DSA5 Erfahrungsgrad und Startalter des Helden

Von A wie Abenteuerpunkte bis Z wie Zwerg: Alles über Erstellung und Entwicklung von Charakteren.
Antworten
flipperghost
Posts in topic: 1
Beiträge: 24
Registriert: 22.02.2013 02:58

Errungenschaften

Erfahrungsgrad und Startalter des Helden

Ungelesener Beitrag von flipperghost »

Die Zwölfe zum Gruße,

Ich habe folgende Frage, bzw möchte gerne einmal ein paar Meinungen zu meiner Frage lesen. Und zwar, in DSA5 gibt es ja beim erstellen eines Helden 7 verschiedene Erfahrungsgrade (EG), Unerfahren, Durchschnittlich, Erfahren (standard), Kompetent, Meisterlich, Brilliant und Legendär.

Wenn man seinen Helden fast fertig erstellt hat, stellt sich dann oft noch die Frage, wie alt dieser denn sein soll. Laut Regelbuch kann man sich das Alter frei aussuchen oder in den Tabellen Erfahrungsgrad & Alter nachschauen. Darin steht zum Beispiel beim Menschen:
Unerfahren = 12+1w3 (13-15 Jahre)
Durchschnittlich = 14+1w3 (15-17 Jahre)
Erfahren = 16+1w3 (17-19 Jahre)
Kompetent = 20+1w6 (21-26 Jahre)
Meisterlich = 25+1w6 (26-31 Jahre)
Brilliant = 30+1w6 (31-36 Jahre)
Legendär = 35+1w6 (36-41 Jahre)

Beispielsweise kann ich mit Erfahren sagen, mein Held ist 18 jahre alt, andere würden sagen, nö is mir zu jung, der soll so 25 Jahre alt sein (beim selben Erfahrungsgrad). Heißt also, man könnte es auch nach unten hin genauso machen, so dass ein erfahrener Held erst 15 ist. Und hier kommt Der Knackpunkt: da es keine eindeutigen Regeln dazu gibt, wie das Startalter des Helden ist, könnte man, wenn man z.B ein Kind oder Teenager spielen will einfach sagen, der ist jetzt erfahren oder gar kompetent. Wo ist da eurer Meinung nach die Grenze?

Meine Richtlinie war bisher, man darf sein Alter laut der obigen Tabelle auch im Bereich einen über oder unter dem Erfahrungsgrad wählen. Sobald es zwei Stufen drüber oder drunter ist, wird es schon etwas unglaubwürdiger, vor allem wenn es zwei stufen darunter ist. Auch ein, ich sag mal etwas älterer Mensch kann wenig erfahrung in seinem Leben gesammelt haben und seine körperlichen und geistigen Fähigkeiten stark vernachlässigt. So dass ein 40 jähriger Held z.B nur auf Durchschnittlich startet. Wie verhält es sich aber mit besonders jungen Helden, die im Prinzip noch Kinder sind? Ich habe schon mehrmals den Fall erlebt, dass man sich an einen 13 jährigen Helden versuchen will (jünger würde ich es auch nicht zulassen) und will aber einen höheren Erfahrungsgrad wählen, als es für jenes Alter empfohlen ist. Wo sagt ihr also ist Schluss?
Meiner Meinung nach ist bei einem 13 jährigen Held spätestens auf Erfahrungsgrad (Erfahren) Schluss, wenn er/sie z.B besonders talentiert ist - gibt ja durchaus Wunderkinder oder Kinder die sehr früh besonders krasse Fähigkeiten für ihr Alter haben. Aber wie schätzt ihr das ein?

Würde mich sehr über eure Antworten freuen! danke schonmal im Voraus :)

Benutzeravatar
POMG
Posts in topic: 1
Beiträge: 402
Registriert: 24.06.2020 20:03
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Erfahrungsgrad und Startalter des Helden

Ungelesener Beitrag von POMG »

In meinen Augen gehen im DSA5-System Erfahrungsgrad und Charakteralter Hand in Hand. Ich kann mir über das Charakteralter relativ konsistent Rückschlüsse auf den Erfahrungsgrad und auch den Erfahrungshorizont eines jeden Aventuriers erschließen. Diese Konsistenz schafft mir persönlich auch einen gewissen Grad an Immersion. Durch die Art und Weise wie das Regelsystem Talente und Eigenschaften abstrahiert, kann ich auch in jedem Fall einen plausiblen Aventurier in dem jeweiligen Alter darstellen und das ohne, dass es schnell mal unglaubwürdig wird.

