Eulenspiegel hat geschrieben:Die Frage ist nicht, ob es diese Freiheit gibt. Die Frage ist, ob es diese Freiheit auch zukünftig geben sollte.
Heißt du wärst auch einverstanden dass ein französischer Konzern von seinen Mitarbeitern in der deutschen Niederlassung verlangt französisch zu sprechen, auch in privaten Konversationen?
Immerhin sollte man ja mit den Leuten (also auch mit dem französischen Management, selbst wenn man nicht mit ihm reden will) kommunizieren können, auch in den Pausen, am besten in der gesamten Freizeit. Sprachbarriere weg, fertig.
Plädierst du etwa dafür dass wir die persönliche Sprachfreiheit im privaten Gespräch abschaffen?
Du siehst dass man gerade mit sowas, Menschen vorzuschreiben wie sie wo zu reden haben, und zwar nicht in ihrer Funktion für die sie angestellt sind (oder die sie als Schüler grade ausüben, also im Unterricht), sondern in den Pausen und damit privat, ein Fass aufmacht, das man (zumindest ich) vielleicht nicht aufmachen will!
In internationalen Schulen werden sie vielleicht dazu angehalten (positiv motiviert) englisch zu sprechen, aber sie sind nicht vom Staat dazu verpflichtet. Es ging um die Verpflichtung deutsch zu reden. Außerdem sind internationale Schulen da ein schlechter Vergleich, das Publikum ist da in der Regel ein ganz ein anderes!
Letztendlich gilt, dass Vertrauen immer auf Gegenseitigkeit beruht.
Und inwiefern vertraut ein Staat seinen Bürgern wenn er sie minutiös überwachen will?
Du kannst dem Staat gerne unter Generalverdacht stellen. Allerdings musst du dann damit leben, dass der Staat dich auch unter Generalverdacht stellt.
Der Staat versucht gerade ständig alle unter Generalverdacht zu stellen, meine Skepsis ist hier nur die Reaktion darauf. Würde der Staat mir vertrauen, hätten wir diese Diskussion ja gar nicht, weil dann würde er auch nicht versuchen meine private Freiheit zu beschneiden, oder mich zu überwachen.
Allerdings sehe ich in der Vorschrift, dass Kinder in der Schule eine einheitliche Sprache sprechen (von mir aus auch gerne englisch), kein großes Missbrauchspotential.
Beispiel siehe oben. Klar, solangs "die anderen" betrifft sieht man darin kein Problem. Dreht mans mal um, und die eigenen Kinder werden dazu verpflichtet türkisch zu reden, weil 60% der Kinder in der Schule das als Muttersprache haben, und man ja Sprachbarrieren abbauen will, sieht die Sache vielleicht schon anders aus ... (aber dann sind die Rechte für den Staat schon erteilt ...)
Dass die Grünen ein Problem mit Rechten bei der Polizei haben, ist verständlich.
Allerdings gibt es auch viele Aktionen der Polizei, die nichts mit rechts zu tun haben, aber trotzdem von den Grünen kritisiert werden.
Richtig, ich sagte ja, der Reibebaum. Das muss nicht immer Sinn machen sich an dem zu reiben, aber tun tut mans trotzdem gern wenn man einen hat
.
Eulenspiegel hat geschrieben:Grundsätzlich sollte doch gelten, dass jeder, der in einem Land dauerhaft lebt, die Sprache des Landes beherrscht.
Richtig, man sollte verlangen dass mindestens eine der Amtssprachen beherrscht wird. Allerdings ist das was anderes als jemand vorzuschreiben dass er im privaten Kontext eine bestimmte Sprache zu verwenden hat.
Muss jemand privat und auf öffentlichen Plätzen Deutsch sprechen um integriert zu sein? nö, sicher nicht. Muss jemand am Amt in der Lage sein in einer Amtssprache zu kommunizieren? Auf jeden Fall.
Das sind aber 2 verschiedene Dinge, das eine ist dass im Unterricht die Kinder in der Lage sein müssen deutsch zu reden, aber in den Pausen? Soll jeder machen was er will.
Wegen der Polizei, sry, aber es ist so. Ich kenn Mitarbeiter in Polizei, Bundeskriminalamt und Innenministerium. Das ist kein Geheimnis. Man kann sich wenn man will auch die Wahlergebnisse anschauen in Sprengel wo daneben Wohngebäude für Polizisten sind (zB hier
https://kurier.at/chronik/wien/polizist ... 02.081.484). Und wie gesagt, ich finde es auch verständlich, das ist nichts was ich der Polizei, oder den Polizisten anlaste, aber es ist so.
Ich finde die Polizei macht in Österreich gute Arbeit, insbesondere wenn es doch mal zu Tragödien kommt wo Polizisten umkommen, zuckt unsere Polizei nicht gleich aus, sondern handelt in der Regel sehr besonnen. Ich mag die österreichische Polizei, aber abzustreiten dass ein Großteil der Polizisten rechts ist muss man deswegen ja trotzdem nicht. Ist halt so. (gibt aber gerade deswegen natürlich ein super Ziel ab für die Grünen).
Polizisten sind aber keine Heiligen, Übergriffe gibt es immer wieder, Fehlplanungen, übermäßiger Einsatz von Härte, Überschreitung von Kompetenzen etc. Das passiert natürlich bei der Polizeiarbeit, und man sollte sich drüber auch echauffieren. Und zwar nicht um die Polizei als ganzes zu diffamieren, sondern um ihre Qualität zu heben. Man muss auch bei der Polizei jene aussortieren die für den Job nicht geeignet sind. Vor allem der Polizei und deren Ansehen zu liebe, und weil es sich um eine Position ausgestattet mit besonderen Rechten handelt.