Die Suche ergab 8 Treffer

von Tjorse
15.11.2019 12:39
Forum: Allgemeine Diskussion
Thema: Cross-gender im Rollenspiel
Antworten: 724
Zugriffe: 65684
Geschlecht:

Cross-gender im Rollenspiel

Assaltaro hat geschrieben: 15.11.2019 12:36Ich glaub bei Dnd zeichnen die Medien einfach wieder ein falsches Bild, denn in allen Serien ist in den dnd Runden Nie eine Frau dabei.
Nicht ganz richtig. In den D&D Filmen spielen weibliche Hauptrollen mit (auch wenn es besser wäre, es hätte diese Filme nie gegeben).
von Tjorse
15.11.2019 12:14
Forum: Allgemeine Diskussion
Thema: Cross-gender im Rollenspiel
Antworten: 724
Zugriffe: 65684
Geschlecht:

Cross-gender im Rollenspiel

Rhonda Eilwind hat geschrieben: 15.11.2019 12:09Ich hatte immer den Eindruck, AD&D zB würde sich implizit viel mehr an männliche Spieler richten und denen dann auch nix über Crossgender erzählen (weil es als unnötig angesehen wird?)
Ich spiele in gleicher Gruppenkonstellation Midgard und AD&D in jeweils 2 Runden. In allen 4 Gruppen gibt es Crossgender, teilweise in beide Richtungen gleichzeitig.
In einer anderen Konstellation spiele ich DSA, auch in der Gruppe ist Crossgender in beide Richtungen in Aktion. In gleicher Runde startet demnächst eine StarWars-Runde, bei der nach aktuellem Stand anscheinend kein CG am Start ist... wobei man das auch wieder so oder so sehen kann, weil der Droide der Gruppe definitiv weder Mann noch Frau ist.

Keines der Systeme, die ich kenne (und die grade genannten sind nur ein Bruchteil der Systeme, die ich kenne) legt Crossgender in irgendeiner Form Fesseln an und die Welt von DSA hat genausoviel Einschränkungen für Mann und Frau in unterschiedlichen Kulturen, wie andere Systeme auch.
von Tjorse
15.11.2019 09:29
Forum: Allgemeine Diskussion
Thema: Cross-gender im Rollenspiel
Antworten: 724
Zugriffe: 65684
Geschlecht:

Cross-gender im Rollenspiel

Ich versuche ja schon seit drei Jahrzehnten die perfekte Rollenspielrunde aufzubauen, ich finde nur leider nicht
- die reale Elfe, die mir glaubwürdig den zweistimmigen Gesang am Spieltisch vormachen kann
- den Ork, der auch ruhig mal mit der Faust auf meinen stabilen Marmortisch hauen darf, der hält das schon aus (Ich hatte mal fast einen Ork gefunden, der wollte aber unbedingt Elfen fressen)
- den Stubenhocker-Magier. Stubenhocker haben sich viele beworben, die waren auch echt authentisch, allerdings konnte nur manche von ihnen billige Taschenspielertricks. So richtige Magie war leider fehl am Platz.
- Den Jäger hatte ich sogar mal, der kam dann aber mit einem Stock aus Metall und Holz an anstelle des Bogens. Total unrealistisch der Typ, den konnte ich leider auch nicht brauchen.
- Eine Hexe hat sich dann angefunden, die hat 9 von 10 Tests bestanden, sie hatte sogar authentische rote Haare und eine schwarze Katze, mit der sie nach eigener Aussage sehr vertraut war... aber sie wusste nichts von Hexenzirkeln und hatte keine Flugsalbe... also wohl auch nur ne Hochstaplerin.

Nunja, ich suche dann mal weiter die perfekte Gruppe, in der jede reale Person nur das verkörpert, was er/sie/es im wirklichen Leben auch schon ist/kann/weiss.. bis dahin spiele ich weiter mit Freunden einfach das, was wir wollen und was am Spieltisch konsens ist. Mir doch egal, was andere von uns denken.
von Tjorse
16.10.2019 12:11
Forum: Allgemeine Diskussion
Thema: Cross-gender im Rollenspiel
Antworten: 724
Zugriffe: 65684
Geschlecht:

Cross-gender im Rollenspiel

Satinavian hat geschrieben: 16.10.2019 11:22Der einzige Grund warum in Theater, Film, Larp etc. CG seltener ist als beim P&P am Tisch ist,
Das "Casting" an sich ist ja auch bei P&P Runden ein ganz anderes. Ich habe es jedenfalls noch nie erlebt, das eine Gruppe nach "einer Spielerin für die Rolle einer gutaussehenden Hexe mit Betören 10+" gesucht hat, sondern eine Gruppe sucht allenfalls eine/n Mitspieler/in und sagt dann beim ersten Treffen "was Zauberndes wäre gut".

