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von Jadoran
02.02.2019 12:05
Forum: Göttlich & Dämonisch
Thema: Strafe für einen Exborbaradianer
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Strafe für einen Exborbaradianer

Den Ausgang des Kampfes als (juristische) Entscheidung eines Gottes zu interpretieren ist sehr modern/bürokratisch und verengt den Blick meines Erachtens zu sehr. Im Gottesurteil stellen sich Kläger und Beklagter und gehen ein hohes, von der sie umgebenden Gesellschaft als angemessen beurteiltes Risiko ein. Egal wie es ausgeht ist danach der Streit erledigt, und sei es, weil die Unterlegene tot ist. Ob ein Gott persönlich da was gedreht hat ist gar nicht so wichtig. Der Rechtsfrieden ist wieder hergestellt, ein Schlussstrich gezogen. Darauf kommt es an, um Götterurteile "funktionieren" zu lassen.
von Jadoran
24.01.2019 10:47
Forum: Göttlich & Dämonisch
Thema: Strafe für einen Exborbaradianer
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Strafe für einen Exborbaradianer

Das mal des Frevlers sollte eigentlich gehausregelt werden. Ich bin mit dem Ding nie glücklich gewesen, das ist so ein karmales Brandzeichen für "Murder, Arson & Jaywalking".
Wenn man die AD&D G/E L/C Matrix vermeiden will, würde ich ein "Schandmal" bei einem Eidsegen klarer definiert machen. Vorausgesetzt, es liegt der Bruch eines Eidsegens vor, sollte karmal erkennbar sein, was für Grund vorliegt, und nicht einfach der "Du bist ein Scheissnazi"-Stempel draufgepappt werden. Ein Ehebrecher sollte zu unterscheiden sein von einer, die ihren Lehenseid gebrochen hat, und die wiederum von einem Geweihtenmörder.

Und auch ich sehe kein zweierlei Mass. Wir haben einen kleinen Fusssoldaten ohne kriminelle Eigeninitiative, der bereut, gesühnt und Verzeihen durch Peraine gefunden hat.
Und wir haben eine Hochadlige, ehemalige Pfeil des Lichts, aus einer der wichtigsten Familien des Reiches, die ihren Ehe-Eid gebrochen hat, noch dazu spektakulär, und (sofern bekannt) keinerlei Anzeichen von Reue zeigt, sondern allenfalls ein "Die Konsequenzen meiner Tat sind unangenehm, wie werde ich die los." An die werden zu (mittelreichischem) Recht ganz andere Maßstäbe angelegt.
Überlegung: Könnte der sitzen gelassene Ehemann die Ehe annulieren lassen? Der hat ja gute Argumente. ("Liebt mich nicht, war nie bereit, den Eid zu halten, ich kann beim besten Willen meiner Verantwortung gar nicht gerecht werden, kann meinen mir anvertrauten Untertanen nicht so jemanden zumuten.")

Aber der TE wird das im Aventurien seiner Gruppe schon hinkriegen. :cookie:
von Jadoran
19.01.2019 23:59
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Strafe für einen Exborbaradianer

@chizuranjida: Das ist jetzt nciht unbedingt als Widerspruch gedacht: Ich nehme mal an, dass bei einer arrangierten Adelshochzeit ein Ehevertrag aufgesetzt wurde, in dem alles Geben und Nehmen schön genau verzeichnet wurde. Immerhin heiratet da eine Rabenmund einen Junker, auf den man Einfluss gewinnen will. Einfach nur mit "Wir sind doch jetzt Schwager und Schwiegersohn!" würde auch nicht reichen, wenn Valeta die Augen geschlossen und an England gedacht hätte. Da dürfte es doch ein paar Seiten Tierhaut geben, auf denen vermerkt wurde, was ab jetzt wie läuft, worauf dann alle ihre Siegel gedrückt haben.

