Geheimnis des Himmelsturms

[Morakh]

Hallo zusammen,

ich habe angefangen die Kampagne zu meistern und die Helden befinden sich gerade auf dem Weg nach Norden - in der Vorbeitung stellen sich mir aber folgende Fragen:

1. Was genau ist das zu enträtselnde Geheimnis des Himmelsturms? Die gesamte Hintergrundgeschichte? Die Geschehnisse um Pardona und Ometheon? Die Unterstadt der Nachtalben? Oder alles zusammen?

2. Ich habe nicht den Eindruck, dass die im Himmelsturm zu findenden Informationen die ganze Geschichte umfassend erklären. Habt ihr andere Erfahrungen gemacht? Oder wie kann man den Helden geschickt das vollständige Bild vermitteln - falls dies überhaupt gewollt ist?

3. Bei welchen Informationen macht es Sinn, dass die Helden sie schon vor dem Turm erhalten, um grob zu wissen, worum es geht und ggf. Lücken schließen zu können? Was sollten die Helden bei Recherchen vorab z.B. in Thorwal / Olport / von Skalden / Firnelfen erfahren und was auf keinen Fall?

Finde das in der Kampangne eher dürftig ausgearbeitet, aber vielleicht wird mir ja hier geholfen...

Danke und Swafnir zum Grüße
Morakh

[Suilujian]

1. Das Geheimnis des Himmelsturms ist erst einmal, dass er immer noch benutzt wird, zumindest in Teilen, und von wem er benutzt wird. Die Hintergrundgeschichte um Pardona und Ometheon ist mMn kaum detailliert für die Helden herauszufinden; praktischer ist es hier wohl die Helden was sie sehen zu notieren und später in den Zusammenhang setzen zu lassen. Ansätze der Hintergrundgeschichte dürfen aber bereits gefunden werden.

2. Nein, das tun sie mMn auch nicht. Die Treffen mit Galandel, Niamh, den Shiannafeya und den Elfen auf den Inseln im Nebel sollten genutzt werden um den Helden die nötigen Hintergründe zu vermitteln. Gerade Niamh sollte hier den Helden sinnvoll unter die Arme greifen können, Ometheon und Pardona anhand Beschreibungen erkennen können etc.

3. Solange du den Helden nicht gerade einen Firnelfen über den Weg schickst oder einen ebensolchen in der Gruppe hast würde ich an deiner Stelle den Himmelsturm zu einem Mysterium machen: Niemand war seit Jahrtausenden dort, niemand weiss genau wie er zu finden ist oder worum es sich dabei handelt. Erst die Träne der Nurti, die die Helden von Galandel erhalten, weist ihnen den Weg.

[Morakh]

Wir haben einen Firnelfen in der Gruppe - genau für ihn wäre eine Einschätzung gut, was er weiß.

Aber davon abgesehen können die Helden ja einige Hintergrundinformationen auch sonst vorab bekommen... 5 Tage in direkter Nähe zur Runajasko oder das Aufeinandertreffen mit der Elfe bei den Yetis schreien ja geradezu nach Recherche.

Was gebe ich den Helden hier vorab preis, um genug zu verraten, aber nicht zuviel?

[Erdoj Hurlemaneff]

Welche Druckausgabe besitzt du denn?
Damit kann man einschätzen, welche Infos du schon hast.

[Morakh]

Die Neuauflage.

[Morakh]

So, habe mir mal Gedanken gemacht.

Während des Aufenthalts in Olport wird es im Skaldenkreis der Runajasko einen Skalden-Wettstreit geben, bei dem - anlässlich der Anwesenheit Asleifs - das Thema "Himmelsturm" als Motiv vorgegeben wird. Zwei Skalden und ein Barde aus Paavi nehmen an dem Wettbewerb teil und tragen jeweils eine ihnen bekannte Sage/Legende vor:

1. Der Himmelsturm wurde von den Göttern geschaffen, um die Welt am Himmelsgewölbe aufzuhängen.
2. Der Himmelsturm wurde vor Urzeiten von Menschenhand geschaffen, um den Göttern zu huldigen.
3. Der Himmelsturm wurde vor Urzeiten von einem mythischen (Elfen-) Volk geschaffen, um sich über die Göttlichkeit zu erheben. Ein Frevel, der den Untergang des Volkes besiegelte.