Wenn jemand im Forenrollenspiel oder für eine Online-Runde random sucht und sagt "ich möchte gerne 5 Mitspieler haben, davon 2 für weibliche und 3 für männliche Rollen, weil mein Abenteuer darauf ausgelegt ist und ich möchte bitte, das die Chars nicht CG gespielt werden.", dann ist das halt so, dann kann man aber auch aus einem Fundus von tausenden (wunschdenken!) Spielern sich die 5 aussuchen, die mitspielen und eben genau diese 5 Rollen mit "passenden" Spielern besetzen.

In einer Tischrunde treffen sich N Freunde, die eine gegebene Verteilung von männlichen und weiblichen Anatomien haben. Aus diesem Personenkreis werden die Charatkere erstellt und nur aus genau diesem Personenkreis.
Niemand kommt doch wohl auf die Idee "och ein weiblicher Char wäre schön, aber wir haben keine Frau, schade. Sorry Ingo, du musst leider gehen, dafür spielt ab nächste Woche Inge mit, damit wir eine Hexe besetzen können. Die hat zwar noch nie P&P gespielt und findet das auch eigentlich doof, aber sie ist eine Frau und damit definitiv besser für die Rolle einer Hexe geeignet als du Ingo. Trink ruhig deinen Tee noch aus, bevor du gehst."
von Tjorse
15.10.2019 16:50
Forum: Allgemeine Diskussion
Thema: Cross-gender im Rollenspiel
Antworten: 724
Zugriffe: 65684
Geschlecht:

Cross-gender im Rollenspiel

Skalde hat geschrieben: 15.10.2019 16:20 Hatte ich vielleicht einfach immer Glück mit meinen P&P-Gruppen, weil sowas da nie vorkam?
Ich glaube eher, das es ein Beispiel dafür ist, das schlechte Beispiele einfach deutlich häufiger public gemacht werden als gute Beispiele.

Ich habe in meinen >30 Jahren Rollenspiel diverses Cross-Gender-RP dabei gehabt, sowohl von Frauen als auch von Männern, als Spieler und als SL (automatisch), mal war ich selbst der CG-Spieler (bin ich ja auch grade aktiv), mal war ich in einer Gruppe mit CG-Chars.

Nicht EINMAL war der betreffende Char ein stereotypischer Vollhorst, wie in diesem Thread als Damoklesschwert des Corssgender dargestellt. Unter all den weiblichen Chars, die von Männern gespielt weren, kenne ich nur eine einzige, die nicht monogam war.

Überhaupt ist der einzige Char der mir einfällt, der am ehesten als "Weiberheld" durchgeht ein Seefahrer, der buchstäblich in jedem Hafen ein Liebchen hat... der wird aber auch von einem Kerl gespielt, aber auch bei dem ist das "rumhuren" nicht das zentrale Rollenspielelement, sondern schmückendes Beiwerk.

Meine aktuelle DSA-Hexe ist in der Tat gutaussehend. Ich gebe zu, das ich das auch als Vorteil gewählt hätte, wenn es nicht durch Eigeboren sowieso dabei gewesen wäre. Sie zu einer Schönen der Nacht zu machen, stand für mich nie als Option im Raum, genau wegen der stereotypen Anlage, das SdN üblicherweise ihre körperlichen Reize einsetzen. Stattdessen ist meine Erdhexe ein Wildfang und garantiert keine, die ständig ihr hohes Charisma einsetzt um Kerle ins Bett zu kriegen.

All Beispiele die hier als "geht gar nich" genannt wurden, sind genauso Mist, egal ob sie von einem Mann, einer Frau oder einem pelzigen Wesen von Alpha Centauri gespielt werden und damit kann solch ein Fehlverhalten nicht als Grund für einen CG-Bann dienen.

Die Argumentation "Blonde Blödchen mit Brünstigkeit und Eitelkeit, die sich schneller ausziehen als jemand einen Schutzsegen von Rahja erbeten kann sind blöd!" ist falsch.
Die Argumentation "Männer neigen dazu, jede Frau als blondes Blödchen zu spielen, die ausser Sex nix im Kopf hat und das dann auch noch haarklein beschreiben möchten." wäre valide... aber sie wird zumindest durch meine Erfahrung nicht ansatzweise gestützt.

