DSA4 Nutzen des Vorteils "Glück" im Spiel

Von A wie Abenteuerpunkte bis Z wie Zwerg: Alles über Erstellung und Entwicklung von Charakteren.
Antworten
Der_auf_dem_Stuhl
Posts in topic: 1
Beiträge: 282
Registriert: 08.08.2022 19:24

Errungenschaften

Nutzen des Vorteils "Glück" im Spiel

Ungelesener Beitrag von Der_auf_dem_Stuhl »

Moin :)

Eine kurze Frage: Hat jemand Erfahrungswerte zum Nutzen des Vorteils "Glück" im Spiel (DSA4.1)? Der klingt grundsätzlich gut (gerade für Zauberer), weshalb ich mal schauen wollte, was die Spielpraxis dazu meint.

Danke und LG :)

Benutzeravatar
pseudo
Posts in topic: 1
Beiträge: 2055
Registriert: 17.07.2011 20:04

Auszeichnungen

Errungenschaften

Nutzen des Vorteils "Glück" im Spiel

Ungelesener Beitrag von pseudo »

12 GP sind nicht wenig, gerade für Zauberkundige. Wenn du keine wichtigen Würfe hast, würde ich die Hände davon lassen. Paradebeispiel für Glücknutzen ist die Kontrollprobe für Dämonen.

Wenn du allerdings mit Glück nur die Schitzerei am Lagerfeuer retten willst und den Holzbearbeitungspatzer wiederholen möchtest, dann könnte es eher nicht wertvoll genug sein dafür 12 GPs auszugeben.

Tl,Dr: Je mächtiger eine einzelne Aktion deines Charakters ist und je seltener er es sich leisten kann diese Aktion zu probieren, desto besser ist Glück.
Beispiel: Armbrustschütze mit Windenarmbrust vs. Kurzbogen-Schnellschütze. Dem ersten tut es deutlich mehr weh den einen Schuss zu versemmeln.
DSA 5 hat das Richtige gewollt und nur leider jämmerlich versagt.

Benutzeravatar
Denderajida_von_Tuzak
Posts in topic: 1
Beiträge: 2986
Registriert: 27.08.2015 22:46

Nutzen des Vorteils "Glück" im Spiel

Ungelesener Beitrag von Denderajida_von_Tuzak »

Die meisten Charaktere kommen mMn mit regelmäßigen Tempelbesuchen (und einer Bitte um Spendung eines Glückssegen) auf einen ähnlichen Effekt; für Göttergläubige und v.a. Geweihte ist der Vorteil oft zu teuer... für Charaktere, die sich wenig 12göttergefällig verhalten und relativ risikoreiche Unternehmungen angehen (bspw. Dämonenbeschwörer, Schelme, Novadi-Salzgänger,...), aber extrem viel wert.

Andwari
Posts in topic: 3
Beiträge: 8208
Registriert: 14.06.2012 18:34

Errungenschaften

Nutzen des Vorteils "Glück" im Spiel

Ungelesener Beitrag von Andwari »

Es kommt drauf an...
- wie oft wird überhaupt gewürfelt, wie tödlich sind dabei eigene Patzer oder wie durchschlagend eine gegnerischer glücklicher Treffer.
- gibt es SchiPs oder ähnliche Dinge mit ähnlichem Effekt (s.o. Glückssegen). Wie verfügbar ist das in der Runde?
-neigt der SL sowieso zu gnädigem Würfeldrehen oder im anderen Extrem dazu, die Plotarmour des Oberschurken beliebig dick zu machen, wenn die Helden was zu effizientes tun wollen?
- wie lange dauert das Abenteuer bzw. die kritischen Situationen darin, d.h. wie oft kommt man dazu, das Glück tatsächlich zu nutzen?

=> Wenn man oft genug Gelegenheit hat, sein Glück quasi ausschließlich gegen eigene 20er (bzw. Doppel-20 bei Talentwürfen) sowie gegen gegnerische 1er (o.ä.) einzusetzen, ist es sehr mächtig. Um normale Misserfolge umzudrehen ... weniger. Insgesamt ein mMn dadurch starker Vorteil, weil er kaum wegzudiskutieren ist - neu würfeln, Punkt.

