(Einmal umformuliert, aber inhaltlich im Wesentlichen das gleiche geblieben.)
Ich kann mich der überwiegend favorisierten Wertung von 5 Sternen leider nicht anschließen, ich komme nur auf 3 Sterne (mit Tendenz zur 4).
Ich habe in dem Buch sehr viele schöne Ideen, Szenen und Ansätze gefunden. Ein paar Sachen hätten allerdings besser gemacht werden können, und vor allem hätte man ein paar Dingen mehr Mühe und Seitenzahl widmen können, daher wurde das Potenzial in meinen Augen leider nicht augeschöpft. Ein teilweise schönes Buch, aber irgendwie nicht richtig "rund".
Der Autor kann durchaus einige Dinge in die Waagschale werfen: Eine exotische Welt, eine interessante Beschreibung der (offenbar recht epistokratischen) hochelfischen Gesellschaft, überwiegend gelungene Charaktere, ein überraschender Twist, der beide Handlungsstränge überraschend, aber passend zusammenfügt, eine tragische Liebesgeschichte (aber ohne Schnulz und große Herzschmerzorgien
) und ein insgesamt dem Thema angemessenes Stimmungsgefüge.
Auch die von einigen kritisierte Schreibweise hat mich eigentlich nicht gestört, das hat schon gepasst. Lediglich bei der äußerlichen Beschreibung der Charaktere hätte ich mir etwas mehr Detail gewünscht: Wie sehen die eigentlich aus? Wie ist ihr Auftreten? etc. - Insbesondere bei Fenvarien fand ich es echt dürftig, dass dieser zu einem farblosen "Strichmännchen" verkommen ist.
Die Story hätte auch viel mehr in die Tiefe gehen können. Es wurden verschiedene Bereiche gestreift, aber nicht weiter ausgearbeitet. Die Kriegsszenen hielten sich in Grenzen, was ich aber ok fand (auch wenn die große Entschlacht dann recht plötzlich kam). Politik und Intrigen kamen vor, aber blieben auf einem sehr oberflächlichen Level. Die Zentauren hatten sehr viel Screentime, waren aber letztlich fast bedeutungslos und bleiben so ein Fremdkörper in der Handlung.
Also wie gesagt: Ein paar Glanzlichter, ein paar Mängel, ich finde man hätte mehr daraus machen können. Solide 3 Sterne.
Jede kann maskierte Superheld*in sein. Ihr müsst gar nicht 24/7 bereit stehen oder euer Leben in die Waagschale werfen. Die Maske reicht schon!