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Alternative Lösung zu Schwert, Kelch und Flöte [MI!]

Morakh
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Alternative Lösung zu Schwert, Kelch und Flöte [MI!]

Ungelesener Beitrag von Morakh »

Hallo zusammen,

die Aufgaben der Wettfahrt und die Orakelsprüche wurden ja schon zahlreich diskutiert – ich würde gerne nochmal eine andere Variante mit ins Spiel bringen, die insbesondere das Dilemma um Selflanatil, den Largala’hen und Orimas Flöte etwas zu lösen versucht.

Grundgedanke ist, dass nur die ersten beiden (bereits in Thorwal geäußerten) Aufgaben tatsächliche Herausforderungen der Hetfrau waren – alle weiteren wurde durch die Götter an die zwei Wettbewerbsparteien gesandt, um das Schicksal Deres zu beeinflussen. Aber auch der Namenlose hat Einfluss genommen und die Botschaften an Beorn (über Pardona) so manipuliert, dass dieser teilweise ganz eigene Ziele verfolgt hat – z.B. mit der Reise ins Totenmoor oder ggf. mit weiteren Aufgaben auf den Inseln im Nebel.

Wenn zum Schluss hin in Thorwal bekannt wird, dass sowohl Phileasson als auch Beorn andere Aufgaben verfolgt haben, als eigentlich gestellt werden sollten, wird der „Counter“ auf null gestellt und am Ende soll – nach guter thorwalscher Tradition – über den Sieg entscheiden, wer mit seiner Wettfahrt einfach die größere Saga erzählt. Und dafür muss die Reise schließlich noch zu Ende geführt werden… Denn keine Saga ist wirklich gut ohne ein glorreich abgeschlossenes Finale.

Dass die Zahl der gelösten Aufgaben am Ende nicht mehr relevant ist, mag die Spieler vielleicht ein wenig frustrieren. Aber: ich weiß, dass meine Gruppe Willkürentscheidungen wie bei Selflanatil, Largala’hen und Orimas Flöte („ihr könnt machen, was ihr wollt, ihr bekommt nur ein Artefakt, und die Flöte schonmal gar nicht“) noch deutlich weniger gutheißen würde.

Und immerhin steht es dann zwangsläufig auf Gleichstand, sodass der letzte Teil der Reise nochmal richtig spannend und ein Kopf-an-Kopf-Rennen wird.

Zurück zu den vorherigen Aufgaben: Mit dieser Lösung kann komplett offen und dem Verlauf der Abenteuer überlassen bleiben, wer Selflanatil und Largala’hen erbeutet. Bekommen die Helden sogar beide Artefakte, wartet Beorn in der Oase auf Phileasson und folgt ihm (gegebenenfalls heimlich) durch den Sandtrichter nach Tie’Shianna.

Doch was ist mit Orimas Flöte?

Dazu habe ich den Orakelspruch des vierten Abenteuers etwas abgewandelt:

„Tief im Süden, wo einst die gleißende Blume blühte, wurde ein Wolf des Nordens vom Jäger zum Gejagten.
In der Stadt, in der Ingerimm Efferd trotzt, konnten selbst die Stürme der Zeit seine Spur nicht löschen.
Zerreißt den Schleier der Vergangenheit, folgt seinem Weg und Ihr werdet eine silberne Flamme finden, die dereinst Teil des Schlüssels sein wird!
Denn wenn Schwert und Kelch zurückgekehrt sind, werdet Ihr vor sie treten. Vor die, die allsehend ist, und doch blind dafür, wen Glück oder Leid ereilt.
Dann ist es an Euch, über Schicksal und Fügung zu entscheiden – wählt Euren Weg weise.“

Im Tempel in Tie’shianna erscheint zu Füßen der Göttin nicht nur die besagte Flöte, sondern auch ein Wasserschlauch. Orima offenbart den zwei Gruppen, dass die Flöte den direkten Weg zu den Inseln im Nebel findet, während der Wasserschlauch den Durst derjenigen löschen soll, die den mühsamen Weg weiter durch die Wüste bestreiten müssen.