Taipan
Posts in topic: 1
Beiträge: 1172
Registriert: 05.03.2011 18:36
Geschlecht:

Errungenschaften

Nutzen des Vorteils "Glück" im Spiel

Ungelesener Beitrag von Taipan »

Wie gut der Vorteil ist hängt meiner Erfahrung vor allem von einem Faktor ab:
Wie häufigt denkst du daran, dass du den hast. Mein letzten Charakter mit Glück wurde eher unregelmäßig gespielt, und der Vorteil wurde oft vergessen.
"For those who believe, no proof is necessary. For those who don't believe, no proof is possible."

Benutzeravatar
ejurgal
Posts in topic: 1
Beiträge: 124
Registriert: 05.08.2010 23:52

Auszeichnungen

Errungenschaften

Nutzen des Vorteils "Glück" im Spiel

Ungelesener Beitrag von ejurgal »

In meiner Runde nutzt ein streunender Phexgeweihter den Vorteil...
Er wird oft angespielt, meistens aber in Zusammenhang mit Kleinigkeiten und seiner Spielsucht.

Vielleicht liegt es am passenden SC, aber der Vorteil passt atmosphärisch super zum dem Charakter.

Hin und wieder wird auch mal eine seine sehr wichtige Probe wiederholt o. Ä., dann lohnt es sich auch sehr.

Tetsu
Posts in topic: 1
Beiträge: 30
Registriert: 14.03.2023 08:17

Errungenschaften

Nutzen des Vorteils "Glück" im Spiel

Ungelesener Beitrag von Tetsu »

Glück ist (Neben Vollzauberer, Geweihter u.Ä.) meines Erachtens nach einer DER mechanisch stärksten Vorteile in DSA, insbesondere als Magier. Ich würde tatsächlich so weit gehen, dass wenn ich meine Charaktere auch nur einigermaßen nach "Powerlevel" baue, so etwas wie ein Dämonenbeschwörer niemals ohne Glück bauen würde.

Es ist schlicht ein Vorteil der durchgehend glänzt, sei es um nichtige Sachen die einem aber wichtig sind neu zu würfeln, oder aber um Katastrophen abzuwehren (wie ein Patzer bei der Dämonenbeschwörung/Kontrolle). Die Wahrscheinlichkeit eine 20 zu würfeln ist 1 in 20, das 2x hintereinander zu tun 1 in 400.

Ich stimme außerdem auch nicht der von einem Vorredner getroffenen Aussage zu das "Jeder 12-G gläubige Charakter" durchgehend mit Glückssegen rumrennt. Wenn in wichtiger Mission für die Kirche unterwegs vielleicht, aber ansonsten wird das eher die Seltenheit sein.

Benutzeravatar
Islogh bren Bradruch
Posts in topic: 2
Beiträge: 88
Registriert: 08.04.2023 21:32
Geschlecht:

Errungenschaften

Nutzen des Vorteils "Glück" im Spiel

Ungelesener Beitrag von Islogh bren Bradruch »

Überspitzt gesagt: Wer kein Würfelglück hat, hat das Pech an den fingern.

Ob da der Vorteil GLÜCK wirklich ins Gewicht fällt wage ich zu bezweifeln. Es gibt Spieltage da würfelt man auf jede Probe immer wieder 19 und 20. Talentprobe die man im Blindflug beherrscht, weil man enen TAW 10 aufwärst hat, können durch solche Tage eine harte probe für den Spielspass werden. Aber es gibt auch Tage bei denen es genau anders herum läuft und ein KL 8 Charakter durch bestädigte 1er dem Druiden mit Eidetischem gedächtnis den Rang abläuft.

In Spezialfällen wie die Kunst der Invokation, Dämonen und Elemanter Beschwörung/Herbeirufung magGlück das ZÜNGLEIN an der Waage sein. Ansonsten empfinde ich GLÜCK als reines Fluffelement, das rein technisch viel zu teuer ist mit 12 GP. Wenn eine Held Glück wählt sollte der SL das auch oft gewähren und den Charakter in diesen Szenarien bewusst bevorzugen. Dann ist der Vorteil auch seine 12 GP wert.

