Answinkrise - Zwischenabenteuer und mehr [MI]

Der Plot will es! Diskussionen und Anregungen zu offiziellen und inoffiziellen Abenteuern.
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Morakh
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Ungelesener Beitrag von Morakh »

Hallo zusammen,

meine Gruppe hat kürzlich die Phileasson Saga abgeschlossen und die weitere Planung geht dahin, dass wir zukünftig mit dem Jahr des Greifen weitermachen.

Nun überlege ich aber, wie ich die Zeit dazwischen überbrücke und mir ist die Idee gekommen, die Spieler ein bisschen mit der Answinkrise zu beschäftigen.

Dazu habe ich mir Folgendes überlegt:

In Folge der Besetzung Salzerhavens und des 15./16 Nostrisch-Andergastschen Krieges gelangen die Beziehungen zwischen Thorwal und dem Mittelreich auf einen Tiefpunkt.

Um die Wogen zumindest ein bisschen zu glätten, entsendet der Hetmann einen Botschafter nach Gareth (vielleicht Phileasson?), begleitet von der Heldentruppe - solch ruhmreiche Recken schmücken schließlich eine repräsentative Delegation.

Leider verschwindet der Kaiser bekanntlich kurz darauf und bricht Brin zu seiner Suche auf. Die Helden stehen also in Gareth vor verschlossenen Türen. Gleichzeitig beginnt der Orkensturm und erhebt sich Answin zum Kaiser.

Der thorwalsche Botschafter lässt daraufhin die Helden in Gareth zurück, mit dem Auftrag den Verlauf der Ursurpation zu beobachten und (bei guter Gelegenheit) pro Brin einzugreifen. Der Plan: Geht Brin als Sieger aus dem Bürgerkrieg hervor, kann sich Thorwal mit den Aktionen gegen Answin schmücken und gut Wetter machen. Verlieren die Loyalisten, hat man mit der Sache einfach nichts zu tun gehabt - „klar, das waren Teilnehmer der Phileasson-Expedition, aber doch keine offiziellen thorwalschen Gesandten!“

Und prompt bietet sich den Helden auch die erste Möglichkeit einzugreifen: nämlich mit dem Szenario "Answinkrise" aus dem Borbaradprojekt, wo es um den Aventurischen Boten geht und für welche Seite (Answinisten oder Loyalisten) er schreibt.

Nun meine Frage: kennt ihr noch andere Abenteuer/Szenarien die sich in diesem Sinne gut verwenden ließen oder habt ihr Ideen dazu.

Oder gibt es andere Abenteuer, die zu dieser Zeit spielen und die man gut einbauen könnte?

Ich freue mich über jeden Ratschlag und jede Idee - auch mit Blick auf das anschließende Jahr des Greifen.

Vielen Dank und beste Grüße
Morakh

P.s. Noch ein Gedanke: Bestehen Spoiler oder sonstige Gefahren (zum Beispiel Begegnungen mit hochrangigen Persönlichkeiten), die das Jahr des Greifen sprengen könnten, wenn man vorher tief in die Answinkriese eindringt?

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Nightcrawler
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Ungelesener Beitrag von Nightcrawler »

Neben dem Szenario um den Aventurischen Boten gibt es noch ein kleines AB, das auf Kurkum bei den Amazonen spielt: https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Answinkrise.

Ich schätze aber, wenn Dir die entsprechenden AvBo jener Zeit zur Verfügung stehen (wahlweise auch über das Aventurische Archiv) könntest Du auch daraus was stricken, wenn denn die SC an einigen der wichtigen Ereignissen involviert sein sollen? Gerade beim Abschluss, wenn sie vielleicht an der Seite Raidri Conchobairs und Cuanu ui Bennain Answin mit festnehmen?
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Lorlilto
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Ungelesener Beitrag von Lorlilto »

Es gibt noch das inoffizielle Abenteuer "Rabenfedern", das v.a. auf Berichten aus dem AvBo basiert und ab der Eroberung Ragaths bis zum Kampf um Gareth spielt, also vor allem die Ereignisse in Almada thematisiert.
Auf die schnelle habe ich es im Netz allerdings nicht gefunden (sonst hätte ich es hier verlinkt), falls da Interesse dran besteht und es keine Einwände gibt, könnte es ja hier im Download-Bereich zur Verfügung gestellt werden.

Jeordam
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Ungelesener Beitrag von Jeordam »

Frage: Halbwegs offenes Spiel oder hartes Railroading der Marke "Answin hat einen schwarzen Hut auf, die Fronten sind klar"? Ersteres kann sehr wohl die Gruppe oder die Historie sprengen. Es gibt eine Menge guter Gründe, auf Answins Seite zu stehen.
Letzteres kann sehr, sehr frustrierend werden, wenn im Lauf von Orkensturm, Borbaradkrise und insbesondere dem JdF Dinge geschehen oder erfahren werden können, die einen Hal, Brin und noch ein paar andere am Galgen sehen lassen wollen.
Für alle meine Aussagen bezüglich des Kampfsystems von DSA 4 gelten folgende Axiome:
1. Ein professioneller Kämpfer kann die in seiner Ausbildung gelernten Sonderfertigkeiten sinnvoll einsetzen.
2. Die Stochastik von DSA-Würfelergebnissen entspricht der Stochastik gleichverteilter Würfel.

karli
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Ungelesener Beitrag von karli »

