@streuner74
Da selbst die beste Abenteuerplanung nur bis zum ersten Heldenkontakt überlebt, arbeite ich die Abenteuer und Szenarien nicht komplett zu Beginn der Kampagne aus, sondern mache mir erst mal einen groben Zeitplan, überlege mir dann für einzelne Erzählbögen wann diese schon mal angedeutet werden sollten (z.B. bestimmte NSC schon mal kennen lernen) und fülle so den Zeitplan immer mehr. Dabei werden die Planungen immer konkreter je näher wir ingame dem jeweiligen Datum und/oder Erzählbogen kommen. Dadurch habe ich auch die Freiheit meine Planung an Entscheidungen der Spieler anzupassen. Vielleicht hilft dir das auch, sich weniger erschlagen zu fühlen.
Mein derzeitiger Plan sieht etwa so aus:
PER 1031: Ein Licht der Hoffnung - fertig gespielt
- Anfang-Mitte PER Pilgerzug
- Mitte-Ende PER Suche nach entführten Bauern und Befreiung
ING 1031: Machtübernahme - wird derzeit gespielt
- Anfang ING Machtübernahme, organisatorisches zu Soldaten, Verwaltung etc. - abgeschlossen
- fast gleichzeitig (weil meine SCs das direkt angegangen sind): Umliegende Dörfer unter Kontrolle bringen - abgeschlossen
- Mitte ING Spuk in der Aldewyck-Mühle untersuchen und klären - soeben gespielt
- Mitte ING erste Kontakte mit anderen Kriegsfürsten / Kaiserlichen Vertretern (aus Zwischenspiel II vorgezogen, da meine SCs zB direkt den Marschall angeschrieben haben) - derzeit gespielt (Fenn Weitenberg ist grade zu Besuch und treibt den Kaisertaler ein)
- Mitte/Ende ING Besuch durch Purothea Schlangentochter (aber vermutlich ohne das Szenario aus Zwischenspiel I)
- Ende ING erster Angriff durch einen anderen Kriegsfürsten
- Ende ING/Anfang RAH Aldewyck-Mühle nimmt Betrieb wieder auf
NL 1031/1032 bis Anfang PRA: Tödliche Schatten
- Ende RAH Vorbereitung auf die NL-Tage bespielen
RON 1032: Blut für Kor (mit Zweithelden)
HES 1032: Des Greifen stumpfe Krallen
PER 1032: Posaunenhall (Szenario aus Aventurischem Boten, da ich mit der Gruppe vorher Donner und Sturm gespielt habe)
RAH 1032: Zwischenspiel IV
NL 1032/1033: Unsterblicher Schmerz
Hm, ich fürchte, damit beantworte ich deine Frage nicht wirklich. Für mich selbst habe ich beschlossen, das Kriegs-/Dipomatie-/Intrigenspiel in den Zeiten zwischen den Hauptabenteuern stärker hervorzuheben und dafür die Szenarien eher weniger zu behandeln. Deshalb bereite ich auch eher Personen vor und weniger Szenen. Ich mache mir vor jedem Ereignis vor allem Gedanken über die Persönlichkeit und Motive der beteiligten NSCs um besser spontan auf die Aktionen der SCs reagieren zu können. Daran mussten sich auch meine Spieler erst ein wenig gewöhnen und wir mussten den passenden Spielmodus für uns erst finden, aber zur Zeit spielen wir je "Sitzung" meist nur ein paar Ingame-Tage in denen dann auch mal spontane Diskussionen innerhalb der Gruppe viel Platz haben (z.B. zwischen der Magierin und dem Golgariten, ob diese Bücher von Nekrorius in denen vermutlich schwarzmagisches Wissen steht verbrannt oder studiert werden sollten, oder zwischen der Magierin und dem Statthalter, ob man ein Nachbardorf nötigenfalls mit Gewalt übernehmen sollte, oder zwischen der Magierin und....)
Zur Vorbereitung von NSCs hilft mir auch folgende Spielhilfe enorm:
Von Eigenen Gnaden Spielhilfe 0.2a (Spielhilfen)
Vor allem die Beschreibung einiger Zweimühlener Bürger und die Ideen zu den umliegenden Dörfern habe ich übernommen, der Teil zu den Finanzen war mir persönlich zu einfach gestrickt.
Zur Erstellung von Kriegsherren nutze ich außerdem die Zufallstabellen aus Mit wehenden Bannern, das sich deutlich mehr mit dem Kriegsspiel befasst als VeG.
Speziell die ersten Tage nach der Machtübernahme waren auch für mich schwierig zu planen, daher habe ich im Grunde nur den ersten Tag wirklich vorbereitet, an dem Zordan zunächst die Situation klären möchte und die Finanzen vorstellt. Da wird dann schnell klar, daß weder die Versorgung noch die Bezahlung ausreichender Soldaten nur mit dem Zweimühlener Umland zu stemmen wären. Daher war die Eingemeindung der umliegenden Dörfer m.o.w. das erste was meine Spieler angegangen sind. Unser Spielmodus sah tatsächlich erstmal so aus, daß ich immer nur für den nächsten Spielabend das vorbereitet habe, was meine Spieler beim letzten Termin beschlossen haben als nächstes zu machen. Mit der Zeit wurden die Pläne dann langfristiger und ich kann wieder mehr im Voraus planen.
Das alles überdenkend würde ich dir raten: Konzentrier dich erst einmal auf die Hauptabenteuer und bekomme ein Gefühl für euer Gruppentempo. Wenn dir dann die Szenarien weiterhin als sinnvolles Füllmaterial erscheinen, lassen die sich immer noch vorbereiten. Und ich füttere dich bis dahin auch gerne mit weiteren Ideen, die sich bei mir ergeben.
Ich überlege auch grade, ob wir dafür nicht vielleicht einen eigenen Thread "Ideensammlung für Szenarien in VeG" anfangen sollten
Auf jeden Fall auch dir (und allen die mitlesen) ein Frohes Weihnachtsfest!