R001: Der Scharlatan

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Ghorio
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R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von Ghorio »

Dieser Thread dient zur Diskussion der Inhalte des im März 1995 erschienenen und mittlerweile überarbeiteten Romans (7. Auflage 1997, Neuauflage 2001) Der Scharlatan von Ulrich Kiesow

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Der_Scharlatan
Vielleicht hast du Erfahrungen mit diesem Roman gemacht, die du mit anderen Usern teilen möchtest, hast Fragen oder Meinungen zum Buch. Dieser Thread ist zur Sammlung dieser Informationen und Themen gedacht.

Darüber hinaus kann man in diesem Thread den Roman auch bewerten, um so eine grobe Orientierungshilfe für andere Leser zu bieten.

Bitte nur dann abstimmen, wenn du den Roman kennst!

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Ghorio
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von Ghorio »

Ich fand den Roman sehr unterhaltsam. Gerade die kontroversen Gedanken und Verhaltensweisen einer Elite-Kriegerin und einem alten symphatischen Magier waren stets anregend.

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Elwin Treublatt
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von Elwin Treublatt »

Lange her, dass ich den Roman gelesen habe. Mir ist er als halbgar in Erinnerung geblieben. Die ersten zwei Drittel fand ich spannend und unterhaltsam, aber das letzte Drittel hat mich dann nicht mehr so vom Hocker gehauen. Sehr ärgerlich!

Gruß
Chris

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Sarafin
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von Sarafin »

Als ich den Roman damals gelesen habe, fand ich die Story als solche sehr interessant und auch spannend.
Meisterinformationen: Die Liebesgeschichte zwischen dem mehr als alten Mann und der jungen bildschönen Frau ist allerdings absolut nicht nach meinem Geschmack. Für mich hatte das ein bisschen den Nachgeschmack vom Wunschdenken des Autors - ohne Kiesow jetzt persönlich zu kennen.
Ich fand die Entscheidung der jungen Heldin gegen ihren großen, starken, gut aussehenden Verlobten, für einen schäbigen dahergelaufenen Gaukler (und wenn er dreimal irgendwann mal Magier war...) irgendwie seltsam. Aber ich frage mich ohnehin auch immer, was Paare aneinander finden, wo der eine ein Elternteil des anderen sein könnte.

Vom Schreibstil her war es in Ordnung. Ich habe es zuende gelesen, was schon mal bedeutet, dass es nicht zu langatmig war. Allerdings lag mir der Fokus abseits der Geschichte ein wenig zu oft auf Sex.
Meisterinformationen: Mir wäre nicht bekannt, dass irgendwo geschrieben steht, dass mit einem Balsam geheilt zu werden eine Frau so geil macht, dass sie sofort Sex haben muss...

Aber gut. Die Grundstory ist interessant - ohne den ganzen Sexquatsch dazwischen würde sie von mir 3,5 Punkte bekommen. So verschandelt er die Geschichte ziemlich und es gibt 2,5 Punkte. Aufgerundet macht das drei.
Was eigentlich schade ist, denn die Darstellung des aventurischen Hintergrundes ist durchaus sehr stimmungsvoll.
„Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.“
~ Hanlon’s Razor

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Elwin Treublatt
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von Elwin Treublatt »

Ja also bei Erotikdarstellungen kann ein Schriftsteller schon arg danebengreifen (damit meine ich nicht nur DSA-Romane), so dass man als Leser immer die Altherrenphantasie im Hinterkopf hat, oder das biedere Frauchen mit der versauten Phantasie.

Hmmja, man könnte bei DSA-Romanen ein Kriterium "Abwertung wegen peinlicher erotischer Darstellungen" einführen (dann müsste die Skala wohl eher von 0-3 Punkten reichen, hähä). Aber egal, meine Wertung steht soweit, und dass ich an diese Sachen anfangs nicht gedacht habe, beweist im Grunde, dass sie für mein Urteil so gewichtig nicht waren. :)

Gruß
Chris

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Harteschale
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von Harteschale »

Ein schöner unkomplizierter Roman, der insbesondere Einsteiger im DSA-Universum recht schnell in die Welt finden lässt. Die Sex-Darstellungen finde ich persönlich eher amüsant im Sinne von schmunzeln und nehme sie nicht übel.
Der Roman hat viele kleine schöne Details und kommt als ganzes sehr stimmig daher und liest sich flüssig.
5 Punkte von mir.
Harteschales Hausregeln - frei fair funktional! Neu 2023: LIBER CANTIONES DELUXE - hunderte Zauber, unzählige Rituale, one-stop-shop für Magie!

