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von Andwari
24.02.2018 19:25
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Thema: Almadanische Blutrache
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Almadanische Blutrache

@Thorstor Ansgarson
Das ist der "normale" Ablauf, der einerseits bei wenig taktisch kämpfenden Gruppen aus Zeitgründen selten eingehalten wird (alle in umgekehrter Ini-Reihenfolge Aktionen ansagen und dann in richtiger Ini-Reihenfolge ausführen) und andererseits durch die SFs Aufmerksamkeit und Kampfgespür explizit über den Haufen geworfen wird.

Wenn Gegenhalten im Spiel ist, kommt noch mal ein Aktionen-umwandel-freier Mechanismus hinzu, der dann zwar etwas von der Ini-Differenz beeinflusst wird, aber eben auch maßgeblich vom jeweiligen AT-Wert (d.h. hier wird der AT-Wert stärker gewichtet als sonst, man hat nicht nur eine parierbare erfolgreiche AT, sondern ggf. eine AT-Qualität die bei beidseitig gelungener AT den Ausschlag gibt).
von Andwari
24.02.2018 18:06
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Almadanische Blutrache

@Hammerschlag
Nicht nur "Der Berg" kann so was - die Voraussetzungen sind SF Wuchtschlag->Niederwerfen->Hammerschlag, von den Eigenschaften also MU15 und KK12 und unverbilligt 500 AP in dieses "kräftig zuschlagen". Das ist im Vergleich eher wenig an Anforderungen - und wohl für kaum einen ernstzunehmenden Kämpfer eine Hürde.

Die Manöverauswirkungen sind hier massiv - besonders wenn man als aufmerksames Kerlchen hier für eine missglückte gegnerische AT keine PA-Absicht erklären und damit direkt auf einen dann relativ risikoarmen Hammerschlag umschwenken kann - das war mMn von den Regelwerkmachern wohl eher nicht beabsichtigt, ist aber halt eine mögliche Auswirkung des insgesamt unglücklichen Ini-Gehampels hier: der mit der höheren Ini (Almadani) hat gar nix davon, dass ein Gegner zuerst ansagen müsste, wenn beide "aufmerksam" sind - er handelt zuerst und ist im hier geschehenen Versagens-Fall der Gelackmeierte, kriegt entweder umgewandelt 2 AT ab oder eben einen Hammerschlag, ohne dass die "2 Aktionen in einer" dem Hammerschläger nachteilig werden. Man könnte das "kitten", wenn der Angegriffene seine Absicht, gegen eine AT defensiv zu agieren erklären müsste, bevor die gewürfelt wird - schon wäre ein Hammerschlag in derselben Runde unmöglich - was bei Ochsenherde allerdings wenig ausmacht, da ist ein massiver WS ja möglich und auch tödlich.
von Andwari
24.02.2018 11:49
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Almadanische Blutrache

@Laske Hjalkason
Ich denke, nicht nur der Spieler hat die Regelmechanik unterschätzt - sondern auch der SL. Ich fände es auch gut, daraus Chancen zu entwickeln - aber eben nicht eine Argumentationslinie:
- "Duelle sind nur nicht-tödlich gesellschaftlich akzeptiert"
- der SC hat also massiv gegen Konventionen gehandelt
- jetzt hagelt es Konsequenzen
...

Ich sehe sowohl "Tod beim Duell" als nicht allzu außergewöhnlich und wohl z.T. gesellschaftlich akzeptiert an (vgl. die teilweise extremen Ausführungen zur Zwölfgöttertjoste). Das ist nicht nur auf "Unfall beim Duell" beschränkt, sondern manchmal auch Absicht und für die überlebenden Beteiligten/Hinterbliebenen auch Chance. Immerhin ist ein Offiziersposten samt nachrückenden Beförderungen frei geworden, verschiedene Leute (jüngere Geschwister o.ä.) können unverhofft erben ...

Es ist sehr aufwändig, die Auswirkungen auf einen SC und eine ganze Heldengruppe darzustellen, wenn die nicht schon vorher intensiv in ein soziales Geflecht der Gegend integriert waren - ein fremder Kämpfer der eine wichtige Person (aus rechtfertigbarem Grund und in akzeptierter Form) erschlägt, wird vmtl. gut daran tun, einige Dörfer weiter zu reisen statt sich genau hier niederlassen zu wollen - ihm fehlt einfach der Hintergrund, wer mit wem warum verbandelt ist.

