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von ChaoGirDja
25.05.2020 16:48
Forum: Hintergründe, Kontinente und Globulen
Thema: Bootsbau
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Bootsbau

Mitunter aus diesem Interesse heraus, ist der Thred ja auch aus dem kFkA herausgelöst worden :)
von ChaoGirDja
24.05.2020 16:18
Forum: Hintergründe, Kontinente und Globulen
Thema: Bootsbau
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Bootsbau

Dreifach20 hat geschrieben: 23.05.2020 21:02Frisches, also nasses Holz ist vor allem schwer. Also bei allen Holzbauteilen, die nicht ständig mit Wasser in Kontakt sind, war man mit Sicherheit bestrebt, leichtes = trockenes Holz zu verwenden. Masten, Deck, Spanten, Aufbauten usw.
Zugegeben, ich bewege mich da auch nur der Ebene meiner Erfahrungen. Aber die sagen, das du die Feuchte nicht in einem Bereich der Holzkonstrucktion halten kannst. Die Feuchtigkeit zieht sich nach und nach durch die gesamte Konstruktion. Und das gibt massive Spannungen in den großen Konstruktionsteilen. Bis zu einem gewissen Grad ist ein geübter Zimmerman sicher in der Lage die Ausdehnung ab zu fangen... Nur sorgt das mEn zwangsläufig für einen losen Sitz der Teile, bis die "volle Ausdehnung" erreicht ist. Das ist dann eher weniger gut, für so ein Schiff. Je nach dem jedenfalls, wie lange das durchfeuchten dauert. Dazu kommt, das er noch zusätzlich die reguläre Arbeit des Holzes berücksichtigen müsste... Denn Feuchte-Grad im Holz schwankt ziemlich sicher. Nicht nur zwischen Rumpf und Aufbauten, sondern auch über Tag/Nacht und je nach Außenbedinungen (Regen, brennende Sonne, heiße Luft... etc. pp.).
Je mehr unbekannte man raus nimmt, um so besser.
Dreifach20 hat geschrieben: 23.05.2020 21:02Komplett frisches Holz verhält sich ziemlich unberechenbar. Wohin wird es sich biegen, wo entstehen Risse usw.. Wenn das Holz aber schon eine Weile gereift ist, kann man die Alterung und damit Verhalten über die Lebensdauer viel genauer einschätzen.
Hier kommt zum Tragen das, jedenfalls eine Doku nach die mal gesehen habe (national Geographie afaik), das man zum einem sich den Baum nach seiner zukünftigen Funktion aussucht. Und zum anderen, das man das Holz nicht wild zusägt, sondern mit Keilen spaltet. Dadurch folgt man seinen Fasern und erhält deutlich berechenbares Holz.
Zumal mWn diese Probleme (Biegen, Rissbildung und co.) auch erst mit den Trocknen auftreten. Insbesondere jedoch mit dem anschließenden wieder anfeuchten.
Ein Problem, das sich so bei Holzschiffen nicht ergibt.
Dreifach20 hat geschrieben: 23.05.2020 21:02Das von dir angesprochene Abdichten durch das Aufquellen der Planken ist auch ein Punkt. Die Präzision, um nasses Holz auf Zehntelmillimeter zuzuschneiden, ist meiner Meinung nach mit mittelalterlilchen Werkzeugen nicht machbar. Also hat man vermutlich mit trockenem Holz so eng wie möglich beplankt und die unvermeidlichen Lücken später zuquellen lassen.
Ja und nein. Datsächlich hat man wohl, der besagten Doku nach zu Folge, eher trockenes Holz für Beplankung benutzt (das aber noch deutlich feuchter war, alles was wir für sowas benutzen würden). Aber das Quellen war zum Abdichten nur ein Teil Lösung und Zeitgleich ein Problem (Quillt es zu weit, dann drücken sich die Planken gegenseitig vom Spanten ab). Zum Abdichten nutzt man, in Pech getränkte, Seile. Diese werden in einen, absichtlich gelassenen, Spalt zwischen den Planken eingeschlagen. So wird das Schiff Dicht und das Holz kann Arbeiten.
(das sog. Kalfatern )
Dreifach20 hat geschrieben: 23.05.2020 21:02Die Behandlung von Holz mit Farbe, Lack oder Imprägnierungsmitteln ist meines begrenzten Wissens nach auch deutlich schwieriger wenn die Feuchtigkeit noch drinsteckt. Das Wasser in den Poren verhindert bzw. erschwert das Einlagern der anderen Stoffe.
Zumindest für die modernen Farben, ist das mWn richtig.
Allerdings... Außer für Zierelemente, ist mir die Verwendung von Farbe auf Holzschiffen (jedenfalls aus "mittelalterlicher" Zeit) nicht bekannt. Und für diese kann man sich sicherlich was einfallen lassen.
Imprägnierungen sind ziemlich sicher eine Erfindungen der Moderne.
Außer man zählt das einpinseln mit Pech dazu.. Aber soweit ich weiß, hat nie den ganzen Rumpf mit Pech eingestrichen. Sondern "nur" die Nahtstellen. Pech war ein teures gut... Und außer zum Abdichten, muss man das ganze auch garnicht.
Dreifach20 hat geschrieben: 23.05.2020 21:02In Holzzellen findet während der Trocknung auch eine chemische Umwandlung statt. Nach meinem Verständnis ist das wie eine Aushärtung, die hinterher verhindert, das Wasser wieder eingelagert werden kann, das Holz wird also "wasserfest".
Um beim Trocknen jetzt Chemisch was passiert, weiß ich nicht. Will es aber nicht ausschließen.
Was ich allerdings selbst bis vor kurzem noch nicht wusste ist, das trockenes Holz deutlich anfällig ist, als feuchtes.
Deswegen wird Holz, das man über einen Längeren, aber absehbaren, Zeitraum lagern will, auch klatsch nass gehalten (ein sog. "Nasslager"). Nasses Holz, das noch nie trocken war, ist erstaunlich resistent gegenüber allem was es zersetzen möchte.
Aber dafür muss es wohl wirklich kladdernass gehalten werden. Etwas, was bei einem Schiff dann nicht der Fall ist ^^;
Feucht, ja. Aber nicht regelrecht nass.
von ChaoGirDja
22.05.2020 22:49
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Bootsbau

