Verhalten von Adeligen Helden

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OnkelDoc
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Verhalten von Adeligen Helden

Ungelesener Beitrag von OnkelDoc »

Guten Tag,

ich hab da mal eine Frage die mich seit dem letzten Spielen umtreibt.
Und zwar geht es mir darum, wie sich ein Adeliger Held (Baron aus der Wildermark, ohne Land) immer wieder großspurig verhält.

Zuletzt in folgender Situation (da ich nicht Spoilern mag halte ich es neutral)

Helden sind in einer Ortschaft im Bornland.
Baron legt sich dort mit der Stadtgarde an und provoziert diese mit dümmlich frechen Kommentaren aufs Mark.
Ich hab die Situation etwas deeskaliert, da ich mir nicht sicher war wie ich mich verhalten soll, da mir zum Bornland etwas Hintergrund fehlt.

Man muss dazu sagen das der Baron im Mittelreich und auch im Süden einen äußerst hervorragenden Ruf genießt und auch einen exzellenten Leumund hat.

Allerdings weiß ich nicht ob das im Bornland jemanden juckt, da dieses ja nicht zum Mittelreich gehört.

Was machen in so einem Fall, von dem ich weiß das dieser in dem Abenteuer noch öfter vorkommen wird, da der Spieler seinen Helden so weiter spielen wird. Man muss dazu sagen, zurecht, da die ansässigen oberen Dreck am Stecken haben und er mit seinen Prinzipien damit einfach nicht klar kommt.

Kann mir jemand Tipps geben, wie ich mich am besten verhalten soll.

Einfach mal ein zwei Tage festsetzen um ihn wieder zur Ruhe zu bringen?
Verstoße ich damit gegen einen Regelbereich, oder gegen einen Codex?
Muss ich weil er Baron ist, anders mit ihm umspringen?
Oder kann ich da es ja im Bornland ist auch etwas schroffer mit diesem umspringen?

Gerade schwierig da ich noch mehr Abenteuer in der Region im Anschluss vor hatte und dieser Held auch noch ein Bekannter (wenn auch nur kurzfristig) von Alderich von Notmarken ist (Drachenchronik)

Wäre cool wenn jemand nen guten Vorschlag hat. Falls diese ganze verallgemeinerung hier nicht hilfreich ist, kann ich auch ME dazu zum besten geben.

Delta
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Re: Verhalten von Adeligen Helden

Ungelesener Beitrag von Delta »

Die wichtigste Grundregel gerade wenn es mit adligen zu tun hat und weil es vielen Leuten schwerfällt sich das anzugewöhnen: Das Spiel findet nicht in einem Rechtsstaat statt. Gerade die Frage nach "Regelbereich" oder "Codex" zielt ganz offensichtlich ja in diese Richtung.

Selbst wenn es so einen gäbe, ist die wichtige Frage weniger "Verstößt das dagegen?" sondern "Wer setzt diese Regeln durch?"

Der Kerl ist ein Baron. Schön für ihn. Verhält er sich auch entsprechend, hat er ein Gefolge, Wohlstand, politischen Einfluss der diesem Rang angemessen ist? Dann werden die Stadtwachen schön vor ihm kuschen, die sind ja nicht blöd und wollen keinen Ärger mit jemandem haben der entsprechend mächtig ist. Wenn er sich zB auf Alderich von Notmark bezieht kann das einen Gardisten schonmal zögern lassen, je nachdem wo er eben ist, Notmark ist ja nun nicht unbedingt der Nabel der Welt.

Ist das irgendein Kerl von weit her der sich groß aufführt, dessen Klamotten auch nicht schicker als die der wohlhabenden Bürger sind aber offensichtlich niemanden hier kennt und nur einen auf dicke Hose macht? Dann kann er sich mit seinem Baronstitel gepflegt den Hintern abwischen, darauf wird keiner Rücksicht nehmen wenn es Ärger gibt, warum sollte man auch? Gerade im Bornland sind "Brückenbarone" ja keine Seltenheit, da Kinder oft Titel ohne Ländereien erben.

Ich kann gar nicht oft genug betonen wie wichtig es ist sich vom Gedanken des Rechtsstaat zu verabschieden, insbesondere wenn man im Bornland unterwegs ist. Es ist in 90% aller Fälle komplett egal was irgendwer irgendwann mal in irgendein Gesetzbuch geschrieben hat, die Frage ist wer hat die Macht seinen Willen durchzusetzen, der hat dann im Zweifelsfall auch Recht.

