Robak hat geschrieben:Es ist aber ein sehr unheldenhaftes Verbrechen.
Natürlich. Aber wenn man einen weitbekannten Held als nicht so licht charakterisieren will, wie die Barden einem erzählen wollen, ist sowas eine Möglichkeit. Soweit ich das in Erinnerung habe, sieht Raidri das ja als Strafe für den Diebstahl und als Entschädigung für von ihr "versprochene" und entgangene Freuden. Natürlich eine höchst dubiose Sichtweise, aber gar nicht mal unpassend für einen überheblichen, adligen "Schwertkönig".
Diesen Charakterzug muss man ihm nicht geben, aber völlig unpassend finde ich das auch nicht. Auch sonst ist Raidri ja nun nicht die allermoralischste Instanz - wie er teils selbst selbstkritisch bemerkt.
Während das erschlagen von Feinden zum täglichen Handwerk eines Helden gehört und man es als Leser dann durchaus verzeihen kann wenn der Held mal jemanden falschen erschlägt (siehe Maraskanische Zwillinge) ist das bei einem solchen Verbrechen nicht der Fall.
Ich meinte nicht das Erschlagen von Feinden im Kampf, auch wenn man da - siehe eben die Zwillinge, das hatte ja, zumindest im Nachhinein auch ein gewisses Dilemma - auch unterscheiden kann. Ich meinte schon unnötiges Töten. Etwa, wenn jemand wen in einem Wutanfall (Jähzorn) erschlägt. Das ist natürlich ein düsteres Makel, aber die Geschichten sind voll solcher nicht immer leuchtenden Helden.
Der Punkt ist die eindeutige moralische Wertung des Verbrechens. Für das Töten von Menschen gibt es (mal mehr mal weniger passende) Rechtfertigungen. Für Folter gilt ähnliches. (Beide male sowohl bezüglich der irdischen gesellschaftlichen Normen als auch bezüglich üblichen Heldenverhaltens). Eine Vergewaltigung hingegen ist weder in irdischen Normen noch den aventurischen Heldennormen irgendwie akzeptabel.
Ich will hier keine ethische Diskussion lostreten, aber für Folter wird es meist auch sehr eng. (Und nein, ich rede nicht von der "Folter" durch Androhung von Folter oder so ...) Sie wird in Geschichten oder im Rollenspiel meist durch die Bösartigkeit des Gegenübers und oder die Notwendigkeit für die gute Sache gerechtfertigt, aber an sich ist sie einfach eine echt fiese Angelegenheit und schlicht nicht heldisch.
Und das Zusammenschlagen habe ich auch nicht umsonst erwähnt. Bei DSA oder generell in der Fiktion haben Raufereien ja oft eine irgendwie lustige oder harmlose Konnotation (siehe Thorwaler), aber jemanden in einer Tavernenschlägerei oder weil er nicht das macht, was der Held will, auf 0 AuP zu kloppen, ist schon übelstes Zusammenschlagen. Ähnliches gilt für Angriffe mit der Waffe, auch wenn sie gar nicht zum Tode führen sollen.