Rollenspiele in Osteuropa
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Rollenspiele in Osteuropa
Hallo liebes Forum,
ich habe eine gewisse Affinität zu Polen als Land. Alle Polen, die ich bisher getroffen habe, waren ausgesprochen herzliche Menschen. Gerade deshalb kam mir der Gedanke, wie es denn eigentlich um das Rollenspiel in Polen bestellt ist. Wie es sich dort ansiedeln konnte und wie wie es im Verhältnis zur Größe des Landes zu solch einer breiten Fanbasis kam. Denn - und das hat auch mich überrascht - die Seite http://rpg.wikia.com/wiki/RPG ist z.B. verfügbar in Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch und Polnisch! Nicht aber in russisch... Überraschend, oder?
Mich würden Eure Erfahrungen interessieren, wie Ihr Fantasy RPG in Osteuropa wahrgenommen habt? Vielleicht habt Ihr selbst Verwandte in Polen (oder einem anderen Osteuropäischen Land?) und würdet hier von Euren Eindrücken berichten? Insbesondere würde mich interessieren, wie der Erstkontakt zustande kam? Wie konnten sich die Spiele auf dem Markt nach dem Ende der Sowjetunion etablieren?
Ja... das Thema mag exotisch sein - aber vielleicht können ja auch ein paar alte Hasen aus der damaligen DDR berichten, wie DSA bzw. Rollenspiel im allgemeinen wurzeln in Eurer Umgebung geschlagen hat, um Rückschlüsse zu ziehen (nicht wirklich oder? ).
Hoffe, der Threat ist nicht zu speziell und ich bekomme ein paar Antworten!
ich habe eine gewisse Affinität zu Polen als Land. Alle Polen, die ich bisher getroffen habe, waren ausgesprochen herzliche Menschen. Gerade deshalb kam mir der Gedanke, wie es denn eigentlich um das Rollenspiel in Polen bestellt ist. Wie es sich dort ansiedeln konnte und wie wie es im Verhältnis zur Größe des Landes zu solch einer breiten Fanbasis kam. Denn - und das hat auch mich überrascht - die Seite http://rpg.wikia.com/wiki/RPG ist z.B. verfügbar in Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch und Polnisch! Nicht aber in russisch... Überraschend, oder?
Mich würden Eure Erfahrungen interessieren, wie Ihr Fantasy RPG in Osteuropa wahrgenommen habt? Vielleicht habt Ihr selbst Verwandte in Polen (oder einem anderen Osteuropäischen Land?) und würdet hier von Euren Eindrücken berichten? Insbesondere würde mich interessieren, wie der Erstkontakt zustande kam? Wie konnten sich die Spiele auf dem Markt nach dem Ende der Sowjetunion etablieren?
Ja... das Thema mag exotisch sein - aber vielleicht können ja auch ein paar alte Hasen aus der damaligen DDR berichten, wie DSA bzw. Rollenspiel im allgemeinen wurzeln in Eurer Umgebung geschlagen hat, um Rückschlüsse zu ziehen (nicht wirklich oder? ).
Hoffe, der Threat ist nicht zu speziell und ich bekomme ein paar Antworten!
Re: Rollenspiele in Osteuropa
Rollenspiele bzw. das tolkiensche Fantasy-Universum sind eine "amerikanische/westliche Erfindung" und entsprechend viel Skepsis/Ablehnung bekamen sie in Russland. Das dürfte sich jetzt über die Jahre langsam geändert haben, mit den ganzen MMOs etc. Auch die Buchautoren trauen sich langsam (wieder) an das Fantasy-Genre heran.
Vom Fluff/Flavor her ist osteuropäische Fantasy stark von der östlichen Folklore (Märchen/Sagen/Aberglauben) geprägt und spricht die Menschen eher an, als die von Tolkien abgeleitete Fantasy im Westen.
Deswegen denke ich, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis aus dem "Osten" qualitativ gute/stimmungsvolle Rollenspielsysteme auftauchen werden. Einen Vertreter gibt es ja schon im Bereich PC-Spiele mit "The Witcher", der jetzt schon in die dritte Iteration geht.
Aufgrund der weiten Verbreitung und des recht hohen Ansehens der MINT-Fächer im Osten, würde es mich auch nicht wundern, wenn das System mit einem ausgeklügelten Würfel-/Wahrscheinlichkeitsmodell käme.
Vom Fluff/Flavor her ist osteuropäische Fantasy stark von der östlichen Folklore (Märchen/Sagen/Aberglauben) geprägt und spricht die Menschen eher an, als die von Tolkien abgeleitete Fantasy im Westen.
Deswegen denke ich, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis aus dem "Osten" qualitativ gute/stimmungsvolle Rollenspielsysteme auftauchen werden. Einen Vertreter gibt es ja schon im Bereich PC-Spiele mit "The Witcher", der jetzt schon in die dritte Iteration geht.
