Neue Forenaktion: Aventurien untenrum!
Bild

 

 

 

Olympische Spiele in Peking

Für alles, was uns sonst noch so interessiert.

Sollten die Olympischen Spiele in Peking boykottiert werden?

Nein
51
45%
Ja
62
55%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 113

Heldi
Posts in topic: 11
Beiträge: 11139
Registriert: 27.08.2003 15:55
Wohnort: Kleinstadt, Westf.

Auszeichnungen

Errungenschaften

Ungelesener Beitrag von Heldi »

Thimorn hat geschrieben:Ich will auch, dass endlich dieses pauschale Nationengetue aufhört. Die Sportler haben mit mir nichts zu tun.(...) Die pinseln sich nur die Nationalfahne auf ihre Trikots.
Danke! Ein großartiges Statement, dessen Inhalt vielmehr Anerkennung verdient. Diese Nationalisierung des Sportes ist fast immer ziemlich grotesk. Als hätte ich (oder der deutsche Hochsprung-Olympiasieger) ein Grund sich mehr über den Marathon-Sieg eines Deutschen statt eines Kenianers zu freuen. Eigentlich steht doch gerade der olympische Gedanke der Nationalisierung entgegen und streitet für das Verständnis eines Wettkampfes unter freien Individuen.

Benutzeravatar
Danilo von Sarauklis
Posts in topic: 7
Beiträge: 4266
Registriert: 27.08.2003 08:42
Wohnort: Hochspessart
Geschlecht:

Errungenschaften

Ungelesener Beitrag von Danilo von Sarauklis »

Heldi hat geschrieben:Diese Nationalisierung des Sportes ist fast immer ziemlich grotesk.
Sport an sich ist grotesk. Warum sollte sich irgendjemand anderer Leute Körperertüchtigung anschauen? Das ist i.d.R. grottenlangweilig. Durch ein wenig Nationalisierung erhält man wenigstens etwas scheinbare Relevanz und Unterhaltungswert.

Benutzeravatar
neurotica
Posts in topic: 1
Beiträge: 336
Registriert: 06.05.2004 20:00
Wohnort: Tübingen

Ungelesener Beitrag von neurotica »

@Danilo:
Und auch noch dafür bezahlen!

Benutzeravatar
Mysticus
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Posts in topic: 8
Beiträge: 3246
Registriert: 23.08.2003 12:12
Wohnort: Tarmstedt
Geschlecht:

Errungenschaften

Ungelesener Beitrag von Mysticus »

Ich guck fast alles an Sport, was mir unter die Finger kommt. Mag daran liegen, dass ich auch extrem viel Sportarten betrieben habe, dafür jetzt umso weniger, ich Depp. :rolleyes:

Aber wer halt Fußball, Tennis, Tischtennis, Basketball, American Football, Leichtathletik, Schwimmen, Ski (Abfahrt) und noch ein paar Randsportarten betrieben hat, davon viele im Verein, der hat einen ganz anderen Bezug zum Sport im TV. Für Leute wie mich wäre das eine Katastrophe, wenn Olympia nicht stattfindet.

Schätze mal, dass ich pro Woche im Schnitt 20h Sportsendungen schaue.

Mysticus


Benutzeravatar
Torvon
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Posts in topic: 17
Beiträge: 1900
Registriert: 23.08.2003 11:12
Wohnort: muc
Kontaktdaten:

Ungelesener Beitrag von Torvon »

@ Zac: diese Frage hatte ich bereits ganz am Anfang gestellt - und leider bis dato noch keine Antwort erhalten.
Der Unbekannte hat geschrieben:Menschenrechte und die Souveränität der BRD sollten nicht zuerst unter dem Aspekt der wirtschaftlichen Zusammenarbeit betrachtet werden.
Hat niemand gefordert.
Der Unbekannte hat geschrieben:Ich bin halt Idealist. Für mich zählen Werte und ein Staat soll souverän entscheiden dürfen, wen er wie empfängt.
Wer soll es dem Staat denn verbieten? Niemand hat gesagt dass ein Staat das nicht sollte. Du diskutierst völlig am Thema vorbei, bzw. formulierst Allgemeinplätze, denen hier ohnehin jeder zustimmt.

