Zeitweise Entehrung eines Ritters

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innozenz
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Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von innozenz »

[Spieler der neuen Moabiter DSA 4.1-Runde bitte nicht weiterlesen]












Hallo liebe Forengemeinde,

es geht um Folgendes: Ich beabsichtige einen Ritter zu spielen, der auf Grund eines Ereignisses zeitweise entehrt ist und daher "untertauchen" muss, also inkognito unterwegs ist. Er soll also etwas getan/ unterlassen haben, was ihn bzw. seinen Familiennamen in Unehre bringen würde, weshalb er sich erstmal zurückzieht.
Es sollte nichts sein, was ein "Gesucht" (oder einen anderen regeltechnischen Nachteil) zur Folge hat.
Mir schwebte da bisher als Idee vor, dass der Jungritter bei einer Liebschaft mit einer verheirateten erwischt wurde und im Duell mit dem Ehemann diesen dann mehr oder weniger versehentlich tötete (nicht jeder Ehemann ist für einen Jungritter eine Herausforderung) und dann via bgB als Söldner durch die Lande gezogen ist und nun auf eine große Sache wartet um seine Ehre und die seiner Familie wieder herzustellen.
Seine Familie ist groß und mächtig genug um seine Tat zu verkraften, jedoch isses trotzdem nicht so günstigt, wenn jmd. aus der Familie was anstellt.

Allerdings bin ich noch nicht so recht glücklich damit. Falls jmd. also eine Idee hat, was noch so vorgefallen sein könnte...immer her damit.


Vielen Dank und mit freundlichen Grüüßen
innozenz
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Twix
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von Twix »

Sind denn Duelle verboten?
Wäre mir jetzt neu.
Ist doch sehr ehrenhaft. Und wenn jemand dabei umkam wollte das wohl Rondra so.
Da wäre dann höchstens ehrenrührig wenn der Kontrahent sich bereits deutlich ergeben hätte und der "Held" dann doch noch aus Hass/Eifersucht...etc. zum Todesstoß angesetzt hätte.
Da du nicht gesucht werden willst, hats die Familie dann wohl doch noch gekittet aber der junge Herr wurde erst einmal enterbt/aus dem Lehen gejagd bis er sich im Angesicht Rondras wieder reingewaschen hat.
Vielleicht gabs auch vom Rondratempel eine Bußqueste. --> Abenteueraufhänger

Ansonsten der Klassiker.
Er hat die Hohe Minne*: Verehrung durch Anschmachten und Gesang einer (verheirateten) höher gestellten Dame/Herren einen Schritt zu weit getrieben (es kam tatsächlich zum Austausch von Zärtlichkeiten/evt. gar einer Vergewaltigung.)
Daraufhin kam er aus Eigenverachtung oder eben weil es ihm aus eingehweihten Kreisen nahegelegt wurde zum Exil. (Geh oder verantworte dich vor dem Gericht)

*dadurch gekennzeichnet, dass diese eben unerfüllt bleibt und bleiben soll.


Vielleicht hat er aber auch nur den Lehnsherren (seiner Mutter) beleidigt/Floh aus einem Gefecht (weil ein Angstauslöser griff), ein Freund/wichtige Person kam um --> aus Scham dann absetzen um sich erst einmal einen NAmen zu machen
/oder er missachtete den Vasalleneid
/ oder er behandelte die Untergebenen eines Lehens/der Schwdertmutter/seiner Eltern SEHR schlecht (aus Arroganz oder Brünstigkeit z.b.) --> Der Junge soll erst einmal lernen wie das Leben ohne mächtige Familie im Rücken ist, bevor er sich zur Herrschaft eignet.
Zuletzt geändert von Twix am 29.08.2016 09:49, insgesamt 1-mal geändert.

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Gorbalad
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Bei einem Duell aufs erste Blut den Gegner mit einem Hammerschlag zu zerteilen könnte aber schon zu Problemen führen ;)
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

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Twix
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von Twix »

Ja das könnte sein.
Aber als Jungheld den Hammersclag beherrschen (was für neuerstellte regeltechnisch nicht möglich sein dürfte) und ihn dann noch in einem derart riskanten all or nothing Manöver in einem Duell aufs erste Blut einzusetzen (das dann pariert werden kann) erfordert doch ein starkes Motiv und den unbedingten Willen diese Person irgendmöglichst zu töten, wobei alles andere sekundär ist.
Vor allen auch der Sieg in diesem Kampf.

Krak
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von Krak »

Es wäre hilfreich zu wissen, ob die Motivation von ihm kommen soll oder von außen:

Also z.B. hat er Alarm geschlagen, weil sich vor der Stadt der Mob zusammenrottet und einen Aufstand beginnt. Dabei war es aber nur eine Übung der Landwehr. Jetzt ist es ihm peinlich und er will sich und der Familie die Schande ersparen und zieht also inkognito umher.

Oder er hat was angestellt, weswegen jemand ein Hühnchen mit ihm zu rupfen hat, das zwar nicht für Gesucht reicht, aber dennoch für ihn und noch mehr für die Familie peinlich und unangenehm sein kann.

