R120: Das Ferdoker Pergament

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Olvir Albruch
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R120: Das Ferdoker Pergament

Ungelesener Beitrag von Olvir Albruch »

Dieser Thread dient zur Diskussion der Inhalte des im Februar 2010 erschienenen Romans Das Ferdoker Pergament von Florian Don-Schauen.

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Das Ferdoker Pergament
Vielleicht hast du Erfahrungen mit diesem Roman gemacht, die du mit anderen Usern teilen möchtest, hast Fragen oder Meinungen zum Buch. Dieser Thread ist zur Sammlung dieser Informationen und Themen gedacht.

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Theaitetos
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Re: R120: Das Ferdoker Pergament

Ungelesener Beitrag von Theaitetos »

Der Roman selbst war nicht schlecht, auch wenn er viele Mängel aufweist. Der Anfang war gut, es gab sehr interessante und spannende Stellen, aber auch sehr schlechte. Zu letzteren gehörten mEn das jeder der jungen Diebe Lesen & Schreiben konnte, dass der Protagonist tatsächlich des öfteren mit Phex redet, und auch die Geschichte mit der Feenholden, die ihn rettete war zu viel des Guten - da reichte die Rettung im Efferdtempel und die Schildkröte unter Wasser um den Vorteil "Feenfreund" darzustellen. Allgemein wirkt der junge Dieb irgendwie mitgeschleift, wird ständig von jemandem behütet oder gerettet und selbst bringt er wenig zu stande; der Dolch ist dabei noch als positiv zu erachten.

Gefallen haben mir die Darstellung einiger Charaktere, insbesondere im Havenaer Fürstenpalast - lediglich die Diskussion zwischen der Hesindegeweihten und Kaiser Hal war fragwürdig. Am liebsten waren mir die Hellseherin und ihr Diener, die beide den Roman für mich noch angenehm machten.

Ob der Roman seiner Bestimmung als Einsteigerroman gerecht wird, weiß ich nicht zu sagen. Für mich sind es daher 2 Punkte, mit ein wenig Arbeit daran hätten es auch leicht 3 werden können.
Zuletzt geändert von Theaitetos am 29.04.2010 16:45, insgesamt 1-mal geändert.

Jolinar
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Re: R120: Das Ferdoker Pergament

Ungelesener Beitrag von Jolinar »

In einigen Punkten gebe ich Theaitetos Recht. Tugol und seine Magierin haben mir als Charaktere auch am Besten gefallen.

Dass die jungen Diebe lesen konnten, fand ich weniger schlimm. Ich dachte sogar mich dunkel erinnern zu können, dass Cusmina nicht lesen konnte... kann mich aber täuschen. Wie dem auch sei, schlimm finde ich es nicht, da diese "jungen Diebe" ja die Elite der Diebe unterstützen sollen und damit auch ausgesuchte Diebe sind.

Die Feenholde und auch der Vorfall im Efferdtempel waren mir ebenfalls etwas zu viel des Guten. Man kann es mit diesen plötzlichen und unvorhergesehenen Hilfen auch übertreiben. Den Dolch finde ich witzig.

Wovon ich (wieder mal) sehr enttäuscht bin, ist das Lektorat! Wieder sehr viele Rechtschreibfehler und der Autor hat sich hin und wieder mit den Namen vertan... das hat stellenweise für Verwirrung gesorgt. Erst wollte ich das gar nicht schreiben, und hab schon an mir selbst gezweifelt, weil ein solcher Fehler ja eigentlich nicht passieren darf! Aber wie ich mittlerweile mitbekommen habe, ist das auch Anderen aufgefallen...

Sehr schade die Fehler, weil eigentlich ist der Roman ganz nett und spannend.
Zuletzt geändert von Jolinar am 02.05.2010 20:08, insgesamt 2-mal geändert.

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Dr. Arca
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Re: R120: Das Ferdoker Pergament

Ungelesener Beitrag von Dr. Arca »

Ein sehr enttäuschendes Buch.

