Momentan kommt es vermehrt zu Problemen beim anmelden und Formularübermittlungen. Wir wissen davon und suchen nach der Ursache. Erfahrungsgemäß klappt das anmelden nach einiger Zeit wieder, versucht es also ab und an erneut.

Neue Forenaktion: Aventurien untenrum!
Bild

 

 

 

Testlesen vor Veröffentlichung

Hier finden allgemeine DSA-Themen ihren Platz, zu denen es kein explizites Unterforum gibt.
Benutzeravatar
Markus76
Posts in topic: 4
Beiträge: 165
Registriert: 13.01.2013 17:43

Errungenschaften

Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Markus76 »

Hallo zusammen,

ich lese sehr gerne von einigen Leuten / Internetseiten / Blogs die Rezensionen zu DSA-Produkten. Dabei wird meistens "relativ" sachlich beurteilt und selten mit der groben Kelle drauf gehauen. Bei guten Produkten werden vielleicht trotzdem noch vorhandene Schwachstellen beschrieben und bei schlechteren Produkten werden Ideen genannt, wie man das Produkt besser machen könnte.
Leider sind diese Produkte ja dann schon veröffentlicht und das Kind ist quasi in den Brunnen gefallen.
Aber ist es denn nicht möglich, dieser Handvoll Leuten ein Produkt als PDF schon mal vor Veröffentlichung zukommen zu lassen. Einfach nur mal zum Testlesen und als Rückmeldung nur für den Verlag / den Autor. Die Punkte, die bei einer Rezension dann negativ auffallen würden, könnten dann gegebenenfalls ja noch angepasst werden und das Produkt noch verbessert werden, bevor es zu spät ist. Bei Kinofilmen werden solche Testvorführungen auch durchgeführt, um die Reaktion des Testpublikums zu erfahren.
Nur mal so zur Anregug und gerne auch zum diskutieren :wink:

Schönes Wochenende, Markus

Benutzeravatar
Nightangel
Posts in topic: 3
Beiträge: 3328
Registriert: 02.02.2005 22:46
Wohnort: Edertal
Kontaktdaten:

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Nightangel »

An sich gute Idee, aber würde wohl nur solange funktionieren, bis das erste "Testexemplar" online die Runde macht (also maximal ca. 2 Stunden lang...)

Benutzeravatar
Sumaro
Posts in topic: 1
Beiträge: 54334
Registriert: 02.05.2004 22:24

Auszeichnungen

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Man muss ohnehin eine Schweigepflichterklärung unterschreiben wenn man Einsicht in Verlagsinterna bekommt, daher wäre wohl so ein "Leak" für denjenigen, der es rausgegeben hat mit ernsthaften rechtlichen Konsequenzen verbunden. Daher halte ich es für relativ unwahrscheinlich, dass die Leute solche Dinge einfach weitergeben. Ansonsten müssten ja auch alle ABs etc. nach 2 Stunden verfügbar sein, sobald sie als pdf veröffentlicht wurden.
Drama-Karten und Geschichten für alle Spielwelten: Jetzt mit Jannasaras Tagebüchern und Kartenmappen! Klickt rein!

Maeve
Posts in topic: 1
Beiträge: 623
Registriert: 08.12.2006 17:02
Wohnort: Bad Dürkheim

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Maeve »

Das Problem ist meiner Meinung nach eher, dass ein Testlesen eben auch nicht wirklich helfen würde. Die DSA-Umfrage hat es ja gezeigt, und auch die Bewertungen einzelner Publikationen hier im Forum zeigen es: Es gibt eben nicht die allgemein gültige Meinung. Was dem einen sauer aufstößt gefällt dem anderen ganz wunderbar, was für den einen ausreicht an Beschreibung ist dem anderen zu wenig, der dritte findet das, was beschrieben wurde, unwichtig, was anderes wär ihm lieber gewesen. Entsprechend schwierig stelle ich es mir dann für den Autor vor, aus den Vorab-Rezis tatsächlich Änderungen rauszufiltern.
Sicher, ein paar Mängel kriegt man damit wohl raus, die Frage ist aber erstens, wie viele, und zweitens, ob das den Aufwand rechtfertigt (das würde ja die Veröffentlichung vermutlich schon nochmal ein paar Wochen verschieben).