Morkar
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von Morkar »

Eine andere Möglichkeit wäre, dass er mit den politischen Ansichten der höchsten seines Adelshauses (Eltern, Onkel o. Ä.) nicht einverstanden ist und es da einen Streit gab. Dabei kann es sich prinzipiell um alles mögliche handeln, kleine diplomatische Streitereien mit er Nachbarbaronie, Erbfolgestreitereien, Heiratspläne, answinistische Ansichten oder Ähnliches.

Aufgrund des Streits wurde dem Jungriter dann vorgeworfen, dass er ja als Jüngling keine Ahnung von der Welt hat und da beschließt er auszuziehen und zu beweisen wofür er fähig ist, sich einen Namen zu machen, Empfehlungsschreiben zu sammeln und so weiter.

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Curthan Mercatio
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von Curthan Mercatio »

Statt bei einem Duell könnte der Ritter auch einen Gegner im Turnier schwer verletzt / getötet / verkrüppelt haben. Vielleicht glitt die Lanze unglücklich ab oder splitterte oder das Turnierschwert war nicht richtig abgestumpft (Sabotage?) und ließ den Gegner lahm zurück. Besonders pikant, wenn der Gegner gesellschaftlich höher steht oder mit dem Haus verfeindet ist ("Das war bestimmt Absicht.").

Da hat man nicht nur eine Hintergrundgeschichte, sondern gleich auch Plothooks.
Neu: Jahresrückblicke - Reaktionen auf Ilaris und Wo wir es verkackt haben.

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Hesindian Fuxfell
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von Hesindian Fuxfell »

Curthan Mercatio hat geschrieben:Besonders pikant, wenn der Gegner gesellschaftlich höher steht oder mit dem Haus verfeindet ist ("Das war bestimmt Absicht.").
Oder herauskommt (kommen könnte), dass er was mit der Frau des Gegners hatte.

innozenz
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von innozenz »

Hallöle,

also schonmal vielen Dank für die feinen Ideen. Hehe, damit kann mein Hirnskasten jetzt arbeiten. *verneig*

p. s. Wer weitere Ideen hat: immer her damit. Andere suchen vllt. ähnliche Infos.

Mit freundlichen Grüßen
innozenz
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Faras Damion
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von Faras Damion »

Wie wäre es, wenn er sich weigert, die vorgesehene gute Partie zu heiraten, die die Familie für ihn ausgesucht hat? (Weil er eine andere liebt/er schwul ist/sie schrecklich ist.) Die Familie kann man nur versöhnen, indem man eine angesehene Verlobte präsentiert, oder die Verschmähte kann auftauchen, um ihn zu verhauen, oder sie ist gar nicht so schrecklich wie gedacht und er will ihre Vergebung erringen.


Oder er könnte jemanden eines Verbrechens beschuldigt haben ohne es beweisen zu können. Dann könnte als langfristiges Ziel sein, genügend Beweise oder Leumundszeugen für sich zu sammeln. Oder man findet heraus, dass derjenige unschuldig war und man manipuliert wurde, um dessen Ruf zu schädigen.

Jadoran
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Wenn kein Schlechter Ruf oder Gesucht doer sowas dabei sein soll wäre auch ein Klassiker ein perösnliches Versagen, das nur er sich vorwirft, aber nicht die Umwelt.

Wenn er etwa in einem Gefecht einen Gefährten nicht gegen eine totale Übermacht beschützen konnte, was keiner von ihm erwartet, er dessen Heldentod, der starb um ihm un diversen Nichtkombattanten die Flucht zu ermöglichen aber als Schmach empfindet. (Einer der Klassiker)
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Vasall
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von Vasall »

In Schild des Reiches wird die Gewohnheit beschrieben, dass Ritter, die nicht erkannt werden wollen aus diversen Gründen als Schwarze Ritter bei Turnieren antreten. Allein der Turniermarshall kennt Identität und Grund der Wappenschwärzung und kann die Teilnahme auch ablehnen.

Dein Ritter könnte also bewusst und demonstrativ aus der Gesellschaft ausgeschieden sein, ohne völlig auf seine Ritterlichkeit zu verzichten.

Vielleicht verweigert er einem neuen Lehnsherren den Treueeid, weil er diesen eines Verbrechens schuldig macht.

Ein Zweikampf könnte hier Gewissheit bringen, doch die Standesunterschiede sind zu groß und so bleibt die erklärte Feindschaft im Fehdestatus des Zwist (vgl. HdR: 40-42)

Ein Rondrageweihter könnte dem, vom Gerichtskampf zurückgewiesenen und so entehrten, Ritter als weiser Ratgeber den Rücken stärken und seinen "Schwarzen Ritter"-Status decken, bis die "kalte" Fehde aufgrund neuer Beweise oder einer Einigung beigelegt ist.
Allerdings sollte er nicht so viel vom Einsatz als Soldritter mitbekommen.

Soldritter zu sein dürfte außerhalb der Grafschaft, als Schwarzer Ritter, oder als Ritter mit gestürztem Wappen, allerdings ein noch geringeres Problem sein, als sonst.

Andwari
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von Andwari »

In den irdischen Rittergeschichten ist es ein extrem häufiges Motiv, dass sich der Held irgendwann wegen Versagens zurückzieht, eine Weile inkognito agiert bis er geläutert wieder auftritt und dann äußerlich dasselbe tut, wie zuvor - nur halt am Ende erfolgreicher.

