Tag 46, Spät Abends, Grande Serpentina, (Valeria)
"Don Rocco ist ein armer Schlucker, mit kaum zwei Dutzend Sklaven, der zudem noch seine verkrachte Schwester und seine nichtsnutzige Nichte mit durchschleppt. Er gilt als guter Forellenzüchter, aber wir müssen uns mit ihm nicht gleich gemein machen, denk an Deine Stellung. Wir sind immerhin Karinors. Es reicht, wenn Du ihn bei einem Treffen im Club der Plantageros mal ansprichst.“ Sie legt die Zigarre beiseite. „Dann mal gute Nacht und morgen frisch ans Werk!“
Tag 28, Spät Vormittags, Ribaldos Pension, Sandalia, Santinera (Boronaya)
„Ich bin noch mitten in der grundlegenden Dokumentation, und es kann sich ja noch so viel ändern. Wenn...falls wir erst einmal genau wissen, welchem Zweck der Raum gedient hat, ergeben sich auch neue Bedeutungen der Glyphen, beziehungsweise scheiden einige aus. Und der Tempelkomplex als Ganzes, also der Zsssah...eigentlich müsste man da mit einem viel größeren Team dran, so kann es nur Stückwerk und Momentaufnahmen geben. Und dann reißt dieser... Dummkopf... auch noch das Relief ab.“ Archäologie mit dem Sturmbock. „Was leichtes... wonach steht Dir der Sinn?“ Er legt den Arm um ihre Hüfte, überlässt ihr aber die Richtung, in die es gehen soll. Garküchen gibt es genug.
Tag 47, morgens, Manana della Suerte (Capitan)
Als der Kahn außer Sicht ist streicht sich Kongou eine Strähne aus dem Gesicht. „Mit den Steinen könnte man doch bei uns ein Bad bauen, Capitan. Wenn mir und den anderen Mädchen eines fehlt, dann ein Bad.“ Der überlegt. Bauholz bekäme man vom Sägewerk an der Mine, und einen Badeofen mauern könnte Georgios sicher auch, wenn er schon Schmelzöfen für Plantagenschmieden hinkriegt. Der Capitan nickt. „Ich habs im Hinterkopf. Ich sprech ihn mal an.“ Kongou reicht das, und sie belohnt ihn mit einem Lächeln. Der Capitan lacht. „Nun auf, der Zaun ruft.“ Sie steht sehr passend, und er motiviert sie und sich mit einem Klaps.
Sie sind noch am Arbeiten, als Georgios mit nunmehr beinahe leerem Kahn zurück kommt - außer ein paar Kisten und Fässern mit Vorräten ist der Leichter leer. Der Capitan nutzt gleich die Gelegenheit. „Ihr seid fix. Sag mal, mein Junge, Du hast doch eben erzählt, Du hättest schon ein paar Öfen gemauert.“ Georgios nickt. „Wenn's nichts Ausgefallenes ist, ja, schon.“ „Was uns zu unserem Glück fehlt, ist ein Badehaus.“ Georgios nickt. „Das hab ich mir auch gedacht, als wir bei euch campiert haben. Wir sind schon eines am Bauen. Ist gut für die Moral. Und die Hygiene auch.“ „Du sagst es.“ Sie mustern sich gegenseitig, und der Capitan reicht wieder den silbernen Flachmann rüber. „Die Planung ist kein großes Ding, und ein Badeofen keine Hexerei. Aber das Mauern will gelernt sein. Können eure Seeleute das, Capitan?“ „Eher nicht. Auf einem Schiff gibt’s wenig Gelegenheit dazu.“ „Wir können uns ja mal zusammen setzen.“ „Soll euer Schade sicher nicht sein.“ Georgios nimmt einen tiefen Zug aus dem Flachmann. „Wenn ihr mir die Leute zur Seite stellt, reichen ein paar Flaschen von dem guten Stoff hier.“ „Abgemacht!“
Kongou ist beeindruckt. „Ihr seid wirklich schnell, Capitan. Ich dachte, ihr beratet das jetzt erst mit Donna Emilia, und...“ Sie steht schon wieder passend für einen Klaps. „Ein Capitan muss stets zügig handeln. Gelegenheiten sind wie Sternschnuppen. Man muss sofort zugreifen.“
Die Suche ergab 1269 Treffer
Zurück zu „Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera“
- 21.08.2020 10:36
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
- 20.08.2020 14:49
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 46, Spät Abends, Grande Serpentina, (Valeria)
Ach Valeria, meine gutgläubige Kleine, alle Sklaven lügen, wenn sie den Mund aufmachen. Besonders, wenn sie glauben, damit durch zu kommen. Und wenn sie Dir nicht frech ins Gesicht lügen, dann haben sie doch Ausflüchte. Don Rocco lass erst mal in Ruhe, bring zunächst das mit den Reusen hinter dich. Immer schon eins nach dem anderen, sonst kommst Du nur durcheinander und verzettelst dich. Ich geb Dir drei Tage für die Reusen, hol Dir von Kusu die Hilfe, die Du brauchst, aber leg nicht die ganze Plantage lahm. Am Morgen des vierten Tages schaue ich mir das Ganze an.“ Wieder ein Kringel.
Mit genug Leuten und mit Bambus ist das eine fordernde aber alles andere als unmögliche Aufgabe.
„Und was die kleine Sikula angeht, natürlich steht sie im Zuchtbuch. Gerade sie. Bei mir muss jede ihre drei Bälger rausdrücken, hab ich ja schließlich selber auch geschafft. Wir werden zusammen schon den Richtigen für sie finden, keine Sorge.“ Sie schnippt laut mit den Fingern, und aus dem Haus kommt der Sklave wieder mit einer Kristallkaraffe und füllt die Gläser nach, bevor er sich, mit einem Klaps bedankt, wieder stumm verzieht. “Prost. Wenn Du Deine Aufgabe gut machst, gebe ich Dir eine der beiden kleinen Ratten als Assistenten, kannst Dir einen aussuchen. Und Du kriegst anschließend eine vernünftige Aufgabe. Wir werden dich schon auf Trab bringen!“
Tag 28, Spät Vormittags, Ribaldos Pension, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Ribaldo schaut verlegen. „Nein, die habe ich mir in AlAnfa zugelegt, nachdem das erste Mal meine Aufzeichnungen verschwanden. Der Hauswirt hat sie unter den Bodendielen noch mit einem Quebalken gesichert, so dass man sie nicht aushebeln kann.“ Aus Schaden wird man klug – allerdings ist das Ding sicher nicht billig gewesen. „Die fertigen Kapitel lagere ich bei Magister Prospero. Ich glaube nicht, dass sich da jemand herantraut.“
Ach Valeria, meine gutgläubige Kleine, alle Sklaven lügen, wenn sie den Mund aufmachen. Besonders, wenn sie glauben, damit durch zu kommen. Und wenn sie Dir nicht frech ins Gesicht lügen, dann haben sie doch Ausflüchte. Don Rocco lass erst mal in Ruhe, bring zunächst das mit den Reusen hinter dich. Immer schon eins nach dem anderen, sonst kommst Du nur durcheinander und verzettelst dich. Ich geb Dir drei Tage für die Reusen, hol Dir von Kusu die Hilfe, die Du brauchst, aber leg nicht die ganze Plantage lahm. Am Morgen des vierten Tages schaue ich mir das Ganze an.“ Wieder ein Kringel.
Mit genug Leuten und mit Bambus ist das eine fordernde aber alles andere als unmögliche Aufgabe.
„Und was die kleine Sikula angeht, natürlich steht sie im Zuchtbuch. Gerade sie. Bei mir muss jede ihre drei Bälger rausdrücken, hab ich ja schließlich selber auch geschafft. Wir werden zusammen schon den Richtigen für sie finden, keine Sorge.“ Sie schnippt laut mit den Fingern, und aus dem Haus kommt der Sklave wieder mit einer Kristallkaraffe und füllt die Gläser nach, bevor er sich, mit einem Klaps bedankt, wieder stumm verzieht. “Prost. Wenn Du Deine Aufgabe gut machst, gebe ich Dir eine der beiden kleinen Ratten als Assistenten, kannst Dir einen aussuchen. Und Du kriegst anschließend eine vernünftige Aufgabe. Wir werden dich schon auf Trab bringen!“
Tag 28, Spät Vormittags, Ribaldos Pension, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Ribaldo schaut verlegen. „Nein, die habe ich mir in AlAnfa zugelegt, nachdem das erste Mal meine Aufzeichnungen verschwanden. Der Hauswirt hat sie unter den Bodendielen noch mit einem Quebalken gesichert, so dass man sie nicht aushebeln kann.“ Aus Schaden wird man klug – allerdings ist das Ding sicher nicht billig gewesen. „Die fertigen Kapitel lagere ich bei Magister Prospero. Ich glaube nicht, dass sich da jemand herantraut.“
- 20.08.2020 10:29
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 46, Spät Abends, Grande Serpentina, (Valeria)
Tante Martinetta hört sich Valerias Vortrag an, dann schmunzelt sie. „Mein Kind, Du musst noch viel lernen. Ich verstehe immer besser, warum Dich Deine Mutter in meine Obhut gegeben hat. Also mit Bania rede ich, kein Problem. Aber das Sklaven in einem Haushalt untereinander die Hackordnung festlegen, ist ganz natürlich. Da mischt man sich als Herrin nicht ein, solange der Ablauf nicht gestört wird, das mindert nur deine eigene Autorität. Das mit Sikula ist mir bekannt, denkst Du, Malvane würde vergessen, sowas zu erwähnen? Da unterschätzt Du Deine Mutter aber gewaltig.“ Sie nimmt genüsslich einen Zug ihrer Zigarre. „Und was die Jungs angeht, das ist allein Deine Schuld, mein Kind. Soll die brave Kusu etwa den Ausreden der Sklaven glauben oder gar extra zu Dir laufen, um sowas zu überprüfen? Sklaven sind nie um Ausreden verlegen. Du hättest sie selbst bei Kusu entschuldigen müssen, dann wäre ihnen nichts passiert. Es ist alleine Deine Verantwortung, für Deine Untergebenen zu sorgen. Wer soll das denn sonst tun? Du bist doch kein Kind mehr!“ Sie lacht. „Und was den Magier angeht. Ja, von dem habe ich gehört. Von mir aus rede mit Magister Klostero, oder wie er heißt, was er dafür haben will, und wie das funktionieren soll. Aber ein Plan ist das noch lange nicht, allenfalls eine Idee.“ Sie zieht erneut an ihrer Zigarre und bläst zufrieden einen Kringel.
Tag 28, Spät Vormittags, Ribaldos Pension, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Ribaldo wird rot, lässt sich aber gerne helfen. Bei der Sicht seiner Unterlagen muss sich Boronaya eingestehen, dass er da schon mit deutlich mehr Hingabe am Werk ist als sie. Ihre eigenen Aufzeichnungen sind, einfach wegen des geringen investierten Zeitaufwandes, doch eher bloße Notizen. Aber sie müsste das ja auch alles Abends in ihrer freien Zeit machen... wofür sie dann weniger Zeit für Ribaldo und Prospero hätte.. oder mit ihrer Partida um die Häuser zu ziehen.
Trotzdem ist alles schnell erledigt, und Ribaldo verstaut alles säuberlich in einer recht hochwertigen, offenbar am Boden verbolzten Schließkiste mit innenliegenden Schlössern. Dann verabschieden sie sich von seinem Vermieter und Ribado lässt sich von Boronaya steuern.
Tag 47, morgens, Manana della Suerte (Capitan)
Die Pause dauerte dann doch länger als gedacht. Als sie gerade wieder beide gesellschaftsfähig sind, kommt auch prompt ein Lastkahn der Macalinto aus Richtung der Mine an die Schleuse, beladen mit Steinen. Georgos ist selbst dabei, und der Capitan schüttelt ihm unerschütterlich und ohne Anzeichen von Verlegenheit die Pranke. „Die Zwölfe zum Grusse! Wie geht’s, mein Junge?“ Er reicht ihm den Flachmann, den Georgios gerne entgegen nimmt. „Danke, ebenso. Na ja... Zwischen uns beiden, mit dem Schmelzofen stimmt irgendwas nicht, ich bin mir ziemlich sicher, dass er reißt, wenn wir ihn auf volle Last fahren. Ich bin zwar kein Hüttenkundiger aber ich hab schon einige Schmieden für uns eingerichtet. Aber derzeit passt es leider: Die Mine ist auch nicht schrecklich ergiebig, zumindest nicht die Flöze, an denen wir arbeiten.“ Er grinst. „Wir haben aber zumindest ein paar hübsche Steinchen gefunden – und damit meine ich nicht das Gerümpel da hinter mir.“ Er wirft einen anerkennenden Blick auf Kongou, die sich zwar brav im Hintergrund hält, aber darauf achtet, dabei eine gute Figur zu machen. „Ja, das Dach hatte es schon wieder nötig. Ihr seid wie mein Alter Herr, Capitan, der packt auch immer wieder selbst mit an.“ Der Capitan lacht. „Das nehme ich als Kompliment. Lohnt sich die Ausbeute? Turmalin und Malachit?“ Georgios zuckt mit den Schultern. „Bislang eher Zufallsfunde, hauptsächlich Malachit, nichts großes bisher. Sollte sich wahrscheinlich mal ein richtiger Prospektor anschauen. Ich gebe meiner Schwester Likka gleich wieder ein Beutelchen mit.“ Er holt einen kleinen Lederbeutel heraus. Die Steine sind, obwohl gewaschen, eher klein und unscheinbar. Die Mühe wert. Aber auch nicht viel mehr. Der Capitan nickt anerkennend. „Immerhin.“ Georgios lacht. „Wenn wir nicht gerade so beschäftigt wären, würden wir auch gerne die Stelle am Nordwesthafen von euch pachten. Für Steine scheint es da ja besser zu sein.“ Der Capitan stimmt ein. „Hoffen wir es. Gefunden hab ich da noch nichts. Wir sind ja auch noch im Aufbau.“ Georgios Begleitung hat den Kahn durch die Schleuse gebracht, und sie verabschieden sich. „Viel Spaß noch, Capitan.“ Der Capitan steckt den Seitenhieb ein. „Noch mehr? Das geht in meinem Alter langsam aufs Herz, mein Junge!“ Georgios lacht. „Das Muli können wir bei euch lassen? Dann hab ich einen mehr zum rudern.“ „Klar doch.“ Georgios bedankt sich und winkt.
Tante Martinetta hört sich Valerias Vortrag an, dann schmunzelt sie. „Mein Kind, Du musst noch viel lernen. Ich verstehe immer besser, warum Dich Deine Mutter in meine Obhut gegeben hat. Also mit Bania rede ich, kein Problem. Aber das Sklaven in einem Haushalt untereinander die Hackordnung festlegen, ist ganz natürlich. Da mischt man sich als Herrin nicht ein, solange der Ablauf nicht gestört wird, das mindert nur deine eigene Autorität. Das mit Sikula ist mir bekannt, denkst Du, Malvane würde vergessen, sowas zu erwähnen? Da unterschätzt Du Deine Mutter aber gewaltig.“ Sie nimmt genüsslich einen Zug ihrer Zigarre. „Und was die Jungs angeht, das ist allein Deine Schuld, mein Kind. Soll die brave Kusu etwa den Ausreden der Sklaven glauben oder gar extra zu Dir laufen, um sowas zu überprüfen? Sklaven sind nie um Ausreden verlegen. Du hättest sie selbst bei Kusu entschuldigen müssen, dann wäre ihnen nichts passiert. Es ist alleine Deine Verantwortung, für Deine Untergebenen zu sorgen. Wer soll das denn sonst tun? Du bist doch kein Kind mehr!“ Sie lacht. „Und was den Magier angeht. Ja, von dem habe ich gehört. Von mir aus rede mit Magister Klostero, oder wie er heißt, was er dafür haben will, und wie das funktionieren soll. Aber ein Plan ist das noch lange nicht, allenfalls eine Idee.“ Sie zieht erneut an ihrer Zigarre und bläst zufrieden einen Kringel.
Tag 28, Spät Vormittags, Ribaldos Pension, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Ribaldo wird rot, lässt sich aber gerne helfen. Bei der Sicht seiner Unterlagen muss sich Boronaya eingestehen, dass er da schon mit deutlich mehr Hingabe am Werk ist als sie. Ihre eigenen Aufzeichnungen sind, einfach wegen des geringen investierten Zeitaufwandes, doch eher bloße Notizen. Aber sie müsste das ja auch alles Abends in ihrer freien Zeit machen... wofür sie dann weniger Zeit für Ribaldo und Prospero hätte.. oder mit ihrer Partida um die Häuser zu ziehen.
Trotzdem ist alles schnell erledigt, und Ribaldo verstaut alles säuberlich in einer recht hochwertigen, offenbar am Boden verbolzten Schließkiste mit innenliegenden Schlössern. Dann verabschieden sie sich von seinem Vermieter und Ribado lässt sich von Boronaya steuern.
Tag 47, morgens, Manana della Suerte (Capitan)
Die Pause dauerte dann doch länger als gedacht. Als sie gerade wieder beide gesellschaftsfähig sind, kommt auch prompt ein Lastkahn der Macalinto aus Richtung der Mine an die Schleuse, beladen mit Steinen. Georgos ist selbst dabei, und der Capitan schüttelt ihm unerschütterlich und ohne Anzeichen von Verlegenheit die Pranke. „Die Zwölfe zum Grusse! Wie geht’s, mein Junge?“ Er reicht ihm den Flachmann, den Georgios gerne entgegen nimmt. „Danke, ebenso. Na ja... Zwischen uns beiden, mit dem Schmelzofen stimmt irgendwas nicht, ich bin mir ziemlich sicher, dass er reißt, wenn wir ihn auf volle Last fahren. Ich bin zwar kein Hüttenkundiger aber ich hab schon einige Schmieden für uns eingerichtet. Aber derzeit passt es leider: Die Mine ist auch nicht schrecklich ergiebig, zumindest nicht die Flöze, an denen wir arbeiten.“ Er grinst. „Wir haben aber zumindest ein paar hübsche Steinchen gefunden – und damit meine ich nicht das Gerümpel da hinter mir.“ Er wirft einen anerkennenden Blick auf Kongou, die sich zwar brav im Hintergrund hält, aber darauf achtet, dabei eine gute Figur zu machen. „Ja, das Dach hatte es schon wieder nötig. Ihr seid wie mein Alter Herr, Capitan, der packt auch immer wieder selbst mit an.“ Der Capitan lacht. „Das nehme ich als Kompliment. Lohnt sich die Ausbeute? Turmalin und Malachit?“ Georgios zuckt mit den Schultern. „Bislang eher Zufallsfunde, hauptsächlich Malachit, nichts großes bisher. Sollte sich wahrscheinlich mal ein richtiger Prospektor anschauen. Ich gebe meiner Schwester Likka gleich wieder ein Beutelchen mit.“ Er holt einen kleinen Lederbeutel heraus. Die Steine sind, obwohl gewaschen, eher klein und unscheinbar. Die Mühe wert. Aber auch nicht viel mehr. Der Capitan nickt anerkennend. „Immerhin.“ Georgios lacht. „Wenn wir nicht gerade so beschäftigt wären, würden wir auch gerne die Stelle am Nordwesthafen von euch pachten. Für Steine scheint es da ja besser zu sein.“ Der Capitan stimmt ein. „Hoffen wir es. Gefunden hab ich da noch nichts. Wir sind ja auch noch im Aufbau.“ Georgios Begleitung hat den Kahn durch die Schleuse gebracht, und sie verabschieden sich. „Viel Spaß noch, Capitan.“ Der Capitan steckt den Seitenhieb ein. „Noch mehr? Das geht in meinem Alter langsam aufs Herz, mein Junge!“ Georgios lacht. „Das Muli können wir bei euch lassen? Dann hab ich einen mehr zum rudern.“ „Klar doch.“ Georgios bedankt sich und winkt.
- 19.08.2020 21:39
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 46, Spät Abends, Grande Serpentina, (Valeria)
Tante Martinetta lacht. „Keine Verschwendung? Nun, dann präsentiere mir einen Plan, der Hand und Fuß hat, und ich höre mir ihn an. Aber komme mir nicht mit 'Wir heuern ein Dutzend kampfstarke Questadoren und den besten Fährtensucher an, den wir kriegen können, und klappern die Dörfer der Achaz ab.'“ Sie trinkt einen letzten Schluck. „Und was diese Angelica angeht, will ich lieber abwarten, was Deine Mutter schreibt. Nachher hat sie es sich schon in Al'Anfa gründlich mit jedem verdorben.“ Sie nimmt ihre Zigarre auf. „Oder noch besser: Schreib Du in dieser Sache an Malvane. Du hast schließlich die Information aufgetan.“ Sie nimmt einen Zug und winkt dann dem Sklaven, der sich daraufhin in Luft auflöst. „Wie Du meinst. Worüber willst Du sprechen, mein Kind?“
Tag 28, Spät Vormittags, Ribaldos Pension, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Ribaldo zögert. „Das hat er jedenfalls gesagt. Verhaltensmaßregeln. Wenn Du heute Abend mit willst... ich bin sicher, das geht in Ordnung.“ Er überlegt. „Mittagessen. Ich bin eigentlich gerade mitten in der Arbeit...“ Und so unwichtige Sachen wie Schlaf und Nahrungsaufnahme rangieren natürlich weit hinter der Forschung. Aber die Gelegenheit, etwas Zeit mit ihr zu verbringen, hat dann anscheinend doch einen höheren Stellenwert. „Ja. Stimmt. Es ist ja beinahe Mittag. Ich räume nur schnell zusammen.“
Tante Martinetta lacht. „Keine Verschwendung? Nun, dann präsentiere mir einen Plan, der Hand und Fuß hat, und ich höre mir ihn an. Aber komme mir nicht mit 'Wir heuern ein Dutzend kampfstarke Questadoren und den besten Fährtensucher an, den wir kriegen können, und klappern die Dörfer der Achaz ab.'“ Sie trinkt einen letzten Schluck. „Und was diese Angelica angeht, will ich lieber abwarten, was Deine Mutter schreibt. Nachher hat sie es sich schon in Al'Anfa gründlich mit jedem verdorben.“ Sie nimmt ihre Zigarre auf. „Oder noch besser: Schreib Du in dieser Sache an Malvane. Du hast schließlich die Information aufgetan.“ Sie nimmt einen Zug und winkt dann dem Sklaven, der sich daraufhin in Luft auflöst. „Wie Du meinst. Worüber willst Du sprechen, mein Kind?“
Tag 28, Spät Vormittags, Ribaldos Pension, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Ribaldo zögert. „Das hat er jedenfalls gesagt. Verhaltensmaßregeln. Wenn Du heute Abend mit willst... ich bin sicher, das geht in Ordnung.“ Er überlegt. „Mittagessen. Ich bin eigentlich gerade mitten in der Arbeit...“ Und so unwichtige Sachen wie Schlaf und Nahrungsaufnahme rangieren natürlich weit hinter der Forschung. Aber die Gelegenheit, etwas Zeit mit ihr zu verbringen, hat dann anscheinend doch einen höheren Stellenwert. „Ja. Stimmt. Es ist ja beinahe Mittag. Ich räume nur schnell zusammen.“
- 19.08.2020 15:39
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 46, Spät Abends, Grande Serpentina, (Valeria)
Ein hübscher junger Sklave, sicher so Anfang Zwanzig, nur mit einer weißen Baumwollhose und einer Schärpe gekleidet, bringt ihr Wein und einen Korb mit ein paar Happen. Tante Martinetta nimmt das Erzählte auf. „Eine Echte? Nun, sie hat sich vorher nicht an uns gewendet, dann soll sie jetzt nicht erwarten, dass wir für sie in die Bresche springen. Ich werde einen Brief an Malvane schreiben, das muss reichen. Und bei Lulu bleibt uns wohl auch nichts anderes übrig. Ich hatte gehofft, Du als Malvanes Tochter hättest da mehr Eindruck gemacht. Vielleicht kann Malvane da rechtlich was machen. Wir können uns nicht über tausend Dublonen durch die Finger rinnen lassen, nur weil Leonia ein weiches Herz hatte. Aber Du hast wahrscheinlich Recht, da müssen wir mit Geduld ran. Sie suchen? Eine Expedition ins Echsengebiet? Das ist Geldverschwendung. Sie ist da rein, soll sie da rausfinden.“ Sie lässt sich nachschenken und verpaßt dann dem Sklaven einen Klaps. „Und, wie hat sich der Kleine gemacht? Aufgeweckt? Hast Du dich schon entschieden, wer Dein Assistent sein soll?“ Sie trinkt, nimmt dann wieder ihre Zigarre in die Hand. „Falls Dir die Reise in den Knochen sitzt – Ojcho hier ist ein recht ordentlicher Masseur. “
Tag 28, Vormittags, Ribaldos Pension, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Ribaldo nimmt sie in den Arm, stiehlt einen Wangenkuss und geleitet sie zum Tisch, woraufhin der Alte prompt anbietet, einen Tee zu machen und im Haus verschwindet. Ribaldo bietet ihr Platz auf der Bank an und setzt sich neben sie. „Prospero ist heute unterwegs, will aber Abends wieder da sein, und uns dann Verhaltensregeln geben. Morgen wollen wir dann alle zusammen mit Prinzessin Catrina und Deiner Kollegin zusammen noch einmal ins Säulenfeld, die Prinzessin will versuchen, mit ihrer Zauberkraft zu helfen. Mehr als es versuchen können wir nicht... und mit etwas Glück war Prospero erfolgreich und wir können zumindest das Relief abzeichnen.“ Er lächelt. „Derzeit sitze ich über meinen Unterlagen von dem, welches dieser Banause eingerissen hat, möge Hesinde ihn strafen!“ Was hast Du heute noch vor?“ Der Alte kommt mit Tee wieder, verzieht sich dann aber diskret zu seinen Kaninchenställen außer Blickweite. Ribaldo legt ihr die Hand auf den Oberschenkel. „Mit Laila komme ich glaube ich noch hin, aber die Prinzessin finde ich völlig einschüchternd.“
Ein hübscher junger Sklave, sicher so Anfang Zwanzig, nur mit einer weißen Baumwollhose und einer Schärpe gekleidet, bringt ihr Wein und einen Korb mit ein paar Happen. Tante Martinetta nimmt das Erzählte auf. „Eine Echte? Nun, sie hat sich vorher nicht an uns gewendet, dann soll sie jetzt nicht erwarten, dass wir für sie in die Bresche springen. Ich werde einen Brief an Malvane schreiben, das muss reichen. Und bei Lulu bleibt uns wohl auch nichts anderes übrig. Ich hatte gehofft, Du als Malvanes Tochter hättest da mehr Eindruck gemacht. Vielleicht kann Malvane da rechtlich was machen. Wir können uns nicht über tausend Dublonen durch die Finger rinnen lassen, nur weil Leonia ein weiches Herz hatte. Aber Du hast wahrscheinlich Recht, da müssen wir mit Geduld ran. Sie suchen? Eine Expedition ins Echsengebiet? Das ist Geldverschwendung. Sie ist da rein, soll sie da rausfinden.“ Sie lässt sich nachschenken und verpaßt dann dem Sklaven einen Klaps. „Und, wie hat sich der Kleine gemacht? Aufgeweckt? Hast Du dich schon entschieden, wer Dein Assistent sein soll?“ Sie trinkt, nimmt dann wieder ihre Zigarre in die Hand. „Falls Dir die Reise in den Knochen sitzt – Ojcho hier ist ein recht ordentlicher Masseur. “
Tag 28, Vormittags, Ribaldos Pension, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Ribaldo nimmt sie in den Arm, stiehlt einen Wangenkuss und geleitet sie zum Tisch, woraufhin der Alte prompt anbietet, einen Tee zu machen und im Haus verschwindet. Ribaldo bietet ihr Platz auf der Bank an und setzt sich neben sie. „Prospero ist heute unterwegs, will aber Abends wieder da sein, und uns dann Verhaltensregeln geben. Morgen wollen wir dann alle zusammen mit Prinzessin Catrina und Deiner Kollegin zusammen noch einmal ins Säulenfeld, die Prinzessin will versuchen, mit ihrer Zauberkraft zu helfen. Mehr als es versuchen können wir nicht... und mit etwas Glück war Prospero erfolgreich und wir können zumindest das Relief abzeichnen.“ Er lächelt. „Derzeit sitze ich über meinen Unterlagen von dem, welches dieser Banause eingerissen hat, möge Hesinde ihn strafen!“ Was hast Du heute noch vor?“ Der Alte kommt mit Tee wieder, verzieht sich dann aber diskret zu seinen Kaninchenställen außer Blickweite. Ribaldo legt ihr die Hand auf den Oberschenkel. „Mit Laila komme ich glaube ich noch hin, aber die Prinzessin finde ich völlig einschüchternd.“
- 19.08.2020 08:51
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 46, Spät Abends, Grande Serpentina, (Valeria)
Tante Martinetta sitzt in einem bequemen Korbliegestuhl, ein Glas neben sich, und eine Zigarre in der Hand. „Guten Abend, Valeria. Nun, mein Kind, wie war Dein erster Tag? Wie lief's? Setz Dich. Auch einen Schluck gefällig?“ Nach sitzen ist Valeria nach der Fahrt auf dem ungefederten Einachser gerade eigentlich weniger, ein heißes Bad wäre da genehmer.
Tag 28, Vormittags, Ribaldos Pension, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Ribaldo sitzt auf der Terrasse vertieft in seine Unterlagen, und es ist tatsächlich sein älterer Vermieter, der sie bemerkt, als sie am Gartentor auftaucht. Er unterbricht seine Gartenarbeit und wendet sich an Ribaldo. „Junger Herr! Junger Herr! Die junge Dame ist da!“ Ribaldo braucht einen Moment, um 'aufzutauchen', freut sich dann aber sichtlich, als er sie erblickt. „Oh! Guten Morgen Boronaya! Ich hab dich gar nicht bemerkt, tut mir leid!“ Er steht auf, wirft dabei beinahe das Tintenfass um, und kommt ans Gartentor, um sie herein zulassen.
Tag 47, Nachmittags, Apotheker Paulson, Magnolia → Gildenhaus, Santinera (Crocodileros)
Der Apotheker findet diesmal tatsächlich einen Fehler, zumindest ist er sich bei einem Moos nicht ganz sicher, ob es wirklich Tefaaora neipaitini Katoa ist, aber da ihm Sumaida versichern kann, dass sie es von einem Mohagonistamm in acht Schritt Höhe geerntet haben, läßt er es trotzdem gelten, auch wenn die kleinen Blüten nicht azurblau sind sondern im Sonnenlicht einen leichten Violettstich aufweisen. Sicherheitshalber fertigt er jedoch eine neue Zeichnung an. Sumaida fragt nach. “Gibt es irgendeine Verwechslungsgefahr, Senor Paulson?” Der Apotheker schüttelt den Kopf. “Keine, die mir bekannt wäre, Euer Gnaden. Vielleicht ist es nur eine Laune der Gütigen, auch das blaue und das rote Dorlenglöcken sind ja gleichermassen wirksam.” Er schreibt ihnen den Auftrag frei, bevor seine Frau über einen Sicherheitsabschlag reden kann, und sie verkneift es sich.
Im Gildenhaus versuchen sie, sich ihren Auftrag möglichst unauffällig auszahlen zu lassen, aber Reto winkt sie trotzdem an seinen Tisch. „Neuigkeiten! Gebt uns ein Bier aus, und ich erzähle euch alles über die Mistkäfer von gestern, die euer Rotschopf abgestochen hat.“ Alejandro überlegt, hält das aber für eine gute Investition.