Benutzeravatar
Nightangel
Posts in topic: 3
Beiträge: 3328
Registriert: 02.02.2005 22:46
Wohnort: Edertal
Kontaktdaten:

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Nightangel »

Wer weiß, ob sie das nicht sind? ^^

Ok, ernsthafter: War etwas überspitzt ausgedrückt, aber ich bezweifel, daß sich solche Leaks ausreichend sicher vermeiden lassen, bzw. eventuell "geleakte" Vorabversionen sich direkt einem Testleser zuordnen lassen, um den ausreichend sicher vor den Kadi zerren zu können.
Kenne mich damit aber nicht aus und bin trotz meiner Einwände eindeutig FÜR die Idee :)

Maeve stimme ich auch zu

Jadoran
Posts in topic: 4
Beiträge: 10920
Registriert: 14.11.2014 10:06

Auszeichnungen

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Es ist relativ schwierig, gute Testleser zu bekommen, denn diese müssen ja schon beim "work in progess" ansetzen. Und es ist muss nicht nur konstruktives, sondern auch kreatives Feedback sein: Es ist eine Sache, auf Regellücken, deus-ex-machina Lösungen, längere Einsenbahnstrecken etc. hinzuweisen, eine andere, dem Autor zu helfen, das aufzunehemn und zu reparieren. Das geht ja auch am besten im gemeinsamen Gespräch, bei dem man sofort auch Lösungsmöglichkeiten entwickelt. Die Geheimhaltung halte ich da für das geringste Problem, eher, dass man wenig Leute findet, die sich diese Arbeit unter fremdbestimmten Zeitdruck gerne machen.
Dreck vorbeischwimmen lassen

Andras Marwolaeth
Posts in topic: 2
Beiträge: 615
Registriert: 04.03.2005 15:44
Wohnort: Brühl (bei Köln)

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Andras Marwolaeth »

Das wird ja teilweise auch gemacht. Am besten schaut man vorne nach, wem alles gedankt wird, die Testleser dürften da auch zu finden sein.
Soweit ich weiß, wird den Autoren nicht vorgeschrieben, wie sie ihre Arbeit machen und wie viele Leute sie beteiligen.

Benutzeravatar
Markus76
Posts in topic: 4
Beiträge: 165
Registriert: 13.01.2013 17:43

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Markus76 »

Danke schon mal für die ersten Antworten!!
An die Geheimhaltung hatte ich auch gedacht, aber ich denke, das wäre kein Problem. Es wären ja nur wenige Testleser, es wären ja auch noch unfertige Produkte und die FAQ zur HA wurde ja auch weiter gegeben, ohne das was passiert ist.
Es geht ja auch nicht mal darum, das Produkt grundlegend zu verändern. Aber manchmal werden in Rezis ja offensichtliche Sachen kritisiert, die dann auch von einem Großteil der Forenuser bemängelt werden. Und da fragt man sich ja dann schon, warum das vorher niemandem aufgefallen ist.

Benutzeravatar
Gorbalad
Wiki Aventurica
Wiki Aventurica
Posts in topic: 7
Beiträge: 20596
Registriert: 08.03.2011 20:57
Wohnort: Wien
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Nightangel hat geschrieben:ich bezweifel, daß sich solche Leaks ausreichend sicher vermeiden lassen, bzw. eventuell "geleakte" Vorabversionen sich direkt einem Testleser zuordnen lassen, um den ausreichend sicher vor den Kadi zerren zu können.
Die Kauf-PDFs tragen auf jeder Seite den Namen des Käufers und die Nummer des Bestellvorgangs. Genau dasselbe könnte man mit den Vorab-PDFs machen. Taucht dann ein PDF in Tauschbörsen oder sonstwo auf, steht der Name der Quelle direkt dran.