Die geforderte Tugend dabei ist "staete" - also etwa "beständiges Streben nach den anderen Tugenden" - oft garniert mit ausgehenden Situationen, die Mäßigung, Demut oder eine andere Tugend verlangen und die der Ritter verletzt hat.

Oft ist die "Schuld" des Ritters sehr persönlich - für den einfachen Leser ist er übermäßig hart gegen sich selbst, z.T. agiert er für seine Umgebung unverständlich. Eben weil er Ritter ist und kein doofer 0815-Adeliger, der mal fünfe gerade sein lässt. Das Ganze kann auch oft auf einem "Missverständnis" beruhen - völlig egal, weil auch da dann irgendwelche echten Zweifel bestehen, die man erst auf Abenteuerreise abarbeiten muss.


Für die Umsetzung nach Aventurien:
Eigentlich ist das mMn nichts, womit man in die "1. Runde Abenteurerleben" startet - sondern was für Runde 2. und ff. - weil in der ersten soll der Held ja unbedarft "ich will Ritter sein" spielen um sich einen Fehltritt auch wirklich zu erspielen. Das ist wesentlich intensiver als sich nur einen auszudenken. Auch die Gruppenzusammenstellung geht dann besser - die Gruppe muss eigentlich am Ende von Runde 1. schon stehen, damit die treuen Gefährten den Fehltritt miterleben und den Ritter in Runde 2. begleiten können - denn da ist er zu Beginn kein allzu angenehmer Begleiter.

Was Geld angeht: Irdische Ritter der Sagen sind keine Rollenspielcharis und davon nicht betroffen, ggf. finden sie direkt nach dem Eremitendasein das nächste Schwert und der nächste Unhold droppt eine super-Rüstung. Wer aventurisch noch finanzielle Dinge spielen will, sollte den Geldhahn offen lassen (wenig Kompensation, wenn man an sich zweifelt).

"Entehrt" klingt arg eindimensional - sämtliche Ritter ab Runde 2. sind in so einem Zustand auf ihrer Abenteuerfahrt - und werden oft mit höchsten Ehren überhäuft (nur halt nicht von den richtigen Leuten), gelten weiterhin als Helden, sind nur innerlich "entehrt" - die Umgebung erkennt aber, dass die sich auf einer hohen Stufe auf dem Weg hin zum Ritterideal befinden - deshalb werden die fahrenden Ritter ja auch unterstützt, gastlich aufgenommen, gesundgepflegt usw. Sie bleiben (ggf. wenn ihre Eremiten-Episode vorbei ist) auf jeden Fall "Ritter" in den Augen ihrer Umwelt.

Hier meine ritterliche Abenteuer-Einstiegs-Geschichte:
Beginnender Orkensturm, Weiden. Eine Gruppe Ritter will noch Ende Travia was bewirken und Nordhag zurückerobern. Der kämpferisch sehr vielversprechende 19½-jährige Held (Knappe) wird mit seinem Schwertvater, einem hochangesehenen alternden Ritter und seiner Lanze auf nächtlichen Wachgang geschickt, entdecken auf dem Rückweg eine sich ans Lager anschleichende große Orkgruppe und fallen der in einem Hohlweg in den Rücken - damit die Rittergruppe vom Lärm wach werden, sich rüsten und die Orks vernichten kann. Funktioniert alles, am Ende und großem Sieg lebt von der Lanze noch ein verwundeter Waffenknecht (Schütze) als stammelnder Zeuge der Heldentat und der Held, der mit dem Bihänder neben dem toten Ritter in einem großen Berg erschlagener Orks steht bzw. gerade zusammenbricht.
Nur der Held vermutet dabei, evtl. auch den Ritter im Rausch mit erschlagen oder nicht genügend geschützt zu haben - Zweifel reicht. Nach außen ist er der überlebende Held.
Nachfolgend stellt sich das Problem, wie die Ausbildung des Helden weitergehen soll: Der Ritter hat ihm noch bei der Anreise ermunternd gesagt, dass er in einem Jahr oder zwei wirklich bereit sei - ein Ersatz-Schwertvater findet sich nicht bzw. erscheint unpassend, weil jeder weiß, dass er nur 2. Wahl hinter dem Toten wäre, evtl. schon vorhandene eigene Knappen frustrieren würde und eigentlich der Held schon alles kann, wenn man nicht die extremen Maßstäbe seines Schwertvaters anlegt. Das alles wird nur mit dem Anführer der Gruppe (Pagol von Löwenhaupt, einst selbst Knappe des toten Ritters) bei der Totenwache angesprochen. Die zwei lebenden Sturköpfe finden dort eine rondrianische Lösung: Die Knappschaft wird beendet, der Held-Edelknecht zieht aus um Ritter zu werden und soll zurückkehren, wenn er 12 durch Ritter bezeugte Taten vorweisen kann - genau wie es seit alters her ist, wenn einer der Leuin Ritter sein will. Dass das eigentlich zwei Nummern zu groß für weltliche Ritter ist, egal. Tat Nr.1 ist schon hier vollbracht (nährt die Zweifel des Helden, seine eigentlichen Schwächen liegen übrigens außerhalb des kämpferischen Bereichs), rittermäßige Ausrüstung findet sich durch Gaben der Anwesenden, ein Zweihänder wurde ja gerade frei, ein Wappenschild wird bemalt, los geht es überraschenderweise schon Anfang Tsa, aufgrund eines persönlichen Rufs nach Gareth - wo zufälligerweise bald noch mehr Orken sind.

innozenz
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von innozenz »

Super, danke Andwari!
Das ist eine Richtung, die ich noch nicht angedacht habe.

