Spoiler
Ich versuche nochmal, dich zu verstehen. Du willst, dass Erfahrung (AP) und Alter der Helden zusammen passen. Richtig?bluedragon7 hat geschrieben: ↑03.01.2020 22:16 @Halbblut @Advocatus DiaboliDas erlaubt auch unerfahrene Magier/Geweihte problemlos, nur für wirklich besonders junge Helden (Kinder) muss man noch anpassen. Den Fall hatte ich in DSA5 noch nicht.„Auszug aus Hausregeln“ hat geschrieben:In den DSA5 Regeln gibt es ja explizit die Option mit unterschiedlichen AP ins Spiel zu starten. Für diese Hausregel nehme ich folgendes an:
-jemand der fertig ausgebildet ist hat minimum die Werte seiner Profession (Rasse und Kultur)
-Die durchschnittliche Profession möge 300 AP kosten
-Dadurch bleiben 800 AP für Attribute und Individualisierung.
-Wer eine aufwändigere (=teurere) Profession hat ist dadurch am Ende der Ausbildung älter.
-für weniger oder mehr erfahrene Chars muss man entsprechend weniger oder mehr AP ausgeben.
-zusätzliche AP können Erfahrung im Beruf sein oder eher allgemeine Erfahrung
-zusätzliche Erfahrung macht älter.
Daraus ergibt sich:
StartAP sind also 800 + Rasse + Kultur + Profession (+ voraussetzende Vorteile/SF )
In der Gruppe bestimmen die höchsten StartAP das Maximum für alle, außer der SL legt zusätzliche Erfahrung für alle fest.
Die Maximalwerte für Attribute und Fertigkeiten entsprechen zunächst weiterhin der Stufe Erfahren im GRW
Wer mehr als seine eigenen StartAP versteigert spielt jemanden mit zusätzlicher Erfahrung und mit zusätzlicher Erfahrung steigen die Maximalwerte entsprechend:
+100 -> Kompetent
+300 -> Meisterlich
+600 -> Brilliant
Entsprechend ob die Erfahrung im Beruf gemacht wurde oder außerhalb sollte man entsprechende Fertigkeiten bevorzugt steigern.
Startalter:
Menschen (und Halbelfen) 13+W3 +1 Jahr pro volle 100 AP über 800 AP
Elfen 25+W6 +1 Jahr pro volle 50 AP über 800 AP
Zwerge 36+W6 +1 Jahr pro volle 25 AP über 800 AP
Jeweils plus einen zusätzlichen Würfel wenn über StartAP
Grundsätzlich alle auf 1x00 AP starten zu lassen gibt mir keinen Eindruck vom Alter des SC/NSC und würde jeden zwingen mit mehr AP zu spielen, selbst wenn er das nicht will. (Gibt genug Spieler in meinem Umfeld die lieber den Jungspund spielen wollen selbst wenn bzw sogar genau weil er so viel weniger kann)
Eine teurere Profession = mehr AP = mehr Erfahrung = höheres Alter. Da komme ich mit.
Aber auch wer einen erfahrenen Char mit einer teuren Profession spielt, soll die Möglichkeit haben, den Char individuell auszubauen. Richtig?
Dafür reichen bei einigen Professionen deiner Einschätzung nach die 1100 AP nicht. Das sehe ich anders, aber ich kann akzeptieren, dass man das so sieht. Also keine Diskussion hierzu.
Ich sehe aber nicht, wie man mit deinem System unerfahrene Magier erstellen können soll. Ein Magier hat doch dann immer 800 + ca. 20 (Kultur) +180 AP (Vorteil+SF Tradition) + ca. 300 (Profession) = ca. 1300 AP. Das entspricht einem Erfahrungsgrad zwischen kompetent und meisterlich. Wie ist da ein unerfahrener Magier möglich? Der Magier kann gar nicht weniger haben. Selbst wenn er will. Oder übersehe ich was? Willst du, dass Magier immer über dem Erfahrungsgrad kompetent (und entsprechend älter) beginnen, weil deiner Ansicht nach nur so ein stimmiger Magier spielbar wäre?
Oder definierst du einfach, dass ein Magier mit 1300 AP unerfahren ist, weil 1300 AP deinem System zufolge halt sein Startwert ist? Das sehe ich völlig anders, aber über die Definition von "erfahren" sollten wir nicht streiten. Streiterein um Wortdeutungshoheiten sind seltens fruchtbar. Hängen wir uns als nicht am Wort auf, sondern bleiben bei den Zahlen: Was ist, wenn ich einen Magier mit 1000 AP spielen möchte? Du wirst das nicht verbieten, denke ich. Aber ist das innerhalb deines Systems möglich oder nur als von dir zugestandene Ausnahme davon?