Die Fehler beginnen damit, daß Invher als Ehefrau Cuanus genannt wird, obwohl das Idra ist - weder Autor noch Lektorat ist dies aufgefallen (was man wenigstens vom Autor hätte erwarten können), wie auch etliche andere Fehler, z.B. werden Casmina und Mora des öfteren verwechselt.
Die Frau von Sperberling, die als extrem korrekt und genau beschrieben wird, verballhornt den Helden 'Gwidion' zu 'Kirion' - aber alle anderen Namen kann sie sich korrekt merken.

Der 'Held' Gwidion ist nach der Art seiner Darstellung nicht mal ein guter Dieb; er humpelt, kann nicht kämpfen und wird ständig nur als 'Ablenkung' benötigt, damit seine fähigen Freunde stehlen können.Meisterinformationen: Trotzdem entkommt er seinen Häschern (u.A. mit einem fähigen Magier) immer um Haaresbreite, oft sogar mit göttlicher (oder magischer) Hilfe und kann sich sogar ans das feindliche Lager schleichen, um ein Gespräch mitzuhören - obwohl er durch sein Humpeln ungeschickt im Schleichen ist.
Insgesamt ein sogar für Powergamer unwahrscheinlicher Charakter.


Die 'Bösen' mit ihrem Magier schaffen es, ihm dicht auf den Fersen zu bleiben und ihn durch ein Sumpfland mit mehreren Tagen Vorsprung zu verfolgen, erkennen aber nicht, daß er sich einmal im feindlichen Lager befindet - ca. 5 Meter von den Antagonisten entfernt, um ein Gespräch zu belauschen.Meisterinformationen: Dazu kommen noch die undurchsichtigen Zaubersprüche (womit finden sie die Spur von Gwidion?) sowie die Tatsache, daß z.B. in einem Praiostempel sogar Mirakel von Phex nicht funktionieren (ein Vergleich; kommt nicht im Buch vor), wohl aber eine Flammenlanze im Tempel des Efferd (was wiederum im Buch vorkommt). Man sollte meinen, daß der Gott Efferd Flammenmagie in seinen Tempeln verhindern kann.

Streckenweise war das Buch eine Qual, weil sich die Verfolgungsjagd zu lange hinzog, zudem wurden gute Szenen verschenkt; manche Anmerkungen waren unnütz, da es durch den Aufbau der Beschreibungen klar war, daß die Verfolger die Bösen sind, die keine Moral kennen denen ein Leben nichts bedeutet und sie mit dem 'einfachen Volk' umspringen können, wie sie wollen (da sie von Stand sind) - also warum wird im letzten Teil des Buches nochmal erwähnt, daß der Oberfiesling die Tochter des Bürgermeisters eines Dorfes als Bettwärmer braucht - vor allem, da es nicht weiter erwähnt wird?
Die Szene hatte im Buch nichts verloren.

Meisterinformationen: Zu guter Letzt der Showdown - nachdem man sich verkrampft durch das Buch (das fast epische Ausmaße hat) gelesen hat, kommt der Showdown auf den letzten drei Seiten - die Bösen beschwören das (drachische) Untier, das Untier wird nicht beherrscht und tötet (fast) alle Anwesenden, begonnen mit dem Oberfiesling. Einfach totgebissen. Danach sind die anderen dran.
Die 'Guten' entkommen natürlich, kurz bevor das sehr schnelle Untier den Beschwörungsraum zerstört und alles unter Trümmern begraben wird - natürlich auch der ewig langsame, weil humpelnde, Dieb Gwidion.
So etwas ist kein Showdown, sondern einfach nur schlecht.


Nach all den Qualen des Protagonisten und der Helfer durch die Antagonisten hätte sich zum Schluß ein furioses Finale ergeben können und sollen, was es aber nicht tat.

