Wie sehr in SCs eingreifen?

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hexe
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Re: Wie sehr in SCs eingreifen?

Ungelesener Beitrag von hexe »

Tilim hat geschrieben:Ich höre immer wieder, dass ihr es für richtig schlimm haltet wenn man als SL in die Charaktere eingreift. Was macht ihr denn bei schlechten Eigenschaften?
Es ist immer ein bisschen eine Frage des 'Wie'. Bei uns reicht es meist, wenn ich als SL den Spieler frage: 'Hattest Du nicht Höhenangst?' Die Folge ist, dass ich muss gar nichts weiter machen muss und der Spieler es schlicht aus ohne viel Würfeln ausspielt. Der Eine jammert vielleicht herum, dass die Brücke nicht den Sicherheitsstandard seiner Heimat entspricht, der Andere fallen plötzlich viele Möglichkeiten ein, dass es doch viel bessere einen anderen Weg zu gehen. Das kann ja von Charakter zu Charakter unterschiedlich sein.

Aber bei uns hat keiner das Bedürfnis der tollste Hecht zu sein. Es muss sich niemand bei irgendwas beweisen. Das macht das Spielen doch sehr viel entspannter.
Lieber UTC als CEST!

Ineluki
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Re: Wie sehr in SCs eingreifen?

Ungelesener Beitrag von Ineluki »

Die Anwendung der Liturgie war mMn nicht eben im Sinne der Erfinders, sondern erfolgte aus persönlichen Motiven. Das darf zwar auch einem Geweihten mal passieren (war ja nicht aus Goldgier o.ä.), darf aber auch beim Geweihten zu Nachdenken, Entschuldigungen und Buße oder Meditation etc. führen.

Das "da denkt mein Charakter halt nicht drüber nach, deshalb juckt es ihn nicht" hört sich für mich aber definitiv nach einer Ausrede an.
Daß der Thorwaler sich nicht viele Gedanken über Religion, die Götter und die Welt macht und vielleicht nicht darauf kommt, daß es sich dabei um eine göttliche Strafe handelt, sehe ich nicht als Problem. Das kann sogar sehr stimmig sein.
(Wobei, hat er das Wirken der Liturgie eigentlich mitbekommen?)

Daß er die Folgen einfach ignorieren oder abschütteln kann, bezweifle ich aber.
Iirc sind das ja nicht die klassischen Alpträume, an die man sich nach dem Aufwachen bestenfalls dunkel erinnert, sondern solche Träume, die man wirklich nicht erleben will.
Jedenfalls sollten mehrere Nächte hintereinander selbst dann ihre Spuren hinterlassen, wenn der SC sich nicht vor dem Einschlafen fürchtet.
Mattigkeit, Kopfschmerzen und eingeschränkte Regeneration (samt Wundheilung ggfs.) sind eigentlich nur der Anfang, wenn es länger dauert. Konzentrationsschwierigkeiten (was sich in Aufschläge für mentale Proben äussern sollte), Sekundenschlaf, zunehmende Reizbarkeit sehe ich da definitiv auf längere Zeit. Erschöpfung und Überanstrengung auch.
Das sind auch Konsequenzen, die ein wenig reflektierender SC spüren darf und die mMn nicht unbedingt als unzulässiger Eingriff in den Charakter zu sehen sind.

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Bullf
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Re: Wie sehr in SCs eingreifen?

Ungelesener Beitrag von Bullf »

Habt ihr schonmal einen winselnden, schreienden und weinenden Thorwaler Piraten gesehen, der danach noch mit dicker Hose durch die Stadt geschlendert ist?
Der wird sich freuen, wenn am nächsten morgen die halbe Nachbarschaft hinter vorgehaltener Hand über den Mama-ich-habe-Angst-Piraten redet. Und wenn dann noch das Bettlaken durchnässt ist, wird ihm so schnell keiner mehr auf einen Raubzug folgen...
Wenn Elfen Elfen helfen helfen, helfen Elfen Elfen helfen.

Thargunitoth
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Re: Wie sehr in SCs eingreifen?

Ungelesener Beitrag von Thargunitoth »

Bei solchen Sachen sollte sich der Spieler des Borongeweihten nicht wundern, wenn der Thorwaler Pirat den Golgarit irgendwann einfach totschlägt.

