DSA4 Reitertreue umerziehen

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Varaion
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Ungelesener Beitrag von Varaion »

Hi,

wir haben in einem Abenteuer einen ausgebildeten Tralloper Riesen "gefunden". Er war allerdings seinem Vorbesitzer extrem treu ergeben und lässt sich von niemandem anfassen, geschweige denn Reiten...

Meine Frage (in der Hoffnung, dass ich damit hier richtig bin)
Kann man das Tier umerziehen und wenn ja, wie?

MfG
Varaion

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AngeliAter
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Reitertreue umerziehen

Ungelesener Beitrag von AngeliAter »

Tjoa, da wirst du seine Freundschaft gewinnen müssen, also verdammt viel Zeit mit ihn verbringen. Nicht zwingend etwas für eine reisende Heldengruppe (aber dann kann man ja einen Zureiter anheuern).
Das Stockholm-Syndrom ist eine anerkannte Methode um neue Freundschaften zu schließen.

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Advocatus Diaboli
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Ungelesener Beitrag von Advocatus Diaboli »

In der Zoo-Botanica Aventurica gibt es ab S. 17 ein Kapitel zum Abrichten von Tieren, wobei die Ausbildung von Pferden gesondert ab S. 30 behandelt wird. Dieses Pferd ist zwar schon ausgebildet, trotzdem wird man am ehesten dort die passenden Regeln finden.
Der/die neuen Besitzer müssen vermutlich die Loyalität des Pferdes erringen. Diese LO ist Fremden gegenüber niedriger als dem vertrauten Besitzer und zwar "je nach Gutmütigkeit" des Tieres um 3-12 niedriger. Hier evt. 12.

Die grundsätzliche LO, also die dem ehemaligen Besitzer gegenüber, wird hoch sein. Die Ausbildung bis zum erprobten Tier gibt +2, +2, +3 LO (ZBA 33). Als Tralloper ist es wahrscheinlich als Streitross ausgebildet. Leichte und Mittlere Streitrösser bekommen nochmal LO+1, das Schwere sogar +2 (ZBA 32). Tralloper Riesen starten bei LO 9 (ZBA 153). Da hätten wir also 9+2+2+3+1=17 bzw. 18 für, das Schwere Streitross. Glückwunsch. Ihr habt ein sehr loyales Pferd.
Dummerweise ist es nicht euch loyal. Für euch könnte die LO 17-12=5 sein. Oder sogar 4. Es gibt eine Unart namens Bissigkeit (ZBA 37). Hierbei beißt das Tier jeden und die LO sinkt um 1 (für jeden). Unarten entstehen, wenn man Reitenproben zur Ausbildung der Tiere nicht schafft (ZBA 33). Ich weiß nicht, ob den Regeln nach vorgesehen ist, Unarten abgewöhnen zu können. Vermutlich bleibt das Pferd immer bissig und behält immer die -1 auf LO. Mit LO-Steigerung, bzw. LO-Übertragung auf euch, kann man es trotzdem irgendwann reiten. Da würde ich als SL halt öfter auf LO würfeln lassen und schafft man den Wurf mal nicht, wird man halt gebissen. Es sollte möglich sein, das Pferd so an euch zu gewöhnen, dass ihr seine maximale 16er/17er LO bekommt.

Wie erreicht man das nun? Für gewöhnlich steigt die LO eines Pferdes nur durch diese Ausbildungsstufen. Aber ihr wollt ja gar nicht die LO an sich steigern, sondern das Pferd an euch gewöhnen. Dafür gibt es m.W. keine genauen Regeln, aber es gibt ähnliche Regeln, an denen man sich orientieren kann.

1. Die LO zu Freunden/Bekannten des Besitzers eines Tieres liegt je nach Erfahrung des Tieres mit diesen irgendwann bei 3-8 Punkten unter der LO zum Besitzer (ZBA 17). Damit ist wohl gemeint, dass sich das Tier sich halt an Menschen gewöhnt, die es oft sieht. V.a., wenn die nett sind zu ihm. Auch wenn ihr den ehemaligen Besitzer nicht kannte oder ermordet habt, wird man anhand dieser Regel schließen können, dass ihr nur lange sehr nett zu dem Pferd sein müsst, um auf mind 16-3=13 LO Zugriff zu haben. Damit werdet ihr immerhin schon in über 50% der Fälle, wo das Pferd anders will als ihr, nicht mehr gebissen.