Aufgrund der weiten Verbreitung und des recht hohen Ansehens der MINT-Fächer im Osten, würde es mich auch nicht wundern, wenn das System mit einem ausgeklügelten Würfel-/Wahrscheinlichkeitsmodell käme.
- Sibylla
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Re: Rollenspiele in Osteuropa
Im vergangenen Jahr hatte ich einen Städtetripp nach Danzig gemacht und dort immer wieder nach Läden gefragt, die Larp-Zubehör & Rollenspiel anbieten. Eigentlich hatte ich nur Larp-Sachen gesucht, weil ich dachte, ich könnte meinem Freund als Souvenir einen Helm, eine Tunika o.Ä. mitbringen, aber aus Erfahrung werden Gesellschaftsspiele, Larp-Zubehör & RPG-Systeme ja auch gerne mal in einem Laden zusammen verkauft
Auch nach einigen umfangreicheren Erklärungen auf Polnisch (meine Begleiterin ist der Sprache mächtig gewesen) erntete ich nur verständnislose Blicke. Die Bitte an der Hotelrezeption nach einem entsprechenden Lädchen zu googeln, brachte auch nichts. In Stettin habe ich wenig später die gleichen Erfahrungen gemacht.
Danzig und Stettin sind hinsichtlich Rollenspielläden also eine Pleite, was aber durchaus nicht heißt, dass es in anderen / größeren Städten nicht anders aussieht. Und dann gibt es ja noch das Internet als Quelle Mer Mangel an entsprechenden Läden muss nicht heißen, dass Aventurien, Faerun oder Eberron bei unseren Nachbarn unbekannt sein müssen
Auch nach einigen umfangreicheren Erklärungen auf Polnisch (meine Begleiterin ist der Sprache mächtig gewesen) erntete ich nur verständnislose Blicke. Die Bitte an der Hotelrezeption nach einem entsprechenden Lädchen zu googeln, brachte auch nichts. In Stettin habe ich wenig später die gleichen Erfahrungen gemacht.
Danzig und Stettin sind hinsichtlich Rollenspielläden also eine Pleite, was aber durchaus nicht heißt, dass es in anderen / größeren Städten nicht anders aussieht. Und dann gibt es ja noch das Internet als Quelle Mer Mangel an entsprechenden Läden muss nicht heißen, dass Aventurien, Faerun oder Eberron bei unseren Nachbarn unbekannt sein müssen
LG,
Sibylla
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Re: Rollenspiele in Osteuropa
@Sibylla: Ich habe mal mein Google-Fu bemüht und er hat mir einen Shop in Krakow ausgespuckt. http://www.bard.pl
In Russland gibt es - sage und schreibe - sechs Shops/Vereine. Von Moskau aus der nächste wäre in Obninsk, was ein, zwei Stunden mit der Elektritschka entfernt ist. http://rpg-news.ru/clubmap/
In Russland gibt es - sage und schreibe - sechs Shops/Vereine. Von Moskau aus der nächste wäre in Obninsk, was ein, zwei Stunden mit der Elektritschka entfernt ist. http://rpg-news.ru/clubmap/
Zuletzt geändert von Snowi am 30.07.2015 14:20, insgesamt 2-mal geändert.
- Sibylla
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Re: Rollenspiele in Osteuropa
@ Snowi:
Aus Polen stammt z.B. das sehr gute und bei uns auch erhältliche Gesellschaftsspiel "Stronghold", von Czech Games kann man bei uns auch ein paar sehr schöne Spiele in deutscher Übersetzung (z.B. DungeonLords, SpaceAllert) kaufen
Aus Polen stammt z.B. das sehr gute und bei uns auch erhältliche Gesellschaftsspiel "Stronghold", von Czech Games kann man bei uns auch ein paar sehr schöne Spiele in deutscher Übersetzung (z.B. DungeonLords, SpaceAllert) kaufen
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- Ivar Solgison
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Re: Rollenspiele in Osteuropa
In der DDR waren Rollenspiele verboten, da der real existierende Sozialismus bereits das Paradies der Werktätigen darstellte und sich das Erträumen anderer Realitäten damit automatisch als umstürzlerisch entlarvte.
(Quelle: Meine Eltern und Gespräche mit DDR-Schülern und -Lehrern 1990, wobei die Schüler die Idee des Rollenspiels eher nachvollziehen konnten, als die des exessiven Anhörens von Drei-Fragezeichen-Kassetten)
Mitte bis Ende der Neunziger hatte ich auch immer das Gefühl, dass ein Freund von mir, der aus Magdeburg stammte, sich ziemlich verwegen und subversiv vorkam, als er bei einem gemeinsamen Fantasy-Briefspiel teilnahm. Er betonte verschiedentlich, dass er das seinen heimischen Freunden nie erklären könnte und es ihnen deswegen vorsorglich erst gar nicht erzählte.
Ich denke, dass die streng säkulare DDR, die Jenseitsvorstellungen strikt ablehnte, da im Vergleich zum katholischen Polen ganz andere Voraussetzungen und Beschränkungen im Denken/Vorstellen schuf und forderte und das eben lange nachwirkte und wirkt.