Klar, der kann sich immer noch ausreden, dass ihm ein USB-Stick mit der Datei geklaut wurde, ...
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

Benutzeravatar
Nightangel
Posts in topic: 3
Beiträge: 3328
Registriert: 02.02.2005 22:46
Wohnort: Edertal
Kontaktdaten:

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Nightangel »

Gorbalad hat geschrieben:Die Kauf-PDFs tragen auf jeder Seite den Namen des Käufers und die Nummer des Bestellvorgangs. Genau dasselbe könnte man mit den Vorab-PDFs machen. Taucht dann ein PDF in Tauschbörsen oder sonstwo auf, steht der Name der Quelle direkt dran.


Klar, der kann sich immer noch ausreden, dass ihm ein USB-Stick mit der Datei geklaut wurde, ...
Nightangel hat geschrieben: Kenne mich damit aber nicht aus ....


oO *gekaufte PDFs nachguck*

Thx, Gorbalad, wußte ich nicht. Wieder was gelernt :)

Benutzeravatar
Cifer
Posts in topic: 1
Beiträge: 8794
Registriert: 23.02.2004 17:16

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Cifer »

@Gorbalad
Sowohl sichtbare als auch unsichtbare Wasserzeichen lassen sich mit etwas Arbeit auch entfernen, insbesondere, wenn sie so gesetzt wurden, dass sie den Lesefluss nicht stören.


Ansonsten gilt: Das Konzept des Testlesers ist kein absolut bahnbrechend neues und wird von mindestens einigen Autoren auch bereits eingesetzt - persönlich weiß ich es von den Vogts und Mhaire/Nico, bei den meisten anderen würde ich davon ausgehen.
Was leider noch nicht alle Autoren geschafft haben, ist, sich Testleser zu beschaffen, die die eigenen Stärken komplementieren, statt quasi im gleichen Saft zu schmoren und die gleichen Fehler zu machen.
Freiheit aus Schmerz.
Avatar (c) by Tacimur

Benutzeravatar
Gorbalad
Wiki Aventurica
Wiki Aventurica
Posts in topic: 7
Beiträge: 20596
Registriert: 08.03.2011 20:57
Wohnort: Wien
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Natürlich lassen sie sich entfernen. 100% ige Sicherheit ist nie erreichbar. Aber der Aufwand ist halt schonmal etwas größer.

Ad Testleser: Das wäre mMn Aufgabe der Redaktion. Selber lesen und/oder Testleser einteilen.
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

Benutzeravatar
Grinder
Posts in topic: 2
Beiträge: 9736
Registriert: 25.07.2005 13:27
Wohnort: Zombieland
Kontaktdaten:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Grinder »

Testleser lassen sich idR problemlos finden - und man stellt denen auch kein PDF zur Verfügung, sondern (idR) Textdateien.
These things are romanticized, but in the end they're only colorful lies.

Benutzeravatar
Varana
Posts in topic: 1
Beiträge: 6840
Registriert: 19.08.2004 02:37

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Varana »

Eben - wenn das Abenteuer so weit ist, daß es ein zusammenhängendes PDF ist, ist es viel zu spät fürs Testlesen. Dann ist das Abenteuer nämlich fertig.

Leser und wenn möglich auch Testspieler sind nicht nur sinnvoll, sondern auch notwendig.
Aber für die Leser ist das große Ganze auch nicht immer ersichtlich. Wenn mal ein Text mit einer Szene kommt, einen Monat später eine zweite Szene, und dazwischen ein NSC-Kasten, ist es nicht ganz einfach, den Überblick zu behalten, wie das alles am Ende zusammenpaßt. Leute, die gute Rezensionen des fertigen Abenteuers schreiben, haben allein damit einen Vorteil gegenüber denen, die während des Entstehungsprozesses dabei sind.

Den Pass mit "Vorabversion geht zur Redax, die kommentiert und verlangt Überarbeitungen" sollte es eigentlich geben. Der mag mal besser und mal schlechter funktionieren (und wenn Redax und Autoren dieselben Leute sind, auch mal gar nicht ;)).

Andwari
Posts in topic: 2
Beiträge: 8212
Registriert: 14.06.2012 18:34

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Andwari »

Was sollen Testleser am "fast fertigen" Werk denn verbessern?