Andwari
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Re: Verhalten von Adeligen Helden

Ungelesener Beitrag von Andwari »

Besondere Schwierigkeit liefert hier die bornländische Besonderheit der "Brückenbarone" - also Typen ohne echten Einfluss. Was soll bei Euch ein "Baron ohne Land, Wildermark" denn sein? Hat er jetzt Macht über 1000 Leute oder nicht?

Ansonsten gilt: Er gehört nun mal zu einem besonderen Club, der Spieler hat merklich GP dafür bezahlt und man kann und sollte den Chari auch mal immer wieder mit Erwartungen konfrontieren, die an seinen herausgehobenen Status geknüpft werden = die halten sich für was Besseres und der bornländische Leibeigene rennt dann tatsächlich mit vielen Problemen zum Bronnjaren, der ihm nicht einfach sagen kann "erledige doch selbst, Deinen Kram" sondern aus seinem Selbstverständnis raus (für sein Dorf, wo halt auch der Leibeigene dazugehört wie das restliche Inventar) sich einsetzen wird.

Gegenüber gemeinem Volk kann sich auch ein Brückenbaron einiges rausnehmen. ABER die Torwache ist kein gemeines Volk sondern steht da im Auftrag des Barons von Meindorf - er legt sich ggf. ziemlich direkt mit dem an, wenn er die Torwache zu intensiv anmacht und die den Mut aufbringen, sich bei ihrem Boss zu beschweren. Der andere Adelige steht da im Konflikt zwischen
A) Standesdünkel - er will drei Orte weiter auch nicht von irgendeinem Büttel belästigt werden, d.h. wenn Büttel vor Adeligen kuschen, ist ihm das nicht unangenehm. +
B) Eigenem Machtanspruch - dass ein andere Adeliger ihm hier in seinem Dorf respektlos kommt, fällt auf ihn selbst zurück. Er riskiert da einiges Getuschel unter seinen Leuten, ob er selbst vllt. zu schwach ist, wenn ihm andere Adelige auf der Nase rumtanzen.

Die eigentliche Macht des Adeligenclubs besteht darin, dass man wen kennt der wen kennt der auch hier mächtig ist - die Dörfler aus der Baronie weit weg werden kaum ihren Baron raushauen - aber vllt. ist er der Sandkasten-buddel-Cousin des Nachbarn und das kann Stress geben. Das ist auch die Schwäche von frisch erzeugten Neuadeligen, da eben massive Abstriche machen zu müssen.

Zur beschriebenen Situation:
"Stadtgarde" klingt größer - ist es das wirklich oder reden wir von einem 200-Einwohner-Dorf wo eigentlich nur der Dorfschulze und seine beiden erwachsenen Jungs für Sicherheit sorgen? Wenn die entsprechende zahlenmäßige Stärke da ist, haben die vmtl. weniger Drang, zu kuschen - und wenn der SC sich wirklich aufführt, wird er zum Boss eskortiert, der entscheiden soll. Wenn der seinem Cousin gleich um den Hals fällt ist der Wachobere genauso fein raus wie wenn der entscheidet, ihn in ein dunkles Loch zu stecken. Im Umfeld vom Boss gibt es vmtl. noch mehr Leute, die bei einer Konfrontation auf Seite der Wache stehen.
Kommt halt auch immer darauf an, worüber es denn Zoff gab - die Stadtwache taucht in DSA ja traditionell immer zur unmöglichsten Gelegenheit mit sonderbaren Ideen auf. Wobei selbst das hirnrissigste Ansinnen gegenüber SC plötzlich logisch erscheint, wenn die eben mit voller Mannstärke und einem halben Dutzend Windenarmbrusten kämen (was in Festum bei Aufruhr im Hafenviertel darstellbar ist, in Gradnochsjepengurken halt nicht).

Delta
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Re: Verhalten von Adeligen Helden

Ungelesener Beitrag von Delta »

Andwari hat geschrieben:Was soll bei Euch ein "Baron ohne Land, Wildermark" denn sein? Hat er jetzt Macht über 1000 Leute oder nicht?
Hah, den Passus hab ich tatsächlich überlesen. Das macht das ganze ja noch fraglicher wie das überhaupt funktionieren sollte, ein Baron aus der Wildermark ohne Land ist ja selbst im Mittelreich nichts. Genau genommen sollte es sowas gar nicht geben zu einem Baron gehört im Mittelreich eine Baronie, sonst ist er kein Baron.