Andwari
Posts in topic: 3
Beiträge: 8208
Registriert: 14.06.2012 18:34

Errungenschaften

Nutzen des Vorteils "Glück" im Spiel

Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Islogh bren Bradruch
Ich teile deine Beobachtung zu nicht-statistischem Würfeln nicht ganz: Viele Spieler sind mMn eher vom Typ Lottospieler = wenn der Spielabend mit schlechten Würfeln startet, glaubt man dass es dann zum Ausgleich besser werden müsse (man würfelt ja schon so lang schlecht...) und schätzt es dann objektiv falsch ein. Eine 20er-Serie ist viel seltener, als dass nach der 20 eben 18, 7, 19, 15, ... kommen - was statistisch gar nicht auffällig sein muss.
Dass wahllose 1W20-Eigenschaftsproben fies streuen, wissen wir auch schon mindetstens seit "The Gamers".

SL gewähren:
Eine wesentliche Stärke des Vorteils ist für mich, dass da eben kein Spielraum für "SL gewährt irgendwas" ist - sondern der SL schlicht die 'unpassende' 1 des Schurken-NSC gegen unseren glücklichen Helden vergessen und neu würfeln muss. Das ist natürlich dann irrelevant, wenn der SL sich sowieso alle Gegnererfolge nach Belieben "ausdenkt", d.h. verdeckt würfelt.

Zu Beschwörung usw.
Ja, das ist eine kritische Situation - allerdings weniger brisant als oft angenommen - wenn der Beschwörer nicht sowieso seine Fähigkeiten überzieht. Hatten wir letztens einen Thread dazu - wenn ich gebundenen Gehörnten meine weiteren Dienste regelmäßig sehr spontan abfordern will, ist das zutreffend - sonst eigentlich unnötig. Also: Hier nur "Zünglein" - die zwei (oder W3-1) täglichen Möglichkeiten für Glück werde ich damit nicht mal ansatzweise ausschöpfen.

Benutzeravatar
Na'rat
Posts in topic: 1
Beiträge: 24990
Registriert: 11.02.2005 21:14
Kontaktdaten:

Errungenschaften

Nutzen des Vorteils "Glück" im Spiel

Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Jenseits der Mechanik ist Glück auch für den Spielleiter Klasse.

Die SCs sind am ersten und zweiten Zaunpfahl vorbeigelaufen? Zum Glück hat einer der SCs Glück und der dritte Zaunpfahl ist eher eine Wand.

Wenn es zu bestimmen gilt, welchen von den SCs was Schlechtes passiert, der mit Glück hat Glück.

Der SC hat ein Hobby? Zum Glück trifft er regelmäßig auf gleichgesinnte?

usw.

Benutzeravatar
Klevi Löwenhaupt
Posts in topic: 1
Beiträge: 6902
Registriert: 03.04.2021 07:47
Geschlecht:

Nutzen des Vorteils "Glück" im Spiel

Ungelesener Beitrag von Klevi Löwenhaupt »

Ich mag Glück als Vorteil man muss aber auch oft selber dran denken.
Für soziale Chars oder Beschwören ein netter Vorteil denke ich. Da er aber aktiv ins Spielgeschehen eingreift ist es halt auch sehr Schicksalseingreifend (Wenn die Probe eigentlich nicht geschafft werden sollte, dann wird Glück genutzt im besten Falle ne doppel 1 geworfen und dann steht der SL da und denkt sich: Mist wie komme ich da raus).
Ist halt Meinungssache teilweise

Benutzeravatar
mhd
Posts in topic: 1
Beiträge: 386
Registriert: 12.08.2014 19:32

Auszeichnungen

Errungenschaften

Nutzen des Vorteils "Glück" im Spiel

Ungelesener Beitrag von mhd »

Ich fand den bei Spielen interssant, wo du ihn auch noch auf bestimmte Situationen anpassen konntest, d.h. nicht jedes Glückskind war gleich (nimm das, Tolstoi!). Also Basiskosten eines Vorteils limitiert in dem Grade wie die Einschränkung limitiert war.