Besonders relevant wird das wenn man dahingehend noch etwas weiter denkt, dass Erfahrungsgrade und das damit einhergehende Alter einen bestimmten Lebensabschnitt simulieren sollen. Der Erfahrungsgrad erfahren beispielsweise simuliert einen Aventurier, der relativ Punktgenau am ende seiner ersten Berufsausbildung steht. Sei das jetzt der Handwerker mit dem Gesellenbrief, der Schwertgeselle mit seinem Ring oder der Adeptus minor mit entsprechender Abschlussprüfung. Mit etwas Hirnschmalz kann man dieses Schema auch auf abstraktere Professionen anwenden, da hilft einem auch das entsprechende Alter wieder.

Jetzt ist die Frage ob man an dieser Gliederung rütteln darf und inwieweit das Sinn macht. In der Regel würde ich meinen Spielern eine gewisse Altersmarge zugestehen, mit der sie aus dem eigentlichen Rahmen ausbrechen dürfen. Dieser ist selten mehr als +-2 Jahre. Ich sehe die verschiedenen Aspekte hierbei einfach zu eng verzahnt, als dass ich einen stimmigen Charakter außerhalb dieses Schemas sehen kann.

Gegenargument zu meinen Hypothesen ist wohl hauptsächlich der "Abenteuererfaktor", also die Asymmetrie, die innerweltlich zwischen Helden und Normalaventuriern erzeugt wird, dadurch, dass Helden eben in relativ kurzer Zeit ziemlich viele AP ansammeln können. Daneben ist das Erfahrungsgradsystem auch nach oben hin sehr ungenau, wenn jeder 40 Jährige Mensch jetzt auf einmal ein absoluter Überflieger in jeglichem Vergleich mit einem 20 Jährigen ist. Man kann jetzt einerseits darüber Überlegungen erwägen, ob die "Steigerung" der Aventurier vielleicht etwas spezieller verlaufen mag, oder ob der Erfahrungsgradient vielleicht ein wenig differenzierter zu betrachten wäre. So oder so denke ich kann man mit ein wenig Abstraktion aber auch hier über diese beiden Faktoren hinwegsehen, ohne, dass einem jeder NPC die Show stiehlt oder die Welt unglaubwürdig wird.

Benutzeravatar
Marty mcFly
Posts in topic: 1
Beiträge: 2356
Registriert: 10.04.2008 23:07

Errungenschaften

Erfahrungsgrad und Startalter des Helden

Ungelesener Beitrag von Marty mcFly »

Ich finde deinen Ansatz, @flipperghost , eigentlich ganz gut. So grob würde ich es auch handhaben. Ich habe in DSA4 (später nach 5 übertragen) mal einen älteren Charakter (Ende 40) gebaut, der zwar auch schon ein paar Start-AP bekommen hatte, weil der Rest der Gruppe schon länger bestand. Aber der war dann auf DSA5 umgerechnet von den AP irgendwo zwischen Kompetent und Meisterlich, wäre also nach der obigen Tabelle maximal 30. Hat aber dann auch keinen gestört, letztendlich sind für mich die Werte nicht so entscheidend. Klar, ich kann keinen Erzmagus spielen, der keinen Zauber höher als 10 hat. Aber solange man mit den AP die Kernkompetenzen einigermaßen abdecken kann, finde ich das nicht so schlimm, wenn man im Alter etwas über oder unter dem Erfahrungsgrad liegt.

Benutzeravatar
mhd
Posts in topic: 1
Beiträge: 386
Registriert: 12.08.2014 19:32

Auszeichnungen

Errungenschaften

Erfahrungsgrad und Startalter des Helden

Ungelesener Beitrag von mhd »

Ich erinnere mich bei sowas immer an die Charaktererschaffung beim Traveller Rollenspiel (deutsche Version ehedem bei Fanpro...). Da nimmt man nicht eine Profession, sondern mehrere Arbeitsperioden derselben oder von Kombinationen. Man ist dann halt z.B. 3 x 4 Jahre bei der Space Navy und dann noch mal 4 Jahre ein Schmuggler und kommt damit sowohl auf Alter als auch auf Skillpaket.