So, das ist was ich dazu beitragen kann und nun erzählt mir von diesen polnischen Rollenspielern, das finde ich nämlich sehr interessant
(Quelle: Meine Eltern und Gespräche mit DDR-Schülern und -Lehrern 1990, wobei die Schüler die Idee des Rollenspiels eher nachvollziehen konnten, als die des exessiven Anhörens von Drei-Fragezeichen-Kassetten)
Mitte bis Ende der Neunziger hatte ich auch immer das Gefühl, dass ein Freund von mir, der aus Magdeburg stammte, sich ziemlich verwegen und subversiv vorkam, als er bei einem gemeinsamen Fantasy-Briefspiel teilnahm. Er betonte verschiedentlich, dass er das seinen heimischen Freunden nie erklären könnte und es ihnen deswegen vorsorglich erst gar nicht erzählte.
Ich denke, dass die streng säkulare DDR, die Jenseitsvorstellungen strikt ablehnte, da im Vergleich zum katholischen Polen ganz andere Voraussetzungen und Beschränkungen im Denken/Vorstellen schuf und forderte und das eben lange nachwirkte und wirkt.
So, das ist was ich dazu beitragen kann und nun erzählt mir von diesen polnischen Rollenspielern, das finde ich nämlich sehr interessant
Schließlich bin ich ein Thorwaler. Und wir Thorwaler können alles.
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Re: Rollenspiele in Osteuropa
Oh wow... so schnelle Antworten! Denke für Eure Erfahrungen und Eindrücke!
@Snowi: Ich wusste bis vor kurzem ebenfalls nicht, dass "The Witcher" aus einer polinischen Feder stammt.
@Sibylla: hättest Du nach historischen Kostümen gefragt, wärst Du evtl. fündig geworden? Es gibt meines Wissens nach - und das beziehe ich größtenteils aus dem Vlog "Warschauer Notizen" - eine größere Re-Enactment-Community. Also gerade was die Zeit der Polnisch-Litauischen Personalunion angeht, aber auch zum Mittelalter (Kampf gegen Deutschritter) wird in jedem Fall nachgespielt. Dzikie Pola scheint ein sehr populäres Spiel zu sein. Es ist im 17. Jh. angesiedelt und scheint mir eine Mischung aus Horas-Reich und Shadowrun.
@Snowi: Ich wusste bis vor kurzem ebenfalls nicht, dass "The Witcher" aus einer polinischen Feder stammt.
@Sibylla: hättest Du nach historischen Kostümen gefragt, wärst Du evtl. fündig geworden? Es gibt meines Wissens nach - und das beziehe ich größtenteils aus dem Vlog "Warschauer Notizen" - eine größere Re-Enactment-Community. Also gerade was die Zeit der Polnisch-Litauischen Personalunion angeht, aber auch zum Mittelalter (Kampf gegen Deutschritter) wird in jedem Fall nachgespielt. Dzikie Pola scheint ein sehr populäres Spiel zu sein. Es ist im 17. Jh. angesiedelt und scheint mir eine Mischung aus Horas-Reich und Shadowrun.
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Re: Rollenspiele in Osteuropa
Snowi hat geschrieben:@Sibylla: Ich habe mal mein Google-Fu bemüht und er hat mir einen Shop in Krakow ausgespuckt. http://www.bard.pl
Dann weiß ich ja, wo ich beim nächsten Städtetripp einkaufen gehen kann
Ich verstehe leider kein Wort von der Website (Außer "Kontakt" - wwieso steht das auf Deutsch da?) aber die Bildchen sprechen für sich. In Kraukau kennt man Battlestar Gallactica - the Boardgame! Und Tabletops kennt die Jugend auch!
@ Sommerlund
Das hatten wir auch gehört, als wir im Nationalmuseum aufgrund der ziemlich genialen mittelalterlich-nachgenähten Kleidung nachfragten. Da hieß es aber, die würde von Schneidern angefertigt werden, es gäbe dafür keinen speziellen Laden bzw. Versand.
Naja, Danzig ist auch eine Kleinstadt. Ich bezweifle, dass man in Goslar, Gamisch-Patenkirchen oder Kiel besser dran wäre
Andererseits hätte es mich sicher auch einige Erklärungen gekostet, wenn ich bei AirBerlin einen Helm und eine Helebarde als Handgepäck mitgebracht hätte....
LG,
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Re: Rollenspiele in Osteuropa
@ Snowi
Du kommst mit der Sprache eindeutig besser zurecht als ich. Oder kannst intuitiv Websites lesen
Scherz bei Seite - diese Auswahl hätte ich nicht erwartet. DnD & Warhammer, ok, aber was ist Wolsung???
Du kommst mit der Sprache eindeutig besser zurecht als ich. Oder kannst intuitiv Websites lesen
Scherz bei Seite - diese Auswahl hätte ich nicht erwartet. DnD & Warhammer, ok, aber was ist Wolsung???
