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von Feyamius
25.07.2007 01:04
Forum: Rollenspiel & Spielwelten
Thema: Was ist für euch ein Dungeon
Antworten: 42
Zugriffe: 7841

Varana hat geschrieben:Es geht dem Autor mE gerade darum, "spielweltinterne Abweichungen von der Realität" zu rechtfertigen: Drachenfeuer mag *spielweltinternen* Gesetzmäßigkeiten gehorchen (darauf geht er gar nicht ein), aber es ist unsinnig, es mit *realweltlichen* Gesetzen zu untersuchen. MMn ist der Punkt, auf den er hinauswill, v.a. eben jener kleingedruckte Nachsatz in deinem Nachsatz. ;)
Ja, aber getreu meinem Grundsatz
Feyamius hat geschrieben:Realismus (Rollenspiel) (...) als Justierung der Spielwelt möglichst nahe an irdisch-historischen Zuständen, soweit nicht besondere Merkmale eben jener Spielwelt bei plausibler Durchführung zu Abweichungen führen.
Und gerade Magie ist ein gutes Beispiel für spielweltinterne Abweichungen von der Realität.
heisst das auch, dass man irdische Naturgesetze - auch zum besseren und schnelleren Verständnis und intuitiv richtigen Entscheidungen - so lange wie möglich (also solange sie mit der Magie nicht mehr in Einklang zu bringen sind) anwenden können sollte.
Ob man die Naturgesetze beugen sollte, um mehr mystische Magie zu ermöglichen, oder ob man Magie im Zweifel nahe den Naturgesetzen regeln sollte, ist nun Auslegungssache und Gruppenkonsens.

Ich wanke da irgendwo dazwischen umher. :)
Solange es nicht in die Tiefe geht, also an der Oberfläche der irdischen Naturwissenschaft und/oder Historie (schließlich geht es hier nicht nur um Magie, sondern auch um so etwas wie "realistisches Kampfsystem" und dergleichen) kratzt, bin ich dafür, Erklärungen in diesem Rahmen zu suchen.
Wenn mir dann aber jemand mit Dingen kommt, für die man studieren muss, um sie zu verstehen, erreiche ich eine Grenze, ab der ich sage: Das muss intuitiver lösbar gehandhabt werden.


Bye, Feyamius...
...dessen Nachsätze allein Manifestcharakter haben. ;)

Postscriptum: Wir sollten mal ausgliedern... :censored:
von Feyamius
24.07.2007 18:26
Forum: Rollenspiel & Spielwelten
Thema: Was ist für euch ein Dungeon
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@ Varana:
Naja, kommt darauf an, in welchem Zusammenhang man den Begriff "Realismus" sieht.

Wikipedia schreibt zum Beispiel zu Realismus (Literatur):
Der Stil des Realismus lässt sich durch drei Eigenschaften beschreiben:
* Der Humor wurde verwendet, um sich der Unzulänglichkeit und Tristesse der Existenz zu erwehren.
* Detailtreue ist eine der obersten Forderungen. In der Schilderung von historischen Themen oder gesellschaftlichen Verhältnissen soll die Wirklichkeit möglichst genau mittels der Mimesis nachgeahmt werden.
* Das Schönheitsempfinden wird als subjektiv angesehen. Während in vorhergehenden Epochen die Schönheit meist als ein objektiver Wert betrachtet wurde, verleiht im Realismus vielmehr erst der Autor den Dingen ihre Schönheit.

Vor allem die beiden letzten Punkte lassen sich auch sehr gut auf eine Spielwelt übertragen. In einer Spielwelt gilt eben nicht der Realismus der echten Welt, sondern ein "spielweltinterner" Realismus.
Das beinhaltet gemäß oben geschriebenem: Detailtreue, plausible Nachbildung von Gesellschaft und Geschichte, subjektives Schönheitsempfinden (wohinein man jetzt von "gritty gaming" bis "bezieht die Beschreibungen auf die Charakere" rollenspielbezogen alles reininterpretieren kann).

Wikipedia schreibt weiterhin zu Realismus (Kunst):
Realismus ist in der Kunst ein wirklichkeitsnaher Darstellungsstil.

Ins Rollenspiel und die Spielwelt übertragen könnte man dies übersetzen mit "die Persönlichkeiten der Charaktere und die Spielwelt nachvollziehbar darstellen".
Das ist zugegebenermaßen eine sehr freie Interpretation, aber es ist ja auch sehr frei, "Realismus" von anderen Gebieten auf das Rollenspiel zu übertragen.