Aber da gibt es danach auch keine Steigerung, also ein *komplett* anderes Wachstum als das bei DSA, was immer noch viel dem "Zero to Hero" von D&D und früheren Editionen schuldet.

DSA hatte aber auch schon immer die Situation, dass normal weltlich erfahrene Charaktere hochstufig waren. Also der kämpfende Graf dann sowieso, aber auch Händler und Gelehrte. Die hatten halt mitunter weniger in Abenteuer-Talenten, aber wahren in ihrer Kernkompetenz ausgezeichnet. Es ist also nicht so, dass wir einen Basis-Level haben den 90% aller Kulturschaffenden haben und als Abenteurer ist man praktisch ab Start schon herausragend.

Noch "schlimmer" wurde es dann so ab DSA4, wo man sehr optimieren kann und tut, und nach ein paar Abenteuern der Jäger der Truppe sinnenschärfer ist als der alte Elfen-NSC, der Magier einen höheren Arcanovi hat als Kadhil Okharim. Mit argen Lücken sonstwo, weil das ja nicht gerade "organisch" wächst. Führt dann auch gerne zum Wettrüsten auf Meister-Seite.

Spätestens hier habe ich dann weitgehend den "simulationistischen" Aspekt der Spielerwerte und damit auch die Gebundenheit ans Alter weitgehend aufgegeben. Der "brillante" Magus kann damit also 25 oder 68 sein.
Umgekehrt ja eh kein Problem, wie das Leben so lehrt.

Benutzeravatar
Timonidas
Posts in topic: 1
Beiträge: 2330
Registriert: 14.02.2019 06:27

Auszeichnungen

Errungenschaften

Erfahrungsgrad und Startalter des Helden

Ungelesener Beitrag von Timonidas »

Also generell bin ich eher dagegen dass man Kinder spielt weil die Regeln dass nicht gut darstellen. Ich hatte mal aber einen Fall da wollte einer einen halb Dschinn spielen und hat den dann als Kind mit hohen Erfahrungsgrad erstellt. In diesem Fall hatte das den Zweck seine vergleichsweise hohe magischen Fähigkeiten darzustellen. Also in den seltenen Fällen in dem.man tatsächlich eine Art Wunderkind spielt ist es finde ich in Ordnung, aber es sollte ne Ausnahme bleiben und auch nur nach Gruppenabsprache passieren.

Benutzeravatar
Grumbrak
Posts in topic: 1
Beiträge: 1148
Registriert: 31.07.2020 10:05
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Erfahrungsgrad und Startalter des Helden

Ungelesener Beitrag von Grumbrak »

flipperghost hat geschrieben: 30.03.2023 17:52 Beispielsweise kann ich mit Erfahren sagen, mein Held ist 18 jahre alt, andere würden sagen, nö is mir zu jung, der soll so 25 Jahre alt sein (beim selben Erfahrungsgrad). Heißt also, man könnte es auch nach unten hin genauso machen, so dass ein erfahrener Held erst 15 ist. Und hier kommt Der Knackpunkt: da es keine eindeutigen Regeln dazu gibt, wie das Startalter des Helden ist, könnte man, wenn man z.B ein Kind oder Teenager spielen will einfach sagen, der ist jetzt erfahren oder gar kompetent. Wo ist da eurer Meinung nach die Grenze?
Die Idee ist gut. Kann aber dazu führen, dass das 14 jährige Mädchen die ebste Schwertmeisterin Aventuriens ist und der 12 jährige Junge der größte Erzmagier. Der 8jährige Paul der beste Schmied.
Ist das "realisitisch"? Je nachdem wie realistisch man es mag kann man es so spielen, oder auch nicht.

Ich würde z. B. in einer "Kindergruppe" (also DSA Einsteiger, die selbst zwischen 8 und 12 sind) trotzdem mit 1.100 Puntken anfangen... hey sie sollen Spaß auf Aventurien haben... scheiß auf den Realismus.
Spielen wir mit Erwachsenen (30-99 JAhre), dann eher nicht. Es macht uns teilweise Spaß einen 18 jährigen Jungspund zu spielen, der noch "an die WAhre liebe glaubt und von der Prinzessin Nedime oder dem Prinzen Nedem träumt"...

Antworten