DSA4 Praiosgeweihte auf dem Weg zur Menschlichkeit

Von A wie Abenteuerpunkte bis Z wie Zwerg: Alles über Erstellung und Entwicklung von Charakteren.
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MyAlterLife
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Praiosgeweihte auf dem Weg zur Menschlichkeit

Ungelesener Beitrag von MyAlterLife »

Praios zum Gruße ihr lieben Leute, :feuerwerk: :feuerwerk:

(G7 Spoilers ahead :rolleyes: )
Ich weiß, dass wegen der Überschrift schon der ein oder andere die Augen rollen wird.
Und ja, ich habe sämtliche Einträge dazu gelesen, wie sehr ein Praiosgeweihter unspielbar für einen SC ist.
Bei uns in der Runde gab es allerdings eine seltene Ausnahmesitauation
Spoiler
(auf Arras de Mott wärend der G7)
, die es für eine Kurze Zeit erlaubte meine liebste Zylya Winterkalt als zweiten Charakter zu spielen. Da meine liebste Klasse Geweihte sind, meinte mein GM "jetzt oder nie!" und daraus ist dann ein SC enstanden, der für die Helden auch mal in die Bib gehen konnte - Natürlich immer offiziell! :6F:

Nun befinde ich mich in der Situation, dass mein eigentlicher Charakter sehr wahrscheinlich bald den Löffel abgibt (ich spiele noch nicht lange und bei der Erstellung habe ich alle Fehler gemacht, die man nur so machen kann. Es ist nahezu unmöglich den Charakter noch nachhaltig zu reparieren :cry: ).

Nun frage ich mich, ob ich Zylya zurück bringen kann.... :grübeln:
Es sind ca. 5 Jahre vergangen und ich bilde mir ein sagen zu können, dass ich bei ihrer Erstellung darauf geachtet habe, dass sie die Grundvorraussetzung für eine charakterliche Kehrtwendung hat.
Ja, sie hat einen der Helden einer "Befragung" unterzogen. Aber der jenige war tatsächlich übergelaufen zum lieben Borbi.
Sie hat sich am Ende des Teils auch gründlich entschuldigt für ihr verhalten, das möglicherweise dazu beigetragen hat wie der Verlauf dann ausgeartet ist und dadurch einer der Helden starb. :oops:

Wie dem auch sei:
In diesen 5 Jahren kann sehr viel passiert sein
Spoiler
und das Erlebnis auf Arras de Mott wird sie definitv auf die ein oder andere Art geprägt haben, besonders das Zusammentreffen mit dem zweiten Zeichen
, schätze ich.
Also würde ich mich freuen über ein paar liebe Tips von euch, auch wenn ihr denkt ich sollte es besser sein lassen, wie ich einen "geleuterten" Geweihten spielen kann, der vorher sehr streng zu sich sebst und anderen war und dessen Herz jetzt für die Menschen geöffnet wurde.

Ich bin schon so weit, dass sie nicht perfekt ist. Sie wird ab und an noch Totalausfälle haben, aber sich sehr viel Mühe geben immer daran zu denken, dass Praios nicht für alle Weltlichen Probleme die ideale Lösung hat und es berechtigter Weise auch 12 Götter und damit mehr gibt, als nur Sonnenschein. :wink:

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Skalde
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Praiosgeweihte auf dem Weg zur Menschlichkeit

Ungelesener Beitrag von Skalde »

MyAlterLife hat geschrieben: 01.06.2021 10:39 Und ja, ich habe sämtliche Einträge dazu gelesen, wie sehr ein Praiosgeweihter unspielbar für einen SC ist.
Wer zum Geier erzählt denn sowas? Natürlich sind Praioten spielbar. Nicht in jedem Abenteuer, aber das gilt für fast jede Profession.
MyAlterLife hat geschrieben: 01.06.2021 10:39 Ja, sie hat einen der Helden einer "Befragung" unterzogen. Aber der jenige war tatsächlich übergelaufen zum lieben Borbi.
Sie hat sich am Ende des Teils auch gründlich entschuldigt für ihr verhalten, das möglicherweise dazu beigetragen hat wie der Verlauf dann ausgeartet ist und dadurch einer der Helden starb.
Entschuldigt wofür? Einen Frevler an den Göttern, der seine unsterbliche Seele und vielleicht die Seelen anderer noch dazu in Gefahr bringt, ein bisschen durch die Mangel zu drehen, ist nicht nur ihre Pflicht, sondern die eines jeden götterfürchtigen Helden. Und wie genau hat das den Tod eines Helden zur Folge gehabt? Wenn es der Borbaradianer war, war sein Leben sowieso verwirkt und sie müsste sich höchstens Vorwürfe machen, wenn es ihr nicht gelungen ist, seine Seele zu retten.

