Moralkodex (Praios) Definition

Von A wie Aves bis Z wie Zholvar: Alles über (mehr oder weniger) anbetungswürdige Kräfte und ihr Gefolge.
Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Von der generellen Regelbetrachtung her fände ich eine zusätzliche Erschwernis auf den Zauber vor Gericht schlecht - auf Zauber imKampf, wo die Anspannung normalerweise noch höher sein dürfte ("OMG, Die will mich aufschlitzen! Blitz! Paralysis!") und bekommt da eben normalerweise keine Erschwernis. Ebensowenig der Krieger auf seine AT/PA ("OMG, die will mich echt umbringen! Nimm das!")

Von daher gehört in meinen Augen auf Respondami normalerweise nur die MR und etwaige Selbsterschwernis wegen Spomods.

Man kann als SL lokal die Welt im Abenteuer immer "heilen" (Der Praiot hat gerade ganz schlimm die Masern, und die Hofmaga des Barons ist 19 und kann weder den Respondami noch Blick in die Gedanken.. und euch Heldenmagier kennen wir hier nicht, ihr könntet ja alles behaupten, no offence...), aber der von @Sumaro und anderen beklagte Widerspruch im Kanon bleibt: Es paßt entweder das eine, oder das andere. Aber die kanonisch extrem nützlichen und in ihrer Wirkung (für DSA-Verhältnisse) klar beschriebenen Zaubersprüche, die in Aventurien seit hunderten Jahren bekannt sind - und ebenso die entsprechenden Liturgien - werden einfach ausgeblendet wegen: "Der durchschnittliche Aventurier traut der Magie nicht und die Geweihten halten sich seit der Priesterkaiserzeit da raus. Und während der Priesterkaiserzeit haben sie die Leute einfach so angezündet, ohne ihre Liturgien einzusetzen, weil damals noch galt: Erst anzünden, und dann keine Fragen stellen.
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Vasall
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Ungelesener Beitrag von Vasall »

Und wie geht Dein Beispiel @Jadoran damit zusammen, dass eine Attacke gegen sich nicht wehrende Ziele stets um 8 erleichtert ist?
Für den Krieger macht es sehr wohl einen Unterschied, ob der andere abwehrbereit ist, oder eben nicht. Von daher ist Dein Beispiel doch eher ein Argument für meine Sichtweise :cookie: :grübeln:

Ich denke wir kommen da ohnehin nicht mehr auf einen Nenner.
Es ist möglich sein Aventurien und die dafür genutzten Regeln so einzustellen, dass Magie und Karma übermächtig sind und alles Profane dominieren.
Und es ist ebenso möglich, dass Magie und Karma in ihrer Auswirkung auf die Spielwelt eher begrenzten Einfluss haben und profane Potentaten am Drücker sind.
Letzteres ist aktuell Kanon.

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

@Vasall: Das Opfer eines Zauberspruches ist normalerweise immer abwehbereit: Seine normale MR ist "immer an". Aber beim Respondami stehen keine weiteren Erschwernisse der Art wie "Das Opfer des Zauberspruches ist einschüchternd/sexy/ekelerregend hässlich". Wenn man die Macht von Magie "herunterregeln" will, dann sollte man ihre Verfügbarkeit im Abenteuer regeln, nicht aber einfach am Crunch was ändern.
Wenn willkürliche Mali auf eine Zauberprobe kommen, ist das wie willkürlicher Rüstungsschutz bei einem Kampfgegner: Ein einseitiges und überaschendes Benachteiligen der Spieler.

Wenn man weniger Magie haben will, soll man sagen: "Ein Magiebegabter pro Gruppe, dafür seid versichert, dass es kaum magische Gegner gibt." Wenn man einen Hellsichts/Herrschaftsmagier in der Runde hat, dann soll man sich halt vorher Gedanken machen, was gefangennehmbare Schergen wissen müssen/können und den Angeklagten in einem Gerichtsprozess nicht eine Ja/Nein Tat vorwerfen. Also eben nicht: "Hast Du den Alrik erschlagen" sondern die Sache komplizierter machen. Oder gleich offen sagen: "Magie ist mir in Aventurien zu mächtig, wir spielen eine rein profane Gruppe. Nehmt's oder lasst es." Aber Magier zuzulassen und sie dann hinten rum zu nerfen bringt nur Frust.
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Sumaro
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Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Btw. ein gefesseltes, schlafendes oder bewusstloses Ziel gibt -8 auf die Probe.

