoben nach Flüchtlingsthread.
Zuletzt geändert von Talron am 24.11.2015 12:02, insgesamt 2-mal geändert.

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sagista
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von sagista »

Wieso werden die Juden benutzt?
Juden in Deutschland haben ein fundamentales Interesse daran, dass der Zuzug von Muslimen begrenzt wird, da erfahrungsgemäß ein gewisser muslimischer Antisemitismus latent vorhanden muss. Ich kann das Statement des ZdJ-Vorsitzenden absolut nachvollziehen.
Um deine Frage zu beantworten, ja, ich glaube, dass du in dieser Frage etwas paranoid bist.

Benutzer 7553 gelöscht

Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von Benutzer 7553 gelöscht »

sagista hat geschrieben:...da erfahrungsgemäß ein gewisser muslimischer Antisemitismus latent vorhanden muss.
Was genau genommen widersinnig ist, das die Araber und damit auch viele Muslime nach der ursprünglichen Begriffsdifinition zu den Semiten gehören.
Aber wir haben ja hier im Threat schon gelernt das Sprache ein sich veränderndes System ist und das die Bedeutung von Worten sich mit der Zeit wandeln kann.

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Talasha
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von Talasha »

Frater Tiberius hat geschrieben:
sagista hat geschrieben:...da erfahrungsgemäß ein gewisser muslimischer Antisemitismus latent vorhanden muss.
Was genau genommen widersinnig ist, das die Araber und damit auch viele Muslime nach der ursprünglichen Begriffsdifinition zu den Semiten gehören.
Aber wir haben ja hier im Threat schon gelernt das Sprache ein sich veränderndes System ist und das die Bedeutung von Worten sich mit der Zeit wandeln kann.
Das Araber bei Antisemitismus nicht drin sind liegt am Rassismus der im damaligen Europa vorherrschte.
Sir Isaac Newton ist der tödlichste Bastard im ganzen Weltraum!

Andwari
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Re: Terror in Paris

Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Talron
Wir sind hier etwas im falschen Thread für das Thema "Flüchtlinge begrenzen".

Warum muss diese Äußerung von Josef Schuster "abgesprochen" sein? Der Zentralrat der Juden in Deutschland ist eine 'Lobbygruppe', die quasi immer gehört wird, wenn sie der Presse was sagt - sollte sie bei dem Thema schweigen? - das ja durchaus ihr Themenfeld betreffen wird:
- in den arabischen Ländern ist Antijudaismus meist irgendwas zwischen akzeptiert bis Staatsdoktrin.
- ob man von den Flüchtlingen erwarten kann, sauber zwischen den Aktionen des Staates Israel und deutschen Juden zu trennen, ist fraglich.
- der Islam sieht sich (genau wie andere Weltreligionen) als überlegen an, das kann als Diskussionsgrundlage nicht glücklich machen.
- wenn als Reaktion auf die Ablehnung von "noch mehr Flüchtlinge" dann in Deutschland rechtspopulistische bis rechtsradikale Positionen breiteren Zuspruch gewinnen, kauft man dadurch mehr Antisemitismus mit ein - auch das dann dem Vorsitzenden des Zentralrats nicht gefallen.

Dass die Äußerung kommt, ist für Josef Schusters Interessen absolut nachvollziehbar - dass er die zurückgehalten hat, bis er glaubt, maximale Wirkung entfalten zu können, möglich.
Auch ein "sag doch auch mal was" Anruf aus irgendeiner Ecke ist möglich - sein Job ist aber eigentlich, dazu nicht aufgefordert werden zu müssen. Vielleicht hat er auch selbst beabsichtigt, der Bundeskanzlerin damit einen goldenen Steg zu bauen, sich entsprechend umzuorientieren - das wäre aber extrem kurzsichtig und dumm, denn die Stimmung läuft sowieso in die Richtung und der in den Medien hochgeschriebene Anlass für einen sowieso anstehenden Wechsel zu sein ist nicht nur die reine Freude.
Dann können interessierte Kreise um so mehr "die Juden" als heimliche Macht hinter der Politik hinstellen und sind zwar ein paar Flüchtlinge weniger im Land, aber die schieben evtl. um so mehr ihre immer noch prekäre Situation auf "die Juden" ... blöd.

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