Ich glaube, deine Sorgen kommen vor allem daher, dass du sehr moderne Maßstäbe an Aventurien anlegst. Die Praioten sind keine humorlose Karikatur der spanischen Inquisition, auch wenn sie oft so dargestellt werden, sie sind die Beschützer der Menschheit vor dem Namenlosen, den Dämonen, schädlicher Magie und eigener Fehlbarkeit. Die glauben nicht an Praios, sie wissen, dass er existiert. Genauso wie die Dämonen, die alles daran setzen, die Welt zu zerstören und die Seelen der Menschen in die Niederhöllen zu reißen. In diesem Konflikt kann es keine "Neutralen" geben, und deine Geweihte hat ihre Seite gewählt - sie steht auf der Seite Praios, auf der Seite der Menschen. Der Rest der Gruppe hoffentlich auch, sonst wird es schwierig mit der G7.
MyAlterLife hat geschrieben: 01.06.2021 10:39 Also würde ich mich freuen über ein paar liebe Tips von euch, auch wenn ihr denkt ich sollte es besser sein lassen, wie ich einen "geleuterten" Geweihten spielen kann, der vorher sehr streng zu sich sebst und anderen war und dessen Herz jetzt für die Menschen geöffnet wurde.
Also wenn deine Heldin das Pech hatte, auf dem Priesterseminar immer nur Vorträge von Ucurian Jago, Rapherian von Eslamshagen, Praiosson Greiffas und ähnlich gestrickten Eiferern zu hören, könnte sie tatsächlich eine recht reaktionäre Haltung entwickelt haben.

"Der Tag, an dem Madas Fluch in die Welt kam, war der schwärzeste Tag in der Geschichte Deres. Wenn wir jedem einzelnen Magier mit der Kraft des heiligen Lichtes seine Kraft ausbrennen würden, wäre die Welt ein besserer Ort."

"Das Gesetz ist das Gesetz. Der Herr Praios hat es so gefügt, und wer es wagt, das zu hinterfragen, rüttelt an den Fundamenten der Zwölfgöttlichen Ordnung."

"Fiat justita et pereat mundi." (Es soll Gerechtigkeit geübt werden, auch wenn die Welt daran zugrunde geht.)


Diese Haltung kann sie durch ihre Erfahrungen aber radikal überdacht haben.

"Sind die Menschen etwa für das Gesetz da? Nein, das Gesetz ist für die Menschen da! Es soll ihnen Halt geben, nicht sie zerbrechen."

"Was Ihr getan habt, war gegen das Gesetz, aber ich sehe sehr wohl, dass Ihr es aus guten Gründen getan habt. Vielleicht war es zum größeren Wohle aller."

"Es ist kein Verbrechen, als Magier geboren zu werden. Es ist auch kein Verbrechen, wenn Ihr zaubert. Aber wenn Ihr Magie zu finsteren Zwecken einsetzt, Praios Gebote brecht oder gar andere damit in Gefahr bringt, dann seid versichert, dass ich Euch persönlich den Bannstrahlern übergebe!"
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Twoflower
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Praiosgeweihte auf dem Weg zur Menschlichkeit

Ungelesener Beitrag von Twoflower »

Wer sagt denn, dass Praiosgeweihte als SC unspielbar wären?
Ich kann mich an diverse Threads hier im Forum erinnern, in denen über Helden-Praiosgeweihte in diversen Situationen diskutiert wurde.

