Zur genaueren Erklärung:
Na'rat hat geschrieben: ↑25.08.2018 20:30Wolfio hat geschrieben: ↑25.08.2018 19:48
Ich beantworte es mal mit der Aussage des ODL an die Akademie Andergast:
Aber weiter oben hast du doch festgestellt, dass der Codex in Andergast nicht gilt. Wie nun?
Ich fürchte, du vermischst gerade den Codex (als Satzung aller organisierten Magier) mit der Ordnung welche sich bestimmte Untergruppen gegebenen haben.
Einen längeren Rant, warum die Graue Gilde keinen Sinn macht und die Schwarze Gilde als solche nicht mal existiert habe ich gelöscht. Hier soll es ja um die Ordnung aller Gildenmagier gehen.
Nur leuchtet mir nicht ein, wie diese funktionieren soll, wenn die Wirksamkeit dieser Ordnung vom Aufenthaltsort des Gildenmagiers abhängig ist.
Hier zur Klarstellung: Laut WdH und WdZ gilt der Codex in Andergast nicht oder nicht vollständig. Das heißt: Gildenmagier können hier nicht auf ihre Privelegien durch den Codex pochen. z.B. bekämst du es im Lebtag nicht durchgesetzt, dass ein Andergaster den Sumen irgendwie Schranken auferlegen will. Dafür ist deren "Lobby" zu stark. Dennoch gibt es hier Gildenmagier. Durch deren nahe Bindung an den Adel und das Königshaus haben diese nun eigene Rechte, welche sie vom Adel erhalten haben. Gleichzeitig sind sie aber auch Mitglied der Grauen Gilde. Grund hierfür ist, dass nur innerhalb der Gilde ein "Austausch" von Wissen einfacher zu handhaben ist. Die Graue Gilde fordert nun gewisse "Umgangsformen", welche die Andergaster zumindest pro forma einhalten (Kann ja keiner was sagen, wenn man halt noch den Lederpanzer über der Robe trägt. Eigentlich bräuchte es hier einen Dispens, jedoch umgeht Andergast diesen durch Landesrechte.)
Andere Dinge wie Blutmagie und Co. sind aus dem Lehrplan gefallen, nachdem 1013 die Akademie quasi in die Hand der Gilde gelangte (Spektabilität gestellt, ODL im Haus, etc.)
Also ja: Der Codex gilt von außen nicht, intern versucht man sich jedoch trotzdem an den Codex zu halten. Es ist quasi eine selbstauferlegte Pflicht, um so in die Vorteile außerhalb des "Reiches" und an hilfreiche Forschungsverbindungen zu gelangen.
(Bestes Beispiel für die Bindung an den CA ohne den CA direkt zu nehmen ist der Bogen: Andergast bildet seine Magier am Bogen aus, was aber immer als "Jagdwerkzeug" bezeichnet wird.)
Na'rat hat geschrieben: ↑25.08.2018 20:30Wolfio hat geschrieben: ↑25.08.2018 19:48
Wo es bei der Weißen Gilde eine "Sache der Ehre" sein dürfte, ist es bei Grau "für den Austausch von Forschung" und bei schwarz "Damit uns keiner ans Bein pinkelt".
Aber gleichzeitig sprichst du der Satzung des Magiervereins ab, dass diese immer für alle Vereinsmitglieder gilt, sondern, dass die Wirksamkeit der Satzung vom Aufenthaltsort bestimmt wird.
Wie nun?
Gesetze gelten immer nur dort, wo sie auch umgesetzt werden. Die Weiße Gilde sieht sich quasi als "Botschaft" der Weißmagier und zahlt gerne Lösegelder um Mitglieder aus der Haft zu bekommen. Hier ist dann meist das Geld schlicht das Mittel der Rechtsdurchsetzung. Die Weiße Gilde dürfte also die Gilde sein, die am weitesten in Aventurien agieren kann. Einfach weil Geld überall gerne gesehen wird.
Die Graue Gilde sieht sich ja primär erst einmal als "Forschungsgemeinschaft" und erst dann als Lobby. Wo der Codex nicht offiziell vom Staat aus gilt, wird es wohl Warnungen für die Mitglieder geben. Getreu dem Motto "Benehmen, Jungs. Wir können euch da im Notfall nicht rausholen."
Wo also bei der weißen Gilde der Rechtsschutz im Vordergrund steht, steht bei der Grauen Gilde schlicht ein anderer Schwerpunkt vorne. Dass man dann auch noch die "Vorteile" nutzen kann, die die Weiße Gilde in anderen Gebieten herausgeholt hat (Wirtschaftsmonopol, etc) ist dann ein netter Nebeneffekt, den man gerne mitnimmt.