Und Idealismus schön und gut - was hast *du* durch diese Aktion verloren? Oder anders: wenn du als Deutscher in einem Unternehmen dort arbeitest, und durch diese Aktion dein Arbeitsplatz mal eben den Bach runterging - da bliebest du sicher auch idealistisch und würdest hinter Frau Merkel stehen?

Ich sage nicht dass es falsch war - weise nur zum wiederholten male darauf hin, dass man das ganze *deutlich* differenzierter gesehen werden muss, als das hier von einigen getan wird.
Namaris hat geschrieben: Cattivo hat oben auch gezeigt, dass es durchaus nichtmal mit wirtschaftlichen Einbußen verbunden ist.
Hat er das also "gezeigt" ... ein Freund von mir studiert/arbeitet in China (ist Deutscher, aber mit chinesischen Wurzeln - Sektor Human Resources Management), und glaube mir: es ist Fakt, dass deutsche Firmen durch Merkels Treffen mit dem Dalai Lama massive Einbußen und Verluste gemacht haben. Da kann mir Cattivo "zeigen" was er möchte :) ...

ta-ta
E.

Benutzeravatar
Namaris
Posts in topic: 4
Beiträge: 5649
Registriert: 09.02.2006 13:39
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Ungelesener Beitrag von Namaris »

Torvon hat geschrieben:
Namaris hat geschrieben: Cattivo hat oben auch gezeigt, dass es durchaus nichtmal mit wirtschaftlichen Einbußen verbunden ist.
Hat er das also "gezeigt" ... ein Freund von mir studiert/arbeitet in China (ist Deutscher, aber mit chinesischen Wurzeln - Sektor Human Resources Management), und glaube mir: es ist Fakt, dass deutsche Firmen durch Merkels Treffen mit dem Dalai Lama massive Einbußen und Verluste gemacht haben. Da kann mir Cattivo "zeigen" was er möchte :) ...

ta-ta
E.

Sicher, aber das ist ein Einzelschicksal, in der Summe zeigt sich, dass dem günstigeren "Humankapital" in China extreme Kosten in der Qualitätssicherung entgegen stehen.
Und dass dies unterm Strich mehr Kosten verursacht, als Rendite erzielt.

Der Besuch des Dalai Lama hat diese Tendenz nur verschärft.

Es dürfte doch auf der Hand liegen, dass man gerade die Produkte für die die BRD bekannt und begehrt ist, hier weit besser fertigen kann als dort.

Benutzeravatar
Finarfin
Posts in topic: 1
Beiträge: 2374
Registriert: 09.07.2005 18:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Kontaktdaten:

Ungelesener Beitrag von Finarfin »

Ich blicke zwiespältig auf diese ganze Sachlage.

Als nur begrenzt *hüstel* sportbegeisterter Mensch träfe mich ein Boykott der Olympiade nicht wirklich hart (vermutlich würde ich nur über die Radionachrichten bemerken, dass ein Boykott stattfinde), aber ich kann jene Sportfans verstehen, die sich dafür begeistern (diesen Aspekt verstehe ich nicht) und nun in Sorge sind, weil die Sache, für die sie sich begeistern, nicht stattfindet (diesen Aspekt verstehe ich; wäre so für mich, als fiele die SPIEL08 aus).
Andererseits verstehe ich sehr wohl, dass man angesichts der derzeitigen Ausschreitungen und der Nachrichtensperre China eins auf den Deckel geben möchte. Soviel ist mir klar, dass China ohne äußeren Druck unbeweglich bleibt. Was nun außenpolitisch die geschicktere Vorgehensweise ist, will ich nicht beurteilen müssen, da fehlt mir ehrlich gesagt die Sachkenntnis.
Überhaupt nicht verstehe ich, wie man China überhaupt die Olympiade geben konnte (hatte mich damals schon gewundert ...).