Ja klar, es gibt Gruppenkonstellationen, in die sich ein Praiosgeweihter nicht so toll einfügt - dämonenbeschwörende Magier, Hexen, sehr dunkelgraue Gruppen. Dass man so ein bisschen gucken muss, wie die Gruppe harmoniert, ist aber ein generelles Thema und kein praiotenspezifisches Problem. Auch etwa ein strenggläubger Novadi oder ein Brabaker Dämonologe passen bei Weitem nicht in jede Gruppe hinein.
Und es gibt natürlich auch Abenteuer und Kampagnenkonzepte, in denen ein Praiosgeweihter nicht glücklich wird - für eine Piratenkampagne im Südmeer oder Einbruchserien in Gareth sollte man sich etwas anderes aussuchen. Das gilt aber wiederum auch z.B. für einen Seefahrer in einer Khom-Kampagne ;)
Ein Praiosgeweihter bringt mehr "Kompatibilitätsprobleme" mit sich als andere Charakter, er kann aber auch ein enorm interessanter und bereichernder Charakter sein und es gibt auch Gruppenkonstellationen und Kampagnen, in die er ganz hervorragend reinpasst.
Beispielsweise bei der Quanionsqueste (als offensichtlichstes Beispiel) hätte ich es als Meister als verpasste Gelegenheit und enorm schade empfunden, wenn es keinen Praiosgeweihten in der Gruppe gegeben hätte; und an dem Praiosgeweihte, den wir dann dabei hatten, hatten der Spieler, die Gruppe und ich als SL jede Menge Freude.

Da du nach Tipps fragst: wichtig ist, denke ich, dass man den Charakter nicht als völlig verbohrten Fanatiker baut. Nicht jeder Praiosgeweihte ist ein Bannstrahler oder Inquisitor oder ein Traditionalist, der Praios für den alles überragenden Götterfürsten hält. Es gibt, auch ganz offiziell, in der Praioskirche Strömungen, die etwa die mystischen und spirituellen Aspekte des Kultes betonen (die Mystiker), sich dafür einsetzen, dass das einfache Volk und Benachteiligte zu ihrem Recht kommen (die Braniborier) oder die eine wesentlich größere Toleranz gegenüber Magiebegabten befürworten (die Prinzipisten).
Und vor allem sind auch Praiosgeweihte Menschen - und damit z.B. Zweit- oder Drittgeborene aus Adelsfamilien, die in der Praioskirche untergebracht wurden, weil das die Familie schon immer so macht, oder begabte Kinder aus einfachem Hause, bei denen die Eltern dankbar für die Ausbildung und den sozialen Aufstieg waren, den die Kirche ihrem Kind ermöglicht. Und bei solchen Vorgeschichten kann es durchaus sein, dass der Geweihte gar nicht so rückhaltlos begeistert von den Lehren seiner Kirche ist, Zweifel in seinem Glauben hegt und Verständnis für menschliche Schwächen und Fehler hat.
Falls du das Praios-Vademecum hast: darin gibt es noch sehr viele schöne Tipps und Ideen zur Ausgestaltung eines "spielbaren" Praiosgeweihten.

Also: trau dich, deine Zylva Winterkalt wiederzubeleben, überlege dir ein wenig, wie sie mit den anderen Charakteren der Gruppe auskommen kann, passe vielleicht noch ein paar Sachen an ihrer Persönlichkeit und Vorgeschichte an und baue vor allem auch vielleicht noch in der Gruppe vorhandene Vorurteile gegenüber Praiosgeweihten ab. Ich glaube, dass gerade auch in einer G7-Runde die Praiosgeweihte eine sehr spannende Rolle einnehmen kann und die Gruppe von ihren Fähigkeiten ganz stark profitieren kann.