Alles in allem ein schlechtes Buch - der Held hat zuviel göttliche Hilfe, alle anderen zuwenig,, das meiste der Beschreibungen ist eine (sumpfige) Verfolgungsjagd und das Finale befindet sich (den schlechten Epilog ausklammernd) auf den letzten drei Seiten. Das Buch hätte gut sein können, aber es wurde zuviel Platz verschenkt für unnütze Beschreibungen und das Lektorat hätte besser arbeiten können und sollen; angefangen mit Idra/Invher und Mora/Casmina. Den Rest spare ich mir.
Schade nur, daß das Buch so teuer ist.
Zuletzt geändert von Dr. Arca am 11.05.2010 17:41, insgesamt 1-mal geändert.

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Talasha
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Re: R120: Das Ferdoker Pergament

Ungelesener Beitrag von Talasha »

Das Buch hat für mich eher etwas von einer Sehenswürdigkeiten-schau als von einem "richtigen" Roman.

Der Autor wollte wohl einfach einmal zeigen was es so in Aventurien gibt, das zieht sich vom Dieb mit Feenblut und Dolch mit "Untermieter" darin über den Diener mit seinen Haustierkumpels bis hin zum Mandrake zum Schluss hin.

Der Diener und seine Magische Ermittlerin retten für mich so ein bisschen das Buch, aber mehr wäre schon besser gewesen.

Wenigstens bringt es ein bisschen Glanz in das PC-Spiel, ohne die Zusatzinformationen hätte man das Gefühl gar nichts wichtiges getan zu haben.
Zuletzt geändert von Talasha am 09.06.2010 19:11, insgesamt 4-mal geändert.
Sir Isaac Newton ist der tödlichste Bastard im ganzen Weltraum!

BruderK
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Re: R120: Das Ferdoker Pergament

Ungelesener Beitrag von BruderK »

Ich habe mich beim Lesen des Buches gut unterhalten gefühlt. Und das ist für mich das Wichtigste! Der spannungsbogen wird insgesamt über das Buch aufrechterhalten, auch wenn gerade am Anfang durch das ständige Hin- und Herspringen in den Zeiten, Orten und Personen die Zusammenhänge nicht all zu schnell klar werden.

Tugol war für mich DER Charakter des Buches. Er hat eine charmant, witzige Art und Weise mit den Eigenheiten der Magistra umzugehen, die nur noch von seinem Verhältnis zu den Tieren übertroffen wird

Im Gegensatz zu den Vorrednern fand ich einen besessenen Dolch Meisterinformationen: (der einen Noop wie einen Assassinen kämpfen lassen kann und beinahe tödliche Verletzungen heilt) mehr übertrieben als die Feenwesen, die für mich in Albernia einfach deutlich ins Setting gehören (und somit nach meiner Einschätzung auch nicht zu viele waren).

Für mich zählt Das Ferocker Pergament eindeutig zu den besseren DSA-Romanen und erhält deshalb klare 4 Punkte!

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Der löbliche Pilger
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Re: R120: Das Ferdoker Pergament

Ungelesener Beitrag von Der löbliche Pilger »

Vorab: Der Roman bekommt von mir "nur" 4 Punkte. Positiv hervorzuheben ist nämlich eine ganze Menge. Aber hierzu im Einzelnen:

+ Der Schreibstil ist relativ einfach gehalten, aber dennoch hat man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, der Autor hält seine Leser für Kinder. Die Balance zwischen verständlichen aber dennoch interessantem Formulierungen gelingt der Autor nahazu über die gesamt Länge des Buches.

+ Die Perspektivwechsel dienen der Geschichte. Zu Beginn des Buches haben mich die Häufigen Perspektivwechsel etwas verstört, da man noch keinen Zusammenhang zwischen den Erzählsträngen erkennen konnte. Umso größer wurde dann allerdings die Freude beim Lesen, als man die Schnittstellen erkannte und mehr und mehr zusammenfloss. Wie es der Autor geschafft hat, beinahe immer die Person als Erzähler herauszudeiuten, aus deren Sicht die Ereignisse am stimmungsvollsten geschildert werden konnten, ist besonders lobend hervorzuheben.