"Duell" als generell nicht-tödlich festzusetzen ist angesichts der Regelmechanik, der miesen Abgrenzung (zwischen "zweites Blut" und "drittes Blut" liegen oft nur 5 LeP, je nach Fähigkeit des Heilers) darin und angesichts einem Aventurien, in dem es auch anderweitig nicht langweilig wird, echt schwierig.
Irdische Vorbilder, etwa die Duell-Mode des späten 16ten und frühen 17ten Jhdts (Italien, Frankreich, vgl. "Die Drei Musketiere" für deren Spätzeit incl. schon erfolgtem und zunehmend durchgesetztem obrigkeitlichem Verbot) waren oft tödlich und in Aventurien gibt es verschärfend eben keine Obrigkeit, die seit über hundert Jahren intensiv an einem staatlichen Gewaltmonopol arbeitet.
von Andwari
24.02.2018 11:27
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Almadanische Blutrache

@Laske
Nehmen wir weniger brachiale Waffen und weniger hohe Ansagen an: Wenn ein Kontrahent mit dem dritten Treffer durch die Waffe eine Wunde irgendwo kriegt, hat der noch vor sich:
- W6 SP bei allen Zonenwunden Brust/Bauch, und evtl viel schlimmer wenn das "dritte" Wunden sind (mehr SP, Blutverlust)
- 2W6+4 SP(A), also im Mittel 5½ echte TP durch den Sturz vom Pferd, den man wohl kaum noch per Manöver wird abfangen können.

Wenn also schadensträchtige Waffen, Ansagen und Rüstungsschutz entsprechend gewählt sind, ist man mit 20-25 Rest-LeP vor dem dritten Treffer nicht völlig gefeit dagegen, hinterher mit <0 dazustehen. Dazu müsste man schon in Dose und mit solchen Waffen/Ansagebeschränkungen antreten, dass man quasi keine Wunden kriegen wird.

Das ist ja auch eines der starken Argumente für Zweihänder & Co. = die liegen im Schaden so deutlich über üblichen Rüstungen, dass man viele Wunden schlägt und Option auf Doppelwunden hat.
von Andwari
24.02.2018 10:59
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Almadanische Blutrache

@Vastin
Nein, ich habe nicht vergessen, dass der Almadaner nach seiner (selbstgemacht) verbockten AT den Hammerschlag erschwert parieren durfte - aber er durfte parieren. Wer so riskant kämpft, d.h. hohe AT-Erschwernisse ansagt, ist in Gefahr.

Warum soll "Hammerschlag" geächtet sein, wenn man andererseits hohe WS-Ansagen der Gegenseite als göttergegeben hinnimmt? Der Almadaner hat doch offensichtlich mit seiner AT auch "Schaden machen" wollen (oder was wäre sonst eine im Reiterkampf zulässige AT-Aktion, wenn das ein Versuch zum Entwaffnen war mit der Absicht, hinterher alles bei einem Kamillentee zu besprechen, nehme ich alles zurück). Der Almadaner hatte ja vmtl. auch nicht nur ein Brotmesser (wenn, war das ein Fehler). Mit Ochsenherde auf "drei sichtbare Treffer" zu Pferd zu kämpfen ist ggf. härter als "aufs zweite Blut" (=Kampfunfähig). Denn hier kann man schon auf den ersten Treffer kampfunfähig sein, stürzt dann vom Pferd und es wäre mit derartigen IT-Regelungen dann eben eine Option "aufs dritte Blut" = absteigen und noch mitgezählt zweimal mit der Ochsenherde draufsemmeln.

Die beiden Kontrahenten haben sich ja nicht zu einem "freundschaftlichen" pro-forma-Duell verabredet. Wenn die sich umbringen wollen, nur zu. Denn genau dafür trifft man sich im kleinen Kreis - weil beide Seiten eine langjährige Fehde vermeiden wollen und beide Seiten nicht irgendein Gericht für ihren Streit anrufen wollen = es ist nun mal Vorrecht ehrenhafter Personen, sich gegenseitig ohne externe Einmischung totzuschlagen.

Wenn man diesen Duellverlauf als "eigentlich zu vermeidende Situation" sieht, sind die anderen Beteiligten (Sekundanten, Arzt, Schiedsrichter usw.) mindestens so zu kritisieren wie der überlebende Kontrahent. Denn die haben das Duell so lange mit den Randbedingungen laufen lassen, bis es zu spät war. Wenn ein berittenes Duell mit Ochsenherde ansteht und beide auf jeden Fall überleben sollen - warum steht dann kein Heiltrank-Fass und keine Wundsegen-Kompanie bereit? "Drei Treffer" mit Ochsenherde werden ganz ohne Ansagen und auch bei dicker Rüstung sehr häufig zu x-fachen Verwundungen und <0 LeP, also ohne sehr kompetente Hilfe sterbenden Kontrahenten führen.
von Andwari
21.02.2018 19:11
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Almadanische Blutrache

@Vastin
Nach der vergeigten AT des jetzt verblichenen Almadaners konnte dieser einen Hammerschlag ganz regulär parieren - ich unterstelle, dass der entsprechend ausgerüstet war und nicht gerade ein Florett zu Pferde führte.
=> Da ist weder eine besonders hinterhältige DSA-Mechanik dabei, noch wird man die fraglichen Sekundenbruchteile von der nicht vorhandenen Beobachtertribüne als solche gesehen haben: Einer haut daneben, der andere trifft voll und man hört Knochen bersten.