Für den Einstieg und die Gruppenzusammenfindung ist es jedoch einfacher, dass der Held bereits inkognito unterwegs ist und auch seine ritterlichen Ideale etwas heruntergeschraubt hat.
Ansonsten bestünde für ihn kein wirklicher Grund mit den anderen Helden herumzuziehen.^^

Mit freundlichen Grüßen
innozenz
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Andwari
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von Andwari »

Die ritterlichen Ideale runterschrauben wär nicht so mein Ding - der Lernprozess, dass nicht alles "nach Buch" gehen kann ist was anderes, aber am Ideal selbst kratzen finde ich allzu leicht. Da tut es dann auch ein Söldner mit etwas sporadischem Ehrgefühl.
Inkognito ist nochmal eine andere Nummer - das nimmt den Mithelden viele Gründe, mit dem sozial hochstehenden Typen zu reisen, wenn der sich verleugnet statt sich wie üblich samt Begleitern bei Standesgenossen durchzuschnorren. Wenn die den Ritter da substituieren können, weil halt andere kämpferische Adelige, Ronnies oder entsprechende Praioten dabei sind, gut. Sonst verkauft sich die Ritter-Rolle massiv unter Wert, weil mMn das ja schon eine ganze Weile dauern sollte, bis er wieder "voll" auftritt.

Was anderes wäre der von Vasall weiter oben angesprochene "schwarze Ritter" - der aber üblicherweise eher der unbekannt-bleiben-Wollende Höhergestellte ist als ein Ritter, dessen Ritterschaft wirklich fraglich/bekanntermaßen angeknackst ist. In dieselbe Richtung geht ein "Inkognito" eines tulamidischen Prinzen - da fehlt aber komplett die Komponente "entehrt".

Infernal Acid
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von Infernal Acid »

@Andwari:
Man muss ihn ja nicht endlos runterschrauben und Inkognito könnte auch einfach nur bedeuten, dass man unter einem Tarnnamen reist, nicht dass man sich als normaler Bürger ausgibt. Es ist vermutlich eh einfacher, einen nicht existierenden Ritternamen zu nutzen, als sich als gewöhnlicher Bauer auszugeben.

@Innozenz:
Auf einer langen Reise gibt es mehr als genug Gründe, sich anderen Reisenden Abenteurern anzuschliessen und sei es nur Schutz vor Wegelagerern. Je nach Startpunkt ins Abenteuer dürfte gerade ein Ritter kaum Chancen haben, Helden seine Mithilfe zu verweigern, denn gerade der sollte eigentlich jeder Bauernmagd helfen. Sobald man mal ein Abenteuer zusammen durchgestanden hat, ist das Thema Warum dann eh gegessen.

Gegenvorschlag:
Es muss nicht immer martialisch und voller Blut sein. So ein Ritter kann ja auch von der angebeteten Maid an der Nase rumgeführt worden sein. Diese kann das so toll getrieben haben, dass der Ritter zum Gespött der Gegend wurde. So vorgeführt könnte er zuerst mal untergetaucht sein (falscher Name) und sinnt seither auf Widerherstellung seines Rufes. Die (un)holde Maid zu erschlagen liegt nicht drin und Drachen wurden jüngst keine in der Grafschaft gesehen, da bleibt halt nur noch ausziehen und eine Heldentat finden, die eines Ritters würdig ist.
Ja, das ist nicht so ganz die klassische Blut und Stahl-Geschichte, gibt aber einen festen Boden für das Inkognito ohne gleich spieltechnische Mali darzustellen wie "Gesucht". Das ganze evtl. mehr als eine Art Cyrano de Bergerac statt eines Parzivals gespielt, könnte auch reizvoll sein. Etwas mehr Liebeskummer, dafür weniger Pathos.

Darjin
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von Darjin »

Ich frage mich gerade, ob nicht die Heldengruppe selbst der Grund für die Entehrung des Ritters sein kann.
Wenn der Ritter (aus einer vorherigen Schuld heraus oder aus Wahrheitsliebe) mit seiner Gefolgschaftspflicht gegenüber seinem Herren zu Gunsten eines fragwürdigen Mitglieds der Gruppe (Magier, Hexe, Gesindel, Vagabunden, Ausländer, Ungläubige, Un-mensch) handelt - beispielsweise vor einer höheren Instanz (Herr des Herren, Gericht, Geweihtenschaft, etc.) aussagt oder auch anders bewusst agiert. Würde halt vom Meister und der Gruppe etwas an koordinierter Aktion erfordern, aber würde dann auch den Zusammenhalt in der Gruppe u.U. stärken (oder ganz nette Konflikte schaffen).
„Man muß uns, glaube ich, nie so viel Verachtung zeigen, wie wir verdienen.“
Michel de Montaigne (1533-1592)

Usch vüpndhä äß krohszattik vi mahnsche zisch ofenzischdlisch behmühn möhklißt uhnläsorliehsch ßuh chraypen & tahpey ahle Möhklischkaythn mohderna täschnohlogy iehknohrieren!