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Re: Rollenspiele in Osteuropa
Sieht mir irgendwie nach einer mischung aus Risiko und PnP aus, das ganze dann gewürzt mit mythologischen Superhelden zur Zeit der Grand Nation *G*
Leitet gerade;
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Re: Rollenspiele in Osteuropa
Wolsung ist Steam Pulp Fantasy
Ich spreche fließend Russisch und viele Wörter im Polnischen sind/klingen ähnlich. Gerade das polnische "Gry" ist ähnlich zum russischen "игры", was dt. beides "Spiele" heißt.
Ich spreche fließend Russisch und viele Wörter im Polnischen sind/klingen ähnlich. Gerade das polnische "Gry" ist ähnlich zum russischen "игры", was dt. beides "Spiele" heißt.
- Sibylla
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Re: Rollenspiele in Osteuropa
Ich hatte einmal versucht, Polnisch zu lernen. Ich bin kläglich gescheitert, als die Deklinationen dran kamen
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Re: Rollenspiele in Osteuropa
Danzig ist keine Kleinstadt. Danzig hat fast eine halbe Million Einwohner, das ist doppelt so viel wie Kiel, zehn Mal so viel wie Goslar, und fast zwanzig Mal so viel wie Garmisch. Außerdem liegt Gdynia (nochmal eine Viertelmillion) gleich daneben.
"Kontakt" steht da nicht auf Deutsch, sondern auf Polnisch. Es sieht nur gleich aus, weil aus dem Lateinischen geborgt und beide Sprachen eine Schwäche für das K haben. :D
Was historische (äh... historisierende) Kostüme angeht, habe ich in Polen schon einiges gesehen - z.B. auch eine Reenactment-Truppe und Läden mit irgendwelchen Schaumstoffwaffen an der Marienburg. Da ich mich aber überhaupt nicht für LARP interessiere (wie man an "irgendwelche Schaumstoffwaffen" sieht :D), habe ich da nicht weiter nachgefragt, und ich habe auch keine Ahnung, wie weitreichend das ist.
Fantasy im klassischen Sinn ist ja tatsächlich eine Entwicklung der 60er Jahre im Westen, und als solche hat sie es nie wirklich in den Osten geschafft. Science Fiction dagegen gab es gar nicht mal so wenige, und teilweise auch sehr herausragende Autoren. Daß man prinzipiell etwas gegen erfundene Welten hätte, stimmt so nicht - nur war die wissenschaftsgläubige, vorwärts schauende und oft sozialkritische SF da in einer deutlich besseren Ausgangsposition als die eher rückwärts gewandte und stark unterhaltungslastige Fantasy.
Es gab im Grunde durchaus Ansätze zu einer Fantasy im Osten, aber eben nicht in tolkienscher Tradition, und nicht selten auch als Mittelding zwischen SF und Fantasy - in der DDR gab es dafür den Sammelbegriff "wissenschaftlich-phantastische Literatur", und wieviel Wissenschaft und wieviel Fantasy da drin steckte, konnte stark variieren. Ein Buch wie "Die Glastropfenmaschine" von Hans Bach ist im Prinzip reine Phantastik, hat aber natürlich überhaupt nichts mit Elfen, Orks und Magiern (also "Fantasy") zu tun.
Auch Andrzej Sapkowski mit seinen Witcher-Romanen und Erzählungen in Polen gehört in diesen Genremix, wobei fast alle dieser Werke erst nach der Wende erschienen sind. Aber Sapkowski ist eins der nicht besonders häufigen Beispiele für phantastische Literatur, die klar als Fantasy zu erkennen ist.
Oh, und wie ich persönlich auf Rollenspiele gekommen bin: über Computerspiele in den 90ern. Vorher hatte ich keine Ahnung, daß es sowas gibt.
"Kontakt" steht da nicht auf Deutsch, sondern auf Polnisch. Es sieht nur gleich aus, weil aus dem Lateinischen geborgt und beide Sprachen eine Schwäche für das K haben. :D
Was historische (äh... historisierende) Kostüme angeht, habe ich in Polen schon einiges gesehen - z.B. auch eine Reenactment-Truppe und Läden mit irgendwelchen Schaumstoffwaffen an der Marienburg. Da ich mich aber überhaupt nicht für LARP interessiere (wie man an "irgendwelche Schaumstoffwaffen" sieht :D), habe ich da nicht weiter nachgefragt, und ich habe auch keine Ahnung, wie weitreichend das ist.
Fantasy im klassischen Sinn ist ja tatsächlich eine Entwicklung der 60er Jahre im Westen, und als solche hat sie es nie wirklich in den Osten geschafft. Science Fiction dagegen gab es gar nicht mal so wenige, und teilweise auch sehr herausragende Autoren. Daß man prinzipiell etwas gegen erfundene Welten hätte, stimmt so nicht - nur war die wissenschaftsgläubige, vorwärts schauende und oft sozialkritische SF da in einer deutlich besseren Ausgangsposition als die eher rückwärts gewandte und stark unterhaltungslastige Fantasy.