Dass jemand, der mit Ochsenherde zum Duell erscheint, nicht nur ein wenig schaukämpfen will, sondern eine möglicherweise tödliche Absicht hat, ergibt sich schon aus der Waffenwahl - und diese wurde eben akzeptiert = da liegt ggf. der Fehler, nicht im einzelnen Manöver. Einen dritten Treffer mit der Ochsenherde zu er- und überleben ist keine Festlegung auf ein mindertödliches Duell. Die hätten genauso mit scharfen Lanzen reiten oder sich auf zwei Hügeln positionieren und mit Rotzen beballern können = da kann man sterben, auch wenn niemand ehrenrührig "schummelt". Kräftig zuschlagen gehört bei der Ochsenherde zum typischen Bild.
von Andwari
19.02.2018 19:00
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Almadanische Blutrache

@Salix
Schließt sich das wirklich aus? Wenn Duelle aufs Zweite Blut (Kampfunfähigkeit) "normal" sind und die Duellanten kein anderes als das DSA-Regelwerk benutzen, gehen da viele Leute drauf. Genau wie bei den Pervalschen Turnieren oder bei der Zwölfgöttertjoste, dem zweifellos rondragefälligen und bluttriefenden Spektakel zur Bestimmung des krassesten Totschlägers.

"Hammerschlag" lässt sich als Manöver kaum fassen - das ist halt super-doll-zuschlagen, nicht mehr oder weniger. Kein Stich in den Rücken, oder irgendein Nachsetzen gegen einen vllt. gerade taumelnden Feind = dass da hinterher so viel Blut spritzt, ist Berufsrisiko und kein Fehler des Angreifers. Ein besserer oder von den Göttern begünstigterer Gegner hätte halt pariert. Die beiden haben eine Duellform gewählt, in der sowieso kein Schiedsrichter o.ä. eingreifen kann - man kann auch einfach nach einem Treffer bewußtlos vom Pferd fallen und sich den Hals brechen.

Man kann natürlich für sein Aventurien auch eine Entsprechung zu sehr wenig tödlichem "studentischem Fechten" als Duellform finden - das ist aber mMn nicht zwingend und eben nicht die einzige Form. Wenn zwei Adelige sich gegenseitig totschlagen wollen, ist "Duell" (mit entsprechenden Vereinbarungen, Waffenwahl usw.) der passende Rahmen. Genau danach sieht es hier doch aus, sofern der Almadani nicht im Hemd mit horasischem Florett antrat.
von Andwari
19.02.2018 18:34
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Almadanische Blutrache

... und so schlugen sie munter mit der Ochsenherde aufeinander ein, bis einer unvermittelt zermalmt darniedersank.

- Ochsenherde ist eine brachiale Kriegswaffe, die dem Gegner direkt sagen soll: "Ich mach dich fertig"
- wer behauptet, die sei "unritterlich" soll das mal mit Herzog Waldemar ausdiskutieren - vmtl. dürften für "echte" Ritter Kettenwaffen eine sehr beliebte Wahl nach dem Lanzenangriff sein. Wir schauen ggf. noch mal Ivanhoe.
- ob es stilvoll ist, bei einem Duell solche Waffen einzusetzen oder nicht, kommt auf die Umstände an. Man kann hier unterstellen, dass beide Kämpfer das weniger als formale Wiedergutmachung sahen, sondern als Gelegenheit den anderen zu Klump zu hauen.
- typisch almadanisch ist die Ochsenherde sicher nicht.
- welche Waffe führte denn der Almadani?

Bei dem Thema Waffenwahl nachzutreten, ist allerdings unfein - sowohl der Tote als auch die Sekundanten/Schiedsrichter/wasauchimmer im Umfeld des Duells haben das akzeptiert - d.h. der ganze Kreis der Beteiligten fand das O.K. - da haben Dritte hinterher wenig zu melden.

Ein faires Duell unter ebenbürtigen Gegnern ist dafür gedacht dass man eben nicht alle Freunde und Verwandte in eine blutige Vendetta hineinzieht. Das heißt nicht, dass es ausgeschlossen ist, dass die Liebsten des Verblichenen den Totschläger am liebsten tot sehen wollen - aber das Duell als standesgemäß breit akzeptierte Abhilfe gegen Beleidigungen usw. baut da eigentlich ordentliche Schranken auf. Der beleidigte, jetzt tote Almadani hat ja selbst schon entschieden, eben nicht in Richtung Fehde (Querella) zu gehen, sondern eben ein Duell gesucht.

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