Namenlose Nächte - Ein episches Gedicht in 9 Strophen

Der Plot will es! Diskussionen und Anregungen zu offiziellen und inoffiziellen Abenteuern.
Antworten
pitjow
Posts in topic: 1
Beiträge: 30
Registriert: 04.10.2010 13:46

Errungenschaften

Namenlose Nächte - Ein episches Gedicht in 9 Strophen

Ungelesener Beitrag von pitjow »

Namenlose Nächte - Orgie in den Thermen oder Selindes Leidensgeschichte
Ein Gedicht von Pitjow Sandstrôm, Schreiber des Aventurischen Boten, Gareth

Ein Aushang auf der Strasse hilfesuchend beschreibt,
was uns ins Gasthaus an der Zitrin Gasse 11 treibt.
In der gleissenden Kaiserstadt, ist es geschehen,
Selinde Korninger, des Hoteliers Töchterlein ist seit vier Tagen nicht mehr gesehen.

Oh Selinde, was hat dich nur von zuhause fern gehalten?
Diebe,
Vaters Hiebe
oder etwa doch eine verborgene Liebe?


Eine Hand voll Halunken wissen mehr, so haben wir vernommen,
In die Thermen zu Kaiser Bardo lassen sie uns weitere Hinweise zu kommen.
Bei den Zwölfen, am Horizont flackern bereits purpurne Blitze,
Das Rattenkind streckt seine Hände nach Dere aus, in der Garether Sommerhitze.

Oh Selinde, was hat dich nur von zuhause fern gehalten?
Begierde,
falsche Zierde
oder etwa Neugierde?


Kostümiert und mit versteckten Waffen gut vorbereitet,
Werden wir vom götterspottenden Borbarad persönlich empfangen und in die Therme geleitet
Die Dampfbäder sind gefüllt mit nackten Gästen,
mit Rauschgift, Spirituosen und Fleischeslust sind sie lästerlich am festen.

Oh Selinde, was hat dich nur von zuhause fern gehalten?
Abenteuerlust,
Jugendfrust
oder der Bolzen einer Armbrust?


Wir gehen hinab zum Mittelmann in die feuchte Urwald-Grotte
und begeben uns damit unwissend auf Satinav's Schafotte!
Selindes Entführer und Verführer, ein Spitzohr! logiert im Wasserturm
wir bezwingen Gargylen und den Halunken und befreien Selinde im Sturm!

Oh Selind du bist nun frei!
Wohl behütet in Vaters Armen!
Angst und Schrecken sind vorbei!


Doch die Heimkehr bleibt den Korningern verwehrt,
da eine gigantische Eismauer den Ausgang versperrt!
Dem Unheil nicht genug: Bleischwere Arme und eine Last von tausend Stein,
auf einen Schlag altern wir Vierzig Jahre, unendliche Pein!

Oh Selinde was geht hier vor?
Sind wir im Sagenbuch,
ist es ein Hexenfluch
oder gar ein Mordversuch?


Nun springt uns ins Auge wofür wir bisher blind!
Dreizehn Wannen, dreizehn Säulen, dreizehn Stufen, in Bardos Thermen ist überall das Rattenkind.
Es ist gewiss: Als Blutopfer eines wiederkehrenden Rituals des Namenlosen,
werden wir Elenden in dieser Nacht verwelken wie blühende Rosen.

Oh Selinde, welch Frevel wird uns angelastet?
Begingen wir Todsünde,
Dämonenbünde
oder haben wir gewildert in Firuns Jagdgründe?


******************
Entfernte Strophen über umhergehender Nachtmar, Hexenwerk und zu Staub zerfallende Anhänger des Namenlosen.
******************


Schon tot geglaubt und mit den Göttern am ringen,
zeigt uns der Listige einen Weg der könnte gelingen!
Über die Anordnung von Zwölfgötterbüsten finden wir den verborgenen Pfad,
er führt uns hinab in ein unterirdisches Bad

Oh Selinde sind wir nicht zu jung zum sterben?
Wir möchten Dere sehen!
Das Uhrwerk soll sich noch etwas drehen,
ehe wir übers Nirgendmeer gehen!


In dreizehn Phiolen wabert grün-glimmend der geraubte Lebenssaft,
mittendrin in güldnem Bottich der fette Kaiser Bardo, leibhaft!
Schon möchte er sich einverleiben das kostbarste Elixier,
doch wir können den Frevler stoppen, mit Waffengewalt, Bolzen, Kralle und Rapier!

Oh Selinde es ist vollbracht!
Der 13. Kaiser ist gefallen,
er und seine heimtückischen Vasallen!
Verwehrt sollen ihm bleiben Borons Hallen!


Mit letzter Kraft, ganz altersschwach,
klettern wir in die güldene Wanne zum Lebensbach!
So waschen wir die Jahre fort, die uns abgezwungen,
während die Orgie oben zu Ende geht, durch praios Choräle gesungen.

Oh Selinde dein Vater ist dahin geschieden, nun eil geschwind nachhaus!
Bericht der Mutter von eurem Leid,
ihr seid nun nur noch zu zweit,
mein Beileid an das Witwenweib.

Antworten