Die Schwarze Gilde ist nun ja auch offiziell die wenigst zu nennende "Gilde". Vielmehr sprechen wir hier von einem losen Zusammenschluss von Individuen. Die Schwarze Gilde kauft nur selten frei, Forschungsaustausch gibt es auch nur selten. Dafür nutzt die Schwarze Gilde einfach das "Wir sind eine Gilde" als Schutz und Druckmittel. Der Freiukauf von Mitgliedern ist hier eine genutzte Möglichkeit, um die eine eigene Macht der Gildenoberen zu stärken. Warum man überhaupt in dieser Gilde Mitglied sein sollte? Nennen wir es mal parasitäre Nutznießung des Gildensystems. Man kann sich auf "Die anderen Gilden haben es euch doch sicher schon einmal erklärt" zurückziehen, wenn man in Gebieten der Gültigkeit des CAs in Schwierigkeiten gerät.
In Kurz: Der Codex muss nicht überall gelten. Wo er gilt, ist er ein Schild und Schwert der Gilde, wo er nicht gilt, gelingt es einer Gilde einfacher zu verhandeln, als einer Einzelperson.
Na'rat hat geschrieben: ↑25.08.2018 20:30Wolfio hat geschrieben: ↑25.08.2018 19:48
Bei Brabak kommt halt noch dazu, dass man sich als "Bekennender Nekromant und Dämonologe" deutlich wohler fühlt, wenn man mit einem "Magus probatus sum" darauf hoffen kann, dass einem der Prozess vor der Gilde gemacht werden muss.
Aber auf den Codex pochen kann er nur in dessen Geltungsgebiet, welches, wie du weiter oben ausführst, recht begrenzt ist. Wie nun?
Stimmt. Darauf Pochen, kann er nur innerhalb des Geltungsgebietes. In allen anderen Gebieten kann er versuchen, den Codex als Verhandlungsargument ins Spiel zu bringen. Als Weißmagier hast du hier meist wenig Probleme (die hast du dann vor dem Gildentribunal
), Grau "tut sein bestes" und als Schwarzmaguer bist du in anderen Gebieten schlicht in der Patsche, wenn du wegen magischer Verbrechen festgesetzt wirst. Ausnahme: Du bist der Gilde "wertvoll" genug, dass sich dort einer meldet.
Als Grundsatz gilt: Je härter deine Gildenvorschriften sind, desto mehr Vorteile kannst du in der Regel erwarten, wenn du Probleme hast.
(Wer als Weißmagier irgendwo im Süden oder fernen Norden eine Niederlassung aufmacht und dort ohne Kontakte hofft, Gildenrecht durchzusetzen....
Anderes Land, andere Regeln.
ChaoGirDja hat geschrieben: ↑25.08.2018 20:33Der CA gild überall dort, wo es GIldenmagier gibt die gesonderte Privilegien haben.
Also fast überall in Aventurien.
Denn diese Privilegien sind der Gegenzug dafür, das sich die Magier an den CA halten
Die Aussage ist so nicht ganz richtig.
Genauer müsste es heißen: Der Codex gilt dort, wo es Gildenmagier gibt, die diesen durchsetzen können.
Irgendwo auf den Waldinseln oder im Svellttal gilt er nun einmal nach Setzung nicht.
ABER: Je nach Aspekt des Codex und je nach Gilde kann man auf Durchsetzung als "Sonderregelung im Einzelfall" hoffen.
Hierbei gilt das oben gesagt: Je strenger die Gilde, desto wahrscheinlicher der Schutz (Weiß>Grau>Schwarz>Gildenlos).
Tatsächlich kann es wohl sicher auch vorkommen, dass die Gilde für einen Gildenlosen "in die Bresche springt", wenn dieser nur wertvoll genug ist.
Aber ja: Wenn der Fremdgildenmagier oder Gildenlose sich so gut es ihm möglich ist, an den Codex hält, desto eher wird er auf die Vorteile und Privilegien Zugriff haben. Auch deswegen lohnt es sich als Gildenloser, sich am CA zu orientieren.
(Ja, das betrifft dann den Aspekt mit "Hochstapelei": Hier hilft im Zweifelfall klare Aussagen treffen. Wenn du deutlich gesagt hast, dass du Magier aber kein Gildenmitglied bist, dann kann man dir schwer Hochstapelei vorwerfen. Das ist ja genau der Aspekt, den die Scharlartane nutzen, um ihr Auftrittsgewand zu rechtfertigen. "Wir haben ja gesagt, wir sind keine Gildenmagier. Wenn seine Wohlgeboren das nicht verstehen konnte, liegt der Fehler nicht bei uns. Wir haben es ihm erklärt" *nick*
)