Lorlilto hat geschrieben: 15.10.2018 23:08 Auf die schnelle habe ich es im Netz allerdings nicht gefunden (sonst hätte ich es hier verlinkt)
Ich hatte mehr Glück, weil mich doch sehr interessiert, wie unsere damalige Almadaner Revolte verarbeitet wurde.
https://www.orkenspalter.de/wcf/index.p ... edern-pdf/
Zusätzlich zwei weitere Abenteuer (ich kenne beide nicht):
https://www.borbarad-projekt.de/inc/cou ... swinkrise1
https://www.borbarad-projekt.de/inc/cou ... swinkrise2

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Hotzenplotz
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Ungelesener Beitrag von Hotzenplotz »

Hi Morakh,

wie schon zur Phili bist du mir einige Schritte voraus :) Meine Gedanken sind teilweise ähnlich, deshalb poste ich meine bisherigen Planungen. Allerdings sind die schon ein paar Monate alt und die neuen Entwicklungen in unserer Kampagne führen möglicherweise dazu, dass noch etwas anderes eingestreut wird. Mal sehen.

Es stehen mir zwei Gruppen zur Verfügung, die sogenannten Saga-Recken aus der Phileasson-Saga und die "Beta-Helden", die gerade frisch die gepimpte Orklandtrilogie inklusive Schicksalsklinge (also dem umgebauten PC-Spiel) abgeschlossen haben.

rot = Saga-Recken
grün = Beta-Helden

1. Schatten über Travias Haus (Einführung ins Ende der Phileasson-Saga) - beide Gruppen -
2. Schicksalsklinge und Orklandtrilogie
3. Die Kanäle von Grangor [SC-Quest einer Spielerin] (Zusammenstellung der Gruppe nach Wahl der Spielerin; dieses kurze AB wird als Vorbereitung zur Borbarad-Kampagne eingespielt (SC ist/wird Mutter vom Rausch der Ewigkeit)
4. Die Attentäter (aus Sicht der den Kaiser bewachenden Helden) = Beginn der Anwinkrise
a. Auftrag durch Dexter Nemrod an Darwolf, den Kaiser zu schützen, da Attentäter zu erwarten sind (es wurden versch. Briefe mit dem Zauberzwang gefunden (die Briefe werden konkret von den Beta-Helden gefunden - aka Begegnung mit Brandner Berre)). Dies könnte während einer Vorsprache auf Einladung beim Boten des Lichtes sein (Belobigung zur Ordensgründung). Das Verschwinden des Kaisers und sein Geheimnis können so erlebt werden.
5. Answinkrise: Politische Wirrungen und Aufmarsch vor Gareth, Festsetzung von Answin durch die Helden in geheimer Mission durch Dexter Nemrod. Dieses Szenario muss ich noch ausarbeiten. Ich stelle mir das als klassischen Heist vor.

6. Blut auf uraltem Stein (Von Orks und Menschen)
In Zusammenhang mit Arras de Mott

7. Zahltag (Von Orks und Menschen) (beide vorgenannten aus thread: http://www.dsaforum.de/viewtopic.php?f=5&t=44898) (noch nicht sicher)
8. Das Jahr des Greifen
a. Greifenfurt I: Darwolf von Berhegen (Praiosgeweihter und Saga-Recke) wird die Leitung der Stadt übertragen und „zu finden, was auch immer dort verborgen ist“ (Bote des Lichtes nach dem Orakel im Orkland. Das Orakel wird als kurzes Szenario eingeflochten (SC-Quest))
b. Die einzelnen Missionen führt die Beta-Gruppe durch (Krimiteil mit den Morden, versch. Aufträge gegen die Orks)
c. Entscheidungsschlacht beide Gruppen gemeinsam


Vielleicht noch hilfreich:
Politik zur Zeit der Answinkrise: Personen der Kaiserlichen Reichs-Verwaltung

Morakh
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Ungelesener Beitrag von Morakh »

Hallo zusammen,

vielen Dank für das tolle Feedback und insbesondere für den Link zu "Rabenfedern"! Zur Frage von Jeordam: Ich habe schon vor, die Helden sehr eindeutig auf die Seite der Loyalisten zu stellen, auch und insbesondere um sie anschließend auf Brins Seite in den Orkensturm zu schicken.

Inzwischen bin ich mir relativ sicher, wie ich eine Abenteuerserie rund um Answinkrise und Orkensturm aufbauen werden:

Los geht es mit dem Szenario "Answinkrise 1", welches meiner Meinung nach hervorragend geeignet ist, im Epizentrum des Mittelreiches alles Wissenswerte um die Usurpation mitzubekommen und ein tolles Geheimagenten-Abenteuer zu erleben. Ich habe mich allerdings aus mehreren Gründen gegen "Answinkrise 2" entschieden - u.a. haben wir nur männliche Helden, die bei den Amazonen nicht gut ankommen, zudem finde ich das Szenario auch schlichtweg ein bisschen langweilig. Am wichtigsten aber: nach dem Szenario hätte die Answinseite die Heldengruppe definitiv auf ihrer Schwarzen Liste und ich möchte, dass die Helden noch nicht so sehr im Fokus stehen und weiterhin im Namen der KGIA operieren können.