OnkelDoc
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Re: Verhalten von Adeligen Helden

Ungelesener Beitrag von OnkelDoc »

Im genannten Fall geht es um Ouvenmars und einen Disput mit der dort ansässigen Obrigkeit.
Im speziellen Fall um ein Abenteuerchen aus der Sammlung "Rittererbe" vllt kennt ihr es, es hat sich aber im Moment zu einem ausgewachsenen Abenteuer entwichelt, einfach weil ich es etwas ausgearbeitet habe und auch die Spieler scheinbar gut abgeholt habe, die sind gerade Feuer und Flamme und mit Dingen beschäftigt die sich keiner der Märchenonkel von Ullises hat einfallen lassen, was ich im Prinzip aber auch immer super finde wenn sich aus den Vorlagen was echt großes entwickelt.

Mit Ouvenmars ist es auch nicht einfach ein Dörfchen im nichts, aber halt auch kein Festum.

Danke für die Ratschläge, werde wohl beim nächsten "Zwischenfall" eher etwas strenger darauf eingehen, aber wollte es nicht gleich eskalieren lassen, weil das in manchem Fall einfach nicht gerade förderlich ist wenn einer der Spieler die ganze Gruppe oder gar das Abenteuer sprengt.


Zum Thema Baron ohne Land: Das hat etwas mit unserer Spielwelt zu tun, da dieser Baron (drittgeborener) Alki ist und sich dem hingegeben hat da er denkt sein Haus wurde in der Wildermark komplett ausgelöscht. Im Mittelreich allerdings ist er eben ein angesehener Mann, da er im Dienste eines einflussreichen Mannes steht. Wir haben hier nach de, Jahr des Feuers die Baronie Retogau in unsere Welt als aktive Baronie integriert. Auch der Kaiserin ist er sehr bekannt und genießt in teils hohen Kreisen eine gute Reputation.

Mir ging es aber auch eben darum, kann jemand der im Mittelreich jemand ist, sehr viel Wert auf Gerechtigkeit legt und sich deshalb im Bornland mit der Garde, bzw dadurch auch mit der Obrigkeit anlegt, gewisse "Vorzüge" genießen.
Er verhält sich ja nicht rechtswidrig, er reizt nur oft diesen Adeligen "Bonus" sehr aus.

Fokus lag hier eben auf Bornland.

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BurkhardSekir
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Re: Verhalten von Adeligen Helden

Ungelesener Beitrag von BurkhardSekir »

Hinzu kommt: nicht einmal Kaiserin Rohaja dürfte ungestraft durch fremde Länder ziehen und Leute beleidigen. Es gibt keine diplomatische Immunität und wenn sich jemand ausländisches nicht an Regeln hält muss er dafür gerade stehen. Nicht einmal Unwissenheit schützt vor Strafe. Also: nachdem du es dem Spieler mal verklickert hast dass das nicht so schön ist und er das weiterhin machen will (was ja wie gesagt durchaus zum Charakter passen kann und keine Bösartigkeit sein muss)... Dann wird er eben mal n paar Tage festgesetzt bis der lokale Adlige vorbei kommt. und das kann gerade wenn die Gruppe eigentlich unter Zeitdruck steht und der lokale Adlige n paar Tage entfernt ist spannend werden. Natürlich wird der Baron den besten Platz im Kittchen bekommen, aber nur wenn er sich ausweisen kann UND wichtig genug ist (tolle Freunde/Verbindungen hat) UND sich seines Standes gemäß benimmt. Ein Baron der mit Vagabunden, Demokraten und Druiden herumzieht? Tz tz tz...

Kurzum: wenn es am Spieltisch geklärt wurde steht innerweltlichen Repressalien nix im Wege. Wer dem Machthaber (und Wachen sind kein normales Fußvolk, sondern Stellvertreter des lokalen Adels) ans Bein pinkeln will kriegt eben eine Beule. Verdächtiges Herumlungern, dauerhaftes Belegen eines öffentlichen Platzes, Beschädigung von fremden Eigentum (wenn die Wachen-Keule krumm wird weil sie auf dem Kopf des Baron landet), Respektlosigkeit gegenüber der Wache, Verdacht auf Dämonologie... irgendwas findet sich immer.