Andwari
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Darjin
Massiv spielbeeinflussende Charakterbeziehungen ("Du bist schuld, dass ich hier pleite und gedisst im Dreck hocke statt angesehen auf meinem Gutshof") sollten mMn erspielt sein oder sehr gut abgesprochen. Ohne Einigkeit zwischen den Spielern und dem SL, dass, wie stark auswirkend usw. das sein soll, wird das mMn ganz fix zum Spielhemmnis ("ich ziehe nur deshalb mit dem ungläubigen dreckigen Schwerverbrecher, den ich verabscheue, weil er halt neben mir am Spieltisch sitzt")

Darjin
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von Darjin »

Ja, ich verstehe deinen Punkt (oder glaube es zumindest).
Sehe das aber nicht als zwingend verhindernden Punkt, eher als eine Mahnung wo drauf man achten sollte, wenn man diesen Weg gehen will, bzw. das man wie so oft eine Überspitzung vermeiden sollte.

Gerade wenn man sich nicht so lange kennt, wird der Ritter wohl auch nicht für jeden x-beliebigen Fremden (Char) mit seinem bisherigen Leben brechen..
Wie so oft einfach eine Frage der Kommunikation - und auf der anderen Seite vielleicht auch die Frage, wie bunt oder thematisch man seine Gruppe aufziehen will, wie oft man innerhalb einer Gruppe die Chars wechselt, wie weit man das vorherige Leben der Helden miteinander vor dem Spiel schon verweben will, etc.
„Man muß uns, glaube ich, nie so viel Verachtung zeigen, wie wir verdienen.“
Michel de Montaigne (1533-1592)

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innozenz
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von innozenz »

Hallöle,

es geht mir unter anderem auch darum, die anderen Spieler irgendwann mal zu überraschen.
Ich mag es, wenn Charaktere "Geheimnisse", die die anderen Spieler nicht kennen. Meine Erfahrung hat gezeigt, was die Spieler nicht wissen, bleibt auch den Charakteren verborgen. Andersherum klappt das leider nicht so sehr.

Bezüglich des Herunterschraubens der ritterlichen Ideale:
Er soll mitnichten ein Söldner werden, der nur etwas "ehrenhafter" ist als die breite Masse seiner Zunft. Er wird sie, um eben verdeckt reisen zu können, nicht ganz so exzessiv ausleben.
Er wird dennoch Praios- und Rondratempel besuchen, den Drachen in Nöten helfen und die Jungfrauen erschlagen. Das ist klar.
Mit "runterschrauben" meinte ich eher, dass er etwas an die niederen Schichten angepasst agieren kann, ohne, dass ich in Erklärungsnöte komme, weshalb jetzt der Ritter aus'm Hochadel sich mit 'nem Elfen, ner Zahori, 'nem "städtischen irgendwas"^^ und ner Schwarzmagierin rumtreiben soll.

Beginn des Abenteurerlebens wird in Mhanadistan sein. Eine abenteuerbezogene Rückkehr ins Mittelreich wird laut Meister einige Abenteuer dauern. Was mir an sich durchaus recht ist, da sich so das Inkognito besser aufrecht erhalten lässt und, da der Ritter dort der Fremde ist, das Zusammenfinden mit den problematischen Einheimischen, besser funktionieren kann.

Denn seien wir mal ehrlich, ein "Lichti" wird nicht zwingend nach einem Abenteuer weiter mit dunklen, heruntergekommenen, zweifelhaften Gestalten zusammenbleiben wollen.
Ausser er ist brünstig und die anderen sind lecker Damen.
Oder er sieht sich als Bekehrer oder Aufpasser oder dergleichen.
Oder aber, er hat in seinem bisherigen Leben schon gelernt, dass man manchmal auch mit "unwürdigen" gut auskommen kann und nur weil jmd. z. B. 'nen Söldner ist, nicht automatisch ehrlos oder wertlos oder so ist.

p. s. Der Ritter ist auch der einzige geplante Kämpfercharakter.^^

[edit]
Ganz im Zweifel muss ich nach den ersten Abenteuererfahrungen, wenn es sich durch Spielinhalte für mich nicht plausibel erklären lässt, weshalt die Gruppe zusammenbleiben soll, eben einen Heldenwechsel in Betracht ziehen. Das ist klar.

Geplant ist grds. aber eine eher feste Heldenzusammenstellung.
[/edit]
Mit freundlichen Grüßen
innozenz
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Jadoran
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Geheimnisse des Helden, die die Mitspieler nicht kennen und die der Meister nicht anspielen kann, bleiben eine Randnotitz (und sei sie seitenlang) auf dem Charbogen. Wenn diese zeitweise 'Entehrung' im Spiel den Helden prägen soll, dann führt kein Weg drum rum, dass der Meister mitspielt und sie einbauen kann, und sie muss für die Mitspieler im positiven Sinne relevant sein, sonst nehmen sie sie nicht auf, bzw. wehren sie ab. ("Coole Hintergrundgeschichten haben wir selber") Selbst in Forenabenteuern werden Heldenvorgeschichten eher selten 'abgefragt', am Tisch widmet man sich meist dem Problem vor der Nase, und ob die Streunerin einst der Prinzessin von Gareth das Leben gerettet hat ist nur relevant, wenn die Prinzessin von Gareth vorkommt und sich dran erinnert.
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Andwari
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Jadoran
Ich gehe davon aus, dass innozenz das schon irgendwie, irgendwo, irgendwann anspielen will. Bis dahin bleibt der Chari vmtl. "sonderbar", weil er sich halt sonderbar verhält - wartet z.B. auf irgendwas, während alle ihre Löffel zücken und der gemeinsamen Fress-Schüssel zu Leibe rücken usw.
Richtig: Heldenvorgeschichten sind selten relevant - außer eben, sie werden angespielt.