Abseits davon kann ich natürlich mit Willkür und (besser) Hausregeln alles in den Griff bekommen. Die offiziellen Regeln bieten aber keine Lösung und der offizielle Hintergrund berücksichtigt Magie und Karma faktisch gar nicht, was sehr dämlich ist.
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Vasall
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Ungelesener Beitrag von Vasall »

Jadoran hat geschrieben: 29.07.2018 15:37Wenn willkürliche Mali auf eine Zauberprobe kommen, ist das wie willkürlicher Rüstungsschutz bei einem Kampfgegner: Ein einseitiges und überaschendes Benachteiligen der Spieler.
Angenommen meine Spieler haben alle die Regeln zur Zauberprobe gelesen, samt des Verweises auf WdS:12f.
Dann sind sie auf eventuelle Erschwernisse gefasst.
Ja sie erwarten sogar, dass der gegnerische Magus ebenfalls Erschwernisse erhält, wenn sie diesen unter Druck setzten und so seinen Zauber stören. Dann wäre es ebenso willkürlich und überraschend, einfach auf diese erwartbaren und vorgesehenen Modifikatoren zu verzichten ;)

Das mit der Willkür geb ich also gern zurück.

Ansonsten kann man die gegensetzlichen Meinungen jetzt denk ich so stehen lassen.

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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Wie wäre es, wenn man diesen gänzlich willkürlichen Erschwernissen, mal die tw. massiven Erleichterungen, aus dem WdG, gegenüberstellt? Dann funktioniert deine Argumentation noch weniger als ohnehin schon.

Zumal ich die Stelle im WdS nicht finden kann, aus der du dich beziehst und bei DSA sonst immer gilt, spezielle Regel schlägt allgemeine Regel.

Vasall
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Ungelesener Beitrag von Vasall »

Ja, zeig mal auf!
Das wäre auf alle Fälle interessant und würde den Fokus wieder mehr auf Geweihte und Götter lenken :6F:

Ich beziehe mich auf WdZ:12f, was wiederum mehrfach auf WdS:12f verweist.

Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Vasall
Das WdS macht allerdings auf S.7/8 den Fehler, Talentprobe und Zauberprobe als unabhängig voneinander einzuführen (und für Zauber komplett aufs WdZ zu verweisen), was das nachfolgende Kapitel zur Talentprobe bzgl. Zaubern erst mal massiv entwertet.

Die Beispiele im Unterkapitel "Erschwernisse und Erleichterungen" (der Talentprobe) sind:
- numerisch echt schlecht, der Kasten S.13 unten Quell ständiger Pein, wenn man halt "+0 ist nicht einfach" nicht als Korrektiv verstanden hat. Es ist gamistisch völliger Käse, junge Helden (generiert bis 2000 AP) ständig bei sämtlichen Proben scheitern zu sehen, was genau der Fall ist wenn ich mit TaW 0-10 auf "anspruchsvolle" +7 treffen würde.
- weiter oben bezogen auf Situation (check.) und sehr messbare Dinge wie Verletzung (anderweitig klar geregelt), Werkzeug (geregelt) und "Zeit lassen" (anderweitig geregelt) = der Standardfall wäre also "Situation + unverletzt + normales Werkzeug + zeitlich angespannte Situation".

Mit diesen ersten Seiten des WdS (und den TaW-Bereichen nach einer Heldengenerierung im WdH bzw. einigen wenigen tausend AP dazu) hast Du entweder ein System, wo du genau in dem Kasten einiges anders verstehen musst als geschrieben - oder ein disfunktionales Rollenspielsystem das die frustrierten Spieler ganz schnell wegwerfen werden, wenn du als SL "ist alltägliche Routine" würfeln und scheitern lässt.

