Kann jeder Nicht-käufer der Spielhilfe nachlesen, sieht man in dem Artikel zum Slutshaming, welcher von Ulisses als Leseprobe zum CF zugänglich gemacht wurde. Die Zuweisung männlich und weiblich wird dort selbst getroffen und nicht von mir vorgenommen.Herr der Welt hat geschrieben: ↑10.07.2018 20:32Hier wäre es interessant zu erfahren, worin sich "wie ein Mann gebärden" konkret äußert, was das Verhalten als männlich charakterisiert. Hier sind wir doch mitten im Bereich des sozialen Geschlechts, wonach Männer sich so und Frauen sich anders verhalten (sollen).
Das sehe ich anders. Zeig mir mal aventurische Heldinnen, die nicht weibliche Klischees bedienen und die nicht ausgerechnet jetzt gerade Kaiserin sind. Abseits davon ist die Luft doch ziemlich dünn. Show don't tell ist eigentlich immer eine Prämisse und nur weil man im Regelwerk was von Gleichberechtigung schreibt und gleiche Werte vergibt (was irrelevant ist), bedeutet dies nicht, dass deswegen auch etwas für Gleichberechtigung getan wird. Schaut man sich WdV jetzt konkret an, denke ich, dass es mehr Schaden in Sachen Toleranz anrichtet, als es Nutzen bringt (zumal es ja einen erzieherischen Auftrag in sich selbst zu sehen scheint).Herr der Welt hat geschrieben: ↑10.07.2018 20:32Ein Rollentausch ist ein probates Mittel, um Stereotype sichtbar zu machen. Es geht aber um die Feinheiten. Einfach eine gestählte Kriegerin und einen hilfsbedürftigen Schönling gegenüberzustellen, ist sicher nicht der cleverste Einfall, aber konsequent dargestellt immerhin ein positiver Beitrag - im Gegensatz zu manchen Hollywoodfilmen, denen lediglich einfällt, den ursprünglich männlichen Cast bekannter Franchises durch einen weiblichen zu ersetzen, um diesen dann in reichlich Frauenklischees aufgehen zu lassen. Insofern ist DSA sicherlich weiter als manches Mainstream-Kulturprodukt.
Man muss allerdings dabei sagen, dass DSA auch ein bestimmtes Weltbild bedient, welches schon lange nicht mehr hinterfragt wurde.
Zudem denke ich, dass sich wenig an einer Darstellung ändern muss, sondern viel mehr in der Akzeptanz eines jeden Verhaltens, gleichgültig mit welchem Stereotyp es verbunden wird und welchem Geschlecht man es zuordnet.
@Jadoran
Ja, sehe ich auch so, denke aber, dass man es bedeutend besser machen könnte, als einem die bunte Farbe noch ins Gesicht zu schmieren, während man gleichzeitig das Fundament weiter aufstemmt.
Ich denke einfach, dass eine Vielzahl von Änderungen und vor allem von oberflächlichen Änderungen in einem sozialen Gefüge problematisch sind, wenn sie ein Spielfeld erschaffen, auf dem die Akteure keinem bekannten Verhaltensmuster mehr folgen. Ich bin selbst voll dafür, dass man schwule Männer und lesbische Frauen und bisexuelle Eroberer jeden Geschlechts in Aventurien spielen kann und das es akzeptierter ist, als irdisch, weil es eben eine bestimmte Form der Sozialisierung nie gegeben hat. Inklusion ist ein toller und wichtiger Faktor, umso bedeutender ist es mMn, dass dies kein Feigenblatt ist und vor allem keine halbgare Angelegenheit, die man als "soziologische Erkenntnis" verpackt, aber letztlich nur ein Flickschild auf dem alten Mist ist.
Vielleicht ist es auch einfach nur meine Phase, nach einer sehr kritischen Auseinandersetzung mit den Regeln, jetzt auch den offiziellen Hintergrund Aventuriens maßgeblich und in seinen Grundfesten zu hinterfragen und dabei natürlich in den Bereichen die ich aufgrund von Vorkenntnissen bewerten kann (soziale Gefüge), während andere Dinge, die ebenso desaströs sind, aber mir nicht zugänglich (Geographie, Kriegsführung etc.) von mir nicht aktiv im Blick sind.
Und ja, vermutlich messe ich DSA an einem Maßstab, den es nicht halten kann (und auch nur vorgeblich will). Es scheint mir aber ein Punkt, an dem man für ein gemeinsames, besseres Spielerlebnis viel tun könnte.