Und da fehlt jetzt eben die Braut, die noch dazu untreu geworden ist. Ein Bräutigam, dem die Braut davon läuft, ist immer Ziel von Spott, auch heute noch. ("Boah, was für ein Loser!") Der Junker wird also nicht glücklich sein, und - so die Familie Rabenmund nicht "nachbessert", wohl Konsequenzen ziehen.
Ich schätze mal, die Ehe kann aufgelöst werden, wenn man via facti behauptet, Valeta habe den Eid gar nicht ernsthaft gesprochen. Das ist zwar ein bischen wie die Annullierung in der Katholischen Kirche, aber im Liber Liturgicum steht auch, dass der Eidsegen von einem Kirchenoberhaupt gelöst werden kann. Bei einem solchen Verhalten der Braut würde ich das in Erwägung ziehen, und da die Rabenmunds die notwendigen Kontakte haben könnten, sollte es IT auch möglich sein (Wenn auch zu politischen Kosten).

Wobei: Da Valeta auch noch ein ehemaliger Pfeil des Lichts ist, ist so ein Fehlverhalten doppelt hart. Ihr eigener Ruf müsste eigentlich völlig im Eimer sein, und ob sie dann eine so gute Leumundszeugin für den Perainegeweihten abgibt, ist die große Frage. Es mag Leute von Rang und Namen geben, die ihr Verhalten gar als schlimmer als das des Exsöldners sehen. Der war nur ein dummer Bauer, dessen Söldnereinheit sich von B. anheuern liess. Der hat sich noch nicht mal aktiv B. angeschlossen, sondern war einfach nur Teil der Truppe, Schütze A. Er hat getan, was Söldner so tun. Befehle befolgt. Müssen wir uns echt mit so jemanden beschäftigen? Und gerade ihr habt die Stirn, den hier anzuschleppen? (Und dann kommt erst der ganze Sums, dass er Perainegeweihter werden durfte, konnte, und das offenbar ganz gut macht.)
von Jadoran
19.01.2019 12:33
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Strafe für einen Exborbaradianer

Das mit der Ehe ist schon ziemlich heftig. In unserer Modernen Welt wäre es gerade in dieser Kombi zwar vollkommen straffrei, aber aventurisch ist das familiär eine Katastrophe. Muss die Familie Rabenmund nun dem betrogenen Ehemann Entschädigung leisten? Ehe auflösen, Tochter "verstossen" und dem Junker die zähneknirschend willige jüngere Schwester/Nichte/Cousine verheiraten?

Gemein wäre es natürlich, wenn gerade dieser Junker sich als absoluter Prachtkerl erweist.
Noch gemeiner, wenn die Helden später mal seine Hilfe brauchen und Valeta ihm dann noch einmal als Bittstellerin gegenübertreten muss - und er dann, anstatt sich aufzuspielen und sie zu demütigen, zumindest hoch korrekt reagiert.
von Jadoran
17.01.2019 23:22
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Strafe für einen Exborbaradianer

Noch eine Frage, die den Perainegeweihten nur am Rande betrfft: Wenn die Adligen verheiratet wurden... wie stellt sich das denn dar mit deren (betrogenen) Ehepartnern? Haben die nur die Rolle als Armloch vom Dienst, der schmierige Kerl, der dauernd über die Heldin drüber rutschen will und das unanttraktive, kalte Miststück, das dauernd intrigiert? Oder gibt es da Potential für Spannung? Haben die auch gute Seiten?

Ist die Gruppenzusammenführung bei einer so eingespielten Gruppe überhaupt ein Problem?
von Jadoran
17.01.2019 12:27
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Strafe für einen Exborbaradianer

Das mag wohl sein. Das - in meinen Augen - interessante an der Bio ist eben, dass es keine 08/15 Heldenbio ist. "Orks ermordeten die Eltern, aber er verhinderte die Vergewaltigung seiner Schwester, indem er den Ork mit einem Knüppel erschlug, wurde dann von Schwertmeister als Schüler genommen, weil er so entsetzlich talentiert war. Dessen ehemaliger Schüler konnte ihn deswegen nicht ausstehen und neidete ihm seine Erfolge (das ist sein regeltechnsicher Feind :rolleyes: )...
Ilmars Vergangenheit ist eben die eines ganz normalen Muschkoten, den es in die falsche Truppe verschlagen hat. Er hätte ebensogut beim Reichsheer landen können, hätte da mehr oder weniger bei von der Führung angordneten Strafaktionen dasselbe gemacht und wäre trotzdem völlig unschuldig im Sinne des mittelreichischen Rechtes.
von Jadoran
17.01.2019 12:07
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Strafe für einen Exborbaradianer

