In unserem Aventurien gibt es sowohl die Hüter der alten trollischen Kultur, die entweder in den Bergfesten, Höhlen oder anderen verbliebenen Stätten trollischen Wirkens leben - meist dort, wo es etwas Wichtiges zu bewachen gibt und was abgelegen genug ist -, als auch die mehr oder minder degenerierten Brückentrolle. Aber auch (scheinbar) trollische Einsiedler können verbliebene Außenposten sein, über Trollpfade sowieso (von Menschen) ungeahnte Entfernungen überwinden und so auch in relativer Menschennähe irgendetwas Wichtiges im Verborgenen tun. Zwischen beiden Extremen kann es auch viel geben. So mag der eine Einsiedler seine wesentliche Aufgabe noch kennen, selbst wenn das Wissen um den einen oder anderen Pfad verloren gegangen sein mag. EIn Stamm ohne Schamane hat schlicht keine Möglichkeiten mehr sich zu erinnern oder Wissen zu bewahren und kann recht schnell degenerieren.
Trollische Magie hat bei uns (neben den Verhehlungen) viel mit Namensmagie zu tun, v.a. auch elementare: Als Inspiration stand
Der Name des Windes Pate, nur ist es bei den Trollen v.a. Erz. Aber auch die (Wahren) Namen bekannter und auch mächtiger Wesen, die kein anderer Sterblicher kennt, können im Trollgedächtnis erhalten geblieben sein (bei uns etwa der von Rhazzazor).
Es sollte der Spagat gelingen, eine Kultur vielfältig so darzustellen, dass zum einen ihre einstige Größe wenigstens erahnbar ist, so man auf die richtigen Kreise stößt (d.h.: sofern genau diese Trolle das zulassen), zum anderen aber ebenso (und wohl häufiger) erkennbar ist, dass diese uralte Spezies ihren Zenit schon vor vielen Äonen überschritten hat (und zwischenzeitlich sehr tief gefallen ist, denkt man an Kerbhold den Ketzer). Selbst die Rudimente der einstigen Hochkultur können nur noch bewahren, nicht mehr gestalten. Und diese Entfernungen von ihrem einstigen Schicksal ist gerade diesen Trollen sicher schmerzlich bewusst, sodass die kulturelle Ausprägung auch von latenter Bitternis geprägt sein kann, überspielt (in der Wahrnehmung der Menschen, vielleicht weniger der Zwerge und noch weniger der Elfen) von der endlosen Geduld im zeitlichen Weltverweilen.
Die Süßigkeitenliebe habe ich als einen gewissen Hang erhalten, keinesfalls als irgendwie bestimmenden Wesenszug. Die übertriebene Wirkung von Süßigkeiten hält sich allenfalls in den Geschichten, die sich die Menschen so erzählen, denn Kurioses bleibt hängen und wird gerne ausgeschmückt. Abgesehen davon könnte es aber - wie Sumaro schon anmerkte - durchaus im Interesse der Trolle liegen, unterschätzt zu werden. Die Spieler, die um diese Ambivalenz wissen, können sich also, wenn ihre SC einem Troll begegnen, niemals wirklich sicher sein, ob und inwiefern der nur so tut, er wirklich (wie alle sagen) allein unter der Brücke lebt oder aber hin und wieder in Traschmalgor vorbeischaut.