Melenor Ayshariel
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von Melenor Ayshariel »

Der erste DSA Roman, den ich überhaupt gelesen habe (das muss etwa '97/'98 gewesen sein).

Die Geschichte ist eigentlich eine sehr schöne, klassische Fantasy wenn man so will. Verrat, Intrige und Kämpfe. Die erotische Darstellung, davon kann man nun halten was man will. Die Szene mit dem Balsam, nun, die Implikation ist wohl eher, dass der Balsam ein sehr wohltuender Zauber ist und die gute Selissa diesem Gefühl wohl sehr zugetan ist...

Meisterinformationen: Besonders die Geschichte um den Scharlatan hat mich beeindruckt, Gerion, der sich zunächst als ein einfacher Eigenbrötler darstellt ist in Wirklichkeit ein fähiger ehemaliger Magister einer Akademie (von der ich nicht sicher bin, dass sie im aventurischen Kontext als Ausbildungsort für Helden je existiert hat), der seine Arbeit stets über sein Privatleben gestellt hat und dann erst merkte, was ihm entgangen ist als er es verlor.

Besonders schön finde ich es, dass am Anfang des Romans kurz die aventurische Welt erläutert wird. Ich habe auch den Eindruck, dass der Autor sich (was man, wie man so hört, nicht von allen Autoren erwarten darf) beim Schreiben ziemlich gut an die Regeln hält.

Was mich allerdings am meisten gefreut hat ist das Auftauchen der etwas bunten Heldentruppe in dem Zyklus "Das zerbrochene Rad".

Ein negativpunkt ist die Liebschaft der Lanznerin mit dem bornländischen Junger. Guckt man sich mal kurz die Entfernung auf der Karte an, wirkt es eher wie in der heutigen (oder damaligen) Welt, in der Entfernungen keine große Rolle spielen.

Dennoch ein in meinen Augen wirklich guter Roman, leicht zu lesen und gut in Erinnerung zu behalten, mit dem bei mir die Faszination für Aventurien wirklich begonnen hat.

Ruhe in Frieden Ulrich Kiesow. Vielen Dank.
Zuletzt geändert von Melenor Ayshariel am 22.03.2010 10:43, insgesamt 2-mal geändert.

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Der Wanderer
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von Der Wanderer »

Beim ersten Lesen vor vielen Jahren fand ich den Roman großartig. Ordentlich-anschaulich erzählt und so ein schönes Bild von der eher bodenständigen Welt des Schwarzen Auges vermittelnd.

Heute, mehr als 10 Jahre später, finde ich das Buch nach wie vor gut und obiges gilt nach wie vor, aber ein paar Dinge stören mich dann doch ein wenig. Es sind kleine Anleihen an eine modernere Welt, die für mich nicht (mehr) in das heutige Aventurien passen. So stört mich die Szene mit den kleinen Kindern, die für recht teuer Geld sich die Gaukel-Vorstellungen angucken. Oder der sehr moderne Drill der Ferdoker Garde. Vielleicht fallen mir auch ein paar gerade nicht ein.

Jedenfalls: 4 von 5 Punkten.

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Dr. Arca
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von Dr. Arca »

Der Roman ist schlecht. Ich fand die Story nicht gut, weder Anfang noch Schluß konnten mich überzeugen und die Sexszenen sowie die Liebelei zwischen der jungen Frau und dem Magier ("Scharlatan" als Titel ist irreführend, da es sich auch in dsa3 um keinen Halbzauberer handelt) hätte man weglassen können - mal abgesehen von der hanebüchenen Storyline, daß die junge, gutaussehende Frau ihrem großen, jungen gutaussehenden Verlobten für einen alten, verbitterten Mann den Laufpaß gibt. Toller Tausch.
Ohne diese Storyline wäre das Buch zwar dünner, aber vielleicht besser geworden.

Das einzige, was im Roman gut bedient wird, sind die Sexphantasien einsamer alter Männer (wobei ich hier natürlich keine einsamen alten Männer beleidigen will), die durch dieses Buch wieder auf eine Frau hoffen können, da es nach der Beschreibung im Buch anscheinend völlig normal ist, wenn die junge Frau den Supermann gegen einen alten Mann (bei dem die Bezeichnung 'Held' zum blanken Hohn wird) eintauscht.