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RvB
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Praiosgeweihte auf dem Weg zur Menschlichkeit

Ungelesener Beitrag von RvB »

Ich finde Praios-Geweihte überhaupt nicht unspielbar. Ich selbst spiele in der Borbarad-Kampagne eine geweihte Sonnenlegionärin und für ein anderes Abenteuer habe ich mir eine Praios-Geweihte aus Al'Anfa konzipiert, die aber noch nicht zum Einsatz kam. Lass dich nicht von Vorurteilen einschüchtern, deine Geweihte kann toll und bereichernd werden! Vor allem in einer Kampagne, in der man gegen die Finsternis kämpft. Sich voller Überzeugung auf die Seite des Lichts zu stellen, sollte nichts sein, wofür du dich entschuldigen musst.
Und selbst bei solchen etwas extremeren Institutionen wie Inquisition oder Bannstrahl: Selbst die genießen zu Recht einen großen Respekt in der Bevölkerung. Denn (ich weiß nicht mehr, wer das sagte, aber es ist mir hängen geblieben)... Das sind diejenigen, die da rein laufen, wo alle anderen schreiend raus laufen. Wenn irgendwo dunkle Machenschaften im Gang sind, ist es an erster Stelle der Praios-Geweihte, von dem du Hilfe erwarten kannst.

Du hast nach Tipps gefragt. Von mir zwei:

1.)
Mach dir bewusst, welche positiven Dinge Praios den Menschen bringt. Für welche guten, wichtigen Werte er steht. Und dann vertritt das! Und zwar mit Überzeugung. ☀️ In der Spielerschaft ist der Fokus zum Teil mehr auf den unangenehmen Seiten von Praios (Strenge, Verbote, Unflexibilität...), aber als Geweihte bist du in der Tiefe davon überzeugt, dass das wärmende Sonnenlicht das Beste ist, was dir in deinem Leben je passiert ist. Es gibt Hoffnung, Halt und die Gewissheit, auf der richtigen Seite zu stehen. Praios sagt: Jeder hat seinen Platz in der Welt und damit ist auch jeder wichtig. Das ist eine positive, tröstliche Botschaft. Auch ein Bauer, der rechtschaffen sein Tagwerk tut und eine aufrechte, ehrliche Person ist, ist in Praios' Augen wertvoll und schützenswert. Praios gibt dem Adligen zwar die Herrschaft über diesen Bauern, aber verpflichtet ihn auch, für dessen Sicherheit und Lebensgrundlage zu sorgen. Es ist Praios' Wille, dass der Lehnsherr dazu verpflichtet ist, den Bauernhof gegen die Räuberbanden/Orks etc. abzusichern und für Gerechtigkeit zu sorgen (indem er Recht spricht, wenn der Nachbar ihm eine Kuh geklaut hat).
Gerechtigkeit durchzusetzen hilft allen - auch und gerade den kleinen Leuten, die sie nicht selbst mit dem Schwert einfordern könnten. Wenn nur das Recht des Stärkeren gelten würde und jemand, der gut mit Waffen oder Magie umgehen kann, sich einfach rücksichtslos nehmen kann, was er will... Was wäre das für eine Welt? Praios ist der, der dafür einsteht, dass das nicht so ist. Das ist sehr sehr wichtig, sonst würde die Welt im Chaos versinken. Lügner dürfen keinen Vorteil haben, Betrug muss bestraft werden (weil sonst der Ehrliche der Gelackmeierte ist). --> Praios! Handlungen haben Konsequenzen und das ist wichtig für das Gemeinwohl.
Etc., etc...

2.)
Twoflower hat geschrieben: 01.06.2021 11:27 Praios-Vademecum
!! Absolute Empfehlung. Kauf es dir, wenn du es noch nicht hast, um ein besseres Gefühl zu bekommen für diesen Glauben. Ich finde es super.
Die Galerie meiner hesindegefälligen Malerei findet ihr >>hier<< und meine Wiki-Seite >>hier<<.

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Der löbliche Pilger
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Praiosgeweihte auf dem Weg zur Menschlichkeit

Ungelesener Beitrag von Der löbliche Pilger »

Vor der Quanionsqueste besteht die praiotische Geweihtenschaft zwar überwiegend aus Hardlinern, allerdings nicht nur. Mystiker gab es auch zuvor bereits (wenn auch ohne viel Einfluss) und als sich die Braniborier 2022 BF gegründet haben, wird diese Ausrichtung auch nicht von jetzt auf gleich vom Himmel gefallen sein, sodass deine Heldin ja eine Vorreiterin dieser kirchlichen Strömung sein könnte.