Zu allen drei Versionen gibt es in den Archiven der Akademie spärliche Aufzeichnungen, aber nichts, was über das Maß von Sagen und Legenden hinausgeht.

Die Mythen der Firnelfen handeln hingegen davon, dass es dereinst drei große Elfenstädte gegeben haben soll (Tie' Shianna, Simyala und den Himmelsturm). Der Himmelsturm (Ometheon genannt) diente den Göttern als Tor zu Dere und über ihn brachten sie die Elemente in die Welt, ebenso wie Gut und Böse, Vorhersehung und Schicksal, Entstehung und Untergang.

Für das Volk der Firnelfen wird dies durch Emetiel, den Urvater ihres Volkes, und B'hardona, das Urböse, repräsentiert, die beide durch Ometheon in die Welt kamen. (Dies bekommt auch unser Spieler-Firnelf an die Hand)

Fazit: Alle Legenden sind zwar frei ersponnen, bergen aber ein Körnchen Wahrheit und können als Hintergrundinformationen hilfreich sein, verraten aber nicht zu viel.

Was denkt ihr: Nachvollziehbar? Hilfreich?

Danke für ein Feedback!

[Ughlah]

Meine Planung war ein wenig anders, wenngleich es dann nicht so geklappt hat, wie ich mir das vorgestellt habe, aber das ist eine andere Geschichte.

Kurz vorab: Mein Himmelsturm ist größtenteils hohl mit einer Halbkugel am oberen Ende des Turms, die tagsüber leuchtet und so das innere des Turm erleuchtet. Im inneren sind riesige Schneeflocken, als Wohn und Arbeitsraum der verschiedenen Clans, aus Glas (teils durchsichtig, teils nicht an den Wänden befestigt, die mal frei schwebend aussahen, bevor sie dreckig wurden). Am unteren Ende befindet sich ein riesiger Park unter dem sich die Werkstätten der Schiffsbauer und darunter noch die Kirche, Krypta, Laboratorien, Stollen, tiefe Stadt, etc. befinden. Damit liegt die Werkstatt der Schiffsbauer ebenerdig, so daß die Segler über ein mittlerweile vereistes Tor herausgefahren werden konnten.

Das Symbol des Pardona Kultes ist eine Sonne, sprich die Sonne findet sich im Ratssaal, hinter dem größten der Stühle, sie findet sich in der Kirche tief unten im Turm usw. Ich hatte einige mittelreichische Helden in der Gruppe, die darin ein Symbol des Praios hätten sehen sollen und somit hätten glauben können, der Turm sei von Praoisgläubigen bevölkert gewesen.

Der ganze Turm ist überlaufen von Dämonen und Chimären. Insbesondere Irribaar (Schatten, Spiegel, Glas) und Asfaloth (Chimären) haben bei mir im Turm ihre Spuren hinterlassen.

Es sollte für meine Gruppe so aussehen, als wäre das Geheimnis des Turm, daß Pardona mit ihren Nachtalben den Praios Kult ausgelöscht hat und dort eingezogen ist. Das "Geheimnis" des Himmelsturms ist für mich, daß dort eine dämonenverseuchte Elfenzivilisation lebt.

Im Rest der Kampagne waren weitere Elemente der Verwirrung geplant. Der Praios Glaube der kobraköpfigen Shintr oder der "Praios" Glaube der Utulu. Dämonenbeschwörung der Skrechim, Dämonenverehrung diverses Echsenrassen. Götterverehrung diverses Völker (Hesinde, Tsa). Die Helden sollten sich ihr eigenes Bild über Götter und Dämonen zusammenzimmern, daß teils weit von dem abweicht, was Ihnen in der Jugend beigebracht wurde.