A) "Da sind aber jede Menge Rechtschreibfehler"
= Korrektorat
B) "Bedeutet der Satz jetzt, dass Alrike ihre Gegnerin schlägt oder geschlagen wird? Und stand das nicht schon im vorletzten Satz?"
= sonstiges Lektorat
C) "Das Verhalten von NSC Alrike ist aufgrund ihrer in "Floßfahrt nach Havena" schon publizierten schweren Kindheit hier unlogisch und der Zaubereinsatz auf S.34 passt kaum zum albernischen "low fantasy" Feeling des restlichen Abenteuers?"

Punkte A) und B) kann man standardmäßig kaufen - dafür scheinen die DSA-Produkte jedoch zu geringe Auflage zu haben. Bei A) und B) einen passablen Status zu erhalten ist weniger aufwändig als C) auch noch abzuarbeiten.
Natürlich kann man auch über C) neben dem Autor noch eine zweite Person drüberarbeiten lassen - je nach Umfang kostet das halt den Verlag Geld (für einen fähigen, termintreuen, auf bestimmte Abgabekriterien verpflichteten Helfer)- oder man hat einen Zweitautor des Werks.

"Die Redax" besteht aus einer Handvoll Leute, welche auch Aufgaben A) bis C) für den Verlag erledigen können - neben ihrer restlichen Arbeit.

Die überwiegende Anzahl der Forenschreiber, Blogbetreiber usw. dürfte neben DSA ein Restleben haben, welches irgendwie finanziert werden muss - und evtl. lieber selbst an der nächsten Abenteuerrunde basteln als ein demnächst "offizielles" DSA-Abenteuer - über das wer anders die geistige Deutungshoheit hat - durchzudenken und zu verbessern.

Wie Varana schon angesprochen hat: Es ist wesentlich einfacher, einen NSC-Wertekasten hinterher selbst den eigenen Bedürfnissen anzupassen als einen anderen Autor mit vllt. stark abweichenden Spielauffassungen davon zu überzeugen, seinen Wertekasten gegen meinen zu ersetzen, nur weil er die Werte (die ihn gar nicht interessieren und die er für Rollenspiel für unnötig hält) halt pi mal Daumen hingeschrieben hat.
Das zu organisieren wäre teilweise Redax-Job. Wenn man seine hobbymäßig schreibenden Autoren z.B. dadurch verschreckt, ihnen einen Regel-Werte-Menschen zuweist, der ihnen ihre Ideen aufs DSA-Regelwerk hinbiegt ... kann man entweder ein besseres Produkt kriegen, oder man hat einen Autor weniger, wenn der sich ggf. sagt, "so nötig hab ich's nicht, mir meine Ideen von Euch kaputtmachen zu lassen." Das ist auch eine Frage der Stärke der Marke DSA (befriedigt es mich mehr, ein "offizielles" Abenteuer zu schreiben statt eines, was auf der Fanplattform runtergeladen werden kann) und damit des Geltungsbedürfnisses der Autoren.

Testspiele mit anderen DSA-Spielern als dem sowiso vorhandenen eigenen Umfeld - und von denen auch noch ausführliches Feedback zu kriegen und einzubauen ist wiederum Mehraufwand. Das Testspieler-Feedback kommt ja zu einem Zeitpunkt, wo man das Abenteuer selbst schon für spielbar gehalten hat (und vllt. eigene Buddies beim ersten Testspiel davon (wie immer) hellauf begeistert waren).
Klar kann man auch das objektivieren - der Autor spielt natürlich nicht mit, die zahlreichen Testspielrunden kriegen anonym das Material vom Verlag samt einem detaillierten Selbsteinschätzungsbogen ("bin ich Regelwerksfetischist?") und einer Abenteuerfeedback-Liste.

Andras Marwolaeth
Posts in topic: 2
Beiträge: 615
Registriert: 04.03.2005 15:44
Wohnort: Brühl (bei Köln)

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Andras Marwolaeth »

Also ich denke, dass die wenigsten Autoren ihre Abenteuer am Stück runterschreiben. Dann sollte es aber kein Problem sein, einzelne Kapitel an Testleser zu geben, bevor das Werk komplett ist.
Und wenn der Zeitplan noch Platz aufweist, kann das Komplettwerk auch nochmal an Testleser gehen, bevor es an den Verlag geht.