Vasall
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Ungelesener Beitrag von Vasall »

Jo, mit der Einstellung der Probenschwierigkeit für Routineproben kenn ich mich auch aus.
Meine Spieler sind da weder frustriert noch gelangweilt, obwohl ich auch gerne Erleichterung vergebe.

Ansonsten entspricht Deine Meinung der Sumaros:
1. der Hintergrund funktioniert nicht.
2. die Spielregeln funktionieren nicht.
3. beide widersprechen sich.
Das hab ich jetzt rausgelesen.

Das sei Dir und Sumaro unbenommen und das wurde ja jetzt schon ausgiebig diskutiert.
Es gibt ja auch entsprechende Konzepte für alternative Regeln und spannende Hintergründe, auch von Jadoran.

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Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Vasall
Mein Fazit ist nicht, Hintergrund und Regeln aufgrund ihrer Schwächen komplett wegzuwerfen - und unterstelle das auch Sumaro.

Ich finde es allerdings nervig, wenn es statt konstruktiv im einzelnen Bereich Schwächen aufzuzeigen und innerhalb dessen Lösungsansätze zu liefern dann (wiederholt) darauf hinausläuft, den Hintergrund mit falschen Regeln und Regeln mit schlecht gemachtem Hintergrund totschlagen zu wollen - und genau so wirken die Argumente manchmal:

Wenn eine Welt 1% Magiebegabte hat, in jeder Kleinstadt/Burg Institutionen von Zauberern oder karmalen Geweihten und jeder von denen unbestritten gewisse Möglichkeiten hat (alles Hintergrund), dann sollte es auch eine Hintergrund-Erklärung geben, warum deren Möglicheiten nicht sinnvoll von der Gesellschaft genutzt werden, oder wie das eben aussieht. Da Magiewirker rein nach aktuellen Ploterfordernissen auf die Bühne zu setzen (was man im Detail ja darf) wäre im SIM-Bild halt einfach ein bemerkenswert großes Loch.

Während man bei magischen Verhören wenigstens noch rudimentär erklärt hat, warum die in vielen Gebieten halt nicht "gerichtsfest" sind, ist es schon ziemlich schwach, wenn man schon beim praiosgeweihten Burgkaplan passen muss. Wenn dem der Baron klar sagt "finde heraus, was der beschuldigte Alrik über den Mord in unserem Dorf weiß" gibt es halt eigentlich nicht mal die Ausrede "unwichtig" um seine KaP zu sparen: Die weltliche Obrigkeit beim Aufrechterhalten der zwölfgöttlichen Ordnung mittels guter Gerichtsverfahren zu helfen, ist halt praiotisch schon mehr als Grund genug, sich zu engagieren.

Vasall
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Ungelesener Beitrag von Vasall »

So weit waren wir auch schon:
Merios @ Moralkodex (Praios) Definition

Es ist das Argument, dass der Delinquent um seiner Seelenheil Willen aus freien Stücken gestehen sollte und sein Wille nur im Notfall durch Folter oder Liturgie gebrochen und er so zu Aussagen gezwungen werden sollte.
Deswegen missbrauchen [sic! WdZ]ja gerade Praiosgeweihte oft die Liturgie "Wort der Wahrheit"!
Das wird in IHdM im Zuge der Expertenregeln für ein Gerichtsprozess auch nochmal aufgegriffen.

Damit sind wir aber bei der schon viel diskutierten Meinung "1. der Hintergrund funktioniert nicht"

Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

Die Argumentation, dass man durch (auch erzwungenes) Geständnis dem Verbrecher erst den Weg zur Reue zeigt und damit etwas Gutes tut, ist für die aventurische Praioskirche auf einem ziemlich wackeligen Fundament: Die Praioskirche ist nicht die eine Institution, die Strafe für alle wahrlich bereuten Sünden schon auf Dere zu gewähren, da ist kein gemeinsamer zwölfgöttlicher Sündenkatalog und besonders nicht die ziemlich harte Drohung, für eine einzelne unbereute dieser Sünden in die Hölle zu fahren.
Das ist eigentlich eine Argumentation pro Folter - und wenn die auch nur annähernd an irdische Bedeutung in der Rechtsfindung (ist was anderes als Kirchenpolitik) herankommen soll, wird es hier eben sonderbar. Da wird der Folterkeller bestückt, aber man gönnt dem praiotischen Inquisitor (ein ausgebildeter, integrer Wahrheitsfinder-Profi je Grafschaft) nicht mal das Karma für den Lodernden Blick? Gerade hier ist eben kein Missbrauch - wenn wir die praiotischen Grundlagen innerhalb des Zwölfgötterglaubens unterstellen. Ein moralisch gerechtes Gericht kann nicht mal auf praiotischen und mal auf tsagefälligen oder phexgefälligen Grundlagen aufbauen - und die praiotischen Lehren alleine sind unzureichend für ein gesellschaftlich tragfähiges Konzept. Welcher Aventurier sollte denn verstehen, dass der böse kleine Straßenräuber nicht mit Nachdruck dazu gebracht wird, das Versteck seiner weiter mordbrennenden Kumpane zu verraten? Mit individuellen Menschenrechten für den ist es in Aventurien nicht weit her und wenn der Baron ganz selbstgefällig auf "Hängen" entscheidet, obwohl die Beweise dürftig sind, jubeln alle?

Eine Einschränkung von magischen und klerikalen Wahrheitsfindungsmethoden ist für mich ganz klar etwas um allzu eifrigen Helden eine beliebte Plotvariante nicht zu nehmen - aus dem Grund ist ein Design Aventuriens, das genau das begründet, auch gut. An der Begründung hapert es bisher allerdings mMn ziemlich. Wenn der Geweihte vor der Entscheidung steht, ohne Infos abbrechen zu müssen, oder die karmal unterstützt zuletzt doch zu kriegen, tue ich mir da ziemlich schwer mit einem pauschalen Schlechtmachen der karmalen Mittel - die anderswo mit viel weniger absoluten Restriktionen versehen werden.

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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Vasall hat geschrieben: 30.07.2018 14:19 Es ist das Argument, dass der Delinquent um seiner Seelenheil Willen aus freien Stücken gestehen sollte und sein Wille nur im Notfall durch Folter oder Liturgie gebrochen und er so zu Aussagen gezwungen werden sollte.
Deswegen missbrauchen [sic! WdZ]ja gerade Praiosgeweihte oft die Liturgie "Wort der Wahrheit"!
Sehr, sehr gewagt, dass mit den freien Willen. Dass der zu achten sei steht wo im Moralkodex der Kirche und wiegt warum stärker als Recht und Ordnung?
Vasall hat geschrieben: 30.07.2018 14:19 Das wird in IHdM im Zuge der Expertenregeln für ein Gerichtsprozess auch nochmal aufgegriffen.
Seite? Als nächstes stellt sich die Frage, warum überhaupt solche Liturgien gelehrt werden, mutmaßlich schon seit Jahrtausenden.

Mindergeist
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Ungelesener Beitrag von Mindergeist »

Vasall hat geschrieben: 30.07.2018 14:19Es ist das Argument, dass der Delinquent um seiner Seelenheil Willen aus freien Stücken gestehen sollte und sein Wille nur im Notfall durch Folter oder Liturgie gebrochen und er so zu Aussagen gezwungen werden sollte.
Deswegen missbrauchen [sic! WdZ]ja gerade Praiosgeweihte oft die Liturgie "Wort der Wahrheit"!
Das wird in IHdM im Zuge der Expertenregeln für ein Gerichtsprozess auch nochmal aufgegriffen.

Damit sind wir aber bei der schon viel diskutierten Meinung "1. der Hintergrund funktioniert nicht"
Du begründest hier deine Ansichten ständig indem du dir Sachen ausdenkst die der Hintergrund in keiner Weise hergibt. Ein produktive Diskussion funktioniert so leider nicht. Man muss sich schon auf das offizielle Aventurien einigen. Wenn jeder mit "seinem" Aventurien argumentiert redet man nur aneinander vorbei.

ich sehe im offiziellen Aventurien keine vom bewaffneten Mob eingeschüchterten Praiosgeweihten und das Argument mit dem Seelenheil des Verdächtigen auch nicht.