Da würde es dann ein Kanu für jeden auch tun. Die sind vor allem deutlich einfacher als so eine Nussschale...
Das sind allerdings auch mehre Stunden Arbeit je Kanu ^^;
Jenachdem wie genau man aus baut. Baumstämme aushöhlen ist sehr Zeitintensiv. Ein Astwerk mit dichter Baumrinde ummanteln, ist zwar schneller... muss man allerdings auch können...
von ChaoGirDja
22.05.2020 20:01
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Kurze Fragen, kurze Antworten (Spielwelten & Hintergrund)

Dreifach20 hat geschrieben: 22.05.2020 16:38 Ganz irdisch gesehen, dauert die Holzbeschaffung beim Bootsbau vermutlich am längsten. Für große Segelschiffe braucht man geeignete Bäume in ausreichender Menge, die dann erst trocknen müssen. Ein Schreiner/Möbeltischler hat mir mal erklärt, das Holz pro Zentimeter (Dicke) etwa ein Jahr lagern sollte.

Handwerker, die mit Holz zu tun haben, bauen zeitlebens an ihrem Holzvorrat, der dann eben vererbt wird. Nur durch die jahre/jahrzehntelange Vorbereitung können sie sofort mit einem neuen Projekt anfangen.
So langsam verlassen wir wohl den kFkA Bereich ^^;
Den ich denke, das man diese Regel kaum bei Schiffen anwenden kann.
Denn wenn so gut getrocknetes Holz wieder in's Wasser kommt, dann quillt es auf. Das mag für die Beplankung des Rumpfes ja soar noch Positiv sein (die Planken pressen sich dann fest aufeinander), aber für das Tragwerk, bis hinauf zum Mast, ist das eine Katastrophe. Denn wirklich Planbar ist das Verhalten mWn nicht. Noch dazu kommt die Tendenz zur Rissbildung während dieses Prozesses.
Von daher wird man ziemlich Sicher für ein Holzschiff, wie es ja auch immer dargestellt wird, frisches Holz nehmen. Vom Baum zum Schiff, in einem Rutsch. Das Holt quillt nicht und es macht ihm auch nicht viel aus, praktisch dauerhaft Nass zu sein.

Afaik wurden und werden klassische Fachwerkäuser, und erst recht Holzhäuser aus ganzen Stämmen, ebenso aus frischem Holz gefertigt. Das gut abgelagerte Holz, wird für Möbel und modernere Holzbauten benutzt.