Reto trinkt einen Schluck. „Also, die Bande, mit der wir gestern zu tun hatten, hat wohl tatsächlich zwei Paligans auf dem Gewissen. Ich habs nur aus zweiter Hand, von einer Gardistin, aber soweit die Garde sie ausgequetscht hat, waren sie wohl die Bedeckung für eine botanische Expedition auf dem Grünen Hanfla und haben gemeutert. Und zwar wohl die Capitana vom Schiff. Batard war gar nicht der ursprüngliche Anführer, den haben sie abgemurkst, weil er nicht mitmachen wollte. Batard hat sie mit 'Gleiche Rechte für alle' und anderen Visarberger Gehirnfürzen rumgekriegt.“ Er schnaubt. „Die Sprüche hat er hinterher wohl immer noch gebracht, aber wie immer bei 'Ein Mann, eine Stimme' war damit gemeint, dass er der Mann ist und die eine Stimme hat, wie es so schön heißt.“ Falscha nickt. „Die, die dauernd Solidarität, Gerechtigkeit und Toleranz im Mund führen, sind immer die größten Kameradenschweine, von denen selbst nichts kommt, wenn's drauf ankommt.“ Reto nickt dazu, fährt aber fort. „Eigentlicher Ausstatter der Expedition war wohl der Onkel von dieser Luisadora. Den haben sie sofort abgestochen, und Batard hat ihm vorher noch seinen kleinen Alrik...“ Reto spart sich den Rest des Satzes, weil Sumaida immer bleicher um die Nasenspitze wird. „Fand es wohl lustig, als Andenken den Schwanz von einem Silberberger zu haben. Na ja, und die Grandessa... die wollten sie wohl eigentlich in Tetas Pequenas verkaufen, nachdem sie ihren Spaß hatten, aber angeblich hat einer sie 'aus Versehen' dabei erwürgt. In Tetas Pequena haben sie sich getrennt. Die Capitana wollte sich als Sklavenfängerin selbstständig machen, die hing wohl von vorneherein in einer der Banden drin. Ob's stimmt...“ Sumaida hat definitiv genug gehört, aber Alejandro fragt dennoch. „Und was passiert jetzt?“ Reto brummt. „Was die Paligan machen werden? Keine Ahnung. Abgesehen davon, die morgen zur Sklaverei verurteilten Halsabschneider aufzukaufen... Wenn's Zornbrechts wären, würde ich raten: Sie schicken ein Rotzenboot und ein Truppenschiff nach Tetas Pequenas, dort rädern oder pfählen sie öffentlich die ganze Bande eine nach dem anderen. Anschließend schießen sie die Hauptquartiere der großen Banden in Brand, außer vielleicht das von denen, die ihnen binnen einer Stunde die Capitana des Schiffes bringen. Damit die sich alle daran erinnern, was passiert, wenn sowas vorkommt. Und der Postenkommandant von dem Dreckloch wird degradiert und an die Front nach Yol-Ghurmak versetzt. Wenn er Glück hat.“ Sumaida ist entsetzt. „Die würden eine Stadt bombardieren?“ Reto schüttelt den Kopf. „Tetas Pequenas ist keine Stadt wie Santinera, das ist mehr Charypso in Klein. Von dort aus starten die meisten Sklavenfänger tiefer in den Dschungel. Du wirst kaum einen verkommeneren oder gesetzloseren Ort im Imperium finden. Als ich das letzte Mal da war, war das eine verschlammte, fieberverseuchte Ansammlung von kleineren Palisadenforts und Elendshütten, aufgeteilt unter sechs oder sieben Banden übelster Halsabschneider. Unsere Expedition ist so schnell wie möglich weiter gefahren. Wer nicht zu einer Bande gehört, muss Schutzgeld zahlen. Da gibt’s auch keine normalen Plantagen drum herum, die Anoihas bringen da jede Bleichhaut um, die sich allein in den Busch traut. Wenn es nicht andere Bleichhäute tun.“ Alejandro schaut ratlos. „Weswegen sorgt das Imperium da nicht für Ordnung?“ „Das Imperium braucht Sklaven. Das ist nun mal Drecksarbeit, dafür braucht es Dreckskerle.“ Sumaida zupft Alejandro am Ärmel, und der reagiert wunschgemäß. „Dann hatten wir ja noch mal Glück. So, wir müssen jetzt, Kor mit euch.“ Sie verziehen sich, und draußen hängt sich Sumaida stumm bei Alejandro ein. Der seufzt. „Wie gut, dass wir Jeli dabei haben. Ich hätte den nicht geschafft.“
Tante Martinetta sitzt in einem bequemen Korbliegestuhl, ein Glas neben sich, und eine Zigarre in der Hand. „Guten Abend, Valeria. Nun, mein Kind, wie war Dein erster Tag? Wie lief's? Setz Dich. Auch einen Schluck gefällig?“ Nach sitzen ist Valeria nach der Fahrt auf dem ungefederten Einachser gerade eigentlich weniger, ein heißes Bad wäre da genehmer.
Tag 28, Vormittags, Ribaldos Pension, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Ribaldo sitzt auf der Terrasse vertieft in seine Unterlagen, und es ist tatsächlich sein älterer Vermieter, der sie bemerkt, als sie am Gartentor auftaucht. Er unterbricht seine Gartenarbeit und wendet sich an Ribaldo. „Junger Herr! Junger Herr! Die junge Dame ist da!“ Ribaldo braucht einen Moment, um 'aufzutauchen', freut sich dann aber sichtlich, als er sie erblickt. „Oh! Guten Morgen Boronaya! Ich hab dich gar nicht bemerkt, tut mir leid!“ Er steht auf, wirft dabei beinahe das Tintenfass um, und kommt ans Gartentor, um sie herein zulassen.
Tag 47, Nachmittags, Apotheker Paulson, Magnolia → Gildenhaus, Santinera (Crocodileros)
Der Apotheker findet diesmal tatsächlich einen Fehler, zumindest ist er sich bei einem Moos nicht ganz sicher, ob es wirklich Tefaaora neipaitini Katoa ist, aber da ihm Sumaida versichern kann, dass sie es von einem Mohagonistamm in acht Schritt Höhe geerntet haben, läßt er es trotzdem gelten, auch wenn die kleinen Blüten nicht azurblau sind sondern im Sonnenlicht einen leichten Violettstich aufweisen. Sicherheitshalber fertigt er jedoch eine neue Zeichnung an. Sumaida fragt nach. “Gibt es irgendeine Verwechslungsgefahr, Senor Paulson?” Der Apotheker schüttelt den Kopf. “Keine, die mir bekannt wäre, Euer Gnaden. Vielleicht ist es nur eine Laune der Gütigen, auch das blaue und das rote Dorlenglöcken sind ja gleichermassen wirksam.” Er schreibt ihnen den Auftrag frei, bevor seine Frau über einen Sicherheitsabschlag reden kann, und sie verkneift es sich.
Im Gildenhaus versuchen sie, sich ihren Auftrag möglichst unauffällig auszahlen zu lassen, aber Reto winkt sie trotzdem an seinen Tisch. „Neuigkeiten! Gebt uns ein Bier aus, und ich erzähle euch alles über die Mistkäfer von gestern, die euer Rotschopf abgestochen hat.“ Alejandro überlegt, hält das aber für eine gute Investition.
Reto trinkt einen Schluck. „Also, die Bande, mit der wir gestern zu tun hatten, hat wohl tatsächlich zwei Paligans auf dem Gewissen. Ich habs nur aus zweiter Hand, von einer Gardistin, aber soweit die Garde sie ausgequetscht hat, waren sie wohl die Bedeckung für eine botanische Expedition auf dem Grünen Hanfla und haben gemeutert. Und zwar wohl die Capitana vom Schiff. Batard war gar nicht der ursprüngliche Anführer, den haben sie abgemurkst, weil er nicht mitmachen wollte. Batard hat sie mit 'Gleiche Rechte für alle' und anderen Visarberger Gehirnfürzen rumgekriegt.“ Er schnaubt. „Die Sprüche hat er hinterher wohl immer noch gebracht, aber wie immer bei 'Ein Mann, eine Stimme' war damit gemeint, dass er der Mann ist und die eine Stimme hat, wie es so schön heißt.“ Falscha nickt. „Die, die dauernd Solidarität, Gerechtigkeit und Toleranz im Mund führen, sind immer die größten Kameradenschweine, von denen selbst nichts kommt, wenn's drauf ankommt.“ Reto nickt dazu, fährt aber fort. „Eigentlicher Ausstatter der Expedition war wohl der Onkel von dieser Luisadora. Den haben sie sofort abgestochen, und Batard hat ihm vorher noch seinen kleinen Alrik...“ Reto spart sich den Rest des Satzes, weil Sumaida immer bleicher um die Nasenspitze wird. „Fand es wohl lustig, als Andenken den Schwanz von einem Silberberger zu haben. Na ja, und die Grandessa... die wollten sie wohl eigentlich in Tetas Pequenas verkaufen, nachdem sie ihren Spaß hatten, aber angeblich hat einer sie 'aus Versehen' dabei erwürgt. In Tetas Pequena haben sie sich getrennt. Die Capitana wollte sich als Sklavenfängerin selbstständig machen, die hing wohl von vorneherein in einer der Banden drin. Ob's stimmt...“ Sumaida hat definitiv genug gehört, aber Alejandro fragt dennoch. „Und was passiert jetzt?“ Reto brummt. „Was die Paligan machen werden? Keine Ahnung. Abgesehen davon, die morgen zur Sklaverei verurteilten Halsabschneider aufzukaufen... Wenn's Zornbrechts wären, würde ich raten: Sie schicken ein Rotzenboot und ein Truppenschiff nach Tetas Pequenas, dort rädern oder pfählen sie öffentlich die ganze Bande eine nach dem anderen. Anschließend schießen sie die Hauptquartiere der großen Banden in Brand, außer vielleicht das von denen, die ihnen binnen einer Stunde die Capitana des Schiffes bringen. Damit die sich alle daran erinnern, was passiert, wenn sowas vorkommt. Und der Postenkommandant von dem Dreckloch wird degradiert und an die Front nach Yol-Ghurmak versetzt. Wenn er Glück hat.“ Sumaida ist entsetzt. „Die würden eine Stadt bombardieren?“ Reto schüttelt den Kopf. „Tetas Pequenas ist keine Stadt wie Santinera, das ist mehr Charypso in Klein. Von dort aus starten die meisten Sklavenfänger tiefer in den Dschungel. Du wirst kaum einen verkommeneren oder gesetzloseren Ort im Imperium finden. Als ich das letzte Mal da war, war das eine verschlammte, fieberverseuchte Ansammlung von kleineren Palisadenforts und Elendshütten, aufgeteilt unter sechs oder sieben Banden übelster Halsabschneider. Unsere Expedition ist so schnell wie möglich weiter gefahren. Wer nicht zu einer Bande gehört, muss Schutzgeld zahlen. Da gibt’s auch keine normalen Plantagen drum herum, die Anoihas bringen da jede Bleichhaut um, die sich allein in den Busch traut. Wenn es nicht andere Bleichhäute tun.“ Alejandro schaut ratlos. „Weswegen sorgt das Imperium da nicht für Ordnung?“ „Das Imperium braucht Sklaven. Das ist nun mal Drecksarbeit, dafür braucht es Dreckskerle.“ Sumaida zupft Alejandro am Ärmel, und der reagiert wunschgemäß. „Dann hatten wir ja noch mal Glück. So, wir müssen jetzt, Kor mit euch.“ Sie verziehen sich, und draußen hängt sich Sumaida stumm bei Alejandro ein. Der seufzt. „Wie gut, dass wir Jeli dabei haben. Ich hätte den nicht geschafft.“
- 18.08.2020 11:20
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Laila lacht trocken. „Das hört sich ja vielversprechend an. Nun, hinter Deinem Höschen waren sicher schon so einige her.“ Das ist zwar vielleicht etwas spöttisch ausgedrückt, aber Boronayas Physiognomie entspricht tatsächlich ziemlich gut dem alanfanischen Schönheitsideal, und um männliche Aufmerksamkeit, sei sie willkommen oder lästig, war sie tatsächlich nie verlegen. „Dann bis zur dritten Stunde.“ Sie begleitet sie noch bis zum Tor und verabschiedet sich dort.
Tag 46, Abends, Auf dem Karrenweg nach Grande Serpentina, (Valeria)
Boran schüttelt den Kopf. „Ich weiss sehr wenig über Espalda Anka, Donna. Es gehört Donna Volantia. Einer ihrer Freigelassenen hat eine Taverne in Santinera irgendwo im Sandalia-Viertel, und ein anderer ist angeblich Schuster in der neuen Stadt, Selva Sagrada. Ich glaub das Sparring ist für die Sklaven, denn wenn eine Plantage in Not gerät, dann schiesst sie vom Dach die rote Rakete, und dann kommen die Nachbarn zu Hilfe.“ Ein paar Aufseher und ein paar Dutzend Sklaven mit Bambuslanzen mögen vielleicht hartgesottene Söldner nicht schrecken, aber für den durchschnittlichen Flusspiraten sind sie das ebenso sichere wie grausige Ende. „Auf vielen Plantagen hier lernen die Sklaven auch einen Tanz, bei dem man Hruruzat lernt, aber bei uns ist der verboten.“ Da stoßen wieder die Welten aufeinander. Weit draußen, wo man nicht binnen Tagesfrist eine Eingreiftruppe der Korknaben oder eigener Haustruppen per Klapperturm oder Heliograph herbeirufen kann, sind Plantagen darauf angewiesen, sich selbst zu verteidigen. Also bringt man da zumeist den Sklaven das Kämpfen mit Faust, Fuß und Bambuslanze bei. Als Folge davon sind die Sklaven auch viel selbständiger und selbstbewusster. Wer kämpfen kann, lässt sich nicht so einfach rumschubsen. Und hier erinnern sich die Plantageros offenbar noch gut an die Zeit, wo mit Überfällen zu rechnen war, vielleicht ist es das auch sogar immer noch.
In der Ebene, wo die größte Gefahr in örtlichen Sklavenaufständen durch Wanderprediger oder lokale Exzesse sadistischer Faktoren und Plantageras besteht, tut man natürlich den Dämon, den Sklaven auch noch das Kämpfen beizubringen.
Dann wird das Sparring wohl ein Auffrischungskurs gewesen sein. Der durchschnittliche Aufseher kann nicht wirklich kämpfen, es daher auch nur schlecht beibringen. Und die wenigsten Plantageras sind ehemalige Offizierinnen.
Sie erreichen Grande Serpentina ohne Probleme, nur ein kleiner Schauer erwischt sie noch kurz vor knapp. Aber es ist nicht so schlimm wie auf dem Hinweg, und vor dem Haus kümmert sich Boran zuammen mit einem hinzueilenenden Sklaven um Muli und Wagen, während der in der Halle auf sie wartende Haushofmeister ihr mitteilt, ihre Tante sei noch wach und rauche eine Zigarre auf der Veranda vor dem Speisesaal. Was also heißt, dass sie Bericht erstatten soll. Er stellt noch neutral fest, dass Valeria offenbar 'allein' zurück gekommen sei. Er erwähnt allerdings nicht, dass ihre Tante sie 'erwartet', also muss sie sich – allgemeinem Sprachgebrauch trauend – nicht umgehend auf die Socken machen.
Sobald der Major Domus 'fertig' ist, macht sich auch Sikula bemerkbar, um Valeria für das Gespräch mit ihrer Tante wieder salonfähig zu machen, je nach Wunsch entweder flüchtig hier mit Waschschüssel, Handtuch und Kamm oder 'richtig' in ihrem Gemach.
Tag 47, morgens, Manana della Suerte (Capitan)
Ausersehen als des Capitans Gehilfin für die Dachreparatur am Unterstand bei der ersten Schleuse ist Kongou, und wie Shiri Vecna steckt, deswegen, weil sie beim Schere-Stein-Papier mit Myra gewonnen hat. Vecna verspürt jedoch keine Eifersucht sondern eher Amüsement. „Wenn sie's drauf anlegt. Zum Arbeiten bringen wird er sie trotzdem.“ Sie schaut in den dunstigen Tag. „Wir müssen morgen was Vernünftiges erjagen. Ich will mich vor Alejandro nicht blamieren. Und schau mit Ako noch mal über den Kräutergarten und das Gemüsebeet. Ihre Gnaden Sumaida soll nicht denken, ihre Ratschläge gingen bei uns zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus.“ Shiri nickt. Sie muss sich als Haushälterin und Köchin behaupten. Mit Ako an der Seite geht das besser als mit Marietta, aber im Kochen muss sie sich verbessern. Aber sie will auch nicht ins Hintertreffen beim Capitan geraten.“Nun schau nicht so.“ Vecna klopft ihr auf die Schulter. Shiri seufzt. „Du hast ja Recht. Dann mache ich mich mal an die Arbeit.“
Das Schutzdach an der ersten Schleuse wurde von den Macalinto nur sehr provisorisch geflickt, das wird schnell klar. Glücklicherweise hat Kongou in ihrer Kindheit schon geholfen, Schilfdächer zu reparieren und ist mit der Arbeit vertraut, denn aufgrund ihres deutlich geringeren Körpergewichtes ist es besser, wenn sie hochklettert, während der Capitan mit dem Haumesser Schilf und Bambus schlägt und herbei schafft. Eigentlich müsste der Treidelpfad von hier aus als geographische Abkürzung quer durch den Dschungel bis zum Steg führen, aber um den wieder zu finden und freizuschlagen, haben sie jetzt sicher nicht die Zeit.
Die körperliche Arbeit zur Abwechslung macht ihm Spaß, und sie kommen gut voran, auch wenn er sich immer wieder dabei erwischt, Kongou auf den Hintern zu schauen oder in den auch bei ihrer einfachen Arbeitskleidung großzügigen Ausschnitt, wozu sich reichlich Gelegenheit ergibt. Sie ihm reichlich Gelegenheit gibt, um es genauer zu sagen. Aber er beherrscht sich, und nach gut zwei Stunden sind sie tatsächlich fertig. Kongou zurrt das letzte Schilfbündel fest, dann klettert sie die Leiter herunter und wischt sich den Schweiß aus der Stirn, lüftet sich anschließend ihr Dekollete. „Ihr könnt ja richtig zupacken, Capitan. Oder war das jetzt aufsässig?“ Der lacht. „Eigentlich haben wir noch genug Zeit, den Zaun hier auszuflicken. Wo wir grad mal hier sind.“ Kongou schmollt, und der Capitan gibt seiner Schwäche nach. „Aber eine keine Pause haben wir uns verdient.“
Laila lacht trocken. „Das hört sich ja vielversprechend an. Nun, hinter Deinem Höschen waren sicher schon so einige her.“ Das ist zwar vielleicht etwas spöttisch ausgedrückt, aber Boronayas Physiognomie entspricht tatsächlich ziemlich gut dem alanfanischen Schönheitsideal, und um männliche Aufmerksamkeit, sei sie willkommen oder lästig, war sie tatsächlich nie verlegen. „Dann bis zur dritten Stunde.“ Sie begleitet sie noch bis zum Tor und verabschiedet sich dort.
Tag 46, Abends, Auf dem Karrenweg nach Grande Serpentina, (Valeria)
Boran schüttelt den Kopf. „Ich weiss sehr wenig über Espalda Anka, Donna. Es gehört Donna Volantia. Einer ihrer Freigelassenen hat eine Taverne in Santinera irgendwo im Sandalia-Viertel, und ein anderer ist angeblich Schuster in der neuen Stadt, Selva Sagrada. Ich glaub das Sparring ist für die Sklaven, denn wenn eine Plantage in Not gerät, dann schiesst sie vom Dach die rote Rakete, und dann kommen die Nachbarn zu Hilfe.“ Ein paar Aufseher und ein paar Dutzend Sklaven mit Bambuslanzen mögen vielleicht hartgesottene Söldner nicht schrecken, aber für den durchschnittlichen Flusspiraten sind sie das ebenso sichere wie grausige Ende. „Auf vielen Plantagen hier lernen die Sklaven auch einen Tanz, bei dem man Hruruzat lernt, aber bei uns ist der verboten.“ Da stoßen wieder die Welten aufeinander. Weit draußen, wo man nicht binnen Tagesfrist eine Eingreiftruppe der Korknaben oder eigener Haustruppen per Klapperturm oder Heliograph herbeirufen kann, sind Plantagen darauf angewiesen, sich selbst zu verteidigen. Also bringt man da zumeist den Sklaven das Kämpfen mit Faust, Fuß und Bambuslanze bei. Als Folge davon sind die Sklaven auch viel selbständiger und selbstbewusster. Wer kämpfen kann, lässt sich nicht so einfach rumschubsen. Und hier erinnern sich die Plantageros offenbar noch gut an die Zeit, wo mit Überfällen zu rechnen war, vielleicht ist es das auch sogar immer noch.
In der Ebene, wo die größte Gefahr in örtlichen Sklavenaufständen durch Wanderprediger oder lokale Exzesse sadistischer Faktoren und Plantageras besteht, tut man natürlich den Dämon, den Sklaven auch noch das Kämpfen beizubringen.
Dann wird das Sparring wohl ein Auffrischungskurs gewesen sein. Der durchschnittliche Aufseher kann nicht wirklich kämpfen, es daher auch nur schlecht beibringen. Und die wenigsten Plantageras sind ehemalige Offizierinnen.
Sie erreichen Grande Serpentina ohne Probleme, nur ein kleiner Schauer erwischt sie noch kurz vor knapp. Aber es ist nicht so schlimm wie auf dem Hinweg, und vor dem Haus kümmert sich Boran zuammen mit einem hinzueilenenden Sklaven um Muli und Wagen, während der in der Halle auf sie wartende Haushofmeister ihr mitteilt, ihre Tante sei noch wach und rauche eine Zigarre auf der Veranda vor dem Speisesaal. Was also heißt, dass sie Bericht erstatten soll. Er stellt noch neutral fest, dass Valeria offenbar 'allein' zurück gekommen sei. Er erwähnt allerdings nicht, dass ihre Tante sie 'erwartet', also muss sie sich – allgemeinem Sprachgebrauch trauend – nicht umgehend auf die Socken machen.
Sobald der Major Domus 'fertig' ist, macht sich auch Sikula bemerkbar, um Valeria für das Gespräch mit ihrer Tante wieder salonfähig zu machen, je nach Wunsch entweder flüchtig hier mit Waschschüssel, Handtuch und Kamm oder 'richtig' in ihrem Gemach.
Tag 47, morgens, Manana della Suerte (Capitan)
Ausersehen als des Capitans Gehilfin für die Dachreparatur am Unterstand bei der ersten Schleuse ist Kongou, und wie Shiri Vecna steckt, deswegen, weil sie beim Schere-Stein-Papier mit Myra gewonnen hat. Vecna verspürt jedoch keine Eifersucht sondern eher Amüsement. „Wenn sie's drauf anlegt. Zum Arbeiten bringen wird er sie trotzdem.“ Sie schaut in den dunstigen Tag. „Wir müssen morgen was Vernünftiges erjagen. Ich will mich vor Alejandro nicht blamieren. Und schau mit Ako noch mal über den Kräutergarten und das Gemüsebeet. Ihre Gnaden Sumaida soll nicht denken, ihre Ratschläge gingen bei uns zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus.“ Shiri nickt. Sie muss sich als Haushälterin und Köchin behaupten. Mit Ako an der Seite geht das besser als mit Marietta, aber im Kochen muss sie sich verbessern. Aber sie will auch nicht ins Hintertreffen beim Capitan geraten.“Nun schau nicht so.“ Vecna klopft ihr auf die Schulter. Shiri seufzt. „Du hast ja Recht. Dann mache ich mich mal an die Arbeit.“
Das Schutzdach an der ersten Schleuse wurde von den Macalinto nur sehr provisorisch geflickt, das wird schnell klar. Glücklicherweise hat Kongou in ihrer Kindheit schon geholfen, Schilfdächer zu reparieren und ist mit der Arbeit vertraut, denn aufgrund ihres deutlich geringeren Körpergewichtes ist es besser, wenn sie hochklettert, während der Capitan mit dem Haumesser Schilf und Bambus schlägt und herbei schafft. Eigentlich müsste der Treidelpfad von hier aus als geographische Abkürzung quer durch den Dschungel bis zum Steg führen, aber um den wieder zu finden und freizuschlagen, haben sie jetzt sicher nicht die Zeit.
Die körperliche Arbeit zur Abwechslung macht ihm Spaß, und sie kommen gut voran, auch wenn er sich immer wieder dabei erwischt, Kongou auf den Hintern zu schauen oder in den auch bei ihrer einfachen Arbeitskleidung großzügigen Ausschnitt, wozu sich reichlich Gelegenheit ergibt. Sie ihm reichlich Gelegenheit gibt, um es genauer zu sagen. Aber er beherrscht sich, und nach gut zwei Stunden sind sie tatsächlich fertig. Kongou zurrt das letzte Schilfbündel fest, dann klettert sie die Leiter herunter und wischt sich den Schweiß aus der Stirn, lüftet sich anschließend ihr Dekollete. „Ihr könnt ja richtig zupacken, Capitan. Oder war das jetzt aufsässig?“ Der lacht. „Eigentlich haben wir noch genug Zeit, den Zaun hier auszuflicken. Wo wir grad mal hier sind.“ Kongou schmollt, und der Capitan gibt seiner Schwäche nach. „Aber eine keine Pause haben wir uns verdient.“
- 17.08.2020 18:03
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 46, Abends, Auf dem Karrenweg nach Grande Serpentina, (Valeria)
„Alles Bestens. Haben ihren Neffen und ein paar Vorräte zur Plantage eskortiert und mit ihren Jungs und Mädels etwas Sparring gemacht.“ Der Anführer tippt an seinen Helmrand und wenn Valeria keine weiteren Fragen stellt, marschiert die kleine Truppe weiter.
Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Catrina kommentiert das freikaufen nicht – wahrscheinlich ist das im Horasreich auch nicht anders. Außerdem hat Boronaya das unbestimmte Gefühl, dass die Prinzessin tatsächlich meinte, was sie sagte: Eben nur eine Abreibung, keine Körperstrafe, nach der der Delinquent einen Heiler braucht, will er sich innerhalb der nächsten sieben Tage auch nur hinsetzen.
Laila bleibt allerdings bei der Sache. „Was war es denn für ein Höschen? Und wie kommt er dazu? Kanntest Du ihn näher? Ich meine, man klaut doch einer Magierin nicht einfach so das Höschen!“ Catrina verschränkt ihre Arme. „Man klaut einer Dame überhaupt nicht das Höschen.“ Sie überlegt, nach oben schauend den Finger an die Lippen legend. „Andererseits... Doriana hat erzählt, Magister Vinorocco wollte...“ Sie wird rot und verstummt, schüttelt den Kopf. „Ich hab's nicht geglaubt. Ich dachte, sie macht einen Scherz.“ Sie entspannt sich wieder und lächelt. „Um die dritte Stunde dann, treffen wir uns am Maline-Brunnen?“ Laila schaut sie an. „Maline-Brunnen?“ „Die Schutzheilige der Zimmerleute und Küfer. Der kleine Brunnen mit der Statue, die auf einem Rad sitzt und einen Hammer in der Hand hat. Und sehr spärlich bekleidet ist, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. Ich glaube nicht, dass eine Zimmerfrau so... jedenfalls: Gegenüber der Weinstube, wo die Katze auf der Bank schlief.“ Die Prinzessin kennt offenbar ihre Heiligen. Bei Laila klingelt es. „Ach da.“ Auch Boronaya kann sich die Stelle zusammenreimen. Das ist recht nah am Hafen, nahe der Großen Gasse, aber bereits in Sandalia, eine recht hübsche Stelle.
„Alles Bestens. Haben ihren Neffen und ein paar Vorräte zur Plantage eskortiert und mit ihren Jungs und Mädels etwas Sparring gemacht.“ Der Anführer tippt an seinen Helmrand und wenn Valeria keine weiteren Fragen stellt, marschiert die kleine Truppe weiter.
Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Catrina kommentiert das freikaufen nicht – wahrscheinlich ist das im Horasreich auch nicht anders. Außerdem hat Boronaya das unbestimmte Gefühl, dass die Prinzessin tatsächlich meinte, was sie sagte: Eben nur eine Abreibung, keine Körperstrafe, nach der der Delinquent einen Heiler braucht, will er sich innerhalb der nächsten sieben Tage auch nur hinsetzen.
Laila bleibt allerdings bei der Sache. „Was war es denn für ein Höschen? Und wie kommt er dazu? Kanntest Du ihn näher? Ich meine, man klaut doch einer Magierin nicht einfach so das Höschen!“ Catrina verschränkt ihre Arme. „Man klaut einer Dame überhaupt nicht das Höschen.“ Sie überlegt, nach oben schauend den Finger an die Lippen legend. „Andererseits... Doriana hat erzählt, Magister Vinorocco wollte...“ Sie wird rot und verstummt, schüttelt den Kopf. „Ich hab's nicht geglaubt. Ich dachte, sie macht einen Scherz.“ Sie entspannt sich wieder und lächelt. „Um die dritte Stunde dann, treffen wir uns am Maline-Brunnen?“ Laila schaut sie an. „Maline-Brunnen?“ „Die Schutzheilige der Zimmerleute und Küfer. Der kleine Brunnen mit der Statue, die auf einem Rad sitzt und einen Hammer in der Hand hat. Und sehr spärlich bekleidet ist, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. Ich glaube nicht, dass eine Zimmerfrau so... jedenfalls: Gegenüber der Weinstube, wo die Katze auf der Bank schlief.“ Die Prinzessin kennt offenbar ihre Heiligen. Bei Laila klingelt es. „Ach da.“ Auch Boronaya kann sich die Stelle zusammenreimen. Das ist recht nah am Hafen, nahe der Großen Gasse, aber bereits in Sandalia, eine recht hübsche Stelle.
- 17.08.2020 13:05
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 46, Abends, Auf dem Karrenweg nach Grande Serpentina, (Valeria)
Der Anführer nickt. „Ja, alles frei, wir kommen von Espalda Anka zurück. Keine Probleme.“ Das ist die Plantage von Donna Volantia. Wozu brauchte die Questadoren?
Boran ist froh, sich nicht in die Nesseln gesetzt zu haben und hält erst einmal die Klappe.
Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Laila zuckt mit den Schultern und lacht. „Also genau wie Zuhause.“ Catrina hingegen ist wegen des Höschendiebstahls empört.“So ein Tunichtgut! Ich hoffe, er hat eine ordentliche Tracht Prügel bekommen! So etwas schickt sich nun einmal überhaupt nicht!“ Sie wendet sich der Frage der Kleidung zu. „Vielleicht können wir uns heute nach der Siesta einmal umsehen?“
Der Anführer nickt. „Ja, alles frei, wir kommen von Espalda Anka zurück. Keine Probleme.“ Das ist die Plantage von Donna Volantia. Wozu brauchte die Questadoren?
Boran ist froh, sich nicht in die Nesseln gesetzt zu haben und hält erst einmal die Klappe.
Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Laila zuckt mit den Schultern und lacht. „Also genau wie Zuhause.“ Catrina hingegen ist wegen des Höschendiebstahls empört.“So ein Tunichtgut! Ich hoffe, er hat eine ordentliche Tracht Prügel bekommen! So etwas schickt sich nun einmal überhaupt nicht!“ Sie wendet sich der Frage der Kleidung zu. „Vielleicht können wir uns heute nach der Siesta einmal umsehen?“
- 17.08.2020 07:48
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
„Leibwäsche? Wie ist er denn an Deine Leibwäsche gekommen? Das wird ja immer doller!“ Laila hat ganz offensichtlich keinerlei Probleme mit Boronayas Haltung und Maßnahmen gegenüber Höschendieben.
Der Vorschlag, Prinzessin Catrina von Claas-Haisenboerg, Tochter des Vizekönigs des Perlenmeeres, könnte sich Kleider aus zweiter Hand an einem Kramladen auf einer Gasse kaufen, ist jedoch soweit von ihrer bisherigen Lebenswirklichkeit entfernt, dass sie krampfhaft nach angemessenen Worten sucht, und das Gesicht ihrer Zofe versteinert regelrecht. Dann hebt Catrine die Hände. „Das ist sehr nett, Gelehrte Dame, und ich werde mich gerne mit euch zusammen umschauen, was man hier so trägt, aber wir haben Stoff mit und Ania ist einer wunderbare Schneiderin. Und für das Formale hat mir Onkel Horatio geschrieben, die Frauen der Sippen der Stadt hätten an einem offiziellen Gewand für mich gearbeitet, mit vielen Federn, es wäre sehr leicht und sehr züchtig. Jedenfalls für dortige Verhältnisse.“ Es schwingt ein wenig Zweifel in der Stimme mit, ebenso aber die Entschlossenheit, den Erfordernissen ihrer auf sie wartenden Rolle zu genügen. „Er hat sich extra meine... umm... Maße... geben lassen.“ Sie wird wieder rot.
Tag 46, Abends, Auf dem Karrenweg nach Grande Serpentina, (Valeria)
Valerias Frage überfordert den Jungen sichtlich. Änderungen auf der Planatge? Der ungefähr Vierzehnjährige überlegt fieberhaft, dann sagt er recht schüchtern. „Ich würde die Sklaven nicht so oft hauen lassen. Es haben immer alle Angst. Und ich würde allen Sklaven Sandalen geben, damit man sich nicht so viele Dornen eintritt.“ Er schaut erst etwas bang zu ihr, dann aber etwas erschreckt nach vorne, als um eine Wegbiegung fünf Bewaffnete auftauchen, in der einbrechenden Dunkelheit nur Schemen. Aber er beruhigt sich auch sofort wieder, denn der kleine Trupp, drei Männer und zwei Frauen, marschieren offenbar einfach nur zurück nach Hause in Richtung Santinera und weichen dem entgegen kommenden Karren aus. Der zweite, offenbar der Anführer, Haltung und Statur nach, grüßt sogar freundlich. „Kor zum Gruße die Dame.“
Tag 47, morgens, Manana della Suerte (Capitan)
Beim Frühstück gehen sie den Plan für den Tag durch. Es steht einiges an. „Mit dem Zaun und den Gräben sind wir immer noch nicht durch. Kein Vorwurf an Dich oder Tarito.“ Der Capitan blickt zu Vecna. „Aber haltet euch so gut ran wie möglich. Die Regenfälle werden mit jedem Tag stärker, und wenn ein Graben so sehr verstopft, dass die Stauden unter Wasser stehen, faulen sie uns weg.“ „Ich hab schon das Rückpferd erwähnt, und wie sehr uns das helfen würde?“ „Hast Du, wir haben aber keins und kriegen wohl auch so schnell keins. Wenn sich die Gelegenheit ergibt... Und wir müssen das Schutzdach an der ersten Schleuse schon wieder reparieren, das ist mir aufgefallen, als wir letztes Mal da waren. Das nehme ich selber in die Hand – ich lass mir von Ako eines der Mädchen mitgeben. Zu dreien muss fürs Mittagessen auch mal reichen, Shiri, geht das in Ordnung?“ Die nickt. Emilia zögert. „Soll ich mithelfen?“ Der Capitan schüttelt den Kopf. „Nein – Du schneidest Dir nur am Bambus die Hände auf, und morgen kommt diese Schwertgesellin. Muss nicht. Außerdem ist es besser, Du machst mit Vecna einen Kontrollgang. Die Mannschaft muss dich sehen.“ Er lässt sich Kaffee nachschenken. „Und schau auch mal bei Georgios vorbei. Kann nicht schaden.“ Emilia nickt folgsam. Nachbarschaftspflege. Sie sieht es ja ein, aber sie ist einfach keine Gesellschaftspflanze. Ihr Onkel hat jedoch recht. Es macht Sinn. Georgios legt bei ihnen auch spätestens alle drei Tage einen Zwischenstopp für einen kleinen Schwatz ein.
„Leibwäsche? Wie ist er denn an Deine Leibwäsche gekommen? Das wird ja immer doller!“ Laila hat ganz offensichtlich keinerlei Probleme mit Boronayas Haltung und Maßnahmen gegenüber Höschendieben.
Der Vorschlag, Prinzessin Catrina von Claas-Haisenboerg, Tochter des Vizekönigs des Perlenmeeres, könnte sich Kleider aus zweiter Hand an einem Kramladen auf einer Gasse kaufen, ist jedoch soweit von ihrer bisherigen Lebenswirklichkeit entfernt, dass sie krampfhaft nach angemessenen Worten sucht, und das Gesicht ihrer Zofe versteinert regelrecht. Dann hebt Catrine die Hände. „Das ist sehr nett, Gelehrte Dame, und ich werde mich gerne mit euch zusammen umschauen, was man hier so trägt, aber wir haben Stoff mit und Ania ist einer wunderbare Schneiderin. Und für das Formale hat mir Onkel Horatio geschrieben, die Frauen der Sippen der Stadt hätten an einem offiziellen Gewand für mich gearbeitet, mit vielen Federn, es wäre sehr leicht und sehr züchtig. Jedenfalls für dortige Verhältnisse.“ Es schwingt ein wenig Zweifel in der Stimme mit, ebenso aber die Entschlossenheit, den Erfordernissen ihrer auf sie wartenden Rolle zu genügen. „Er hat sich extra meine... umm... Maße... geben lassen.“ Sie wird wieder rot.
Tag 46, Abends, Auf dem Karrenweg nach Grande Serpentina, (Valeria)
Valerias Frage überfordert den Jungen sichtlich. Änderungen auf der Planatge? Der ungefähr Vierzehnjährige überlegt fieberhaft, dann sagt er recht schüchtern. „Ich würde die Sklaven nicht so oft hauen lassen. Es haben immer alle Angst. Und ich würde allen Sklaven Sandalen geben, damit man sich nicht so viele Dornen eintritt.“ Er schaut erst etwas bang zu ihr, dann aber etwas erschreckt nach vorne, als um eine Wegbiegung fünf Bewaffnete auftauchen, in der einbrechenden Dunkelheit nur Schemen. Aber er beruhigt sich auch sofort wieder, denn der kleine Trupp, drei Männer und zwei Frauen, marschieren offenbar einfach nur zurück nach Hause in Richtung Santinera und weichen dem entgegen kommenden Karren aus. Der zweite, offenbar der Anführer, Haltung und Statur nach, grüßt sogar freundlich. „Kor zum Gruße die Dame.“
Tag 47, morgens, Manana della Suerte (Capitan)
Beim Frühstück gehen sie den Plan für den Tag durch. Es steht einiges an. „Mit dem Zaun und den Gräben sind wir immer noch nicht durch. Kein Vorwurf an Dich oder Tarito.“ Der Capitan blickt zu Vecna. „Aber haltet euch so gut ran wie möglich. Die Regenfälle werden mit jedem Tag stärker, und wenn ein Graben so sehr verstopft, dass die Stauden unter Wasser stehen, faulen sie uns weg.“ „Ich hab schon das Rückpferd erwähnt, und wie sehr uns das helfen würde?“ „Hast Du, wir haben aber keins und kriegen wohl auch so schnell keins. Wenn sich die Gelegenheit ergibt... Und wir müssen das Schutzdach an der ersten Schleuse schon wieder reparieren, das ist mir aufgefallen, als wir letztes Mal da waren. Das nehme ich selber in die Hand – ich lass mir von Ako eines der Mädchen mitgeben. Zu dreien muss fürs Mittagessen auch mal reichen, Shiri, geht das in Ordnung?“ Die nickt. Emilia zögert. „Soll ich mithelfen?“ Der Capitan schüttelt den Kopf. „Nein – Du schneidest Dir nur am Bambus die Hände auf, und morgen kommt diese Schwertgesellin. Muss nicht. Außerdem ist es besser, Du machst mit Vecna einen Kontrollgang. Die Mannschaft muss dich sehen.“ Er lässt sich Kaffee nachschenken. „Und schau auch mal bei Georgios vorbei. Kann nicht schaden.“ Emilia nickt folgsam. Nachbarschaftspflege. Sie sieht es ja ein, aber sie ist einfach keine Gesellschaftspflanze. Ihr Onkel hat jedoch recht. Es macht Sinn. Georgios legt bei ihnen auch spätestens alle drei Tage einen Zwischenstopp für einen kleinen Schwatz ein.
- 15.08.2020 08:57
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 47, Am Westufer des Blauen Hanfla, etwa eine Stunde mit dem Kanu flussaufwärts von Santinera (Crocodileros)
Ein Bananenstaudenblatt im Dach gibt nach und sie bekommt einen ordentlichen Wasserschwall auf den Kopf. Es bleibt nichts, als enger zusammen zu rücken und auf das Ende des Regens zu warten, was glücklicherweise auch bald passiert. „Defitiniv morgen Hüttenbau, wir nehmen etwas Werkzeug mit. Zu dritt schaffen wir das dicke.“ Jelinea sträubt sich nicht.
Das noch fehlende ist in einer halben Stunde aufgetrieben, glücklicherweise sind keine Kletterpartien mehr nötig, und somit bleibt auch für die Jagd noch Zeit. Auch hier hilft die sich langsam entwickelnde Ortskenntnis, und Jelinea, Sumaida und Marico gelingt es, ein Wasserschwein aufzuscheuchen, das Alejandro dann brav vor die Balestra läuft. Zurück in Santinera bringen sie erst das Schwein zurück in die Alten Baracken. Korian und die Seinen sind auch bereits wieder da, sie haben offenbar gejagt und jetzt drangsaliert Korian seine Tapferen mit Sparring. Coraline nutzt die Gelegenheit, sich von Sumaida die gefundenen Kräuter erklären zu lassen, was diese gerne macht. Von Korian kommt ein Affe, was sich gut ergänzt, und Alejandro plant das Abendessen. Aber erst einmal ist das Abgeben des Auftrag und vorher das dafür notwendige Frischmachen angesagt, schliesslich kann man nicht frisch aus dem Dschungel nach Magnolia hinein. Auch Jelinea macht sich ausgehfein. Janis, der sich bereits ein paar blaue Flecken von Korian eingehandelt hat, obwohl er sich noch von allen am besten gegen den Dämon mit der Hellebarde hält, seufzt. „Ich würde auch gerne mal gegen einen üben, der mit Dir fertig wird.“ Jelinea wird verlegen. „Ich bin froh, dass er sich überhaupt bereit erklärt hat, ich kann da nicht einfach mit mehreren auftauchen.“ Buki nutzt sofort ihr Schandmaul. „Das glaub ich gerne. Viele Männer stehen auf rote Haare. Ja, wenn Du Janina und nicht Janis wärst...“ Jelinea wird noch röter. „Was Du gleich wieder denkst! Typisch!“ „Was denke ich denn?“
Tag 46, Abends, Auf dem Karrenweg nach Grande Serpentina, (Valeria)
Borans gute Laune dämpft sich, und er überlegt sich die Antwort. „Das ist eine sehr schwierige Frage, Donna Valeria. Ganz viele Leute scheinen die Donna nicht zu mögen. Und ich habe keinen Sklaven gesehen, der keine Sandalen an hatte. Viele hatten sogar richtige Stiefel an. Und ein Messer.“ Er schaut zu Valeria, ob das der Ehrlichkeit schon zu viel ist. „Und alle Dächer sind mit Tonziegeln gedeckt, damit es nicht so schnell brennt, und sich in der Regenzeit die Dächer nicht vollsaugen und zu schwer werden und dann einstürzen tun. Und mir ist aufgefallen, dass wir euch auf der Plantage Signorita nennen sollen, obwohl euch hier die meisten Donna nennen.“
Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
„Eine Auflage der Stadt?“ Lailas Neugier ist jetzt erst recht geweckt. „Erzähl! Raus damit!“ So sorgsam haben sie sich offenbar noch nicht umhören können, und vielleicht hat das Urteil, das ja recht verbrämt daher kam und in aller Herrgötterfrühe gesprochen wurde, gar nicht so sehr die Runde gemacht. Schliesslich wurde sie ja nicht zu einer Züchtigung verurteilt sondern nur ermahnt und Prospero aufgetragen, sich um ihre Erziehung zu kümmern. Was auf dasselbe hinausläuft, aber zumindest rechtlich etwas ganz anderes ist. Es war nur wenig Publikum, und keine Strassenkinder dabei.
Auch Catrinas Neugier ist geweckt, sie beantwortet aber trotzdem die Frage nach der Kleidung. „Das ist bei uns zuhause ganz anders, jedenfalls in Grangor. Da dürfte ich nie so rumlaufen, dass man meinen Busen teilweise sieht. Und wenn man von Stand ist, auch nicht wirklich zum Fest der Freuden in Belkhanka. Wenn man von Stand ist, reist man da ohnehin nicht hin, das gilt als Fest der Populi.“ Sie wird rot. „Ich meine, es steht euch ja, und ihr seid eine sehr schöne Frau, aber... man sieht ja beinahe alles.“ Boronayas Robe hat genau diesen Zweck, dass man beinahe alles sieht. Wenn Du es hast, gib damit an! Das ist das alanfanische Modecredo seit Tar Honak. Laila lässt sich kurz ablenken. „Du wirst dich dran gewöhnen müssen, Prinzessin Catrina. Du hast doch die Fischweiber am Hafen gesehen. Was meinst Du, wie die Anoihas in Port Schlingerhafen rumlaufen?“ Catrina lässt sich aufziehen und wird tödlich verlegen. Laila legt eins drauf. „In Al'Anfa, halt es mit den Al'Anfanern. Und Du hast ja durchaus was.“ „Lilo!“
Tag 47, morgens, Manana della Suerte (Capitan)
„Aufstehen, Onkel!“ Emilia knufft ihn, und der Capitan brummt wie ein Bär im Winterschlaf, aber da sie ihm einen Becher mit frischem Malzkaffee vor die Nase hält, öffnet er die Augen und rappelt sich hoch. Ein Leben bei der Flotte erzieht einen nicht zum Langschläfer. „Was für ein Service. Bist extra runter in die Küche?“ Emilia lacht trocken.“ Ich hab ihn Myra abgenommen. Du musst ja nicht gleich am Morgen ihre gut gelüfteten Pfirsiche bewundern.“ Der Capitan erwägt, ihr einen Klaps zu versetzen, aber mit dem Kaffee in der Hand wäre das mutwillig. „Du gönnst mir auch gar nichts.“ Sie lacht. „Du bist unmöglich, Onkel. Aber keine Sorge, sie findet schon einen Weg, sie Dir wieder ins Gesicht zu halten, ermutige sie nicht auch noch.“ Sie schaut ihn an, überlegt, und schüttelt dann den Kopf. „Vergiss, was ich gerade gesagt habe.“ „Wenn Du keinen Kaffee in der Hand hättest, würde ich dich schnappen und übers Knie legen!“ Emilia schüttelt den Kopf, tatsächlich versucht, es darauf ankommen zu lassen. Sie ist ja immer noch im Hemd. „Nur übers Knie? Mit der flachen Hand? Du wirst ja im Alter weich, Onkel.“ Sie behält den Kaffee jedoch sicherheitshalber in der Hand und bleibt auf einen Schritt Abstand..
Ein Bananenstaudenblatt im Dach gibt nach und sie bekommt einen ordentlichen Wasserschwall auf den Kopf. Es bleibt nichts, als enger zusammen zu rücken und auf das Ende des Regens zu warten, was glücklicherweise auch bald passiert. „Defitiniv morgen Hüttenbau, wir nehmen etwas Werkzeug mit. Zu dritt schaffen wir das dicke.“ Jelinea sträubt sich nicht.
Das noch fehlende ist in einer halben Stunde aufgetrieben, glücklicherweise sind keine Kletterpartien mehr nötig, und somit bleibt auch für die Jagd noch Zeit. Auch hier hilft die sich langsam entwickelnde Ortskenntnis, und Jelinea, Sumaida und Marico gelingt es, ein Wasserschwein aufzuscheuchen, das Alejandro dann brav vor die Balestra läuft. Zurück in Santinera bringen sie erst das Schwein zurück in die Alten Baracken. Korian und die Seinen sind auch bereits wieder da, sie haben offenbar gejagt und jetzt drangsaliert Korian seine Tapferen mit Sparring. Coraline nutzt die Gelegenheit, sich von Sumaida die gefundenen Kräuter erklären zu lassen, was diese gerne macht. Von Korian kommt ein Affe, was sich gut ergänzt, und Alejandro plant das Abendessen. Aber erst einmal ist das Abgeben des Auftrag und vorher das dafür notwendige Frischmachen angesagt, schliesslich kann man nicht frisch aus dem Dschungel nach Magnolia hinein. Auch Jelinea macht sich ausgehfein. Janis, der sich bereits ein paar blaue Flecken von Korian eingehandelt hat, obwohl er sich noch von allen am besten gegen den Dämon mit der Hellebarde hält, seufzt. „Ich würde auch gerne mal gegen einen üben, der mit Dir fertig wird.“ Jelinea wird verlegen. „Ich bin froh, dass er sich überhaupt bereit erklärt hat, ich kann da nicht einfach mit mehreren auftauchen.“ Buki nutzt sofort ihr Schandmaul. „Das glaub ich gerne. Viele Männer stehen auf rote Haare. Ja, wenn Du Janina und nicht Janis wärst...“ Jelinea wird noch röter. „Was Du gleich wieder denkst! Typisch!“ „Was denke ich denn?“
Tag 46, Abends, Auf dem Karrenweg nach Grande Serpentina, (Valeria)
Borans gute Laune dämpft sich, und er überlegt sich die Antwort. „Das ist eine sehr schwierige Frage, Donna Valeria. Ganz viele Leute scheinen die Donna nicht zu mögen. Und ich habe keinen Sklaven gesehen, der keine Sandalen an hatte. Viele hatten sogar richtige Stiefel an. Und ein Messer.“ Er schaut zu Valeria, ob das der Ehrlichkeit schon zu viel ist. „Und alle Dächer sind mit Tonziegeln gedeckt, damit es nicht so schnell brennt, und sich in der Regenzeit die Dächer nicht vollsaugen und zu schwer werden und dann einstürzen tun. Und mir ist aufgefallen, dass wir euch auf der Plantage Signorita nennen sollen, obwohl euch hier die meisten Donna nennen.“
Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
„Eine Auflage der Stadt?“ Lailas Neugier ist jetzt erst recht geweckt. „Erzähl! Raus damit!“ So sorgsam haben sie sich offenbar noch nicht umhören können, und vielleicht hat das Urteil, das ja recht verbrämt daher kam und in aller Herrgötterfrühe gesprochen wurde, gar nicht so sehr die Runde gemacht. Schliesslich wurde sie ja nicht zu einer Züchtigung verurteilt sondern nur ermahnt und Prospero aufgetragen, sich um ihre Erziehung zu kümmern. Was auf dasselbe hinausläuft, aber zumindest rechtlich etwas ganz anderes ist. Es war nur wenig Publikum, und keine Strassenkinder dabei.
Auch Catrinas Neugier ist geweckt, sie beantwortet aber trotzdem die Frage nach der Kleidung. „Das ist bei uns zuhause ganz anders, jedenfalls in Grangor. Da dürfte ich nie so rumlaufen, dass man meinen Busen teilweise sieht. Und wenn man von Stand ist, auch nicht wirklich zum Fest der Freuden in Belkhanka. Wenn man von Stand ist, reist man da ohnehin nicht hin, das gilt als Fest der Populi.“ Sie wird rot. „Ich meine, es steht euch ja, und ihr seid eine sehr schöne Frau, aber... man sieht ja beinahe alles.“ Boronayas Robe hat genau diesen Zweck, dass man beinahe alles sieht. Wenn Du es hast, gib damit an! Das ist das alanfanische Modecredo seit Tar Honak. Laila lässt sich kurz ablenken. „Du wirst dich dran gewöhnen müssen, Prinzessin Catrina. Du hast doch die Fischweiber am Hafen gesehen. Was meinst Du, wie die Anoihas in Port Schlingerhafen rumlaufen?“ Catrina lässt sich aufziehen und wird tödlich verlegen. Laila legt eins drauf. „In Al'Anfa, halt es mit den Al'Anfanern. Und Du hast ja durchaus was.“ „Lilo!“
Tag 47, morgens, Manana della Suerte (Capitan)
„Aufstehen, Onkel!“ Emilia knufft ihn, und der Capitan brummt wie ein Bär im Winterschlaf, aber da sie ihm einen Becher mit frischem Malzkaffee vor die Nase hält, öffnet er die Augen und rappelt sich hoch. Ein Leben bei der Flotte erzieht einen nicht zum Langschläfer. „Was für ein Service. Bist extra runter in die Küche?“ Emilia lacht trocken.“ Ich hab ihn Myra abgenommen. Du musst ja nicht gleich am Morgen ihre gut gelüfteten Pfirsiche bewundern.“ Der Capitan erwägt, ihr einen Klaps zu versetzen, aber mit dem Kaffee in der Hand wäre das mutwillig. „Du gönnst mir auch gar nichts.“ Sie lacht. „Du bist unmöglich, Onkel. Aber keine Sorge, sie findet schon einen Weg, sie Dir wieder ins Gesicht zu halten, ermutige sie nicht auch noch.“ Sie schaut ihn an, überlegt, und schüttelt dann den Kopf. „Vergiss, was ich gerade gesagt habe.“ „Wenn Du keinen Kaffee in der Hand hättest, würde ich dich schnappen und übers Knie legen!“ Emilia schüttelt den Kopf, tatsächlich versucht, es darauf ankommen zu lassen. Sie ist ja immer noch im Hemd. „Nur übers Knie? Mit der flachen Hand? Du wirst ja im Alter weich, Onkel.“ Sie behält den Kaffee jedoch sicherheitshalber in der Hand und bleibt auf einen Schritt Abstand..
- 14.08.2020 08:39
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Laila grinst wie ein Honigkuchenpferd, als sie sieht, dass ihre Informationen augenscheinlich stimmen. „Oh, das war nicht schwer. Du hast mindestens eine Nacht im Weissen Ara verbracht, und außerdem scheinst Du, zumindest meinen Quellen nach, schon mehrmals … unartig … gewesen zu sein, so dass er zu disziplinarischen Mitteln greifen musste.“ Klar, der Weisse Ara ist, wie fast alle Häuser Santineras, kein schalldichtes Gebäude. Hausbewohner, Nachbarn... und über nichts redet der Mensch so gerne, wie über das, was andere tun. Aber immerhin klingt Laila nur neugierig triumphierend, es schwingt keine Geringschätzung oder Bosheit mit. Catrinas Reaktion hingegen ist beinahe putzig zu nennen: Sie ist noch verlegener als Boronaya. „Ein Nacht... das muss doch nicht heißen...es ist doch eine Herberge, nicht wahr? Und...unartig, das...“ Ania beugt sich zu ihr und flüstert ihr etwas ins Ohr, worauf hin sie knallrot wird. „Ich... äh...“ Laila lacht schallend. „Catrina, ich hab Dir doch gesagt, hier sind die Sitten anders als bei euch in Grangor, wo die Leute schon die Sittenpolizei rufen, wenn man einen Fingerbreit Ausschnitt sieht!“ Catrina verteidigt prompt die Stadt ihrer Ausbildung. „Wir haben gar keine Sittenpolizei!“ Die Neugier ist auch bei ihr da, auch sie ist nur ein Mensch. „Hat er Dir wirklich auf den blanken Popo gehauen?“ Jetzt wird auch die Zofe verlegen und wispert ein. „Hoheit!“
Tag 46, früh Abends, Vor dem Wachhaus in Portas → Westtor, Santinera, (Valeria)
Boran ist guter Laune, offenbar hat ihn der Ausflug in die Stadt über den Ärger vom Mittagessen hinweg getröstet. Muli und Wagen sind vorhanden und das Muli gefüttert und gewässert, wie bei der Begründung für den spürbaren Preis versprochen, und sie können sich auf den Heimweg machen.
Tag 47, Am Westufer des Blauen Hanfla, etwa eine Stunde mit dem Kanu flussaufwärts von Santinera (Crocodileros)
„Langsam kommt einem das eine oder andere echt bekannt vor. Wie oft waren wir schon hier? Vier und fünf Mal?“ Alejandro schüttelt den Kopf. „Ja, schon, mein ich, aber das heißt nicht, dass wir uns hier auskennen. Immer schön zusammen bleiben.“ Jelinea nickt. Sie kommen trotzdem gut voran, auch wenn sowohl Marico wie sie selbst sich beim Klettern die Hosen auf, und Alejandro muss sich in sechs Schritt Höhe tatsächlich mit dem Jagdmesser einer Schlange erwehren, aber gegen Mittag sind sie fast durch und erreichen auch ihre Schutzhütte noch rechtzeitig. Aber es wird bald klar, dass die schon mehrfach reparierte, aber immer noch improvisierte Hütte für die Regenzeit nicht genug Schutz bietet. Und wahrscheinlich ist der Standort auch verbesserungsfähig. Alejandro spricht es an. „Wir sollten vielleicht eine vernünftige Hütte errichten. Ist ja keine Hexerei, mein ich.“ Jelinea schaut zweifelnd. „Aber nicht heute, ja? Ich möchte mich bei von Borstwitz nicht verspäten.“ „Natürlich nicht.“ Marico zuckt mit den Schultern. „Wir könnten es ja morgen machen.“ Alejandro nickt. „Dann könntest Du auch mal wieder etwas Zeit mit der Dottora verbringen, Sumi, nicht wahr?“ Sumaida nickt. Dottora Altana hat ihr das nahegelegt, sie könnte etwas Unterstützung durchaus gebrauchen, und Sumaida weiß auch, dass es ihr noch an der Erfahrung fehlt, die sie bei Maree sammeln kann. „Ich will mich aber...uh... nicht hier vor der Arbeit drücken!“ „Wovon redest Du? Du und drücken. Je besser Du als Heilerin bist, desto wichtiger wirst Du für uns. Seien wir froh, dass die Dottora bereit ist, Dir noch etwas beizubringen.“ Sumaida wird rot. Das ist in der Tat, alles andere als selbstverständlich, besonders was die Liturgien angeht. Sie hat das unbestimmte Gefühl, dass es im heimatlichen Tempel in Al'Anfa eher schwerer als leichter werden wird, hat man sie doch dort nur als Akolythin angenommen, nicht aber zur Geweihten ausgebildet, sie ist doch für die der lebendige Beweis, dass sie einen Fehler gemacht haben, nicht wahr? Außerdem würden dann Alejandro und sie auseinander gerissen – wie sollte der in Al'Anfa einen vernünftigen Lebensunterhalt bestreiten?
Laila grinst wie ein Honigkuchenpferd, als sie sieht, dass ihre Informationen augenscheinlich stimmen. „Oh, das war nicht schwer. Du hast mindestens eine Nacht im Weissen Ara verbracht, und außerdem scheinst Du, zumindest meinen Quellen nach, schon mehrmals … unartig … gewesen zu sein, so dass er zu disziplinarischen Mitteln greifen musste.“ Klar, der Weisse Ara ist, wie fast alle Häuser Santineras, kein schalldichtes Gebäude. Hausbewohner, Nachbarn... und über nichts redet der Mensch so gerne, wie über das, was andere tun. Aber immerhin klingt Laila nur neugierig triumphierend, es schwingt keine Geringschätzung oder Bosheit mit. Catrinas Reaktion hingegen ist beinahe putzig zu nennen: Sie ist noch verlegener als Boronaya. „Ein Nacht... das muss doch nicht heißen...es ist doch eine Herberge, nicht wahr? Und...unartig, das...“ Ania beugt sich zu ihr und flüstert ihr etwas ins Ohr, worauf hin sie knallrot wird. „Ich... äh...“ Laila lacht schallend. „Catrina, ich hab Dir doch gesagt, hier sind die Sitten anders als bei euch in Grangor, wo die Leute schon die Sittenpolizei rufen, wenn man einen Fingerbreit Ausschnitt sieht!“ Catrina verteidigt prompt die Stadt ihrer Ausbildung. „Wir haben gar keine Sittenpolizei!“ Die Neugier ist auch bei ihr da, auch sie ist nur ein Mensch. „Hat er Dir wirklich auf den blanken Popo gehauen?“ Jetzt wird auch die Zofe verlegen und wispert ein. „Hoheit!“
Tag 46, früh Abends, Vor dem Wachhaus in Portas → Westtor, Santinera, (Valeria)
Boran ist guter Laune, offenbar hat ihn der Ausflug in die Stadt über den Ärger vom Mittagessen hinweg getröstet. Muli und Wagen sind vorhanden und das Muli gefüttert und gewässert, wie bei der Begründung für den spürbaren Preis versprochen, und sie können sich auf den Heimweg machen.
Tag 47, Am Westufer des Blauen Hanfla, etwa eine Stunde mit dem Kanu flussaufwärts von Santinera (Crocodileros)
„Langsam kommt einem das eine oder andere echt bekannt vor. Wie oft waren wir schon hier? Vier und fünf Mal?“ Alejandro schüttelt den Kopf. „Ja, schon, mein ich, aber das heißt nicht, dass wir uns hier auskennen. Immer schön zusammen bleiben.“ Jelinea nickt. Sie kommen trotzdem gut voran, auch wenn sowohl Marico wie sie selbst sich beim Klettern die Hosen auf, und Alejandro muss sich in sechs Schritt Höhe tatsächlich mit dem Jagdmesser einer Schlange erwehren, aber gegen Mittag sind sie fast durch und erreichen auch ihre Schutzhütte noch rechtzeitig. Aber es wird bald klar, dass die schon mehrfach reparierte, aber immer noch improvisierte Hütte für die Regenzeit nicht genug Schutz bietet. Und wahrscheinlich ist der Standort auch verbesserungsfähig. Alejandro spricht es an. „Wir sollten vielleicht eine vernünftige Hütte errichten. Ist ja keine Hexerei, mein ich.“ Jelinea schaut zweifelnd. „Aber nicht heute, ja? Ich möchte mich bei von Borstwitz nicht verspäten.“ „Natürlich nicht.“ Marico zuckt mit den Schultern. „Wir könnten es ja morgen machen.“ Alejandro nickt. „Dann könntest Du auch mal wieder etwas Zeit mit der Dottora verbringen, Sumi, nicht wahr?“ Sumaida nickt. Dottora Altana hat ihr das nahegelegt, sie könnte etwas Unterstützung durchaus gebrauchen, und Sumaida weiß auch, dass es ihr noch an der Erfahrung fehlt, die sie bei Maree sammeln kann. „Ich will mich aber...uh... nicht hier vor der Arbeit drücken!“ „Wovon redest Du? Du und drücken. Je besser Du als Heilerin bist, desto wichtiger wirst Du für uns. Seien wir froh, dass die Dottora bereit ist, Dir noch etwas beizubringen.“ Sumaida wird rot. Das ist in der Tat, alles andere als selbstverständlich, besonders was die Liturgien angeht. Sie hat das unbestimmte Gefühl, dass es im heimatlichen Tempel in Al'Anfa eher schwerer als leichter werden wird, hat man sie doch dort nur als Akolythin angenommen, nicht aber zur Geweihten ausgebildet, sie ist doch für die der lebendige Beweis, dass sie einen Fehler gemacht haben, nicht wahr? Außerdem würden dann Alejandro und sie auseinander gerissen – wie sollte der in Al'Anfa einen vernünftigen Lebensunterhalt bestreiten?