Rhonda Eilwind hat geschrieben: 17.01.2019 11:43Weil er auch nie gelernt hat, für sich selbst zu denken.
Er hat sogar auf die harte Tour gelernt, was es für Folgen hat, "Das Richtige" zu tun, als er seine Schwester gegen seinen älteren Bruder und Hofherr verteidigt hat und dafür halb totgeschlagen vom Hof gejagt wurde.
Grundsätzlich soll man spielen was Spaß macht. Wenn die Spieler sich auf den Prozess freuen, dann nur zu. Auf mich, mit unvollständigen Informationen und aus der Ferne, wirkt das ein wenig "goody two shoes", und ob Ilmars Spieler viel Spass daran hat, wenn die anderen sich so über ihn erheben... "Wir sagen für dich aus, wir passen auf dich auf, dass Du nicht wieder Mist baust... sag doch auch, sind wir nicht ganz tolle Kumpel?"
Bei Kerkerhaft und großer Moralkeule sehe ich die Gefahr, dass der Spieler sagt: "Okay. Paßt. Hat er von mir aus verdient. Aber dann wird das jetzt ein NSC, ich bin damit durch."
von Jadoran
16.01.2019 09:39
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Strafe für einen Exborbaradianer

Es stellt sich auch noch die Metagame-Frage: Soll der Perainegeweihte anschliessend zusammen mit den anderen Helden weiter abenteuern oder ist er jetzt eh "raus"? Bussquesten auf den Waldinseln oder an der Wüstenei, Kerkerhaft, Verbannung auf ein abgelegnees Kloster = aus dem Zusammenspiel.
Es kann natürlich sein, dass der Held nach "Aufarbeitung" seiner Vergangenheit sozusagen "ausgespielt" ist und der Spieler ihn gar nicht weiter führen will.
von Jadoran
15.01.2019 23:11
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Strafe für einen Exborbaradianer

@DerShrimp: Eine Gerichtsverhandlung kann sehr spannend sein. Aber in diesem Fall dreht es sich nicht darum, die Unschuld von jemandem zu beweisen. Der Perainegeweihte hat die ihm vorzuwerfenden Taten in seiner Söldnerzeit begangen, und da er bereut hat, bestreitet er sie auch nicht. Eine Verhandlung wäre also eine Nullnummer, am Urteil wirken die Spieler nicht mit. (wie auch...) Das Urteil steht eigentlich fest, wenn es zur Verhandlung kommt. Es ist dann nur die Frage, ob Gnade gewährt wird wegen seiner Reue und der von Peraine erfolgten Gnade und Weihe.
Eine Leumundszeugschaft der anderen Helden wirkt (zumindest auf mich) ein wenig schal, da sie ihn selber vor Gericht gebracht haben. Was kann an dem Gerichtsverfahren spannend sein? Das Auftreten eines überlebenden Opfers, das ihm verzeiht oder ihn als Mörder verflucht? Ob das so packend ist?
Ich glaube wirklich, in Wiedergutmachung liegt mehr Spannungspotential ("bereut mein Novize wirklich?") als in juristischer Aufarbeitung. Ausserdem habt ihr beinahe notwendigerweise dann Detailschilderungen seiner Verbrechen am Tisch. Ist vielleicht auch nicht so prickelnd.
von Jadoran
15.01.2019 22:43
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Strafe für einen Exborbaradianer

@DerShrimp: Wenn man in der Realität einigermassen gelungene Versöhnungen/Befriedungen betrachtet:

Nach dem Deutsch-Östereichischen Krieg hat man auf Gebietsabtretungen und eine Parade durch Wien verzichtet. Hat sich bewährt.
Nach WW2 wurde erst mal die Wehrmacht und sogar die Waffen-SS summarisch dahingehend exkulpiert, dass die blosse Zugehörigkeit kein Verbrechen war und Befehlsnotstand allgemein anerkannt war. Man konnte sich erst einmal dem Aufbau widmen.
Nach der Wiedervereinigung hat man nicht alle Angehörigen der Stasi oder des Wachregiments Felix Dzershinky verknastet. Die Polizei wurde großteils übernommen. Hat sehr verständlicherweise nicht jedem geschmeckt, aber die Bevölkerung konnte sich dem Aufbau widmen. Selbst den Erich hat man faktisch begnadigt.
In Italien wurde nach WW2 eine "Generalamnestie" für so ziemlich alles verkündet.
In den Römischen Tronfolgekriegen bekamen normalerweise die Legionen des Unterlegenen einen neuen Legaten, neue Tribunen und das wars. Nur ganz selten gab es in die Mannschafts- und niederen Offiziersgrade hineingehende Bestrafungen, und das ging selten gut.
Die Tutsi-Regierung, die nach dem Massaker an den Tutsi durch "die Hutu" in Ruanda an die Macht kam, hat nur ganz ausgesuchte Täter verfolgt und ansonsten verfügt: "Wie schön, dass wieder Frieden ist, nicht wahr?" Das scheint sehr gut geklappt zu haben.

Da der Perainegeweihte wirklich nur ein Mitläufer ohne EIgeninitiative war, würde ich "strafrechtlich" seine Verbrechen als gesühnt ansehen. Aber. Wie wäre es, wenn er eine Novizin zur Betreuung bekommt... eine Kriegswaise, deren Eltern von marodierenden Söldnern getötet wurden. (die Seite ist egal...) Die ihm eine stete Mahnung und Erinnerung ist, die Alpträume hat, weil sie mit ansehen musste, was ihrer großen Schwester angetan wurde? Ich würde ihn nicht bestrafen (Über einen Spieler zu Gericht sitzen ist doof :cookie: ), sondern Gelegenheiten zum Wiedergutmachen geben. Vielleicht muss er auch einen ehemaligen Widerständler betreuen, der darunter leidet, das wegen seiner unbedachten und im Endeffekt wirkungslosen Taten seine Familie und sein Dorf harten Repressalien ausgesetzt wurde? Oder der bei der Befreiung sein Mütchen an ein paar gefangenen genommenen Söldnerinnen gekühlt hat und das jetzt bereut.
von Jadoran
15.01.2019 21:56
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Strafe für einen Exborbaradianer

Narat, wenn ich deinen Post erst nehme, dann plädierst Du für eine Hinrichtung aller Kollaborateue, Mitläufer und Wegschauer in den ehemaligen Schwarzen Landen. Also einer Auslöschung der gesamten Bevölkerung bis auf einige wenige nachgewiesene Widerständler. Denn die sind alle in Deinen Augen der Gnade nicht würdig. Toll. Echt toll. Mir fehlen die Worte, und daher klinke ich mich hier aus.
von Jadoran
15.01.2019 09:29
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Strafe für einen Exborbaradianer

Narat, Du scheinst mir in der nicht unverbreiteten Ansicht verhaftet, dass Gerechtigkeit Gnade ausschließt. Du vergißt anscheinend - so jedenfalls mein Eindruck - auch, dass im allgemeinen Verständis der Vorgesetzte für die Taten seiner Leute verantwortlich ist, sofern diese nicht auf unkontrollierbarer Eigeninitiative beruhen. Wenn also Hauptfrau Belrike Finsterfang ihren Schergen sagt: Plündert das Dorf, habt Spaß mit den Jungs und Frauen und brennt dann alles nieder... ist sie nach allgemeinen Rechtsverständnis die Verantwortliche, und nicht das Schwein, das ihren Befehl begeistert ausgeführt hat.
Das hat tatsächlich mehr mit zweckorientierter Mäßigung zu tun als mit Nachsicht. Denn ansonsten gerät jeder Krieg automatisch zum absoluten Vernichtungskrieg, weil die andere Seite weiss, dass sie keine Gnade bekommen wird. Du hast dann den Effekt wie in Frankreich nach der Befreiung, wo die Resistance in wenigen Monaten mehr Franzosen umbrachte als die Deutschen während der ganzen Besatzung (über 30k)... wahrscheinlich sogar schlimmer, denn der Resistance wurde dann Einhalt geboten bei ihrer Vergeltung an echten und mutmaßlichen Kollaborateuren.