Denn: "Rabenfedern" ist nach erstem lesen ein tolles Abenteuer! Besonders nach der Expeditionskampagne mit Phileasson und dem vorgenannten Geheimdienstauftrag kann man die Helden mit dem Bürgerkriegsszenario in ein weiteres, vornehmlich militärisches Genre schicken. Den Bürgerkrieg ansich werde ich aber vielleicht doch ein kleines bisschen blutiger ausgestalten (in den Publikationen werden immer und überall jegliche Schlachten vermieden, ein bisschen mehr Dramatik darf es sein) und wohl auch ein bisschen kürzen (der Sturm auf Jaffaheim ähnelt mir zu sehr dem Kampf um Thangolforst und lasse ich evtl. weg).
Besonders großartig ist meiner Meinung nach aber das Finale: mit Raidri Conchobair und Fürst Cuano den Ursupator dingfest machen ist schon großes Tennis - auch wenn man das Finale in dramaturgischer Sicht noch etwas besser ausgestalten kann.

Nach "Answinkrise 1" und "Rabenfedern" sollten die Helden bei der KGIA dann in so gutem Licht stehen, dass sie erstens nicht im leichten Fußvolk gegen die Orks auf den Silkwiesen verheizt werden, sondern der Schlacht in herausragenderer Position (welcher auch immer) beiwohnen können - Spezialkommando, ick hör dir trapsen! Zweitens bieten sie sich danach für den Geheimauftrag in Greifenfurt gerade zu an und der erste Schritt ins "Jahr des Greifen" ist gemacht. Auch hier ist also ein guter Anknüpfungspunkt gegeben.

So ist derzeit der Plan. Wenn jemandem hier Logikfehler oder meisterliche Fallstricke auffallen sollten, freue ich mich über entsprechende Hinweise! :wink:

Inzwischen habe ich auch ein bisschen weiter recherchiert, wie Answin seinen Anspruch nochmal genau begründet (meiner Meinung nach zu wenig, oder?) und wie die Vorgeschichte bzw. der Ablauf der Ereignisse ist. Was ich aber kaum bis gar nicht herausfinden kann: wie bereitet er die Usurpation exakt vor? Man geht ja nicht einfach nach Gareth und sagt "So, ich bin jetzt übrigens Kaiser und der alte Mann mit der goldenen Kutte da drüber sagt, dass ich Recht habe!" - sondern man bringt hinter den Kulissen seine Leute in Stellung, sammelt adelige Unterstützer für seine Sache, besticht hier und da ein wenig, sammelt (heimlich) Truppen um im richtigen Moment zuzuschlagen, versucht sich das Volk mit Brot und Spielen gewogen zu machen etc. pp. Ich habe mir dazu schon viele Gedanken gemacht, aber gibt es dazu ausgearbeitete Quellen? (Außer den Romanen, die ich nicht habe und auch nicht lesen möchte.)

Soweit mal meine Überlegungen, freue mich weiterhin sehr über Feedback!

Danke und viele Grüße
Morakh

Jeordam
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Ungelesener Beitrag von Jeordam »

Answin muss nicht arbeiten, Hal/Selinde und Brin servieren ihm alles auf dem silbernen Tablett und mehr, das macht die Geschichte schwierig einseitig zu spielen.

Selinde ist als Frau nicht erbberechtigt und durch das unfreiwillige Leben unter falscher Identität seit frühester Kindheit emotional und sozial mehr als unausgeglichen. Sie macht sich Feinde wie ein echter Weltmeister, insbesondere unter dem Adel, während sie als Kaiserin mit die grössten Misserfolge des Mittelreichs überhaupt verantwortet.
Mit Aranien ist eine der wichtigsten Provinzen widerstandslos abgegangen. Gleichzeitig greift Amene ebenfalls widerstandslos nach der Horaskrone, eine glasklare Attacke auf die Autorität des Kaisers. Patrioten, Realpolitiker, Nationalisten und international Handelstreibende are not amused.
Maraskan ist eine schwärende Wunde, die endlos Blut und Geld kostet. Um eine Eroberung im Namen Hals zu halten, für die ihr Vater sein beeidetes Wort gebrochen und seinen Schwiegervater und Schwager ermordet hat. Hals Großvater und Onkel. Für etwas, das niemand will, und das Aranien gekostet hat. Adel und Militär bluten am meisten.
Im Khomkrieg hat das Mittelreich auf der Seite der Heiden gegen die eigenen Verbündeten gekämpft, statt die Reconquista weiterzutreiben. Er wurde dadurch ausgelöst, das Hals angeheirateter Vetter Darion Paligan von Novadimilitär entführt und grausam gefoltert wurde. Das schmeckt den Religiösen, den Leuten mit Verbindungen in den Süden und den Almadanis gar nicht, von den Leuten, die Wert auf mit Heiratspolitik besiegelte Allianzen legen ganz zu schweigen.
Hal kann direkt für die Galottakrise und den Ogerzug verantwortlich gemacht werden. Gegen besseres Wissen und erheblichen Protest hat er die Zantbeschwörung befohlen, offensichtlich betrunken, um sein Betthäschen Nahema zu erfreuen, und bei der absehbaren Katastrophe vollkommen überreagiert und über jedes akzeptable Maß hinaus für etwas gestraft, was ihm anzulasten ist. Gerechtigkeitsbewusste, Juristen, Magier, Höflinge und Tobrier grollen.
Der Halsche Neuadel wurde geschaffen. Altadel, Patrizier, Krieger wurden geradezu beraubt, während das einfache Volk mit Inkompetenz im Amt und Fahren dafür büsste.
Der inakzeptable Bruch des Verlöbnisses von Brin mit der Rabenmundtochter zugunsten Emers zeigt dem Adel Hals Verlässlichkeit und gibt Answin persönliche Gründe.
Die Verschwörung von Gareth kommt im Nachhinein sehr wie eine Verschwörung Hals und Cuanos mit Hilfe der niederen Chargen der KGIA gegen Rabenmund daher. Beweise oder auch nur starke Hinweise auf ihn fehlen nämlich komplett.
Die Erhebung Hals zum Gott ist glasklare Blasphemie und erinnert an Hela-Horas. Religiöse und dem Gründungsmythos des Mittelreichs Verbundene jaulen.