Benutzeravatar
Grinder
Posts in topic: 2
Beiträge: 9736
Registriert: 25.07.2005 13:27
Wohnort: Zombieland
Kontaktdaten:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Grinder »

Das erste glaube ich nicht, das zweite stimmt.
These things are romanticized, but in the end they're only colorful lies.

Jadoran
Posts in topic: 4
Beiträge: 10920
Registriert: 14.11.2014 10:06

Auszeichnungen

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Jadoran »

@Andwari

a) und b) sind nicht das Problem, das ist klassisches Lektorat.
c) ist Recherche, und da kann ein Testleser nur Zufallstreffer landen. Schön, wenn er/sich so gut auskennt, dass er sagen kann, dass Rohaja blond und nicht braun ist...

Aber viel wichtiger ist d) "Dein Antagonist ist angeblich ein perfekter Taktiker - meinst Du nicht, dass er an Ort X nicht zumindest einen Beobachtungsposten hätte?"; "Ist Dir aufgefallen, das der NSC N allein dreimal im Abenteuer irgendwas wichtiges verbockt, was die Helden dann unter Strafandrohung gerade biegen sollen? Und der NSC P dann den Endkampf im Prinzip alleine schmeisst?"; "Am Anfang des Abenteuers erwähnst Du die Garnison in Ort Y, der liegt aber genau auf dem Weg nach Z. Also müssten die Helden dann im vorletzten Kapitel da durch. Was ist aus den ganzen Soldaten geworden?" Mit anderen Worten: Eine zweite Meinung zum Inhalt.
Dreck vorbeischwimmen lassen

Benutzeravatar
Feuer!
Posts in topic: 2
Beiträge: 4189
Registriert: 11.11.2013 22:49

Auszeichnungen

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Feuer! »

Jadoran hat geschrieben: Aber viel wichtiger ist d) "Dein Antagonist ist angeblich ein perfekter Taktiker - meinst Du nicht, dass er an Ort X nicht zumindest einen Beobachtungsposten hätte?"; "Ist Dir aufgefallen, das der NSC N allein dreimal im Abenteuer irgendwas wichtiges verbockt, was die Helden dann unter Strafandrohung gerade biegen sollen? Und der NSC P dann den Endkampf im Prinzip alleine schmeisst?"; "Am Anfang des Abenteuers erwähnst Du die Garnison in Ort Y, der liegt aber genau auf dem Weg nach Z. Also müssten die Helden dann im vorletzten Kapitel da durch. Was ist aus den ganzen Soldaten geworden?" Mit anderen Worten: Eine zweite Meinung zum Inhalt.
Auch das sind Sachen, die mit unter ein Lektorat fallen (können). Aber, wie ja schon erwähnt wurde, Lektorat ist eine Dienstleistung, die in der Regel Geld kostet, da Lektoren ihren Lebensunterhalt damit bestreiten.

Gute Testleser können ein Lektorat durchaus (teilweise) ersetzen, aber diese Testleser muss man erstmal finden.

Benutzeravatar
Olvir Albruch
Posts in topic: 5
Beiträge: 19512
Registriert: 05.06.2005 11:23
Wohnort: tief im Westen
Kontaktdaten:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Olvir Albruch »

Wie nun schon mehrfach geschrieben wurde, ist es bei den meisten Autoren durchaus Usus, Testleser hinzuzuziehen. Abhängig davon, wann dies im Produktionsprozess geschieht, ergeben sich spezifische Vor- und Nachteile:
  • Geschieht es früh, kann der Testleser tendentiell noch korrigierend eingreifen. Dafür liegen ihm aber auch nur Bruchteile dessen vor, was später ein fertiges Abenteuer sein will, sodass ihm ggf. problematische Zusammenhänge entgehen.
  • Geschieht es spät, bietet sich dem Testleser ein kompletteres Bild des Produkts, aber er wird nur noch oberflächliche Änderungen anstoßen können.
Zudem ist natürlich in beiden Fällen nicht gesagt, dass sich der Autor auch an die Ratschläge seines Testlesers hält. ;)

Es sollte auch die Unübersichtlichkeit eines Word-Dokuments verglichen mit einem hübsch gelayouteten PDF nicht unterschätzt werden, nicht nur, aber gerade auch wenn es um Tabellen, Kästen o.Ä. geht.

