Derweil in Zweimühlen
Stadt Zweimühlen, Ende Phex, im Jahre 1035 nach Bosparans Fall
Die erdrückenden Schüttwerkmauern der Stadt und die Grafenburg, aber vor allem auch die vielen Menschen in Zweimühlen machten Alrike immer mehr zu schaffen. Schon über eine Wochen war vergangen, seit der Reichsbaron sie beauftragte hatte hier in Zweimühlen zu verweilen, um auf seine Familie aufzupassen und um im Notfall die Verteidigung Zweimühlens zu kommandieren – die Stadt aus der ihre Vorfahren stammten und der sie ihren Namen zu verdanken hatte. Der Winter hatte sich in ihrem Herzen ausgebreitet und dagegen halfen keine Kamine – vielleicht das gemeinsame Lagerfeuer mit ihren Gefährten in der Wildnis Zweimühlens, oder der bevorstehende Frühling – aber nicht das Feuer innerhalb dieser kalten Mauern.
Oft dachte sie in dieser Zeit an Alrik von Blautann und vom Berg und ihre gemeinsame Nacht in der Kaserne von Wehrheim. Er war der einzige Mann den sie so nahe an sich hatte herankommen lassen und bei dem sie alle Vorsicht vergessen hatte. Diese Nacht hatte ihr erst gezeigt wie sehr ihr eine solche Nähe bisher gefehlt hatte. Aber diese Nacht hatte auch Konsequenzen die sie nun nicht mehr ignorieren konnte. Ihre letzte Monatsblutung war jetzt schon über zwei Monate her und was das zu bedeuten hatte wusste sie genau... Wie so oft in diesen Tagen trugen sie ihre Schritte zu den Mauern der Stadt, von der aus sie alles vor sich sehen konnte. Sie sehnte sich nach der Weite und der Freiheit der Wildnis. In Östlich-Ochsenwacht, ihrem Junkerngut gab so viel zu tun und sie saß hier fest. Und dann auch noch diese Schwangerschaft – was auf sie zukommen würde machte ihr wirklich ein wenig Angst. Dies war wirklich nicht die beste Zeit um ein Kind zu erwarten, in diesen Tagen in denen Lutisana von Perricum ihr Unwesen trieb und ihre Kriegsfürstinnen die Menschen terrorisierten. Gegen sie und ihre Tyrannen wollte sie kämpfen, aber nun änderte sich plötzlich alles. Es wurde Zeit an das heranwachsende Leben in ihrem Leib zu denken. Wenn es eine gute Zukunft haben sollte, würde sie so schnell wie möglich einen passenden Vater finden müssen, der darüber hinwegsehen konnte, das sein Nachkomme zu früh das Licht der Welt erblickte. Gilborn von Talf, der wohl ermutigt durch Rogar, damit begonnen hatte um sie zu werben, könnte vielleicht der Richtige sein. Oft hatten sie in den vergangenen Zeiten vor dem Fall Zweimühlens zusammen als Zweimühler Schlachtreiter gegen äußere Feinde gekämpft. Er war ihr vertraut und bestimmt würde sie es lernen ihn zu lieben...
Vor zwei Tagen war ein Brief eingetroffen, in dem sich Gilborn von Talf für den heutigen Tag ankündigt hatte. Zordan von Elenvina, Rogars Stadtverwalter, hatte es ihr heute Morgen berichtet und nun waren die Vorbereitungen für den Empfang des Adligen im vollem Gange, was etwas Abwechslung in den Alltag der Zweimühler Grafenburg brachte. Dieses Treffen mit Gilborn würde ihr helfen diese wichtige Entscheidung zu treffen. Als Sie aufblickte waren die Banner des Junkers von Talf bereits am Horizont zu erkennen.
Der Adlige Junker war mit dem Anliegen erschienen, seinen Baron zu sprechen, doch als offenbar wurde, dass Rogar noch nicht zu erwarten sei, schien ihn dies nicht zu stören. Er würde noch ein paar Tage hier verweilen, vielleicht hatte er ja Glück ...
Er saß an der langen Tafel des Barons dessen Sitz am Kopfende der Tafel leer war, viele Helden hatten an dieser Tafel schon gespeist und viele davon sitzen jetzt an der Tafel ihrer Götter. Doch eigentlich ging es Gilborn nur um eine dieser Helden, Alrike von Zweimühlen, die einst mit seinem alten Rivalen Harad von Winterkalt als dessen Knappin in die Wildermark gekommen war. Zwar war es eine Sorgenvolle Zeit gewesen als der Schwarze Ritter in Talf sein Unwesen getrieben hatte und so sehr er auch froh war das diese Zeit vorbei war so konnte er nicht leugnen das Harad ihm einen Dienst erwiesen hatte indem er Alrike von Zweimühlen zurück brachte.
Er dreht nervös den alten goldenen Siegelring mit dem alten Wappen Zweimühlens zwischen seinen Fingern hin und her. Er war schon im Besitz seiner Familie seit ihn der letzte Baron aus der Blutlinie von Zweimühlen seiner Familie zum Geschenk gemacht hatte. Es gab viele Geschichten dazu, aber das war jetzt nicht so wichtig für ihn. Viel wichtiger war eine andere Person hier an dieser Tafel, die ihm soeben gegenüber saß. Alrike von Zweimühlen schien sehr nachdenklich zu sein, so gut kannte er sie schon um das zu erkennen. Nach dem Essen würde er mit ihr unter vier Augen sprechen um ihr den Ring zu geben.
