R145: Türme aus Kristall

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Thallion
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R145: Türme aus Kristall

Ungelesener Beitrag von Thallion »

Dieser Thread dient zur Diskussion der Inhalte des im Dezember 2012 erschienenen Romans Türme aus Kristall von Dorothea Bergermann.

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Türme aus Kristall
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Rimaldo
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Re: R145: Türme aus Kristall

Ungelesener Beitrag von Rimaldo »

Von allen Türme von Taladur Büchern leider der schwächste Band.

Die einzelnen Kapitelchen sind viel zu kurz, so das ein hektisches Gespringe von Szene zu Szene entsteht. Man kann sich gar nicht richtig in die einzelnen Situationen reinversetzen. Oft sind die Kapitel auch so abrupt beendet, das man gar nicht mitkriegt, wer denn jetzt bei einem Kampf verletzt wurde und wer nicht. Zwischen den Kapiteln sind auch viele Zeitsprünge, so dass man gar nicht mehr weiß ob jetzt seit dem letzten Schlaglicht auf diese und jene Person ein Tag oder eine Woche oder ein Monat vergangen ist. Mann will ja nicht ständig zurückblättern und Tagesdaten vergleichen.

Auch die Kämpfe sind teilweise schlecht beschrieben. Damit meine ich, dass man überhaupt keinen Überblick über die Situation bekommt, und letztendlich gar nicht weiß, ob die Barbaren, die da gerade jemanden überfallen jetzt zu zweit oder zu zehnt aus dem Gebüsch springen.

Außerdem nervt die ständige Wiederholung der Beschreibung von Jazeminas Beziehung zu ihrem Säugling. Ich habe jetzt gefühlt 100 mal gelesen, dass sie dem Kind die Brust gibt, und dass das Kind dann aufhört zu schreien. Man merkt deutlich dass die Autorin eine junge Mutter ist und sich da was von der Seele schreibt...

Insgesamt ein eher mäßiges Buch. Schade, die ersten 3 Bände der Taladur Reihe waren der Hammer :)

Stingel
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Re: R145: Türme aus Kristall

Ungelesener Beitrag von Stingel »

Insgesamt fällt der fünfte Teil der Reihe leider rapide ab.

Neben dem bereits beschriebenen "Dahinsiechen" polarisieren die Charaktere in meinen Augen zu deutlich im Vergleich zu den Vorgängerromanen.

Genauso habe ich den Eindruck, als ob Boromeo ein wenig Kryptonid in den Frühstücksflocken hatte, so dass er zum Beispiel allein gleich ein oder zwei Ferinkas ausschält, wo zuvor andere, größere und Stärkere Truppen gescheitert sind.

Ebenso Jazemina. Nach wie vor das Doofchen vom Land, mutiert sie doch bei Bedrohung ihres Kindes zu Cat-Woman, zerlegt mal kurz so den muskulösen Aufseher. Sie hat zwar eigentlich nie den Durchblick, aber immer die Richtige Ahnung. Paranioa as a feature!

Ich weiss nicht, wieviel des Inhaltes von der Autorin allein und wieviel des Geschehenen vom Autoren-Team gemeinsam festgelegt wurde, aber die klare Trennung von Gut (Boromeo, Jazemina, Erresto und Nuerta) und Böse (allen voran Serano und Daroca, aber sowieso der ganze Rest) ist einfach in meinem Verständnis fragwürdig. Meisterinformationen zu: "Türme aus Kristall": Gerade Daroca, die ihrer Schwester noch einst das Leben rettete trachtet ihr nun nach selbigem, nur um Mundilla zu werden? Das erscheint unlogisch. Sie ist ein kalkulierendes kleines Miststück - ja. Aber allein, das Risiko rechtfertigt den Gewinn nicht. Unlogisches Verhalten ist aber das Hauptmotto des Buches:
- Meisterinformationen zu: "Türme aus Kristall": Domna Cordolessa händigt Boromeo den belastenden Ring aus - ihm, der aus der verfeindeten Familie stammt, statt den Ring zu nutzen, den Namen ihrer Familie rein zu waschen.
- Meisterinformationen zu: "Türme aus Kristall": Erresto diskutiert mit einem Fellachen, also Serano und Boromeo sich gerade duellieren (nachts, mit einer Fackel, so dass man sie in der Dunkelheit gut sieht, und dass wo gerade Erresto wegen den Branstiftungen und den Fackeln ins Dorf kam...
- Meisterinformationen zu: "Türme aus Kristall": Die Tandori scheinen sich irgendwie gar nicht mehr drum zu kümmern, dass ihr Oheim den Flammentod fand.

