Gregorey hat geschrieben: ↑30.08.2018 23:17Wohl eher daran, dass ausserhalb Mittel- und Horasreich der Codex nicht so genau genommen wird.
Nur wenn diese Akademien die bevölkerungsreichsten Gebiete Aventurien für ihre Abgänger als Arbeitsmarkt verschließen wollen. Und welchen Grund haben diejenigen, welche sich an den Codex halten, derlei sehenden Auges geschehen zu lassen?
Es sind ja nicht die Verfehlungen einzelner Abgänger, die könnte man prima beiseite schieben, die Schulen dieser Magier unterstützen dieses Verhalten.
Oder anders, welche Lobby haben zum Beispiel die Nekormanten in Brabak, dass die weiter in der Gilde sind? Schon die nächstegelegene Schwarze Schule will deren Abgänger samt und sonders lebendig begraben, die nächstgelegene Weiße Akademie würde eher Feuerholz sammeln. Punin könnte um seine Forschungsfreiheit fürchten, aber die Akademie ist ja betont apolitisch. Bleibt irgendwie Rashdul, als einzig andere wirklich praktizierende Beschwörungsschule auf dem Kontinent. Da hat der aktuelle Chef seine Vorgängerin ermordet (noch so eine Sache welche scheinbar alle in den Gilden super finden) die Beschwörer verbannt.
Die Olporter hat man für vergleichsweisen Kinderkram rausgeworfen.
Oder, welche Lobby drückt die Rechte von Scharlaten, Hexen und CO gegen die Gildenmagie durch?
Der Flickenteppich an widersprüchlichen Setzungen würde so viel Stoff für Drama bieten. Zum Beispiel, wenn Brabak nur deshalb in der Gilde bleibt, weil alle schwarzen Akademien mit ihrem Abfall gedroht haben. Im Gegenzug dafür sind die brabaker Magier der Willkür der anderen Akademien und der Schwarzen Gilde ausgeliefert. Womit die brabker kurioserweise die einzigen Schwarzmagier wären, die für die Gilde und nicht nur für ihre Spektabilität arbeiten.
Zum Beispiel ein Hasrabal - der ja ganz in tulamidischer Tradition stolz auf seine Begegnung der Macht ist und diese schlecht leugnen kann ohne seine eigene Legitimität zu leugen, dessen Schule man nur deshalb nicht aus der Gilde geworfen hat, weil der seinen Kalifen im Rücken hat. Der Kalif der seinerseits seine Position schamlos ausnutzt, um seine eigene Hofakademie aufzubauen und Hasrabal auf seine Feinde zu hetzen.
Parallel und weil er sich von der Knute seines Kalifen befreiten will, ist Hasrabal extrem großzügig mit magischen Wissen, um sich Verbündete in der Gilde zu schaffen.
Khunchom und Fasar, die ja auch die Tradition der Beförderung durch Mord kennen, schauen von der Seitenline zu. Wollen weder ein magisches Kalifat, einen fest im Sattel sitzenden Hasrabal noch eine Gilde welche was gegen ihre Traditionen hat. Das magische Wissen hätten sie aber schon gerne aus Rashdul, vielleicht auch noch ein paar Gefallen und Freunden... Zorgan, als quasi tulamidische Schule, fordert natürlich lautstark, dass Rashdul aus der Gilde fliegt, Kunststück, im vom Kalifat/Hasrabal bedrohten Aranien.
Zum Beispiel, viel praktischer und für den Spieltisch relevanter, jede magische Person hat potenziell ein massives Problem, den Lebensunterhalt zu bestreiten, wenn es dem örtlichen Gildenmagier einfällt. Dabei ziemlich absurde Allianzen aus hochmagischen Magier und erzkonservativer Ingerimmkirche (die jede Veränderung des Zunftrechts verhindern will, der anderen konservativen Hälfte der Hesindekirche) entstehen. Oder eben auch Allianzen zwischen dem strammen Weißmagier und dem Brabaker im Exil.
Was dann auch der Bogen zum Thema wäre.
Aktuell ist es reichlich egal, ob jemand in der Gilde ist oder nicht. Die Gildenmitgliedschaft bringt nur irgendwelche lästigen Pflichten aber keine wirklichen Rechte/Vorteile.
Wie eben, das Recht mit Magie Geld zu verdienen, von den eigenen Leuten gerichtet zu werden, von den eigenen Leuten tatsächlich unterstützt zu werden und bei allen weltanschaulichen Differenzen darin vereint alle andere magischen so gut es eben geht ins gesellschaftliche Abseits zu drängen.
Also alles was eine Zunft/Gilde im Kern ausmacht.
Stattdessen werden Gildenmagier auf ihre Kluft reduziert. Ganz so, als ob so eine Zimmerskluft rein gar nichts bedeuten würde.
Wir haben also bestenfalls dumpfes Schweigen oder irgendein Wischiwaschi, welches hinten und vorne keinen Sinn macht.