Es gab im Grunde durchaus Ansätze zu einer Fantasy im Osten, aber eben nicht in tolkienscher Tradition, und nicht selten auch als Mittelding zwischen SF und Fantasy - in der DDR gab es dafür den Sammelbegriff "wissenschaftlich-phantastische Literatur", und wieviel Wissenschaft und wieviel Fantasy da drin steckte, konnte stark variieren. Ein Buch wie "Die Glastropfenmaschine" von Hans Bach ist im Prinzip reine Phantastik, hat aber natürlich überhaupt nichts mit Elfen, Orks und Magiern (also "Fantasy") zu tun.
Auch Andrzej Sapkowski mit seinen Witcher-Romanen und Erzählungen in Polen gehört in diesen Genremix, wobei fast alle dieser Werke erst nach der Wende erschienen sind. Aber Sapkowski ist eins der nicht besonders häufigen Beispiele für phantastische Literatur, die klar als Fantasy zu erkennen ist.
Oh, und wie ich persönlich auf Rollenspiele gekommen bin: über Computerspiele in den 90ern. Vorher hatte ich keine Ahnung, daß es sowas gibt.
Re: Rollenspiele in Osteuropa
Die Wikipedia kennt ein paar nicht-englische Sachen aus Osteuropa.
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_r ... es_by_name
Shadowrun hat ein paar Sachen ins Polnische übersetzt, deren shadow Wiki ist doppelt so groß wie die Englische. Ansonsten fällt mir ums verrecken nichts ein, gehe aber davon aus, dass, ganz wie im deutsprachigen Raum, viel aus dem angloamerikanischen Raum gezockt wird. Die Lage sollte aber noch schlimmer sein als hier, da der Markt z.B. fürs Slowakische doch sehr, sehr überschaubar ist.
Ganz so totalitär ging es in der DDR dann doch nicht zu, die Flucht ins private ist ja geradezu eine Tugend in Dikaturen. Ein Beispiel: http://www.spiegel.de/einestages/ddr-in ... 48596.html Heute wäre es wohl Reenactment.
Ich gehe nicht davon aus, dass Rollenspiele in der DDR oder sonstwo im Ostblock verboten waren. Allein weil die Anzahl der Beteiligten doch äußerst überschaubar gewesen sein dürfte. Ein unpassender Vergleich, man hat ja nicht mal die christlichen Kirchen verboten, unterwandert, bespitztelt, kleingehalten und instrumentalisiert hat man sie aber eben nicht verboten.
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_r ... es_by_name
Shadowrun hat ein paar Sachen ins Polnische übersetzt, deren shadow Wiki ist doppelt so groß wie die Englische. Ansonsten fällt mir ums verrecken nichts ein, gehe aber davon aus, dass, ganz wie im deutsprachigen Raum, viel aus dem angloamerikanischen Raum gezockt wird. Die Lage sollte aber noch schlimmer sein als hier, da der Markt z.B. fürs Slowakische doch sehr, sehr überschaubar ist.
Ganz so totalitär ging es in der DDR dann doch nicht zu, die Flucht ins private ist ja geradezu eine Tugend in Dikaturen. Ein Beispiel: http://www.spiegel.de/einestages/ddr-in ... 48596.html Heute wäre es wohl Reenactment.
Ich gehe nicht davon aus, dass Rollenspiele in der DDR oder sonstwo im Ostblock verboten waren. Allein weil die Anzahl der Beteiligten doch äußerst überschaubar gewesen sein dürfte. Ein unpassender Vergleich, man hat ja nicht mal die christlichen Kirchen verboten, unterwandert, bespitztelt, kleingehalten und instrumentalisiert hat man sie aber eben nicht verboten.
- Ivar Solgison
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Re: Rollenspiele in Osteuropa
Das Spielen selbst war nicht verboten, die DSA1 oder 2 Basisbox hätte aber der DDR-Zoll einkassiert.
Und der Vergleich mit der Kirche ist vielleicht wirklich etwas zu stark, aber wer sich da engagierte, konnte sich wie Punker oder Skateboarder von seinem Studienwunsch verabschieden.
Wie es Fantasyrollenspielern ergangen wäre, kann man nicht mal spekulieren, die hätten ja öffentlich gar nicht in Erscheinung treten müssen. Mein Cousin hat sich damals ein Monopoly-Brett und Spielgeld selber gebastelt, was zunächst als große Attraktion galt und im Nachgang entsprechend Ärger verursachte.
Das Indianergespiele wurde auch nur zähneknirschend zugelassen, weil die Indianer immer schön alles geteilt haben und sich gegen die ausbeuterischen Weißen wehren mussten. Und weil Karl May so populär war, dass richtig viele sowas spielen wollten.
Und der Vergleich mit der Kirche ist vielleicht wirklich etwas zu stark, aber wer sich da engagierte, konnte sich wie Punker oder Skateboarder von seinem Studienwunsch verabschieden.