Das ist die Situation vor Hals Verschwinden. Zahllose angepisste Machtgruppen, ein inkompetenter Kaiser, der seine absolute Unzuverlässigkeit und geradezu Verrat vielfach unter Beweis gestellt hat.
In dieser Situation desertiert Hal im bornland, während die Orks über den Finsterkamm kommen. Das Mittelreich sitzt auf seinen Händen. Und dann desertiert auch noch Brin in der gleichen Weise, während Greifenfurts Bürger auf orkischen Blutaltären sterben und die Frauen es noch schlimmer treffen. Brin ist persönlich dafür verantwortlich, dass das Mittelreich in dieser Situation, der schlimmsten seit der Zweiten Dämonenschlacht, handlungsunfähig ist.

Das ist die Situation, in der Answin sagt: Ich bin handlungsfähig. Und er wird in den Palast getragen.
Für alle meine Aussagen bezüglich des Kampfsystems von DSA 4 gelten folgende Axiome:
1. Ein professioneller Kämpfer kann die in seiner Ausbildung gelernten Sonderfertigkeiten sinnvoll einsetzen.
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karli
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Ungelesener Beitrag von karli »

Das klingt aber sehr nach answinistischer Propagandaschmiede. :) Hal war keineswegs so unpopulär, tatsächlich war er bei den Spielercharakteren erheblich populärer als jeder seiner Nachfolger (die Figur war einfach besser aufgebaut worden als Brin, Emer oder die Kinder). Ja und selbst die stockkonservativen almadanischen Desciendes haben irgendwann eingesehen, dass die Hal'schen Neuadligen gar nicht so schlechte Leute waren. :)

@Morakh: Falls du deinen Spielern ein ganz übles Ei bescheren willst, so bietet sich eine Freundschaft mit einer sehr speziellen Figur an .... Das wird zwar im Abenteuer nicht erwähnt, aber die Eroberung Ragaths erfolgte durch ein Bündnis von ca. einem Dutzend Baronen, das sich "Loyalistisch Almadische Wehr" (LAW) nannte. Einer von ihnen war der Baron Rakolus von Schrotenstein, genannt Rakolus der Graue, der einige Jahre später zum Entsetzen seiner alten Mitstreiter als Rakolus der Schwarze einer der Heptarchen wurde.

Jeordam
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Ungelesener Beitrag von Jeordam »

Leicht gefärbt, ja. Danach war ja gefragt :censored:
Unterm Strich aber Fakt.

Die Frühgeschichte des bespielte Mittelreichs hat mit dem 180-Grad-Schwenk von dekadentem Niedergang zu "Hoch lebe das Haus Gareth" und ein paar Altlasten (Khomkrieg, Attentäter) ziemliche Macken drin, auf die noch der Gegensatz antiautoritäre Kuschelteenagerlogik der 80er und fantastischer Realismus Post Borbarad aufgesetzt worden sind.
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Ungelesener Beitrag von Hotzenplotz »

Fakten sind immer so eine Sache im Bürgerkrieg. Aber grundsätzlich bin ich bei Jeordam: Es läuft unter Hal einiges schief. Auch wenn er beim einfachen Volk beliebt ist, sind große Teile des Adels angepisst.
@Morakh Für Answins Sichtweise ist die Lektüre "seiner" Romane (Macht und Verrat) auch eine gute Sache. Ich lese zurzeit den zweiten (Verrat) noch einmal, um etwas tiefer in der Materie zu sein, wenn es losgeht.

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Lorlilto
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Ungelesener Beitrag von Lorlilto »

Morakh hat geschrieben: 17.10.2018 16:52Besonders großartig ist meiner Meinung nach aber das Finale: mit Raidri Conchobair und Fürst Cuano den Ursupator dingfest machen ist schon großes Tennis - auch wenn man das Finale in dramaturgischer Sicht noch etwas besser ausgestalten kann.
Unser SL hat das Finale mit unseren späteren G7-Charakteren so gestaltet, dass wir über Tunnel und Keller des Schlosses eingedrungen sind (und so den dortigen Fluchtweg "belegt" haben) und nachdem wir uns durch die halbe Panthergarde geprügelt hatten im Thronsaal mit der anderen Gruppe (Cuano, Dexter) zusammentrafen, die dann die formelle Kapitulation erledigt haben.
karli hat geschrieben: 17.10.2018 23:13Das klingt aber sehr nach answinistischer Propagandaschmiede.
Ja, ist durch und durch Answin-Propaganda. Auch wenn manches/vieles davon auf inneraventurisch realen Umständen basiert, ist die Behauptung
Jeordam hat geschrieben: 17.10.2018 23:31Unterm Strich aber Fakt.
ebenso einfach nur Propaganda (sozusagen Fake-Facts).