@innozenz
Ich finde es auch besser, wenn die Mitspieler Geheimnisse auch OT nicht kennen - allerdings muss man aufpassen, dass die dann nicht allzu fatale falsche Schlüsse ziehen ("der verheimlicht uns was, muss also Paktierer sein").
Ein typischer Ritter ist (anders als in DSA-Werken manchmal unterstellt) nicht allzu fern vom ländlichen Normalvolk: Er beschützt seine 200 Leute, spannt sein Pferd bei der Ernte mit ein, weiß dass Alrik Schwindsucht hat und der Perainegeweihte erzählt im von den Eheproblemen der Leibeigenen Balrike und Yolf - und fragt, ob er als Herr da einschreiten will. Er findet selbstverwaltende Reichsstädter vmtl. sonderbar, weiß um den Wert des Kramhändlers der immer mal vorbeikommt und jagt gemeinsam mit den Dörflern die Zahori davon, die beim Eierklauen erwischt wurden. Daheim sind seine näheren Bekannten der Geweihte, die Dorfälteste, der Schmied und die Müllerin - und halt andere Ritter, die einen halben bis mehrere Tagesritte weg wohnen.

Was Du beschreibst ist der abgehobene Hochadelige, der vllt. irgendwo beim verzogen Grafengör losgehen mag - selbst ein typischer Baron hat viel zu viel mit den alltäglichen Aufgaben einer 3000-Einwohner-Minigemeinde zu tun als dass der "abgehoben" sein könnte.
Es braucht mMn einiges an Rollenspiel-Können, die ganzen dezenten Unterschiede darzustellen ohne gleich völlig aufzufallen - und unser typischer, etwas besser gestellter Ritter müsste sich erst mal völlig neu einkleiden - denn auf die Gürteltasche ist sein Familienwappen punziert, der Gürtel sieht irgendwie edel aus, das Wams ist dezent mit Silberfäden bestickt, die nur Adelige tragen dürfen, die Stiefel sind vom Reiten innen besonders abgewetzt und auf der Hohlkehle des Schwertes steht das Familienmotto.
=> Der Held müsste sehr aktiv mit seinem bisherigen Leben brechen um nicht als "irgendein Ritter aus besserem Hause" aufzufallen - und das ist etwas, das dem Ruf wirklich nachhaltig schaden kann. Sich derartig zu verstecken mag im Horasreich schick sein - in anderen Gegenden wird man Alrik von Alriksfurten einfach nur für verrückt halten, wenn er als Eslam von Retofels (das es gar nicht gibt) auftritt. Wer da keine stimmige Legende zusammenbaut (z.B. als Angehöriger einer realen, vllt. befreundeten Familie, die in die ganze Charade eingeweiht sein muss), nimmt sich selbst sämtliche Vorteile seines Standes - die hauptsächlich darin bestehen, dass man wen kennt, der mit dem mächtigen Gegenüber verwandt ist oder sein Nachbar usw. So was geht vllt. beim Lanzenreiten, wo man das Visier runterklappen kann gut - aber beim anschließenden Feiern wird das echt problematisch.

Infernal Acid
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von Infernal Acid »

innozenz hat geschrieben:Ganz im Zweifel muss ich nach den ersten Abenteuererfahrungen, wenn es sich durch Spielinhalte für mich nicht plausibel erklären lässt, weshalt die Gruppe zusammenbleiben soll, eben einen Heldenwechsel in Betracht ziehen. Das ist klar.
Nicht böse sein, aber für mich hört es sich so an, als ob du zu stark nach Gründen suchst, nicht mit der Gruppe weiterreisen zu können.
Natürlich haben Ritter einen höheren Stand als der Rest, aber sie sind kein Hochadel, sondern eher der niedere Adel. Wenn sie nicht vermögend genug sind mit einer eigenen Truppe aus Bediensteten zu reisen, werden sie sich notgedrungen anderen Reisenden anschliessen. Also solange der Rest der Gruppe nicht gerade den Eindruck von Verbrechern vermittelt, gibt es keinen Grund, abzuhauen. Wenn das erste Abenteuer über ein paar tüchtige Erlebnisse verfügt, darf so ein Ritter doch auch mal Freundschaft schliessen.

Mal ein paar Worte zu deiner Truppe:
Magier gehören in DSA auch zu den höheren Ständen, sind also nicht gleich dubios. Elfen sind exotisch, aber weder generell verbrecherisch noch sonst wie verwerflich, sie haben sogar eigene Rechte im Mittelreich und sind dort häufiger anzutreffen. Ein "städtischer irgendwas" ist erstmal einfach ein freier Bürger, also so ziemlich das normalste (er hat ja nicht Dieb auf die Stirn tätowiert, ist ja nicht der Joker). Einzig die Zahori wird schnell mal als dubios angesehen werden. Nur will ich (oder eher Rondra) den Ritter sehen, der eine einzelne Frau alleine und schutzlos zurücklässt, weil er Vorurteile gegen Zigeuner hat.