Den Testlesern ein PDF zur Verfügung zu stellen, ist jedoch aus mehreren Gründen unrealistisch. Der Layouter kostet Geld und hat den ganzen Schreibtisch voll mit anderen Projekten. Es geht sich also ganz einfach nicht aus, von jedem Abenteuer auch noch ein oder mehrere work in progress-Versionen zu erstellen. Daher ist ein Abenteuer, das als PDF vorliegt, meist schon sehr nah dran an der finalen Version.
Zu diesem Zeitpunkt ist es kaum mehr möglich, das Abenteuer oder einzelne Kapitel großflächig umzuarbeiten, denn die Zeit sitzt einem im Nacken; der Termin beim Drucker ist reserviert. Eine inhaltliche Überarbeitung würde erfordern, dass alles noch einmal durchs Korrektorat geht - ja, das gibt es wirklich! - und neu gelayoutet wird, was beides Zeit und Geld kostet, die man nicht unbedingt hat.

Ein berechtigtes Argument wäre es an dieser Stelle, auf zu knapp terminierte Prozesse hinzuweisen, dass der Zeitraum zwischen Abgabe und VÖ zu eng ist. Dieser wurde aber, wenn möglich, mittlerweile schon ausgeweitet. Zudem wird sich jeder, der schon einmal irgendein Projekt abgeben musste, der Tatsache bewusst sein, dass man selten etwas vor der, sondern meist pünktlich zu der Deadline oder sogar erst danach fertigstellt. Das ist letzten Endes ein Punkt, den Ulisses bei Autoren, die dies alles in ihrer Freizeit machen, nur bedingt bis gar nicht beeinflussen kann, während man auf der anderen Seite im Produktplan bleiben und selber Termine einhalten muss.

MfG,
Olvir Albruch

Jadoran
Posts in topic: 4
Beiträge: 10920
Registriert: 14.11.2014 10:06

Auszeichnungen

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Da ich eine ungefähre Ahnung habe, was DSA-Autoren in der Vergangenheit bezahlt bekommen haben, schätze ich mal, ein professionelles, auch das inhaltliche abdeckende, Lektorat ist einfach nicht bezahlbar. Dann können sie es gleich ganz umsonst machen.
Daher sind Testleser für den üblichen (Hobby-)Autor die einzige Möglichkeit, und ich stimme Dir zu, dass es sehr schwer ist, solche zu finden. Denn das heute so weit verbreitete schlichte "gefällt mir/gefällt mir nicht" hilft da ja überhaupt nicht weiter, schliesslich ist konstruktive Kritik gefragt, was ja schnell in Arbeit ausartet. Die größten Ärgernisse sind ja nicht einzelne, leicht ignorierbare/änderbare Angaben in Wertekästen, sondern echte Strukturschwächen im Plot - sei es in der Handlungslogik oder in einem groben Abweichen von der bisherigen Setzung ohne ersichtlichen Grund. (Fiktives Beispiel: "Olport tritt der schwarzen Gilde bei.")
Denn da ist ein vorbereitender Meister oft gezwungen, das ganze Abenteuer von Grund auf umzuschreiben...

Was Olvir zum Produktplanungsprozess schreibt kann ich nachvollziehen, aber ich glaube aus eigener kaufmännischer Erfahrung in der Produktenwicklung, dass da noch "Optimierungspotential" vorhanden ist, welches man durch "Revierzuteilung", langfristigere Planung und verbesserte Autorenbetreuung ausschöpfen kann. Auf den letzten Drücker abgegebene Werke sind meist noch warm von der heissen Nadel, mit der sie gestrickt wurden...
Dreck vorbeischwimmen lassen

Benutzeravatar
Feuer!
Posts in topic: 2
Beiträge: 4189
Registriert: 11.11.2013 22:49

Auszeichnungen

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Feuer! »

Jadoran, bei dir liest sich das so, als ob du davon ausgingest, der Autor würde den Lektor bezahlen. Normalerweise ist das Lektorat aber eine Dienstleistung, die der Verlag zusätzlich zum Autor bezahlt ;)

Aber ja, da ich weiß, was sie den Übersetzern als Bezahlung anbieten, denke ich auch, dass einfach kein Geld fürs Lektorat da ist ...