- 13.08.2020 19:02
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
„Geplant ist es.“ Laila schaut zu Catrine. Die nickt. „Wir haben uns geeinigt, nicht wahr? Ich zaubere, und wenn es was hilft, dann erwähnt er uns in seinem Traktat und schickt uns je eine Abschrift, wenn er veröffentlicht.“ Laila nickt. „Catrine meint, wir können ihm vertrauen.“ Sie blickt prüfend zu Boronaya, ob die auch der Meinung ist. Catrine ist unbeschwert. „Was soll schon passieren? Schlimmstenfalls haben wir zwei Tage im Sumpf und etwas Sternenkraft vergeudet. Außerdem meint er es ehrlich.“ Laila zögert. „Ich finde immer noch, wir hätten etwas materielles...“ Catrine runzelt die Stirn, zwar nur wenig, aber aufgrund ihrer Stirnfalte wirkt das sehr einschüchternd. „Der Boden ist geweiht, Lilo. Kommt gar nicht in Frage, das wir etwas aus einem Tempel der Jungen Göttin wegschleppen. Ich würde vor Scham sterben!“ Laila gibt nach. „Du hast natürlich Recht. Aber er hätte uns für unsere Mühen wenigstens bezahlen...“ „Lilo, der junge Mann ist finanziell ein wenig prekär, das sah man doch an seiner Kleidung. Es kam ihm schwer genug an, uns um Hilfe zu bitten. Noblesse oblige. Es geht immerhin um einen Tempel, nicht um einen vergrabenen Piratenschatz!“ Laila seufzt, und Catrine schiebt ihr ein Plätzchen in den Mund. „Kein Wort mehr davon.“ Sie geht auf Boronayas Frage nach ihrer Reise nach Port Schlingerhafen ein. „Ach, das ist nicht großzügig. Ich wollte immer schon einmal den Dschungel besuchen, seit ich als zehnjährige 'Verschollen in der Grünen Hölle' gelesen habe.“ Das muss irgendeine Belletristik sein. „Und Onkel Horatios Briefe und Zeihnungen haben mich immer schon fasziniert. Die ganzen unterschiedlichen Sitten der Anoihas. Das eigentliche Opfer bringt Ania, die mich begleitet!“ Die Zofe errötet leicht und verbeugt sich. „Wo ihr hingeht, Hoheit, folge ich euch.“ Catrina strahlt sie an. „Vielen Dank, Ania!“ Laila schaut zu Boronaya. „Er will uns heute Abend noch Bescheid geben. Du kennst Prospero näher, nicht wahr? Ich hab da sowas läuten hören.“ Catrine schimpft. „Aber Lilo. Sei doch nicht so indiskret!“ Die verteidigt sich. „Wieso? Du hast doch selbst gesagt, er wäre sehr eindrucksvoll!“ „Stimmt, aber man fragt doch nicht einfach, ob...“ Neugierig wäre sie schon, das sieht man ihr an. Laila klopft auf den Busch. „Gib's zu, da läuft doch was.“
Tag 46, früh Abends, Wachhaus in Portas, Santinera, (Valeria)
Der Capitan schüttelt den Kopf. „Ich fürchte nicht. Wenn dem so wäre, hätte zumindest einer von den Schurken bereits versucht, damit sein jämmerliches Leben zu retten. Nein, ich fürchte, ihr könnt euch denken, was sie mit ihr gemacht haben, wenn sie einem alten Gelehrten schon seinen kleinen Alrik abschneiden und als Trophäe aufbewahren. Mal sehen, was sie rausrücken, wenn wir sie scheibchenweise mit den Informationen konfrontieren, die ihr uns gegeben habt.“ Er schüttelt erneut den Kopf. „Möge Boron ihr gnädig sein.“ Er überlegt noch kurz. „Wenn sie das Schiff verkauft hätten, dann hätten sie sich nicht hier als Questadoren eingeschrieben. Es ist überhaupt recht wenig Geld in den Kisten gefunden worden. Gewiss, auf eine Expedition in den Dschungel nimmt man nicht viel mit, wozu auch, aber... Es wird nicht das schlechteste Schiff gewesen sein, und selbst ein gebrauchter Zweiochser mit älteren Ochsen kostet ein ein paar tausend Dublonen, auch wenn das Schiff heiß ist, was in Tetas Pequenas kaum wen interessieren dürfte. Die Sklavenfänger brauchen jeden fahrbaren Untersatz. Entweder das Schiff ist gesunken, oder der Capitan steckt irgendwie mit drin. Nun, wir werden es bald erfahren.“
Draußen wartet nur noch Boran – Lili ist weg, weil es jetzt wohl in der Suppenküche Abendessen gibt, und da muss man sauber und pünktlich sein. Wenn sie jetzt aufbrechen, dürften sie zwischen der neunten und zehnten Stunde auf Grande Serpentina ankommen, sofern ihnen das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht.
„Geplant ist es.“ Laila schaut zu Catrine. Die nickt. „Wir haben uns geeinigt, nicht wahr? Ich zaubere, und wenn es was hilft, dann erwähnt er uns in seinem Traktat und schickt uns je eine Abschrift, wenn er veröffentlicht.“ Laila nickt. „Catrine meint, wir können ihm vertrauen.“ Sie blickt prüfend zu Boronaya, ob die auch der Meinung ist. Catrine ist unbeschwert. „Was soll schon passieren? Schlimmstenfalls haben wir zwei Tage im Sumpf und etwas Sternenkraft vergeudet. Außerdem meint er es ehrlich.“ Laila zögert. „Ich finde immer noch, wir hätten etwas materielles...“ Catrine runzelt die Stirn, zwar nur wenig, aber aufgrund ihrer Stirnfalte wirkt das sehr einschüchternd. „Der Boden ist geweiht, Lilo. Kommt gar nicht in Frage, das wir etwas aus einem Tempel der Jungen Göttin wegschleppen. Ich würde vor Scham sterben!“ Laila gibt nach. „Du hast natürlich Recht. Aber er hätte uns für unsere Mühen wenigstens bezahlen...“ „Lilo, der junge Mann ist finanziell ein wenig prekär, das sah man doch an seiner Kleidung. Es kam ihm schwer genug an, uns um Hilfe zu bitten. Noblesse oblige. Es geht immerhin um einen Tempel, nicht um einen vergrabenen Piratenschatz!“ Laila seufzt, und Catrine schiebt ihr ein Plätzchen in den Mund. „Kein Wort mehr davon.“ Sie geht auf Boronayas Frage nach ihrer Reise nach Port Schlingerhafen ein. „Ach, das ist nicht großzügig. Ich wollte immer schon einmal den Dschungel besuchen, seit ich als zehnjährige 'Verschollen in der Grünen Hölle' gelesen habe.“ Das muss irgendeine Belletristik sein. „Und Onkel Horatios Briefe und Zeihnungen haben mich immer schon fasziniert. Die ganzen unterschiedlichen Sitten der Anoihas. Das eigentliche Opfer bringt Ania, die mich begleitet!“ Die Zofe errötet leicht und verbeugt sich. „Wo ihr hingeht, Hoheit, folge ich euch.“ Catrina strahlt sie an. „Vielen Dank, Ania!“ Laila schaut zu Boronaya. „Er will uns heute Abend noch Bescheid geben. Du kennst Prospero näher, nicht wahr? Ich hab da sowas läuten hören.“ Catrine schimpft. „Aber Lilo. Sei doch nicht so indiskret!“ Die verteidigt sich. „Wieso? Du hast doch selbst gesagt, er wäre sehr eindrucksvoll!“ „Stimmt, aber man fragt doch nicht einfach, ob...“ Neugierig wäre sie schon, das sieht man ihr an. Laila klopft auf den Busch. „Gib's zu, da läuft doch was.“
Tag 46, früh Abends, Wachhaus in Portas, Santinera, (Valeria)
Der Capitan schüttelt den Kopf. „Ich fürchte nicht. Wenn dem so wäre, hätte zumindest einer von den Schurken bereits versucht, damit sein jämmerliches Leben zu retten. Nein, ich fürchte, ihr könnt euch denken, was sie mit ihr gemacht haben, wenn sie einem alten Gelehrten schon seinen kleinen Alrik abschneiden und als Trophäe aufbewahren. Mal sehen, was sie rausrücken, wenn wir sie scheibchenweise mit den Informationen konfrontieren, die ihr uns gegeben habt.“ Er schüttelt erneut den Kopf. „Möge Boron ihr gnädig sein.“ Er überlegt noch kurz. „Wenn sie das Schiff verkauft hätten, dann hätten sie sich nicht hier als Questadoren eingeschrieben. Es ist überhaupt recht wenig Geld in den Kisten gefunden worden. Gewiss, auf eine Expedition in den Dschungel nimmt man nicht viel mit, wozu auch, aber... Es wird nicht das schlechteste Schiff gewesen sein, und selbst ein gebrauchter Zweiochser mit älteren Ochsen kostet ein ein paar tausend Dublonen, auch wenn das Schiff heiß ist, was in Tetas Pequenas kaum wen interessieren dürfte. Die Sklavenfänger brauchen jeden fahrbaren Untersatz. Entweder das Schiff ist gesunken, oder der Capitan steckt irgendwie mit drin. Nun, wir werden es bald erfahren.“
Draußen wartet nur noch Boran – Lili ist weg, weil es jetzt wohl in der Suppenküche Abendessen gibt, und da muss man sauber und pünktlich sein. Wenn sie jetzt aufbrechen, dürften sie zwischen der neunten und zehnten Stunde auf Grande Serpentina ankommen, sofern ihnen das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht.
- 13.08.2020 10:20
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Laila lacht. „Ich denke, darüber müssen wir uns erst einmal keine Gedanken machen. Ich werde die nächsten zwei oder drei Jahre wahrscheinlich nicht mehr in Selem auftauchen. Ich hab schließlich versprochen, Cati zu begleiten,“ Diese unterbricht ihren Plätzchenverzehr und nickt strahlend, „und ihrem Onkel ist es recht. Er hat keine Vorurteile gegen Chimärologen, er kennt wohl Magister Rodrigo ganz gut von dieser Sache mit dem gefallenen Stern vor ein paar Jahren.“ Rodirgo war ein Meisterschüler Sefiras ein paar Jahrgänge über ihnen und er hat sich bei der Expedition der Donatella Bornstaett-Paligan genau wie diese finanziell derart saniert, dass er sich ganz seinen Forschungsinteressen widmen kann. „Sie wird dann wohl Doran und Birigitta aufeinander hetzen... Ich will erst mal sehen, was ich von den Animisten und Schamanen in Port Schlingerhafen lernen kann. Wenn auch nur die Hälfte stimmt... ein Rat von sieben Schamanen...“ Catrina schluckt und lächelt verlegen. „Ich muss gestehen, nach der Sache mit Onkel Hector haben meine Eltern zuhause oft gescherzt, ob es Onkel Horatios wundersame Stadt im Dschungel wirklich gibt. Ihr müsst wissen, Onkel Hektor hat in seinen Briefen immer geschrieben, wie er als angesehener Gelehrter und Potentat ein kleines Reich aus zwei Dörfern in Thalusien regiert, und von seinem Harem aus der sanften, üppigen Suzanna, der klugen Coraline und deren impulsiver kleiner Schwester, die ihn allesamt vergötterten. Das las sich immer sehr aufregend und voller Details, ganz viel Drama, auch wenn die jungen Damen irgendwie nicht älter und niemals schwanger wurden. Wie sich dann beim Besuch einer Tante herausgestellt hat, hat Onkel Hektor das alles nur erfunden und ist lediglich Schreiber bei einem Kaufmann in Thalusa und noch nicht mal selber Gelehrter, geschweige denn selbständig. Sehr peinlich. Wir haben ihm nicht gesagt, dass wir es herausgefunden haben, aber seine Briefe lesen sich seitdem irgendwie tragisch. Obwohl... wenn er das mal als Roman veröffentlicht, würden sich sicher Leser finden.“ Sie lächelt entschuldigend. „Aber als aufgrund der politischen Lage unsere Familie finanziell etwas … gefordert... war, Kriegsfinanzierung, und so...“ Sie wird noch röter. Wer gibt schon gerne zu, klamm gewesen zu sein, „da hat Onkel Horatio einfach aus sich heraus angeboten, meine Ausbildung zu bezahlen, und beim nächsten Brief war eine Anweisung an die Nordlandbank dabei über die gesamte Summe plus Apanage. Besonders Papa war da völlig baff. Streitet er natürlich jetzt ab. Aber ich hab mich damals entschlossen, dass ich nach meinem Siegel dort hin gehe und ihm helfe. Deshalb hab ich auch den Balsam, den Klarum Purum und den Dschinnenruf so sehr gelernt.“ Sie lacht.
Boronaya weiß genau, was eine Magierausbildung kostet. Und der angemessene Lebensunterhalt einer Prinzessin für mehrere Jahre? Dreitausend Dublonen, eher mehr. Das muss man erst mal flüssig haben. Andererseits sieht man in Santinera recht gut, welches Gold die Salmoranez scheffeln, und dem Vernehmen nach zahlen sie auch sehr gut. Es kann sich schon ausgehen. Vor allem, wenn man in einer Dschungelstadt sitzt, in der man das verdiente Geld kaum ausgeben kann.
Tag 46, früh Abends, Wachhaus in Portas, Santinera, (Valeria)
Der Capitan lässt sich Tee nachgiessen, fortifiziert ihn dann mittels eines silbernen Flachmanns ein wenig. „Bei Donna Martinetta. Ist ja nicht sehr weit. Was wir machen werden? Die Bande wird morgen oder übermorgen wegen Aufruhr und Piraterie zur Strafsklaverei verurteilt. Wir sammeln die persönliche Habe ein, sofern sie werthaltig oder von sonstiger Bedeutung wirkt, die Waffen wird die Gilde der Duellsiegerin wohl abkaufen. Dann schreibt der Stadtrat einen Bericht nach Al'Anfa.“ Das kommt in dem zufriedenen Ton von jemandem, der das nicht selbst tun muss. „Und wenn ich raten sollte, wird dann ein Abgesandter der Familie Paligan kommen, der Stadt für einen Anerkennungsbetrag die Strafsklaven abkaufen und einen kleinen Dank für die eingesammelte Habe spenden, und dann wird die Bande irgendwohin gebracht.“ Das sind dann Sklaven, und die Paligan können dann mit ihnen machen, was sie wollen.
Er schaut auf das Kästchen. „Ich schätze, sie werden ihren Anführer Batard noch beneiden, dass er auf dem Pflaster verblutet ist. So wie es bisher aussieht stecken sie alle mit drin. Wer an der Beute beteiligt wird, hat auch mitgemacht. Wir, die Garde, werden erst einmal herausfinden, was aus der Bande herausgekitzelt werden kann. Aber darüber hinaus? In Tetas Pequenas haben wir keine Jurisdiktion. Falls man da überhaupt davon reden kann. Aber das werden die Paligan schon regeln.“ Oh ja, das werden sie ganz sicher. „Es muss ja auch ein Schiff gegeben haben. Ich hasse es zwar, vorschnell Vermutungen anzustellen, aber da die Bande eigentlich recht wohlgenährt und kräftig aussieht, vier von ihnen zudem Tätowierungen der Korknaben tragen, würde es mich nicht wundern, wenn das der Großteil, wenn nicht alle aus der Bedeckung gewesen wären, die Luisadora und ihr Onkel in Alanfa zu ihrem Schutz mitgenommen haben. Flusspiraten bestehen schliessllich meist zu über der Hälfte aus halbverhungerten Entlaufenen.“ Er leert seinen Becher und steht auf. „So! Habt vielen Dank für eure Hilfe, Donna Valeria, ich werde jetzt wieder in den Keller gehen und mich belügen lassen.“
Tag 47, morgens, Gildenhaus in Portas, Santinera (Crocodileros)
Sie suchen trotzdem anschließend im Gildenhaus am Schwarzen Brett nach Aufträgen, denn trotz des Goldes ist ihnen nicht wirklich zum Feiern zumute, und Herumsitzen werden sie in der Regenzeit oft genug können. Es gibt auch eine kleine Liste des Apothekers, direkt von Rijka, während es am Schwarzen Brett unter den Questadoren zu Missstimmung kommt. „Wasserratten für einen Heller den Schwanz! Sind wir jetzt Rattenfänger oder Questadoren?“ „Wenn Du ihn nicht willst...“ „Finger weg, das ist meiner, Du Flusskrebs!“
Alejandro schiebt sich durch den Pulk zurück. „Westufer, Kräuter. Da sind wir rechtzeitig wieder da, Jeli.“ Die nickt, gar nicht böse, dass es sich nicht um das Ostufer handelt, wo sie wahrscheinlich Tamaka begegnen würden, wie es immer wieder passiert. Sumaida überfliegt die Aufstellung und nimmt seufzend zur Kenntnis, dass wieder eine Menge in mittlerer Höhe wachsende Schmarotzerpflanzen unter den gesuchten Kräutern sind. Schwierig von unten zu finden, und mühsam zu ernten. Korian und seine Truppe ist schon weg, aber sie sind jagen, wie Marico berichtet. Jeden Morgen werden die Aufträge knapper und wird die Laune der leer Ausgegangenen schlechter. Selbst der normalerweise recht verträgliche Reto lässt gegenüber Miguel fallen, dass eigentlich eine kleine Belohnung von der Stadt für die Ergreifung der Aufrührer angemessen wäre. Der Wirt nimmt das auf, zuckt aber mit den Achseln. „Solange ich nicht in den Rat gewählt werde... ich werd's mal erwähnen, aber versprecht euch nicht zu viel.“
Laila lacht. „Ich denke, darüber müssen wir uns erst einmal keine Gedanken machen. Ich werde die nächsten zwei oder drei Jahre wahrscheinlich nicht mehr in Selem auftauchen. Ich hab schließlich versprochen, Cati zu begleiten,“ Diese unterbricht ihren Plätzchenverzehr und nickt strahlend, „und ihrem Onkel ist es recht. Er hat keine Vorurteile gegen Chimärologen, er kennt wohl Magister Rodrigo ganz gut von dieser Sache mit dem gefallenen Stern vor ein paar Jahren.“ Rodirgo war ein Meisterschüler Sefiras ein paar Jahrgänge über ihnen und er hat sich bei der Expedition der Donatella Bornstaett-Paligan genau wie diese finanziell derart saniert, dass er sich ganz seinen Forschungsinteressen widmen kann. „Sie wird dann wohl Doran und Birigitta aufeinander hetzen... Ich will erst mal sehen, was ich von den Animisten und Schamanen in Port Schlingerhafen lernen kann. Wenn auch nur die Hälfte stimmt... ein Rat von sieben Schamanen...“ Catrina schluckt und lächelt verlegen. „Ich muss gestehen, nach der Sache mit Onkel Hector haben meine Eltern zuhause oft gescherzt, ob es Onkel Horatios wundersame Stadt im Dschungel wirklich gibt. Ihr müsst wissen, Onkel Hektor hat in seinen Briefen immer geschrieben, wie er als angesehener Gelehrter und Potentat ein kleines Reich aus zwei Dörfern in Thalusien regiert, und von seinem Harem aus der sanften, üppigen Suzanna, der klugen Coraline und deren impulsiver kleiner Schwester, die ihn allesamt vergötterten. Das las sich immer sehr aufregend und voller Details, ganz viel Drama, auch wenn die jungen Damen irgendwie nicht älter und niemals schwanger wurden. Wie sich dann beim Besuch einer Tante herausgestellt hat, hat Onkel Hektor das alles nur erfunden und ist lediglich Schreiber bei einem Kaufmann in Thalusa und noch nicht mal selber Gelehrter, geschweige denn selbständig. Sehr peinlich. Wir haben ihm nicht gesagt, dass wir es herausgefunden haben, aber seine Briefe lesen sich seitdem irgendwie tragisch. Obwohl... wenn er das mal als Roman veröffentlicht, würden sich sicher Leser finden.“ Sie lächelt entschuldigend. „Aber als aufgrund der politischen Lage unsere Familie finanziell etwas … gefordert... war, Kriegsfinanzierung, und so...“ Sie wird noch röter. Wer gibt schon gerne zu, klamm gewesen zu sein, „da hat Onkel Horatio einfach aus sich heraus angeboten, meine Ausbildung zu bezahlen, und beim nächsten Brief war eine Anweisung an die Nordlandbank dabei über die gesamte Summe plus Apanage. Besonders Papa war da völlig baff. Streitet er natürlich jetzt ab. Aber ich hab mich damals entschlossen, dass ich nach meinem Siegel dort hin gehe und ihm helfe. Deshalb hab ich auch den Balsam, den Klarum Purum und den Dschinnenruf so sehr gelernt.“ Sie lacht.
Boronaya weiß genau, was eine Magierausbildung kostet. Und der angemessene Lebensunterhalt einer Prinzessin für mehrere Jahre? Dreitausend Dublonen, eher mehr. Das muss man erst mal flüssig haben. Andererseits sieht man in Santinera recht gut, welches Gold die Salmoranez scheffeln, und dem Vernehmen nach zahlen sie auch sehr gut. Es kann sich schon ausgehen. Vor allem, wenn man in einer Dschungelstadt sitzt, in der man das verdiente Geld kaum ausgeben kann.
Tag 46, früh Abends, Wachhaus in Portas, Santinera, (Valeria)
Der Capitan lässt sich Tee nachgiessen, fortifiziert ihn dann mittels eines silbernen Flachmanns ein wenig. „Bei Donna Martinetta. Ist ja nicht sehr weit. Was wir machen werden? Die Bande wird morgen oder übermorgen wegen Aufruhr und Piraterie zur Strafsklaverei verurteilt. Wir sammeln die persönliche Habe ein, sofern sie werthaltig oder von sonstiger Bedeutung wirkt, die Waffen wird die Gilde der Duellsiegerin wohl abkaufen. Dann schreibt der Stadtrat einen Bericht nach Al'Anfa.“ Das kommt in dem zufriedenen Ton von jemandem, der das nicht selbst tun muss. „Und wenn ich raten sollte, wird dann ein Abgesandter der Familie Paligan kommen, der Stadt für einen Anerkennungsbetrag die Strafsklaven abkaufen und einen kleinen Dank für die eingesammelte Habe spenden, und dann wird die Bande irgendwohin gebracht.“ Das sind dann Sklaven, und die Paligan können dann mit ihnen machen, was sie wollen.
Er schaut auf das Kästchen. „Ich schätze, sie werden ihren Anführer Batard noch beneiden, dass er auf dem Pflaster verblutet ist. So wie es bisher aussieht stecken sie alle mit drin. Wer an der Beute beteiligt wird, hat auch mitgemacht. Wir, die Garde, werden erst einmal herausfinden, was aus der Bande herausgekitzelt werden kann. Aber darüber hinaus? In Tetas Pequenas haben wir keine Jurisdiktion. Falls man da überhaupt davon reden kann. Aber das werden die Paligan schon regeln.“ Oh ja, das werden sie ganz sicher. „Es muss ja auch ein Schiff gegeben haben. Ich hasse es zwar, vorschnell Vermutungen anzustellen, aber da die Bande eigentlich recht wohlgenährt und kräftig aussieht, vier von ihnen zudem Tätowierungen der Korknaben tragen, würde es mich nicht wundern, wenn das der Großteil, wenn nicht alle aus der Bedeckung gewesen wären, die Luisadora und ihr Onkel in Alanfa zu ihrem Schutz mitgenommen haben. Flusspiraten bestehen schliessllich meist zu über der Hälfte aus halbverhungerten Entlaufenen.“ Er leert seinen Becher und steht auf. „So! Habt vielen Dank für eure Hilfe, Donna Valeria, ich werde jetzt wieder in den Keller gehen und mich belügen lassen.“
Tag 47, morgens, Gildenhaus in Portas, Santinera (Crocodileros)
Sie suchen trotzdem anschließend im Gildenhaus am Schwarzen Brett nach Aufträgen, denn trotz des Goldes ist ihnen nicht wirklich zum Feiern zumute, und Herumsitzen werden sie in der Regenzeit oft genug können. Es gibt auch eine kleine Liste des Apothekers, direkt von Rijka, während es am Schwarzen Brett unter den Questadoren zu Missstimmung kommt. „Wasserratten für einen Heller den Schwanz! Sind wir jetzt Rattenfänger oder Questadoren?“ „Wenn Du ihn nicht willst...“ „Finger weg, das ist meiner, Du Flusskrebs!“
Alejandro schiebt sich durch den Pulk zurück. „Westufer, Kräuter. Da sind wir rechtzeitig wieder da, Jeli.“ Die nickt, gar nicht böse, dass es sich nicht um das Ostufer handelt, wo sie wahrscheinlich Tamaka begegnen würden, wie es immer wieder passiert. Sumaida überfliegt die Aufstellung und nimmt seufzend zur Kenntnis, dass wieder eine Menge in mittlerer Höhe wachsende Schmarotzerpflanzen unter den gesuchten Kräutern sind. Schwierig von unten zu finden, und mühsam zu ernten. Korian und seine Truppe ist schon weg, aber sie sind jagen, wie Marico berichtet. Jeden Morgen werden die Aufträge knapper und wird die Laune der leer Ausgegangenen schlechter. Selbst der normalerweise recht verträgliche Reto lässt gegenüber Miguel fallen, dass eigentlich eine kleine Belohnung von der Stadt für die Ergreifung der Aufrührer angemessen wäre. Der Wirt nimmt das auf, zuckt aber mit den Achseln. „Solange ich nicht in den Rat gewählt werde... ich werd's mal erwähnen, aber versprecht euch nicht zu viel.“
- 12.08.2020 09:19
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 46, früh Abends, Wachhaus in Portas, Santinera, (Valeria)
Der Capitan brummt. „Den Grünen Hanfla. Da sind sie allerdings weit weg von weg. Das Gesocks ist erst vorgestern mit der Conchita in Zwei Gruppen aufgeschlagen und haben sich gleich in der Gilde eingeschrieben. Haben aber wohl gedacht, sie könnten hier den wilden Mann markieren. Lügen allesamt wie gedruckt, daher kann ich alles an Informationen über Luisadora und ihren Onkel gebrauchen, damit man aus dem ganzen Mist an Lügen die Wahrheit heraus sieben kann, das, was wirklich passiert ist. Aber dann muss es ja auch ein Expeditionsschiff mit Mannschaft gegeben haben, und als Silberbergerin ist sie doch sicher nicht ohne Leibsklavin los. „ Er seufzt. „Ich kann euch leider keine Hoffnungen bezüglich eurer Freundin machen. Sie schieben es zwar allesamt ihrem toten Anführer und seiner Capo in die Schuhe, aber allein die Menge an persönlicher Habe und ihre Verteilung über die ganze Bande hinweg... angeblich hat Batard sie 'nachher' ausgesetzt, aber...“ Er zuckt mit den Schultern. „Und selbst wenn. Wenn ihr einen Moment Zeit habt. Wäre es auch gut, wenn ihr euch die Sachen einmal anschauen könntet, die wir in ihren Gildenkisten gefunden haben.“ Er schaut zur aufgetauchten Schreiberin. „Die Bande wirkt auf mich übrigens nicht wirklich wie die typischen Flusspiraten. Zu gut genährt, zu kräftig, kein einziger mit Sklaventätowierung.“
Bei der Habe wird schnell offensichtlich, dass nicht nur Luisadora ausgeplündert wurde. Das Messbesteck ist wirklich teuer, ihre Augen haben sie nicht getäuscht. Das ist von Fabrosch, Gandrasch & Enkel, aus dieser hitzestabilen Kobalt-Stahllegierung, die sich irgendwann irgendein Vorfahr von ihnen ausgedacht hat, und die zu kopieren entweder so schwierig oder so teuer ist, dass es Valerias Wissen nach in Al'Anfa nur diese eine Werkstatt dafür gibt. Gerade für das anfertigen von präzisen Seekarten mit ihren großen Distanzen ersparen einem diese Meisterstücke zwergischer Handwerkskunst immense Rechenarbeiten und verhindern rein dem Arbeitsmaterial geschuldete Ungenauigkeiten bei der Kartenerstellung. So ein Messbesteck kostet einen knapp dreistelligen Dublonenbetrag. Ein Onkel hatte ihr zur Ausfahrt die einfache Version dieses Messbestecks geschenkt, mit Gravur. Daran erfreut sich jetzt sicher irgendein horasischer Navigator. Sie selber muss gerade mit Werkzeugen Messing arbeiten, wenn man das arbeiten nennen will. Das Zeug wird krumm, wenn man es in der Mittagssonne liegen lässt, weswegen es auch zu Sikulas wichtigsten Pflichten gehört, es vor Umwelteinflüssen so gut wie möglich zu schützen.
Das meiste andere sind entweder Sachen, die die Bandenmitglieder persönlich nutzen wollten, wie die Seidenunterwäsche oder das Fernrohr, oder die ihnen wohl zu auffällig oder speziell erschienen, um sie direkt zu verkaufen. Es kommt noch einige hochwertige Kleidungsstücke zusammen, sogar mit Monogramm, dann bringt mit angewidertem Gesicht ein junger Gardist ein Holzkästchen, dass er in Batards Kiste gefunden hat. Es enthält ein abgeschnittenes männliches Körperteil, in Salz eingelegt und dementsprechend verschrumpelt. Die Miene des Capitans wird noch finsterer. „Ausgesetzt. Na sicher.“
Die Schreiberin notiert alles, was Valeria einfällt, auch das Aussehen von Luisadora und ihrem Onkel, dessen Namen ihr irgendwie auf der Zunge liegt, aber ihr partout nicht einfallen will. Viel ist es nicht, aber jedes Detail hilft, um die Verdächtigen in Widersprüche zu verwickeln. Als ihr nichts mehr einfällt, bedankt sich der Capitan. „Wahrscheinlich werden sie morgen Abend erst einmal wegen Aufruhr und Flusspiraterie vor Gericht gestellt und zur Sklaverei verurteilt. Was danach geschieht, müssen die Großkopferten entscheiden. Wo finden wir euch, wenn es um Nachrichten geht oder wir tatsächlich noch Fragen haben?“ Mit 'Steinbruch' ist es für die Bande jetzt garantiert nicht mehr getan.