Von mir gibt es 1 Stern.

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Der Wanderer
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von Der Wanderer »

Dr. Arca hat geschrieben:("Scharlatan" als Titel ist irreführend, da es sich auch in dsa3 um keinen Halbzauberer handelt)
Hä? Das Buch heißt "Der Scharlatan", weil der Magier sich als solchen - nämlich einen Unterhaltungszauberer - ausgibt. Was ist denn daran irreführend?

Eisenbeiß
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von Eisenbeiß »

Mein erster DSA-Roman und SO habe ich mir Aventurien nicht vorgestellt. :-) 1 Punkt

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tele
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von tele »

Ich hab das Buch jetzt als Hörbuch durch. Es ist sicherlich nicht so mitreißend wie Das Jahr des Greifen (und auch nicht so bodenständig), dennoch wird ein sehr schönes Aventurienbild gezeichnet (bis auf einige Ausnahmen wie murmelnde Formeln von den Zauberern).

Der Anteil an zwischenmenschlichem Geplänkel war darin meines Erachtens nach eher stimmungsfördern als mindernd.

Von mir gibt es 4 Punkte.


PS: besonders toll fand ich ja im Hörbuch die Darstellung von Fürst Blasius - ich hätt mich wegschmeißen können als der "Hoppla" sagt.
Zuletzt geändert von tele am 03.07.2010 11:58, insgesamt 1-mal geändert.

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Rowin
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von Rowin »

Ich fand das Buch toll. Diverse sympathische Charaktere und eine recht bodenständige Story haben mich das Buch schon öfters wieder lesen lassen. 4 Punkte von mir.

Ardor
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von Ardor »

Der erste Roman der DSA-Reihe (mal von "Mond über Phexcaer" und "Das Eheren Schwert" abgesehen) hat mich damals darin bestätigt, eifrig die Bücher zu kaufen. Leider wurde ich bald eines besseren belehrt, denn das Niveau wurde von den Folgeromanen leider nicht gehalten...

Herrlich finde ich die Intrige und das sie voll daneben geht! Ein gutes Bild des mittelreichischen Adelsgefüges.

Was die Sexszenen betrifft: Erotik in DSA-Romanen neigt dazu, genau so wie Erotik im Rollenspiel daneben zu gehen.

Insgesamt dennoch einer der besten DSA-Romane und für mich vier Sterne wert!

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Maurynna
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von Maurynna »

Mir gefällt der Scharlatan auch recht gut, was mich allerdings sehr gestört hat war das Ende - es schien mir nicht sehr logisch, ihren Verlobten für den Scharlatan zu verlassen. Das hat es mir doch ein wenig vermiest..

Alrik Normalpaktierer
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von Alrik Normalpaktierer »

Schon lange her, aber ich erinnere mich an das Leseunternehmen als das erste (und eines der wenigen!), das ich "nur weil DSA draufsteht" unternommen und nachher nicht bereut habe. Verglichen mit Nicht-DSA-Romanen lauer Durschnitt, verglichen mit den anderen DSA-Romanen in der Spitzenklasse.

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Maurynna
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von Maurynna »

Schlimm eigentlich, dass man DSA- Romane so viel besser bewerten muss wenn sie mit sich selbst verglichen werden, weil sie einfach das Niveau bspw. von Markus-Heitz-Büchern einfach nicht erreichen xD

gralkor
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von gralkor »

Der Scharlatan ist der Roman, an dem sich aus meiner Sicht alle folgenden DSA-Romane messen lassen müssen.

Er ist gut geschrieben, hat nachvollziehbare Charaktere, eine Handlung, die im Aventurien der Zeit, wo er veröffentlicht wurde, verwurzelt ist.
Die Charaktere haben Stärken und Schwächen.
Sie machen im Verlaufe des Romanes eine Entwicklung durch, die man bei jeder einzelnen (Haupt-)Figur gut sehen kann.
Der (politische) Hintergrund ist aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und zeigt (im GGS zu Abenteuern) ein, wenn auch kurzes, Kapitel der aventurischen Geschichte, die leider zu kurz gekommen ist. Denn mit dieser Episode wurde das "gute alte Aventurien" durch das ersetzt, was Schmidt-Spiele, Fanpro und zuletzt Ulisses aus meinem geliebten Aventurien gemacht haben.
Die Qualität des Romanes zieht sich von der ersten bis zur letzten Seite durch.