Im Endeffekt ist es dann egal, ob es zu einem Wettlauf um die Flöte, zu einer Rangelei, Diskussion oder was auch immer kommt. Denn ob die Helden die Flöte erbeuten oder nicht: der Orakelspruch sollte eigentlich Hinweis genug sein, noch einmal zu überdenken, ob die Entscheidung für den einfacheren Weg auch wirklich die weisere Wahl ist. Und im Zweifel kann sich auch Phileasson einmischen und die Flöte freiwillig an Beorn übergeben, da er es (auch im Sinne der Orakelsprüche) als seine vorrangige Aufgabe ansieht, Ben Aram weiter durch die Wüste zu begleiten.

Ich bin mir aber auch sicher, dass meine Heldengruppe diese Wahl ohnehin treffen oder zumindest gutheißen wird.

Als weitere kleine Aufmunterung für diese Entscheidung könnte sich der Wasserschlauch dann als äußerst hilfreiches Artefakt entpuppen, da er (zumindest in der Wüste) unerschöpflich ist und der geschundenen Pilgergruppe den Weg durch die Khom weitaus erträglicher gestalten kann.

Soweit meine ersten Überlegungen. Würde mich über Feedback oder weitere Ideen freuen…

Viele Grüße
Morakh

Almadaner Jones
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Re: Alternative Lösung zu Schwert, Kelch und Flöte [MI!]

Ungelesener Beitrag von Almadaner Jones »

Finde ich einen guten Ansatz, den Counter erst in Thorwal auf Null zu setzen. Damit bleibst du nahe an der Vorlage und hast trotzdem keinen Stress, dass die Gruppe nur ja die richtige Anzahl an Aufgaben lösen muss. Wie du richtig sagst, birgt die Szene allerdings ein gewisses Frustpotential – ist also sicher nicht für alle Gruppen die beste Lösung. Ich habe das freier gehalten, und - angelehnt an den Vorschlag hier im Forum – von Anfang an komplett auf ein striktes Punktezählen verzichtet. Wenn also beispielsweise einer der Kontrahenten eine höhere Anzahl an Aufgaben erfüllt und mit einer Wochen Vorsprung in Thorwal ankommt, dann sind das zwar sehr sehr gute Argumente um für ihn zu Stimmen, aber eben noch nicht der fixe Sieg. Es gilt also in erster Line, die „Jury“ zu überzeugen, dass man die Wettfahrt auf „thorwaler Art“ heldenhaft bestritten hat und damit des Titels würdig ist. Damit bleibt der Wettfahrtgedanken erhalten und man hat gleichzeitig während der Saga deutlich mehr Freiheiten. Der größte Vorteil dieser Spielvariante war in meinen Augen, dass sie die Spieler motiviert hat, um selbst kreativ zu werden. Sie haben aus eigenem Antrieb versucht möglichst heldenhafte Taten zu vollbringen, so nach dem Motto: es reicht nicht, wenn wir brav alle Stationen abklappern, wir brauchen am Ende eine gute Story. Beispiel: Als die Helden in Port Corrad „einkaufen“ waren, haben sie von den herannahenden Mengbilaner Truppen gehört, und sich kurzerhand dazu entschlossen, den Sklaventreibern Paroli zu bieten, und die Stadt bei der Verteidigung zu unterstützen. Das Ganze hat dann in ein recht spannendes Zusatzszenario gemündet und die Helden haben ein paar „Extrapunkte“ gesammelt.
Morakh hat geschrieben:Mit dieser Lösung kann komplett offen und dem Verlauf der Abenteuer überlassen bleiben, wer Selflanatil und Largala’hen erbeutet. Bekommen die Helden sogar beide Artefakte, wartet Beorn in der Oase auf Phileasson und folgt ihm (gegebenenfalls heimlich) durch den Sandtrichter nach Tie’Shianna.
Morakh
Ja, so ähnlich wollte ich das auch machen, nachdem die Gruppe beide Artefakte erbeutet hatte. Das Verhalten der Helden in den Rauschkrauthöhlen Fasars hat mir dann aber derart in die Hände gespielt, das es mir (bzw. uns allen) großes Vergnügen bereitet hat, ihnen Selflanatil abzunehmen. :lol:

zur Flötenszene: Sehr schöne Idee, um den Spielern die „richtige“ Entscheidung nahe zu legen, ohne sie zu zwingen. Ich habe mich dazu entschieden, die Flöte ganz weg zu lassen. Beorn und Phili kehrten beide aus Tie’Shianna zurück und gingen danach wieder getrennte Wege. Für Phili ging es weiter wie im Buch, Beorn führte seine Prophezeiung zu einem verschollenen Sphärentor der Hochelfen im Raschtullswall.