Eine Entpolitisierung des SPorts wäre zwar wünschenswert, aber da die Politisierung des Sports so einfach ist - immerhin erreichen sportliche Gefühle ohne weiteres religiöse Ausmaße; ein Politiker wäre dumm, wenn er das nicht nutzen bzw. missbrauchen würde - ist es utopisch, dies zu hoffen.

Benutzeravatar
Thallian
Posts in topic: 1
Beiträge: 1417
Registriert: 23.04.2006 08:30
Wohnort: Stuttgart
Kontaktdaten:

Errungenschaften

Ungelesener Beitrag von Thallian »

Hi Leuts,

Ich meine, dass China eine negative Berichterstattung während der Spiele mal voll am A.... vorbeigehen wird.

Die Blamage bei einer Absage aber mal eher nicht.

Thallian

Thimorn
Posts in topic: 7
Beiträge: 66
Registriert: 03.02.2008 22:05

Ungelesener Beitrag von Thimorn »

Namaris hat geschrieben:Sicher, aber das ist ein Einzelschicksal, in der Summe zeigt sich, dass dem günstigeren "Humankapital" in China extreme Kosten in der Qualitätssicherung entgegen stehen.
Stimmt so eigentlich gar nicht. Zwar ist der einzelne chinesische Arbeiter durch das wie soll man eigentlich anders sagen ausbeuterische System ziemlich billig, allerdings hat er eine miserable Produktivität. Sicher wird die Produktion auch dadurch in China billiger, dass praktisch keine Umweltauflagen durchgesetzt werden.
Die Personalkosten sind auch nur ein Ausgabenposten unter vielen. Im Falle China addieren sich Kosten für mangelnde Energie- und Wasserversorgung und Logistikkosten durch das miserable Transportsystem. Der größte Unsicherheitsposten in der Kalkulation sind Rechtssicherheit und Innovationssicherheit.

Ein höchst spannendes Buch ist "die nationalen Wettbewerbsvorteile" von Michael Porter zu diesem Thema der Kosten der Standortwahl. Personalkosten sind wie gesagt nur einer unter zahlreichen Kalkulationsfaktoren.

Benutzeravatar
Namaris
Posts in topic: 4
Beiträge: 5649
Registriert: 09.02.2006 13:39
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Ungelesener Beitrag von Namaris »

@Thimorn:

Deine Argumente stimmen sicher acuh, aber hast du den Artikel gelesen den Cattivo verlinkt hat.

Dort habe ich dieses Argument her und eigentlich halte ich den SPIEGEL für gut recherchiert. Ja, ich gebs zu ich les sie gern die "Bildzeitung für Intelektuelle" (gehört in einem Industriebetrieb)

Thimorn
Posts in topic: 7
Beiträge: 66
Registriert: 03.02.2008 22:05

Ungelesener Beitrag von Thimorn »

Namaris hat geschrieben:Deine Argumente stimmen sicher acuh, aber hast du den Artikel gelesen den Cattivo verlinkt hat.

Dort habe ich dieses Argument her und eigentlich halte ich den SPIEGEL für gut recherchiert.
Tschuldige, ich hab mich nicht ganz klar ausgedrückt. Es ging mir nicht um die Kosten der QS. Das ziehe ich gar nicht in Zweifel. Es ging mir um die Kosten der Arbeitskraft. Diese Kosten kann man entweder nach Produktivität, oder nach Arbeitsstunden bestimmen. Durch die geringe Produktivität in China - trotz aller üblen Schikanen wie 60h-Woche und 24h-Schichten - sind die tatsächlichen Arbeitskosten in China gar nicht so viel niedriger als hier. Sie sind besonders niedrig, je einfacher die Arbeit ist und übersteigen dann selbst die deutschen Kosten in höheren Produktionsstufen. Das Modell hatte auch einen Namen, aber ich hab ihn auch schon wieder vergessen.