Tag 47, noch viel zu früh morgens, Manana della Suerte (Capitan)
„Ich bin nicht auf Wache eingeschlafen!“ Vecna versucht so etwas wie Munterkeit vorzuspiegeln, aber ein Gähnen kommt ihr dazwischen. Dabei hat der Capitan selbst die Hundswache übernommen, die schlimmste, und sie darf jetzt ins Bett. Er tritt neben ihr an die Brüstung und schaut auf den nächtlichen Dschungel herunter, der im Dunkel der Nacht liegt. „Irgendwelche besonderen Vorkommnisse?“ Sie schüttelt den Kopf, mit sich ringend, ob sie sich provozierend über die Brüstung lehnen soll. Einerseits ist sie hundemüde, andererseits gelangweilt. „Nichts. Im Busch kann man eh nichts erkennen, aber auf der spiegelglatten Wasserfläche sieht man jede Bewegung.“ „Du musst vor allem auf die Geräusche achten. Aber wem sage ich das?“ Da ist er, der Klaps, und Vecna grinst, als sie das angenehme Kribbeln verspürt. „Ist es auf See auch so laut?“ „Das genaue Gegenteil. Auf Deinem Schiff kennst Du jedes einzelne Geräusch. Aber auch da kann es manchmal unheimlich still werden. Ist auch kein gutes Zeichen.“ Venca grinst. Die Hand ist liegen geblieben, und sie fühlt ihre Müdigkeit weichen. „Meint ihr wirklich, sie versuchen es noch mal?“ „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber ich fürchte, es schadet nichts, sich ans Wache stehen zu gewöhnen.“ Vecna seufzt, ihre Position beibehaltend, und wie gewünscht, tritt er hinter sie und legt nun beide Hände auf ihre Hüften. Darauf hat sie sich schon die ganze Zeit lag gefreut, aber sie hatten nie Gelegenheit, sich zu vereinzeln. Er lässt sich Zeit, und sie revanchiert sich. „Sollten wir dann nicht die Palisade um die Insel schließen? So kommt doch jeder ans Haupthaus, der ein Kanu hat.“ Der Capitan lacht. „ Hast Du eine Ahnung, wie viel Arbeit das wäre? Und wer soll die Palisade verteidigen? Mit den Kräften, die wir haben, können wir nur das Haupthaus verteidigen. Und Assassinen klettern da eh einfach drüber.“ Sie hebt die Arme, um sich die Tunika über den Kopf ziehen zu lassen. „Sie sind ja auch einfach an der Wand hoch, was nicht einfach ist.“ „Auch wieder wahr.“ Seine Hände sind eifrig und sie muss seufzen und kichern zugleich. „Außerdem haben wir bislang noch nicht einmal genug Leute, um die Plantage richtig zu bewirtschaften.“ „Da habt ihr Recht. Ich dachte halt nur...“ Natürlich setzt es daraufhin einen Klaps, aber der Spruch, sie habe nicht zu denken, kommt nicht. Schließlich ist sie die Konnetabel und soll genau das. „Und bevor ich es vergesse...“ Sie dreht sich um und macht sich ihrerseits an die Erkundung. „Trotz eifrigem Suchen haben Shiri und ich noch keinen Keller gefunden. Aber dass der gemauerte Sockel, auf dem das Haus steht, massiv sein soll, das glaube ich erst... wo wir übrigens gerade von massiv reden...“ Sie kichert. Der Capitan lacht und lässt sie gewähren. „Im Gegensatz zu jetzt gerade hast Du wohl einfach an der falschen Stelle gesucht. Sobald wir mal einen ruhigen Tag haben, machen wir uns gemeinsam auf die Suche.“ Vecna kichert. „Wenn ich schon mal richtig bin, sollte ich...“
Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Laila schüttelt den Kopf. „Das war ich wirklich nicht.“ Was Sefiras Motivation angeht, tasten sie sich heran. Sie sind beide nicht auf den Kopf gefallen, und die Bioggraphie ihrer berühmten Lehrmeisterin ist ihnen bekannt. Sefira hat keine Freunde. Ihre engsten Forschungskollegen haben sie entweder bestohlen oder wurden von ihr bestohlen, ihr Verhältnis zum greisen Salpikon Savertin ist bei allem gegenseitigen Respekt von Misstrauen geprägt. Eine Familie, mit der sie Kontakt hätte, gibt es nicht. Ihr Verhältnis zu ihren Absolventen ist von Verpflichtung und Hierarchie geprägt, sie lässt keinen an sich ran. Wenn Laila und Boronaya Freundinnen geworden wären, hätte sie wahrscheinlich ein Komplott gegen sich befürchtet. 'Ein Magier löst seine Probleme selbst'.
Catrina scheint aus einer ganz anderen Welt zu kommen, oder vielleicht treffender: sich ihre eigene Welt zu erschaffen. Sie lästert nicht über andere, ist ausgleichend, warmherzig und Boronaya merkt, wie sie sich in ihrer Gegenwart entspannen kann. Keine scharfzüngigen Seitenhiebe, keine versteckte Ausfragerei. Sie findet Fortschreitter 'richtig nett' und lobt Sianas Zeichenkünste.
Der Capitan brummt. „Den Grünen Hanfla. Da sind sie allerdings weit weg von weg. Das Gesocks ist erst vorgestern mit der Conchita in Zwei Gruppen aufgeschlagen und haben sich gleich in der Gilde eingeschrieben. Haben aber wohl gedacht, sie könnten hier den wilden Mann markieren. Lügen allesamt wie gedruckt, daher kann ich alles an Informationen über Luisadora und ihren Onkel gebrauchen, damit man aus dem ganzen Mist an Lügen die Wahrheit heraus sieben kann, das, was wirklich passiert ist. Aber dann muss es ja auch ein Expeditionsschiff mit Mannschaft gegeben haben, und als Silberbergerin ist sie doch sicher nicht ohne Leibsklavin los. „ Er seufzt. „Ich kann euch leider keine Hoffnungen bezüglich eurer Freundin machen. Sie schieben es zwar allesamt ihrem toten Anführer und seiner Capo in die Schuhe, aber allein die Menge an persönlicher Habe und ihre Verteilung über die ganze Bande hinweg... angeblich hat Batard sie 'nachher' ausgesetzt, aber...“ Er zuckt mit den Schultern. „Und selbst wenn. Wenn ihr einen Moment Zeit habt. Wäre es auch gut, wenn ihr euch die Sachen einmal anschauen könntet, die wir in ihren Gildenkisten gefunden haben.“ Er schaut zur aufgetauchten Schreiberin. „Die Bande wirkt auf mich übrigens nicht wirklich wie die typischen Flusspiraten. Zu gut genährt, zu kräftig, kein einziger mit Sklaventätowierung.“
Bei der Habe wird schnell offensichtlich, dass nicht nur Luisadora ausgeplündert wurde. Das Messbesteck ist wirklich teuer, ihre Augen haben sie nicht getäuscht. Das ist von Fabrosch, Gandrasch & Enkel, aus dieser hitzestabilen Kobalt-Stahllegierung, die sich irgendwann irgendein Vorfahr von ihnen ausgedacht hat, und die zu kopieren entweder so schwierig oder so teuer ist, dass es Valerias Wissen nach in Al'Anfa nur diese eine Werkstatt dafür gibt. Gerade für das anfertigen von präzisen Seekarten mit ihren großen Distanzen ersparen einem diese Meisterstücke zwergischer Handwerkskunst immense Rechenarbeiten und verhindern rein dem Arbeitsmaterial geschuldete Ungenauigkeiten bei der Kartenerstellung. So ein Messbesteck kostet einen knapp dreistelligen Dublonenbetrag. Ein Onkel hatte ihr zur Ausfahrt die einfache Version dieses Messbestecks geschenkt, mit Gravur. Daran erfreut sich jetzt sicher irgendein horasischer Navigator. Sie selber muss gerade mit Werkzeugen Messing arbeiten, wenn man das arbeiten nennen will. Das Zeug wird krumm, wenn man es in der Mittagssonne liegen lässt, weswegen es auch zu Sikulas wichtigsten Pflichten gehört, es vor Umwelteinflüssen so gut wie möglich zu schützen.
Das meiste andere sind entweder Sachen, die die Bandenmitglieder persönlich nutzen wollten, wie die Seidenunterwäsche oder das Fernrohr, oder die ihnen wohl zu auffällig oder speziell erschienen, um sie direkt zu verkaufen. Es kommt noch einige hochwertige Kleidungsstücke zusammen, sogar mit Monogramm, dann bringt mit angewidertem Gesicht ein junger Gardist ein Holzkästchen, dass er in Batards Kiste gefunden hat. Es enthält ein abgeschnittenes männliches Körperteil, in Salz eingelegt und dementsprechend verschrumpelt. Die Miene des Capitans wird noch finsterer. „Ausgesetzt. Na sicher.“
Die Schreiberin notiert alles, was Valeria einfällt, auch das Aussehen von Luisadora und ihrem Onkel, dessen Namen ihr irgendwie auf der Zunge liegt, aber ihr partout nicht einfallen will. Viel ist es nicht, aber jedes Detail hilft, um die Verdächtigen in Widersprüche zu verwickeln. Als ihr nichts mehr einfällt, bedankt sich der Capitan. „Wahrscheinlich werden sie morgen Abend erst einmal wegen Aufruhr und Flusspiraterie vor Gericht gestellt und zur Sklaverei verurteilt. Was danach geschieht, müssen die Großkopferten entscheiden. Wo finden wir euch, wenn es um Nachrichten geht oder wir tatsächlich noch Fragen haben?“ Mit 'Steinbruch' ist es für die Bande jetzt garantiert nicht mehr getan.
Tag 47, noch viel zu früh morgens, Manana della Suerte (Capitan)
„Ich bin nicht auf Wache eingeschlafen!“ Vecna versucht so etwas wie Munterkeit vorzuspiegeln, aber ein Gähnen kommt ihr dazwischen. Dabei hat der Capitan selbst die Hundswache übernommen, die schlimmste, und sie darf jetzt ins Bett. Er tritt neben ihr an die Brüstung und schaut auf den nächtlichen Dschungel herunter, der im Dunkel der Nacht liegt. „Irgendwelche besonderen Vorkommnisse?“ Sie schüttelt den Kopf, mit sich ringend, ob sie sich provozierend über die Brüstung lehnen soll. Einerseits ist sie hundemüde, andererseits gelangweilt. „Nichts. Im Busch kann man eh nichts erkennen, aber auf der spiegelglatten Wasserfläche sieht man jede Bewegung.“ „Du musst vor allem auf die Geräusche achten. Aber wem sage ich das?“ Da ist er, der Klaps, und Vecna grinst, als sie das angenehme Kribbeln verspürt. „Ist es auf See auch so laut?“ „Das genaue Gegenteil. Auf Deinem Schiff kennst Du jedes einzelne Geräusch. Aber auch da kann es manchmal unheimlich still werden. Ist auch kein gutes Zeichen.“ Venca grinst. Die Hand ist liegen geblieben, und sie fühlt ihre Müdigkeit weichen. „Meint ihr wirklich, sie versuchen es noch mal?“ „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber ich fürchte, es schadet nichts, sich ans Wache stehen zu gewöhnen.“ Vecna seufzt, ihre Position beibehaltend, und wie gewünscht, tritt er hinter sie und legt nun beide Hände auf ihre Hüften. Darauf hat sie sich schon die ganze Zeit lag gefreut, aber sie hatten nie Gelegenheit, sich zu vereinzeln. Er lässt sich Zeit, und sie revanchiert sich. „Sollten wir dann nicht die Palisade um die Insel schließen? So kommt doch jeder ans Haupthaus, der ein Kanu hat.“ Der Capitan lacht. „ Hast Du eine Ahnung, wie viel Arbeit das wäre? Und wer soll die Palisade verteidigen? Mit den Kräften, die wir haben, können wir nur das Haupthaus verteidigen. Und Assassinen klettern da eh einfach drüber.“ Sie hebt die Arme, um sich die Tunika über den Kopf ziehen zu lassen. „Sie sind ja auch einfach an der Wand hoch, was nicht einfach ist.“ „Auch wieder wahr.“ Seine Hände sind eifrig und sie muss seufzen und kichern zugleich. „Außerdem haben wir bislang noch nicht einmal genug Leute, um die Plantage richtig zu bewirtschaften.“ „Da habt ihr Recht. Ich dachte halt nur...“ Natürlich setzt es daraufhin einen Klaps, aber der Spruch, sie habe nicht zu denken, kommt nicht. Schließlich ist sie die Konnetabel und soll genau das. „Und bevor ich es vergesse...“ Sie dreht sich um und macht sich ihrerseits an die Erkundung. „Trotz eifrigem Suchen haben Shiri und ich noch keinen Keller gefunden. Aber dass der gemauerte Sockel, auf dem das Haus steht, massiv sein soll, das glaube ich erst... wo wir übrigens gerade von massiv reden...“ Sie kichert. Der Capitan lacht und lässt sie gewähren. „Im Gegensatz zu jetzt gerade hast Du wohl einfach an der falschen Stelle gesucht. Sobald wir mal einen ruhigen Tag haben, machen wir uns gemeinsam auf die Suche.“ Vecna kichert. „Wenn ich schon mal richtig bin, sollte ich...“
Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Laila schüttelt den Kopf. „Das war ich wirklich nicht.“ Was Sefiras Motivation angeht, tasten sie sich heran. Sie sind beide nicht auf den Kopf gefallen, und die Bioggraphie ihrer berühmten Lehrmeisterin ist ihnen bekannt. Sefira hat keine Freunde. Ihre engsten Forschungskollegen haben sie entweder bestohlen oder wurden von ihr bestohlen, ihr Verhältnis zum greisen Salpikon Savertin ist bei allem gegenseitigen Respekt von Misstrauen geprägt. Eine Familie, mit der sie Kontakt hätte, gibt es nicht. Ihr Verhältnis zu ihren Absolventen ist von Verpflichtung und Hierarchie geprägt, sie lässt keinen an sich ran. Wenn Laila und Boronaya Freundinnen geworden wären, hätte sie wahrscheinlich ein Komplott gegen sich befürchtet. 'Ein Magier löst seine Probleme selbst'.
Catrina scheint aus einer ganz anderen Welt zu kommen, oder vielleicht treffender: sich ihre eigene Welt zu erschaffen. Sie lästert nicht über andere, ist ausgleichend, warmherzig und Boronaya merkt, wie sie sich in ihrer Gegenwart entspannen kann. Keine scharfzüngigen Seitenhiebe, keine versteckte Ausfragerei. Sie findet Fortschreitter 'richtig nett' und lobt Sianas Zeichenkünste.
- 11.08.2020 21:16
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 46, früh Abends, Wachhaus in Portas, Santinera, (Valeria)
Die Gardistin, dem Abzeichen nach scheint sie Korporalin zu sein, schaut sie einen Moment etwas begriffsstutzig an, aber dann fällt der Heller, und sie schreibt es erst einmal nieder. „Mess-Besteck. Das brauchen Seeoffiziere, nicht wahr?“ Sie dreht den Kopf. „Hol den Capitan, Luro!“ Sie mustert kurz Valeria, aber es gibt in ihren Augen wohl beruhigenderweise keinerlei Verdachtsmomente, dass die junge Donna mit dem hier untersuchten Verbrechen irgendetwas zu tun haben könnte, außer, dass sie das Opfer vielleicht kennt. „Einen Moment bitte, Donna Valeria.“ Ein Durchgang im Tresen wird entriegelt, dann nimmt die Korporalin ihre Waffen entgegen und bittet sie in den ersten Stock, wo es ein separates Büro gibt, wo offenbar der Capitan arbeitet und, dem Anschein nach, zuweilen auch schläft. „Bitte nehmt Platz. Tee?“ Wenn Valeria welchen haben möchte, leitet sie das in die Wege.
Es dauert zwei oder drei Minuten, dann kommt Darius Pyros die Treppe herauf, ein mies gelaunter Mittvierziger. Er wäscht sich Gesicht und Hände an einer Waschschüssel. „Was ist denn so wichtig, dass ich... wer is'n das, Miki? Um geklaute Börsen soll sich Edarm...“ Die Korporalin klärt ihn auf, und das Benehmen ändert sich, anscheinend zwar ein wenig wegen des Namens, aber mehr noch, weil sie, anstatt Arbeit zu machen, nützlich zu sein verspricht. Er stellt sich ordentlich vor. „Capitan Darius Pyros, Donna Valeria, erfreut eure Bekanntschaft zu machen. Ihr kennt zumindest diese Farindel Luisa Paligan?“ Er schaut zur Korporalin. „Hol mir Lati her fürs Protokoll, mach Du unten weiter.“ Die Korporalin salutiert und verschwindet. Der Capitan wendet sich wieder Valeria zu. „Also, von Anfang an. Erzählt mir, was ihr wisst.“
Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Laila kämpft etwas mit sich, gibt sich aber ein Ruck und fängt an.Und sie hat ein Elefantengedächtnis, was Kränkungen angeht. Das ist alles noch da. Auch die Klenigkeiten aus dem ersten Jahr. Leider sind es nicht alles Sachen, wo Boronaya schwören könnte, dass sie damit nichts zu tun hat.
Aber losgelöst von den einzelnen Vorfällen nimmt Laila es ihr wohl am meisten übel, dass sie keine Freundin war, als sie dringend eine gebraucht hätte. Die jüngeren Jahrgänge mussten betreut werden, die schauten zu ihr auf und kamen mit ihren Sorgen zu ihr, da musste sie stark sein. Mit persönlichen Problemen braucht man zu Sefira nicht kommen. Magier lösen ihre Probleme selber! Und sich bei einer Sklavin auszuheulen... den Fehler macht man in einem Palast auch nur einmal.
Laila versucht zwar, sich zu beherrschen und zurück zu nehmen, aber wo sie alles wieder hoch holt, redet sie sich selbst in Rage. Bevor sie jedoch mit Vorwürfen anfangen kann, taucht Catrina auf, deutlich simpler gekleidet als noch draußen, aber trotzdem total verschwitzt und verzweifelt. „Ich kapier das einfach nicht, Lilo!“ Sie hält ihr ein Traktat hin. Lailas Miene ändert sich sofort, sie entspannt sich, und während Catrina Boronaya freundlich begrüßt,schaut sich Layla das Traktat an. Der Adlerschwinge-Cantus. Wenn man nicht jahrelang die Grundlagen der Verwandlungsmagie gebüffelt hat, was man als Grangorin sicher nicht hat, dann hat es der Spruch echt in sich. Laila nimmt sich jedoch die Zeit versucht, Catrina ihre diversen Denkfehler zu erklären, aber obwohl sie das Boronayas Meinung nach sehr schlüssig erklärt, kann Catrina ihr nur teilweise folgen. Nach einigen Minuten taucht Catrinas Zofe auf, so formell gekleidet, dass man sie damit direkt in der Oper auftreten könnte, mit einem Tablett mit Tee und Gebäck. Eigentlich wäre die Störung nun... störend... aber da sich Lailas Laune so schlagartig gebessert hat, ist Catrinas Anwesenheit dann doch eher hilfreich, weil beruhigend. Zumal Catrina aufgeht, dass sie sie unterbrochen hat und, Tee und Plätzchen vertilgend, verspricht, zu warten. Die Plätzchen sind hervorragend, deutlich besser als das Gebäck, das der Sklave gebracht hat. Laila wendet sich Boronaya zu. „Aber jetzt hab ich die ganze Zeit lang erzählt. Nun bist Du dran.“
Die Gardistin, dem Abzeichen nach scheint sie Korporalin zu sein, schaut sie einen Moment etwas begriffsstutzig an, aber dann fällt der Heller, und sie schreibt es erst einmal nieder. „Mess-Besteck. Das brauchen Seeoffiziere, nicht wahr?“ Sie dreht den Kopf. „Hol den Capitan, Luro!“ Sie mustert kurz Valeria, aber es gibt in ihren Augen wohl beruhigenderweise keinerlei Verdachtsmomente, dass die junge Donna mit dem hier untersuchten Verbrechen irgendetwas zu tun haben könnte, außer, dass sie das Opfer vielleicht kennt. „Einen Moment bitte, Donna Valeria.“ Ein Durchgang im Tresen wird entriegelt, dann nimmt die Korporalin ihre Waffen entgegen und bittet sie in den ersten Stock, wo es ein separates Büro gibt, wo offenbar der Capitan arbeitet und, dem Anschein nach, zuweilen auch schläft. „Bitte nehmt Platz. Tee?“ Wenn Valeria welchen haben möchte, leitet sie das in die Wege.
Es dauert zwei oder drei Minuten, dann kommt Darius Pyros die Treppe herauf, ein mies gelaunter Mittvierziger. Er wäscht sich Gesicht und Hände an einer Waschschüssel. „Was ist denn so wichtig, dass ich... wer is'n das, Miki? Um geklaute Börsen soll sich Edarm...“ Die Korporalin klärt ihn auf, und das Benehmen ändert sich, anscheinend zwar ein wenig wegen des Namens, aber mehr noch, weil sie, anstatt Arbeit zu machen, nützlich zu sein verspricht. Er stellt sich ordentlich vor. „Capitan Darius Pyros, Donna Valeria, erfreut eure Bekanntschaft zu machen. Ihr kennt zumindest diese Farindel Luisa Paligan?“ Er schaut zur Korporalin. „Hol mir Lati her fürs Protokoll, mach Du unten weiter.“ Die Korporalin salutiert und verschwindet. Der Capitan wendet sich wieder Valeria zu. „Also, von Anfang an. Erzählt mir, was ihr wisst.“
Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Laila kämpft etwas mit sich, gibt sich aber ein Ruck und fängt an.Und sie hat ein Elefantengedächtnis, was Kränkungen angeht. Das ist alles noch da. Auch die Klenigkeiten aus dem ersten Jahr. Leider sind es nicht alles Sachen, wo Boronaya schwören könnte, dass sie damit nichts zu tun hat.
Aber losgelöst von den einzelnen Vorfällen nimmt Laila es ihr wohl am meisten übel, dass sie keine Freundin war, als sie dringend eine gebraucht hätte. Die jüngeren Jahrgänge mussten betreut werden, die schauten zu ihr auf und kamen mit ihren Sorgen zu ihr, da musste sie stark sein. Mit persönlichen Problemen braucht man zu Sefira nicht kommen. Magier lösen ihre Probleme selber! Und sich bei einer Sklavin auszuheulen... den Fehler macht man in einem Palast auch nur einmal.
Laila versucht zwar, sich zu beherrschen und zurück zu nehmen, aber wo sie alles wieder hoch holt, redet sie sich selbst in Rage. Bevor sie jedoch mit Vorwürfen anfangen kann, taucht Catrina auf, deutlich simpler gekleidet als noch draußen, aber trotzdem total verschwitzt und verzweifelt. „Ich kapier das einfach nicht, Lilo!“ Sie hält ihr ein Traktat hin. Lailas Miene ändert sich sofort, sie entspannt sich, und während Catrina Boronaya freundlich begrüßt,schaut sich Layla das Traktat an. Der Adlerschwinge-Cantus. Wenn man nicht jahrelang die Grundlagen der Verwandlungsmagie gebüffelt hat, was man als Grangorin sicher nicht hat, dann hat es der Spruch echt in sich. Laila nimmt sich jedoch die Zeit versucht, Catrina ihre diversen Denkfehler zu erklären, aber obwohl sie das Boronayas Meinung nach sehr schlüssig erklärt, kann Catrina ihr nur teilweise folgen. Nach einigen Minuten taucht Catrinas Zofe auf, so formell gekleidet, dass man sie damit direkt in der Oper auftreten könnte, mit einem Tablett mit Tee und Gebäck. Eigentlich wäre die Störung nun... störend... aber da sich Lailas Laune so schlagartig gebessert hat, ist Catrinas Anwesenheit dann doch eher hilfreich, weil beruhigend. Zumal Catrina aufgeht, dass sie sie unterbrochen hat und, Tee und Plätzchen vertilgend, verspricht, zu warten. Die Plätzchen sind hervorragend, deutlich besser als das Gebäck, das der Sklave gebracht hat. Laila wendet sich Boronaya zu. „Aber jetzt hab ich die ganze Zeit lang erzählt. Nun bist Du dran.“
- 11.08.2020 16:00
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 46, früh Abends, Wachhaus in Portas, Santinera, (Valeria)
Drinnen ist einiges los. Ein paar Gardisten durchwühlen hinter einem hohe Tresen einige Seekisten, und gerade, als Valeria den Empfangsraum betritt – zwei Wände und der beinahe brusthohe, vergitterte Tresen machen diesen Raum trotz Wartebank zu einer Todeszone, zumal er nach oben zu einer Galerie offen ist, die Schiessscharten aufweist – ruft ein jüngerer Gardist. „Ich hab was, Altweibel!“ Er hält ein Kleidungsstück hoch, und Valeria erkennt schwarz gefärbte Spitzenseidenunterwäsche. So etwas kostet einen zweistelligen Dulonenbetrag, gibt es hier in der Stadt garantiert nicht zu kaufen und kann von einem normalen Questador kaum legal erworben worden sein, das ist Silberberger Luxus. Entsprechend ist auch die Reaktion des Altweibels. „Ah, soviel zu 'Ich gehöre gar nicht zu denen'-Roidanya. Ein anderer ruft. „Fernrohr!“ und hält ein ungepflegtes, aber hochwertiges Handspektiv hoch, wie es wohlhabendere Expeditionäre zuweilen besitzen. Kein ganz so klarer Fall wie die Spitzenunterwäsche, aber mehr als verdächtig. „Keine Ahnung, was das ist, Weibel, aber sieht technisch aus.“ Der Weibel kommt näher und kratzt sich am Kopf. Dafür erkennt Valeria das sofort. Das ist ein Rolletui für ein Messbesteck. Sie hat sowas, Navigatoren ebenso. Unbezahlbar, wenn man damit umgehen kann und Karten zeichnen und Kurse berechnen muss, ansonsten sagt es einem genau so viel, wie dem Weibel und dem Gardisten, nämlich offenbar nichts, außer dass es wahrscheinlich wertvoll ist und für einen mutmaßlichen Analphabeten ein sehr ungewöhnlicher Besitz ist. Aber immerhin wird man auch auf sie aufmerksam, und eine junge Gardistin am Tresen, die offenbar gerade vorrangig damit beschäftigt ist, die Zurufe aus den Seekisten zu inventarisieren, schaut zu ihr und registriert ihre Anwesenheit. Da sie offensichtlich nicht unter 'Komm später wieder - Siehst Du nicht, dass wir beschäftigt sind?' fällt, grüßt sie sie nicht einmal unfreundlich. „Guten Abend, Donna. Was kann ich für euch tun?“
Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Laila zögert. „Große Geschütze? Was genau macht er da eigentlich? Ich hab das mit dem Vorhaben verstanden, mit der versunkenen Statue und so. Sie schaut sich um. Eine Unterhaltung hier am Brunnen könnte man wahrscheinlich gleich per Ausrufer verkünden lassen. „Lass uns reingehen.“
Die Wachen machen jetzt deutlich weniger Probleme, allerdings muss Laila Boronaya immer noch vorstellen, und eine nicht Uniformierte, die dafür des Schreibens kundig zu sein scheint und einen verständlichen Akzent spricht, trägt sie in ein Besucherbuch ein. Laila weist in einen Garten, wie ihn Boronaya nur aus den Palästen der Gärten kennt, „Den kleinen Pavillon dürfen wir nutzen.“
Der liegt am Westhang, ist tatsächlich nur ein kleiner Bosparansicher Rund-Tempel, bietet aber bei diesem Wetter einen angenehmen Aufenthalt. Ein kleiner Sklave manifestiert und fragt, ob Getränke gefällig sind, und bringt dann einen Krug mit stark verdünntem Wein, Früchten und etwas Gebäck. Laila bietet Boronaya Platz und lässt sich dann ebenfalls auf der Bank nieder. „Also. Wo wollen wir anfangen?“
Drinnen ist einiges los. Ein paar Gardisten durchwühlen hinter einem hohe Tresen einige Seekisten, und gerade, als Valeria den Empfangsraum betritt – zwei Wände und der beinahe brusthohe, vergitterte Tresen machen diesen Raum trotz Wartebank zu einer Todeszone, zumal er nach oben zu einer Galerie offen ist, die Schiessscharten aufweist – ruft ein jüngerer Gardist. „Ich hab was, Altweibel!“ Er hält ein Kleidungsstück hoch, und Valeria erkennt schwarz gefärbte Spitzenseidenunterwäsche. So etwas kostet einen zweistelligen Dulonenbetrag, gibt es hier in der Stadt garantiert nicht zu kaufen und kann von einem normalen Questador kaum legal erworben worden sein, das ist Silberberger Luxus. Entsprechend ist auch die Reaktion des Altweibels. „Ah, soviel zu 'Ich gehöre gar nicht zu denen'-Roidanya. Ein anderer ruft. „Fernrohr!“ und hält ein ungepflegtes, aber hochwertiges Handspektiv hoch, wie es wohlhabendere Expeditionäre zuweilen besitzen. Kein ganz so klarer Fall wie die Spitzenunterwäsche, aber mehr als verdächtig. „Keine Ahnung, was das ist, Weibel, aber sieht technisch aus.“ Der Weibel kommt näher und kratzt sich am Kopf. Dafür erkennt Valeria das sofort. Das ist ein Rolletui für ein Messbesteck. Sie hat sowas, Navigatoren ebenso. Unbezahlbar, wenn man damit umgehen kann und Karten zeichnen und Kurse berechnen muss, ansonsten sagt es einem genau so viel, wie dem Weibel und dem Gardisten, nämlich offenbar nichts, außer dass es wahrscheinlich wertvoll ist und für einen mutmaßlichen Analphabeten ein sehr ungewöhnlicher Besitz ist. Aber immerhin wird man auch auf sie aufmerksam, und eine junge Gardistin am Tresen, die offenbar gerade vorrangig damit beschäftigt ist, die Zurufe aus den Seekisten zu inventarisieren, schaut zu ihr und registriert ihre Anwesenheit. Da sie offensichtlich nicht unter 'Komm später wieder - Siehst Du nicht, dass wir beschäftigt sind?' fällt, grüßt sie sie nicht einmal unfreundlich. „Guten Abend, Donna. Was kann ich für euch tun?“
Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Laila zögert. „Große Geschütze? Was genau macht er da eigentlich? Ich hab das mit dem Vorhaben verstanden, mit der versunkenen Statue und so. Sie schaut sich um. Eine Unterhaltung hier am Brunnen könnte man wahrscheinlich gleich per Ausrufer verkünden lassen. „Lass uns reingehen.“
Die Wachen machen jetzt deutlich weniger Probleme, allerdings muss Laila Boronaya immer noch vorstellen, und eine nicht Uniformierte, die dafür des Schreibens kundig zu sein scheint und einen verständlichen Akzent spricht, trägt sie in ein Besucherbuch ein. Laila weist in einen Garten, wie ihn Boronaya nur aus den Palästen der Gärten kennt, „Den kleinen Pavillon dürfen wir nutzen.“
Der liegt am Westhang, ist tatsächlich nur ein kleiner Bosparansicher Rund-Tempel, bietet aber bei diesem Wetter einen angenehmen Aufenthalt. Ein kleiner Sklave manifestiert und fragt, ob Getränke gefällig sind, und bringt dann einen Krug mit stark verdünntem Wein, Früchten und etwas Gebäck. Laila bietet Boronaya Platz und lässt sich dann ebenfalls auf der Bank nieder. „Also. Wo wollen wir anfangen?“
- 11.08.2020 08:48
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 47, Früh Morgens, Gildenbuerau, Portas, Santinera (Crocodileros)
Donna Pina schaut tatsächlich ein wenig … erstaunt … als man sie herein bittet, aber die Gilde fördert die Bildung kleiner, überschaubarer Partidas, vielleicht sagt sie deswegen nichts. Einen Platz bietet sie ihnen jedoch nicht an. “Alejandro aus Felicella, Ihre Gnaden Sumaida“, diese bekommt ein höfliches, an eine Verneigung grenzendes Nicken, „und Jelinea Piatpir aus Severa. Richtig?“ Sie erntet Nicken. „Ihr wart gestern in einen Händel verwickelt, der gemäß den Statuten mit einem Duell geregelt werden sollte. Dabei betrog die unterliegende Partei jedoch.“ Sie nennt ein paar Namen, von denen sich Jelinea außer Batard und Feuille nichts gemerkt hat. Sie nickt sicherheitshalber. „Bei der Festnahme der Bande wegen Aufruhr, als was der bewaffnete Angriff zu mehr als dreien in der Öffentlichkeit innerhalb der Stadtmauern gewertet wird, fanden sich Hinweise auf ein zurückliegendes Verbrechen. Unter anderem die von euch im Duell erbeuteten Waffen, eine Balestrina und ein Dolch. Dürfte ich die Waffen einmal sehen?“ Natürlich darf sie.