Benutzeravatar
Markus76
Posts in topic: 4
Beiträge: 165
Registriert: 13.01.2013 17:43

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Markus76 »

Ich hatte bisher von der praktischen Seite überhaupt keine Ahnung, wie so ein Produktionsprozess abläuft. Und ich finde es echt interessant, da mal ein bisschen Hintergrundinfo zu bekommen.

Es ist klar, daß das Grundgerüst von einem Produkt nicht mehr geändert wird. Aber ich wundere mich halt manchmal, daß dem durchschnittlichen Kunden beim ersten Lesen schon Sachen auffallen, die anscheinend vorher niemandem aufgefallen sind. Selbst wenn der Autor eher DSA-fremd sein sollte, gehe ich doch davon aus, daß noch mal jemand mit DSA-Erfahrung sich die Sache anguckt, bevor sie zum Drucker geht.

Das soll aber keine große Kritik sein. Insgesamt bin ich mit DSA schon sehr zufrieden :)

Benutzeravatar
Curthan Mercatio
Posts in topic: 1
Beiträge: 4191
Registriert: 30.01.2011 21:31

Auszeichnungen

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Curthan Mercatio »

Ich finde das wenig überraschend. In meinem Uni-Umfeld sind gerade die meisten Leute dabei, ihre Masterarbeit zu verfassen. Die Arbeit wird vom Autor gelesen, von Freunden gelesen, vom experimentellen Betreuer gelesen und vom Professor gelesen und dabei nach jedem Schritt korrigiert. Trotzdem sind in der fertigen Arbeit noch recht viele Fehler, die teilweise auf den ersten Blick ersichtlich sind.

Korrekturlesen ist eben keine Arbeit, in der interessierte Laien einen Profi ersetzen können. Zumindest nicht über ein gewisses Niveau hinaus. Inhaltliche Fehler in einem DSA-Produkt dürften eher machbar sein, aber in einem unübersichtlichen Word-File auch nicht einfach.
Neu: Jahresrückblicke - Reaktionen auf Ilaris und Wo wir es verkackt haben.

Andwari
Posts in topic: 2
Beiträge: 8212
Registriert: 14.06.2012 18:34

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Markus76
Der Autor hat wahrscheinlich DSA-Erfahrung - nur leider spielt er ein ganz anderes DSA als einige Abenteuerkäufer. Und mit einiger Wahrscheinlichkeit hält er seinen Spielstil für "richtig".

@Jadoran
ich schreib ja, dass man A) und B) einfacher kriegt als C) - wenn es niemand für lau macht, muss ich zahlen, C) wäre echt teuer, ich brauche dafür jemanden mit "DSA-Autorenbefähigung".
Wie Olvir schreibt: Wenn alles steht, kann der Testleser ggf. nicht mehr berücksichtigt werden. Damit vergraule ich eventuelle Freiwillige recht zuverlässig. "Testleser" in den terminierten Entstehungsprozess einzutakten ist für die echt Arbeit - und ohne entsprechend zu vergütendem Vertrag mit allen Beteiligten hat der Verlag keine Handhabe, wenn es beliebig länger dauert.

Die Testleser sollen hier "C)+" liefern, wir haben bei DSA genug Beispiele, wo bei A) und B) Verbesserungspotential wäre - wer "perfekt" als Maßstab anlegt, sollte vllt. mal lesen, was die bösen Lektoren, Korrektoren, Setzer usw. mit Tolkiens Wörterbaukasten so angestellt haben. Das waren allerdings noch Zeiten, in denen der Autor nicht druckfertig abgeben musste und sollte.