Die Verbrechen des ehemaligen Schwarzsöldners werden nicht entschuldigt, sie sind allerdings vergeben. Und die Voraussetzung für Vergebung, nämlich Einsicht und tätige Reue, liegen vor.

Es wäre allerdings tatsächlich interessant zu wissen, wie der aktuelle Kanon bei der Befriedung der ehemaligen SL aussieht. Wird jeweils mindestens de Hälfte jeden befreiten Dorfes aufgeknüpft und sämtliche sich ergebenden Truppen niedergemetzelt? Wie sieht es bei paktfreien Offizieren aus, denen keine individuellen Gräuel nachgewiesen werden?
von Jadoran
14.01.2019 22:08
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Strafe für einen Exborbaradianer

Ohne dass ich jetzt ein "Das muss aber so!" drüber hängen will, nur mal eine Anregung zum Denken in der Feudalgesellschaft.

Welchem Heer sich ein Bauerntölpel anschliesst, ist recht egal. Das Fussvolk der anderen Seite ... ist halt Fussvolk. (und er war nur Fussvolk) Die hatten fast nie was zu befürchten abseits der Schlachten. Interessant wurde es eigentlich immer erst bei hohen Offizieren, die offiziell "eine Wahl" hatten. Und dass die Soldateska der einen Seite sich genau so aufführt wie die der anderen, wenn man sie läßt, ist leidlich bekannt.

Hochstapelei - besonders, sich als "Nichts" als Adliger auszugeben, ist im MR ein todeswürdiges Verbrechen, auf das laut der RSH's verstümmelnde Todesstrafen stehen. Richtig fies. (Es gibt da ein Beispiel einer ehemals gutaussehenden Hochstaplerin, deren ebenfalls hochstapelnde Mutter zerteilt wurde, während man sie aufgrund ihrer Jugend nur auf der Wange brandmarkte und verbannte...)

Der Bruch eines Traviagelübdes durch einen Adligen war vor WdV eine richtig üble Sache. Das ist der Bruch eines Großen Eidsegens. Mal des Unartigen und so...

Dagegen die nachweisliche göttliche Gnade durch die erfolgreiche Weihe.

Vielleicht überlegt ihr einfach mal die Gewichtung anhand aventurischer statt modern-deutscher Moralmaßstäbe. (einfach nur als Anregung, wenn es sich zu sehr wie blue & orange morality anfühlt...)
von Jadoran
14.01.2019 14:49
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@DerShrimp: Ich will nicht gegen den Pfahl laufen, den ich selbst eingerammt habe - Gerechtigkeit ist nichts gottgegebenes, sondern ein gesellschaftliches Konstrukt. Und daher empfindet ein ehemaliger Pfeil des Lichts, die jeden Tag an den Krieg erinnert wird, ob sie will oder nicht, darunter sicher etwas anderes als ein Perainegeweihter, der über die Schlachtfelder schreitet und Leute zusammenflickt, egal, welche Uniform sie tragen (sofern man von Uniformen reden kann... Tangente...)

Für die Spieler würde ich aufbereiten: Warum glaubt ihr, das weltliches Gericht (und seien es Kirchenmänner) würde ein gerechteres Urteil liefern als Peraine, die vergeben hat und Karma spendet. Warum reicht euch Peraines Urteil nicht?
Für ihn auszusagen ist ... Entschuldigung :oops: ... ein blosses Feigenblatt zum selber Wohl-Fühlen ("Wir haben für ihn getan, was wir konnten, nicht wahr?"). Seine Taten sind unbestritten und gestanden. Seine tätige Reue offensichtlich. Die Gottheit hat ihm unbestreitbar Gnade gewährt und ihn gar als ihren Priester auserwählt. Was soll da ein Leumundszeugnis bringen?
Dass man einen langjährigen Freund mit ganz anderen Augen sieht, wenn man auf einmal erfährt, welche Schuld er auf sich geladen hat, ist ein anderes Thema (natürlich auch für den Spieltisch). Wollen sie nicht mehr mit ihm umherziehen, weil sie ihn als "beschmutzt" ansehen? Fühlen sie sich hintergangen? Ist ihr "Schrei nach Gerechtigkeit" eine Art Ersatzhandlung, nicht an die eigenen Vergehen denken zu müssen? Der Bruch eines karmal besiegelten Traviagelübbdes ist keine kleine Sache, und sexuelle Untreue zerstört das Vertrauen in den Partner oft beinahe unkittbar.
Was haben die anderen so für Kriegserlebnisse? (Ich erinnere mich noch gut an die mir von meiner Großmutter übermittelte Erzählung des Urgroßvaters aus WWI: "Das Schlimmste war, wenn es hiess: Seitengewehr pflanzt auf!")