Es ist erst das zweite Mal, dass Jelinea mit Donna Pina zu tun hat, und wie schon beim ersten Mal, fühlt sie sich dabei nicht wohl und ist heilfroh, Alejandro dabei zu haben. Die Gildensekretärin begutachtet Balestrina und Dolch, mittlerweile gepflegt und recht deutlich keine einfachen Questadorenwaffen. Dann hebt sie den Kopf. „Es ist mir durchaus klar, dass Balestrina und Dolch rechtmäßig über ein Duell in euren Besitz gerieten, Signorita Piatpir, aber es handelt sich ganz offensichtlich um die Beute aus einem Verbrechen an einer Grandessa. Jene Schurken haben sie gewiss geraubt. Jeder Paligan, dem ihr damit begegnet, wird unangenehme Fragen stellen, das ist euch klar?“ Das lässt sich nicht bestreiten. Es ist nicht so inkriminierend wie mit einem Rollsiegel eines Grandenhauses angetroffen zu werden, aber selbst wenn sie die Gravuren entfernt, die Waffen sind auffällig. Jelinea nickt dementsprechend. „Wir sind noch in der Wahrheitsfindung, wie mir der Capitan der Garde mitteilen ließ, aber es dreht sich da nur noch um Details, sie bezichtigen sich offenbar wild gegenseitig, und die Toten natürlich am meisten. Um es kurz zu machen: Die Stadt und die Gilde würde die persönliche Habe der Grandessa gerne der Familie präsentieren. Was sagt ihr zu zwanzig Dublonen für beides?“ Jelinea ist kein Feigling, aber sie schaut zu Alejandro. Der fühlt sich in der Pflicht, wo er schon nicht gekämpft hat. „Bei allem Respekt, Donna Pina, dafür gibt es gerade mal eine herkömmliche Balestrina. Und die Paligan werden sich gewiss erkenntlich zeigen.“ Die Gildensekretärin mustert ihn eingehend, aber er bleibt fest. „Willst Du mit mir handeln, Junge?“ „Ich will gewiss nicht feilschen, Donna Pina, aber ohne Jelineas Mut und Geschick im Kampf wäre das Verbrechen nicht so schnell, oder vielleicht gar nicht an den Tag gekommen. Sie hat ihr Leben riskiert.“ Sumaida nickt stumm, aber entschlossen. Donna Pina mustert beide erneut, besonders Sumaidas 'Wütendes-Lamm'-Gesicht, aber dann lacht sie. „Du hast Recht, Junge. Dreißig. Dafür kriegst Du eine gute Neue und einen ordentlichen Dolch. Erzähle mir nicht, dass das unfair ist.“ Dafür bekommt man beides in ordentlicher Qualität, das ist wahr, aber dies sind exquisite Waffen. Trotzdem befürchtet Alejandro, dass das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Wenn sie nur wenige Dublonen hoch gegangen wäre, würde er sich trauen, noch zu handeln, aber so? Er schaut zu Jelinea und nickt knapp. Die ist es zufrieden, auch wenn sie den Preis ähnlich einschätzt. „Einverstanden, Donna Pina.“ Die nickt ebenfalls, dann schaut sie zum anwesenden Schreiber, der bislang mit dem Hintergrund verschmolzen war. „Erledige das und fertige eine Quittung an.“ Der verneigt sich. „Selbstverständlich, Donna Pina.“
Donna Pina schaut tatsächlich ein wenig … erstaunt … als man sie herein bittet, aber die Gilde fördert die Bildung kleiner, überschaubarer Partidas, vielleicht sagt sie deswegen nichts. Einen Platz bietet sie ihnen jedoch nicht an. “Alejandro aus Felicella, Ihre Gnaden Sumaida“, diese bekommt ein höfliches, an eine Verneigung grenzendes Nicken, „und Jelinea Piatpir aus Severa. Richtig?“ Sie erntet Nicken. „Ihr wart gestern in einen Händel verwickelt, der gemäß den Statuten mit einem Duell geregelt werden sollte. Dabei betrog die unterliegende Partei jedoch.“ Sie nennt ein paar Namen, von denen sich Jelinea außer Batard und Feuille nichts gemerkt hat. Sie nickt sicherheitshalber. „Bei der Festnahme der Bande wegen Aufruhr, als was der bewaffnete Angriff zu mehr als dreien in der Öffentlichkeit innerhalb der Stadtmauern gewertet wird, fanden sich Hinweise auf ein zurückliegendes Verbrechen. Unter anderem die von euch im Duell erbeuteten Waffen, eine Balestrina und ein Dolch. Dürfte ich die Waffen einmal sehen?“ Natürlich darf sie.
Es ist erst das zweite Mal, dass Jelinea mit Donna Pina zu tun hat, und wie schon beim ersten Mal, fühlt sie sich dabei nicht wohl und ist heilfroh, Alejandro dabei zu haben. Die Gildensekretärin begutachtet Balestrina und Dolch, mittlerweile gepflegt und recht deutlich keine einfachen Questadorenwaffen. Dann hebt sie den Kopf. „Es ist mir durchaus klar, dass Balestrina und Dolch rechtmäßig über ein Duell in euren Besitz gerieten, Signorita Piatpir, aber es handelt sich ganz offensichtlich um die Beute aus einem Verbrechen an einer Grandessa. Jene Schurken haben sie gewiss geraubt. Jeder Paligan, dem ihr damit begegnet, wird unangenehme Fragen stellen, das ist euch klar?“ Das lässt sich nicht bestreiten. Es ist nicht so inkriminierend wie mit einem Rollsiegel eines Grandenhauses angetroffen zu werden, aber selbst wenn sie die Gravuren entfernt, die Waffen sind auffällig. Jelinea nickt dementsprechend. „Wir sind noch in der Wahrheitsfindung, wie mir der Capitan der Garde mitteilen ließ, aber es dreht sich da nur noch um Details, sie bezichtigen sich offenbar wild gegenseitig, und die Toten natürlich am meisten. Um es kurz zu machen: Die Stadt und die Gilde würde die persönliche Habe der Grandessa gerne der Familie präsentieren. Was sagt ihr zu zwanzig Dublonen für beides?“ Jelinea ist kein Feigling, aber sie schaut zu Alejandro. Der fühlt sich in der Pflicht, wo er schon nicht gekämpft hat. „Bei allem Respekt, Donna Pina, dafür gibt es gerade mal eine herkömmliche Balestrina. Und die Paligan werden sich gewiss erkenntlich zeigen.“ Die Gildensekretärin mustert ihn eingehend, aber er bleibt fest. „Willst Du mit mir handeln, Junge?“ „Ich will gewiss nicht feilschen, Donna Pina, aber ohne Jelineas Mut und Geschick im Kampf wäre das Verbrechen nicht so schnell, oder vielleicht gar nicht an den Tag gekommen. Sie hat ihr Leben riskiert.“ Sumaida nickt stumm, aber entschlossen. Donna Pina mustert beide erneut, besonders Sumaidas 'Wütendes-Lamm'-Gesicht, aber dann lacht sie. „Du hast Recht, Junge. Dreißig. Dafür kriegst Du eine gute Neue und einen ordentlichen Dolch. Erzähle mir nicht, dass das unfair ist.“ Dafür bekommt man beides in ordentlicher Qualität, das ist wahr, aber dies sind exquisite Waffen. Trotzdem befürchtet Alejandro, dass das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Wenn sie nur wenige Dublonen hoch gegangen wäre, würde er sich trauen, noch zu handeln, aber so? Er schaut zu Jelinea und nickt knapp. Die ist es zufrieden, auch wenn sie den Preis ähnlich einschätzt. „Einverstanden, Donna Pina.“ Die nickt ebenfalls, dann schaut sie zum anwesenden Schreiber, der bislang mit dem Hintergrund verschmolzen war. „Erledige das und fertige eine Quittung an.“ Der verneigt sich. „Selbstverständlich, Donna Pina.“
- 10.08.2020 08:24
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 28, Früh Morgens, Anwesen der Salmoranez, Magnolia, Santinera (Boronaya)
Die Wachhabende mustert sie forschend, erfragt dann Boronayas Namen, und als sie den erhalten hat, nickt sie. „Durchaus. Ich schicke jemanden, um zu sehen, ob die kluge Dame Zeit hat. Bitte wartet solange.“ Sie weist auf einen Wandbrunnen vor denm Turm, der, geschützt durch einen ausladenden Baum, ein angenehmes Plätzchen ist, wo auch ein paar gut gekleidete ältere Kinder Wasser holen.
Boronaya muss nicht lange warten, dann taucht Laila auf, in gepflegter, aber unscheinbarer Alltagsrobe, ein paar Tintenflecken an den Fingern und einem einfachen Pferdeschwanz. „Guten Morgen, wenn es denn einer ist. Was gibt es, Boronaya? Ich dachte, Du bist mit Prospero unterwegs?“ Sie bemüht sich freundlich zu sein, aber sie ist auch sichtlich auf der Hut, ob irgendein Anschlag droht. Sie gähnt und versucht, sich zu öffnen. „Mich und Cati wollte er nicht mitnehmen.“ Eine Elementaristin, und sei es keine dezidierte, zu einer Beschwörung mitnehmen wäre auch... innovativ. Offenbar weiss Laila gar nicht, was Prospero genau vor hat. Ist vielleicht auch besser so, wenn man Prinzessin Catrinas Hilfe wünscht. Laila bück sich und krault einer schwarz-schweiss gescheckten, prächtigen Katze, die ihr um die Beine streicht, hinter den Ohren
Tag 46, früh Abends, Wachhaus in Portas, Santinera, (Valeria)
Die Vorsicht ist nicht völlig unbegründet. Hier im Hafen sind doch eine Menge raues Waffenvolk unterwegs. Immerhin fast allesamt mit verpackten Waffen und, wie es anmutet, auf dem Nachhauseweg, aber Questadoren sind fast immer Leute mit einer kurzen Lunte und derbem Humor. Aber sie wird nicht behelligt und erreicht das fest gebaute Wachhaus. Lili bleibt zurück, das Wachhaus ist sicher kein Ort, den ein Strassenkind freiwillig betritt, und auch Boran zeigt deutliche Anzeichen von Sorge.
Tag 47, Früh Morgens, Alte Baracken → Gildenbuerau, Portas, Santinera (Crocodileros)
Sie sind gerade beim Abwaschen, als im Durchgang ein Sklavenjunge auftaucht, dessen gute Kleidung ihnen verheißt, dass er aus einem reichen Haushalt kommt. Er sucht mit den Augen, und da er von Buki zu Jelinea schaut, den einzigen beiden Rothaarigen, kann Jelinea es sich schon denken, bevor er den Mund aufmacht. „Guten Morgen Senores und Signoritas. Donna Pina entbietet Signorita Jelinea ihren Gruß und wünscht sie im Gildenbureau zu sprechen. Äh. Jetzt sofort. Und ihr sollt... bitte bringt die Waffen von der Paligan mit, die ihr gestern erbeutet habt.“ Jelinea schaut unsicher in die Runde. Alejandro nickt. „Ich komme mit.“ Sumaida schiebt sich vor. „Ich auch!“ Marico setzt sich ebenfalls in Bewegung, aber Alejandro winkt ab, als er den Blick von dem Jungen sieht. Dass der Anführer der Partida mitkommt, dagegen kann die Gildensekretärin nichts sagen, und ihre Gnaden Sumaida wird sie auch nicht rauswerfen, aber Marico könnte einer zu viel sein und eher schaden als helfen. „Warte auf uns im Gildenhaus.“ Marico zögert, nickt dann aber. Der Junge atmet ein wenig auf und schaut scheu zu Korian, der offenbar schon einen Ruf genießt. Der nickt Alejandro zu. „Viel Glück.“
Die Wachhabende mustert sie forschend, erfragt dann Boronayas Namen, und als sie den erhalten hat, nickt sie. „Durchaus. Ich schicke jemanden, um zu sehen, ob die kluge Dame Zeit hat. Bitte wartet solange.“ Sie weist auf einen Wandbrunnen vor denm Turm, der, geschützt durch einen ausladenden Baum, ein angenehmes Plätzchen ist, wo auch ein paar gut gekleidete ältere Kinder Wasser holen.
Boronaya muss nicht lange warten, dann taucht Laila auf, in gepflegter, aber unscheinbarer Alltagsrobe, ein paar Tintenflecken an den Fingern und einem einfachen Pferdeschwanz. „Guten Morgen, wenn es denn einer ist. Was gibt es, Boronaya? Ich dachte, Du bist mit Prospero unterwegs?“ Sie bemüht sich freundlich zu sein, aber sie ist auch sichtlich auf der Hut, ob irgendein Anschlag droht. Sie gähnt und versucht, sich zu öffnen. „Mich und Cati wollte er nicht mitnehmen.“ Eine Elementaristin, und sei es keine dezidierte, zu einer Beschwörung mitnehmen wäre auch... innovativ. Offenbar weiss Laila gar nicht, was Prospero genau vor hat. Ist vielleicht auch besser so, wenn man Prinzessin Catrinas Hilfe wünscht. Laila bück sich und krault einer schwarz-schweiss gescheckten, prächtigen Katze, die ihr um die Beine streicht, hinter den Ohren
Tag 46, früh Abends, Wachhaus in Portas, Santinera, (Valeria)
Die Vorsicht ist nicht völlig unbegründet. Hier im Hafen sind doch eine Menge raues Waffenvolk unterwegs. Immerhin fast allesamt mit verpackten Waffen und, wie es anmutet, auf dem Nachhauseweg, aber Questadoren sind fast immer Leute mit einer kurzen Lunte und derbem Humor. Aber sie wird nicht behelligt und erreicht das fest gebaute Wachhaus. Lili bleibt zurück, das Wachhaus ist sicher kein Ort, den ein Strassenkind freiwillig betritt, und auch Boran zeigt deutliche Anzeichen von Sorge.
Tag 47, Früh Morgens, Alte Baracken → Gildenbuerau, Portas, Santinera (Crocodileros)
Sie sind gerade beim Abwaschen, als im Durchgang ein Sklavenjunge auftaucht, dessen gute Kleidung ihnen verheißt, dass er aus einem reichen Haushalt kommt. Er sucht mit den Augen, und da er von Buki zu Jelinea schaut, den einzigen beiden Rothaarigen, kann Jelinea es sich schon denken, bevor er den Mund aufmacht. „Guten Morgen Senores und Signoritas. Donna Pina entbietet Signorita Jelinea ihren Gruß und wünscht sie im Gildenbureau zu sprechen. Äh. Jetzt sofort. Und ihr sollt... bitte bringt die Waffen von der Paligan mit, die ihr gestern erbeutet habt.“ Jelinea schaut unsicher in die Runde. Alejandro nickt. „Ich komme mit.“ Sumaida schiebt sich vor. „Ich auch!“ Marico setzt sich ebenfalls in Bewegung, aber Alejandro winkt ab, als er den Blick von dem Jungen sieht. Dass der Anführer der Partida mitkommt, dagegen kann die Gildensekretärin nichts sagen, und ihre Gnaden Sumaida wird sie auch nicht rauswerfen, aber Marico könnte einer zu viel sein und eher schaden als helfen. „Warte auf uns im Gildenhaus.“ Marico zögert, nickt dann aber. Der Junge atmet ein wenig auf und schaut scheu zu Korian, der offenbar schon einen Ruf genießt. Der nickt Alejandro zu. „Viel Glück.“
- 09.08.2020 09:09
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 28, Früh Morgens, Gildenhaus in Portas, Santinera (Boronaya)
Laila und Prinzessin Catrine sind bei den Salmoranez untergekommen, und da ist für nicht angemeldete Gäste am Haupttor bereits Schluss. Die Wachen dort sind offenbar Anoihas, farbenfroh, aber praktisch – ein anderes Wort passt nicht im Gegensatz zu den Wachen der nebenan residierenden Macalintos - uniformiert. Das sind keine Söldner oder Gardisten, das sind Soldaten. „Was ist ihr Anliegen, Gelehrte Dame?“ Die ihr gerade einmal bis zur Nasenspitze gehende Befehlshabende der drei am Tor schaut sie höflich an, aber der Akzent ist so melodisch, dass Boronaya tatsächlich genau hinhören muss, um ihr Mohisch zu verstehen.
Tag 46, früh Abends, Wachposten an der Brücke von Sandalia nach Magnolia, Santinera, (Valeria)
Die Gardistin erwidert den Gruß freundlich, und als sie den Nachnamen hört, legt sie noch eine kleine Schippe Respekt drauf. In der Sache aber ist sie überfragt. „Dass es am Hafen eine Reiberei gegeben haben soll, habe ich gehört, aber von einer Grandessa?“ Sie schaut zum Jungspund, der aber nur ratlos schaut. „Aber das will nichts heißen – wir stehen hier schon eine Weile, die kleine Straßenkatze da hinter euch ist wahrscheinlich besser auf dem Laufenden. Du hast doch der Donna keinen Bären aufgebunden, Lili?“ Lili schüttelt aus sicherer Entfernung heftig den Kopf. Die Gardistin deutet zum Hafen. „Zuständig ist in der Sache auf jeden Fall der Capitan, und wenn gerade sowas anliegt, garantiert im Wachhaus im Hafen. Ihr könnt es eigentlich kaum verfehlen.“ Sie tippt an den Rand ihres Helmes.
Tag 46, Abends, Alte Baracken, Portas, Santinera (Crocodileros)
Abends in ihrer Kammer fragt Sumaida etwas, was sie offenbar schon länger bewegt hat. „Du Jeli, gestern Abend, ist das zwischen dir und Rico eigentlich was Ernstes?“ Mitbekommen hat sie es natürlich. Sowas bekommt die Umgebung immer mit. Jelinea beißt sich auf die Unterlippe. Natürlich ist es nichts Ernstes, wie auch, mit einem Kerl, der nichts anbrennen lässt. Nichts gegen Marico, er ist ein guter Kumpel, auf den man sich da draußen verlassen kann, aber was Ernstes? Aber Sumaida belügen ist so, wie ein Kätzchen zu treten. Sie ringt sich durch. „Ich hab einfach jemand zum Umarmen gebraucht. Ich war einfach schlecht drauf.“ Sumaida nickt. „Das verstehe ich gut.“ Sie schaut zur Seite. Ich war heute vor Angst ganz starr.“ Das ist jetzt auch übertrieben, findet Jelinea. Sie hat durchaus den Mumm gehabt, ihre Waffe zu ziehen und zu schießen, sie hat nur in der Aufregung lausig schlecht geschossen.
Laila und Prinzessin Catrine sind bei den Salmoranez untergekommen, und da ist für nicht angemeldete Gäste am Haupttor bereits Schluss. Die Wachen dort sind offenbar Anoihas, farbenfroh, aber praktisch – ein anderes Wort passt nicht im Gegensatz zu den Wachen der nebenan residierenden Macalintos - uniformiert. Das sind keine Söldner oder Gardisten, das sind Soldaten. „Was ist ihr Anliegen, Gelehrte Dame?“ Die ihr gerade einmal bis zur Nasenspitze gehende Befehlshabende der drei am Tor schaut sie höflich an, aber der Akzent ist so melodisch, dass Boronaya tatsächlich genau hinhören muss, um ihr Mohisch zu verstehen.
Tag 46, früh Abends, Wachposten an der Brücke von Sandalia nach Magnolia, Santinera, (Valeria)
Die Gardistin erwidert den Gruß freundlich, und als sie den Nachnamen hört, legt sie noch eine kleine Schippe Respekt drauf. In der Sache aber ist sie überfragt. „Dass es am Hafen eine Reiberei gegeben haben soll, habe ich gehört, aber von einer Grandessa?“ Sie schaut zum Jungspund, der aber nur ratlos schaut. „Aber das will nichts heißen – wir stehen hier schon eine Weile, die kleine Straßenkatze da hinter euch ist wahrscheinlich besser auf dem Laufenden. Du hast doch der Donna keinen Bären aufgebunden, Lili?“ Lili schüttelt aus sicherer Entfernung heftig den Kopf. Die Gardistin deutet zum Hafen. „Zuständig ist in der Sache auf jeden Fall der Capitan, und wenn gerade sowas anliegt, garantiert im Wachhaus im Hafen. Ihr könnt es eigentlich kaum verfehlen.“ Sie tippt an den Rand ihres Helmes.
Tag 46, Abends, Alte Baracken, Portas, Santinera (Crocodileros)
Abends in ihrer Kammer fragt Sumaida etwas, was sie offenbar schon länger bewegt hat. „Du Jeli, gestern Abend, ist das zwischen dir und Rico eigentlich was Ernstes?“ Mitbekommen hat sie es natürlich. Sowas bekommt die Umgebung immer mit. Jelinea beißt sich auf die Unterlippe. Natürlich ist es nichts Ernstes, wie auch, mit einem Kerl, der nichts anbrennen lässt. Nichts gegen Marico, er ist ein guter Kumpel, auf den man sich da draußen verlassen kann, aber was Ernstes? Aber Sumaida belügen ist so, wie ein Kätzchen zu treten. Sie ringt sich durch. „Ich hab einfach jemand zum Umarmen gebraucht. Ich war einfach schlecht drauf.“ Sumaida nickt. „Das verstehe ich gut.“ Sie schaut zur Seite. Ich war heute vor Angst ganz starr.“ Das ist jetzt auch übertrieben, findet Jelinea. Sie hat durchaus den Mumm gehabt, ihre Waffe zu ziehen und zu schießen, sie hat nur in der Aufregung lausig schlecht geschossen.
- 08.08.2020 16:12
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Santinera, (Valeria)
Lili deutet über die Brücke, wo im Schutze eines halbfesten Pavillions zwei Gardisten Präsenzdienst haben, eine schon deutlich Ältere und ein Jungspund. „Das eigentliche Wachhaus liegt unten am Hafen, wenn ihr mit dem Capitan der Wache reden wollt. Er heißt Darius Pyros. Wenn ihr möchtet, führe ich euch hin, Donna.“ Auch wenn das aus der Sicht eines Straßenkindes nicht viel bedeutet, scheint das ein harter Hund zu sein. Aber die Disziplin der Gardisten am Tor war auch gut, und die in Blickweite sind auch leidlich sauber, die könnten auch in einem der besseren Fana-Viertel in der Metropole patrouillieren. Ihre Silberberger Fühler sagen ihr zudem, dass die Passanten keinen Bogen um die Gardisten machen, viele grüßen sie sogar und werden zurück gegrüßt, was darauf hindeutet, das die Stadtgarde nicht unbeliebt ist. Also keine ausufernde Korruption und nicht mehr Willkür, als der Fana ohnehin für göttergegeben hält. Das sorgt natürlich für allgemeinen Wohlstand, macht manches allerdings auch schwieriger. Andererseits: Da Tante Martinetta am Geld zu kleben scheint wie das Fell an der Trommel, ist es vielleicht sogar ganz angenehm, wenn sich die Suppenschüsseln anscheinend nicht so einfach bestechen lassen.
Tag 28, Früh Morgens, Gildenhaus in Portas, Santinera
„Schießen können schadet nie. Wir können heute Abend ja mal ein wenig üben.“ Makita, ausgewiesene Schützin der Partida, lacht ihr zu. Tonarev nickt. „Gut. Dann treffen wir uns in der Herberge. Viel Glück, und wünsche uns auch welches.“ Sie verabschieden sich.
Lili deutet über die Brücke, wo im Schutze eines halbfesten Pavillions zwei Gardisten Präsenzdienst haben, eine schon deutlich Ältere und ein Jungspund. „Das eigentliche Wachhaus liegt unten am Hafen, wenn ihr mit dem Capitan der Wache reden wollt. Er heißt Darius Pyros. Wenn ihr möchtet, führe ich euch hin, Donna.“ Auch wenn das aus der Sicht eines Straßenkindes nicht viel bedeutet, scheint das ein harter Hund zu sein. Aber die Disziplin der Gardisten am Tor war auch gut, und die in Blickweite sind auch leidlich sauber, die könnten auch in einem der besseren Fana-Viertel in der Metropole patrouillieren. Ihre Silberberger Fühler sagen ihr zudem, dass die Passanten keinen Bogen um die Gardisten machen, viele grüßen sie sogar und werden zurück gegrüßt, was darauf hindeutet, das die Stadtgarde nicht unbeliebt ist. Also keine ausufernde Korruption und nicht mehr Willkür, als der Fana ohnehin für göttergegeben hält. Das sorgt natürlich für allgemeinen Wohlstand, macht manches allerdings auch schwieriger. Andererseits: Da Tante Martinetta am Geld zu kleben scheint wie das Fell an der Trommel, ist es vielleicht sogar ganz angenehm, wenn sich die Suppenschüsseln anscheinend nicht so einfach bestechen lassen.
Tag 28, Früh Morgens, Gildenhaus in Portas, Santinera
„Schießen können schadet nie. Wir können heute Abend ja mal ein wenig üben.“ Makita, ausgewiesene Schützin der Partida, lacht ihr zu. Tonarev nickt. „Gut. Dann treffen wir uns in der Herberge. Viel Glück, und wünsche uns auch welches.“ Sie verabschieden sich.
- 08.08.2020 08:50
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 46, Abends, Alte Baracken, Portas, Santinera (Crocodileros)
Alejandro verzieht sich wieder in die Küche, unterstützt von Sumaida und Janis. Am Tisch beginnt man mit der Waffenpflege, und hier muss Jelinea bei der Paligan-Balestrina auf Randos Hilfe beim Zerlegen zurück greifen. Der Schnellspannmechanismus ist schon sehr praktisch, man kann ihn leise und im Liegen benutzen, und er erfordert nur mehrere, kaum Kraft erfordernde Bewegungen einer Ratsche an der Schaftbacke anstatt die Schweisstreibende Umlegung eines Hebels. Wahrscheinlich ist das auch schonender für die Torsionsbündel, da sie behutsamer gespannt werden. Das Ding ist schon praktisch. Sie nimmt sich den Dolch vor. Er ist zwar scharf gehalten, aber ansonsten ungepflegt und stinkt wie seine letzte Besitzerin. Sie lenkt sich ab. „Es wird mir immer ein Rätsel bleiben, warum Männer dafür bezahlen, dafür zuzusehen, wie eine Frau einer anderen die Bluse aufknöpft.“ Buli lacht. „Es haben nicht nur Männer gewettet! Mach meinen Peitschentrick nicht so runter, der ist gar nicht einfach! Man muss allerdings auch ein bisschen was vor der Hütte haben.“ Coraline kichert quieksend, und Jelinea wird rot. Korian grinst ebenfalls. „Wenn Du das nicht kapierst, wirst Du die Männer niemals verstehen!“ Jelinea verschränkt die Arme. „Keine Ahnung, ob ich das wirklich will.“ Buki rückt ihr Dekolletee zurecht. „Jetzt gib nicht die Jungfrau. Du bist doch auch nicht aus Holz.“ „Behaupte ich doch gar nicht. Aber ich würde nie dafür zahlen, dass ein Kerl sich das Hemd auszieht.“ „Du nicht.“ Buki nimmt sich ihre Stiefel vor. „Ihr wart noch nicht im Bad, oder?“ Sie grinst breit. „Nein, Du siehst auch nicht so aus.“ Jelinea schüttelt den Kopf. Coraline ist ebenfalls mit ihren Stiefeln beschäftigt. „Kannst Du den Trick eigentlich auch mit einem Rock, Buki?“ Die wiegt den Kopf. „Da müsste es ein Knebelverschluss auf der Seite sein. Das ist tatsächlich viel schwerer, glaub's oder glaub's nicht. Und so ein bisschen gestellt wäre es, denn mit der leichten Ziegenlederpeitsche kommt auch vorne bei einem Schnalzen nicht viel mehr als ein kräftiges Fingerschnippen an, damit kriegst Du einen Knebelverschluss nur auf, wenn er schon verdammt locker sitzt. Und mit einer richtigen Peitsche tut es rattig weh, wenn Du beim Üben auch nur ein bisschen daneben liegst.“ Sie grinst. „Aber kombiniert macht der Trick was her.“ Korian wiegt den Kopf. „Die Aufseher, die eh viel mit ihren Peitschen spielen, beeindruckt das sicher. Die haben auf der Plantage eifrig gewettet. Auf Tricks stehen die. Daraus hat sich die Wette ja auch ergeben.“ Jelinea schaut fragend, und Buki erklärt. „Es fing damit an, das einer mit seiner Peitsche Früchte von einem Cashewbaum holte und gewettet wurde, wie viele er von einem halben Dutzend unbeschadet herunter kriegen würde.“
Tag 28, Früh Morgens, Gildenhaus in Portas, Santinera
„Über Mittag wird es wohl werden.“ Jucho schaut zu Sertudo, und dieser nickt. Er muss es am besten wissen. „Ich überlasse es Dir.“ Natürlich lernt sie sich besser im Dschungel zu bewegen, aber viel mehr als die Stange mit der Beute tragen helfen und vielleicht etwas Grünzeug zusammen suchen, kann sie da nicht tun. Ihre magische Heilkunst wird ja hoffentlich nicht schon wieder notwendig.
Makita baut ihr eine Brücke, damit nicht der Eindruck entsteht, sie würde sich vor der unangenehmen Hilfsarbeit drücken. „Unsere Goldesel im Auge zu behalten wäre schon gut. Nachher versucht dich diese Laila doch noch auszuboten. Halt sie lieber beschäftigt, bevor sie sich selbst beschäftigt.“ Jucho zögert, offenbar hat Laila auch auf ihn, wie sie es so gut kann, trotz ihrer Wutnummer zur Begrüßung einen guten Eindruck hinterlassen. Das bestätigt sich prompt. „Ich glaub zwar nicht, dass sie was Hinterhältiges macht, aber schaden kann es nicht. Wenn man sich so lange verstritten hat, dann braucht das etwas Zeit, um es zu kitten. Soll man jede Gelegenheit zu nutzen.“
Tag 46, früh Abends, Tulams Garküche, genau an der Brücke von Sandalia nach Magnolia, Santinera, (Valeria)
Lili überlegt, die letzten Krümel sorgsam verputzend. „Etwas versifft waren die Waffen schon. Aber nicht kaputt. Kennt ihr diese Luisadora, Donna?