Answin macht sich nämlich sehr schnell sehr viel unbeliebter als Hal es jemals geschafft hat, indem er gradezu mit pervalscher Härte durchgreifen will und Adlige, die sich bei ihm beschweren einfach aufknüpfen lässt. Entsprechend ist es ja auch ein bedeutender Teil des Adels, der sich gegen ihn erhebt.
Hal mag als Kaiser unfähig gewesen sein, aber Answin war halt ein A****loch.
In unserer oben erwähnten Runde war übrigens einer der SC Baron von Retogau (seit der Ogerschlacht) und verstand sich ziemlich gut mit Brin (der zu der Zeit ja König von Garetien war). Daher war dort unsere Loyalität relativ klar. Es könnte sich also lohnen, die Saga-Helden im Vorfeld von "Die Attentäter" (z.B. falls die Idee mit der Delegation noch besteht) auch mit Brin in Kontakt zu bringen, und ihn eben als moralisch sauberen Thronfolger darzustellen.

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Ungelesener Beitrag von Jeordam »

Lorlilto hat geschrieben: 18.10.2018 13:49
karli hat geschrieben: 17.10.2018 23:13Das klingt aber sehr nach answinistischer Propagandaschmiede.
Ja, ist durch und durch Answin-Propaganda. Auch wenn manches/vieles davon auf inneraventurisch realen Umständen basiert, ist die Behauptung
Jeordam hat geschrieben: 17.10.2018 23:31Unterm Strich aber Fakt.
ebenso einfach nur Propaganda (sozusagen Fake-Facts).
Na dann Butter bei die Fische: Was soll faktisch falsch sein? Faktisch, nicht in der Darstellungsweise.
Für alle meine Aussagen bezüglich des Kampfsystems von DSA 4 gelten folgende Axiome:
1. Ein professioneller Kämpfer kann die in seiner Ausbildung gelernten Sonderfertigkeiten sinnvoll einsetzen.
2. Die Stochastik von DSA-Würfelergebnissen entspricht der Stochastik gleichverteilter Würfel.

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Ungelesener Beitrag von Lorlilto »

Jeordam hat geschrieben: 18.10.2018 16:05Na dann Butter bei die Fische: Was soll faktisch falsch sein? Faktisch, nicht in der Darstellungsweise.
Eigentlich habe ich keine Lust auf eine solche Diskussion, bei der du mit Stimmungen und Darstellungsweise hantierst und dich dann darauf berufst, das seien alles nur Fakten. Aber bitte sehr (und ich gehe nur vereinzelt auf deine Mutmaßungen ein, wer mit was unzufrieden ist):
- Es gibt etwas auf Maraskan, das quasi alle wollen.
- Das MR hat sich nicht offen auf die Seite der Novadis gestellt, die Heiratsallianz besteht höchstens zu den Paligans aber nicht zu Al'Anfa als ganzes, die religiösen Almadanis sind vermutlich froh, wenn die Häretiker aus dem Süden zurückgedrängt werden.
- Altadel ist nicht automatisch kompetent
- Answin ist sehr wohl in die Verschwörung eingebunden und dafür gibt es mindestens starke Hinweise
- Hal verschwindet bevor die Orks über den Finsterkamm kommen, Brin bricht wegen der Orks die Suche nach Hal ab um die Orks zu bekämpfen, während der Usurpator lieber in Gareth sitzt und die eigenen Untertanen/Lehensleute hinrichten lässt
- Answin hat zwischen dem Verschwinden Hals 1 Monat gebraucht, bevor er den Thron besteigt, und das hat nicht im geringsten mit Orks in Greifenfurt zu tun. Dein letzter längerer Absatz ist faktisch also komplett falsch

Wenn du sagst, das ist komplett Answins Sichtweise halte ich deine Auflistung für plausibel (abgesehen von der Reihenfolge und Kausalität bezüglich Orks), aber persönliche Sichtweisen sind eben nicht zwingend übereinstimmend mit Fakten.

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>Helfried von Aras<
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Ungelesener Beitrag von >Helfried von Aras< »

Lorlilto hat geschrieben: 18.10.2018 16:56
Jeordam hat geschrieben: 18.10.2018 16:05Na dann Butter bei die Fische: Was soll faktisch falsch sein? Faktisch, nicht in der Darstellungsweise.
Eigentlich habe ich keine Lust auf eine solche Diskussion, bei der du mit Stimmungen und Darstellungsweise hantierst und dich dann darauf berufst, das seien alles nur Fakten. Aber bitte sehr (und ich gehe nur vereinzelt auf deine Mutmaßungen ein, wer mit was unzufrieden ist):
...
Wenn du sagst, das ist komplett Answins Sichtweise halte ich deine Auflistung für plausibel (abgesehen von der Reihenfolge und Kausalität bezüglich Orks), aber persönliche Sichtweisen sind eben nicht zwingend übereinstimmend mit Fakten.
Und wo sind jetzt deine Fakten? Belege, Zitierungen, Anführungen in Büchern,...

Die Answinkrise wurde sehr oft hier schon im Forum diskutiert - auch über "Fakten".

Wie heißt es gerne: "Chats, Nachrichten, etc im positiv auslegen..."

>Helfried von Aras<

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Ungelesener Beitrag von Lorlilto »

>Helfried von Aras< hat geschrieben: 19.10.2018 13:53Und wo sind jetzt deine Fakten? Belege, Zitierungen, Anführungen in Büchern,...
Belege, Zitierungen und Anführungen in Büchern hat Jeordam auch nicht genannt, weshalb ich ebenso darauf verzichtet habe.

Ich glaube außerdem nicht, dass eine weitere Diskussion darüber dem Threadersteller bei seiner Frage weiterhilft, und werde mich daher nicht weiter auf die entsprechende Diskussion einlassen, aber wollte den Answin-Fanboys hier das Feld zumindest nicht völlig unwidersprochen überlassen.

