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von Andras Marwolaeth
24.05.2015 22:30
Forum: Abenteuerbewertungen
Thema: A212 Der Schattenmarschall
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Re: A212 Der Schattenmarschall

Mir gefällt das Abenteuer überhaupt nicht und das beste, was ich dazu sagen kann, ist, dass es mit diesem Band keinen weiteren der Splitterdämmerung mehr geben wird. Ist zwar schade, dass es zu Leonardo keinen Band geben wird - und als Plotidee würde ich da den aus dem Film "Sky Captain and the World of Tomorrow" empfehlen - aber ist vielleicht auch besser so.

Der Band ist schlampig erstellt. Auf der Rückseite des Bandes steht noch "Die verlorenen Lande", es gibt keinen Index, bei manchen Texten wird man nicht so richtig schlau, worauf sie hinaus wollen und Tippfehler hat auch niemand korrigiert. Das mit dem Index ist schade, ich hätte gerne nachgeschlagen, wo das "Reticulum" ist, das im Anhang in den Golem-Kästen erwähnt wird.

Der Band wird Helme Haffax nicht gerecht. Er, der als großer Meisterstratege dargestellt wird, hat im Vorgängerband sein Reich Rohaja preisgegeben (nennenswerte Anstrengungen, aktiv gegen sie zu kämpfen, gab es nicht), führt eine einzige "Schlacht" an, die an der Gaulsfurt, bei der man schon ziemlich verblödet sein muss, um sie zu verlieren. Er schleicht sich eher auf phexische Weise nach Gareth und lässt seine Truppen in Perricum und vor Rommilys einfach im Stich, um in ganz egoistischer Manier seine Seele zu retten. - Ein Vorbild ist er so nicht. Zudem ist das mit dem Paktbruch keine neue Idee. Das wurde schon öfters versucht. Ihm angemessen wäre gewesen, wenn er in die Niederhöllen zieht und Asfaloth von ihrem Thron stößt. Das wäre eine Herausforderung für so ein Genie gewesen und sicher eine ganze andere Art des Paktbruchs. Oder eine Alternative zum Karfunkelschlaf könnte auch Fran-Horas' Kristallherz sein.
Die gelegte Spur über die Haffax-Akte ist einfach nur schlecht. Angefangen bei der Reaktion von Spektabilität Werckenfels - man beachte, es sind hier Helden ab 10.000 AP, die mit Kaisers parlieren, keine Heckenpenner - über den Inhalt - absolut veraltet und nichtssagend - verrät sie gar nichts über Haffax' Pläne. Dass ich früher mal Matchbox-Autos gesammelt habe, würde heute niemandem dabei helfen, herauszufinden, was jetzt meine Pläne sind.

Haffax' Plan selber ist auch schon schlecht. Warum der Riesenaufwand, mit einem Heer ins Mittelreich zu marschieren, um sich dann klammheimlich nach Gareth abzusetzen? Warum hat er nicht einen Karfunkel genommen, der näher an Mendena liegt? Und die Übergabe des Splitters an Ayla, dass im Horasreich spezielle Urnen für die Splitter entwickelt wurden, dürfte ihm doch nicht entgangen sein, oder?

Was bleibt noch? Horden von Dämonen, Chimären und Golems, gegen die die Helden kämpfen können und ein Helme Haffax, der auf ihre Unterstützung hofft.

Ich denke, die Hauptprobleme bei dem Abenteuer sind zum einen, dass mit großen Heeren gearbeitet wird, da können Helden im Normalfall nichts tun, außer kämpfen, d.h. die Spieler würfeln, bis ihnen die Arme abfallen, und zum anderen die schlecht gelegte Spur zur Verfolgung von Helme Haffax.
Besser wäre es vielleicht gewesen, wenn man die Helden im Rahmen des Salvunker Kreises eingeschleust hätte (oder noch früher) und sie dann entdeckt hätten, dass Helme Haffax ein ganz spezielles Ende plant. Es hätte sogar so sein können, dass er sie frühzeitig einspannt, um Paraphernalia und Dokumente zu organisieren, Verbindung zum Schwert der Schwerter zu knüpfen, usw. Sein Angebot an die Helden hätte sein können, dass sie ihm helfen, seine Seele zu retten und dafür übergibt er ihnen sein Reich, dass sie dann an Rohaja zurückgeben können. Die Helden hätten dann z.B. Übergabemodalitäten mit Rondrigan abklären können. Z.B. mit Listen der Paktierer. Und der hätte dann vielleicht den Karfunkel beigesteuert. Das hätte viel heldengerechter im Kleinen und Verborgenen stattgefunden.