Djembo hat geschrieben: ↑25.08.2019 14:28Klar ist es ein Unterschied, die Revolution hat ja nicht nur den Namen der Gegend geändert, aber man muss ja auch nicht immer wieder drüber reden. Dein Vergleich, Hexe, hinkt ein wenig, es ist eher so ein bisschen als würde ein Bayer sich heute noch als Anhänger von Prinzregent Luitpold bezeichnen.
An Gauland begeistert mich immer wieder eines: sein Name. Gau-Land, das Land des größten anzunehmenden Unfalls.
Das kann ich leider so nicht stehen lassen.
Die Perser sind ein Volk der Iraner. Genauso wie die Afghanen oder Tadschiken, mit Abstrichen auch die Kurden iranische Völker sind. Innerhalb des Irans gibt es neben den Persern auch andere iranische Völker, wie die Gilaki / Gilani, früher gab es die Skythen, Saken etc. Du wirst optisch, sprachlich und kulturell auch einen Gilaki von einem Parsi deutlich unterscheiden können.
Daneben leben auch nicht iranische Völker, wie Türken, Araber, Turkmenen etc. im Iran. Diese bezeichnen sich auch in der Regel als Iraner, aber fast nie als Perser.
Zweiter Mythos: Persien wurde im Rahmen der iranischen Revolution umbenannt. Das ist natürlich falsch. Reza Shah legte die Bezeichnung Iran (Land der Arier) fest, der Namenswechsel erfolgte also zu Zeiten der letzten Dynastie. Dieser Mythos ergibt sich wohl daraus, dass seit die Islamische Republik besteht, dass Land offiziell niemals als Persien bezeichnet wurde.
Was aber stimmt ist, dass viele sich von dem von den Medien gezeichneten Bild des "iranischen Terroristen" distanzieren wollen und sich folglich als Perser bezeichnen, da dieses Bild hierzulande eher mit dem Selbstbild (und der Wirklichkeit) übereinstimmt. Von daher greift hexes Bild sehr wohl, nur wird bei "uns" (genetisch bin ich ja Iraner) Deutschen die Assoziation nicht anhand der Volksgruppe fest gemacht. Du siehst dich aber dennoch nicht als Nazi(deutscher) sondern als "moderner BRD Deutscher" und das ist gut und rechtens so.
So ein unreflektierter Gedanke: Wir als Deutsche stellen uns im Ausland als Germanen oder Allemanen vor
Bzgl. deines Schülers: Ich kann beide Seiten gut verstehen. Ich habe es als Projektleiter auch gern, wenn man meine Anweisungen befolgt werden, ich werde mir in der Regel schon etwas dabei gedacht haben. Dennoch darf und sollte man den Sinn hinterfragen düfen. Wenn man es anders sehen möchte, könnte man das Gespräch auf folgendermaßen interpretieren:
Darius: Gibt seine Quellenanalyse aus dem Kopf wieder
Lehrer: Du hättest das vorlesen müssen. So ist das falsch.
Darius: Aber ich gebe den Inhalt doch wieder, warum muss ich das schriftlich machen?
Lehrer: Weil ich es dir sage.
Das ist natürlich keine Begründung. Viel eher sollte der Sinn dahinter erläutert werden. Einen Text so zu verfassen, dass er von anderen gelesen und verstanden werden kann, ist eine höchst eigene Kunst. Hier kommt es auf exakte Formulierungen an, in der Regel verwendet man weniger Worte etc. Zumindest bei Erwachsenen macht es durchaus Sinn Zweck, Sinn und/oder Nutzen von Anweisungen gelegentlich zu erläutern. Wenn dieser gegeben ist, wächst auch das Vertrauen. Natürlich hast du es mit rebellischen Schülern (in dem Fall ist er auch rotzfrech
) zu tun, dass wird man schwer vergleichen können
. Meine Lehrer haben uns immer regelmäßig Protokolle schreiben lassen. Gelegentlich mussten wir auch die Hausaufgaben eines anderen Mitschülers präsentieren. Dadurch entstand natürlich eine gewisse Abhängigkeit, aber auch gewisse gegenseitige Kontrolle, da das Geschriebene ja irgendwie verwendbar sein musste (komisch dass erinnert mich jetzt an IT Projekte und Code Reviews
).
Aber wie gesagt ich bin nicht drin, kenne nur die von dir beschriebene Situation und denke, dass du als Lehrer wahrscheinlich tagtäglich damit konfrontiert bist und die beste Taktik für solche Fälle bereits kennst. Von daher gehe ich davon aus, dass du hier nur deinen Ärger rauslassen wolltest.