Die eigentliche Star ist aber aus meiner Sicht Gurvan.

Selbst schlecht gelaunt ist es schwer für mich, keine 5 Punkte zu geben.

G.

fizban
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von fizban »

Ich finde das Buch richtig klasse, vor allen da ich die Charaktere schon von den Nachfolgebänden kenne ... :oops: Nuja, meine Bibliothek ist eben erst im entstehen...
Nuja, die Charaktere sind super, alles ist in und für sich schlüssig, und auch wenn es sich manchmal gezogen hat, ist das ein wunderbarer Roman (5 Sterne). Und ich weiß, ehrlich gesagt, gar nicht, was so viele daran auszusetzen haben, Meisterinformationen: dass die Lanzerin sich für den Scharlatan entschieden hat. Liebe ist nunmal nicht logisch. Aber nuja.
"Sie wird geschützt von großem Milzenis und komischem Zauberschmetterling" (Gjalsker Tierkrieger meiner Runde)

GerionMeeltheuer
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von GerionMeeltheuer »

Also zunächst mal (nachdem ich alle Beiträge zu diesem Buch gelesen habe) drängt sich mir der Gedanke auf, dass wirklich alle die dieses Buch schlecht (z.T. mit 1) bewertet haben, das Buch selbst, die Geschichte und die Charaktere einfach nicht verstanden haben. (Ja einer noch nicht einmal den Titel des Buches verstanden hat)

Der Scharlatan ist ein in sich von vorne bis hinten Stimmiges Buch, in dem eine (für Spielrunden die Wert auf Rollenspiel legen und nicht auf Hack'n'Slay) typische "Heldengruppe" entsteht, die sich aus verschiedenen Gründen einfach hilft. Das geht von Liebe, über Mitleid bis zu Gerion selbst, von dem man bis zum Schluss nicht Sicher ist, ob er es tut, weil er in Selissa verliebt ist, weil er sich von der Magd erweichen lies, oder einfach, weil es das richtige ist. (auch hier fand ich, wie man am Namen schon sieht, inspiration für meinen lieblingscharakter)

Das sich der Autor sehr an die "Regeln" gehalten hat beim Schreiben ist auch kein großes Wunder... Ulirch Kiesow war der Schöpfer von DSA

Es gibt auch kein echtes Happy End... die Jergenquells gelten weiter als Answinisten, Selissa und ihr Bruder haben somit alles verloren. Und am Schluss "verlässt" Selissa auch nicht ihren Verlobten um mit Gerion (der übrigens als so eine Art Antiheld einfach super dargestellt ist) zusammen zu bleiben (auch wenn es sicherlich zwischen ihnen "knistert") Tatsächlich schuldet sie Gerion eine Menge Geld und es wird nicht geklärt, wie es mit den beiden weitergeht und ob sie später ins Bornland zurückkehrt. (zu der Kritik bezüglich der Entfernung... für einen Adligen ist es Finanziell (selbst für einen "Bornländischen Brückenbaron") tatsächlich kein Problem diese strecken zurück zu legen... und es wird erklärt wo, bzw. wie sich die beiden kennen gelernt haben)

Alles in allem einer der besten DSA Romane, die ich je gelesen habe.

5 von 5
omg aka wtf

Saint Mike
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von Saint Mike »

Ich habe das Buch vor über 10 Jahren gelesen und zwar nach so einigen anderen DSA- Büchern. Während mir ersteres immer noch im Gedächtnis haftet, sind mir viele andere "Plots" schlicht entfallen. Das spricht eindeutig für das Buch. Bei allen Schwächen bleibt es eine stimmige Schilderung der Welt Aventurien, die ich gern empfehlen würde. 4 Punkte.
---
"...und der Ehre geht Demut voran." - Die Bibel, Sprüche 15,33

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Dajin ibn sharif al'Alan
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von Dajin ibn sharif al'Alan »

Tja, bevor ich das Teil nochmal lese da es ja jetzt kostenlos als E-book gibt, wollte ich mal mit 3 Punkten abstimmen.