Morakh
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Ungelesener Beitrag von Morakh »

Die Diskussion ist insofern hilfreich, als sie natürlich stellvertretend für ein mögliches inneraventurisches Für und Wider seinerzeit stehen kann! So ungefähr mag an vielen Tafeln diskutiert worden sein (ohne die Insider selbstverständlich).

Für mich die Quintessenz: Hal war ein Idiot und es gab gute Gründe für den Adel ihn zu hassen und sich Answin anzuschließen! Eure Argumente helfen mir deshalb auch den Spielern deutlich zumachen, warum er zur Macht griff, er Teile des Adels auf seine Seite zog und anfangs auch Erfolg hatte.

Aber: das Volk liebte ihn. Und: offensichtlicher Thronräuber zu sein, während sich das Reich in höchster Gefahr befindet, und obendrein noch ein Arschloch, bringt halt auch (einflussreiche) Gegner auf den Plan - zum Beispiel Waldemar, dem Ehre und Loyalität über alles gehen.

Wichtigster emotionaler Aspekt für mich aber: Brin widmet sich vorrangig dem Kampf gegen die Orks und zeigt damit: das Wohl des Reiches ist oberste Priorität. Während Answin als machtgieriger Dolchstößler dasteht. Das berühmte Brin-Zitat „Gareth kann warten...“ steht dafür ja sprichwörtlich.

Diese (subjektive) Wahrnehmung in weiten Teilen der Gesellschaft werde ich zum Anlass nehmen, um die Helden auf Brins Seite zu schlagen. Denn, wie gesagt: nach der Answinkrise soll das Jahr des Greifen folgen.

Ardor
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Ungelesener Beitrag von Ardor »

Nekropathia ruhend Thread:

@Morakh Falls Eure Spielrunde ähnlich häufig zusammentrifft wie unsere, bist Du ja vielleicht noch nicht mit der Answinskirse durch:

Was ich spannend finde darzustellen ist, wie Answin in seiner "Bubble" überzeugt sein muss, dass das Reich nur auf ihn wartet. Abgesehen davon das er (aber eben nur er) weiß, dass er das Recht auf seiner Seite hat, werden ihm seine Kontakte all die Jahre zugetragen haben wie der alte Adel aus den von Jeordam vorgetragenen Gründen (soweit bekannt und Minus Orks und Amene - das passiert eben erst nach Answins Machtergreifung) mit Hals Regierung unzufrieden ist. Er muss einfach davon ausgehen, das er, als Verteidiger der Rechte des Adels sich großer Unterstützung erfreut.

Doch dann läuft es eben anders. Die Gerüchte, er habe sowohl Vater als auch Großvater vergiftet sowie diese Sache "damals in Gareth" haben - bei allen Zweifeln - seinen Leumund nachhaltig beschädigt. Das er Reto damals unterstützt hat, das Reich zu Zentralisieren und dem Kaiser mehr Macht zuzuschanzen ist nicht vergessen (das er den jähzornigen Kaiser dabei oft gebremst hat schon eher).

Nach außen hin verstößt er gegen die Raulsche Erbfolge und seine Thronbesteigung ist ein klarer Rechtsbruch. Hals Schicksal ist ungeklärt, mit Brin existiert ein rechtmäßiger Thronfolger der vielleicht noch ein unbeschriebenes Blatt ist, aber zumindest eine ordentliche Knappenzeit beim Weidener Herzog absolviert und am Donnersturmrennen teilgenommen hat, also doch mehr nach seinem Großvater kommen dürfte und zumindest den rondrianischen Tugenden zugetan ist (was ihm in den Kreisen der traditionell ritterlich geprägten Adeligen schon mal beliebter machen dürfte als seinen Vater, dessen Erziehung abgeschottet auf Maraskan und in der Neuen Residenz abgelaufen ist).

Den einen oder anderen (Blick nach Elenvina) ist ein junger, potentiell beeinfluss und formbarer Herrscher womöglich auch lieber als ein Machtmensch wie Answin. Bei anderen (Blick nach Mendena) hat sich anfängliche (auch familäre) Verbundenheit durch die Ereignisse in Gareth und um die Gratenfelser Grafenwürde eher in Antipathie gewandelt.

Kurz: der Hochadel reagiert, beide Seiten abwägend, weder begeistert noch ablehnend sondern im Prinzip reagiert er einmal gar nicht.

Irdisch begründet dadurch, dass die Thronbesteigung ein Knochen war, den Uli Kiesow damals den Briefspieler-Adeligen hingeschmissen hat, kam die Reaktion aus den niederen Rängen, vor allem vom Halschen Neuadel.

Aventurisch lässt sich das natürlich schön erklären, dass die Loyalität dieser Kreise natürlich in erster Linie dem Haus gilt, dass einem in Amt und Würde gesetzt hat. Und schließlich war eine von Answins ersten Handlungen gleich einmal eben jenen Neuadel wieder abzusetzen. Umsetzen kann er das wohl vor allem nicht, weil mit den Orks im Norden und der Horas-Krönung im Süden gleich zu Beginn seiner kurzen Regentschaft zwei Krisenherde ausbrechen, denen er sich widmen muss (wobei er zweiteren mitausgelöst hat, da die Unrechtmäßigkeit seiner Thronbesteigung Amene auch zu dem Schritt bewegt gegen den Kusliker Frieden zu verstoßen, nach dem es "nur einen Kaiser" geben kann).

Hadmar von Wieser beschreibt im Schwertkönig sehr schön das abwartende Zögern des Alt- und Hochadels der erst zu handeln beginnt, als sich abzeichnet, dass Answin seine Position womöglich doch nicht halten kann.

