Der Wanderer hat geschrieben: ↑03.01.2018 23:56Aber nein: Wenn irgendeine Person irgendeiner anderen was antut, ist das ganz üblicherweise nicht relevant (völlig wurscht, welchen Hintergrund die haben, etwa Ausländer sind).
Gilt das auch, wenn das Opfer ein Ausländer ist und der (mutmaßliche) Täter ein Rechtsradikaler?
Aber ich kann nachvollziehen, wenn es zumindest kritisch hinterfragt wird, wo die überregionale Relevanz liegt, wenn ein (wahrscheinlicher) Jugendlicher seine 15-jährige Exfreundin tötet. Zwar denke ich, dass ein solcher Fall, der ja zum Glück nicht die Regel ist, auch dann in überregionalen Zeitungen auftauchen würde, aber wahrscheinlich würde er kein so breites Echo finden wie der nun aktuell diskutierte. Die überregionalen Medien wie ARD, ZDF, Spiegel etc. stehen vor einem Dilemma: Berichten sie nicht über solche Fälle, wird ihnen Vertuschung vorgeworfen, berichten sie darüber, wird ihnen Panikmache unterstellt. Beides ist nicht von der Hand zu weisen. Da jedoch solche Verbrechen früher oder später eh die Runde machen, ist der Ansatz vielleicht garnicht verkehrt, direkt in die Berichterstattung miteinzusteigen.
Letztendlich haben Fälle dieser Art, wie auch der Fall des ehemals 17- nun 33-jährigen angeklagten Afghanen in Freiburg oder der Fall des verurteilten Vergewaltigers aus Ghana, Einfluss auf die öffentliche Debatte. Klar gibt es einige, die der Meinung sind, dass da eh nur "vergewaltigende Männerhorden" kommen, aber wenn selbst eine Studie des Herrn Pfeiffer zu dem Schluss kommt, wie gestern veröffentlicht, dass durch die massive Flüchtlingszuwanderung die Gewaltkriminalität erheblich gestiegen ist, ist das nicht so einfach von der Hand zu weisen. Gut, dass durch die Zuwanderung junger Männer die Gewaltkriminalität steigt, kann nun wirklich niemanden überraschen, da die in Rede stehende Alterskohorte fast überall auf der Welt am ehesten zur Gewalt neigt. Das ist allerdings nicht die Schuld der AfD oder der Medien; durch die massenhafte Einwanderung junger Männer ist es natürlich unsicherer geworden in Deutschland. Das wollte man vielleicht vor zwei Jahren nicht wahrhaben, heute ist es allerdings schwer, das abzustreiten, auch wenn man sich bemüht, das mit der fragwürdigen These, Ausländer würden eher angezeigt werden als Deutsche, zu relativieren.
Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum angesichts der immer offensichtlicher werdenen Problematik rund um das Thema "minderjährige unbegleitete Flüchtlinge" die SPD so vehement gegen eine grundsätzliche Altersfeststellung der Leute zu Felde zieht, die behaupten, minderjährig zu sein. Klar ist auch das kein Allheilmittel, zumal man in diesen Verfahren ja auch nur eine gewisse Spanne ermitteln kann, aber ich finde es ziemlich unverantwortlich, wenn man Leute, die zwischen 15 und 25 Jahre alt sind, wahrscheinlich aus verschiedenen Gründen verhaltensauffällig sind, die aber zumindest in der Heimat und auf der Flucht eine gewisse Härte entwickelt haben, auf gut behütete Jugendliche treffen, die damit auch ziemlich allein gelassen werden. Das mag gut gehen, wenn es sich tatsächlich um jugendliche Flüchtlinge handelt, aber bei erwachsenen Flüchtlingen, die vorgeben, noch jugendlich zu sein, finde ich das sehr problematisch. Es ist nicht die Aufgabe der Jugendlichen, Integrationsleistungen in diesem Ausmaße zu erbringen. Probleme würde es wahrscheinlich auch bei einer grundsätzlichen Altersfeststellung geben. Die Tötung des Mädchens in Kandel wäre wahrscheinlich dadurch auch nicht verhindert worden. Das ändert aber nichts daran, dass die Behörden wissen müssen, wie alt die Leute sind, die hierher kommen. Das nur abzulehnen, weil es eine CSU-Forderung ist, finde ich eher albern. Zumindest halte ich die Gegenargumente der SPD für wenig valide.