2. Es gibt für Nichtreittiere Regeln zur Erhöhung der LO. Für die gibt es nicht so komplexe Ausbildungsstufen wie bei Pferden. Hierbei gilt: eine gelungene Abrichtenprobe erhöht den LO +1 und man darf diese Probe monatlich würfeln bei 2h Beschäftigung täglich mit dem Tier, bei 4h täglich darf wöchentlich gewürfelt werden (ZBA 18). Dies ließe sich leicht auf Pferde übertragen, wenn man Reiten statt Abrichten würfelt. Um die -12 als Fremder also auszugleichen, müsste man so ein Jahr mit dem Pferd trainieren. Länger, wenn man die Proben mal nicht schafft. Allerdings gilt es dann zu klären, ob eine misslungene Reitenprobe hier auch zu Unarten führen kann. Das würde ich mit dem SL abklären. Falls er da die Unarten reinbringen will, böte sich doch eher 3. an.

3. Bildet ein Zureiter ein Pferd von Grund an aus (Kosten 150D/Jahr), wird er mindestens sechs Wochen am Ende des Ausbildung mit Pferd und Besitzer gemeinsam trainieren, um die LO auf den Besitzer zu übertragen (ZBA 36).
Ähnliches dürfte ein Zureiter auch mit einem bereits ausgebildeten Pferd können. Dazu muss er es aber natürlich vorher an sich gewöhnen - was man evt. mit einer Regel wie 2. abhandeln könnte, nur dass der die Proben mit Sicherheit schafft. Nach einem Jahr hat der das Pferd also sicher auf maximaler LO und kann das Pferd dann innerhalb von 6 Wochen an jemand anderen gewöhnen.





Soweit die Regelseite und was man draus machen kann. Es steht jedem SL frei, das komplett anders zu handhaben. :)
Regeln sind dazu da, dass man nachdenkt, bevor man sie bricht. // 92% MA, 63% ST, 58% TT, 50% PG

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Torben Bierwirth
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Ungelesener Beitrag von Torben Bierwirth »

Varaion hat geschrieben: 09.06.2018 23:57Meine Frage (in der Hoffnung, dass ich damit hier richtig bin)
Kann man das Tier umerziehen und wenn ja, wie?
LO-Veränderungen bei Tieren mit der SF Reitertreue werden offiziell über die Ausbildungsregeln auf S.33 abgebildet. Zusätzlich ist jede Probe um weitere +3 Punkte erschwert.

Das Tier muss quasi noch einmal mit dem neuen Besitzer 'ausgebildet' werden. Nachdem hier wirklich nur LO vermittelt wird (und keine Eigenschaften oder SF), würde ich die Ingame-Kosten entsprechend niedriger ansetzen.
Das Projekt zum DSA 4.1 Reiterkampf ohne Sonderregeln:

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Rasputin
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Ungelesener Beitrag von Rasputin »

Bin ich der einzige der hier sofort an den Liebestrank oder Mengbiller Bannbalöl oder Schwarzer Wein (Rauschgift) oder Boronwein denkt oder an magische Knechtschaft? :borbi:
Ich glaube ich bin nicht so der Tierfreund :wink:
Anscheinend kapiert ihr es alle nicht. Ich bin hier nicht mit euch eingesperrt, ihr seid hier mit mir eingesperrt!

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Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Mit Liebestrank wäre ich bei einem Hengst erstmal vorsichtig. :censored:
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

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Advocatus Diaboli
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Ungelesener Beitrag von Advocatus Diaboli »

Es geht auch magisch und freundlicher mit dem Sanftmut. Jeglicher magischer Kram ist halt nur keine Dauerlösung. Das Pferd dauerhaft zu bezaubern kostet dauerhaft AsP oder dauerhaft Geld. Da AsP auch Geld wer sind - da kaufe man sich doch lieber ein neues Pferd.
Allerdings kann Magie evt. den Umerziehungsprozess enorm erleichtern, sprich die Proben so erleichtern, dass auch Ungeübte sie leicht schaffen. Aber jeden Tag 2h lang verzaubern ist lang.
Torben Bierwirth hat geschrieben: 11.06.2018 17:42LO-Veränderungen bei Tieren mit der SF Reitertreue werden offiziell über die Ausbildungsregeln auf S.33 abgebildet. Zusätzlich ist jede Probe um weitere +3 Punkte erschwert.
Da zitiere ich schon das halbe Buch und diese SF und ihre Regelung überlese ich. Aber natürlich ist auch sowas in DSA geregelt. Hm. Die Regel gefällt mir persönlich aber nicht. Da würde ich auf die allgemeinen Ausbildungsregeln S.17ff zurück greifen oder einen Mix aus beidem nehmen. Den Zeitaufwand der allgemeinen Ausbildungsregeln mit den Erschwernissen der Reittiermitreitertreueausbildung. Oder so.
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Torben Bierwirth
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Ungelesener Beitrag von Torben Bierwirth »