+ Die Beschreibungen der Orte in der Handlung sind allesamt sehr stimmungsvoll. Ob es sich um Havena, Albenhus, Elenvina oder auch die einzelnen Landschaftsabschnitte handelt, in denen sich die Charaktere bewegen, der Autor schildert diese wirklich äußerst plastisch. Insbesondere natürlich Havena, wo sich über die Hälfte des Romans abspielt.

+ Die meisten Protagonisten sind glaubwürdig. Ihr Antrieb und ihr Wirken wird spätestens im Verlauf der Handlung plausibel. Auch Veränderungen der Charaktere nimmt man dem Autor ab. Meisterinformationen zu: "": Einzig der von vielen so gemochte Tugol und die Magistra störten diesen Eindruck ein wenig auf Grund der eindimensionalität ihrer Darstellung über weite Strecken des Buches.

+ Das Buch ist einfach spannend! Der Autor vollführt relativ häufig Handlungssprünge von einem Erzähler zum nächsten. Zunächst ärgert man sich noch darüber, da man gerne wissen würde, wie die Handlung weiter geht, aber dann steckt man wieder tief in dem neuen Erzählstrang drinnen und lässt sich von den Überlappungen und Zusammenführungen überraschen.

- Es finden für meinen Geschmack wirklich zu Häufige Namensverwechslungen durch den Autor statt (grob geschätzt sicher 5-6 mal). Besonders ärgerlich ist das dann, wenn beide betreffenden Charaktere auch wirklich in diesem Erzählstrang vorkommen und man die Verwechslung zunächst nicht bemerkt.

- Gegen Ende des Buches wurden es mir zu viele der mystischen Erklärungen und Rettungen.

Ohne meinem Vorredner "Dr. Arca" hier im Forum zu nahe treten zu wollen, aber ich habe nahezu alle seiner Kritikpunkte als entweder nicht haltbar oder für mich irrelevant empfunden.

1.) Mag sein, dass der ein oder andere DSA-Spieler allergisch reagiert, wenn im Buch etwas beschrieben wird, was nicht 100%ig passgenau zu dem ist, was man in irgendeinem Quellenband findet. (bspw. Invher/Idra) Allerdings stört das nicht mein Lesevergnügen. In dem geschilderten Fall habe ich es nichtmal bemerkt.

2.) Meisterinformationen zu: "": Frau Sperberling verwendet nicht auf Grund ihrer Vergesslichkeit den Namen "Kirion", sondern weil sie diesen unter Verwendung eines Zaubers von einem toten Hehler so erfährt.

3.) Gwidion ist zu Beginn des Buches ein durch und durch unsicherer Charakter, der im Verlauf der Handlung jedoch mehr und mehr zu Stärke findet. Vor allem auch in Form von Selbstvertrauen. Seine körperliche Nachteile wirken sich vor allem auf dessen Laufgeschwindigkeit aus. Auch die anderen von meinem Vorredner geschilderten "Mängel" sind im Buch situativ erläutert und wurden von mir nicht als unpassend empfunden.

4) Die Erwähng, dass der Adlige eine Dorfschönheit als "Bettwärmer" ordert, fand ich nicht unpassend. Es gab gut den Eindruck wieder, wie machtlos man "draussen" gegen derlei Forderungen ist und brauchte auch nicht wirklich wieder aufgegriffen zu werden.

- Mein größter Kritikpunkt an dem Buch ist jedoch der folgende: Wie in beinahe jedem DSA-Roman wird auch hier das Ende viel zu kurz und schnell abgehandelt. Man hat das Gefühl, der Autor hätte eine bestimmte maximale Seitenvorgabe und presst gegen Ende die Handlung in die wenigen noch verbliebenen Seiten hinein. Meisterinformationen zu: "": Insbesondere der aprupte "Endkampf" und der lieblos wirkende Epilog lassen den Leser ratlos zurück und sind schlichtweg unbefriedigend.