Wenn die SCs ingame untereinander nicht klar kommen, muss dafür eine Lösung gefunden werden, weil sich die SCs sonst einfach trennen würden.

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darkforce
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Re: Wie sehr in SCs eingreifen?

Ungelesener Beitrag von darkforce »

...Umgekehrt allerdings hat sich der Thorwaler mit seinen "Späßen" auch nicht gerade mit Ruhm beckleckert. Das ist dann allerdings ein Problem der Gruppendynamik, was man OT lösen sollte, im Sinne von "Wie viel Rivalität wollen wir eigentlich in der Gruppe?"

In den beiden DSA-GRuppen, in denen ich mitspiele, könnten die Charaktere teilweise nicht unterschiedlicher sein, trotzdem respektieren sie sich zu einem gewissen Grad und wissen, dass sie aufeinander angewiesen sind. Bis auf harmlose Streiche und amüsante Sticheleien passiert da meist nicht mehr.

Und dass den Thorwaler die Alpträume nicht interessieren... nun, es wurde erwähnt er sei Abergläubisch (Was kann das sein, außer das Swafnir nicht glücklich ist? Welches Hrangar-Werk ist das?). Dass das in der Downtime passiert ist... naja, ist halt so.

Numaron
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Re: Wie sehr in SCs eingreifen?

Ungelesener Beitrag von Numaron »

Sry, aber wenn jemand sagt die Wirkung der Liturgie interessiert mich nicht und ich ihm diese anschließend mit der Brechstange näher bringe ist das meiner Meinung nach völlig ok.
Ob die Liturgie zu wirken die richtige Entscheidung ist/war, spielt dabei keine Rolle. Finde es auch fraglich, wie hier schnell mit zweierlei Maß gemessen wird. Dem Boronie die Hand zu verbrennen ist ok, aber wenn dieser sich dann wehrt ist es unfair?
Je nachdem, wie oft er sowas schon gemacht hat/machen wird, hätte mein SG ihn z.B. Irgendwann umgebracht und von daher ist die Liturgie echt ne freundliche Lösung und wenn ein Spieler bockig ist, weil seine Handlungen Konsequenzen haben ist das sein Problem und sollte nicht zum Abschwächen/Ignorieren von in Regeln gekleideter Konsequenzen führen. Wenn er von ner 200m Klippe springt und unten erklärt, dass er nicht Tot ist, weil er halt nicht der Typ ist dem Stürze schaden, ist euch sowas dann auch egal?

Thargunitoth
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Re: Wie sehr in SCs eingreifen?

Ungelesener Beitrag von Thargunitoth »

Numaron hat geschrieben: Ob die Liturgie zu wirken die richtige Entscheidung ist/war, spielt dabei keine Rolle. Finde es auch fraglich, wie hier schnell mit zweierlei Maß gemessen wird. Dem Boronie die Hand zu verbrennen ist ok, aber wenn dieser sich dann wehrt ist es unfair?
Das stimmt auch wieder. Ich habe eher ein Problem damit, dass ein Boroni eine Liturgie aus Rache spricht. Das empfinde ich als sehr boronungefällig.
Je nachdem, wie oft er sowas schon gemacht hat/machen wird, hätte mein SG ihn z.B. Irgendwann umgebracht und von daher ist die Liturgie echt ne freundliche Lösung und wenn ein Spieler bockig ist, weil seine Handlungen Konsequenzen haben ist das sein Problem und sollte nicht zum Abschwächen/Ignorieren von in Regeln gekleideter Konsequenzen führen.
Ein SG fordert normalerweise zum Duell und erschlägt nicht einfach so Leute. Davor würde ein SG den Piraten wohl einfach von der Garde einsperren lassen. Das ist bei einem Rollenspiel bei dem es sich um zwei SCs handelt aber immer schwierig.

Numaron
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Re: Wie sehr in SCs eingreifen?

Ungelesener Beitrag von Numaron »

Richtig zum Duell fordern und dabei verstirbt einer leider. Alternativ einsperren beendet auch das SC Dasein.

Nichtsdestotrotz ist es nicht ok, wenn man jemanden es durchgehen lässt, dass er regeltechnische Sachen ignoriert.