Advocatus Diaboli hat geschrieben: 11.06.2018 23:22Da zitiere ich schon das halbe Buch und diese SF und ihre Regelung überlese ich. Aber natürlich ist auch sowas in DSA geregelt. Hm. Die Regel gefällt mir persönlich aber nicht. Da würde ich auf die allgemeinen Ausbildungsregeln S.17ff zurück greifen oder einen Mix aus beidem nehmen. Den Zeitaufwand der allgemeinen Ausbildungsregeln mit den Erschwernissen der Reittiermitreitertreueausbildung. Oder so.
Wenn man sich im Rahmen eines Projekts einmal intensiver mit dem Thema der Tierausbildung beschäftigt hat, dann kennt man auch die versteckten Regeln. :wink:

Inhaltlich bin ich von der Regel ebenfalls nicht begeistert und würde die Erhöhung der LO nach den allgemeinen Regeln mit dem +3 Zuschlag aus der Reitertreue handhaben. Die Ausnahme für Reittiere in der ZBA ergibt keinen spielerischen Mehrwert.
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Zelemas
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Ungelesener Beitrag von Zelemas »

Varaion hat geschrieben: 09.06.2018 23:57 wir haben in einem Abenteuer einen ausgebildeten Tralloper Riesen "gefunden".
Verkauft ihn oder lasst ihn stehen - ernsthaft. Das Vieh ist so teuer, es wird euch in den Ruin fressen :P

Ansonstn ist der Hinweis auf die Regeln und die Dauer ja schon erfolgt - das lässt sich regelkonform kaum abkürzen, es sei denn natürlich, man will das Tier für die Gruppe zugänglich machen und der SL knickt nahezu alle Regeln zu dem Thema
Ich habe aber gerade keine Ziege da, meine schwarze Kutte ist in der Wäsche und das letzte Mädel, das meinte sie wäre noch Jungfrau, war keine mehr. Also bitte mal konstruktive Vorschläge jetzt...

Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

Ein Tralloper Riese ist ein Prestigeobjekt - wie heute halt der Maserati oder Rolls in der Garage, oder für Höhergestellte früherer Zeiten das Jagdschloss, das Regiment Lange Kerls oder das schicke Schlachtschiff. Sich einen Tralloper Riesen leisten zu müssen, weil man so was halt hat, ist erst ab einem Status als mächtiger Graf oder Provinzherr drin - vorher geht es immer auch anders.

Im praktischen Einsatz sollte jedes davon (aus rein dramaturgischen Gründen) die Sonderfertigkeit "stirbt für seinen Besitzer in einer Szene, die den eigentlich töten müsste" haben.

Varaion
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Ungelesener Beitrag von Varaion »

Erstmal danke für die rege Beteiligung. Hätte nicht gedacht, dass ich damit so viele Menschen hervorlocke :cookie:
Ich denke ich werde folgendermaßen vorgehen:
Die Person die sich des Tieres annehmen will wird vor die Wahl gestellt
  1. es zu verkaufen (was sich schon schwierig genug gestalten sollte)
  2. sich einen entsprechend erfahrenen Zureiter für die Laufzeit von einem Jahr(+6 Wochen) zuzulegen
  3. es selbst umzuerziehen.
Sollte sich für Variante 3 entschieden werden bedeutet das vermutlich das Pausieren des Charakters für ~1 IT Jahr(+ ggf Konsequenzen sollte er/sie sich nicht gut anstellen)... Bei unseren beiden magiebegabten evtl weniger, wenn sie sich entsprechend verausgaben. Wer ein solches Tier behalten will, muss den entsprechenden Input liefern. Das war mir von vornherein klar und sollte auch so rübergekommen sein, Schließlich konnten sie das Tier tatsächlich nur durch Magie überhaupt von Fleck A nach Fleck B bewegen. :phex:
Ich gehe allerdings nicht davon aus, dass Nummer 3 gewählt werden wird... Kann man sich schließlich für ein solches Tier mehrere andere nach Wunsch kaufen. Und welcher "normale" Abenteurer hat schon Verwendung für solch ein Tier...

Wie gesagt: Noch einmal vielen Dank für die rege Beteiligung samt Hinweisen :)

MfG
Varaion

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