Es ist 20 (?) Jahre her das ich das Teil gelesen habe, dementsprechend wenig ist im Gedächtnis, was aber darauf hinweißt das ich es weder als grandiose Story, noch als grausige in Erinnerung habe. Einzig das schon in diesem Buch angefangen wurde Sachen einzuführen die später dann in den Regelkanon aufgenommen wurden ist mir sauer aufgestoßen (Für besondere Dramaturgie rettet der Scharlatan der Frau mit einem besonderen "Balsam" oder so das Leben obwohl sie schon quasi bei Golgari in den Krallen hängt. Dafür muß der Magier aber einen Körperlichen Preis bezahlen. Später gab es dann Regeltechnisch die Varainte des Balsam unter 0 LP und es kostet permanente Punkte .... wimre zumindest ^^ )
Jetzt wird das Teil demnächst nochmal gelesen (Mein buch ist irgendwann von irgendeinem Bekannten nicht mehr zurück gekommen) und mal gucken ob es dann der Betrachtung standhält, in positivem wie im negativen Sinne :)

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Rukujin
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von Rukujin »

"Einfache" Story, gut gezeichnete Charaktere (darüber lässt sich sicher streiten), aber ein Roman, der die Atmosphäre Aventuriens sehr gut einfängt...und das schafft Kiesow in allen seiner Romane...5 Pkt.

Jan van Leyden
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von Jan van Leyden »

Ein gut zu lesender Roman, der Aventurien hübsch "erdig" erscheinen lässt. Die Figuren sind halbwegs glaubwürdig, die Entwicklung der Beziehungen zwischen ihnen allerdings nicht so sehr.

Als literarisches Werk 2 Punkte, als Rollenspielroman 4 Punkte.

lambert.behnke
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von lambert.behnke »

Ich bin mit dem Englischen kickstarter nach langer Pause (seit Anfang der 90er) wieder in DSA eingetaucht und habe angefangen ein paar von den alten Romanen zu lesen.

Nicht nur ist die Geschichte gut und wann wird nett nach Aventurien gebracht aber so viel von den grossen geschichtlichen Ereignissen werfen ihre Schatten voraus in diesem Buch.

Ich fand das ganz toll und freue mich jetzt schon auf viele gute Perlen.

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Thallion
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Re: R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von Thallion »

https://vierheldenundeinschelm.blogspot ... latan.html
Das Fazit

Als ich mir die Rezensionen zu Der Scharlatan durchlas, war ich offen gesagt etwas verwundert: "Kitschige Liebesgeschichte", "durchschnittliche Kost", "sprachlich schön verpackte Langeweile". Das passte so gar nicht zu den vielen sehr guten und guten Noten, die der Roman gleichzeitig bekam. Anscheinend ist Kiesow gemächlicher Stil nicht Jedermanns Geschmack.

Mich hingegen hat er begeistert! Sprachlich, atmosphärisch und erzählerisch ist Kiesow meiner Meinung nach vom durchschnittlichen DSA-Autoren Welten entfernt. Sicher, nach dem unterirdischen Ehernen Schwert war die Messlatte auch nicht besonders hoch angesetzt. Aber man merkt auf jeder Seite die Liebe Kiesows zur Literatur, zum bodenständigen fantastischen Realismus, und zu den Details der von ihm mitgeprägten Spielwelt. Während man Gerions Sprachwitz genießt, hört man eigentlich die Stimme Ulrich Kiesows, der Wortgewandheit und Humor auch lange Jahre in der Person des Andreas Blumenkamp zu zelebrieren verstand. Die skurile Gestalt des Magisters Grottentuch könnte einem Terry Pratchett Roman entsprungen sein, die finale Schlacht von Borrestock würde auch als Abenteuer am Spieltisch eine gute Figur machen. Die kurzen Einblicke in das aventurische Militärwesen der Ferdoker Lanzenreiterinnen und das politische Geplänkel zwischen Fürst Blasius von Eberstamm, seinem Kanzler Duridan und dem verzweifelten Graf Erlan sind gerade durch ihren langweiligen Realismus grandios!

Wem es nach Epik, Abenteuer, großer Magie und spektakulären Schlachten dürstet, wird mit dem Scharlatan keine allzu große Freude machen. Das Buch ist Low Fantasy pur, zelebriert die oft verteufelte aventurische Hotzenplotzigkeit. Wer das nicht mag, wird das Buch hassen. Und wem sowas gefällt, wird den Scharlatan und all seine verschrobenen Gefährten und Antagonisten lieben!

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Farmelon
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R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von Farmelon »

Kiesow hat großes geleistet mit seinem Anteil an DSA, aber er war kein Romanschreiber.