Nach China geht man nur, wenn man billig verschrauben will. Das findet in den ganzen Export Processing Zones statt. Manchmal werden sie auch Freihandelszonen genannt. Ein Unternehmer darf dort steuerfrei Teile produzieren, wenn er sie nicht in China absetzt.
Der Vorteil Deutschlands und Osteuropas liegt in der dualen Berufsausbildung - die gerade unsere Politiker "reformieren" wollen. Während andere Länder Arbeitskräfte für einfache, manuelle Tätigkeiten haben, und darüber eine Schicht Ingenieure. Die mittlere Ebene der Facharbeiter in der Produktion fehlt. Es gibt zwar auch in China und eigentlich in allen anderen Ländern auch die Berufsausbildung. Aber während sie in Deutschland 3 Jahre dauert, sind es in China gerade mal 4 bis 6 Monate. Deswegen sind nach 1990 sehr viele deutsche Unternehmen nach Polen, Ungarn, Tschechei und Slowakei (z.B. VW, Audi, BMW) gegangen oder haben Produktionsschritte dorthin ausgelagert. Das wird in China in der derzeitigen Situation nicht passieren. Statt dessen werden für den chinesischen Markt die Segmente (v.a. aus Malaysia, Taiwan, Südkorea, Indien und Südafrika) nach Shanghai und Guangxi geliefert und dort verschraubt.
Daran werden keine noch so billigen Arbeitskosten etwas ändern. Die Rotchinesen sollten sich lieber was von ihren Taiwanesischen Brüdern in dieser Hinsicht abschauen.

Wünsch Dir noch fröhliche Ostern.

Benutzeravatar
Torvon
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Posts in topic: 17
Beiträge: 1900
Registriert: 23.08.2003 11:12
Wohnort: muc
Kontaktdaten:

Ungelesener Beitrag von Torvon »

Brrrrrrr Namaris :) ... deine Argumentation sitzt auf folgenden Prämissen:

1) Ein Spiegel Artikel;
2) Dass sich Produkte, die in der
3) BRD bekannt und begehrt sind,
4) in Deutschland weiter besser fertigen lassen.
(alles direkte Zitate von dir)

Prämisse 1 übergehe ich einfach und komme später darauf zurück.

Und 2, 3 & 4 ... na und? Es gibt genug deutsche Unternehmen, die für den chinesischen Markt produzieren. Es gibt genug Unternehmen, die überhaupt nicht produzieren, sondern Service in und für China anbieten! Es gibt genug Unternehmen, die schon vor 10 Jahren + damit angefangen haben (z.B. in der IT Branche oder im HR Sektor).

Die Güte des Spiegel Artikels hingestellt - deine Prämissen 2, 3 & 4 sind eine massive Einschränkung der Betrachtung, die noch nicht mal so eingeschränkt korrekt ist.

Meine Argumentation geht so: wenn ich *irgendwem* Glauben schenken muss, wenn es um Sektoren geht, die ich nicht gut genug einschätzen kann, dann glaube ich da 1) Leuten die ich persönlich kenne und als kompetent einschätze, und 2) großen Unternehmen.

Die Bildzeitung macht nunmal die beste erste Seite - weil sie die besten Leute hat. Natürlich spricht es mich nicht an, aber werbepsychologisch und ergonomisch spricht es just die Leute an, die es ansprechen soll. Es ist ein Meisterwerk (werbepsychologisch, neuester Literatur und Medienforschung entsprechend et cetera), diese erste Seite.

Nokia hat den besten Überblick dafür, ob es sich lohnt, nach Ungarn zu ziehen oder nicht. Und sie tun es! Da kann mir dein Spiegel Artikel noch 10 mal erzählen dass es sich nicht lohnt - sie haben die Zahlen, sie haben sicher einige der besten Experten, die man auf dem Markt so kriegt.