Vasall
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Ungelesener Beitrag von Vasall »

Mindergeist hat geschrieben: 30.07.2018 21:43Du begründest hier deine Ansichten ständig indem du dir Sachen ausdenkst die der Hintergrund in keiner Weise hergibt.
Wo weicht meine Darstellung denn genau von Merios verlinktem Zitat aus dem Vademecum ab?
Na'rat hat geschrieben: 30.07.2018 19:05Seite?
IHdM:56f
Von den fünf hier exemplarisch vorgestellten Richtern sind zwei geweiht, keiner magisch. Die Geweihten folgen Praios und verdeckt Phex. Der Praiosgeweihte nutzt statt Folter lieber "Wort der Wahrheit"; später wird noch erklärt unter welchen Umständen Folter rechtens ist, aber ohne weiter auf Liturgie oder gar Magie einzugehen.

Für die 12 Marktgerichte Gareths ist vorgeschrieben, dass unter den Schöffen stets ein Praios- und ein Phexgeweihter zu sein hat.
Liturgischen Wirken ( auch @Andwari ) wird dabei den Spielgruppen überlassen. Und hier wird im Praios Vademecum vor allem die Busfähigkeit des Delinquenten betont (z.B. PV:98 "Von Fehl und Buße"). Dessen Seele und die Möglichkeit der freiwilligen Buße sind maßgeblich für das Handeln des Geweihten. Das wird mehrfach beschrieben und das finde ich schon eine Gute Begründung, denn es ist doch gut für die Gottheit, wenn ihr möglichst viele Seelen folgen.

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Sumaro
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Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Das Problem in der Argumentationslinie ist, dass man sich natürlich mittlerweile mit jede Menge Pflaster und Patchwork in der aktuellen Situation eingerichtet hat, also ja, man hat mittlerweile eine Kirche zusammengeschrieben, die einen, aventurisch vollkommen haltlosen, Bußbegriff mit sich führt (wie erinnern uns mal daran, dass die Sünde der einen Gottheit, die Glanztat einer anderen Gottheit ist in diesem Pantheon, welches eine gemeinsame Kirche gründet und das Borons Hallen jeden erwarten, nur Verdammte und Paktierer haben ein anderes Schicksal zu fürchten). Man hat auch eine Gerichtsbarkeit zusammengestellt, die profan vollkommen funktioniert (so wie eine willkürliche Gerichtsbarkeit ohne ausgearbeitete Gesetzgebung eben funktioniert, nämlich rein dramaturgisch und nach Lust und Laune). Der Punkt ist, dass die Entwicklung, zu diesen Gerichten totaler Mumpitz ist, innerhalb einer Welt, die seit über einem Jahrtausend bessere und effektivere, ja sogar göttergefälligere Methoden hat. Sprich, die Entwicklung des Bußbegriffes ist ein Pflaster auf einer Stelle, wo man den heiligen Befehl reglementieren wollte, man hat aber zugleich wieder den Glauben der Praioten verzerrt und aufgerissen (dieser ergibt so wenig Sinn, vor allem da man ja sogar nachschauen kann, wohin Seelen gegangen sind). Die wissenschaftliche und staatlich gestützte Nutzung von Magie in festen und hoch angesehenen Institutionen hätte eine ganz andere Verbreitung dieser Magie und eine Durchdringung des Alltags zur Folge, ebenso wie karmale Mittel.

Also ja, man hat für viele Dinge, feine, kleine Begründungen zurechtgelegt, die alle für sich genommen das Problem angehen wollen, dass Hintergrund und Regeln und Möglichkeiten und Übernatürliches nicht zusammenpassen. Das Problem ist, diese Begründungen sind eben nur Feigenblätter, denn sie haben selbst keinerlei begründeter Wurzeln. Sie sind ebenso willkürlich gesetzt wie die Rechtsprechung im Mittelreich.
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Ungelesener Beitrag von Merios »

@Sumaro
Ich kenn mich jetzt nicht so genau mit dem offiziellen Kanon aus, aber wenn du sagst, dass es nicht weiter geschrieben steht, kann es nicht genau so gut eine Erklärung geben? Wenn weder geschrieben steht warum es so ist, noch warum es nicht so ist, wurde es dann nicht praktisch für jeden Meister offen gelassen? Die Redax kann sich nicht um alles kümmern, sind ja auch nur Menschen. :censored:

Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Rechtsprechung sehr durch Pristerkaiserzeit und Magierkriege beeinflusst wurde. Der Praiosglauben an sich (zum Beispiel) hat sich anscheinend über die Zeit ja auch immer wieder gewandelt.

