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von Jadoran
30.12.2017 16:03
Forum: Abenteuer & Kampagnen
Thema: Pimp my Eroberungsszenario
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Pimp my Eroberungsszenario

Klassischerweise hat man irdisch versucht, Sturmangriffe zu vermeiden, weil dabei die stärksten Verluste auftraten (oft im Verhältnis von 1:10 und schlimmer). Im Spätmittelalter galt grob folgende "Richtschnur" (galt nicht immer, aber sehr sehr oft)

1) ++ Die Festung ergibt sich, wenn sie eingeschlossen wird: Freier Abzug für die Garnison mit Waffen. (Die Garnisonen sind fast immer deutlich kleiner als der Angreifer - in Kendraer würde man dann also ca. 60 nostrische Soldaten samt Anhang abziehen lassen.)
2) + Festung ergibt sich, sobald die Belagerungswerke erichtet sind / Die Laufgräben eröffnet: Freier Abzug der Garnision ohne Waffen.
3) - Festung ergibt sich, sobald eine Bresche geschlagen ist / ein Tor gefallen: Es wird Gnade gewährt, keine Plünderung, je nachdem wie verhandelt wird, werden feindliche Kämpfer versklavt/in die Zwangsarbeit geschickt oder dürfen ohne Waffen abziehen.
4) -- Festung fällt im Sturm: Plünderung, ggf. free for all, "no quarter", Hinrichtung der feindlichen Anführer, sofern die nicht viel Geld wert sind.

Der Hauptvorteil bei Verhandlungen ist für die Angreifer
- das Vermeiden eigener Verluste, die beim Erstürmen einer befestigten Anage fast immer deutlich über denen der Verteidiger liegen.
- Das in die Hand bekommen intakter Befestigungswerke, bei einer Stadt dazu eines intakten Wirtschaftsfaktors.
- ein deutlicher Zeitgewinn

Die Verteidiger retten ihr Leben und einen Teil ihrer Kampfkraft. Eine verantwortungsvolle nostrische Kommandantin wird auch nicht wollen, dass Kendraer (mit seinen großteils nostirschen Einwohnern) im Sturm genommen wird und Phase 4 abbekommt.

Es dreht sich also weniger um Menschenfreundlichkeit als um nachvollziehbare, handfeste Vorteile für beide Seiten.
Bei einer Stadt mit Zitadelle wird Stadt und Festung "separat" gesehen: Wenn die Stadt im Sturm fällt, die Zitadelle sich aber anschliessend ergibt, dann bekommt die Stadt Phase 4 und die Zitadellenverteidiger Phase 1...
von Jadoran
29.12.2017 21:51
Forum: Abenteuer & Kampagnen
Thema: Pimp my Eroberungsszenario
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Pimp my Eroberungsszenario

Kendraer anzustecken macht für Nostrier keinen Sinn. Dort wohnen hauptsächlich Nostrier, wir reden hier nicht über wahnsinnige Fanatiker, die sich im Paradies wiedertreffen...

Den Transversalis halte ich für keine schlechte Idee, vor allem, wenn der Magier bis dahin recht im Hintergrund war und kein vorangiges Bolzenziel abgab. Besser noch wäre allerdings ein Abzug der Garnision unter Bedingungen: Das ist...

- ehrenhafter. Die Soldaten der Kommandantin sind keine Mooks. Ein Offizier, der seine Leute ihrem Schicksal überläßt um seine egene Haut zu retten , kann seinen SO auf 5 und weniger reduzieren...
- üblicher (und erspart das Gefangenendilema: versklaven oder abschlachten...)
- Ist eine Investition in die Zukunft. Gerade Kaufleute wissen Leute zu schätzen, mit denen man verhandeln kann. Und Kaufleute will man ja in Kendraer halten, oder?

Zielobjekt A kann ja den Absprung nicht geschafft haben, weil er frühzeitig auf eigene Faust untergetaucht ist oder mit eigenen magischen Ressourcen abhauen wollte und das die Helden verhindern können.
von Jadoran
29.12.2017 11:14
Forum: Abenteuer & Kampagnen
Thema: Pimp my Eroberungsszenario
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Pimp my Eroberungsszenario

Kendraer ist kanonmässig ein ziemliches Nest - kopfzahlmässig und auch was die Befestigungen angeht. Die beschriebenen Helden müssten eigentlich taugen, um einen der typischen Schwachpunkte einer Stadt - ein Tor - im Morgengrauen handstreichartig einzunehmen. Ausser einer kleinen Kerntruppe der Nostrier, die die Stadt zurückerobert eingenommen haben, dürfte es dort kaum kampferfahrene Verteidiger geben, denn die Thorwaler haben meines Wissens nach die Bürger nicht zu Wehrübungen herangezogen, im Gegenteil.

Eine große Herausforderung - wenn es denn echte Helden sind - ist nach der Einnahme zu verhindern, das die Sieger erst einmal ordentlich die Geburtenrate ankurbeln und Ketchup an Boden, Wand und Decke verspritzen... oder gar im Andrenalinrausch die (großteils hökzerne) Stadt abfackeln. Dann hat man nämich auf Jahre nichts mehr, aus dem man Steuern pressen kann.
Damit meine ich jetz weniger, herum zu rennen und Alrik Alrikson daran zu hindern, Alrike zu vergewaltigen, nachdem er ihren Mann und - weil gerade so gut im Schwung mit der Axt, auch gleich die Oma dazu, erschlagen hat, sondern allgemein für Disziplin. Man will schliesslich die Stadt erobern und nicht einfach zerstören.

Wenn man das Tor gebrochen hat, ist das eigentlich ein guter Zeitpunkt, Übergabeverhandlungen zu machen (Kapitulation gegen Bedingungen) - die Stadt ist dann nicht mehr zu halten.

Aber wenn ihr es gritty mögt, kannst Du natürlich auch genau so ein Massaker anrichten um zu zeigen, wie lustig Krieg für die Bevölkerung ist. Und wenn Helden sich tatsächlich im Adrenalinrausch selber aufführen wie die Axt im Walde, dann ist das eben was, was fortan zu ihrer Bio gehört.

Nach der EInnahme wird es auch kompliziert. Wie geht man mit gefangenen Rebellen um, mit in der Zwischenzeit angeblich oder tatsächlich vorgefallenen Repressionen gegen die thorwalsche Bevölkerungsminderheit oder gar thorwalschen Kollaborateuren (Alrik Arikson, der Alrike Fischkopf bei sich versteckt hat, die als Weibelin der Bürgermiliz und Aufrührerin gesucht wird, und die beide prompt verraten wurden...) etc. etc.