Und doch, er verhält sich klar rechtswidrig. Er stellt die lokale Autorität in Frage, das ist sogar ein Frevel an Praios. Und gerade wenn er ein Freund der Kaiserin ist sollte er sich benehmen. Das Verhalten von den Freunden fällt nämlich auch auf die gute Dame zurück und dann soltle man mal überlegen wie lange sie noch die Freundin ist...
Da das hier in letzter Zeit vermehrt auftritt, kann ich nur jedem diesen Link ans Herz legen: http://www.das-dass.de/

OnkelDoc
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Re: Verhalten von Adeligen Helden

Ungelesener Beitrag von OnkelDoc »

Danke noch mal an euch, hat mir sehr geholfen.

Delta
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Re: Verhalten von Adeligen Helden

Ungelesener Beitrag von Delta »

OnkelDoc hat geschrieben: Zum Thema Baron ohne Land: Das hat etwas mit unserer Spielwelt zu tun, da dieser Baron (drittgeborener) Alki ist und sich dem hingegeben hat da er denkt sein Haus wurde in der Wildermark komplett ausgelöscht. Im Mittelreich allerdings ist er eben ein angesehener Mann, da er im Dienste eines einflussreichen Mannes steht. Wir haben hier nach de, Jahr des Feuers die Baronie Retogau in unsere Welt als aktive Baronie integriert. Auch der Kaiserin ist er sehr bekannt und genießt in teils hohen Kreisen eine gute Reputation.
Dann ist er ja Baron von Retogau und dementsprechend nicht "ohne Land", oder verstehe ich dich da falsch?

OnkelDoc
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Re: Verhalten von Adeligen Helden

Ungelesener Beitrag von OnkelDoc »

Nein, der Baron von Retogau ist ein anderer alter Held eines Spielers von uns und wird mittlerweile als NSC von uns genutzt.

Dieser andere Held steht über Kontakte mittlerweile im Dienste und nach derMeisterinformationen zu: "mit wehenden Bannern": Befriedung der Wildermark, bekommt er erst mit das seine Familie eben nicht ausgelöscht ist sondern noch vollständig vorhanden
Das passiert bei uns aber über eine zweite Heldengruppe gerade parallel zu dem jetzigen Abenteuer (jedenfalls Zeitgeschichtlich)

Delta
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Re: Verhalten von Adeligen Helden

Ungelesener Beitrag von Delta »

Dann ist es sehr einfach: Er ist kein Baron. Der Baron von Retogau könnte ihn höchstens zum Junker oder Ritter ernennen und dadurch in den Niederadel erheben, oder er könnte von der Kaiserin zum Reichsedlen o.ä. erhoben werden.

Vasall
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Re: Verhalten von Adeligen Helden

Ungelesener Beitrag von Vasall »

Ist er denn dann mit gewissem Gefolge, seiner Lanze, oder zumindest mit Ross und Harnisch, auf aventiûre unterwegs? Oder wie kann man sich das bei euch vorstellen?

Irgendwie muss er ja was hermachen.

Andwari
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Re: Verhalten von Adeligen Helden

Ungelesener Beitrag von Andwari »

Wenn man bisher vllt. zu lasche Reaktionen nicht gleich 100%ig umdrehen will, könnte man als Warnschuss für die Spieler Folgendes versuchen, was nur funktioniert wenn er erkennbar der mit dem höchsten Status ist:

Beim nächsten größeren Konflikt wird die ganze Gruppe einkassiert, der Baron mehr oder weniger rabiat zum Gespräch mit dem örtlichen Adeligen gebeten - das läuft so, dass der halt rausfinden will, was es mit dem Typen auf sich hat, ob der vllt. (vom Adelsmarschall oder dem neidischen Nachbarn) geschickt wurde, um seinen ja vorhandenen unregelmäßigen Geschäften auf den Zahn zu fühlen. Der örtliche Machthaber spielt ein Verwirrungsspiel, d.h. behauptet, keinerlei böse Dinge zu tun und sich nur gegen ungerechtfertigte Provokationen zu wehren - der kann dabei gerne noch ein paar falsche Fährten legen, gegenüber dem Baron kumpelhaft anfragen, wie der denn auf solche Herausforderungen reagieren würde, ein paar persönliche Feinde benennen ... Für den Spieler angespannt, Drohungen nur durch die Blume, es gibt Rehrücken und der Spielmann klimpert.