Insofern würde ich mir da gar keine Gedanken machen, wenn ich in die G7 mit einer gemäßigten Geweihten starten sollte.

In diesem Sinne: +1 für das Praios-Vademecum! :)

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Seidoss-Anima von Seelenheil
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Praiosgeweihte auf dem Weg zur Menschlichkeit

Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Ich verstehe deine Ausgangsfrage noch nicht so ganz.
Hast du das Praiosvademecum? Da stehen viele schöne TExte, bspw. braniborischer Natur, die klarstellen, dass rerst einmal als die Guten zu sehen sind. Oder anders formuliert: Das Streben nach Recht und Ordnung und auch das Wissen um die Notwendigkeit einer strengen Durchsetzung zum Schutz des Volkes sind keine schlechten Eigenschaften.

Wenn ich also die Augen Rolle, dann nur deshalb, weil mich wundert, wer Praioten als nicht geeignet für SCs betrachtet.
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Oberork Sim
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Praiosgeweihte auf dem Weg zur Menschlichkeit

Ungelesener Beitrag von Oberork Sim »

Ich lese aus deinem Text das in deiner Gruppe Praioten eher nicht so beliebt zu sein scheinen. Liegt das an den Spielern, oder eher an den Charaktern, also eine Haufen von Dieben und Söldnern oder so?
Generell kann es aber schon Spaß machen einen Charakter zu spielen der bei seiner Gruppe etwas aneckt, ich würde das mit den anderen besprechen wie streng deine Geweihte werden soll und wie sehr die das tolerieren können.
Ich würde mich an deiner Stelle auch nicht zu sehr auf eine Vorstellung versteifen. In der Realität bestehen Menschen ja auch nicht nur aus einer Eigenschaft und sind meist (hoffentlich) in der Lage sich weiter zu entwickeln.

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Desiderius Findeisen
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Ungelesener Beitrag von Desiderius Findeisen »

Oft liegt solche Unsymphatie gegenüber Praios-Geweihten auch an der Darstellung durch den Spielleiter bzw. durch die Abenteuer. Wenn gefühlt jeder Praiot ein Fanatiker ist, der alles verbrennt, was nicht bei drei auf dem Baum ist, leidet das Bild der Praioten halt. Dabei hat die Kirche eben einiges mehr zu bieten als ein Abklatsch der katholischen Kirche zu ihren schlimmsten Zeiten zu sein.
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Seidoss-Anima von Seelenheil
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Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Desiderius Findeisen hat geschrieben: 02.06.2021 06:19 Oft liegt solche Unsymphatie gegenüber Praios-Geweihten auch an der Darstellung durch den Spielleiter bzw. durch die Abenteuer. Wenn gefühlt jeder Praiot ein Fanatiker ist, der alles verbrennt, was nicht bei drei auf dem Baum ist, leidet das Bild der Praioten halt. Dabei hat die Kirche eben einiges mehr zu bieten als ein Abklatsch der katholischen Kirche zu ihren schlimmsten Zeiten zu sein.
Zumal die Kirche zu keiner Zeit als Institution oder in der Mehrzahl ihrer Mitglieder so arroganz war, wie man soch den gemeinen Praioten vorstellt.

Ich würde mich bei den Praioten einfach an den Aspekten orientieren: Wahrheit, Recht, Ordnung, Gerechtigkeit, Kampf wider Schwarzmagie und Sorge um das Seelenheil: Nur der Rondrageweihte kann sonst noch von sich behaupten, eine so archetypische Heldenfigur zu repräsentieren.