Wie es Fantasyrollenspielern ergangen wäre, kann man nicht mal spekulieren, die hätten ja öffentlich gar nicht in Erscheinung treten müssen. Mein Cousin hat sich damals ein Monopoly-Brett und Spielgeld selber gebastelt, was zunächst als große Attraktion galt und im Nachgang entsprechend Ärger verursachte.
Das Indianergespiele wurde auch nur zähneknirschend zugelassen, weil die Indianer immer schön alles geteilt haben und sich gegen die ausbeuterischen Weißen wehren mussten. Und weil Karl May so populär war, dass richtig viele sowas spielen wollten.
Zuletzt geändert von Ivar Solgison am 30.07.2015 19:24, insgesamt 1-mal geändert.
Schließlich bin ich ein Thorwaler. Und wir Thorwaler können alles.
Re: Rollenspiele in Osteuropa
Und selbst das - Karl May war jahrelang verpönt und wurde erst in den 80ern wieder zugelassen.
- TrollsTime
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Re: Rollenspiele in Osteuropa
1. "Czech Games" klingt mir nach nem tschechischen Verlag und keinem polnischen.
2. Karl May war auch im Dritten Reich bei der HJ teilweise beliebt und vielleicht deshalb später in der DDR verpönt.
3. Hatte Fantasy-Rollenspiel in den 80ern auch im Westen keinen guten Stand, was von "Okkultisten" bis "Nerds" reichte.
Allgemein scheinen Märchen einen höheren Stellenwert in zumindest Tschechien zu haben als in Deutschland.
Hierüber wäre evtl ein Zugang zum Fantasy-Rollenspiel.
In Russland dann SF-Autoren wie der legendäre Asimov oder auch Sergej Lukanienko (Wächter des Tages, Nacht usw., aber meistens schreibt er eher SF).
S.a. 3. analog:
Auch in Deutschland verstehen gefühlte 70%+ Fantasy-Rollenspiel nicht bis gar nicht. Auch hier könnte mir ein Hotel kaum weiter helfen.
Hinzukommen merkantilistische Nonsens-Situationen.
Beispielsweise hat Bielefeld eine nicht unerhebliche Rollenspielszene (+Magic) aber bis vor kurzem nicht mal mehr einen einzigen Fantasy-Laden (jenseits von Games Workshop, die gibt es überall, wahrscheinlich sogar in Bagdad).
2. Karl May war auch im Dritten Reich bei der HJ teilweise beliebt und vielleicht deshalb später in der DDR verpönt.
3. Hatte Fantasy-Rollenspiel in den 80ern auch im Westen keinen guten Stand, was von "Okkultisten" bis "Nerds" reichte.
Allgemein scheinen Märchen einen höheren Stellenwert in zumindest Tschechien zu haben als in Deutschland.
Hierüber wäre evtl ein Zugang zum Fantasy-Rollenspiel.
In Russland dann SF-Autoren wie der legendäre Asimov oder auch Sergej Lukanienko (Wächter des Tages, Nacht usw., aber meistens schreibt er eher SF).
S.a. 3. analog:
Auch in Deutschland verstehen gefühlte 70%+ Fantasy-Rollenspiel nicht bis gar nicht. Auch hier könnte mir ein Hotel kaum weiter helfen.
Hinzukommen merkantilistische Nonsens-Situationen.
Beispielsweise hat Bielefeld eine nicht unerhebliche Rollenspielszene (+Magic) aber bis vor kurzem nicht mal mehr einen einzigen Fantasy-Laden (jenseits von Games Workshop, die gibt es überall, wahrscheinlich sogar in Bagdad).
TT wünscht allen Spielern jeweils das DSA, das ihnen am meisten gefällt.
- Sibylla
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Re: Rollenspiele in Osteuropa
TrollsTime hat geschrieben:1. "Czech Games" klingt mir nach nem tschechischen Verlag und keinem polnischen.
Korrekt, ist ein tschechischer Verlag Hätte ich mit erwähnen sollen, dass mir das etwas allgemeiner zum Ostblock einfällt
Ich kann den Verlag sehr empfehlen
LG,
Sibylla
Sibylla
Re: Rollenspiele in Osteuropa
Unter anderem das, ja.TrollsTime hat geschrieben:2. Karl May war auch im Dritten Reich bei der HJ teilweise beliebt und vielleicht deshalb später in der DDR verpönt.
Außerdem konnte er stark deutschtümeln (fürs Kaiserreich in vollkommen normalem Rahmen, aber halt unpassend für DDR-Verhältnisse); kleinbürgerlicher als May geht's kaum noch, sowas wie eine Arbeiterklasse kommt bei ihm nicht vor; die Amerikakritik verblieb doch sehr im Individuellen und Charakterlichen ("der Yankee ist..."), von Klassenbewußtsein und Antiimperialismus keine Spur; und außerdem spielt das Christentum eine große Rolle (man denke nur an Winnetous Tod, oder auch in den Orientromanen).