Andere Frage: Wie gehst du mit Spielern um, die ohne Kulturpaket erstellen wollen oder gar ohne Professionspaket? Die sich also selbst etwas frei zusammen bauen wollen? Kriegen die dann 800 AP + Rasse- und Kulturkosten + soviel AP sie halt wollen?
Ich sehe da einige Lücken in deinem System. Ich sehe Lücken, dass manche Dinge nicht oder nur kompliziert umsetzbar sind (unerfahrener zu spielen oder ohne Pakete zu erstellen). Und ich sehe Lücken, die auf Optimierung getrimmte Spieler extrem ausnutzen könnten, was zu extrem Ungleichgewicht an Powerlevel in einer Gruppe führen kann und was - ähnlich wie in DSA4.1 - dazu verleitet, teure Pakete zu wählen, statt das zu wählen, worauf man fluffig am meisten Lust hat. Es ist nicht so dramatisch wie bei DSA4.1, weil jeder die Möglichkeit hat, seine AP nach Belieben aufzustocken zum AP-Maximum der Gruppe. Ich nannte ja aber schon Gründe, die Spieler davon abhalten könnten, das zu tun, obwohl sie es das Ungleichgewicht ungerecht finden.
Ich finde dein System nicht so schlecht, wie es vielleicht rüber gekommen ist. Es ist besser als die DSA4.1-Regeln. Aber ich finde es definitiv nicht besser als die normalen DSA5-Reglen. Ich sehe einfach gar nicht, worin der Vorteil bestehen soll gegenüber: Jeder darf mit 900 AP oder 1000 AP oder 1100 AP oder 1200 AP oder 1400 AP starten - also unerfahren, durchschnittlich, erfahren, kompetent oder meisterlich - und ist entsprechend jünger oder älter. Ich würde das völlig unabhängig von den Professionskosten handhaben. Wer einen weisen Magier spielen will, wählt dann eben meisterlich und wer den jungen Jäger, wählt unerfahren. Wer der jungen Zauberlehrling spielen will, kann das aber genauso unproblematisch wie den alten wettergegärbten Seebär.
Und zu dem, was du, @B.O.B., gesagt hast:
Spoiler
Ja, DSA4.1-Erstellugsregeln haben viele traumatisiert, mich eingeschlossen. Rasse-Thorwahl-Kultur-Mittelreich-Krieger waren standard, aber ich hab auch Rasse-Trollzacker-Kultur-Tobrien als Baronssohn gesehen, natürlich als Krieger, nicht als Ritter. Ritter bekamen keine Steigervergünstigungen. Ich habe selber BGB Fasarer Gladiator auf Kultur Mittelreich gespielt, weil BGB Fasarer Gladiator einfach gut war. Trollzacker-Krieger war besser. Du hast schön zusammen gefasst, was in DSA4.1 ungerecht war, aber du hast unrecht, wenn du behauptest, das habe nichts mit dem Machtgefälle zwischen profan und nicht profan zu tun. Magische und geweihte Professionen waren tendentiell deutlich teurer als profane Professionen und bekamen dadurch mehr Paketverbilligung. Das hat sie gepusht - ganz unabhängig davon, ob Magie an sich jetzt overpowert war oder nicht. Außerdem hatten Magier durch Hauszauber und Merkmalskenntnisse, die fest in den Professionen verankert waren, Steigerverbilligungen - genau wie Krieger. Nebenbei bemerkt zählten Krieger darum dem allgemeinen Wortverständnisses nach genau darum eben auch nicht zu den profanen. Magier, Geweihte und Krieger waren effektiv spielbar, alles andere (= profan) nicht. Natürlich ist sowas gruppenabhängig. Wenn Magier und Krieger ihre Optimierungsmöglichkeiten nicht nutzen, konnten sie mitunter auch nutzloser sein als ein Jäger. Hab ich aber seltenst erlebt.
Was hat so eine Analyse der DSA4.1-Ungerechtigkeiten in einem DSA5-Thread zu suchen? Auf den ersten Blick eigentlich nichts. Es hat mich und andere traumatisiert, wie du sagst. Und natürlich beeinflusst das unsere Sicht auf DSA5 und die dortigen Regeln und Hausregeln. Ich finde es aber nicht richtig, uns deswegen "unreflektierte DSA5-Wahrnehmung" zu unterstellen. Vielleicht sind wir gerade reflektiert, weil wir die DSA4.1-Missstände reflektiert haben und so potentielle Fehler in DSA5-(Haus-)Regeln eher sehen? Aus Fehlern lernt man. Hoffentlich.