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Madalena
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Re: R120: Das Ferdoker Pergament

Ungelesener Beitrag von Madalena »

Ich fand den Roman sehr spannend. Ein herrliches Verwirrspiel, in dem viele verschiedene Gruppierungen in ein gemeinsames Chaos verwickelt werden und nur zu oft planlos aneinander vorbei irren. Trotzdem ist das ganze sinnvoll miteinander verwoben, und nimmt langsam Form und Sinn an. Ich fand es einfach gelungen: Dieses typische "Feuer", das Buch nicht aus der Hand zu legen, wissen zu wollen was passiert - das hat "Das Ferdoker Pergament" bei mir auf jeden Fall entfacht.

Sehr schön fand ich auch die liebevoll gestalteten Protagonisten, die allesamt ihre eigene Persönlichkeit mit Ecken und Kanten hatten. Außerdem war das ganze garniert mit vielen kleinen Andeutungen und Bezügen zu Drakensang2, die als Fan des Computerspiels nett sind, ohne dass dem Unkundigen deshalb irgendwas von der Hauptstory fehlen würde.

Natürlich gibt es auch berechtigte Kritikpunkte, die ich nicht unterschlagen will:

- Das Finale ging, wie schon gesagt wurde, relativ schnell über die Bühne, und zu viele Fragen blieben für mich unbeantwortet, allen voran was es mit diesem Meisterinformationen: Holz-Golem (?), auf sich hatte.
- Die Verfolgungsjagd durch die Seenlandschaft zog sich etwas, zumal mir nicht ganz klar war, wie Nebenthal es immer wieder geschafft hatte, Gwidion zu finden (obwohl er mehrmals seine Spur verloren zu haben schien).
- Neben den von anderen erwähnten Namensverwechslungen hat der Autor sich einmal auch mit den Datumsangaben verhaspelt (Meisterinformationen: Am 21. Efferd feiert Gwidion fröhlich mit seinen Freunden des gelungenen Diebeszug, später wird geschildert, wie er am 20. Efferd seine Mentorin Thoris vergiftet auffindet.
- Das übernatürliche Gedöns um Gwidion herum war mir definitiv zu dick aufgetragen. Der hatte gleich drei spezielle Extras (Meisterinformationen: Phexens Gunst, Feenerbe, Gump), von denen jedes einzelne schon ausgereicht hätte, um ihn zu etwas besonderem zu machen - und alle drei Extras wurden auch großzügig ausgeschöpft.
- Eine Abbildung des Ferdoker Pergamentes wäre sehr von Vorteil gewesen. Schließlich spielt es eine zentrale Rolle, und als Leser will man sich von Zeit zu Zeit wieder die "Prophezeiung" ins Gedächtnis rufen. Dazu wäre es wünschenswert gewesen, sie nicht im Fließtext suchen zu müssen, sondern an exponierter Stelle vor Augen zu haben. Und als dann gegen Ende nach verschlüsselten Geheimbotschaften zwischen den Zeilen gesucht wurde, hätte ich mir echt gewünscht, miträtseln und es mit eigenen Augen nachvollziehen zu können.
- Waren die Protagonisten, wie gesagt, toll ausgearbeitet, schienen mir die Antagonisten sehr eindimensional, vor allem der Klischee-Schurke Nebelstein.

Von meiner Seite aus 4 Punkte.

Nachtrag: Ich hab mal spaßeshalber versucht, das Ferdoker Pergament selbst zu entwerfen, und hätte es auch gerne online gestellt. Leider kann ich aber aus den angegebenen Vorgaben keinen sinnvollen Text konstruieren. Entweder ich verstehe da was falsch, oder der Autor hat ein wenig geschummelt.
Jede kann maskierte Superheld*in sein. Ihr müsst gar nicht 24/7 bereit stehen oder euer Leben in die Waagschale werfen. Die Maske reicht schon!