Alejandro verzieht sich wieder in die Küche, unterstützt von Sumaida und Janis. Am Tisch beginnt man mit der Waffenpflege, und hier muss Jelinea bei der Paligan-Balestrina auf Randos Hilfe beim Zerlegen zurück greifen. Der Schnellspannmechanismus ist schon sehr praktisch, man kann ihn leise und im Liegen benutzen, und er erfordert nur mehrere, kaum Kraft erfordernde Bewegungen einer Ratsche an der Schaftbacke anstatt die Schweisstreibende Umlegung eines Hebels. Wahrscheinlich ist das auch schonender für die Torsionsbündel, da sie behutsamer gespannt werden. Das Ding ist schon praktisch. Sie nimmt sich den Dolch vor. Er ist zwar scharf gehalten, aber ansonsten ungepflegt und stinkt wie seine letzte Besitzerin. Sie lenkt sich ab. „Es wird mir immer ein Rätsel bleiben, warum Männer dafür bezahlen, dafür zuzusehen, wie eine Frau einer anderen die Bluse aufknöpft.“ Buli lacht. „Es haben nicht nur Männer gewettet! Mach meinen Peitschentrick nicht so runter, der ist gar nicht einfach! Man muss allerdings auch ein bisschen was vor der Hütte haben.“ Coraline kichert quieksend, und Jelinea wird rot. Korian grinst ebenfalls. „Wenn Du das nicht kapierst, wirst Du die Männer niemals verstehen!“ Jelinea verschränkt die Arme. „Keine Ahnung, ob ich das wirklich will.“ Buki rückt ihr Dekolletee zurecht. „Jetzt gib nicht die Jungfrau. Du bist doch auch nicht aus Holz.“ „Behaupte ich doch gar nicht. Aber ich würde nie dafür zahlen, dass ein Kerl sich das Hemd auszieht.“ „Du nicht.“ Buki nimmt sich ihre Stiefel vor. „Ihr wart noch nicht im Bad, oder?“ Sie grinst breit. „Nein, Du siehst auch nicht so aus.“ Jelinea schüttelt den Kopf. Coraline ist ebenfalls mit ihren Stiefeln beschäftigt. „Kannst Du den Trick eigentlich auch mit einem Rock, Buki?“ Die wiegt den Kopf. „Da müsste es ein Knebelverschluss auf der Seite sein. Das ist tatsächlich viel schwerer, glaub's oder glaub's nicht. Und so ein bisschen gestellt wäre es, denn mit der leichten Ziegenlederpeitsche kommt auch vorne bei einem Schnalzen nicht viel mehr als ein kräftiges Fingerschnippen an, damit kriegst Du einen Knebelverschluss nur auf, wenn er schon verdammt locker sitzt. Und mit einer richtigen Peitsche tut es rattig weh, wenn Du beim Üben auch nur ein bisschen daneben liegst.“ Sie grinst. „Aber kombiniert macht der Trick was her.“ Korian wiegt den Kopf. „Die Aufseher, die eh viel mit ihren Peitschen spielen, beeindruckt das sicher. Die haben auf der Plantage eifrig gewettet. Auf Tricks stehen die. Daraus hat sich die Wette ja auch ergeben.“ Jelinea schaut fragend, und Buki erklärt. „Es fing damit an, das einer mit seiner Peitsche Früchte von einem Cashewbaum holte und gewettet wurde, wie viele er von einem halben Dutzend unbeschadet herunter kriegen würde.“
Tag 28, Früh Morgens, Gildenhaus in Portas, Santinera
„Über Mittag wird es wohl werden.“ Jucho schaut zu Sertudo, und dieser nickt. Er muss es am besten wissen. „Ich überlasse es Dir.“ Natürlich lernt sie sich besser im Dschungel zu bewegen, aber viel mehr als die Stange mit der Beute tragen helfen und vielleicht etwas Grünzeug zusammen suchen, kann sie da nicht tun. Ihre magische Heilkunst wird ja hoffentlich nicht schon wieder notwendig.
Makita baut ihr eine Brücke, damit nicht der Eindruck entsteht, sie würde sich vor der unangenehmen Hilfsarbeit drücken. „Unsere Goldesel im Auge zu behalten wäre schon gut. Nachher versucht dich diese Laila doch noch auszuboten. Halt sie lieber beschäftigt, bevor sie sich selbst beschäftigt.“ Jucho zögert, offenbar hat Laila auch auf ihn, wie sie es so gut kann, trotz ihrer Wutnummer zur Begrüßung einen guten Eindruck hinterlassen. Das bestätigt sich prompt. „Ich glaub zwar nicht, dass sie was Hinterhältiges macht, aber schaden kann es nicht. Wenn man sich so lange verstritten hat, dann braucht das etwas Zeit, um es zu kitten. Soll man jede Gelegenheit zu nutzen.“
Tag 46, früh Abends, Tulams Garküche, genau an der Brücke von Sandalia nach Magnolia, Santinera, (Valeria)
Lili überlegt, die letzten Krümel sorgsam verputzend. „Etwas versifft waren die Waffen schon. Aber nicht kaputt. Kennt ihr diese Luisadora, Donna?
- 07.08.2020 10:26
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 46, früh Abends, Tulams Garküche, genau an der Brücke von Sandalia nach Magnolia, Santinera, (Valeria)
Eine Garküche ist schnell gefunden, das Mädchen führt sie einfach nur die nächste Treppe hinauf, und an der Brücke, die von Sandalia nach Magnolia führt, befindet sich eine kleine Garstube, die frittierte Fische anbietet, die Valeria nach dem langen Tag das Wasser im Mund zusammen laufen lassen. Dazu gibt es frisches Brot, Tomaten und Sprossengemüse, ebenso gefüllte Kartoffelkroketten. Der tulamidisch wirkende Koch versteht sein Handwerk, das muss man ihm lassen. Lili, sobald mit Essen versorgt, erweist sich ebenfalls als gut informiert. „Der Anführer von einem größeren Trupps Questadoren, die sich erst gestern eingeschrieben hatten, haben versucht, die Crocodileros in ihre Gruppe zu pressen. Das ist eine kleine Partida, aus nur zwei richtigen Crocodileros, der Heilerin Sumaida und einer Fechterin, die verdienen sehr gut. Wiel Krokodile jagen ist gefährlich und schwer, das können nur wenige richtig, und von den Questadoren in der Gilde derzeit sonst keiner, weil das sind eigentlich alles Kämpfer und Kundschafter. Da gab es dann einen Zweikampf zwischen der Fechterin, Jelinea, und dem Anführer der Piraten, der nannte sich wohl Batard Encoler, aber das soll nicht sein richtiger Name gewesen sein. Sie hat ihn aber schnell besiegt, obwohl er größer und älter war. Da versuchten dann seine Schurken, ihm zu helfen, aber Jelinea erstach die erste, und dann griffen die anderen Questadoren ein und überwältigten sie. Die Wache hat sie dann wegen Aufruhr verhaftet, denn zu mehreren jemand angreifen ist kein Duell mehr, und wenn es mehr als drei sind, dann ist das Aufruhr.“ Genau diese griffige Regelung gibt es auch in Al'Anfa. Duelle kann und will man nicht verbieten, aber Mobs werden gnadenlos auseinander getrieben. „Bei den Piraten hat man aber persönliche Waffen gefunden, die einer Paligan gehört haben, Luisadora Farindel Paligan. Ein Dolch und eine Balestrina. Und bei einem von denen, die sie verhaftet haben, haben sie auf der Wache auch den Siegelring gefunden, an einem Lederband u den Hals, er hat noch versucht, ihn zu vershclucken.“ Der Name sagt Valeria was – echte Silberberger gibt es gar nicht so viele, und zumindest in seiner Altersklasse kennt man sich zumindest grob vom Sehen aus der Kindheit. Luisadora wollte mit einem Onkel auf eine botanische Expedition den Grünen Hanfla hinauf, das ist jetzt schon eine gute Regenzeit her. Als vermisst gilt sie, soweit Valeria weiß, noch nicht, aber wohl deswegen, weil die Expedition auf ein ganzes Jahr angelegt war. Wie der Onkel heißt, weiß sie gerade nicht auf Anhieb, das war so ein etwas verkopfter Gelehrter, der auch an der Universalschule lehrte. Irgendwas mit Vögeln. Schon etwas älter. Luisadora war jetzt keine echte Freundin, und sie hatten zuletzt nicht viel Kontakt, aber sie war umgänglich, freundlich und recht hübsch.
Lili plappert nicht, sondern antwortet recht präzise auf ihre Fragen, und als sie merkt, dass Valeria mit dem Namen etwas anfangen zu können scheint, unterbricht sie ihren Bericht, ob Valeria Vertiefungsfragenstellen will.
Tag 28, Früh Morgens, Gildenhaus in Portas, Santinera
Es gibt keine Eskorten, beziehungsweise, es gibt eine für sie. Reto, Grimrig und Barrabas bekommen die drei, die aushängen, aber auch das sind wohl eher Beschäftigungsprogramme für die Questadoren, damit sie nicht herumhängen. Ein Oreal pro Kopf für einfache Laufeskorten. Jucho nimmt es gelassen. „Dann jagen wir eben wieder. Nehmen wir uns ein Kanu und paddeln etwas aufwärts, ist zwar länger hin, aber sonst treten wir uns nur gegenseitig auf die Füsse. Willst Du mit, Naya, oder lieber bei Fortschreitter nachfragen, wie es lief?“
Tag 46, Abends, Alte Baracken, Portas, Santinera (Crocodileros)
Das gemeinsame Kochen entspannt, und beim Essen verfügt Alejandro. „Wisst ihr was? Wir müssen es feiern. Jeli hat ihre ersten beiden richtigen Duellsiege, und wir haben dadurch auch wirklich gut verdient. Wir, genauer Jeli, haben bewiesen, dass wir uns nicht herum schubsen lassen.“ Er erntet erst zögerliches, dann entschlossenes Kopfnicken. Jelinea grinst. „Wir sind gut!“ Marico nickt. „Rüstung und Waffen sind sicher für ein paar Dublonen gut, und wenn die Balestrina und der Dolch von der Paligan noch was ergeben, gibt’s vielleicht sogar Kopfgeld..“ Alejandro nickt. „Da sollten wir morgen darauf achten.“
Am Durchgang entsteht Lärm, und dann ist Korian mit seiner Truppe wieder da, offenbar bereits informiert. „Kaum ist man mal einen Tag weg... ihr macht Sachen!“ Alejandro tauscht mit ihm den Kriegerhandschlag. „Ich kann Dir sagen. Jeli hat uns rausgeboxt.“ „Hätte ich mir gerne angesehen. Ihr habt schon gegessen?“ „Wenn ihr so spät kommt?“ Buki streckt sich. „Kein Problem, wir haben auf der Plantage einen ordentlichen Imbiss bekommen. Ich weiss nicht, ob wir wirklich nötig waren – wer überfällt schon einen Wagen der Macalinto? Aber immerhin – ein Silber pro Kopf und eine ordentliche Mahlzeit, zu dieser Jahreszeit nicht schlecht. Ach ja, und ich hab mit meinem Peitschentrick fünf Silber an Wetteinsatz gemacht. Coraline war so freundlich, sich zur Verfügung zu stellen...“ Die grinst, und Sumaida und Jelinea werden rot. Alejandro schaut zur Küche. „Wir haben noch genug Krokodilfleisch für Morgen, ich könnte noch was auf den Grill legen.“ Janis nickt. „Gerne. Mit Fleisch waren sie auf der Plantage ein wenig sparsam. Hat schon Vorteile, das Crocodilerodasein.“ Marico gibt zurück. „Solange dich die Biester nicht erwischen.“
Eine Garküche ist schnell gefunden, das Mädchen führt sie einfach nur die nächste Treppe hinauf, und an der Brücke, die von Sandalia nach Magnolia führt, befindet sich eine kleine Garstube, die frittierte Fische anbietet, die Valeria nach dem langen Tag das Wasser im Mund zusammen laufen lassen. Dazu gibt es frisches Brot, Tomaten und Sprossengemüse, ebenso gefüllte Kartoffelkroketten. Der tulamidisch wirkende Koch versteht sein Handwerk, das muss man ihm lassen. Lili, sobald mit Essen versorgt, erweist sich ebenfalls als gut informiert. „Der Anführer von einem größeren Trupps Questadoren, die sich erst gestern eingeschrieben hatten, haben versucht, die Crocodileros in ihre Gruppe zu pressen. Das ist eine kleine Partida, aus nur zwei richtigen Crocodileros, der Heilerin Sumaida und einer Fechterin, die verdienen sehr gut. Wiel Krokodile jagen ist gefährlich und schwer, das können nur wenige richtig, und von den Questadoren in der Gilde derzeit sonst keiner, weil das sind eigentlich alles Kämpfer und Kundschafter. Da gab es dann einen Zweikampf zwischen der Fechterin, Jelinea, und dem Anführer der Piraten, der nannte sich wohl Batard Encoler, aber das soll nicht sein richtiger Name gewesen sein. Sie hat ihn aber schnell besiegt, obwohl er größer und älter war. Da versuchten dann seine Schurken, ihm zu helfen, aber Jelinea erstach die erste, und dann griffen die anderen Questadoren ein und überwältigten sie. Die Wache hat sie dann wegen Aufruhr verhaftet, denn zu mehreren jemand angreifen ist kein Duell mehr, und wenn es mehr als drei sind, dann ist das Aufruhr.“ Genau diese griffige Regelung gibt es auch in Al'Anfa. Duelle kann und will man nicht verbieten, aber Mobs werden gnadenlos auseinander getrieben. „Bei den Piraten hat man aber persönliche Waffen gefunden, die einer Paligan gehört haben, Luisadora Farindel Paligan. Ein Dolch und eine Balestrina. Und bei einem von denen, die sie verhaftet haben, haben sie auf der Wache auch den Siegelring gefunden, an einem Lederband u den Hals, er hat noch versucht, ihn zu vershclucken.“ Der Name sagt Valeria was – echte Silberberger gibt es gar nicht so viele, und zumindest in seiner Altersklasse kennt man sich zumindest grob vom Sehen aus der Kindheit. Luisadora wollte mit einem Onkel auf eine botanische Expedition den Grünen Hanfla hinauf, das ist jetzt schon eine gute Regenzeit her. Als vermisst gilt sie, soweit Valeria weiß, noch nicht, aber wohl deswegen, weil die Expedition auf ein ganzes Jahr angelegt war. Wie der Onkel heißt, weiß sie gerade nicht auf Anhieb, das war so ein etwas verkopfter Gelehrter, der auch an der Universalschule lehrte. Irgendwas mit Vögeln. Schon etwas älter. Luisadora war jetzt keine echte Freundin, und sie hatten zuletzt nicht viel Kontakt, aber sie war umgänglich, freundlich und recht hübsch.
Lili plappert nicht, sondern antwortet recht präzise auf ihre Fragen, und als sie merkt, dass Valeria mit dem Namen etwas anfangen zu können scheint, unterbricht sie ihren Bericht, ob Valeria Vertiefungsfragenstellen will.
Tag 28, Früh Morgens, Gildenhaus in Portas, Santinera
Es gibt keine Eskorten, beziehungsweise, es gibt eine für sie. Reto, Grimrig und Barrabas bekommen die drei, die aushängen, aber auch das sind wohl eher Beschäftigungsprogramme für die Questadoren, damit sie nicht herumhängen. Ein Oreal pro Kopf für einfache Laufeskorten. Jucho nimmt es gelassen. „Dann jagen wir eben wieder. Nehmen wir uns ein Kanu und paddeln etwas aufwärts, ist zwar länger hin, aber sonst treten wir uns nur gegenseitig auf die Füsse. Willst Du mit, Naya, oder lieber bei Fortschreitter nachfragen, wie es lief?“
Tag 46, Abends, Alte Baracken, Portas, Santinera (Crocodileros)
Das gemeinsame Kochen entspannt, und beim Essen verfügt Alejandro. „Wisst ihr was? Wir müssen es feiern. Jeli hat ihre ersten beiden richtigen Duellsiege, und wir haben dadurch auch wirklich gut verdient. Wir, genauer Jeli, haben bewiesen, dass wir uns nicht herum schubsen lassen.“ Er erntet erst zögerliches, dann entschlossenes Kopfnicken. Jelinea grinst. „Wir sind gut!“ Marico nickt. „Rüstung und Waffen sind sicher für ein paar Dublonen gut, und wenn die Balestrina und der Dolch von der Paligan noch was ergeben, gibt’s vielleicht sogar Kopfgeld..“ Alejandro nickt. „Da sollten wir morgen darauf achten.“
Am Durchgang entsteht Lärm, und dann ist Korian mit seiner Truppe wieder da, offenbar bereits informiert. „Kaum ist man mal einen Tag weg... ihr macht Sachen!“ Alejandro tauscht mit ihm den Kriegerhandschlag. „Ich kann Dir sagen. Jeli hat uns rausgeboxt.“ „Hätte ich mir gerne angesehen. Ihr habt schon gegessen?“ „Wenn ihr so spät kommt?“ Buki streckt sich. „Kein Problem, wir haben auf der Plantage einen ordentlichen Imbiss bekommen. Ich weiss nicht, ob wir wirklich nötig waren – wer überfällt schon einen Wagen der Macalinto? Aber immerhin – ein Silber pro Kopf und eine ordentliche Mahlzeit, zu dieser Jahreszeit nicht schlecht. Ach ja, und ich hab mit meinem Peitschentrick fünf Silber an Wetteinsatz gemacht. Coraline war so freundlich, sich zur Verfügung zu stellen...“ Die grinst, und Sumaida und Jelinea werden rot. Alejandro schaut zur Küche. „Wir haben noch genug Krokodilfleisch für Morgen, ich könnte noch was auf den Grill legen.“ Janis nickt. „Gerne. Mit Fleisch waren sie auf der Plantage ein wenig sparsam. Hat schon Vorteile, das Crocodilerodasein.“ Marico gibt zurück. „Solange dich die Biester nicht erwischen.“
- 06.08.2020 18:05
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 27, Abend, Cashewbaum, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Tonarev lacht. „Unartig ist ein gutes Stichwort.“ Sie befreit Boronaya endgültig von störenden Textilien. Wer weiß, was noch daraus geworden wäre, aber in diesem Moment bekommt Efferd, dessen Jahreszeit es ohnehin ist, wieder einmal seine Launen und öffnet seine Schleusen über Santinera – die drohenden Anzeichen sind ihnen im Sangriadunst offenbar entgangen, und es bleibt nur der schnelle Rückzug. Pitschnass bis auf die Knochen kommen sie zurück zur Herberge, und trennen sich da. „Es hat nicht sollen sein! Bis morgen dann!“
Tag 46, früh Abends, Vor dem Roten Lotus, genau zwischen Sandalia und Magnolia, Santinera, (Valeria)
Auch Rahjalina beherrscht sich, auch wenn ihre Laune der Valerias wahrscheinlich ähnelt. „Scheinheilig? Ihr schlagt Lulu vor, sich auf ungewissen Ausgang hin in die Hände der gierigen Feil...Donna Mariettas zu begeben. Ihr kommt hier mit einem halbgaren Vorschlag, habt euch noch nicht einmal erkundigt, welche Magier in der Stadt sind und welche Möglichkeiten sie haben, aber dass Lulu sich verkaufen soll an eure Tante, das ist schon Teil des Planes. Ich hingegen bezahle sie für ihre Arbeit, und das nicht schlecht. Ihr wollt helfen? Mit der Waffe in der Hand in den Sumpf? Nun, das steht euch frei, und dazu braucht ihr weder Lulu noch mich. Heuert einfach einen Trupp an, es gibt genug Questadoren in der Stadt, und wenn ihr ordentlich zahlt, werdet ihr gewiss auch Leute finden. Ich werde die Nachrichten über eure Aktivitäten mit Interesse verfolgen.“ Sie nickt ihrem Leibwächter zu, und der öffnet die Tür, Valerias Feindseligkeit an sich abgleiten lassend, als betreffe sie ihn nicht. Am Eingang reicht man ihr wieder ihre Waffen, und dann hat die frische, Regen ankündigende Abendluft sie wieder.
Boran draußen reagiert sichtbar erleichtert auf ihre Rückkehr, aber schon anhand ihrer Laune kann er ihren Erfolg ablesen. „Wollt ihr noch etwas essen, Donna? Zuhause gibt es sicher nichts mehr, wir werden frühestens um die neunte Stunde ankommen, selbst, wenn wir gleich aufbrechen.“ Gierige Feilscherin. Das ist also Tante Mariettas Spitzname hier. „Wir sollten übrigens den Hafen meiden, Donna, da gab es gerade einen Aufruhr. Es gab Streit unter den Questadoren und eine hat zwei andere im Duell erstochen, die Wache ist hin und sie haben viele Leute verhaftet, sie sagen, es wären Piraten frisch aus Tetas Pequenas, die sich hier verstecken wollten, und sie würden gesucht, weil sie eine Grandessa getötet haben sollen.“ Er blickt über die Gasse hinweg zu einem vielleicht dreizehnjährigen Straßenmädchen an einem kleinen Schrein, welches peinlicherweise besser gekleidet ist als er. „Lili da drüben hat alles gesehen, sie hat es mir gerade erzählt.“ Und würde gegen eine kleine Verkupferung oder was zu Essen sicher genauere Auskunft erteilen.
Tonarev lacht. „Unartig ist ein gutes Stichwort.“ Sie befreit Boronaya endgültig von störenden Textilien. Wer weiß, was noch daraus geworden wäre, aber in diesem Moment bekommt Efferd, dessen Jahreszeit es ohnehin ist, wieder einmal seine Launen und öffnet seine Schleusen über Santinera – die drohenden Anzeichen sind ihnen im Sangriadunst offenbar entgangen, und es bleibt nur der schnelle Rückzug. Pitschnass bis auf die Knochen kommen sie zurück zur Herberge, und trennen sich da. „Es hat nicht sollen sein! Bis morgen dann!“
Tag 46, früh Abends, Vor dem Roten Lotus, genau zwischen Sandalia und Magnolia, Santinera, (Valeria)
Auch Rahjalina beherrscht sich, auch wenn ihre Laune der Valerias wahrscheinlich ähnelt. „Scheinheilig? Ihr schlagt Lulu vor, sich auf ungewissen Ausgang hin in die Hände der gierigen Feil...Donna Mariettas zu begeben. Ihr kommt hier mit einem halbgaren Vorschlag, habt euch noch nicht einmal erkundigt, welche Magier in der Stadt sind und welche Möglichkeiten sie haben, aber dass Lulu sich verkaufen soll an eure Tante, das ist schon Teil des Planes. Ich hingegen bezahle sie für ihre Arbeit, und das nicht schlecht. Ihr wollt helfen? Mit der Waffe in der Hand in den Sumpf? Nun, das steht euch frei, und dazu braucht ihr weder Lulu noch mich. Heuert einfach einen Trupp an, es gibt genug Questadoren in der Stadt, und wenn ihr ordentlich zahlt, werdet ihr gewiss auch Leute finden. Ich werde die Nachrichten über eure Aktivitäten mit Interesse verfolgen.“ Sie nickt ihrem Leibwächter zu, und der öffnet die Tür, Valerias Feindseligkeit an sich abgleiten lassend, als betreffe sie ihn nicht. Am Eingang reicht man ihr wieder ihre Waffen, und dann hat die frische, Regen ankündigende Abendluft sie wieder.
Boran draußen reagiert sichtbar erleichtert auf ihre Rückkehr, aber schon anhand ihrer Laune kann er ihren Erfolg ablesen. „Wollt ihr noch etwas essen, Donna? Zuhause gibt es sicher nichts mehr, wir werden frühestens um die neunte Stunde ankommen, selbst, wenn wir gleich aufbrechen.“ Gierige Feilscherin. Das ist also Tante Mariettas Spitzname hier. „Wir sollten übrigens den Hafen meiden, Donna, da gab es gerade einen Aufruhr. Es gab Streit unter den Questadoren und eine hat zwei andere im Duell erstochen, die Wache ist hin und sie haben viele Leute verhaftet, sie sagen, es wären Piraten frisch aus Tetas Pequenas, die sich hier verstecken wollten, und sie würden gesucht, weil sie eine Grandessa getötet haben sollen.“ Er blickt über die Gasse hinweg zu einem vielleicht dreizehnjährigen Straßenmädchen an einem kleinen Schrein, welches peinlicherweise besser gekleidet ist als er. „Lili da drüben hat alles gesehen, sie hat es mir gerade erzählt.“ Und würde gegen eine kleine Verkupferung oder was zu Essen sicher genauere Auskunft erteilen.
- 06.08.2020 14:57
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 46, spät Nachmittags, Vor dem Roten Lotus, genau zwischen Sandalia und Magnolia, Santinera, (Valeria)
Lulu hört sich das alles an. Rahjalina macht den Mund auf, schließt ihn aber wieder, und Lulu atmet tief durch. „Was ihr also vorschlagt, Donna Valeria, ist, dass ich meine Freiheit an eurer Tante verpfände für eine Maßnahme, von der Magister Prospero gesagt hat, dass sie weniger aussichtsreich ist als das, was ich bereits unternehme. Und die ihr mit dem Magister noch nicht einmal besprochen habt. Eure Tante ist der festen Meinung, meine Herrin sei tot. Sie hat auch bereits versucht, sich ihrer Habe und meiner Person mit Gewalt zu bemächtigen. Ich danke euch für euren Vorschlag, aber möchte ihn respektvoll ablehnen. Ich setze mehr Hoffnung in meine eigenen Anstrengungen. Ich wünsche euch einen schönen Tag.“ Sie verneigt sich im Sitzen, dann wendet sie sich an Rahjalina. „Ich möchte jetzt gehen, Jefa. Donna Adelita wartet bereits.“ Die nickt, und Lulu erhebt sich. Rahjalina schaut zu Valeria. „Gesprochen wie ein echter Silberberger. Wenn ich es vorher in Zweifel gezogen hätte, so wäre ich jetzt überzeugt.“ Das ist wohl eher kein Kompliment. Aber was erwartet man auch auf einen so phexischen Vorschlag? Rahjalina legt nach, sobald Lulu weg ist. „Ich weiß nicht, aber vielleicht würde man Magister Prospero gewinnen können, wenn ihr selber eure Freiheit für die Rettung eurer Cousine in die Waagschale werfen würdet.“ Sie schmunzelt. „Nur weil sie eine Sklavin war, ist Lulu nicht dumm. Ich denke, wir sind hier fertig.“ Die kaum verhüllte Drohung, dass sie sich mit Tante Martinetta anlegt, kommentiert sie nicht weiter.
Tag 27, Abend, Cashewbaum, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Jucho erwidert den Kuss, und ja, tatsächlich küsst er gut. Seine Hände gehen prompt ein wenig auf Erkundung, aber als sie sich löst, lässt er sie lachend gehen. Tonarev lässt sich auf den Kuss ein, murmelt aber amüsiert warnend. „Nicht mein Ufer, Naya.“ Sie schiebt ihr aber die Träger ihre Robe über die Schultern. „Vielleicht war ich ja zu sanftmütig eben, und sollte ein wenig nachlegen.“
Lulu hört sich das alles an. Rahjalina macht den Mund auf, schließt ihn aber wieder, und Lulu atmet tief durch. „Was ihr also vorschlagt, Donna Valeria, ist, dass ich meine Freiheit an eurer Tante verpfände für eine Maßnahme, von der Magister Prospero gesagt hat, dass sie weniger aussichtsreich ist als das, was ich bereits unternehme. Und die ihr mit dem Magister noch nicht einmal besprochen habt. Eure Tante ist der festen Meinung, meine Herrin sei tot. Sie hat auch bereits versucht, sich ihrer Habe und meiner Person mit Gewalt zu bemächtigen. Ich danke euch für euren Vorschlag, aber möchte ihn respektvoll ablehnen. Ich setze mehr Hoffnung in meine eigenen Anstrengungen. Ich wünsche euch einen schönen Tag.“ Sie verneigt sich im Sitzen, dann wendet sie sich an Rahjalina. „Ich möchte jetzt gehen, Jefa. Donna Adelita wartet bereits.“ Die nickt, und Lulu erhebt sich. Rahjalina schaut zu Valeria. „Gesprochen wie ein echter Silberberger. Wenn ich es vorher in Zweifel gezogen hätte, so wäre ich jetzt überzeugt.“ Das ist wohl eher kein Kompliment. Aber was erwartet man auch auf einen so phexischen Vorschlag? Rahjalina legt nach, sobald Lulu weg ist. „Ich weiß nicht, aber vielleicht würde man Magister Prospero gewinnen können, wenn ihr selber eure Freiheit für die Rettung eurer Cousine in die Waagschale werfen würdet.“ Sie schmunzelt. „Nur weil sie eine Sklavin war, ist Lulu nicht dumm. Ich denke, wir sind hier fertig.“ Die kaum verhüllte Drohung, dass sie sich mit Tante Martinetta anlegt, kommentiert sie nicht weiter.
Tag 27, Abend, Cashewbaum, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Jucho erwidert den Kuss, und ja, tatsächlich küsst er gut. Seine Hände gehen prompt ein wenig auf Erkundung, aber als sie sich löst, lässt er sie lachend gehen. Tonarev lässt sich auf den Kuss ein, murmelt aber amüsiert warnend. „Nicht mein Ufer, Naya.“ Sie schiebt ihr aber die Träger ihre Robe über die Schultern. „Vielleicht war ich ja zu sanftmütig eben, und sollte ein wenig nachlegen.“
- 06.08.2020 13:18
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 46, spät Nachmittags, Vor dem Roten Lotus, genau zwischen Sandalia und Magnolia, Santinera, (Valeria)
Rahjalina nickt. „Ich schütze nur meine Angestellten, wie es meine Pflicht ist. Und wie ich schon sagte, Lulu ist begnadet. Ich habe durch sie selbst in der kurzen Zeit, die sie bei mir ist, schon viel Kundschaft für die reine Schönheitspflege bekommen. Sich einigermaßen gepflegt reiten lassen können Plantageras schliesslich auch zuhause.“ Es klopft, und nach Rahjalinas Zuruf kommt eine junge Moha herein, sehr vorteilhaft gekleidet und zurecht gemacht, mit dunklen, warmen Augen, die derzeit jedoch etwas ängstlich blicken. Es ist zwar 'alles dran', wie das Mannsvolk zu sagen beliebt, aber rein anatomisch ist sie eigentlich nicht auffällig. Aber selbst abgesehen von der Kleidung und Frisur – es wäre schön, wenn Sikula sowas auch nur annähernd hinbekommen könnte - strahlt sie eine stille Würde aus wie jemand, der selber weiß, wer er ist. „Ihr habt gerufen, Jefa?“ Rahjalina nickt und klopft auf den Platz neben sich. „Wenn ich euch bekannt machen darf: Valeria Karinor, eine Cousine Deiner Herrin, Lulu. Setz dich neben mich.“ Lulu zögert, dann verbeugt sie sich vor Valeria. „Seid gegräßt, Donna Valeria. Wir sind uns bereits begegnet, bei der Einführung meiner Herrin Leonia in der Villa Eurer Tante, der Matriarchin.“ Uff. Das kann sein. Aber es wird von keinem Silberberger erwartet, sich die Sklavinnen seiner Verwandten zu merken, jedenfalls nicht die von unwichtigen Cousinen zweiten oder dritten Grades. Sie muss ein gutes Gedächtnis haben. Aber auch das ist quasi eine Voraussetzung für eine echte Leibsklavin.
Lulu setzt sich neben ihre Brötchengeberin und senkt den Kopf, offenbar sehr unwohl dabei, Valeria als im Prinzip gleichgestellt zu behandeln. „Donna Valeria möchte mit Dir über Deine Herrin reden, genauer, wie sie sie mit Hilfe von Magie finden könnte.“ Da klingt ein gewisser Zweifel durch, aber nicht so deutlich, dass man darauf eingehen müsste. Rahjalina schnipst erneut, und das Teemädchen erscheint und versorgt auch Lulu mit Tee. Lulu blickt Valeria nun zum ersten Mal an, mit dem perfekten 'Ich höre zu' Gesicht, das gut gedrillte Sklaven lernen. Aufmerksam, aber nicht neugierig, ohne Preisgabe eigener Emotion.