Diese Truppe wird natürlich viele dubiose Wege zum Ziel finden, was oft genug einen Drahtseilakt für die Tugenden des Ritters darstellt, aber auch da sollte man nicht vergessen, dass ein Ritter die Gewöhnlichen eh gar nicht als tugendhaft sieht. Meist liegt die Überraschung für den Ritter eher darin, dass auch Zahori und Diebe über Ehre verfügen (Schwarzmagier nicht, aber die sind auch klug genug, dies nicht jedem zu erzählen).

Also was ich eigentlich sagen will:
Mach es dir nicht unnötig schwer, indem du den Ritter in abgehobene Sphären hebst.

Jadoran
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Hinzu kommt noch: In Mahnadistan gilt der MR-Ritter nicht unbedingt mehr als ein wohlhabender Krämer oder ein gutsituierter Veteranensöldner von gutem Ruf. Da kennt keiner sein Wappen, ausser er kommt in eine große Stadt in bestimmte Schichten. Warum sollte ein örtlicher 'Erhabener' mittelreichische Edlengeschlechter kennen?
Dreck vorbeischwimmen lassen

Infernal Acid
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von Infernal Acid »

@Jadoran: ein Mitglied der Oberschicht wird auch im (nahen) Ausland noch als Mitglied der Oberschicht angesehen. Er hat natürlich keine Kontakte, ist ja in der Fremde, aber Bewohner von Mahnadistan wissen, was ein mittelreichischer Ritter ist. Die Probleme mit dem Stand beginnen eher beim Mangel an Geld, denn seit jeher gehört zu Stand auch Geld. Wer nicht wie ein Adeliger lebt, wird halt schnell auch nicht als adelig betrachtet. ABER hier sehe ich grosse Vorteile für einen Ritter, gerade weil dieser auf einer Queste sein kann und dabei stets auf die Tugend der Bescheidenheit verweisen darf. Dank Pferd, Ritterrüstung und Habitus wirkt er auch mit leerem Geldbeutel bedeutender als jeder Bauer. Er ist auch ungeheuer schnell obenauf: ein paar Bauern haben marodierende Goblins am Fluss gesehen und sofort läuft das ganze Dorf zum Typen im Plattenpanzer. Drei tote Goblins später ist er der Held des Dorfes und kann sich vor Geschenken nicht mehr retten.

Eigentlich ein toller Held, da man ihn über die Tugenden immer anspielen kann und es nie gekünstelt wirkt, wenn Menschen seine Hilfe erflehen. Andere Helden sind da viel schwieriger in ein Abenteuer zu ziehen. Welches Interesse hat schon ein Schwarzmagier am Verschwinden des Sohnes eines Bauern im nahen Reichsforst?

Für die Gruppe von Innozenz ist der Ritter doch ein absoluter Segen, einfach weil man ihn gut anspielen kann und er auch als Zugpferd der Gruppe agieren darf. Hohe Bürger und Beamte geben ihm Auskunft, wenn er fragen hat. Ängstliche Bauern vertrauen ihm, weil er Rondra folgt und die Schwachen schützt. Wenn der Ritter gleich nach zwei schluchzend vorgetragenen Sätzen schon seine Hilfe in einem bindenden Schwur anbietet, hat der Rest der Gruppe keine Wahl, einfach weil sie eh schon lange in der Schuld des Ritters stehen (wären ja alle nicht mehr am Leben, wenn der Ritter nicht dauernd Orks zerteilen würde). Ihr wisst ja, wie das ist: wenn der Leithammel losläuft, will keiner alleine zurückbleiben.

Hier auch mein Tipp an Innozenz:
Statt den anderen Charakteren im nachhinein deren (offensichtliche) Tugendlosigkeit vorzuwerfen, ist es besser, selbst die Initiative zu ergreifen und sich tugendhaft ins Abenteuer zu werfen. Die meisten Helden werden dir folgen, weil die Alternative langweilig/armselig ist. Damit kannst du sie quasi zur Tugendhaftigkeit erziehen. Ist auch generell viel lustiger am Spieltisch, wenn man vorlebt(spielt), statt diskutiert.

Vasall
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von Vasall »

Naja, na klar sind Ritter gut in Abenteuer hinein zu ziehen. Auf "aventiûre zu fahren" haben schließlich Ritter erfunden. Der Ritter ist der Urtyp des Abenteurers und er erbittet bei seiner Frouwe extra "urloup" um dies zu tun.

Doch im Kern ist er das was Andwari anschaulich beschreibt: ein besser gestelltes Landei mit Landeifreunden. Hinzu kommt die Beobachtung von Jadoran, dass die bessere Stellung des Ritters im Fernen Süden maximal auf etwas besseren Klridern und Harnisch und Ross beruht, sonst nix. Keine Verwandte, kein Gefolge, kein Leumund. Da hat sich das mit der Ehre schnell erledigt. Klar er kann tugendhaft handeln. Das wird sein Ehre mittelfristig steigern, aber einen Status wie im MR hat er da im Ausland ohnehin schon nicht mehr.