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Nightcrawler
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Re: R120: Das Ferdoker Pergament

Ungelesener Beitrag von Nightcrawler »

Eine Abbildung des Ferdoker Pergamentes wäre sehr von Vorteil gewesen.
Gibt es.:) Mit dem Zeichen drüber und allen anderen Besonderheiten des Textes. Vorne im im Umschlag.

Leider blieben wirklich viel Fragen am Ende offen, da quasi noch fast im Finale auf einmal Schluss war.

Im Großen und Ganzen hat mir der Roman sehr gut gefallen, wenn auch der Anfang in Havena mehr als die Verfolgungsjagd, auf er mir dann schon mal zu große Teile übersprungen wurden, die im Nachhinein nicht richtig aufgearbeitet wurden, und einige Figuren gefühlt 180 Grad Änderungen unterlagen im Verhalten.

Trotzdem hat es mir von der Handlung, Stil und Umsetzung insgesamt gerade auch für einen DSA-Roman gut gefallen, daher vergebe ich 4 von 5 Ferdoker Pergamenten.
DAS *Avatar* ist ein Enduriumschwert. *g*

Unsere 7G ab AoE 1533,42 h (gekürztes SiZ & Siebenstreich) - beendet!

Todeshörnchen
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R120: Das Ferdoker Pergament

Ungelesener Beitrag von Todeshörnchen »

Der Roman hätte ein wenig mehr Spannung vertragen können. Allerdings bietet er ein hervoragende Möglichkeit in Aventurien einzutauchen.Sämtlich Beschreibungen sind stimmig und unterhaltsam. Das geht leider auf Kosetn des Spannungsbogens.
"Sehen wir uns nicht in dieser Welt, dann sehen wir uns in Bielefeld!"

Alrik Normalpaktierer
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R120: Das Ferdoker Pergament

Ungelesener Beitrag von Alrik Normalpaktierer »

Habe den Roman gestern beendet. Zu Anfang muss ich vorausschicken: ich finde sinnvoll, darüber nachzudenken, was mit einem Text beabsichtigt sein könnte und ihn auch nur in dieser Funktion zu besprechen. Besprechungen mit der Kernaussage "ich hätte lieber ein anderes Buch gelesen" sind für andere Interessierte nicht sehr hilfreich, sinnvoller ist die Frage: Was will der Text und wie gut gelingt ihm das?
Ich bin zu der Vermutung gekommen, dass "Das Ferdoker Pergament" ein Jugendbuch sein will. Einige meiner zahlreichen Kritikpunkte lassen sich dadurch teilweise erklären. Damit bin ich zugleich vermutlich nicht die geeigneteste Person, es zu besprechen: weder bin ich jung, noch halte ich etwas von der Kategorie Jugendbuch. Mir versichern immer wieder Profis aus der Buchbranche, dass diese Kategorie ihren guten Sinn hat, aber bisher bin ich nicht überzeugt. Ich habe als Unterhaltungsliteratur auch als Jugendlicher lieber Bücher gelesen, die Erwachsene mit (vornehmlich) Erwachsenen vor Augen geschrieben haben. Auch als Tie-In zum Computerspiel kann ich es nicht bewerten, weil ich das Spiel nicht kenne. Allerdings sollte ein Roman auch für sich genommen verständlich und spannend sein.
Mit dieser Vorrede zu meinem...

...Kurzfazit: Dröge geschriebene dröge Geschichte um dröge Figuren, das nur durch handwerkliche Mindeststandards und die schöne Aufmachung von der schlechtesten Wertung gerettet wird - 2/5 Punkten.

