[DSAnews.de] Mike Krzywik-Groß hört auf

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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

@Jadoran

In der Verlagsbranche "einigt" man sich auch, aber es ist tatsächlich derzeit eher so, dass sich die Textarbeiter insgesamt zunehmende fragen müssen, ob sie sich die Arbeit zu den Preisen, die die Verlage zahlen, noch leisten können.

Die Produktion von Büchern wird immer teurer (gewachsene Energie- und Materialkosten), der Markt enger - gespart wird weniger bei den Festangestellten, die haben ja ihr Gehalt, sondern bei den Freien. Nicht, weil die Verlage so ausbeuterisch unterwegs sind, sondern weil sie irgendwo sparen müssen, wenn der Betrieb sich noch rechnen soll. Im Zweifel wird dann eher auf ein echtes Lektorat verzichtet, oder das, was möglich ist, ins günstigere Ausland ausgelagert (Springer Wissenschaft teils bis nach Indien) als mehr gezahlt.

Was nicht heißt, dass die Verlage bzw. Verleger bei Verlagen der Größe von Ulisses im Geld schwimmen, im Gegenteil. Die müssen auch sehen, wo sie bleiben und wie sie den ganzen Betrieb am Laufen halten.

Aber bei den Textern, Übersetzern, Illustratoren und Lektoren landet dennoch am wenigsten, das ist so. Und dass das Geld nicht von gierigen Geschäfstführern, sondern von Druckkosten und Investitionen in die Infrastruktur aufgefressen wird, ändert am Kontostand der Betreffenden nichts. ;)
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

karli
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Rhonda Eilwind hat geschrieben: 15.07.2018 00:40In der Verlagsbranche "einigt" man sich auch, aber es ist tatsächlich derzeit eher so, dass sich die Textarbeiter insgesamt zunehmende fragen müssen, ob sie sich die Arbeit zu den Preisen, die die Verlage zahlen, noch leisten können.
Bei diesen Kleinverlagen gibt es nicht viel zu einigen. Die haben ihre festen Sätze, entweder je Manuskriptseite (bzw pro rata) (z. B. bei Anthologien) oder für das gesamte Manuskript. Das können die Autoren entweder akzeptieren oder sein lassen.

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Rhonda Eilwind
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@karli

Ja danke, genau so meinte ich das. Habe ich vielleicht für Außenstehende zu verklausuliert geschrieben.

Ich wollte damit eigentlich eben genauso sagen, dass man als Autor bei dieser "Einigung" eben nur so viel Mitspracherecht hat, als man den vorgegebenen Satz akzeptieren kann, oder ihn ablehnt.
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Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Stehen den gestiegenen Material und Energiekosten nicht auch massive Einsparungen beim Layout und Satz gegenüber? Ich kenne noch die Zeiten, wo LaTeX revolutionär für den Endanwender war... Leicht verdientes Geld ist selten (auch wenn ich täglich emails im Spam-Ordner habe, die es mir versprechen). Ich sehe es eher so, dass das Angebot derartig groß geworden ist, und dass die Kunden eine riesige Auswahl an kostenlosem Material zur Verfügung haben, so dass es sehr schwer ist, sie zum Geld ausgeben zu bewegen.

Der Knackpunkt in jeder Branche ist immer, seine (zahlenden) Kunden zu finden. Ulisses hat mich persönlich zwar abgehängt, aber offenbar scheinen sie sich dafür neue Kundenkreise erschlossen zu haben - weitaus erfolgreicher als Fanpro damals. Gute Illustratoren und Autoren, die packend schreiben können, werden schon ihre Kundschaft finden. Es muss ja nicht DSA sein. Ein Geschäft ist kein Hobby, und man tut gut daran, es zu getrennt zu halten.
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Rhonda Eilwind
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Jadoran hat geschrieben: 15.07.2018 01:04Stehen den gestiegenen Material und Energiekosten nicht auch massive Einsparungen beim Layout und Satz gegenüber?
InDesign und QuarkExpress gibt's auch schon 15 Jahre. Was gerade bei Kleinauflagen sparen geholfen hat, war Digitaldruck. Aber inwieweit das bei DSA-Publikationen greift, weiß ich nicht. Jedenfalls liegen die großen Einsparungen durch die Digitalisierung im Satz schon einige Jahre zurück und Energie ist nicht billiger geworden. Gut, ebooks gibt es noch, die kosten immerhin kein Papier. Und keine Transport- und Lagerkosten. Sind aber auch entsprechend billiger nur zu verkaufen.

(Weiß nicht, wie weit die mittlerweile auch bei Rollenspielern verbreitet sind. Ich nutze sie gar nicht.)

Dann das Internet, vielleicht hat das Hobby RPG insgesamt Publikum eingebüßt... und das Problem haben ja auch viele Verlage. Bücher sind generell ein schwieriger Markt, weil die Leute zwar viele Bücher kaufen, aber nicht so viel Geld dafür einkalkulieren. Ist das Buch zu teuer, sucht man sich halt was anderes und kauft es nicht. - Wie du ja auch schriebst, viel Konkurrenz.

Na nutzt ja nichts, zu jammern, es ist, wie es ist!

Gewinnspannen wie im Handwerk wirst du bei einem Kleinverlag (zumindest nach meiner Erfahrung) jedenfalls eher nicht finden.
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rillenmanni hat geschrieben: 14.07.2018 00:12Man kann auch Maraskan-Autoren krautieren! Ulisses könnte sich darüber einen gut bezahlten Karli finanzieren.
Ich würde glaube ich wirklich unvernünftig viel Geld in die Hand nehmen, um nochmal ein paar DSA-Publikationen zu Maraskan mit dem Namen Karl-Heinz Witzko auf Seite 3 zu bekommen.

Richtig. Unvernünftig. Viel.
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Da >Geld für Karli< nicht >Geld für den Verlag< bedeutet, wird das nicht passieren. These!

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rillenmanni
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Ungelesener Beitrag von rillenmanni »

Das Gros des Geldes flösse doch letztlich zum Verlag.

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