Das "Testleser" ist doch auch nichts anderes als was im wissenschaftlichen Bereich genauso kostenlos unter "Peer Review" läuft - auch dort haben die Verlage ein entsprechendes Auflagenproblem (bei ganz anderen Heftpreisen). Dort halte ich bei einem ca. 5-seitigen Artikel einen Zeitaufwand von 5-10 h für ganz passabel (wenn ablehnend wird es schnell mehr) - als einer von zwei oder drei Leuten, die sich das anschauen, nicht in der Spitzenliga sondern für gutbürgerliche Küche, in Bereichen, in denen ich hoffentlich nicht deutlich schlechter belesen bin als in DSA.

Benutzeravatar
Olvir Albruch
Posts in topic: 5
Beiträge: 19512
Registriert: 05.06.2005 11:23
Wohnort: tief im Westen
Kontaktdaten:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Olvir Albruch »

Im Übrigen wird hier schon wieder unscharf zwischen Korrektorat und Lektorat getrennt.

Das Korrektorat (Ausmerzen von Rechtschreibfehlern, usw.) ist sicherlich leicht(er) umzusetzen und mEn hat die Qualität diesbzgl. in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Dennoch wird man keine 100%ige Fehlerfreiheit erreichen können (s. Curthans Post).

Das Lektorat hingegen gestaltet sich da schon deutlich schwieriger, wird hier vom Lektor doch eine inhaltliche Kritik erwartet, die sich zudem auch konstruktiv gestalten soll. Problematisch wird es hier dann auch wieder bei der Frage, ob ein Lektor Kenntnis von DSA haben sollte oder nicht?!

MfG,
Olvir Albruch

Benutzeravatar
Gorbalad
Wiki Aventurica
Wiki Aventurica
Posts in topic: 7
Beiträge: 20596
Registriert: 08.03.2011 20:57
Wohnort: Wien
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Fürs Korrektorat braucht man keine DSA-Kenntnis, allerdings sollte da eine Liste mit DSA-Begriffen und Namen vorhanden sein (z.B. als Wörterbuch-Erweiterung im Textverarbeitungsprogramm; vgl. Klingentänzer/Inoffizielle Errata Federino/Fedorino).

Fürs Lektorat sind DSA-Kenntnisse mMn unabdingbar. Man könnte die Sache natürlich noch zweiteilen, ohne DSA-Kenntnisse kann man immer noch dramaturgische bzw. logische Verbesserungsvorschläge machen, aber wenn das Produkt auch zu DSA passen soll, muss da mMn jemand drübersehen, der die Welt kennt. Idealerweise auch noch jemand, der die Regeln kennt (der langsame Stoss durchdringt den Armatrutz...).
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

Benutzeravatar
Olvir Albruch
Posts in topic: 5
Beiträge: 19512
Registriert: 05.06.2005 11:23
Wohnort: tief im Westen
Kontaktdaten:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Olvir Albruch »

Grundsätzlich stimme ich dir zu. Aber dann lässt sich das bereits beschriebene Problem nicht vermeiden, dass der Lektor entweder einen gänzlich anderen Ansatz für DSA/Aventurien hat ("AP>10.000? Nee, nur bei Schwertmeistern...") oder aber genau den Sermon mag, den der Autor verzapft ("Die Tsa-Kirche brauchte schon lange einen militanten Orden!").

MfG,
Olvir Albruch

Benutzeravatar
Gorbalad
Wiki Aventurica
Wiki Aventurica
Posts in topic: 7
Beiträge: 20596
Registriert: 08.03.2011 20:57
Wohnort: Wien
Geschlecht:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Das wird aber ohne DSA-Kenntnisse nicht besser :)
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

Benutzeravatar
Olvir Albruch
Posts in topic: 5
Beiträge: 19512
Registriert: 05.06.2005 11:23
Wohnort: tief im Westen
Kontaktdaten:

Auszeichnungen

Errungenschaften

Re: Testlesen vor Veröffentlichung

Ungelesener Beitrag von Olvir Albruch »

Von einem Lektor ohne DSA-Kenntnisse erwarte ich dann aber auch nicht, dass er sich zu Inhalten und Konsistenz äußert, sondern stattdessen auf andere Dinge wie Logik und Dramaturgie konzentriert. :)

MfG,
Olvir Albruch

Antworten