Klar, führt dann oft noch mehr als dieses öde Beschwörer-Glück zu sehr zielgerichteten Charakterne, aber es war dann halt auch nicht buchstäblich Zufall, sondern einfach größere Sorgfalt, bestimmte Kampftechniken usw.

Im Einsatz mag ich es definitiv lieber als Magiedilettanten an jedem Eck mit ihrem "Meisterhandwerk"...

Benutzeravatar
Islogh bren Bradruch
Posts in topic: 2
Beiträge: 88
Registriert: 08.04.2023 21:32
Geschlecht:

Errungenschaften

Nutzen des Vorteils "Glück" im Spiel

Ungelesener Beitrag von Islogh bren Bradruch »

Andwari hat geschrieben: 30.05.2023 09:27 @Islogh bren Bradruch
Ich teile deine Beobachtung zu nicht-statistischem Würfeln nicht ganz: Viele Spieler sind mMn eher vom Typ Lottospieler = wenn der Spielabend mit schlechten Würfeln startet, glaubt man dass es dann zum Ausgleich besser werden müsse (man würfelt ja schon so lang schlecht...) und schätzt es dann objektiv falsch ein. Eine 20er-Serie ist viel seltener, als dass nach der 20 eben 18, 7, 19, 15, ... kommen - was statistisch gar nicht auffällig sein muss.
Dass wahllose 1W20-Eigenschaftsproben fies streuen, wissen wir auch schon mindetstens seit "The Gamers".

SL gewähren:
Eine wesentliche Stärke des Vorteils ist für mich, dass da eben kein Spielraum für "SL gewährt irgendwas" ist - sondern der SL schlicht die 'unpassende' 1 des Schurken-NSC gegen unseren glücklichen Helden vergessen und neu würfeln muss. Das ist natürlich dann irrelevant, wenn der SL sich sowieso alle Gegnererfolge nach Belieben "ausdenkt", d.h. verdeckt würfelt.

Zu Beschwörung usw.
Ja, das ist eine kritische Situation - allerdings weniger brisant als oft angenommen - wenn der Beschwörer nicht sowieso seine Fähigkeiten überzieht. Hatten wir letztens einen Thread dazu - wenn ich gebundenen Gehörnten meine weiteren Dieregelmäßig sehr spontan abfordern will, ist das zutreffend - sonst eigentlich unnötig. Also: Hier nur "Zünglein" - die zwei (oder W3-1) täglichen Möglichkeiten für Glück werde ich damit nicht mal ansatzweise ausschöpfen.
Theorie und Praxis beißen doch immer.

Benutzeravatar
Phoenix1987
Posts in topic: 1
Beiträge: 524
Registriert: 14.07.2004 11:55
Geschlecht:

Errungenschaften

Nutzen des Vorteils "Glück" im Spiel

Ungelesener Beitrag von Phoenix1987 »

Zu den Faktoren wurde ja schon viel gesagt, ich möchte noch zwei Dinge hinzufügen, die ich definitiv anpassen würde (und womit die hohen Kosten des VTs mMn auch eher gerechtfertigt wären):

1. Dem*der Spieler*in sollte bekannt sein, wie oft der Vorteil pro Tag eingesetzt werden kann. Über alle anderen verfügbaren Meta-Ressourcen (Lebenspunkte, Astralpunkte, Karmapunkte) besteht ja ebenfalls Klarheit und ich sehe keinen Grund es mit diesem Vorteil, zumal teuer bezahlt, anders zu halten.

2. Eine Ausdehnung des Vorteils auf alle Aktionen, die dem Charakter nützen, bei gleichzeitiger Entscheidungsfreiheit des*r Spielers*in: die Formationsparade der Mitspielerin, die die Haut des SCs rettet, der Nihilogravo des NSC-Magus', der den Char vor tödlichem Sturschaden bewahrt, oder der Hieb auf den Endboss, der gerade mit erhobenem Schwert über dem phexgeküssten SC steht, können ebenso wiederholt werden, wenn gewollt. Maßgeblich ist der unmittelbare Nutzen für den Charakter, der den Vorteil gekauft hat.