Natürlich gibt es arrogante Priester, die wollen, dass man ihre Worte als Befehle versteht - das macht sie aber nicht zu Bösewichten oder untauglich als SCs.
Vielmehr sehe ich darin Potential für innere Konflikte und intensives Rollenspiel: Eigentlich sagen die Hochgeweihten ja, dass der Adel von Praios zum Herrschen eingesetzt wurde und dass man dem Adel gehorchen soll. Aber bin nicht ich dem Herrn Praios Geweiht? Ist er nicht der Gott der Herrschaft? Dann muss ich doch wissen, was gerechte Herrschaft heißt und ich bin es doch, der für eine solche einsteht: Ist es dann nicht Recht und Gut, wenn ich auch etwas zu sagen habe?
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Gorilla94
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Ungelesener Beitrag von Gorilla94 »

Ich denke, bei vielen Geweihten hat man oft einfach das Problem wie ihre Tugend aus Spielersicht wahrgenommen wird. Ein Kaninchen ist für den Großteil der Gesellschaft nicht tugendhaft, weil es keine Jäger auffrisst. Es ist schließlich harmlos und könnte nie ein Monster sein egal wie böse es wäre. Wenn der Geweihte auf den Spieler völlig harmlos/wehrlos wirkt und gleichzeitig auch noch die Stimme der Moral für sich beansprucht ohne je in Gefahr zu sein, dass ihn der Codex selbst unangenehm trifft, denkt man sich aus heutiger Denkweise instinktiv fast automatisch "Heuchler". Gerade, wenn man in dem Moment z.B. einen auf Manipulation optimierten Char spielt, der vielleicht noch Beherrschungsmagie beherrscht und jetzt einen Vortrag über Wahrheitsliebe von einem Praios-Geweihten zu hören bekommt (Magie mal ganz ausgeklammert) oder als überragender Kämpfer mit wenig einschränkendem Akademie-Codex auf einen Tsa-Radikal-Pazifisten trifft. Es wird ja theoretisch beim Geweihten sogar noch extremer, weil all seine Macht in Form von Lithurgien und Sozialstatus sogar noch erlischen würde, wenn er sich dem Gott nicht gefällig gegenüber verhalten würde...
In meiner einen Gruppe hatten wir einen sehr treuen Anhänger der Praioskirche als NPC - ich glaube er war Weißmagier, bin mir aber nicht mehr ganz sicher -, der gleich zu Anfang mal Flammenschwerter beschworen hat, um Ork-Banditen platt zu machen, die uns aufgrund von Würfelpech sonst überrannt hätten. Keiner (auch unter den unerfahrenen Spielern) hat zu irgendeinem Moment eine Abneigung gegen ihn gehabt und das obwohl er im Verlauf des Abenteuers genau die Standardpositionen alle hatte, die sonst vielen so sauer aufstoßen, und oft die Helden kritisiert hat. Immerhin hat er die Ideale trotz Versuchung 1 zu 1 vorgelebt. Ähnlich läuft es auch bei meinem sehr praios-nahen SC-Ritter in der sonst moralisch sehr grauen Gruppe. Sie verdrehen zwar hier und da die Augen, weil er sich "so anstellt", aber irgendwo ist da halt auch Respekt dafür da, wie er sich verhält - eben weil er jederzeit die Möglichkeit hätte ein Monster zu sein. Vielleicht kann man einem Praios-Geweihten dadurch einen besseren Stand in der Gruppe geben, indem man ihm eine Hintergrundgeschichte verpasst, die ihn eben nicht als "Joa... Ich wollte nicht richtig arbeiten und bin deshalb Mönch geworden"-Stereotyp rüberkommen lässt. Z.B. ein Adliger, der die Machtspielchen seiner Verwandschaft abstoßend fand.

Ich würde auch das Vademecum empfehlen. An sich stecken da nämlich sehr schöne Ansätze dahinter.

Taipan
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Praiosgeweihte auf dem Weg zur Menschlichkeit

Ungelesener Beitrag von Taipan »

Hier mal einige meiner Interpretationen des Praiosglaubens (entstanden durchaus mit dem Gedanken an „spielbare“ Praisogeweihte). Vielleicht hilft dir das als Anregung.