Die als nicht so wichtiges Gefolge angesehenen Begleiter kriegen im Keller nebenan hingegen deutlich direkter (und natürlich woanders deponiert) vom Schlägertrupp des örtlichen Machthabers klar gemacht, dass sie hier stören und dass Leute die stören schon mal Unfälle haben. Der eine Schläger ist sichtlich enttäuscht, nicht direkt wen abmessern zu dürfen, revanchiert sich vllt. damit, ein schwach wirkendes Gruppenmitglied zu verprügeln oder anderweitig zu demütigen (alternativ, den Säufer der noch nebenan rumhängt). Natürlich vergisst man gegenüber den Helden, dass sie Hunger haben könnten, frieren oder so - woanders wird der Baron noch genötigt, über Nacht zu bleiben, kriegt ein fast standesgemäße Kammer (zwei Wachen davor), zwei warme Steine ins Bett und am Morgen seine Waffen und Pferd wieder ausgehändigt. Seine Gruppenmitglieder trifft er wenig später wieder.

= die Gruppe ist danach überzeugt, dass da was ganz und gar nicht passt, sie ist insgesamt gewarnt und es ist eigentlich klar, dass das provokative Verhalten des Barons die ganze Gruppe in eine ziemlich exponierte Lage gebracht hat, d.h. unbemerkt Infos finden ist arg schwer, weil der Gegner aufgeschreckt ist.

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Twix
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Re: Verhalten von Adeligen Helden

Ungelesener Beitrag von Twix »

Er ist Hochadelig!
Er ist damit einfach was besseres.

Er tritt so auch auf!
Er ist dementsprechend gekleidet?
Hat Gefolge (die Heldengruppe dabei die wahrscheinlich auch nicht nur aus Streunern besteht?)

Er fordert und ist unverschämt. Hat also wohl auch den hochadeligen Habitus. Ja ist nicht nett. Aber im Grunde unterstreicht ein derartiges auftreten seinen Stand.
Dass der Herr ohne Land ist, ist im Grunde unwichtig, da er dies wohl kaum angeben wird und es wohl auch nicht bekannt oder gerade überprüfbar ist.


Zudem sind die bornländischen Wachen auch durchaus gewohnt im NOrmalfall vor dem Adel zu kuschen.

Hinzu kommt was durchaus sehr wichtig ist: Der Spieler hat wohl Spaß dabei. Also lasse ihm den Erfolg!
Was spricht dagegen? Vorteile im Plot für die Gruppe? Ist doch vollkommen ok und gut wenn sie so weiterkommen durch Rollenspiel und Hintergrundeinsatz ihrer Chars. Zauberspruch x oder einbrechen können bei y oder Niedermetzeln von Gegnergruppe Z bringen ja auch meist Vorteile.

Solange also die "Aufforderungen" des Hochadeligens sie also nicht Gefahr laufen lassen, dass sie Ärger mit ihrem Adeligen bekommen/oder gegen seine vitalen Interessen verstoßen/oder er davon erfährt und anderslautende Befehle ausgibt), kuschen diese natürlich vor dem Baron aus dem Mittelreich.
Sicher ist Sicher.
Zuletzt geändert von Twix am 09.03.2017 11:49, insgesamt 1-mal geändert.

Delta
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Re: Verhalten von Adeligen Helden

Ungelesener Beitrag von Delta »

Twix hat geschrieben: Er fordert und ist unverschämt. Hat also wohl auch den hochadeligen Habitus. Ja ist nicht nett. Aber im Grunde unterstreicht ein derartiges auftreten seinen Stand.
Dass der Herr ohne Land ist, ist im Grunde unwichtig, da er dies wohl kaum angeben wird und es wohl auch nicht bekannt oder gerade überprüfbar ist.
Das ist natürlich noch so ein wichtiger Punkt: Ob er die Macht hat ihnen großen Ärger zu machen ist weniger wichtig als die Frage ob sie glauben dass er diese Macht hat.

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Nightcrawler
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Re: Verhalten von Adeligen Helden

Ungelesener Beitrag von Nightcrawler »

Der drittgeborene Sohn eines Barons ist kein Baron und sogar recht weit vom Titel weg, gerade wenn ältere Geschwister Kinder haben.