-

Benutzeravatar
Djembo
Posts in topic: 2
Beiträge: 5184
Registriert: 26.11.2011 08:10
Wohnort: Irgendwo zwischen Klassenzimmer und Schreibtisch

Auszeichnungen

Errungenschaften

Nutzen des Vorteils "Glück" im Spiel

Ungelesener Beitrag von Djembo »

Der Vorteil ist sehr meisterabhängig. Wenn der Meister ihn auch einfach ohne Würfeln als Spielelement benutzt, dann ist er großartig.
"Die Rotzenkugel trifft die Reling, Splitter fliegen überall durch die Luft, alle kriegen 1W6 TP. Alle außer Gustav natürlich."
"Nach diesem Sturz würfelt mal für eure Trankfläschchen. Gustav, deine sind heile."
"Die Pfeile prasseln auf euren Schildwall. Dutzende von Geschossen bleiben im festen Holz eurer Schilde stecken und machen sie schwerer und schwerer. Parade-WM -1, nur nicht bei Gustav, dessen Schild hat keine drei Pfeile abbekommen."
Und auf die Art macht er auch viel Spaß, weil der glückliche Charakter auch wirklich als Glückspilz rüber kommt. Dann muss er auch nicht an jedem Spielabend angespielt werden, das macht die Gruppe sogar meist irgendwann von ganz alleine. So, wie er geschrieben steht, ist er irgendwie langweilig weil er davon abhängt, dass überhaupt gewürfelt wird. Und zumindest in meinen Gruppen wird gar nicht so häufig gewürfelt, bei uns findet der Wildnisleben-8-Charakter in normalem Wetter eine gute Lagerstelle, fertig. Und dann greift er eben nur immer bei den wichtigen Aktionen, dadurch aber im Verhältnis zur Probenanzahl umso häufiger.
Zu teuer finde ich ihn allerdings wirklich nicht, weil man den Meister auch zum Neuwürfeln zwingen kann. Das ist verflucht mächtig. Der Hammerschlag auf den taumelnden, erblindeten Drachen wurde durch reines Würfelglück doch pariert? Bist du sicher? *zwinker*
“I sound my barbaric yawp over the roofs of the world.”

Andwari
Posts in topic: 3
Beiträge: 8208
Registriert: 14.06.2012 18:34

Errungenschaften

Nutzen des Vorteils "Glück" im Spiel

Ungelesener Beitrag von Andwari »

Das pauschale Schadenverteilen an Gustav und/oder seinen unglücklichen Vetter Donald... DSA1-3 hat angerufen, es will seinen Spielstil zurück. Wir müssen die Helden erst mal vor dem Finale weichklopfen, d.h. von 100 auf 30 LeP runter. ;-)

@Phoenix1987
Deinen Punkt 2. sehe ich weitgehend als sowieso mit dem Vorteil gemeint. Die DSA-typischen Einschränkungen, z.B. nur für offen gewürfelte Dinge ... sind auf der DSA-Skala des Regelschwurbelns ja fast schon eindeutig pro Mächtigkeit des Vorteils.
Was ist die Alternative? Der SL würfelt den bestätigten 1er samt Wuchtschlag des NSC verdeckt und verkündet dem Spieler, dass er jetzt nicht nur 23 SP, sondern auch auf dem Balkon balancierend einen *plumps* in den Abgrund abbekommt? => Alles außer offen würfeln ist in kritischen Situationen sowieso gehandwedle, obige Situation wird in vielen Gruppen durch vorweggenommene Meistergnade nicht stattfinden, d.h. man könnte sich das würfeln auch ganz sparen.

@Djembo
Glück (RAW) ist eine schlicht das Würfelergebnis-beeinflussende Sonderregel - die macht so nur Sinn, wenn relativ viel und natürlich offen gewürfelt wird.
Deine alternativen Ausformungen eines ähnlich wertvollen Vorteils - ich nenne ihn mal Meistergünstling - sind natürlich auch wertvoll - das hat aber mit obigem Vorteil nur wenig zu tun. Die Wertigkeit ist mMn ganz unterschiedlich, ob ich eine relativ klar formulierte Spiel-Sonderregel habe oder den Bühnenbildner der Spielwelt aka Meister beauftrage, den Charakter eines Mitspielers besonders zu bauchpinseln.
Dass jedes Rollenspiel-Teilereignis durch den SL viel leichter "manipulierbar" ist als eine Zugfolge beim Schach, ist auch klar.