Bei DSA5 haben die Autoren aus ihren Fehlern gelernt. Die implizite Bitte der 4er Regelwerke war, nur Magier, Geweihte und Krieger zu spielen (Geweihte auch nur bei wohlwollender SL). Haben die Autoren deswegen bei 5 die spielbaren Professionen reduziert? Ja,im Grundregelwerk sind nur wenige, aber es kommen laufend neue dazu und im Gegensatz zu 4 können bei 5 alle auf's gleiche Level kommen. Krieger kämpfen nicht mehr zwingend besser als Söldner und ein Bauer kann genauso gut werden. Meines Erachtens gibt es mehr spielbare Professionen, nicht weniger. Meines Erachtens hat DSA5 da sehr viel verbessert.B.O.B. hat geschrieben: ↑04.01.2020 05:28 Das ist alles kein Balancing sondern die implizite Bitte nur noch die ausgewählten OP Konzepte zu spielen, damit man in der nächsten Edition dann 90% des Platzes zu Gunsten hübscherer Bilder einsparen kann, in dem man jede Menge Professionen einfach streicht und die meisten Magierakademien mangels Existenzberechtigung schließt
Dass nicht alles fair sein mag... klar. Dass die AP-Kosten für Vor-/Nachteile und SF nicht immer fair verteilt sind... klar. Das war aber in DSA4.1 auch so. Eisern 7 GP war deutlich besser als Zäher Hund 10 GP, fiele mir da als erstes Beispiel ein. Es gibt noch deutlich mehr. Ob das in 4.1 oder 5 schlimmer ist, weiß ich nicht. Dafür habe ich über 5 tatsächlich noch nicht ausreichend Überblick. Aber es scheint mir vergleichsweise einfach, AP-Kosten nach eigenem Ermessen anzugleichen, als ein im Kern unfaires Erstellungssystem wie bei 4 hauszuregeln.
Was Magier angeht, sehe ich keinen Verstärkungsbedarf. Ich habe eine Magierin nach 5 mit 1100 AP erstellt und sie ist sehr individuell und zu schwach kommt sie mir auch nicht vor. Natürlich kommt sie sehr schlecht in der Wildnis zurecht, bewegt sich etwas unsicher auf gesellschaftlichem Parkett und kann überhaupt nicht kämpfen. Ich kann Schlösserknacken wohl ähnlich gut wie ein Schurke, der gleich viel AP da rein gesteckt hat. Ich kann nichts besser als andere. Aber ich kann Dinge, die andere überhaupt nicht können und nie können werden. Ich kann Dinge fliegen lassen und mich teleportieren und solche Dinge. Das finde ich super. Den gleichen Char hatte ich auch in DSA4.1 gespielt. Da konnte der Char deutlich mehr Zauber und hatte von Start weg bessere Werte in Gesellschaft und Kampf. Zwischen Kriegern und Geweihten war das okay. Ein Kopfgeldjäger oder Arzt, wie ich sie in meiner DSA5-Gruppe jetzt habe, wären im 4.1er System gnadenlos abgestunken. Die hätten nicht lange mithalten können. Darum ist mir DSA5 viel viel lieber.
Mir ist Gerechtigkeit lieber. Das ist meine oberste Prämisse. Ich glaube, hier ist der Grundunterschied. Manche bewerten Hintergrundstimmigkeit höher als Gerechtigkeit. Da soll ein Magier besser sein als ein Arzt. Wenn das Gruppenkonsens bei euch ist, hab ich damit kein Problem. Ihr habt ein Bild eines Magiers im Kopf, geprägt durch NPC-Beschreibungen und vielleicht auch aus anderen Medien. Dieses Bild seht ihr bei einem 1100-AP-Magier nicht erfüllt. Das stört euch. Na schön. Dann starten alle bei 1400 AP? Oder halt alle mit so viel, wie sie wollen? Wozu pauschal Magiern (oder allgemein teuren Professionen) mehr AP schenken als anderen? Warum nicht trotzdem einen krass guten Arzt oder schlechten Magier erlauben? Wer weiß denn jetzt, worauf eure Mitspieler irgendwann mal Lust haben.