Deswegen fand ich auch "Wege der Vereinigung" so Image-schädigend für DSA. Wen ausser dem 15-jährigen Jungen, der gerne mal ne notgeile Amazone spielen will spricht WdV denn ernsthaft an? Das ganze Buch ist doch darauf aus, Klischees zu bestätigen und zu unterstützen und es gibt eben genau der Klientel, die gerne stereotypen spielt, die notwendigen Regeln an die Hand, um das dann auch noch mit Würfeln durchzuziehen.
von Tjorse
12.10.2019 01:58
Forum: Allgemeine Diskussion
Thema: Cross-gender im Rollenspiel
Antworten: 724
Zugriffe: 65684
Geschlecht:

Cross-gender im Rollenspiel

Paladose hat geschrieben: 12.10.2019 00:52Meine Erfahrung ist da eine andere. Es fiele mir unheimlich schwer wenn mir Beispielsweise ein männlicher Spieler mit gepflegter Baßstimme und typisch männlichem Timbre und "30 Jahre Raucher" Stimmeinschlag erklären will, er wäre Belizeth die sinnliche Sharisad die mit einem Augenzwinkern Drachen verführt.
Und auch hier muss ich wieder sagen, das Olga, die Hobby-Kugelstosserin, die alle anderen der Runde nicht so umarmen können, das sich die Fingerspitzen in ihrem Rücken berühren diese sinnliche Sharisad ganz genauso wenig darstellen können, obwohl Olga eine Frau ist.

Es ist schon irgendwie witzig. Einerseits wird als Argument gegen Crossgender angeführt, das die Kerle ja nur Stereotypen von wunderschönen bezaubernden Verführerinnen spielen wollen, andererseits wird mit genau diesen Stereotypen als anscheinend "typische weibliche Rolle" argumentiert. Wenn das mal nicht ein Eigentor ist. Das klingt für mich irgendwie so, als wenn jeder weibliche Charakter diesem Stereotyp der armen schwachen Schönheit entsprechen müsse. Das ist an sich schon ein krasser Trugschluss.
von Tjorse
11.10.2019 16:03
Forum: Allgemeine Diskussion
Thema: Cross-gender im Rollenspiel
Antworten: 724
Zugriffe: 65684
Geschlecht:

Cross-gender im Rollenspiel

Ares hat geschrieben: 11.10.2019 15:52Es macht einen riesen Unterschied, ob Jemand eine etwas stillere, dafür hoch kompetente, erwachsene Magierin spielt, die die Gruppe in ihren Zielen unterstützt und voranbringt, oder eine minderjährige Lolita, deren einziges Talent Überreden(Verführen) ist und deren einzige beiden Charakterzüge Geilheit und Oberweite sind.
Ja, aber das hat mit Crossgender nichts zu tun. Die tumbe Lolita ist genauso fehl am Platze, wenn sie von einer Frau gespielt wird, wie wenn sie von einem Mann gespielt wird.
von Tjorse
11.10.2019 11:16
Forum: Allgemeine Diskussion
Thema: Cross-gender im Rollenspiel
Antworten: 724
Zugriffe: 65684
Geschlecht:

Cross-gender im Rollenspiel

Interessant fine ich auch, das schon im Opener dieser (immer wiederkehrenen) Diskussion Crossgender abgelehnt wird weil "Männer keine Frau spielen können". Interessanterweise habe ich in allen Runden mindestens eine Frau am Spieltisch (in meiner DSA Runde sind es 3 Frauen und 3 Männer, wobei eine der Frauen die SL ist) und Crossgender ist nie ein Thema gewesen... also.. es war nie ein Thema, das das nicht gehen würde, sondern es findet wie selbstverständlich statt.
In meiner aktuellen DSA-Runde:
Spielerin: Zwergen-Kämpfer
Spielerin: Tulamiden-Akrobat ("weltbester Feuerschlucker")
Spieler: Mittelländische-Erdhexe
also 3 von 5 Charakteren der Gruppe werden von Spielern des entgegengesetzten Geschlechts gespielt. Der Akrobat und die Hexe haben sogar eine lockere (rahjagefällige) Beziehung, während die Spielerin des Akrobaten verheiratet ist.. aber nicht mit dem Spieler der Hexe.
Wir haben einen Riesenspaß an unseren Spielabenden und ich hatte nie das Gefühl, das einer der drei "crossgendernden" Chars nicht richtig rüber kommt.

Mag sein, das es Leute gibt, die schlechte Erfahrungen gemacht haben, aber daraus eine allgemeingültige Regel abzuleiten, halte ich für falsch. Und ganz bestimmt lasse ich mir meinen Spielspaß nicht von Fremden aus einem Forum diktieren oder kaputtreden ;)