Ich finde es ja ewig Schade, dass das ganze damals nur im Briefspiel/Boten aufgearbeitet wurde und nicht einmal stimmungsmäßig in Abenteuern aufgegriffen wurde. Vielleicht gibt's ja mal eine Kampagne dazu (wobei Ergebnisoffenheit hier noch weniger gegeben ist, als bei neuen Kampagnen. Andererseits gibt's ja Spielrunden die in einem Post-JDF "Answinturien" spielen oder bei denen die 7G nie stattfindet).

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Hina
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Answinkrise - Zwischenabenteuer und mehr [MI]

Ungelesener Beitrag von Hina »

Die Answinkrise bietet grosses Potential fuer ASOIAF-angelehntes Spiel vor einem "grauen" feudalen Hintergrund. Das war bei meiner Umsetzung ehrlich zugestanden die Hauptinspirationsquelle neben den grossartigen Answin-Romanen, noch vor dem - damals sicher lustigen - 37er Boten. Ziel war, es wirklich den Charakteren zu ueberlassen, auf wessen Seite sie sich schlagen und es ihnen dabei nicht zu einfach zu machen, ganz neutral zu bleiben. Das geht natuerlich nur, wenn zumindest manche der Helden selbst politisch schon zu involviert sind / eine gewisse Loyalitaet zur Reichsidee aufweisen, so dass sie sich nicht einfach heraushalten wollen. Generell waren die emotionalen Sympathietraeger Brin und Emer, obgleich die Vorzuege eines starken, einenden Kaisers Answin durchaus abgewogen wurden (und einer der Helden auch ins Haus Rabenmund eingeheiratet hatte). Ein paar Anregungen schreibe ich mal zusammen, falls sich andere darauf berufen wollen und nicht scheuen, von offiziellen Hintergruenden ein wenig abzuweichen.

-Darstellung des Chaos: Hals Verschwinden (bei uns direkt durch Nahema'sche Machenschaften statt einer "Entdeckung" durch Helden mit plot armour angestossen, aber das nur am Rande) kommt voellig unerwartet und legt den Garether Hof erst einmal voellig lahm. Machtvolle Persoenlichkeiten wie Nemrod sind zunaechst mit der Aufklaerung beschaeftigt, Brin verlaesst Gareth wie im Original um sich an Hals Spur zu heften - jugendlich-impulsiv und tatsaechlich ganz zu recht in Panik darueber, was das Verschwinden seines "Vaters" nach sich ziehen koennte, so sein Geheimnis aufgedeckt und damit Brins Thronanspruch zunichte gemacht wuerde. Er ist damit in einer mittelalterlichen Welt in politischer Sicht erst einmal "aus den Augen, aus dem Sinn", was Answins Machtergreifung in Gareth ueberhaupt erst ermoeglicht. Vor ein fait accompli gestellt bleiben ihm und seiner Schar von Getreuen aus seiner Sicht keine Wahl, als aus dem Bornland zu Waldemar von Trallop (seinem Schwertvater) zu fliehen und um Unterstuetzung zu bitten, welche ihnen der Herzog nach der tollkuehnen und ritterlichen Aktion im Nebelmoor dann auch bereitwillig erklaert. Graefin Thesia schliesst sich Brin und Emer aus Sympathie in ihrer launenhaften Art an, um durch Waffentaten vielleicht einen Prestigegewinn fuer die naechste Adelsmarschallswahl zu gewinnen. Wie sieht also die Einschaetzung eines politisch versierten Beobachters zur Jahreswende aus? Ein zusammengeworfener Haufen um Brin und Emer im Norden gegen Kaiser Answin mit starker Hausmacht im Zentrum. Praktisch veranlagte Helden, die zu dieser Zeit schon von der Orkgefahr ahnen, koennten durchaus ins Zweifeln geraten, ob Widerstand gegen Answin nicht nahezu aussichtslos und damit unnoetig zermuerbend fuer das Reich waere. Das habe ich noch herausgestellt, indem Amenes Plaene (die Comto-Ogman-Urkunde wurde 1008 'entdeckt' - das ist dem KGIA womoeglich bekannt oder zumindest eine Furcht) auch zusaetzliche Motivation sind, direkt die Kaiserkroenung voranzutreiben statt nur als Reichsbehueter die Macht zu uebernehmen: es kann nur einen Kaiser in Aventurien geben, und wenn es in Gareth keinen gibt, laesst das Amenes Anspruch gleich viel besser erscheinen (was Answin weiss).