Aber das Paradoxe kommt ja zum Schluss:
Meisterinformationen zu: "Türme aus Kristall": Jazemina möchte ihrer Sicherheit vor ihrer Schwester dadurch sichern, indem diese einen Schwur vor Travia ablegt. Paradoxer weise began das ganze Spektakel mit einem Schwur vor Travia. Die Verschleppung Boromeos erfolgte ja erst dadurch, dass Jazemina zwar vor Travia den Treueeid leistet, dann aber ihrem Edelhard erklärt, dass das in Almada nichts zählt und sie sowieso nur Boromeo liebt. Warum erwartet das dumme Ding eigentlich, dass andere Menschen die Sachen beherzigen, die sie selbst nicht mal einhält? Am Anfang war es allein ihre Intoleranz gegenüber Edelhard, Abscheu vor allem, was er tut und ist, das das ganze ins Rollen bringt. Aber natürlich hat sie genau ihm vorgeworfen, dass er sie, die almadanische Art nie toleriert habe. Einfach grauenhaft unreflektiert und selbstsüchtig, aber dabei sich selbst auf einen Sockel hebend.

Für mich 1 Punkt in einer sonst bisher sehr lesenswerten Reihe.

Edit: MI eingefügt.

Tyrfing
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Registriert: 27.06.2007 13:58
Wohnort: München

Re: R145: Türme aus Kristall

Ungelesener Beitrag von Tyrfing »

Selten habe ich mich so detailliert informiert gefühlt über das Tretverhalten ungeborener Kinder (nämlich einmal pro Szene), das Geräuschrepertoire von Säuglingen (nämlich maunzen und jammern), die besten Leertrink-Techniken von Mutterbrüsten (dass eine Brust innerhalb von zwei Sätzen von "leergetrunken" zu "schmerzhaft prall gefüllt" wechselt, ist eines der erzählerischen Highlights) und die Superkräfteentwicklung von jungen Müttern bei Bedrohung ihres Kindes (mit der bloßen rechten Hand einen muskulösen Schlagetot verdreschen und sein Gesicht mit Säure verätzen, während in der Linken das neugeborene Kind gehalten wird, muss einfach drin sein).

Ach ja, in Taladur passiert inzwischen auch irgendwas.

Und unsere Möchtegern-Protagonistin Bella aka Jazemina ist widerwärtiger Kotzbrocken...

2 Punkte.

Benutzer 8443 gelöscht

Re: R145: Türme aus Kristall

Ungelesener Beitrag von Benutzer 8443 gelöscht »

Der Fünfte Band ist der mit Abstand schwächste Teil der Reihe um die Stadt Taladur.
Nachdem im vorherigen Band die Querella ausgebrochen ist, dreht sich der ganze Band um die Kämpfe zwischen Boromeo und einem neu auftauchenden Cousin von Jazemina, der sich als psychopathischer Pyromane entpuppt und seinen Hass zunehmend auf das Kind von Jazemina unf Boromeo konzentriert.

Damit der Plot nicht schon nach den ersten 10 Seiten abgewürgt wird, kriegen leider bisher als kompetent geltende Figuren die DSA-typische akute Trottelitis Naivitatus. In diesem Fall erwischt es vor allem Kallista, die rechte Hand von Erresto, der sonst nie ein Detail entgeht. In diesem Fall entgeht ihr nicht nur ein Detail, sondern sie bemerkt bis zum Ende des Buches den Elefanten nicht, der auf ihrer Nase tanzt. Anders kann ich mir noch erklären wieso sie immer Boromeo mit der Fackelei erwischt aber Semano immer ungesehen davon kommt. Trotz Duzender Zuschauer.

Unglaublich staunenswert ist auch die plötzliche Verwandlung von Jazemina von der soziophoben Heulsuse zur hammerharten Politikerin, die selbst einen Dom über den Tisch zieht. Ich hege da so ein bisschen das Gefühl, dass man den beabsichtigen Sympathieträger mit der Holzhammermethode als kompetente Glücksbringerin in eine Führungsposition hieven will. Konsequenter hätte ich das tragische Dilemma gefunden, zuzugeben, dass Jazemina vielleicht die gutmütigere Person ist, aber als Anführerin tatsächlich unfähig ist.

Es gibt noch mehr Ungereimtheiten, die leider nicht in die Kategorie vernachlässigbar fallen. Besonders bedauerlich finde ich, dass von den komplexen Verwicklungen, mit denen die Reihe angefangen, nicht mehr viel übrig ist und sich das ganze Buche in eine mit logischen Brüchen angereicherte lineare Geschichte gewandelt hat. Bleiben unter dem Strich 2 Sterne.

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