Für die freien Stellen, die nicht oder nur unzureichend abgedeckt sind, haben wir doch kreative Köpfe wie euch. 8-)

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Sumaro
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Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Der Hintergrund ist in sich gesehen nicht stimmig. Die Problematik ist, um das zu beheben muss man viel, viel Arbeit investieren, um es nicht nur mit weiteren Pflastern zu tun, die dann an anderer Stelle Widersprüche erzeugen. Niemand hat sich jemals überlegt, wieso Aventurien ist, wie es ist und jetzt passen eben, mit den ganzen übernatürlichen Methoden, die weit verbreitet sind, viele Dinge nicht mehr zueinander. Es ist eben ein Flickwerk und je länger man es bespielt und je genauer man hinschaut, desto offensichtlicher wird es an wie vielen Stellen geschludert wurde. Heute bin ich erst wieder über absolut hanebüchene Flufftexte zum Hakendolch gestolpert, die keinerlei Sinn ergeben.

Also ja, es braucht kreative Köpfe und es braucht eine Menge Arbeit, aber es lässt sich vieles ohne Retcon gar nicht sinnvoll beheben.
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Vasall hat geschrieben: 31.07.2018 07:32IHdM:56f
Von den fünf hier exemplarisch vorgestellten Richtern sind zwei geweiht, keiner magisch. Die Geweihten folgen Praios und verdeckt Phex. Der Praiosgeweihte nutzt statt Folter lieber "Wort der Wahrheit"; später wird noch erklärt unter welchen Umständen Folter rechtens ist, aber ohne weiter auf Liturgie oder gar Magie einzugehen.
Also kein Hinweis darauf, dass Liturgien nicht zum Einsatz kommen.

Aber der Abschnitt beschreibt das Problem gut. Wie soll Laizismus mit einer Rolle als Richter zusammengehen? Und warum schweigt man zu den liturigischen Möglichkeiten? Wie soll das Dogma der Heimlichkeit mit öffentlichen Phexgeweihten zusammengehen? usw.
Merios hat geschrieben: 31.07.2018 13:58 Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Rechtsprechung sehr durch Pristerkaiserzeit und Magierkriege beeinflusst wurde. Der Praiosglauben an sich (zum Beispiel) hat sich anscheinend über die Zeit ja auch immer wieder gewandelt.
Warum bilden mittelreichische Kirchen und die Magierakademien dann etwas aus was völlig unnütz ist? Mal abgesehen davon, dass es erklärt wie es mal vor x Jahren so war und nicht immer noch so ist.

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Ungelesener Beitrag von Merios »

Na'rat hat geschrieben: 31.07.2018 19:12Warum bilden mittelreichische Kirchen und die Magierakademien dann etwas aus was völlig unnütz ist? Mal abgesehen davon, dass es erklärt wie es mal vor x Jahren so war und nicht immer noch so ist.
Und warum gibt es in der Wirklichkeit eigentlich (immernoch) Pfarrer, die können ja nicht mal Wunder wirken.
Warum studieren Leute Philosophie? Genderstudies?
*Ironie aus*

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Sumaro
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Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Merios hat geschrieben: 31.07.2018 20:13Und warum gibt es in der Wirklichkeit eigentlich (immernoch) Pfarrer, die können ja nicht mal Wunder wirken.
Warum studieren Leute Philosophie? Genderstudies?
Leider kein zutreffender Vergleich, eben weil es keine nachweislichen irdischen Götter gibt. ;) Daher funktioniert Religion irdisch anders als aventurisch.^^
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Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Naja, Derisch gibt es auch Rur-und-Gror- oder Rastullah-Glauben.