Ich hab ihn vor kurzem mal in der Hand gehabt und hab mich gefreut ihn lesen zu können. Bis ich begonnen habe. Langatmig, schwerfällig, zu sehr ins Kleinklein beschrieben wenn auf eine Figur genauer eingegangen wird oder z.B. der Schweiß der Lanzerinnen fließt. und ich hab irgendwann nach ca 100 Seiten aufgegeben mich hindurch zu quälen. Kann sein das ich etwas unfair bin, aber so etwas ist ja immer auch eine geschmackliche Frage. Ich habe, für mich, schon deutlich bessere Fanwerke gelesen.
Kann sein das der Roman später besser wird, ich werde es nicht erleben. Ist wohl ein wenig wie beim Herrn der Ringe eine Art Glaubensfrage, auch wenn er ein Meisterwerk ist gibt es ewig viele zähe und weitscheifende Szenen die es zeitweise sehr anstrengend machen dabei zu bleiben.

1 Punkt.

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panda
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R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von panda »

Ich fand den Roman gut. Dieses zu genaue Beschreiben fand ich auch manchmal etwas langwierig aber dafür hab ich wirklich mit den Charakteren mitgefühlt. Vor allem die Szenen mit den Lanzerinnen in der Taverne war super :lol:

4 Punkte

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Rabbatzmann
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R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von Rabbatzmann »

Mich hat der Roman auch nicht sonderlich begeistert. Zwar sind Kiesows Verdienste unbestritten, und auch gegen detailsreiche Schilderungen habe ich nichts, doch zumindest in diesem Roman (andere von ihm kenne ich nicht) war es mir ebenfalls über manche Strecken hinweg zu sehr im Klein-Klein verhaftet und langwierig.

Für DSA-Romane gebe ich 2-3 Punkte, wobei es knapp zu 3 Punkten tendiert.

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Thymian
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R001: Der Scharlatan

Ungelesener Beitrag von Thymian »

Kiesows Stil war immer schon - auch in seinen Rollenspiel-Publikationen - äußerst detailverliebt und langatmig. Verwundert auch wenig, sind seine literarischen Vorbilder ja russische Klassiker. Noch offenbarer wird das in Das Zerbrochene Rad, wo auch mal über ein Dutzend Seiten der Tagesablauf eines Dachsweibchens beschrieben wird. Muss man nicht mögen, ist aber ein absolut legitimer Schreibstil.

Man muss Der Scharlatan denke ich auch im historischen Kontext sehen: Nachdem vor dem Buch nur das unsägliche Brandhorst-Machwerk Das Eherne Schwert und die Holbein/Hennen-Koproduktion Das Jahr des Greifen (die aber erstens außerhalb der Kernredaktion entstanden war, und deren Entstehung zweitens so nicht zu wiederholen war) erschienen waren, wurde es notwendig, einen Prototyp für das zu erstellen, was einen DSA-Roman ausmachen sollte. Uli war da der logische Autor, schließlich war DSA zu dem Zeitpunkt unzweideutig sein Königreich (bzw. seine Diktatur, wenn man den zeitgenössischen Berichten folgt). Darüber hinaus war es wichtig und an der Zeit, Aventurien als lebende Welt zu präsentieren: Nicht nur "Was geschieht hier?" (Nicht besonders viel, der Plot von Der Scharlatan passt im Prinzip auf ein paar Seiten), sondern vor allem "Wie sieht diese Welt aus, wie fühlt sie sich an? Wie sprechen und verhalten sich die Personen darin?". Rückblickend mögen das alles keine Fragen sein, die es zu beantworten wert sind aber 1993/94, als Uli das Buch schrieb, waren das brandwichtige Richtungsentscheidungen. Das war genau die Zeit, als das Schwarze Auge mit der eben erscheinenden dritten Edition wirklich laufen lernte.

Insofern tut das Buch genau das, was es soll: Eine nette Geschichte erzählen, aber vor allem Aventurien als eine Stilrichtung zu etablieren, mit all der liebenswerten Hotzenplotzigkeit die DSA nun mal bis heute ausmacht.

Aus meiner Sicht mindestens vier Punkte.

Disclaimer: Ich bin bekennender Fanboy von Ulrich Kiesow und meine Sicht ist unrettbar von Nostalgie verschleiert.
Auch Satinav fragt das Leben nicht, dem er Stunde für Stunde und Atemzug für Atemzug raubt - und doch:
Ohne sein Vorüberschreiten gäbe es kein Wachsen, wäre Leben nicht Leben, sondern Vorhanden-Sein.

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