Tag 27, Abend, Badehaus Bambusblüte → Cashewbaum, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Der fidele kleine Haufen zieht durch die Gassen, und liegt es am Sangria oder dem labyrinthinischen Gweirr von Treppen und Gässchen, es dauert ein wenig, bis sie am Cashewbaum ankommen. Sie haben Glück und sind allein, obwohl es ein beliebter Platz für Pärchen ist. Makita macht den Anfang und zieht sich die Tunika über den Kopf. „Nachdem ich mein Pferdchen geritten habe, ist es nur fair, wenn mein Pferdchen jetzt mich...“ Jucho seinerseits nimmt Boronaya in den Arm, noch etwas zögerlich, aber schon entschlossen, und wenn sie mitgeht, kommen sie sich näher.
Rahjalina nickt. „Ich schütze nur meine Angestellten, wie es meine Pflicht ist. Und wie ich schon sagte, Lulu ist begnadet. Ich habe durch sie selbst in der kurzen Zeit, die sie bei mir ist, schon viel Kundschaft für die reine Schönheitspflege bekommen. Sich einigermaßen gepflegt reiten lassen können Plantageras schliesslich auch zuhause.“ Es klopft, und nach Rahjalinas Zuruf kommt eine junge Moha herein, sehr vorteilhaft gekleidet und zurecht gemacht, mit dunklen, warmen Augen, die derzeit jedoch etwas ängstlich blicken. Es ist zwar 'alles dran', wie das Mannsvolk zu sagen beliebt, aber rein anatomisch ist sie eigentlich nicht auffällig. Aber selbst abgesehen von der Kleidung und Frisur – es wäre schön, wenn Sikula sowas auch nur annähernd hinbekommen könnte - strahlt sie eine stille Würde aus wie jemand, der selber weiß, wer er ist. „Ihr habt gerufen, Jefa?“ Rahjalina nickt und klopft auf den Platz neben sich. „Wenn ich euch bekannt machen darf: Valeria Karinor, eine Cousine Deiner Herrin, Lulu. Setz dich neben mich.“ Lulu zögert, dann verbeugt sie sich vor Valeria. „Seid gegräßt, Donna Valeria. Wir sind uns bereits begegnet, bei der Einführung meiner Herrin Leonia in der Villa Eurer Tante, der Matriarchin.“ Uff. Das kann sein. Aber es wird von keinem Silberberger erwartet, sich die Sklavinnen seiner Verwandten zu merken, jedenfalls nicht die von unwichtigen Cousinen zweiten oder dritten Grades. Sie muss ein gutes Gedächtnis haben. Aber auch das ist quasi eine Voraussetzung für eine echte Leibsklavin.
Lulu setzt sich neben ihre Brötchengeberin und senkt den Kopf, offenbar sehr unwohl dabei, Valeria als im Prinzip gleichgestellt zu behandeln. „Donna Valeria möchte mit Dir über Deine Herrin reden, genauer, wie sie sie mit Hilfe von Magie finden könnte.“ Da klingt ein gewisser Zweifel durch, aber nicht so deutlich, dass man darauf eingehen müsste. Rahjalina schnipst erneut, und das Teemädchen erscheint und versorgt auch Lulu mit Tee. Lulu blickt Valeria nun zum ersten Mal an, mit dem perfekten 'Ich höre zu' Gesicht, das gut gedrillte Sklaven lernen. Aufmerksam, aber nicht neugierig, ohne Preisgabe eigener Emotion.
Tag 27, Abend, Badehaus Bambusblüte → Cashewbaum, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Der fidele kleine Haufen zieht durch die Gassen, und liegt es am Sangria oder dem labyrinthinischen Gweirr von Treppen und Gässchen, es dauert ein wenig, bis sie am Cashewbaum ankommen. Sie haben Glück und sind allein, obwohl es ein beliebter Platz für Pärchen ist. Makita macht den Anfang und zieht sich die Tunika über den Kopf. „Nachdem ich mein Pferdchen geritten habe, ist es nur fair, wenn mein Pferdchen jetzt mich...“ Jucho seinerseits nimmt Boronaya in den Arm, noch etwas zögerlich, aber schon entschlossen, und wenn sie mitgeht, kommen sie sich näher.
- 06.08.2020 08:58
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 27, Abend, Badehaus Bambusblüte, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Makita schaut zu Tonarev und kichert dann. „Affen zählen gehen? Wieso nicht? Du kommst doch mit, Bule?“ Der wedelt mit den Händen. „Ich äh, also, ich fürchte, mir ist der Sangria etwas zu Kopfe gestiegen, ich, ummm...“ Makita kichert. „Willst Du etwa nicht?“ Bule wird noch verlegener. „Nein! Nein! Nur...“ „Dann komm mit.“ Sertudo schüttelt den Kopf. „Ihr wisst schon wer würde mir den kleinen Alrik abschneiden, nichts für ungut.“ Tonarev lacht. „Gut, dann nur wir fünf. Machen wir einen kleinen Spaziergang. Zum Cashewbaum? Ich hab keine Lust, mich auf dem Karrenweg noch mal einzusauen.“
Tag 46, spät Nachmittags, Vor dem Roten Lotus, genau zwischen Sandalia und Magnolia, Santinera, (Valeria)
Rahjalina reagiert beinahe amüsiert. Silberberger sind für alles Mögliche bekannt, aber wirklich nicht dafür, dass man sich als Fana auf ihr Wort verlassen könnte. Sie kommentiert es jedoch nicht verbal, sondern wendet sich dem Vorschlag zu, Magie zu nutzen. „Wie der Zufall es will, war die letzte Saison bis zum Anbruch der Regenzeit ein anerkannter Magus bei uns Stammgast, dessen Metier die Hellsicht ist. Er erklärte das für unmöglich, verwies uns aber an einen Kollegen, der über den 'Großen Dispens' verfüge, und daher andere Möglichkeiten habe. Das bedeutet anscheinend, dass er sich der Beschwörung bedienen darf. Mit ihm habe ich tatsächlich auch gesprochen, aber er sagte mir, dass die Suche mit magischen Mitteln wahrscheinlich daran scheitern würde, dass die größeren Dörfer von ihren Schamanen wegen ihres immerwährenden Kampfes gegen die Anoihas gegen magische Ausspähung recht effektiv geschützt sind, und das so etwas kleines, wie eine ganz bestimmte menschliche 'Signatur' daher nur mit einem immensen Aufwand zu finden wäre. Eine solche Suche wäre sehr zeit- und kostenintensiv, und wahrscheinlich weniger effizient, als über die Gonralas profan Nachforschungen anstellen zu lassen. Es handelt sich um den Magister Tadaeus Prospero, er weilt auch tatsächlich noch in der Stadt, im Weissen Ara, wo er für seine Expeditionen sein Hauptquartier aufgeschlagen hat. Aber wenn ihr bei ihm vorsprecht, solltet ihr etwas anderes anziehen.“ Sie schnippt mit den Fingern und der Sklavenjunge wird wieder sichtbar. „Hol mir bitte Lulu dazu, eine Cousine ihrer Herrin möchte mit ihr reden, Valeria Karinor.“ Der junge wiederholt den Auftrag, verneigt sich und wird wieder unsichtbar.
Tag 46, nachmittags, Manana della Suerte, (Capitan)
Der Capitan wendet sich an seine Leibwächterin. „Ihr habt noch gar nichts gesagt, Signorita. Nehmt es ihr nicht krumm, sie wollte euch wahrscheinlich nicht beleidigen.“ Inazuna seufzt. „Ich werde sicher nicht mit ihr üben. Wie kann sie so tun, als ob wir ihr vertrauen könnten? Eine aus ihrer Familie hat uns angegriffen!“ Vecna nickt.“Fand ich auch komisch.“ Das die Grandessa sie sehr von oben herab behandelt hat, stört sie nicht, das ist einfach so, und anderes ist sie nicht gewohnt. Donna Emilia und der Capitan sind da Ausnahmen der Regel. Wenn man sich über so etwas ärgert, läuft man das ganze Leben lang mit schlechter Laune rum.
Der Capitan jedoch lobt seine Begleiterinnen. „Aber ihr habt beide sehr gut reagiert. Nicht provozieren lassen. Gerade Silberberger provozieren gerne, um zu sehen, wie ihr Gegenüber reagiert.“ Er schaut zu Emilia, die den Mund aufmacht. „Sie können das, genau wie euer Hochadel, weil sie wissen, dass sie normalerweise nicht mit gleicher Münze heimgezahlt bekommen dürfen. Und sind meist tödlich beleidigt, wenn es doch passiert. Aber unterschätzt nie einen, der Silberberg ist auch eine harte Schule. Wer es da nach oben schafft, hat eigentlich immer schwer was auf dem Kasten.“ Emilia nickt. „Und was machen wir jetzt?“ „Nichts. Wir passen auf, aber mehr können wir nicht machen. Man überfällt nicht prophylaktisch eine Plantage oder murkst eine Silberbergerin ab, nur weil sie mit drin stecken könnte. Das gilt als unhöflich und übertrieben.“ Emilia ist beleidigt. „Hab ich doch auch gar nicht vorgeschlagen!“ Der Capitan lacht. „Wir müssen also in Zukunft Wachen aufstellen.“ Er erntet Seufzen. Das kostet drei Leute drei Stunden Schlaf, jede Nacht.
Makita schaut zu Tonarev und kichert dann. „Affen zählen gehen? Wieso nicht? Du kommst doch mit, Bule?“ Der wedelt mit den Händen. „Ich äh, also, ich fürchte, mir ist der Sangria etwas zu Kopfe gestiegen, ich, ummm...“ Makita kichert. „Willst Du etwa nicht?“ Bule wird noch verlegener. „Nein! Nein! Nur...“ „Dann komm mit.“ Sertudo schüttelt den Kopf. „Ihr wisst schon wer würde mir den kleinen Alrik abschneiden, nichts für ungut.“ Tonarev lacht. „Gut, dann nur wir fünf. Machen wir einen kleinen Spaziergang. Zum Cashewbaum? Ich hab keine Lust, mich auf dem Karrenweg noch mal einzusauen.“
Tag 46, spät Nachmittags, Vor dem Roten Lotus, genau zwischen Sandalia und Magnolia, Santinera, (Valeria)
Rahjalina reagiert beinahe amüsiert. Silberberger sind für alles Mögliche bekannt, aber wirklich nicht dafür, dass man sich als Fana auf ihr Wort verlassen könnte. Sie kommentiert es jedoch nicht verbal, sondern wendet sich dem Vorschlag zu, Magie zu nutzen. „Wie der Zufall es will, war die letzte Saison bis zum Anbruch der Regenzeit ein anerkannter Magus bei uns Stammgast, dessen Metier die Hellsicht ist. Er erklärte das für unmöglich, verwies uns aber an einen Kollegen, der über den 'Großen Dispens' verfüge, und daher andere Möglichkeiten habe. Das bedeutet anscheinend, dass er sich der Beschwörung bedienen darf. Mit ihm habe ich tatsächlich auch gesprochen, aber er sagte mir, dass die Suche mit magischen Mitteln wahrscheinlich daran scheitern würde, dass die größeren Dörfer von ihren Schamanen wegen ihres immerwährenden Kampfes gegen die Anoihas gegen magische Ausspähung recht effektiv geschützt sind, und das so etwas kleines, wie eine ganz bestimmte menschliche 'Signatur' daher nur mit einem immensen Aufwand zu finden wäre. Eine solche Suche wäre sehr zeit- und kostenintensiv, und wahrscheinlich weniger effizient, als über die Gonralas profan Nachforschungen anstellen zu lassen. Es handelt sich um den Magister Tadaeus Prospero, er weilt auch tatsächlich noch in der Stadt, im Weissen Ara, wo er für seine Expeditionen sein Hauptquartier aufgeschlagen hat. Aber wenn ihr bei ihm vorsprecht, solltet ihr etwas anderes anziehen.“ Sie schnippt mit den Fingern und der Sklavenjunge wird wieder sichtbar. „Hol mir bitte Lulu dazu, eine Cousine ihrer Herrin möchte mit ihr reden, Valeria Karinor.“ Der junge wiederholt den Auftrag, verneigt sich und wird wieder unsichtbar.
Tag 46, nachmittags, Manana della Suerte, (Capitan)
Der Capitan wendet sich an seine Leibwächterin. „Ihr habt noch gar nichts gesagt, Signorita. Nehmt es ihr nicht krumm, sie wollte euch wahrscheinlich nicht beleidigen.“ Inazuna seufzt. „Ich werde sicher nicht mit ihr üben. Wie kann sie so tun, als ob wir ihr vertrauen könnten? Eine aus ihrer Familie hat uns angegriffen!“ Vecna nickt.“Fand ich auch komisch.“ Das die Grandessa sie sehr von oben herab behandelt hat, stört sie nicht, das ist einfach so, und anderes ist sie nicht gewohnt. Donna Emilia und der Capitan sind da Ausnahmen der Regel. Wenn man sich über so etwas ärgert, läuft man das ganze Leben lang mit schlechter Laune rum.
Der Capitan jedoch lobt seine Begleiterinnen. „Aber ihr habt beide sehr gut reagiert. Nicht provozieren lassen. Gerade Silberberger provozieren gerne, um zu sehen, wie ihr Gegenüber reagiert.“ Er schaut zu Emilia, die den Mund aufmacht. „Sie können das, genau wie euer Hochadel, weil sie wissen, dass sie normalerweise nicht mit gleicher Münze heimgezahlt bekommen dürfen. Und sind meist tödlich beleidigt, wenn es doch passiert. Aber unterschätzt nie einen, der Silberberg ist auch eine harte Schule. Wer es da nach oben schafft, hat eigentlich immer schwer was auf dem Kasten.“ Emilia nickt. „Und was machen wir jetzt?“ „Nichts. Wir passen auf, aber mehr können wir nicht machen. Man überfällt nicht prophylaktisch eine Plantage oder murkst eine Silberbergerin ab, nur weil sie mit drin stecken könnte. Das gilt als unhöflich und übertrieben.“ Emilia ist beleidigt. „Hab ich doch auch gar nicht vorgeschlagen!“ Der Capitan lacht. „Wir müssen also in Zukunft Wachen aufstellen.“ Er erntet Seufzen. Das kostet drei Leute drei Stunden Schlaf, jede Nacht.
- 05.08.2020 22:07
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 46, spät Nachmittags, Vor dem Roten Lotus, genau zwischen Sandalia und Magnolia, Santinera, (Valeria)
Rahjalina mustert sie, dann neigt sie das Haupt. „Einen Vorschlag? Skizziert ihn mir kurz, dann werde ich entscheiden, ob ich jemanden von Grande Serpentina in ihre Nähe lasse.“
Tag 27, Abend, Badehaus Bambusblüte, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Makita grinst. „Was hast Du denn mit dem angebrochenen Abend sonst noch vor?“ Sie klimpert mit den Wimpern.
Rahjalina mustert sie, dann neigt sie das Haupt. „Einen Vorschlag? Skizziert ihn mir kurz, dann werde ich entscheiden, ob ich jemanden von Grande Serpentina in ihre Nähe lasse.“
Tag 27, Abend, Badehaus Bambusblüte, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Makita grinst. „Was hast Du denn mit dem angebrochenen Abend sonst noch vor?“ Sie klimpert mit den Wimpern.
- 05.08.2020 18:13
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 46, spät Nachmittags, Vor dem Roten Lotus, genau zwischen Sandalia und Magnolia, Santinera, (Valeria)
Rahjalina winkt, und ein Sklavenjunge bringt mit perfekten Manieren Tee und etwas Gebäck, bevor er wieder verschwindet, wie er gekommen ist. „Der Sachverhalt ist einfach. Leonia Cimeria-Karinor begab sich vor ein paar Wochen in den Ruinensumpf, auf eigene Faust und trotz dringendem Abraten ohne Bedeckung. Dort verschwand sie, ein von Lulu angeheuerter Suchtrupp fand nur ihr verlassenes Lager und Spuren von Achaz. Damit wäre die Sache eigentlich erledigt.“ Rahjalina seufzt. „Donna Leonia hat testamentarisch festgelegt, dass Lulu die Freiheit geschenkt wird, sollte sie sterben oder verschollen gehen, und ihr dazu ein kleine Erbschaft vermacht – sie hat wohl keine Geschwister.“ Das ist wahr, Leonia hat keine leiblichen Geschwister. Mutter und Vater sind tot. Sie ist eine von ein paar Dutzend Halb-Cousinen. Der Großteil des Erbes, das Haus ihres Vaters, vergleichsweise klein, aber in sehr guter Lage, dürfte an eine Tante oder einen Onkel fallen.
„Aber die gute Lulu schwört, dass sie spürt, dass ihre Herrin noch lebt, und lässt nach ihr forschen. Soviel zum 'begründet'. Die Gonralas kaufen den Echsen zuweilen eingeborene Kriegsgefangene ab, und die Echsen haben augenscheinlich gelernt, das junge Frauen gute Preise abgeben. Es besteht also tatsächlich die theoretische Möglichkeit, dass Leonia wirklich noch lebt und in irgendeinem Bambuskäfig tief im Sumpf darauf wartet, dass man sie für ein paar Lanzenspitzen, Messer, Macheten und Gewürze austauscht. Aber selbst wenn das so sein sollte – bis sie zu den wenigen Sippen durchgehandelt ist, mit denen die Gonralas handeln...“ Sie breitet die Arme aus. „Nicht zu vergessen, das sich die Gonralas natürlich ihre Mühen bezahlen lassen, zwar nur im Erfolgsfall, aber...“ Sie trinkt einen Schluck Tee. „Die Bemühungen eurer Tante sind da natürlich nicht gerade hilfreich gewesen. Außer, dass die gesiegelte Freilassungsurkunde im Rathaus beglaubigt wurde, und das Reisegepäck Leonias im Gildenbureau verwahrt wird, damit es nicht 'weg kommt'. Lulu besteht darauf, selbst für ihren Unterhalt zu sorgen und nicht die ihr eigentlich zustehende Habe ihrer Herrin zu verwenden. Ehemaligen Herrin, wenn wir realistisch sind. Aber nicht nur ich finde ihre Treue bewundernswert, wünscht sich nicht jeder von uns, solche Loyalität geschenkt zu bekommen? Daher hat sie hier im Großen wie im Kleinen Fürsprecher, die ihre Sache wohlwollend betrachten.“
Tag 27, Abend, Badehaus Bambusblüte, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Tonarev macht „Rrrrr!“, hält ihr dann aber grinsend den Becher hin. Man setzt sich, nunmehr abgetrocknet und zumindest in Tunika gekleidet, hin und genießt entspannt den lauen Abend, auch wenn es zwischen durch zu Regnen anfängt und sie unters Schutzdach ausweichen müssen. Dann seufzt Sertudo. „Ich hau in den Sack – wenn ich jetzt noch weiter trinke, komme ich morgen nicht mehr raus.“ Makita gähnt. „Stimmt. Lassen wir es gut sein?“
Rahjalina winkt, und ein Sklavenjunge bringt mit perfekten Manieren Tee und etwas Gebäck, bevor er wieder verschwindet, wie er gekommen ist. „Der Sachverhalt ist einfach. Leonia Cimeria-Karinor begab sich vor ein paar Wochen in den Ruinensumpf, auf eigene Faust und trotz dringendem Abraten ohne Bedeckung. Dort verschwand sie, ein von Lulu angeheuerter Suchtrupp fand nur ihr verlassenes Lager und Spuren von Achaz. Damit wäre die Sache eigentlich erledigt.“ Rahjalina seufzt. „Donna Leonia hat testamentarisch festgelegt, dass Lulu die Freiheit geschenkt wird, sollte sie sterben oder verschollen gehen, und ihr dazu ein kleine Erbschaft vermacht – sie hat wohl keine Geschwister.“ Das ist wahr, Leonia hat keine leiblichen Geschwister. Mutter und Vater sind tot. Sie ist eine von ein paar Dutzend Halb-Cousinen. Der Großteil des Erbes, das Haus ihres Vaters, vergleichsweise klein, aber in sehr guter Lage, dürfte an eine Tante oder einen Onkel fallen.
„Aber die gute Lulu schwört, dass sie spürt, dass ihre Herrin noch lebt, und lässt nach ihr forschen. Soviel zum 'begründet'. Die Gonralas kaufen den Echsen zuweilen eingeborene Kriegsgefangene ab, und die Echsen haben augenscheinlich gelernt, das junge Frauen gute Preise abgeben. Es besteht also tatsächlich die theoretische Möglichkeit, dass Leonia wirklich noch lebt und in irgendeinem Bambuskäfig tief im Sumpf darauf wartet, dass man sie für ein paar Lanzenspitzen, Messer, Macheten und Gewürze austauscht. Aber selbst wenn das so sein sollte – bis sie zu den wenigen Sippen durchgehandelt ist, mit denen die Gonralas handeln...“ Sie breitet die Arme aus. „Nicht zu vergessen, das sich die Gonralas natürlich ihre Mühen bezahlen lassen, zwar nur im Erfolgsfall, aber...“ Sie trinkt einen Schluck Tee. „Die Bemühungen eurer Tante sind da natürlich nicht gerade hilfreich gewesen. Außer, dass die gesiegelte Freilassungsurkunde im Rathaus beglaubigt wurde, und das Reisegepäck Leonias im Gildenbureau verwahrt wird, damit es nicht 'weg kommt'. Lulu besteht darauf, selbst für ihren Unterhalt zu sorgen und nicht die ihr eigentlich zustehende Habe ihrer Herrin zu verwenden. Ehemaligen Herrin, wenn wir realistisch sind. Aber nicht nur ich finde ihre Treue bewundernswert, wünscht sich nicht jeder von uns, solche Loyalität geschenkt zu bekommen? Daher hat sie hier im Großen wie im Kleinen Fürsprecher, die ihre Sache wohlwollend betrachten.“
Tag 27, Abend, Badehaus Bambusblüte, Sandalia, Santinera (Boronaya)
Tonarev macht „Rrrrr!“, hält ihr dann aber grinsend den Becher hin. Man setzt sich, nunmehr abgetrocknet und zumindest in Tunika gekleidet, hin und genießt entspannt den lauen Abend, auch wenn es zwischen durch zu Regnen anfängt und sie unters Schutzdach ausweichen müssen. Dann seufzt Sertudo. „Ich hau in den Sack – wenn ich jetzt noch weiter trinke, komme ich morgen nicht mehr raus.“ Makita gähnt. „Stimmt. Lassen wir es gut sein?“
- 05.08.2020 11:43
- Forum: Abenteuer Archiv
- Thema: Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
- Antworten: 2678
- Zugriffe: 244639
Die Gilde der Crocodileros und Questadoren in Santinera
Tag 46, spät Nachmittags, Vor dem Roten Lotus, genau zwischen Sandalia und Magnolia, Santinera, (Valeria)
Der Blick der jungen Frau streift über Valeria, dann über den barfüßigen Boran. „Karinor. Bitte wartet einen Moment.“ Sie läutet ein silbernes Glöckchen, und ein Sklavenmädchen erscheint vom Empfangsraum. Die Empfangsdame flüstert ihr etwas zu, das Mädchen nickt, wiederholt es flüsternd und verschwindet dann.
Es dauert nicht lange, aber doch schon ein paar Minuten, die man sie einfach so stehen lässt. Das ist nicht wirklich unhöflich – schließlich bringt sie nicht nur ganz sicher keinen Umsatz ins Haus sondern will auch noch eine Angestellte von der Arbeit abhalten, aber gastfreundlich ist es auch nicht gerade.
Dann öffnet sich die Tür zur Linken und ein Mittelding aus Masseur und Leibwächter erscheint, gekleidet in ein Leopardenfell, das nur deswegen nicht lächerlich wirkt, weil der Mittzwanziger so aussieht, als könnte der das Tier auch selbst erledigt haben. „Donna Valeria? Die Donna möchte euch sprechen. Bitte folgt mir.“ Die Empfangsdame nimmt ihre Waffen entgegen – jedenfalls macht sie dazu höflich Anstalten. „Und Du Junge, warte bitte draußen.“ Boran schaut zu Valeria.
Sofern das ohne Komplikationen abgeht, wird Valeria in ein privates Wartezimmer geführt, wohl ein Raum für Geschäftsbesprechungen oder ähnliches. Gut ausgestattet, aber ohne Bezug zum Kerngeschäft des Hauses. Ein enges, bodentiefes Fenster gibt Ausblick auf einen winzigen Blumengarten mit einem ebenso winzigen Wasserspiel, ein beruhigender Anblick, der die Enge des Raumes auflockert.
Der Leibwächter nimmt neben der Tür Aufstellung, dann kommt eine dralle Endvierzigerin herein, der ganz offensichtlich alles hier gehört. Sie sieht freundlich und einnehmend aus, aber Valeria weiß, was für ein hartes Metier das ist, und wer sich so etwas aufbaut, hat die entsprechende Disposition: Die eiserne Faust im Samthandschuh. „Seid gegrüßt in meinem Hause, Donna Valeria. Ich bin Rahjalina Shiawase. Selten beehrt uns eine echte Silberbergerin, obwohl wir auch schon einen zyklopädischen Prinzen zu Gast hatten. Aber ich fürchte, ihr seid nicht wegen des Vergnügens hier, nicht wahr? Sondern weil ihr Lulu sprechen wollt. Sie hat mich gebeten, das an ihrer Stelle zu tun, aus naheliegenden Gründen. Das Mädchen hat genug Sorgen, und außerdem ist sie gerade bei der Arbeit. Sie ist eine begnadete Haarkünstlerin, und sie lackiert Nägel wie der Silbermond. Tee gefällig?“ Die Utulu nimmt Platz. Früher war sie sicher einmal eine herausragende Schönheit, jetzt, wo Satinav unerbittlich stößt und stupst, ist sie immer noch sehr ansehnlich und gepflegt. Der thalusische Nachnamen – 'Die Glückliche' – scheint ein gewählter Beiname zu sein, denn sie wirkt tatsächlich sehr gesammelt und zufrieden. Und sie hat, höflich immerhin, verdeutlicht, dass sie Lulu nicht nur aus Menschenfreundlichkeit deckt, sondern dass das Mädchen wirtschaftlich wichtig für sie ist. Kein Wunder, echte Leibsklavinnen sind manchmal wertvoller als ihre Herrin... um Leibsklavin einer Silberbergrein zu werden braucht es normalerweise über ein Jahrzehnt Ausbildung in den unterschiedlichsten Fähigkeiten.
Tag 27, Abend, Badehaus Bambusblüte, Sandalia, Santinera (Boronaya)
So aufeinander konzentriert, achten sie beide augenscheinlich nicht genug auf ihren Rücken und bekommen fast gleichzeitig einen Klaps ihrer jeweiligen Mitreitgelegenheiten. Makita protesteirt prompt gut gelaunt. „Unfair, von hinten!“ Bule lacht. „Von wo sonst?“ „Festhalten kann man sich bei mir auch woanders, oder sollte das eben ein Klaps sein?“ Das überfordert Bule ein wenig, trotz Alkohol. Jucho ist da gelöster und schnappt sich Boronaya im Hochzeitstragegriff. „Das wichtigste bei Krokodilen ist, aus dem Wasser zu gehen!“
Der Blick der jungen Frau streift über Valeria, dann über den barfüßigen Boran. „Karinor. Bitte wartet einen Moment.“ Sie läutet ein silbernes Glöckchen, und ein Sklavenmädchen erscheint vom Empfangsraum. Die Empfangsdame flüstert ihr etwas zu, das Mädchen nickt, wiederholt es flüsternd und verschwindet dann.
Es dauert nicht lange, aber doch schon ein paar Minuten, die man sie einfach so stehen lässt. Das ist nicht wirklich unhöflich – schließlich bringt sie nicht nur ganz sicher keinen Umsatz ins Haus sondern will auch noch eine Angestellte von der Arbeit abhalten, aber gastfreundlich ist es auch nicht gerade.
Dann öffnet sich die Tür zur Linken und ein Mittelding aus Masseur und Leibwächter erscheint, gekleidet in ein Leopardenfell, das nur deswegen nicht lächerlich wirkt, weil der Mittzwanziger so aussieht, als könnte der das Tier auch selbst erledigt haben. „Donna Valeria? Die Donna möchte euch sprechen. Bitte folgt mir.“ Die Empfangsdame nimmt ihre Waffen entgegen – jedenfalls macht sie dazu höflich Anstalten. „Und Du Junge, warte bitte draußen.“ Boran schaut zu Valeria.
Sofern das ohne Komplikationen abgeht, wird Valeria in ein privates Wartezimmer geführt, wohl ein Raum für Geschäftsbesprechungen oder ähnliches. Gut ausgestattet, aber ohne Bezug zum Kerngeschäft des Hauses. Ein enges, bodentiefes Fenster gibt Ausblick auf einen winzigen Blumengarten mit einem ebenso winzigen Wasserspiel, ein beruhigender Anblick, der die Enge des Raumes auflockert.
Der Leibwächter nimmt neben der Tür Aufstellung, dann kommt eine dralle Endvierzigerin herein, der ganz offensichtlich alles hier gehört. Sie sieht freundlich und einnehmend aus, aber Valeria weiß, was für ein hartes Metier das ist, und wer sich so etwas aufbaut, hat die entsprechende Disposition: Die eiserne Faust im Samthandschuh. „Seid gegrüßt in meinem Hause, Donna Valeria. Ich bin Rahjalina Shiawase. Selten beehrt uns eine echte Silberbergerin, obwohl wir auch schon einen zyklopädischen Prinzen zu Gast hatten. Aber ich fürchte, ihr seid nicht wegen des Vergnügens hier, nicht wahr? Sondern weil ihr Lulu sprechen wollt. Sie hat mich gebeten, das an ihrer Stelle zu tun, aus naheliegenden Gründen. Das Mädchen hat genug Sorgen, und außerdem ist sie gerade bei der Arbeit. Sie ist eine begnadete Haarkünstlerin, und sie lackiert Nägel wie der Silbermond. Tee gefällig?“ Die Utulu nimmt Platz. Früher war sie sicher einmal eine herausragende Schönheit, jetzt, wo Satinav unerbittlich stößt und stupst, ist sie immer noch sehr ansehnlich und gepflegt. Der thalusische Nachnamen – 'Die Glückliche' – scheint ein gewählter Beiname zu sein, denn sie wirkt tatsächlich sehr gesammelt und zufrieden. Und sie hat, höflich immerhin, verdeutlicht, dass sie Lulu nicht nur aus Menschenfreundlichkeit deckt, sondern dass das Mädchen wirtschaftlich wichtig für sie ist. Kein Wunder, echte Leibsklavinnen sind manchmal wertvoller als ihre Herrin... um Leibsklavin einer Silberbergrein zu werden braucht es normalerweise über ein Jahrzehnt Ausbildung in den unterschiedlichsten Fähigkeiten.
Tag 27, Abend, Badehaus Bambusblüte, Sandalia, Santinera (Boronaya)
So aufeinander konzentriert, achten sie beide augenscheinlich nicht genug auf ihren Rücken und bekommen fast gleichzeitig einen Klaps ihrer jeweiligen Mitreitgelegenheiten. Makita protesteirt prompt gut gelaunt. „Unfair, von hinten!“ Bule lacht. „Von wo sonst?“ „Festhalten kann man sich bei mir auch woanders, oder sollte das eben ein Klaps sein?“ Das überfordert Bule ein wenig, trotz Alkohol. Jucho ist da gelöster und schnappt sich Boronaya im Hochzeitstragegriff. „Das wichtigste bei Krokodilen ist, aus dem Wasser zu gehen!“