Zum Thema Realismus (Philosophie) schreibt Wikipedia weiter:
Wissenschaftlicher Realismus als eine Position in der Wissenschaftstheorie, welche etwa die Existenz derjenigen Objekte akzeptiert, von welchen in wissenschaftlichen Theorien die Rede ist (etwa Atome, Quanten, strikte Naturgesetze etc.)

Hier haben wir das Problem, dass in Aventurien keine Atome und Quanten existieren. Sehr wohl aber Naturgesetze. Und eines davon ist die Magie, bzw. unterliegt diese auch in bestimmtem Maße Naturgesetzen (wie zum Beispiel der grundsätzlichen Regel: mehr AsP = mehr Schaden; ähnlich eines Gesetzes zur Thermodynamik... ausgenommen jetzt Regel-Fehlkonstruktionen wie den CALDOFRIGO Atomarschlag).

Wie man sieht, gibt es nicht "die eine Definition" zu Realismus. Sie muss immer im Lichte der jeweiligen Umgebung gesehen werden, auf die man ihn bezieht.

Und man sollte "Realismus" nicht mit "Realität" verwechseln...


Bye, Feyamius...
...der Realismus (Rollenspiel) versteht als Justierung der Spielwelt möglichst nahe an irdisch-historischen Zuständen, soweit nicht besondere Merkmale eben jener Spielwelt bei plausibler Durchführung zu Abweichungen führen.
Und gerade Magie ist ein gutes Beispiel für spielweltinterne Abweichungen von der Realität.

Achja:
Rasumichin hat geschrieben:Darum sollte man, statt das Pferd von hinten aufzuzäumen, die Eigenheiten von DSA 1 einfach stehen lassen, sie nachträglich in eine erst später begonnene Kontinuität zu pressen, in die sie sich gar nicht ohne geistige Verrenkungen integrieren lassen, ist zum Scheitern verurteilt.
Reboot! :censored:
von Feyamius
23.07.2007 00:31
Forum: Rollenspiel & Spielwelten
Thema: Was ist für euch ein Dungeon
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Ulrich Kiesow im AvBo 12 hat geschrieben: Da die Fantasy von Hause aus unrealistisch
ist, wenn ich so sagen darf, erübrigt
sich eigentlich jede Diskussion über
Rollenspiel-Realismus. Trotzdem wird
sie eifrig und teilweise fanatisch vorangetrieben.
Komischerweise sind die Rollenspielrealisten
auf ihr ultimatives Argument noch
nicht gekommen. Da es ihrer Meinung
nach so wichtig ist, sich an historische
Vorbilder anzulehnen und beim Klettern
und Gewichtestemmen absolut
kleinlich zu sein, sollten sie doch Nägel
mit Köpfen machen und den Verzicht
auf Magie und Fabelwesen fordern, ja
überhaupt jede Fantasy durch rein historische
Abenteuer ersetzen. Oder sind
Zaubersprüche vielleicht realistisch?
Ich denke, das spricht eine deutliche Sprache. Es "erübrigt sich eigentlich jede Diskussion über Rollenspiel-Realismus." Also klarer kann es fast nicht mehr formuliert werden.
von Feyamius
22.07.2007 21:52
Forum: Rollenspiel & Spielwelten
Thema: Was ist für euch ein Dungeon
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Schade, dass man ihn nicht mehr fragen kann... :rolleyes:
Aber dass er geduldet hat, dass jemand so etwas in seinem Namen im AvBo veröffentlicht, spräche allein schon Bände.
von Feyamius
22.07.2007 18:55
Forum: Rollenspiel & Spielwelten
Thema: Was ist für euch ein Dungeon
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Varana hat geschrieben: Natürlich mit der Sprache der 80er Jahre, aber das ist sicher jedem klar. ;)
Woran erkennt man das? Daran, dass er nicht "GNS", "Fluff" oder "gritty" erwähnt? Dann mag ich die Sprache der 80er Jahre!

Inhaltlich ist der Text aber Rotz! Gegen jede Plausibilität beim Rollenspiel. Gegen Kontinuität der Spielwelt. Und das nur, weil es Magie gibt. Deshalb jeden "Realismus" ausblenden... Das eine hat mit dem anderen doch nix zu tun. Das Vorhandensein von Magie schmälert nicht die Möglichkeit von Spielwelt-Kontinuität und Hintergrund-Plausibilität.


Bye, Feyamius...
...der Ulli respektiert als Erfinder der Spielwelt, aber manchmal hat er echt Mist gelabert.