Magie: Magie an sich ist erstmal weder gut, noch schlecht. Magie ist ein Werkzeug, das aber bei falscher Benutzung unglaublichen Schaden anrichten kann. Das die Menschen noch nicht Bereit für diese Macht waren dürfte in der G7 ziemlich leicht zu argumentieren sein. Madas Frevel war sinnbildlich die Tante die den kleinen Neffen ne Kreissäge zum Spielen gegeben hat. Es sind Finger gerollt, und die Tante wurde verbannt. Die Magie war aber damit in der Welt, also muss man jetzt dafür sorge tragen, dass diejenigen mit Zugang zu Magie den verantwortungsbewussten Umgang lernen, und eventuell muss man halt hart gegen Verstöße vorgehen, zum Wohle der Allgemeinheit.

Gesetze: Gesetze sind der Grundstein der Zivilisation und der Ordnung. Deshalb sind Gesetzesverstöße an sich aus Prinzip ein Akt wider der Ordnung. Ein Praiot kann durchaus die widrigen Umstände die zu einem Verstoß führen nachvollziehen, und Mitgefühl und Verständnis für „Täter“ zeigen, aber das Gesetz ist nunmal Gesetz. Ein Praiot kann ein Gesetz sogar für Quatsch halten und sich für eine Änderung einsetzen, aber solange ein Gesetz gültig ist wird sich der Praiot dran halten, auch wenn es ihm persönlich missfällt. Ausnahme sind natürlich die in WdG angesprochenen Gesetze die gegen die göttliche Ordnung verstoßen, wobei man hier aufpassen muss nicht alle Gesetze die einem grad nicht passen zu „gegen die göttliche Ordnung“ zu erklären.
Hier ist vielleicht auch noch angemerkt, dass Praios wie aus seinem Eidsegen (glaube ich) hervor geht nicht an den Buchstaben des Gesetzes hängt, sondern an der Intention dahinter (anders als Phex, der bei seinem Eidsegen zur buchstabengetreuen Einhaltung verpflichtet). Das mag je nach Situation dem Praioten etwas Spielraum geben, oder aber den Spielraum einschränken, etwa wenn ein Spieler versucht einen Praioten jemanden täuschen zu lassen ohne „technisch gesehen“ zu lügen (Ich schaue auf dich „In wessen Auftrag reist Ihr?“ „Habt ihr schonmal von Sultan Name ibn Öffnet al’Türen gehört?“ Gegenfragenbullshit).

Die göttliche Ordnung: Praios ist zwar der Götterfürst, aber Herrschaft an sich ist eigentlich die Domäne des Namenlosen. Praios steht für eine Ordnung, in der jeder seinen Platz und seine Aufgabe hat, und das bedeutet, dass auch der Graf seine Rolle zu spielen, und seine Untertanen zu schützen und zu versorgen hat. Willkürherrschaft oder Grausamkeit gegenüber Untertanen ist genauso ein Frevel wie der Bauernaufstand. Das entschärft das Image von Praioten als Legitimierer von Tyrannen und Diktatoren etwas.

Wahrheit: Für Praioten gibt es eine objektive, göttliche Wahrheit und dieser sind sie verpflichtet. Das beinhaltet zwar, dass ein Praiot niemals Lügen wird, aber hat auch noch andere, oft von Autoren/Spielern übersehene Konsequenzen. Auch wenn das oft anders dargestellt wird, ist ein Praiot eigentlich des beste Freund der angeklagten „Hexe“, denn nicht nur ist die Hinrichtung einer Unschuldigen als Perversion des Rechtssystems an sich schon ein Frevel an Praios, sondern der Praiot ist eben auch „DER WAHRHEIT(tm)“ verpflichtet. Auch für fahrendes Volk (inklusive Heldengruppen) sollte der Praiosgeweihte eigentlich der erste sein an den man sich bei „Aussage von bekanntem Bürger von Stand“ gegen „Aussage von fahrendem Niemand mit Flöhen“ Situationen wendet. Immerhin muss dieser sich irgendwann vor seinem Gott verantworten.