KleinerIrrer
Posts in topic: 1
Beiträge: 1023
Registriert: 06.12.2011 00:54

Auszeichnungen

Errungenschaften

Nutzen des Vorteils "Glück" im Spiel

Ungelesener Beitrag von KleinerIrrer »

Diskutieren wir hier über Glück oder Glück im Spiel? (Ist der Threadtitel vielleicht einfach nur ein lustiges Wortspiel?) Ich bespeche in diesem Post Glück RAW, also nur die reroll Mechanik.

Je nach Spielstil ist Glück der beste Vorteil den es gibt, oder nahezu nutzlos.

Zum Beispiel habe ich mal mit einem sehr hochstufigen Charakter eine 20 beim Ausweichen gegen eine Hornechse gewürfelt (19 hätte gereicht). Der Schaden des Viechs war hoch genug um mich bewusstlos zu machen. Dann hat mich die Hornechse zertrampelt und ich war tot. Da wäre Glück sehr viel wert gewesen... Bloß ist das nicht ganz richtig. Tatsächlich habe ich durch Spielleiterwillkür überlebt. (Ich weiß nicht mehr genau wie, glaube das Viech hat einfach auf das Trampeln verzichtet.) Das entwertet Glück dann natürlich total.

Zum üblichen DSA Stil gehört "Man sollte nicht durch Würfelpech sterben". Das steht sogar explizit irgendwo so, glaube ich. Zwischen den Zeilen von offiziellen Abenteuern findet man sogar die stärkere Aussage: "Wir spielen eine vorgegebene Geschichte und die Würfel haben keinerlei echte Auswirkung darauf." Wenn man also DSA spielt wie intended, ist Glück überteuert, würde ich sagen.

Dämonenbeschwörung ist der einzige Bereich, wo nach verbreiteter Ansicht der Würfelwurf doch zum Charakterverlust führen kann. (Warum auch immer.) Deshalb wird Glück auf Dämonenbeschwörern wohl als so viel besser angesehen.
Zuletzt geändert von KleinerIrrer am 01.06.2023 14:34, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Djembo
Posts in topic: 2
Beiträge: 5184
Registriert: 26.11.2011 08:10
Wohnort: Irgendwo zwischen Klassenzimmer und Schreibtisch

Auszeichnungen

Errungenschaften

Nutzen des Vorteils "Glück" im Spiel

Ungelesener Beitrag von Djembo »

Andwari hat geschrieben: 31.05.2023 17:17 Das pauschale Schadenverteilen an Gustav und/oder seinen unglücklichen Vetter Donald... DSA1-3 hat angerufen, es will seinen Spielstil zurück.
Also in deinen Runden sind alle schön sicher, so lange sie nicht in einen Kampf gehen? In Schiffsgefechten wird niemand verletzt, Pfeilhagel sind egal und Lawinen betreffen die Helden nicht?
Was du Bauchpinseln nennst, nenne ich Ausspielen. Klar kann ich jedes einzelne Mal würfeln, ob ein Held vom Pfeilhagel getroffen wird. Dann mache ich aus einer Szene, in der ich eine spannende Situation beschreibe und ein wenig fluffige Modi verteile, eine Szene, in der ich die 50 Pfeile durchwürfele und dann auf den Bruchfaktor schaue. Aber der Nutzen davon ist doch schon eher zweifelhaft. Zumal ich dann am Ende mal ein wenig Würfelpech habe und ein Held mit 20 Pfeilen im Körper tot neben seinem zerbrochenen Schild liegt. Und wenn ich das tue und Gustav mich bei den beiden Pfeilen, die ihn treffen würden, neu würfeln lässt, wo ist dann am Ende der Unterschied?