Kompliment an dich als SL und den Spieler des Perainegeweihten, dass ihr eine moralisch und gesellschaftlich schwierige Konstellation durchdenkt. (Und das soll keine Abwertung der Adelsspieler sein, sie haben nur eine "leichtere" Rolle gewählt)
von Jadoran
14.01.2019 11:43
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Strafe für einen Exborbaradianer

@Skalde: Ja, wenn der aventurische Bote den Fall veröffentlicht, dann gäbe es sicher einen #Aufschrei. So aber weiss das erst mal niemand, und deswegen ist "DIE ÖFFENTLICHKEIT" auch nicht betroffen. Der Söldner war auch kein Kommandeuer mit Eigeninitiative, letztere scheint der Söldner auch nicht entwickelt. Jedenfalls steht nichts davon in seiner Beichte. Er hat eben mitgemacht. (ich habe extra kein 'nur' dabei... wie gesagt: Es waren Verbrechen.)
Ihm ist von der Perainekirche vergeben worden. Und von Peraine. Er hat Gnade gefunden.
Die Wahrhaft Gerechten werden natürlich erst zufrieden sein, wenn auch sie über den Mann richten durften, das ist mir schon klar... aber eigentlich gibt's da nichts mehr zu richten. Der Keks ist gegessen. Es wird niemand gezwungen, den Mann zu mögen. Es ist noch nicht einmal unglaubwürdig oder unvernünftig - wenn nach einem Krieg wieder Frieden und Zivilgesellschaft einkehren soll, dann muss auch viel Gnade einfliessen.

Wenn die ganzen Söldner, die die Wildermark bevölkert haben, fürchten müssten, zur Rechenschaft gezogen zu werden, dann würde diese niemals befriedet werden. Dann gäbe es Kampf bis zum bitteren Ende, und anschliessend würde es wahrscheinlich einen "Militärputsch" geben, weil die eigenen Truppen auch genug Dreck am Stecken haben, um eine Aufarbeitung zu fürchten. Das ist der Grund für Amnestien nach Kriegen und vor allem Bürgerkriegen.
von Jadoran
14.01.2019 10:06
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Strafe für einen Exborbaradianer

Zu den Verbrechen des Söldners: Das ist in einem Krieg leider Söldneralltag. Ein Gutteil der Kriegsheimkehrer hat Erinnerunegn im Gepäck, die sie ihren Kindern nicht erzählen werden. Auch die Weistobrier. Das sind Verbrechen, unwidersprochen, und gar nicht schön, aber sowas findet in einem langen Krieg ohne disziplinierte Berufsarmeen massenhaft statt. Insbesondere wenn Söldnern das Plündern erlaubt wird - was oft vorkommt. Dann sind immer Mord und Vergewaltigung dabei. Verhindert wird so etwas meist nur durch respektierte und durchgreifende Offiziere, und gerade in Tobrien gibt es nur eine Berufsarmee, und die steht auf der falschen Seite. Der Söldner ist keine "derart widerliche Gestalt" sondern ein 0815 Kriegsknecht in einem schmutzigen Krieg. (Ich finde es vom Spieler übrigens lobenswert, dass er dem (N?)SC eine so glaubwürdige Geschichte angeschrieben hat und nicht eine weichgezeichnete, wo er 'Immer schon dagegen war aber leider nichts tun konnte'.)
Natürlich thematisieren offizielle Veröffentlichungen nicht alle Kriegsereignisse, dann wäre es auch teilweise abstossend und sehr unspassig gewaltverherrlichend, splattermässig und pornographisch. Aber glaubt etwa jemand, die Schwarzen Amazonen hätten allesamt den Disney-Tod bekommen oder wenigstens eine saubere Hinrichtung?