Während des Mahls sprachen die beiden über alles was sich so in der Wildermark zugetragen hatte und was noch alles vor ihnen liegen würde, doch beide schienen nicht ganz bei der Sache zu sein. Froh darüber, dass das Mahl zu Ende war - Alrike weil Sie nicht wusste wie sie mit der Aufmerksamkeit die ihr zuteil wurde umgehen sollte, Gilborn weil er endlich mit ihr unter vier Augen sein wollte - erhoben sich beide vom Tisch. Alrike hatte die ersten Stufen der Treppe zum Obergeschoss bereits erreicht, als Gilborn sie innehalten und sich umdrehen ließ. Er wollte ihr, sagen, das er sich nach ihrer Gegenwart gesehnt hatte und das er eigentlich nur wegen ihr hier war, stattdessen wünschte er ihr eine angenehme Nachtruhe und machte sich nach dem sie gegangen war auf zu seinen Gemächern.
In den darauffolgenden Tagen wollte sich ihm keine Gelegenheit bieten mit Alrike unter vier Augen zu sprechen, immer waren sie in Gesellschaft, wenn sie aufeinander trafen.
Die Zeit verging schnell und nach einer Woche, war die Zeit gekommen in der Gilborn von Talf wieder zurück in seine Stadt musste, die dringenden Angelegenheiten eines Junkers konnten nicht länger warten, erst kürzlich war ein Halbbanner der Löwengarde in Talf eingetroffen und er hatte noch keine Zeit gehabt mit deren Kommandanten zu sprechen.
Als die Zeit des Abschieds gekommen war und Alrike, die ihn zu den Toren der Stadt begleitet hatte gerade wieder im Begriff gewesen war ihr Pferd zu besteigen, ergriff Gilborn ihre Hand. Unsicher schaute Alrike ihm in die Augen, nicht sicher darüber was sie dort sehen konnte. Er legte ihr den Goldenen Siegelring in die und offenbarte ihr dabei das er in Wirklichkeit wegen ihr nach Zweimühlen gekommen sei, um sie zu sehen und um ihr diesen Ring zu schenken. Er erzählte ihr, das er einst ein Geschenk an seine Familie gewesen sei und er lud sie nach Talf ein, wo er ihr gerne mehr über ihre Familie erzählen wolle.
Er schloss ihre Finge um den Ring und lächelte Alrike noch einmal zum Abschied zu, bevor er mit seiner Bedeckung in Richtung Talf davon Ritt.
Alrike wusste nun sicher von den Gefühlen ihres alten Gefährten, und sie wusste das Sie bald eine Entscheidung treffen musste ...
Die Suche ergab 5 Treffer
Zurück zu „[MI] Wildermark-Spielberichte - "Mit Wehenden Bannern"“
- 31.12.2013 19:52
- Forum: Wildermark
- Thema: [MI] Wildermark-Spielberichte - "Mit Wehenden Bannern"
- Antworten: 146
- Zugriffe: 138573
- 18.12.2013 13:32
- Forum: Wildermark
- Thema: [MI] Wildermark-Spielberichte - "Mit Wehenden Bannern"
- Antworten: 146
- Zugriffe: 138573
Re: [MI] Wildermark-Spielberichte - "Mit Wehenden Bannern"
Sollte jemand Interesse an dem Excelsheet - das ich für die Baronieverwaltung erstellt habe - haben, schickt mir hier einfach ne PM mit eurer Mailadresse
- Rogar
- Rogar
- 23.10.2013 17:55
- Forum: Wildermark
- Thema: [MI] Wildermark-Spielberichte - "Mit Wehenden Bannern"
- Antworten: 146
- Zugriffe: 138573
Re: [MI] Wildermark-Spielberichte - "Mit Wehenden Bannern"
Hallo Leute!
Das "Programm" (Es ist eigentlich nur ein excel-sheet),dass ich geschrieben habe und mit dem die Verwaltung einer Baronie nach den offiziellen Regeln möglich ist, kann ich zur Zeit leider nicht online stellen weil der Downloadbereich im Forum gerade nicht funktioniert. Sobald das wieder klappt stell ich das ganze online.
lg Dunkler Wanderer
Das "Programm" (Es ist eigentlich nur ein excel-sheet),dass ich geschrieben habe und mit dem die Verwaltung einer Baronie nach den offiziellen Regeln möglich ist, kann ich zur Zeit leider nicht online stellen weil der Downloadbereich im Forum gerade nicht funktioniert. Sobald das wieder klappt stell ich das ganze online.
lg Dunkler Wanderer
- 05.12.2012 12:50
- Forum: Wildermark
- Thema: [MI] Wildermark-Spielberichte - "Mit Wehenden Bannern"
- Antworten: 146
- Zugriffe: 138573
Re: [MI] Wildermark-Spielberichte - "Mit Wehenden Bannern"
Am Donnerstag gehts weiter ...
- 15.11.2012 19:12
- Forum: Wildermark
- Thema: [MI] Wildermark-Spielberichte - "Mit Wehenden Bannern"
- Antworten: 146
- Zugriffe: 138573
Re: [MI] Wildermark-Spielberichte - "Mit Wehenden Bannern"
Wie gewünscht wurden die Fähigkeiten der Waffenmeisterschaften von Ungolf Ferdocker und Roager von Zweimühlen hinzugefügt.
viel Spaß
viel Spaß