Deren Bodenpersonal liturgiert auch nix.
Umgekehrt gibt es Magier usw., die ähnliches machen und behaupten, ihre Macht keinem Gott zu verdanken. Und dann noch Magiebegabte, die behaupten, Priester oder sowas zu sein...
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

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Merios
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Ungelesener Beitrag von Merios »

Sumaro hat geschrieben: 31.07.2018 20:19
Merios hat geschrieben: 31.07.2018 20:13Und warum gibt es in der Wirklichkeit eigentlich (immernoch) Pfarrer, die können ja nicht mal Wunder wirken.
Warum studieren Leute Philosophie? Genderstudies?
Leider kein zutreffender Vergleich, eben weil es keine nachweislichen irdischen Götter gibt. ;) Daher funktioniert Religion irdisch anders als aventurisch.^^
Ging eher um die Stelle: "Warum bilden (...) Kirchen und die (...)akademien dann etwas aus was völlig unnütz ist?"

Nutzen ist nicht immer das Wichtigste. Gorbalad hat dazu ja schon was aufgeführt.

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Ungelesener Beitrag von Vasall »

Ich sehe das wie Merios und Gorbalad,

Und auch ich kann die Logik, dass es in einem polytheistischen Weltbild keinen Platz für Buße gäbe, oder dass Wahrheitsliturgieen keinen Nuzen mehr hätten nur weil sie missbraucht werden können, schlicht nicht nachvollziehen.

Ich finde es gut, dass Liturgieen missbraucht werden können. (klingt irgendwie doof der Satz)
Und die Erklärung das Seelenheil und Buße für die Kirche im Vordergrund steht find ich echt geschickt, Hut ab.

Aber das sind halt alles Geschmäcker, und dem einen gefällt's dem anderen halt nicht.

Will man konstruktiv weiterarbeit läuft es wieder auf zwei Optionen hinaus:
1. Man ist durc und durch unzufrieden mit dem momentanen Hintergrund und baut den komplett neu auf um von Anfang an Entwicklungsprämissen und Abhängigkeiten der Regionen voneinander anzulegen.
2. Man fühlt sich eigentlich ganz kommod mit dem momentanen Hintergrund und überlegt sich einfach wie man akut auftretende Lücken spontan und hinreichend für sein Aventurin füllen kann.

Letzteres interessiert mich meist mehr.
Vorschlag eins ist aber auch interessant und ein Thema im Projekte-und-Entwürfe-Forum, das dazu dient mal an zentraler Stelle Prämissen und Entwicklungsziele für ein alternatives Aventurien zu sammeln fänd ich auch super.

Und man müsste nicht jedes Mal aufs neue aufkeimende Diskussion mit der Grundsatzkritik überladen.

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Sumaro
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Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Gorbalad hat geschrieben: 31.07.2018 20:45Naja, Derisch gibt es auch Rur-und-Gror- oder Rastullah-Glauben.
Sollte man aber hinterfragen. ;) Wie kann sowas in der Tat gegen Glauben bestehen, der liturgische Macht hat? Eigentlich gar nicht. Wieso tut er es? Weil man es ingame ignoriert, dass man in Almada seit Jahrhunderten von ungläubigen Wüstenräubern angegriffen wird.
Gorbalad hat geschrieben: 31.07.2018 20:45 Umgekehrt gibt es Magier usw., die ähnliches machen und behaupten, ihre Macht keinem Gott zu verdanken. Und dann noch Magiebegabte, die behaupten, Priester oder sowas zu sein...
Tja, seltsam, auch darum macht sich keiner Gedanken.

Übrigens ist nicht Buße in Polytheismus ein Problem, sondern in aventurischem Polytheismus.^^
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Mindergeist
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Ungelesener Beitrag von Mindergeist »

Sumaro hat geschrieben: 31.07.2018 23:45Wieso tut er es? Weil man es ingame ignoriert
ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen. Das sind schlichtweg Gags aus einer Zeit in der Rollenspiel zu 50% aus Schenkelklopfern und zu 50% aus Dungeon-Crawl bestand. Als man DSA einen ernsthafteren Anstrich geben wollte, hat man es verpasst, viele Gags zu retconnen.

DSA wollte irgendwie alles sein. Heldenspiel, Weltsimulation, Parodie, konsistente Welt ...

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