Wenn er dann noch sein Wappen als gestürztes Wappen führt und damit auf den Bruch zu seiner Herkunft verweist ist es schon Ehrverlust genug. Und es macht ihn interessant, wenn er dieses Symbol der Schwäche und des Zweifels vor sich herträgt; so hat er eine Agenda und kann Anlaufpunkt für verschiedene Leute sein.

innozenz
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von innozenz »

Also ich bedanke mich schonmal sehr für den regen Zuspruch und die wirklich guten Ideen und Anregungen. Einiges wird Einzug finden. *Daumen hoch*

Ein paar Punkte werde ich hier jedoch etwas ausführlicher darlegen müssen.^^

Also, der Ritter ist zwar ein ausgebildeter Ritter mit Schwertleite, entstammt selber jedoch dem Hochadel, auch wenn nicht erbberechtigt, so hat sein Familienname doch einen aventurienweiten Bekanntheitsgrad.
Im Süden ist klar, dass er dort selbst als offensichtlicher Ritter (der er nicht sein soll, wenn man vom Pferd und Harnisch absieht, was jedoch auch etwas wohlhabendere Krieger/ Söldner auch haben können) max. das Ansehen eines wohlhabenderen Bürgers haben wird.

Aber das will er (zumindest, wenn es sich vermeiden lässt) auch gar nicht. Also als Adliger auftreten.

Das gestürzte Wappen oder der Schwarzen Ritter sind auch schöne Ideen, jedoch lassen die sich aktuell nicht umsetzen, da er mit seiner Familie ja nicht gebrochen haben soll und aus bestimmten Gründen wird es schwer auf Turnieren unerkannt zu bleiben. Zumal er in absehbarer Zeit dort eh nicht auftauchen wird.^^

Mit freundlichen Grüßen
innozenz
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Nijoba
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von Nijoba »

innozenz hat geschrieben: Aber das will er (zumindest, wenn es sich vermeiden lässt) auch gar nicht. Also als Adliger auftreten.
Nicht als Adliger aufzutreten, wird dein Charakter sehr mühsam erlernen müssen, wenn er sogar dem Hochadel entstammt. Er ist von klein auf daran gewöhnt und darauf gedrillt, sich wie ein Adliger und Ritter zu benehmen.
Er ist es, der auf den besten Tisch der Herberge zusteuert, er ist es, der in der Mitte der Strasse marschiert/reitet und erwartet, dass die anderen aus dem Weg gehen, er ist es, der für eine Gruppe spricht, in der er der Ranghöchste ist (auch wenn die anderen das gar nicht wissen), er ist gewohnt, anzuweisen und nicht zu bitten. Er schneuzt sich in ein Taschentuch statt in die Finger, er sagt: "Ich verbitte mir diese Beleidigung!" anstatt "Deine Mutter..."

Da weisst du jedenfalls gleich, wo du die ersten AP reinstecken kannst. *smile"

Andwari
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von Andwari »

Es ist mMn ein Konstruktionsfehler von DSA4.1, einmal für hohen SO zu zahlen und dann obendrauf für "Soziale Anpassungsfähigkeit" um die daraus entstehenden Interaktions-Mali zu kompensieren.
=> ein mittlerer SO ist immer besser, ein niedriger SO und "Hochstapelei" auch, wenn man die gesparten Punkte da entsprechend in TaW investiert.

In Tulamidistan ist allerdings das typische Verhalten des Ritters auch für reiche Händler, erfolgreiche Söldneranführer usw. typisch, d.h. er fällt dort weniger schnell auf wenn er sich nicht "standesgemäß" benimmt, weil er halt sowieso ein Ausländer ist, der gerade durch eine Nicht-Standesgesellschaft läuft. Solange "Hochadel" nur bedeutet, dass er der vierte Sohn des Barons oder kleineren Grafen ist, hat er sowieso schon lernen müssen, dass es größere Fische im Teich gibt - was DSA-Autoren manchmal bei der Darstellung höhergestellter Personen völlig ignorieren, kaum jemand ist wirklich ganz oben in seiner Peer-Group.

innozenz
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Re: Zeitweise Entehrung eines Ritters

Ungelesener Beitrag von innozenz »

@Nijoba:
Jepp, da hast du recht. Das über zwei Jahrzehnte angelernte lässt sich nicht abschütteln, das ist klar.
Allerdings habe ich dies schon (gedanklich berücksichtigt). Er wird sich natürlich nicht wie ein dahergelaufener Krieger aus dem Pöbel (aka Bürgertum) benehmen.^^

Mit "[...] das will er (zumindest, wenn es sich vermeiden lässt) auch gar nicht. Also als Adliger auftreten.[...]" meinte ich auch eher, dass er halt nicht hoch zu Ross und jeden herumkommandierend durch die Straßen rennt. Sondern seine eigenen Ansprüche (zumindest auf ein für ihn noch erträgliches Maß) zu reduzieren. Klar, solange Gold da ist, wird er auch nen Einzelzimmer nehmen, Fleischgerichte und guten Wein bestellen. Aber das sind ja auch Sachen, die nen bürgerlicher mit Geld als Anspruch haben kann, ohne verdächtig zu sein. Hehe.

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*zu langsam war*^^
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Mit freundlichen Grüßen
innozenz
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