Und genauso können Unternehmen selbst am besten einschätzen (gerade große mit viel fitter Manpwer dahinter), ob China sich lohnt oder nicht.

Da bleibt also von den Argumenten nichts mehr übrig, bis auf den Spiegel Artikel, der führenden Experten (alle die Outsourcing produktiv finden, also fast alle, weil das ständig Firmen machen) massiv widersprechen.

ta-ta
E.

Benutzer 3205 gelöscht

Ungelesener Beitrag von Benutzer 3205 gelöscht »

Torvon hat geschrieben:Und genauso können Unternehmen selbst am besten einschätzen (gerade große mit viel fitter Manpwer dahinter), ob China sich lohnt oder nicht.

Da bleibt also von den Argumenten nichts mehr übrig, bis auf den Spiegel Artikel, der führenden Experten (alle die Outsourcing produktiv finden, also fast alle, weil das ständig Firmen machen) massiv widersprechen.
Jetzt könnte man auch fragen, ob das dann auch für die Lemminge gilt. Dort machen ja auch immer alle dasselbe. Kann also nicht so schlecht sein.

Oder, wie mal irgendwo über die Politik von Gerhard Schröder geschrieben wurde:
Leute, esst mehr Scheiße. Millionen Fliegen können nicht irren.
Viele Unternehmen gehen heute nach China, weil sie einen Fuß in den Markt von morgen bekommen wollen. Und weil man in China (wohl) nur herstellen und verkaufen darf, wenn man dort mit namhaften Know-how produziert, bringen sie das Wissen gleich mit. Was sie aber leider dann mit chinesischen Subunternehmern oder Teilhabern teilen müssen. Weil sie sonst gar nicht produzieren dürften.

Wenn ich Dir irgendein tolles Geschäft vorschlage und dafür "nur" verlange, dass Du mir Deine Kontodaten nebst PIN und TAN gibst. Würdest Du mit mir ins Geschäft kommen wollen?

Der Artikel fasste beispielhaft in Worte, was viele übersehen. Den Unterschied zwischen brutto und netto. Bzw. zwischen Umsatz und Gewinn. Die reinen Kosten in China scheinen günstig zu sein.

Ob das nach Abzug ständig steigender Verschickungskosten so ist und bleibt, bleibt abzuwarten.

In China selbst können die Kosten derzeit ohnehin "nur" aufgrund enorm niedriger Lohnkosten gehalten werden. Leider ist es in Schwellenländern (BRD nach dem WK II; Japan ca. in den 70´ern) so, dass mit dem Wohlstand auch die Lohnkosten steigen. Das sieht man z.T. bereits in China. Und erwartet es für die Zukunft. Deshalb scheint (!) China als Markt ja so interessant. Die steigenden Lohnkosten kann China im Außenverhältnis noch durch eine Abwertung der Währung deckeln.

Das haben die EU-Mittelmeerländer früher auch mal gemacht. Vor der Einführung des Euros hatten viele Leute angst, dass Deutschland mit den billigen Südländern nicht konkurrieren könnte. Tatsächlich hat Deutschland sowohl Portugal, Spanien, Italien und auch Griechenland fast ruiniert. Dort wurden die Gehälter auch noch der Euro-Einführung - wie früher - um 10 % p.a. erhöht. Und auch die Kosten stiegen entsprechend. Leider stieg nicht die Produktivität. Dieselbe Erfahrung dürfte China mittelfristig auch machen.

Falls nicht zwischenzeitlich genug von deutschem (u.a.) Know-how kostenlos dorthin transferiert wird. Wo es unter Missachtung von Urheber- und Patentschutz dann reihenweise kopiert wird. Macht so ein Handel mittelfristig mit einem "Räuber" sinn? Egal wie viel Umsatz der Räuber kurzfristig garantiert oder auch nur verspricht.

