Grakhvaloth hat geschrieben: ↑10.10.2019 09:00
Wenn das ernsthaft vorkam (kann ich mir kaum vorstellen),
Mir ist mal - das habe ich hier neulich auch beschrieben - ansatzweise etwas ähnliches passiert. Und darauf habe ich jahrelang in neuen Runden, deren Mitspieler ich nicht kannte, etwa auch auf Cons, keine Frauen mehr gespielt.
Da war der Verursacher ein Mitspieler und der SL überfordert, übrigens.
Etwas anderes sehr Gemeines, das ich nicht mehr so ganz zusammenkriege, ist einem mir bekannten Rollenspieler (einem RPG-Bekannten eines meiner Brüder) im Teenie-Alter passiert. Also so mit 14 oder 15. SL im selben Alter.
Der Spieler spielte einen Elf (ich meine, bei AD&D - wenn DSA, dann war es noch DSA2) und hatte sich eine wunderschöne, wunderliebe, ganz entzückende Elfe als Freundin zusammenfabuliert - quasi seine Seelengefährtin (der Gutste war auch imm RL eindeutig sehr romantisch veranlagt).
Der SL wollte ihm das erst verbieten. Erlaubte es dann aber, jedoch nur unter der Bedingung, dass er der ganzen Runde jedes Mal im Detail und ganz genau mit allen Einzelheiten erzählte, was er mit der nun machte, wenn die sich mal zurückzogen. Sonst dürfe er nicht mehr mitspielen.
Und - wenn ich da nciht zwei haarsträubende Geschichten aus derselben Runde zusammenschmeiße - als der Spieler (u.a. gestärkt durch meinen wohlmeinenden Rat, den anderen diesbezüglich den Mittelfinger zu zeigen) das nicht mehr wollte, ließ der SL das zu, dass ein anderer SC (eine Art Oger) die Elfe im Schlaf erschlug und sie aufgegessen hat.
Fanden alle furchtbar witzig. Bis auf den Elfenspieler. Dem war auch eine Woche später noch eher zum Heulen zumute.
Ja, ich weiß - wir waren alle mal 14 oder 15. Und haben mutmaßlich damals auch im RPG Dinge getan, die wir heute so nicht mehr tun wollten.
Aber das betrifft eben auch Frauen. Der SL, der einen weiblichen SC von der Stadtwache begrapschen lässt, ist sich vielleicht nicht im Klaren darüber, dass er mehr als einen doofen Witz macht. Oder einen, der länger nachwirkt. Weil's ihm an praktischer Lebenserfahrung fehlt. Es kann später auch trotzdem ein nicht nur netter, sondern auch anständiger Mensch aus ihm werden, dem solche Zoten im Traum nicht mehr einfallen würden.
Aber passiert ist dann eben passiert.
Dass normale erwachsene Menschen sowas nicht machen, ändert daran nichts.
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ledaeth hat geschrieben: ↑10.10.2019 11:00
Das kann Spaß machen, zum Beispiel in einem lustigen, kleinen One-Shot, aber für eine jahrelange, immersive Kampagne funktioniert das einfach nicht.
Dieser absoluten Aussage würde ich einfach mal widersprechen.
Probleme gibt es meiner Meinung nach viel öfter da, wo sich innere Eigenschaften der SCs und der Spieler widersprechen.
Bestes Beispiel: Einer meiner AD&D-Kollegen, der einen redegewandten Barden spielte - aber in der Regel pro Abend nicht mehr als ein, zwei Sätze von sich aus sagte...
Zum Glück brauchte er das auch nicht, wir waren meist in der Wildnis unterwegs, Fallen entschärfen und Monster plätten und so.
Er meinte dann einfach irgendwann, da er von woanders stammte, würde sich seine Erzählkunst überwiegend in seiner Muttersprache entfalten (die keiner von uns anderen beherrschte). Und er sei in erster Linie in diesem Teil der Welt unterwegs, um neue Geschichten zu sammeln und nach und nach zu übersetzen.
So war es dann ok. Aber
an sich war der Spieler für den SC eine klassische Fehlbesetzung.