Morakh
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Re: Alternative Lösung zu Schwert, Kelch und Flöte [MI!]

Ungelesener Beitrag von Morakh »

Hey, vielen Dank für das Feedback!

Bei meiner Gruppe ist es derzeit einfach eine gute Mischung: Sie haben den Wettkampf mit Beorn bewusst vor Augen und versuchen alle Aufgaben vor ihm zu erfüllen, haben aber auch im Hinterkopf, dass die Saga stimmen muss. Von daher: läuft. ;)

Und ja, sollten die Helden beide Artefakte ergattern, warte ich auch nur auf die Gunst der Stunde, um ihnen ggf. eines abzunehmen - die Rauschkrauthöhlen sind diesbezüglich ein super Tipp. Aber mal schauen, ob es wirklich, wirklich gut passt... Willkür würden meine Spieler sofort bemerken und nicht gutheißen. Aber mit einer plausiblen Begründung für eine kleine "Strafe" aufgrund allzu großer Dummheit oder Unvorsicht kommen die gut klar - und sowas sorgt ja auch immer für Stimmung am Spieltisch. :)

Die Flöte einfach wegzulassen ist auch ne gute Idee. Aber mir gefällt eben auch die Vorstellung der ambivalenten Atmosphäre (gerade nach dem Highligt Tie'Shianna), wenn die Helden eigentlich wissen, dass sie mit dem schwereren Weg das Richtige tun, aber auch das Gefühl haben, dass Beorn sie gerade unaufholsam abhängt... Das bietet viel Platz für gutes Rollenspiel und ich würde auf diesen Moment nur ungerne verzichten - aber es ist gut zu wissen, auf deinen Vorschlag spontan zurückgreifen zu können, wenn die Situation (warum auch immer) diese Lösung gerade nicht so attraktiv macht. Stichwort: Frustpotential.

Abschließend: Ich habe die Prophezeiung zum 4. AB nochmal angepasst, da mir diese im offiziellen Wortlaut gar nicht gefällt, bzw. zu wenig Richtung gibt mit Blick auf Selflanatil, Largala'hen und Orima. Denke so wird die Richtung etwas klarer, ohne zu viel zu verraten:

„Tief im gleißenden Süden wurde der grimme Wolf des Nordens vom Jäger zum Gejagten. Blass ist seine Fährte heute.

Doch dort, wo Ingerimm Efferd trotzt, konnten selbst die Stürme der Zeit seine Spur nicht verwehen.

Zerreißt den Schleier der Vergangenheit, folgt seinem Weg und findet die silberne Flamme.

Von zwei Schlüsseln, die das Tor öffnen, soll sie einer sein.
Denn wenn Schwert und Kelch zurückkehren, werdet Ihr vor diejenige treten, die blind und doch allsehend ist.

Von zwei Wegen, die sie weist, soll es einer sein.
Denn zwischen Schicksal und Fügung gilt es, den rechten Weg zu wählen.“

Danke und Grüße
Morakh

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Cifer
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Re: Alternative Lösung zu Schwert, Kelch und Flöte [MI!]

Ungelesener Beitrag von Cifer »

Auch wenn schon ein paar Tage vergangen sind: Ich halte das für keine gute Idee.

Was Schwert und Kelch angeht, hat man hier IMO die perfekte Ausgangssituation für etwas Illusionismus. Wer als Spielleiter in einer Schlacht mit fünf Parteien (darunter mindestens vier mit extrem mächtigen Zauberwirkern) nicht der von ihm bevorzugten Seite den Kelch zuspielen kann, ohne dass es danach aussieht, verdient den Titel nicht. Das Schwert kann ja an eine beliebige Partei gehen.
Natürlich kann man einwenden, dass man solche Manipulationen aus Prinzip nicht mag - aber dann scheint es mir auch unsinnig, den Triumph der SCs im Nachhinein durch ein "gelöste Aufgaben sind egal" zu negieren.

Das mit dem Wasserschlauch und der Flöte kann man so machen. Aber effektiv tauscht man dann bloß die Schienen an der einen Stelle (wer gewinnt den Kelch?) durch die an der anderen (wer entscheidet sich großmütig für den Wasserschlauch?) ein. Und bei letzterer muss sich schlimmstenfalls, wenn man seine Gruppe falsch eingeschätzt hat, Phileasson per Machtwort über alle SCs hinwegsetzen, was ihn nicht eben beliebter machen wird.
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