@Na'rat Du behadelst die aventurischen 12G-Kirchen wieder mal wie irdische Kirchen. Wenn Peraine dem Mann verziehen und ihm ihre Gnade und Weihe (!) geschenkt hat, dann ist für den 08/15 12-Gläubigen die Sache klar: Dem Mann Ist Verziehen Worden.
von Jadoran
13.01.2019 19:11
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@Skalde: Wie schon von anderen erwähnt, würden die Praioten wahrscheinlich den Fall an die zuständige Perainekirche weitergeben, und für die wird voraussichtlich die tätige Reue und vor allem die erfolgreiche Ordination ausschlaggebend sein.
Die weltliche Gerichtsbarkeit wird eher nicht auf den Fall scharf sein, so er nicht in irgendeiner politischen Intrige verwendbar ist. Perainegeweihte hinrichten ist einfach sehr unpopulär. Die Frage nach himmlischer Gerechtigkeit ist beanwortet: Peraine hat verziehen. Punkt. Irdisch ist es allenfalls eine Frage des Rechtsfriedens, und der ist nicht gestört. An dem Fall kann man sich nur die Finger verbrennen.
von Jadoran
13.01.2019 18:56
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@Skalde: Es gibt aber keine Staatsanwaltschaft. Seine Söldnervergangenheit hat 1:1 tausendfach auch auf der Seite der "Guten" stattgefunden. Wenn er immer noch Söldner wäre, der einfach nur die Seiten gewechselt hat, dann läge es etwas anders... wobei es auch davon mehr als genug gibt, und der Herzog von Tobrien wird den Gehörnten tun, das einfache Fussvolk auszusieben... Der will sein Land befrieden, und zu dem Zweck läßt man die Große Masse der Kleinen laufen und hängt nur ein paar Grosse auf.
Die Kirche der Peraine hat ihn aufgenommen, und - noch viel wichtiger - PERaine hat ihn als Geweihten erwählt und seine Reue anerkannt. Klar kann die entsprechende Herrschaftsstruktur ihn hinrichten, aber erst mal muss ein Kläger auftreten (etwa eine Vergewaltigte, ein Ausgeplünderter oder ein Familienmitglied eines ausserhalb einer Schlacht Getöteten) und je nach Gerichtsort wird das wohlfeilen Jubel der spätgeborenen Gerechten oder eben dumpfes Volksgemurmel geben. ("Einen Geweihten der Peraine... das kann nicht recht sein! Wem die Gütige vergibt... wo kommen wir denn da hin?")
von Jadoran
13.01.2019 17:44
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Aus meiner Sicht kommt es auch stark drauf an, wo und wann der Mann aufgegriffen wird. Im längst wieder friedlichen Gareth, gar im Horasreich? Da kann nur ein Exempel an dem Anhänger des Verfluchten Borbarad statuiert werden!
Sitzt man hingegen in Tobrien, wo man jeden Perainegeweihten händeringend braucht, um das Land zu heilen, und fast alle Waffenfähigen auf der einen oder anderen Seite gekämpft haben und - wenn nicht sogar selbst Blut an den Händen haben - gesehen haben, wie ihre Kumpel dasselbe gemacht haben wie er... dann sieht es anders anders.

Für ihn spricht:
Er war nur einfacher Kämpfer, ohne Eigeninitiative oder Befehlsgewalt, kein Dämonenanbieter. Er hat keine Gräuel initiiert sondern war einfach nur Mook.
Er hat tätige Reue geleistet und, sehr wichtig, die Weihe der PERaine empfangen.

Wer sind nun die Helden? Haben sie die moralische Autorität, über ihn zu richten?

Wer weiss davon? Muss überhaupt gerichtet werden? (Also Rechtsfrieden hergestellt werden?) Wird die Welt dadurch zu einem besseren Ort?

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