Aufmachung: (Sonderwertung :-) ) Das Buch ist größer, dicker und stabiler aufgemacht als andere DSA-Bücher aus der FanPro Zeit, ohne dass durch große Schriftart oder oder Durchschuss geschummelt würde. Der Satzspiegel ist mir persönlich ein wenig zu breit. Dagegen gibt es einen Abdruck des titelgebenden Pergaments, ein Glossar, mehrere Farbkarten und Farb-Porträts einiger Charaktere in der Buchmitte. Ohne mich daran aufzuhängen, inwiefern die meinen Geschmack treffen, finde ich diesen Aufwand lobenswert und eine positive Abgrenzung zur üblichen, sehr kleinen, s/w-Aventurienkarte.
5/5 Punkten

Handlung: Das Gegeneinander der Parteien in Havena ist ok. Dagegen sind eine magisch gestützte Mordermittlung oder eine Schatzjagd durch Aventurien, die in einem generischen Tempel einer generischen Stadt endet, keiner Innovation verdächtigt. Die Zeit- und Perspektivensprünge, die längst nicht alle ausreichend durch die Handlung motiviert werden, können nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese eigentlich sehr dünn ist. Einige Szenen sind ganz gut - etwa die Tauchgänge in der Unterstadt und das Finale - sie werden aber durch langatmige und eintönige Teile dazwischen zu dünn gestreut.
Dort werden dann völlig irrelevante Details über ganze Absätze gestreckt (wer wollte nicht schon immer mal wissen, warum und unter welchen Bedingungen eine Katze, die in der Szene nicht vorkommt, zurück geblieben ist? Hier ist es zu erfahren), Tatsachen wiederholt und bis ins Kleinste ausbuchstabiert.
Wenn sich die Handlung dann doch einmal entwickelt - etwa der flüchtige Gwidion gefunden und durch einen Zauber gelähmt wird - ist das nicht durch die vorherige Handlung motiviert.
Insgesamt kann die Handlung also eher nur das Mindestziel erfüllen, nicht völlig ohne roten Faden oder Logik zu bleiben.
2/5 Punkten

Figuren: Gwidion, Turgol sind ganz sympathisch, aber die Offenbarung ihrer Fähigkeiten macht sie einfach nur mächtiger, nicht interessanter. Nur Swanja und Xerwolf machen eine halbwegs spannende Entwicklung durch, wobei seine nicht auserzählt wird. Dagegen wird einem sehr breiter Reigen von Figuren enorm viel Erzählzeit gewidmet, die entweder reine Abziehbilder sind (fast alle Diebe, Sperberling, die Bösewichter) oder so irrelevant für die Geschichte, dass man sie bequem hätte kürzen können (Tikara). Gump soll möglicherweise lustig sein, möglicherweise nervig - das wird nicht klar. 2/5 Punkten

Aventurizität: Der Fehler, der Königin den Namen ihrer Tochter beizulegen, ist mir auch aufgefallen. Ansonsten sind die Beschreibungen im großen und ganzen stimmig. Eine krasse Ausnahme bildet die wörtliche Rede, am Heftigsten der Ball zu Beginn: (Hoch)Adel, der sich duzt?! - mir ist vor Unglauben fast das Buch aus der Hand gefallen.
Die 20.-Jhdt.-Umgangssprache zieht sich dann leider durch, nicht nur bei den Havener Gassenkindern, wo sie halbwegs passt. Jetzt ist mir dieser Aspekt nicht sooo wichtig, aber es ist schon ein bisschen lustig, wenn ausgerechnet der Autor lange Jahre zu der DSA-Redaktion gehört hat, die immer wieder mit einer gewissen Abfälligkeit auf die Bedeutung einer vom Alltag abgehobenen Sprache im Spiel hingewiesen hat... Bei "Verkehrsbanause" und "Affenzahn" ist dann auch meine Schmerzgrenze überschritten. 3/5 Punkten

Sprache: Die Langatmigkeit der Handlung spiegelt sich leider auch auf sprachlicher Ebene. Aussagen werden ohne Not auf einen ganzen Absatz gestreckt und am Ende noch einmal wiederholt. Die Beschreibungen sind ok, aber auch nirgends besser. 2/5 Punkten

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Thorgrimm_Faenwulfson
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R120: Das Ferdoker Pergament

Ungelesener Beitrag von Thorgrimm_Faenwulfson »

Alrik Normalpaktierer hat geschrieben: 18.10.2018 20:15 Bei "Verkehrsbanause" und "Affenzahn" ist dann auch meine Schmerzgrenze überschritten.
Da hätte man sicher bessere Ausdrücke finden können. Das und der verpatzte Showdown sind mir sauer aufgestoßen.
Trotzdem hat mir die Geschichte, die Charaktere und die Beschreibung Aventuriens recht gut gefallen.
Deßhalb 3 von 5 Pergamenten
Das wohl, bei Swafnir!