Aber klar, das ist nicht Rules As Written, das ist eindeutig.
KleinerIrrer hat geschrieben: 01.06.2023 09:28 Zum üblichen DSA Stil gehört "Man sollte nicht durch Würfelpech sterben". Das steht sogar explizit irgendwo so, glaube ich. Zwischen den Zeilen von offiziellen Abenteuern findet man sogar die stärkere Aussage: "Wir spielen eine vorgegebene Geschichte und die Würfel haben keinerlei echte Auswirkung darauf." Wenn man also DSA spielt wie intended, ist Glück überteuert, würde ich sagen.
Das ist eine oft getroffene Aussage, die aber zumindest bis einschließlich 4.1 so nirgendwo steht. In Abenteuern, ja, gerade in den railroadigen stehen solche Sachen. Aber nur weil da ein Stempel "offiziell" drauf ist, der im Grunde bedeutet "Hey, ich glaube, damit können wir Geld verdienen", bedeutet das nicht, dass das "DsA as intended" ist. Und das Schienenspiel ist eine Krankheit, die in früheren Editionen noch deutlich schlimmer war. Wenn man dann Abenteuer wie das Jahr des Feuers beispielsweise spielt, dann kommt man tatsächlich irgendwann an den Punkt, an dem man das mit dem Würfeln auch einfach sein lassen kann weil die Aktionen der SCs eh keinerlei Auswirkungen haben. In unserer Runde hat
Spoiler
Galotta das Zwei-Komponentengift mit den Worten "Ja wenn ihr mir dies unbedingt unterjubeln wollt, dann trinke ich es halt! Ihr werdet sehen, dass der Herr der Rache nicht zulassen wir, dass blablablabla." geschluckt.
Es war bereits in den späten Morgenstunden OT und wir haben die Sache einfach gründlich vermasselt, aber die Geschichte musste weiter gehen.
Und in so einem Kontext ist der Vorteil auch schlichtweg nutzlos. Er wird ja sogar durch die Einschränkung, dass nur offen gewürfelte Proben neu gewürfelt werden können, völlig sinnlos gemacht. Ich würfele immer verdeckt*.
Aber in Abenteuern, die einen etwas offeneren Verlauf und Ausgang haben, da funktioniert der Vorteil RAW ziemlich gut, man darf nur niemals vergessen, dass man 0-2 mal PRO INGAMETAG neu würfeln darf, nicht pro Spielsitzung. Ich mag halt meine Variante lieber, aber RAW ist es ein guter Vorteil (abgesehen von der "offen gewürfelt) Einschränkung.



*Wobe ich ehrlich würfele, die Spieler sollen nur nicht wissen, was genau die Gegner können
“I sound my barbaric yawp over the roofs of the world.”

Demur Borgi
Posts in topic: 1
Beiträge: 67
Registriert: 22.03.2011 11:44
Wohnort: Landkreis Verden

Auszeichnungen

Errungenschaften

Nutzen des Vorteils "Glück" im Spiel

Ungelesener Beitrag von Demur Borgi »

Ich mag den Vorteil Glück, aus einem einfachen Grund: Er macht Spaß! Und dafür spielen wier doch DSA, oder?

Also mein Char mit Glück ist ein Thorwalscher Soldat. Die Kombination aus Rasse/Kultur/Profession ist erstaunlich günstig [insb. im Vergleich zu den angeführten Magiern und Geweihten]. Da war schön solide Platz für einen 12-GP Vorteil.

Und im Kampf wird - auch bei wechslenden Spielleitern - viel gewürfelt. Und was gibt es schöneres, als wenn der geworfene Schneidzahn fast vorbei geht aber in letzter Sekunde nun doch trifft? Oder die Orknase zwar glücklich auf den Gegner angerauscht kommt und ihn in letzter Sekunde doch noch kritisch trifft?
Das erneute Würfeln von diesen einfachen W20-Würfen im Kampf ist enorm befriedigend, denn dieser unmittelbare Erfolg, die unbestätige 1 in eine bestätige 1 oder den misslungenen Wurf in einen erfolgreichen umändern zu können, indem man nochmal würfelt, ist großartig!

Diese Situationen kommen oft vor und sind vom Meister unabhängig. Ich kann den Vorteil Glück also empfehlen!

Kleine Einschränkung: Ich würde bei Zauberkundigen eher andere Vorteile für die 12 GP nehmen. Astralmacht, Feste Gewohnheit, Astrale Reg., .... die Liste ist lang. Und ja, das gilt auch für Beschwörer.

Antworten