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Suilujian
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Re: Wie sehr in SCs eingreifen?

Ungelesener Beitrag von Suilujian »

Die entsprechende Liturgie wird eingesetzt, um Frevler zu strafen und Missetäter zu ermahnen. Der Thorwaler hat sich im Borontempel ungebührlich verhalten und den Borongeweihten mutwillig verletzt. Ja, man kann die Strafe für zu hart halten. Aber sie ist auch nicht völlig ungerechtfertigt.

Tilim

Re: Wie sehr in SCs eingreifen?

Ungelesener Beitrag von Tilim »

Ob das gerechtfertigt war, ist eine andere Sache und hat eigentlich nicht so viel mit diesem Thread zu tun. Wir haben so etwas aber vorher in der Gruppe besprochen und in unserem Aventurien sind so ziemlich alle Geweihten nur Diener ihrer direkten Götter und weniger aller 12.

Das bedeutet, dass bei mir alles Geweihten so ziemlich alles dürfen was nicht direkt ihrem Gott widerspricht. Und "Vergebung" habe ich bei Boron nicht gefunden und daher dürfen bei unse die Geweihten ihr Karma auch mal "privat" verwenden wenn sie ihrem Gott sonnst gut dienen.
Davon abgesehn finde ich die Aktion zwar grenz wertig aber eigentlich ist die Liturgie doch genau für solche "halbfrevler" gedacht.

Jeordam
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Re: Wie sehr in SCs eingreifen?

Ungelesener Beitrag von Jeordam »

Diese binären Proben auf Ängste sind Altlasten aus der Urzeit des Rollenspiels und ungefähr so fortschrittlich wie der Aderlass als Allheilmittel. DSA hat die eh nur noch aus historischen Gründen drinstehen.
Es gibt nämlich eine viel bessere Alternative, die direkt daneben steht: Abzüge in Höhe des Nachteils auf alles, wenn der Auslöser präsent ist. Dann hat man als Spieler eine wunderbare Motivation, solche Situationen zu meiden, der SC kann sich aber zwingen, seiner Angst zu begegnen. Die Entscheidung liegt immer noch beim Spieler.
Für alle meine Aussagen bezüglich des Kampfsystems von DSA 4 gelten folgende Axiome:
1. Ein professioneller Kämpfer kann die in seiner Ausbildung gelernten Sonderfertigkeiten sinnvoll einsetzen.
2. Die Stochastik von DSA-Würfelergebnissen entspricht der Stochastik gleichverteilter Würfel.

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BurkhardSekir
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Re: Wie sehr in SCs eingreifen?

Ungelesener Beitrag von BurkhardSekir »

Ich glaube, das gesamte Problem ergibt sich aus der Sichtweise des Thorwaler-Spielers. Denn der möchte den harten Hund spielen. Was an sich ja kein Problem ist. Aber um die Auswirkungen von starken körperlichen Einschränkungen ingame ("Pff, Schlaf ist für Weicheier") und das karmale Wirken outgame ('Er ist halt nicht der Typ dafür') ignorieren zu dürfen muss man sich eben den 20GP Vorteil tough wie Jack Bauer wenn man ihn mit Chuck Norris ausstopft kaufen. Dann geht das auch.

Ihr müsst euch also einmal zusammensetzen als Gruppe und absprechen, was ihr da spielt: seid ihr Halbgötter, Helden(tm), eine Gruppe Menschen die überdurchschnittliche Fähigkeiten haben oder normale Menschen die in jedem Abenteuer an ihre Grenzen gehen müssen um zu überleben.

Denn sonst entstehen eben jene Probleme: der Thorwaler will den Schurken losschicken um alleine ins schwer bewachte Lager zu schleichen, aber der denkt sich nur "Das schafft ja kein normaler Mensch, wie soll ich das nur hinkriegen, total unrealistisch... -wie? das erwartest du, SL, jetzt echt von mir?" und schon ist wieder mindestens einer unzufrieden.
Da das hier in letzter Zeit vermehrt auftritt, kann ich nur jedem diesen Link ans Herz legen: http://www.das-dass.de/

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Sumaro
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Re: Wie sehr in SCs eingreifen?

Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Ich greife als SL immer so sehr in die SC ein, wie es mir die Spieler erlauben. Dass können auch gerne beschriebene Gefühle sein, gerade wenn ich mal Traumsequenzen oder Beschreibungen bringe, bei denen sie eben nicht selbst Akteure ihrer Handlungen sind, sondern von ihrem Unterbewusstsein oder äußeren Einflüssen zum "Gefühl" gebracht werden.
Sonst verwende ich allerdings meist das Stilmittel Emotionen und Gefühle eher "anzubieten", in dem ich solche Formulierungen verwende, dass "mancher bei solche einer Kreatur wohl eisigen Schrecken und würgende Abscheu empfinden mag" (Beispiel für Schreckgestalt-Träger) und die Spieler somit eine Tendenz bekommen, was denn so an Emotionen da dargestellt werden könnte, aber auch die Möglichkeit haben, sich klar davon abzugrenzen und eben "den Heroen" rauszulassen, wenn es ihre Einstellung und der Charakter mal zulassen.

Auch bei Alpträumen wäre mein Weg wohl gewesen mir wirklich die Zeit zu nehmen, etwas passendes für den Spieler und den SC zu gestalten. Dinge, die man am Spieltisch einbringt und plastisch beschreibt, erhalten eben eine ganz andere Relevanz als "Regelsprech" es meistens hat. Zu sagen "Du, eine Woche schlimme Alpträume" sorgt eben für deutlich weniger Immersion als eine elaborierte Beschreibung mitsamt entsprechender Gefühlsachterbahn (die einem ja gerade in einem Traum auch offensteht, bzw. angeboten werden kann).

Sollte ein Spieler bei mir wiederholt und nach outgame Aussprache auch keine Spielangebote dieser Art wünschen oder schlicht nicht ausspielen, bekommt er oder sie schlicht keien Szenen mehr, die über den Rahmen des Gruppenspiels hinausgehen. Dann bekäme er bei mir die vollen Mali aus Erschöpfung und mangelnder Regeneration und entsprechende regeltechnische Schwierigkeiten, aber eben keine besondere Widmung mehr, mit diesen Dingen umzugehen. Auch im positiven natürlich nicht. Besondere Szenen etc. sind Luxus von Seiten des SL und stehen eben nicht jedem zu, sondern denen, die sich die Mühe machen mit mir zu spielen. Vorher steht aber immer das Gespräch zwischen SL und Spieler, damit man erst mal klarstellt, ob man ähnliche Vorstellungen hat und offenlegen kann woran es hakt.

Die Situation als solches empfinde ich als von beiden Seiten nicht besonders charmant gelöst. Der Golgarit hat sich für seine Rache nicht besonders viel Zeit genommen, sondern den nächstbesten Hammer gesucht, der Thorwaler hat eben eine eher platte Darstellung seines Charakters gewählt, was sicherlich auch verbessert werden kann. Sanktionieren würde ich hier aktuell nichts, weil der SL keine besondere Arbeit gehabt hat und es eigentlich ne reine PvP-Aktion war. Wenn ich den Zeitraum nicht bespiele und keine Aktionen dort anlege, dann kann ich jetzt auch nicht in Retrospektive einfordern, dass er jetzt doch noch arg mitgenommen ist.
Man könnte natürlich einfach noch einen Alptraum nachsetzen, damit der Spieler ein direktes Spielangebot bekommt, aber das muss eigentlich nicht sein. Mir scheint der Zug ist jetzt ohnehin schon abgefahren. Und für das nächste Geplänkel weiß man jetzt eben, wie es schon mal nicht dramaturgisch wertvoll einfließt.^^
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Numaron
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Re: Wie sehr in SCs eingreifen?

Ungelesener Beitrag von Numaron »

Mich stört halt die Erklärung, ich bin da nicht so der Typ, der da so drüber nachdenkt mir macht das nix. Wenn ich nicht schlafen kann, bin ich am Arsch und bei perma Alpträumen auch. Egal ob ich da drüber nachdenke oder nicht. Und wenn man z.b. Ne Woche nicht schläft/regeneriert kann man sich mal ausrechnen, was da an Erschöpfung/Überanstrengung zusammen kommt, selbst wenn man nicht viel macht und gehts nach der Woche weiter hat man die noch.
Ansonsten finde ich Sumaros Ansatz gut.

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