@Lajos Bei der Berichterstattung in den Medien stört mich nicht so sehr die Qualität sondern die aktuell überbordende Quantität. Hysterische Wir-werden-alle-sterben-Artikel sind in der Tat extrem rar. IMHO ist eher ein Problem wie hochfrequent das Thema momentan auftaucht. Wenn ZON an einem einzigen Tag (IIRC war das vorgestern) meint 6 Artikel dazu veröffentlichen zu müssen, SPON gleichzeitig 4 und andere Medien nicht minder aktiv sind, dann ist auch das eine gute Möglichkeit Panik anzuheizen. Und wie ich aktuell aus erster Hand erfahre sind sie damit außerordentlich erfolgreich. Wenn der erste Patient in der Notaufnahme auftaucht "weil ein Chinese neben ihm in der U-Bahn gehustet hat", dann findet man das noch amüsant, sobald man feststellt, dass der damit alles andere als alleine ist, dann nicht mehr. Das ist leider momentan deutlich im Aufwärtstrend.
Grinder hat geschrieben: ↑28.01.2020 09:02
Bedarf es als Arzt/Ärztin angesichts des dramatischen Personalmangels in dieser Profession nicht schon ordentlich Anstrengung, um wegen Minderleistung die Kündigung in Aussicht gestellt zu bekommen?
Dazu muß man sich in der Tat einiges leisten. Insbesondere mein Chef ist eine Person die nicht wirklich gerne Bewerbungsgespräche führt und auch daher mit Kündigungsandrohungen extremst zurückhaltend ist. Darüberhinaus sind die Chancen bessere Leute nachzubekommen aktuell nicht wirklich toll. Dabei würde er Kompetenzlücken nicht so besonders eng sehen - Das läßt sich über entsprechende Arbeitszuteilung regeln. Schwerer wiegt da schon ihre mittlerweile sprichwörtliche Bequemlichkeit, wobei auch das noch kein Grund wäre. Anlass des "ernsten Gespräches" waren ein paar Fälle von ziemlich heftig unkollegialem Verhalten.
hexe hat geschrieben: ↑28.01.2020 09:05
Wenn man Kinder möchte und es nicht klappt, dann nimmt es einen schon sehr mit.
Das sehe ich nicht anders. Nachdem meine Kollegin allerdings bereits drei eigene Kinder hat glaube ich nicht, dass das die Ursache für ihren zweifelsohne vorhandenen Frust ist.
Ob die Schwangerschaft tatsächlich kalkuliert war, darüber möchte ich kein Urteil fällen. Das muss ich freundlicherweise auch nicht.
@topic: Zurück vom Frühdienst. Ein volles OP-Programm, eine volle Sprechstunde, dafür aber nur zwei Menschen zur Reiseberatung. Der Zweite der "Reisepatienten" hat mich dann aber doch recht überrascht. Der möchte lediglich für ein paar Tage nach Rom, wobei es ihm insbesondere wichtig ist eine Papstaudienz zu besuchen. Dafür hat er mich unter anderem nach den "erforderlichen Schutzimpfungen" und Sicherheitsvorkehrungen gefragt.