Über Outsourcing (was ja jeder macht) habe ich jetzt gerade keine Belege. Aber M&A macht auch "jeder". Weil groß einfach besser ist. Schade nur, dass Ernst & Young in einer Studie rausgefunden hat, dass die Mehrzahl (genaue Zahl habe ich vergessen; auf jeden Fall > 50 %) der börsennotierten Fusionen besser nicht gemacht worden wären. Weil durch die Fusion Werte vernichtet wurden. Im schlimmsten Fall ist das ganze hinterher weniger Wert als vorher der wertvollste Teil (vgl. DaimlerChrysler). Aber weil alle das Spiel spielen glauben alle, dass es ein gutes Spiel ist. Denn die anderen müssen sich doch etwas gedacht haben. Dann brauche ich selbst doch nicht mehr zu denken. Bzw. mache offenbar einen Fehler, wenn ich selbst denke und zu anderen Schlüssen komme.

Wen interessiert es dabei, dass einige namhafte deutsche Unternehmen aus Asien (auch China) wieder zurückgekommen sind. Und sagen, dass Sprachbarrieren, Kultur, Qualitätssicherung, Rechtsstaatlichkeit (trotz umständlichen Rechsweg) u.a. ein eindeutiger Standortvorteil ist. Und alle vermeintlichen Kostenvorteil mehrfach aufwiegt.

Warum investieren denn noch immer so viele in Deutschland. Und wirtschaftet Deutschland so erfolgreich, wenn China so viel besser ist? Wissen die es alle nicht besser und machen alles falsch?

\\// Lebe lang und erfolgreich
Cattivo

... it´s better to die on your feet than to live on your knees


Benutzer 3205 gelöscht

Ungelesener Beitrag von Benutzer 3205 gelöscht »

Torvon hat geschrieben:Da bleibt also von den Argumenten nichts mehr übrig, bis auf den Spiegel Artikel, der führenden Experten (alle die Outsourcing produktiv finden, also fast alle, weil das ständig Firmen machen) massiv widersprechen.

ta-ta
E.
Cattivo von Aravanadi hat geschrieben:In China selbst können die Kosten derzeit ohnehin "nur" aufgrund enorm niedriger Lohnkosten gehalten werden. Leider ist es in Schwellenländern (BRD nach dem WK II; Japan ca. in den 70´ern) so, dass mit dem Wohlstand auch die Lohnkosten steigen. Das sieht man z.T. bereits in China. Und erwartet es für die Zukunft. Deshalb scheint (!) China als Markt ja so interessant. Die steigenden Lohnkosten kann China im Außenverhältnis noch durch eine Abwertung der Währung deckeln.
Nur für den Fall, dass die Vorstellung entstanden sei, der zitierte Spiegel-Artikel sei eine Einzelmeinung verweise ich auf einen aktuellen Artikel aus der Financial Times.
Sollte nun noch angeführt werden, dass dies sich ja nur auf Spitzenkräfte bezieht müsste ich einmal sehen ob ich auch noch Artikel darüber finde, dass sich das Lohnniveau in Schwellenländern allgemein - und in China speziell - schnell dem Niveau von Industriestaaten anpasst.

\\// Lebe lang und erfolgreich
Cattivo

... it´s better to die on your feet than to live on your knees

Benutzeravatar
Torvon
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Posts in topic: 17
Beiträge: 1900
Registriert: 23.08.2003 11:12
Wohnort: muc
Kontaktdaten:

Ungelesener Beitrag von Torvon »

Na und? Das bezieht sich auf Firmen, die gerade darüber nachdenken, nach China umzusiedeln. Was ist mit Firmen die das schon vor 10 oder 15 Jahren gemacht haben? Auch und gerade diese Firmen leiden massiv unter einem Boykott (siehe mein obiges Post zu finanziellen Milliardeneinbußen im Rahmen Merkels Empfangs des Dalai Lama).

ta-ta
E.