-Dezentralisierung & Grauschattierungen: Der faszinierende Gentleman-Intrigant Answin der Romanreihe ist natuerlich ein grossartiger Ansatzpunkt, und ergibt in seiner Motivation auch wirklich Sinn - zerrissen zwischen dem Schweigegeluebde gegenueber Reto und seinem ehrlich-praiotischen Glauben, dass er als eigentlich rechtmaessiger Thronfolger ja genau jenes Kaiserheil genoesse, welches das Reich benoetigt, sind Machthunger und Pflichtbewusstsein in ihm zu einem Ziel vereint. Zu ihm wurde ja schon genug geschrieben. Ich mag aber auch klassische Heldencharaktere und wollte ungern zu weit von der Darstellung insbesondere Emers und Brins als solche abweichen. Das muss man aber nicht, um den Konflikt facettenreicher zu gestalten. Zum Ersten sind impulsive, junge "Helden" nicht unbedingt die besten Staatsmaenner, zum anderen gewinnen sie allein ohne "effiziente" Handlanger keinen Krieg (ASOIAF-Leser erinnern sich an Roose Bolton und die Starks). Ich habe versucht, den Helden Zweifel zu geben, wer die wirkliche Macht hinter dem Thron eines Kaiser Brin waere (answinistische Propaganda, ja, aber mit einem Koernchen Wahrheit): im besten Fall die Riege Halscher Neuadliger (mit Dexter Nemrod und Helme Haffax an der Spitze keineswegs die reinen Strahlemaenner, als die sie im Boten dargestellt werden) oder Cuano von Albernia, im wahrscheinlicheren Falle die Kaiserinmutter Alara Paligan und ihre ketzerische Sippschaft. Waehrend Brin und Emer im Norden verschollenen Traeumen und Schaeumen nachjagen, organisieren - ganz unabhaengig von ihnen - eben jene den Widerstand gegen Answin. Alara Paligan, so sie entkommt, sammelt in Perricum ein Soeldnerheer unter Fuehrung Lutisanas (Answin braucht sie nicht, er hat seine Hausmacht und die Gardetruppen in Gareth!) und paligansche Gelder fliessen in die Kassen jener Neuadligen, die sich um die Sicherung ihrer Pfruende bedacht daran machen, in den Provinzen Unruhe zu stiften. "In den Rabenschlund mit dem Rabenhund" ist leicht gesagt, aber will man nun wirklich als reichstreue Recken ein marodierendes Soeldnerheer den Darpat hinaufziehen sehen?

-Pluralismus der Interessengruppen: In einem Thronfolgekrieg geht es nicht nur um Praetendent A gegen Praetendent B, sondern ambitionierte Herrscher nutzen das Chaos aus, um ihre eigenen Ziele zu verfolgen, wie ja der Konflikt in Albernia um Isora sehr schoen aufzeigt. Die sogenannten "Loyalisten" sind keine Parteiung im eigentlichen Sinne, sondern eine Sammlung von Eigeninteressen: Die Bregelsaums in Darpatien proben den Aufstand gegen ihre Stammfeinde unter loyalistischer Fahne, wie die LAW in Almada kaiserliche Silberminen besetzt (und letztlich pluendert). Herzog Kunibald droht mit Eingreifen auf dieser oder jener Seite, um seinen Anspruch auf Ostdarpatien zu pressen. Cuano von Albernia will natuerlich seine kaiserliche Hochzeit nicht ungeschehen gemacht sehen. Und dagegen sind Answinisten zu Beginn ja de facto all jene, die weiterhin Befehle des Kaiserthrones befolgen - waehrend die grosse Mehrheit des Adels wie von Ardor schoen vorgestellt sich abwartend verhaelt.

-Platz fuer Helden: Verhandlungen mit Helme Haffax zur Aufgabe seiner Neutralitaet in Wehrheim, versuchte Festzetzung der Kaiserinmutter, was geschah denn nun eigentlich wirklich mit Hal?, halten die Orks im Svelttal?, wie gewinnen wir Herzog Waldemar fuer Brins Zug auf Gareth? - das nur einige Abenteuerideen, die sich vor dem Hintergrund grossartig bespielen liessen und ganz Heldeninitiativen offenstehen, ohne nur "Laufburschen" fuer die Gute Sache TM zu sein (wie leider in den Answinkrise-Abenteuern aus dem Borbarad-Projekt). Das Finale der Ersten Schlacht auf den Silkwiesen und relativ unblutiger Festsetzung Answins in Gareth funktioniert auch relativ gut ganz gleich welche Seite die Helden zuvor getroffen haben: eine Pluenderung Gareths durch die rabiaten Weidener zu verhindern steht jedem gut an, und ein entsprechendes Angebot Dexter Nemrods zurueckzuweisen fiele wohl nur sehr rabenmundtreuen Charakteren leicht.

PS: Zu Answin selbst und seinem komplexen Ehrempfinden noch: Ich habe es so dargestellt, dass er auf Druck der Spieler hin im Verlauf seines Kaiserjahres dem Boten des Lichts einen Eid geleistet hat, dass Brin ein Bastard ist, um seine Legitimitaet zu staerken. Aufgrund der generellen... Unbeliebtheit der Kaiserin Alara erscheint das auch zunaechst nicht so weit hergeholt, aber Beweise hat er natuerlich keine. Das erklaert dann auch die Untaetigkeit der Praioskirche (statt der daemlichen Geschichte eines "tattrigen" Priesters, der Answin mit Reto verwechselt ...). Auf der anderen Seite sieht solch ein Eid ohne weitergehende Erklaerung (die Answin aus komplexen Motiven, unter anderem seiner Treue gegenueber Reto, aber auch seiner tatsaechlichen "Mitschuld" an der Vertuschung in den fruehen Haljahren, nicht zu geben bereit ist) und wegen der sichtbaren Erbverwandschaftsmerkmale Brins natuerlich nach ganz einfach erstunken und erlogen aus und hat seinen Ruf auf der anderen Seite als "Meineider" noch mehr angekratzt. Denn wie sollte Brin gleichzeitig ein Bastard und doch so offensichtlich vom Blute Retos (Nase der von Gareths, etc.) sein?
SL: Königsmacher (seit 2021)
Hoc unum semper quaeris: superetne Sapientem Bethanicus? An maior sit Tharsonio Rohal? Nescio; verum illud belle scio, quod tibi nunquam est visus, Alrice, nec Rohal, nec Bethanicus.

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