[Madalena]

Die Neuauflage.

Welche Neuauflage?

Ich nehme an, du meinst die DSA-4-Neuauflage (mit dem dunkelblauen Cover)?

Eine völlige Entschlüsselung der Geheimnisse des Turmes ist tatsächlich nicht möglich, solange du als Meister nicht ein paar Extras einbaust. Schlüsselelemente, die die Helden zumindest zum größten Teil finden sollten, sind mMn:

- Ometheon
- Die Inschrift des Elbrenell
- Ein paar der Raben-Botschaften (insb. zum Thema Götter)
- Dass die Elfensiedlung hier an ihrem Übermut zu Grunde gegangen ist.
- Dass hier jemand künstliches Leben erschafft, dass dieses Leben noch existiert und seine eigene Göttin hat.

[Brandur]

Swafnir zum Gruße!

@Morakh: Schau auf jeden Fall mal beim Phileasson-Projektvorbei, falls Du das noch nicht kennst!

zu 1) Alles zusammen.

zu 2) Hier hat Gustav im verlinkten Forum einen guten Vorschlag gemacht: Lass die Helden wichtige Szenen der Geschichte des Himmelsturms in einer Rückblende erleben.

zu 3) Schwierige Frage. Ich meistere aktuell Gen Norden und lasse meine Helden ohne Vorwissen zum Himmelsturm kommen. Die Firnelfen in der Runajasko wissen laut Aus Licht und Traum offenbar nichts vom Himmelsturm. Sollten die Helden unterwegs, z.B. auf Yetiland, auf andere Firnelfen treffen, könnten die ihnen die ganze Geschichte vom Fall des Himmelsturms erzählen, abgesehen von dem Detail, dass Pardona Ometheon umgebracht hat, nicht Emetiel (das dürfte nämlich niemand wissen). Galandel ist nie beim Himmelsturm gewesen, insofern würde ich ihr auch nur geringe Kenntniss der Hintergründe zugestehen.
Je weniger die Helden vorher wissen, desto mehr können sie entdecken.

Deine Ideen zum Skaldenwettstreit in Olport finde ich ziemlich gut. Genau sowas hätte ich gerne eingebaut, aber das ist mir leider nicht eingefallen. Falls Du dazu etwas mehr ausgearbeitet hast, wäre es sicherlich interessant, wenn Du es dem Phileasson-Projekt zur Verfügung stellen könntest.
Als kleine Ergänzung dazu: Laut Im Bann des Nordlichts haben auch die Nivesen eine Legende vom Himmelsturm, d.h. Crottet könnte noch eine weitere Version präsentieren.

[Zakkarus]

Wichtigster Punkte wurde vergessen: Als das Abenteuer geschrieben wurde, gab es vorher keine Informationen zu den sogenannten Elfengöttern. Das die Elfen einst Götter verehrten ist damit eine Sensation - damals.
"Folge dem Drachenhals" erschien 1990. Die Elfen & Zwergen-Box erst 1993. So war Simia in der Götter-Spielhilfe (1989) zwar bekannt, aber als menschlicher Halbgott.

[Dr. Arca]

Bei dem zu findenden Sonnensymbol sollte man nur aufpassen, was die Gruppe daraus macht - meine hat "herausgefunden", daß Pardona den Praioskult zusammen mit ihren Nachtalben erfunden hat und so die Welt beherrschen will... und daß der Praioskult sehr restriktiv ist, Magieanwender ächtet und insbesondere mit 'normalen' Elfen ein Problem hat, war nur Öl ins Feuer.

[Zakkarus]

Sehr gut! Bis Phileasson galten nur die ZWÖLF als die einzigen Götter Aventuriens - die anderen (Achaz, Goblin und Orks) waren bloße Götzen. Das die Elfen einst Götter verehrten, war (wohl selbst ihnen) neu.
Wie schwer s Mensch fällt zu akzeptieren, da auch die Orkgötter Real sind, kann man im" Das Greifenopfer" nachlesen.
Leider hat man auch in der letzten Überarbeitung vergessen auf den damaligen Sand der Elfenmythologie hinzuweisen.