Das trifft natürlich alles auf viele Autoren seiner Zeit zu, aber im Gegensatz zu denen wollten die Leute Karl May lesen, da mußte man gegensteuern. :D
---
Das mit den Märchen geht ja in eine ähnliche Richtung, wie sie Snowi oben angedeutet hat: eigene phantastische Traditionen waren wichtiger als westliche Fantasy. Wir hatten auch einige Bücher aus der Tschechei oder der Sowjetunion (und Ungarn vielleicht noch, glaube ich), die nicht direkt traditionelle Märchen waren, sondern neue Werke, die stilistisch in eine vergleichbare Richtung gingen.
Und um zu Rollenspielen zurückzukommen: Gerade ältere Rollenspiele hingen ja wirklich sehr stark an dieser tolkienschen Mainstream-Fantasy, die es im Osten so gut wie nicht gab. Dann noch die Problematik, wieviel von evtl. Sendungen es durch die Grenzkontrollen schaffen, und es bleibt außer gelegentlichen Einzelfällen nicht mehr viel übrig.
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Re: Rollenspiele in Osteuropa
Hier ein - wie ich finde - amüsanter Beitrag des polnischen Fernsehens über "Dzikie Pola". Der Clip gewährt auch einen interessanten Einblick in die Regelhefte - Die Spielkultur scheint sich nicht so sehr "von uns" zu unterscheiden. Nerds sind überall gleich.
Das spiel ist im 17. Jh. in Polen angesiedelt, was mich ehrlich gesagt nicht überrascht, angesichts des polnischen Nationalbewusstseins. Ein sehr interessantes Konzept übrigens wie ich finde. Ein Spielsystem, das den 30jährigen Krieg als Hintergrund hat, würde ich auch spielen wollen.
https://www.youtube.com/watch?v=Y6KXl1zxraU
Gibt es sowas bei uns?
*edit: Link
Das spiel ist im 17. Jh. in Polen angesiedelt, was mich ehrlich gesagt nicht überrascht, angesichts des polnischen Nationalbewusstseins. Ein sehr interessantes Konzept übrigens wie ich finde. Ein Spielsystem, das den 30jährigen Krieg als Hintergrund hat, würde ich auch spielen wollen.
https://www.youtube.com/watch?v=Y6KXl1zxraU
Gibt es sowas bei uns?
*edit: Link
- Ivar Solgison
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Re: Rollenspiele in Osteuropa
Regelheft ist vielleicht etwas viel Understatement Schon ein ziemlich eindrucksvolles Buch mit schönen Illustrationen, denen auch mal Raum gelassen wird, um zu wirken.
Ist das bei 3:37 ein Geldverleiher?
Und spielen die teilweise mit Vampire-The Masquerade Würfeln? Die grünen mit den roten Zahlen?
Edit: OT, aber die anderen Videos, die YT mit anbietet haben gerne so Namen wie "Polishhistory", was ja durchaus zweierlei bedeuten kann
Ist das bei 3:37 ein Geldverleiher?
Und spielen die teilweise mit Vampire-The Masquerade Würfeln? Die grünen mit den roten Zahlen?
Edit: OT, aber die anderen Videos, die YT mit anbietet haben gerne so Namen wie "Polishhistory", was ja durchaus zweierlei bedeuten kann
Schließlich bin ich ein Thorwaler. Und wir Thorwaler können alles.
Re: Rollenspiele in Osteuropa
Ein paar Einschätzungen zum Thema meinerseits :
In Polen kenne ich einige, die neben sehr mittelalter-lastigen und fantasyarmen Rollenspiel vor allem im Bereich Vampire (PnP und Live) und Shadowrun unterwegs sind.
Fantasy-Larps sind meines Wissens nach weniger stark vertreten, dafür aber die Reenactmentszene deutlich stärker und auch historiennäher als in Deutschland.
Gespielt wird in den Runden, die ich in Polen kenne vor allem mit englischsprachigem Material.
In Tschechien kenne ich einen Jugend-Club mit Rollenspielrunden, die nach englischen DnD und ADnD-Regeln spielen.
Zum Rollenspiel in der DDR habe ich eher gegenteilige Wortmeldungen bisher erfahren. Mein Onkel meinte, als ich mal mein Hobby erklärte, dass er etwas ähnliches während seines Studiums in Leipzig auch betrieben habe. Damals eher mit Zukunftswelten und Raumschiffen und Co. Von einer Bekannten weiß ich, dass in der Pädagogischen Ausbildung vor der Wende durchaus Rollenspiele (im Sinne von Sich in Rollen hineinversetzen und aus diesen heraus diskutieren, handeln, spielen) zum Lehrplan gehörten und an der Universität auch im Hobbybereich zumindest vertreten waren. Allerdings eher Marke Eigenbau und gemeinsamen Vorstellungsraum als Marke Westimport.
Ein ehem. NVA-Offizier kennt militärische/taktische Rollenspiele aus seiner Offizierausbildung auch noch. Das ging dann eher Rochtung Sandkastenspiele und aufgemotztes Tabletop. Allerdings nicht nur mit (damals) aktuellen Truppen und Planspielen, sondern auch mit Alternativszenarien von Schlachten des zweiten Weltkrieges und auch der Zeiten von Napoleon oder dem Mittelalter.