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Hina
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R120: Das Ferdoker Pergament

Ungelesener Beitrag von Hina »

Ich habe die Horchposten-Umsetzung in den letzten Wochen zum Einschlafen gehoert. Der Havena-Teil der Geschichte ist richtig gut gelungen, die Diebe und Hesindepriester kommen allesamt individuell und sympathisch rueber. Das Verwirrspiel der verschiedenen Parteien im Fuerstenpalast und in der Unterstadt regt auch durchaus einige Abenteuerideen an. Der Mittelteil hingegen faellt voellig flach, die Reise durchs Moor und den Grossen Fluss hinauf duempelt bis ganz zum Ende eigentlich nur vor sich hin. Fuer aus Baldurs Gate geklaut wirkende Slapstickeinlagen von Tugols Tieren und dem sprechenden Dolch kann ich mich so gar nicht erwaermen, und die Feengeschichten wirken auch wie ein eher zwanghafter Einschub von Albernia-Flair. Gwidion ist zwar loeblich weit davon entfernt, selbst Mary Sue zu sein, allerdings muss er dadurch von einer deus ex machina in die naechste stolpern. Der Schreibstil hingegen weiss sehr zu gefallen; ich mochte die verschachtelten Rueckblenden und ausfuehrlichen Szenebeschreibungen (das funktioniert bei einem Hoerspiel eben auch noch einmal besser denn als Roman). Das Intro und das eigentliche Finale aus der Sicht des Golems zu erzaehlen ist zwar ein interessanter Kunstgriff, jedoch ist dieser selbst so irrelevant fuer die Handlung, dass ich doch etwas enttaeuscht war. Viel eher haetten mich die Perspektiven des Herrn von Nebelthal oder des Mantra'Ke interessiert. Schade auch, dass der eigenltich interessantere und schleichend aufgebaute Antagonist Thormin vom Berg am Ende einfach in einem Nebensatz abgefertigt wird. Letztens muss ich zustimmen, dass das Lektorat wirklich peinlich ist - gerade vor der Umsetzung als Hoerspiel muesste doch irgendjemand die zahlreichen Fluechtigkeitsfehler bemerkt haben.
Alles in allem gute drei Punkte und zumindestens fuer alle Drakensang-Spieler und Drachenchronik-Vorabenteuer-Meister eine Hoerempfehlung. :)

Uebrigens: In einigen Rezensionen des Hoerbuchs wird sich darueber mokiert, dass der Autor, der selbst die Rolle des Draconiters Thormin vom Berg uebernommen hat, mit seiner Stimme aus dem Rahmen falle. Tatsaechlich fand ich persoenlich diesen Charakter am interessantesten und seine Stimme sehr angenehm, bevor ich ueberhaupt las, dass sie die von FDS ist. Im Gegensatz zu einigen der anderen Sprecher wirkte sie naemlich weniger ueberzogen, gezwungen theatralisch. Hier also ein grosses Lob an FDS, dass er sich als Laie daran gemacht hat, seine eigene Figur zu vertonen - die Liebe zu seinem Werk merkt man ihm definitv an!
SL: Königsmacher (seit 2021)
Hoc unum semper quaeris: superetne Sapientem Bethanicus? An maior sit Tharsonio Rohal? Nescio; verum illud belle scio, quod tibi nunquam est visus, Alrice, nec Rohal, nec Bethanicus.

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