Allgemein gilt für Praioten, dass diese stark von der Interpretation des SLs/der Gruppe abhängig sind, und es über die Jahre viele schlechte Darstellungen von Praioten gab. Wenn also nicht die ganze Gruppe mitzieht hast du als Einzelner kaum eine Chance einen „spielbaren“ Praioten gegen das „katholische Inquisition“-Bild durchzusetzen.
Außerdem muss ein SL die besondere Stellung von Praioten im Hinterkopf haben viele Plots (basieren darauf, dass die Helden sich ihre Audienz beim Baron erst verdienen müssen, oder dass die Helden Beweise finden müssen um die Unterstützung der Stadtwache zu kriegen, oder ganz im Allgemeinen, dass die „Autorität“ nicht auf sie Helden hört und man die Sache selbst in die Hand nehmen muss. Das alles ist schwer umzusetzen wenn man einen Praioten hat, bei dem jeder NpC weiß, dass er nicht lügt.
Zuletzt ist die genaue Rechtslage ein Bereich von Aventurien der oft sehr dünn beschrieben ist, der einem Praioten aber bekannt und für ihn auch relevant ist. Als Praiotenspieler muss man also relativ viel Rücksprache mit dem SL halten wie jetzt genau z.B die Waffengesetze in Kuslik oder die Zollbestimmungen im festumer Hafen sind, oder der SL muss dem Praiotenspieler genug vertrauen, dass der Praiotenspieler im Zweifel selbst lokale Gesetze einführen und ausarbeiten/improvisieren kann.

Das ist jetzt erstmal genug, es gibt hier im Forum einige Threads die sich mit dem Praiosglauben beschäftigen und in denen ich und andere vieles was ich hier genannt habe schon geschrieben haben. Die SuFu dürfte da ordentlich was liefern.
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Ungelesener Beitrag von MyAlterLife »

Danke für die Antworten!
Tut mir leid wenn es so wirkte, als würde ich alle Praioten als völlig gebrainwashed darstellen wollen, das war nicht meine Absicht.
Meine Zylya ist nur leider der verstockteste Mensch, den die Welt sich vorstellen kann - nicht weil sie Praiotin ist, sondern weil sie sie ist. Haha!

Wir haben leider eine Hexe in der Gruppe und ich muss mir besonders dahingehend echt noch eine meeeeenge Gedanken machen.
Das Praios Vademecum habe ich bereits verschlungen, aber ich schaue noch einmal rein, danke!
Zuletzt geändert von MyAlterLife am 06.06.2021 15:25, insgesamt 1-mal geändert.

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MyAlterLife hat geschrieben: 06.06.2021 15:17 Wir haben leider eine Hexe in der Gruppe
Eine Hexe zu sein, ist kein Verbrechen. Solange sie keine Gesetze bricht, stehen die beiden nicht im Konflikt. Wenn also der Grund, die Gruppe zu begleiten, wichtig genug ist, könnte deine Praiotin es trotzdem machen. Vor allem... Wenn diese Gruppe eine wichtige Aufgabe verfolgt, sollte vielleicht jemand ein Auge auf diese Leute (und vor allem die Hexe) haben, meinst du nicht? 😉
Die Galerie meiner hesindegefälligen Malerei findet ihr >>hier<< und meine Wiki-Seite >>hier<<.

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Seidoss-Anima von Seelenheil
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RvB hat geschrieben: 07.06.2021 00:38
MyAlterLife hat geschrieben: 06.06.2021 15:17 Wir haben leider eine Hexe in der Gruppe
Eine Hexe zu sein, ist kein Verbrechen. Solange sie keine Gesetze bricht, stehen die beiden nicht im Konflikt. Wenn also der Grund, die Gruppe zu begleiten, wichtig genug ist, könnte deine Praiotin es trotzdem machen. Vor allem... Wenn diese Gruppe eine wichtige Aufgabe verfolgt, sollte vielleicht jemand ein Auge auf diese Leute (und vor allem die Hexe) haben, meinst du nicht? 😉
Exakt. Der Witz ist ja, dass im aktuellen Aventurien der Praiot der - zugegeben hähneknirschend - beste Freund der Hexe ist, weil er sie vor dem rechtsbrüchigen abergläubischen, vorurteilsbelasteten Mob beschützt.

Aber er achtet eben auch darauf, dass die emotionale und moralbefreite (siehe WdG und WdZ) Hexe nicht ihrerseits das Gesetz bricht, indem sie mit Flüchen um sich schmeisst.
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