Benutzer 3205 gelöscht

Ungelesener Beitrag von Benutzer 3205 gelöscht »

Torvon hat geschrieben:Na und? Das bezieht sich auf Firmen, die gerade darüber nachdenken, nach China umzusiedeln.
Mein Beitrag bezieht sich ganz allgemein auf Firmen, die in China produzieren, dabei chinesische Mitarbeiter einsetzen und Waren aus China exportieren. Für diese Frage ist die Dauer der Tätigkeit in China schlicht irrelevant.


\\// Lebe lang und erfolgreich
Cattivo

... it´s better to die on your feet than to live on your knees


Benutzer 3205 gelöscht

Ungelesener Beitrag von Benutzer 3205 gelöscht »

Wäre es Öl und ein Feuerzeug nicht billiger gewesen?

\\// Lebe lang und erfolgreich
Cattivo

... it´s better to die on your feet than to live on your knees

Benutzeravatar
Torvon
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Posts in topic: 17
Beiträge: 1900
Registriert: 23.08.2003 11:12
Wohnort: muc
Kontaktdaten:

Ungelesener Beitrag von Torvon »

Cattivo hat geschrieben:Mein Beitrag bezieht sich ganz allgemein auf Firmen, die in China produzieren, dabei chinesische Mitarbeiter einsetzen und Waren aus China exportieren. Für diese Frage ist die Dauer der Tätigkeit in China schlicht irrelevant.
Und? Ich sehe nicht was das mit meinen Beiträgen zu tun hat. Ich habe geschrieben, dass derlei Aktionen (z.B. Merkel - Dalai Lama) harte wirtschaftliche Konsequenzen für die deutsche Wirtschaft in China haben. Ob sich das Produzieren in China lohnt oder nicht ist dafür absolut irrelevant - abgesehen davon bieten viele deutsche Unternehmen dort Dienstleistungen an (Stichwort Human Resources), die nicht exportiert werden.

Und daher habe ich zur Vorsicht bei solchen Aktionen geraten und gesagt, dass man das durchaus auch wirtschaftlich überdenken muss, bevor man da in politischen Aktionismus verfällt.

E.

Benutzer 3205 gelöscht

Ungelesener Beitrag von Benutzer 3205 gelöscht »

Torvon hat geschrieben:Ich sehe nicht was das mit meinen Beiträgen zu tun hat. Ich habe geschrieben, dass derlei Aktionen (z.B. Merkel - Dalai Lama) harte wirtschaftliche Konsequenzen für die deutsche Wirtschaft in China haben. Ob sich das Produzieren in China lohnt oder nicht ist dafür absolut irrelevant
Die wirtschaftlichen Konsequenzen sind zunächst nicht erzielte Umsätze. U.U. kurzfristig oder dauerhaft verlorene Marktanteile.

Zu viele Leute verwechseln Umsatz und Gewinn. Ob die Konsequenz positiv oder negativ ist, lässt sich jedoch allenfalls auf der Ebene des Gewinns betrachten. Und dort sinnvoll auch nur, wenn man eine gewisse Nachhaltigkeit zugrunde legt.

Ich habe nur Argumente dafür gebracht, warum in China zu investieren bzw. mit China Handel zu treiben bereits heute nicht so sexy ist, wie es immer dargestellt wird. Und Gründe dafür geliefert, warum mittelfristig China nicht so zwingend wie allgemein angenommen der must-have-Markt der Zukunft ist.

Ob man Olympia boykottieren sollte oder nicht kann man auf dieser Basis nicht beurteilen. Das Torvon-Argument taugt aber für die Beurteilung der Frage halt auch nur bedingt. ;-)

Man müsste sich fragen, ob man - ala Heldi - moralisches Handeln losgelöst von den Konsequenzen einfordert oder ob man nur bis zu einer bestimmten Schmerzgrenze bzw. ab einer maßgeblichen Wirksamkeitsschwelle handeln will. Heldi muss sich die hier erörterten Fragen nicht stellen. Er handelt so, wie er es für moralisch richtig erachtet.