Dazu kommt, dass im Bornland ein Adliger (egal, ob er sich Junker oder Graf nennt, diese Adelstitel haben da eine andere Bedeutung als im MR) unumschränkter Herrscher auf seinem Land ist. Kommt ihm einer krumm, kann er da im Prinzip schalten und walten, wie er mag, und kein anderer kann und darf ihm da reinreden.
Hat er es mit einem ausländischen Adligen zu tun, kann er das beachten, ich denke aber nicht, dass er es muss, zumal das dann eben der x-te Sohn eines landlosen (und damit vermutlich eher einflusslosen) Barons ist, dem man, wie es sich liest, potentiell Beleidigung und Missachtung der örtlichen Autorität vorwerfen kann.

Er ist Hochadelig!
Er ist damit einfach was besseres.

Er tritt so auch auf!
Von einem Adligen, der sich wie einer verhalten und so behandelt werden möchte, gehört aber nicht, sich schlecht zu benehmen, sondern sich anständig und standesgemäß zu benehmen. Er repräsentiert seine Familie, seinen Stand, sein Reich.

Ist eine Stadtwache dem Sohn eines Barons gleich gestellt? Nein. Stehen sie in Diensten einer Stadt oder eines anderen Adligen und tun sie ihre Pflicht? Vermutlich ja. Macht man sich dann über sie lustig als das MR repräsentierender Adliger in einem anderen Land? Meines Erachtens nach Nein.

Ist er arrogant, gibt er den arroganten Schnösel, damit können sie vermutlich gut umgehen. Vorsätzlich und gezielt provozieren und beleidigen? Der Schuss kann nach hinten losgehen, denn adelig sein schützt vor Strafe nicht.
DAS *Avatar* ist ein Enduriumschwert. *g*

Unsere 7G ab AoE 1533,42 h (gekürztes SiZ & Siebenstreich) - beendet!

OnkelDoc
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Re: Verhalten von Adeligen Helden

Ungelesener Beitrag von OnkelDoc »

Nightcrawler hat geschrieben: Dazu kommt, dass im Bornland ein Adliger (egal, ob er sich Junker oder Graf nennt, diese Adelstitel haben da eine andere Bedeutung als im MR) unumschränkter Herrscher auf seinem Land ist. Kommt ihm einer krumm, kann er da im Prinzip schalten und walten, wie er mag, und kein anderer kann und darf ihm da reinreden.
Hat er es mit einem ausländischen Adligen zu tun, kann er das beachten, ich denke aber nicht, dass er es muss, zumal das dann eben der x-te Sohn eines landlosen (und damit vermutlich eher einflusslosen) Barons ist, dem man, wie es sich liest, potentiell Beleidigung und Missachtung der örtlichen Autorität vorwerfen kann.
DANKE, das bringt es für mich auf den Punkt der Antwort die ich mir erhofft hatte.

Wie ganz zu beginn beschrieben, ist mir der Bornland Hintergrund nicht ganz geläufig und ich wollte auch keinen Unmut erzeugen, die Szene kam am Montag zum Glück kurz bevor wir eh beendet haben, von daher hab ich eben etwas zurückhaltend und deeskalierend reagiert. Und auch eine Stadtgarde kann ja mal etwas "lockerer" reagieren und es bei einer zynischen Verwarnung belassen. Noch...... :-)

Aber auch noch mal danke an all die anderen, da ist echt super was rüber gekommen, was man auch in anderen Gegenden mal einsetzen kann, oder gar hier, wenn es mal schön in den Plot passt.

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Cifer
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Re: Verhalten von Adeligen Helden

Ungelesener Beitrag von Cifer »

OnkelDoc hat geschrieben:
Nightcrawler hat geschrieben: Dazu kommt, dass im Bornland ein Adliger (egal, ob er sich Junker oder Graf nennt, diese Adelstitel haben da eine andere Bedeutung als im MR) unumschränkter Herrscher auf seinem Land ist. Kommt ihm einer krumm, kann er da im Prinzip schalten und walten, wie er mag, und kein anderer kann und darf ihm da reinreden.
Hat er es mit einem ausländischen Adligen zu tun, kann er das beachten, ich denke aber nicht, dass er es muss, zumal das dann eben der x-te Sohn eines landlosen (und damit vermutlich eher einflusslosen) Barons ist, dem man, wie es sich liest, potentiell Beleidigung und Missachtung der örtlichen Autorität vorwerfen kann.
DANKE, das bringt es für mich auf den Punkt der Antwort die ich mir erhofft hatte.
Der Haken daran: Es ist auch nicht ganz vollständig.