[Morakh]

@Brandur: Vielen Dank! Ich werde die Geschichte zu einem deutlichen Teil schon vorher bekannt werden lassen, da die Erkundung des Himmelsturms erfahrungsgemäßg auf Dauer ein Heldenschreck ist - spätestens im dritten Palast zieht es sich dann doch.

Deswegen werde ich das Ganze auf 1-2 "Aha!"-Effekte hinauslaufen lassen... und da ist dein Hinweis auf den Mord durch Emetiel/Pardona genau das, was ich brauchte: Die Helden werden die gesamte Geschichte vorab enträtseln, allerdings in der Variante, dass Emetiel Ometheon gemordet und den Sturz des Himmelsturms begangen hat.

Der große Clou ist dann, dass die Helden Pardona enttarnen. Hervorragend!

Meine Helden sind übrigens soeben (schwer sturmgeplagt) in Olport angekommen. Habe den Skaldenwettbewerb schon ausgearbeitet und werde berichten, wenn er gespielt wurde.

Noch eine andere Idee die mich rumtreibt:

Im Schiffbauer-Palast verweist das Abenteuer auf einige U-Boote in Fischform (so'n bisschen Jules-Verne-mäßig), die dort noch ankern. Ich habe mir überlegt, dass Asleif während der Durchsuchung des Himmelsturms auf die Baupläne dafür stößt (z.B. als eines der Projekte Ometheons) und diese studiert... Wenn es dann zur Flucht aus der Tiefe des Turms kommt, könnten die Helden mit einem der Boote fliehen, dessen "Energie" gerade noch für einen kurzen Tauchgang bis zur Packeisgrenze reicht, um dort aufzutauchen...

Um den Tauchgang (durch ein Unterwasser-Eisberg-Labyrinth) auszuspielen, bekommt jeder der Helden einen Teil der Amaturen zugewiesen (Höhenruder, Antrieb, linke und rechte Tragfläche, etc.), die durch Mechanik-/Boote-Fahren-/FF-Proben zu bedienen sind... Ggf. können auch noch "Bordgeschütze" bedient werden, um ein Seeungeheuer abzuhalten o.ä.

Mal schauen. Ist allemal ein besseres Finale, als einmal durch den Turm zurück zu hetzen.

[Madalena]

Die Idee mit Emetiel/Pardona und dem Mord an Ometheon gefällt mir auch sehr gut. Damit erhalten die Helden weniger eine Vielzahl an Informationen, von denen ihnen der Kopf schwirrt, sondern ein herausragender Aha-Effekt.

Daraus ergibt sich natürlich die Frage, was wohl aus Pardona geworden ist, der sie in den Tiefen des Turmes nachstöbern können.

Die U-Boot-Reise ist auch eine interessante Idee. Aber ich glaube, ich würde Phileasson und/oder die Helden nicht mit Bauplänen abziehen lassen, das sollte nicht irgendwann im Rest Aventuriens rumkreuzen, finde ich.

[Morakh]

Guter Hinweis, ibn Rezzan!

Dann müssen die Helden halt den Zugang zum Schiffsbauer-Palast so lange gegen anstürmende Nachtalben verteidigen, bis Asleif eines der Boote ans Laufen gebracht hat... Gutes Spannungs-Element!

[Ughlah]

Schöne Idee. So hat man Gelegenheit die Lichter der drei Städte zu sehen, eventuell eine schöne Flucht vor diversen dämonischen Kreaturen, inklusive Versteckspiel. Schön stelle ich mir vor wie man am Spieltisch für Ruhe sorgt, während man das Unterseeboot in einer Felsspalte versteckt und flüsternd erklärt, wie die Dämonen vorbeiziehen.

Sehr schön.