LG,
Brandolin
In Polen kenne ich einige, die neben sehr mittelalter-lastigen und fantasyarmen Rollenspiel vor allem im Bereich Vampire (PnP und Live) und Shadowrun unterwegs sind.
Fantasy-Larps sind meines Wissens nach weniger stark vertreten, dafür aber die Reenactmentszene deutlich stärker und auch historiennäher als in Deutschland.
Gespielt wird in den Runden, die ich in Polen kenne vor allem mit englischsprachigem Material.
In Tschechien kenne ich einen Jugend-Club mit Rollenspielrunden, die nach englischen DnD und ADnD-Regeln spielen.
Zum Rollenspiel in der DDR habe ich eher gegenteilige Wortmeldungen bisher erfahren. Mein Onkel meinte, als ich mal mein Hobby erklärte, dass er etwas ähnliches während seines Studiums in Leipzig auch betrieben habe. Damals eher mit Zukunftswelten und Raumschiffen und Co. Von einer Bekannten weiß ich, dass in der Pädagogischen Ausbildung vor der Wende durchaus Rollenspiele (im Sinne von Sich in Rollen hineinversetzen und aus diesen heraus diskutieren, handeln, spielen) zum Lehrplan gehörten und an der Universität auch im Hobbybereich zumindest vertreten waren. Allerdings eher Marke Eigenbau und gemeinsamen Vorstellungsraum als Marke Westimport.
Ein ehem. NVA-Offizier kennt militärische/taktische Rollenspiele aus seiner Offizierausbildung auch noch. Das ging dann eher Rochtung Sandkastenspiele und aufgemotztes Tabletop. Allerdings nicht nur mit (damals) aktuellen Truppen und Planspielen, sondern auch mit Alternativszenarien von Schlachten des zweiten Weltkrieges und auch der Zeiten von Napoleon oder dem Mittelalter.
LG,
Brandolin
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Re: Rollenspiele in Osteuropa
Ich musste mir den Beitrag gerade von meiner Bekannten übersetzen lassen Ich finde es ausgesprochen interessant, dass sich ein System von polnischen Autoren anhand der polnischen Geschichte durchgesetzt hat und nicht bestehende Systeme aus z. B. den USA einfach übersetzt werden.Sommerlund hat geschrieben: https://www.youtube.com/watch?v=Y6KXl1zxraU
Gibt es sowas bei uns?
Aber ich denke dass Du, Sommerlund, durchaus Recht hast. Ein rein geschichtlich basiertes System hat angesichts des Nationalstolzes vielleicht wirklich anfangs mehr Erfolg. Die Übersetzung von DSA ins Polnische kann dann ja noch kommen
Btw finde ich es immer wieder sehr witzig, wenn andere Spieler erklären, wozu z. B. Charakterbögen gut sind. Ich kriege das nie wirklich gut und meine Familie rätselt nach Jahren immer noch, was ich eigentlich für ein Hobby habe
LG,
Sibylla
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Re: Rollenspiele in Osteuropa
Bei Sapkowskys " Hexer" gibt es ein großes Treffen das mit Zwergen, Druiden, Magiern, Elfen schon an eine Austellung wie von D&D oder DSA erinerte ( gut, schon die 90er Jahre ). Ansonsten ist es von Mittelalter und Märchen inspiriert.
Die Idee der Avatar-Filme stammt auch von einem russischen Autor und ist mit der blauen Haut und Anderem sogar zuerst in ein DSA-Setting eingeflossen. Weis bloß grad nicht mehr wo.
Die Idee der Avatar-Filme stammt auch von einem russischen Autor und ist mit der blauen Haut und Anderem sogar zuerst in ein DSA-Setting eingeflossen. Weis bloß grad nicht mehr wo.
Re: Rollenspiele in Osteuropa
Als Kinderbuch verkleidete Fantasy ist natürlich auch Alexander Wolkows Reihe, die mit der Zauberer von Oz-"Nachdichtung" Zauberer der Smaragdenstadt beginnt; nach dem ersten Band hat das mit Oz nicht mehr so viel zu tun.
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Re: Rollenspiele in Osteuropa
Meinst Du Pocahontas?Ostengar hat geschrieben:Die Idee der Avatar-Filme stammt auch von einem russischen Autor
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.
Re: Rollenspiele in Osteuropa
Pocahontas ? Das ist eine historisch bekante Indianerin.
" Avatar" der computeranimierte Blockbuster um Erdlinge die den Planeten der blauen Dschungelbewohner erobern wollen.
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Re: Rollenspiele in Osteuropa
@Ostengar
Avatar wird auch "Pocahontas is Space" genannt weil die Geschichten ziemlich änhlich sind.
Avatar wird auch "Pocahontas is Space" genannt weil die Geschichten ziemlich änhlich sind.
Er ist selbst Schuld das er gestorben ist, er hätte aufhören können zu bluten!