Wer hier noch ein - sagen wir mal / und das ist nicht abwertend gemeint - realistisches Korrektiv einbaut, der muss über die Frage schon nachdenken. Und sollte dann aber die Sinnhaftigkeit des Handels mit China nicht so Oberflächlich betrachten.


\\// Lebe lang und erfolgreich
Cattivo

... it´s better to die on your feet than to live on your knees

Gorbosch Sohn von Pogolosch
Posts in topic: 5
Beiträge: 573
Registriert: 19.11.2004 00:45
Wohnort: Amboß

Ungelesener Beitrag von Gorbosch Sohn von Pogolosch »

Die Fackel ist erloschen.
Die Spiele sind vorbei.

Benutzeravatar
Danilo von Sarauklis
Posts in topic: 7
Beiträge: 4266
Registriert: 27.08.2003 08:42
Wohnort: Hochspessart
Geschlecht:

Errungenschaften

Ungelesener Beitrag von Danilo von Sarauklis »

Viel Bohei um die Nazi-Idee des Fackellaufs für die Coca-Cola-Spiele in einer konfuzianisch-vulgärkapitalistischen Großdiktatur. The Gods must be crazy. Wie wäre es mit einem Privatboykott an der Fernbedienung?

Clemens
Posts in topic: 7
Beiträge: 1125
Registriert: 29.01.2008 11:17

Errungenschaften

Ungelesener Beitrag von Clemens »

Oh ja, lasst uns die Hitlerkeule auspacken, weil die Nazis ja auch mal Fackeln benutzt haben.

Benutzer 3205 gelöscht

Ungelesener Beitrag von Benutzer 3205 gelöscht »

Schön das Naturgesetzeimmer gelten. :censored:

Benutzeravatar
Danilo von Sarauklis
Posts in topic: 7
Beiträge: 4266
Registriert: 27.08.2003 08:42
Wohnort: Hochspessart
Geschlecht:

Errungenschaften

Ungelesener Beitrag von Danilo von Sarauklis »

Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, wie mich das alles anwidert: Diese hohlen Rituale, die Sportfunktionäre mit den $-/€-Zeichen in der Pupille, die unerträgliche Bande, die da in China herrscht ... was für eine rundum miese Veranstaltung. Diesen Dreck werde ich mir bestimmt nicht vor dem Fernseher antun.

Benutzeravatar
Talron
Posts in topic: 1
Beiträge: 5140
Registriert: 23.03.2004 13:28
Wohnort: LB

Errungenschaften

Ungelesener Beitrag von Talron »

Oh ja, lasst uns die Hitlerkeule auspacken, weil die Nazis ja auch mal Fackeln benutzt haben.
Das hat nichts mit Hitlerkeule zu tun. Das war lediglich ein etwas spitz angebrachte Information.

Die Idee mit der Fackel kommt von Carl Diem[Sportfunktionär zur Zeit des Nationalsozialismus].

Clemens
Posts in topic: 7
Beiträge: 1125
Registriert: 29.01.2008 11:17

Errungenschaften

Ungelesener Beitrag von Clemens »

Talron hat geschrieben:
Oh ja, lasst uns die Hitlerkeule auspacken, weil die Nazis ja auch mal Fackeln benutzt haben.
Das hat nichts mit Hitlerkeule zu tun. Das war lediglich ein etwas spitz angebrachte Information.

Die Idee mit der Fackel kommt von Carl Diem[Sportfunktionär zur Zeit des Nationalsozialismus].
Die olympische Flamme ist eine 2500 Jahre alte Tradition. Nicht alles wurde von den Nazis erfunden.

Benutzeravatar
Danilo von Sarauklis
Posts in topic: 7
Beiträge: 4266
Registriert: 27.08.2003 08:42
Wohnort: Hochspessart
Geschlecht:

Errungenschaften

Ungelesener Beitrag von Danilo von Sarauklis »

Clemens hat geschrieben:Die olympische Flamme ist eine 2500 Jahre alte Tradition. Nicht alles wurde von den Nazis erfunden.
Der Fackellauf aber schon.

Antworten