Erstmal gibt es natürlich effektiv landlose Barone - das Mittelreich ist ja noch immer der Ansicht, Anspruch auf etliche Gebiete zu haben, die faktisch schon lange nicht mehr dazugehören. Die entsprechenden Adelstitel sind zu guten Teilen noch vergeben. Ein Herold wird jetzt wissen, dass man sich um den Baron von Retogau etwas mehr Sorgen machen muss als um den Grafen von Thalusa. Eine Stadtwache tendenziell eher nicht.

Zweitens hat es Andwari schon erwähnt: Der Adlige ist erstmal durch sein Geburtsrecht im Club drin, die Stadtwache nicht. Die hat jetzt den beschissenen Job, irgendwie die Interessen ihres Herren so durchzusetzen, dass dieser fremde Adlige sich nicht beim eigenen Herren beschweren geht, denn vielleicht sind die beiden ja verwandt, verbündet oder sonstwie befreundet.

Der bornländische Adlige ist jetzt einerseits absoluter Herrscher über sein Gebiet. Gleichzeitig ist hier aber auch der Unterschied Adliger/Nichtadliger noch wesentlich stärker ausgeprägt - dass auch fremde Adlige deutlich über den Nichtadligen stehen, ist göttergewollter Lauf der Welt. Als Wache wäre also meine erste Reaktion auf einen Adligen, der Stunk macht, immer, zu deeskalieren und das ganze dann so schnell wie möglich auf den eigenen Herren abzuwälzen. Damit macht man zumindest erstmal nix falsch.
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Re: Verhalten von Adeligen Helden

Ungelesener Beitrag von OnkelDoc »

Cifer hat geschrieben:Der Haken daran: Es ist auch nicht ganz vollständig.

Erstmal gibt es natürlich effektiv landlose Barone - das Mittelreich ist ja noch immer der Ansicht, Anspruch auf etliche Gebiete zu haben, die faktisch schon lange nicht mehr dazugehören. Die entsprechenden Adelstitel sind zu guten Teilen noch vergeben.
Ja so sehen wir das auch, ich wollte aber darüber hier in dem Thread keine große Diskussion vom Zaun brechen darüber, da es sowieso 12 verschiedenen Meinungen gibt.

Delta
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Re: Verhalten von Adeligen Helden

Ungelesener Beitrag von Delta »

Cifer hat geschrieben:Der Haken daran: Es ist auch nicht ganz vollständig.

Erstmal gibt es natürlich effektiv landlose Barone - das Mittelreich ist ja noch immer der Ansicht, Anspruch auf etliche Gebiete zu haben, die faktisch schon lange nicht mehr dazugehören. Die entsprechenden Adelstitel sind zu guten Teilen noch vergeben. Ein Herold wird jetzt wissen, dass man sich um den Baron von Retogau etwas mehr Sorgen machen muss als um den Grafen von Thalusa. Eine Stadtwache tendenziell eher nicht.
Das ist in der Tat richtig, "effektiv landlose" tobrische Barone gibt es tatsächlich noch wohl so einige im MR, aber darum ging es hier im konkreten Fall ja wohl nicht.

Mich hat der "landlose Baron" eben ein wenig stutzig gemacht und deshalb habe ich da nachgehakt, weil ich schon oft erlebt habe das Leute das nicht so recht verstanden hatten und ich den Eindruck hatte dass es da auch hier ein Grundproblem gibt. Trotzdem bleibt mindestens im MR die Regel: Kein Baron ohne Baronie, ob diese Baronie nun nur auf dem Papier tatsächlich dem Baron gehört oder nicht ist eine andere Frage (und für sein Ansehen natürlich ganz erheblich wichtig), und da sollte es auch keine 12 verschiedenen Meinungen zu geben.

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Satinavian
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Re: Verhalten von Adeligen Helden

Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Ich hab das auch als "effektiv" landlosen Baron verstanden. Als Jemanden, der eigentlich ganz woanders war als drittes Kind, bis ihn die Nachricht erreichte, dass die Baronie und der Rest der Familie verloren ist, er jetzt den Titel bekommt, aber leider nicht sonderlich viel davon hat, bis das Gebiet befriedet ist.

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